Jeremia 40

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Der HERR sprach wieder zu Jeremia,[1] nachdem dieser von Nebusaradan, dem Befehlshaber der Leibwache, in Rama erkannt und freigelassen worden war. Jeremia befand sich dort mit gefesselten Händen unter all den Leuten aus Jerusalem und Juda, die als Gefangene nach Babylonien gebracht werden sollten. (Jer 39,11)2 Doch der Befehlshaber der Leibwache entdeckte ihn, ließ ihn zu sich bringen und sagte zu ihm: »Der HERR, dein Gott, hat diesem Land das Unheil im Voraus angedroht,3 das jetzt eingetroffen ist. Er hat seine Drohung wahr gemacht. Weil ihr euch gegen ihn verfehlt und nicht auf ihn gehört habt, musste es so kommen.4 Aber dir nehme ich jetzt die Fesseln ab; du sollst frei sein. Wenn du mit mir nach Babylonien gehen willst, dann komm mit; ich werde mich um dich kümmern. Willst du nicht mitkommen, ist es auch gut. Das ganze Land hier steht dir offen; du kannst gehen, wohin du willst.«5 Als Jeremia sich nicht sogleich entscheiden konnte, sagte Nebusaradan zu ihm: »Kehr doch zurück zu Gedalja, dem Sohn Ahikams und Enkel Schafans, den der König von Babylonien als Statthalter über die Städte von Juda eingesetzt hat. Du kannst bei ihm wohnen und so mitten unter deinem Volk bleiben. Du musst es aber nicht; du kannst gehen, wohin du willst!« Nebusaradan machte Jeremia noch ein Geschenk und gab ihm Verpflegung mit auf den Weg.6 Jeremia ging daraufhin zu Gedalja nach Mizpa und lebte mitten unter den Leuten, die im Land zurückgeblieben waren. (Ri 20,1)7 Einige Truppenführer aus Juda waren mit ihren Leuten noch im offenen Land verstreut. Sie hörten, dass der König von Babylonien Gedalja, den Sohn Ahikams, zum Statthalter über Juda eingesetzt und ihm den ärmeren Teil der Bevölkerung unterstellt hatte, der nicht nach Babylonien weggeführt worden war, Männer, Frauen und Kinder. (2Kön 25,22)8 Es waren Jischmaël, der Sohn von Netanja, Johanan und Jonatan, die Söhne Kareachs, Seraja, der Sohn Tanhumets, ferner die Söhne von Efai aus Netofa und Jaasanja aus Maacha. Sie alle kamen daraufhin zu Gedalja nach Mizpa.9 Gedalja sagte zu ihnen: »Ich gebe euch mein Wort: Ihr habt nichts zu befürchten, wenn ihr euch den Babyloniern unterwerft! Bleibt im Land, dient dem Babylonierkönig, und es wird euch gut gehen!10 Ich selbst bleibe hier in Mizpa, um unsere Anliegen den Babyloniern gegenüber zu vertreten. Geht in die Städte ringsum und lasst euch dort nieder! Kümmert euch um die Wein- und Obst- und Olivenernte und legt davon Vorräte an!«11 Viele Leute aus Juda waren zu den Moabitern, Ammonitern, Edomitern oder in andere Länder geflüchtet. Als sie erfuhren, dass der Babylonierkönig einen Rest der Bevölkerung in Juda zurückgelassen und Gedalja zum Statthalter ernannt hatte,12 kamen auch sie nach Juda zurück und meldeten sich bei Gedalja in Mizpa. Sie ernteten Wein und Obst in großer Menge.13 Eines Tages kamen Johanan, der Sohn Kareachs, und die anderen Truppenführer, die im Land geblieben waren, zu Gedalja nach Mizpa14 und sagten zu ihm: »Weißt du schon: Der Ammoniterkönig Baalis hat Jischmaël, den Sohn von Netanja, losgeschickt, um dich zu ermorden!« Aber Gedalja glaubte ihnen nicht.15 Johanan machte Gedalja sogar heimlich ein Angebot; er sagte: »Ich werde Jischmaël umbringen und niemand wird erfahren, wer das getan hat! Wir dürfen nicht dulden, dass er dich tötet. Das hätte nur zur Folge, dass alle, die sich um dich gesammelt haben, wieder zerstreut werden und so auch noch der letzte Rest von Juda zugrunde geht!«16 Aber Gedalja antwortete: »Was du über Jischmaël sagst, ist nicht wahr. Du wirst ihm nichts zuleide tun!«

Jeremia 40

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Das Wort, das vom HERRN an Jeremia erging, nachdem Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibgarde, ihn aus Rama entlassen hatte, als er ihn holte und er mit Handfesseln gebunden unter all den Verbannten aus Jerusalem und Juda war, die nach Babel in die Verbannung geführt wurden. (Jer 39,9)2 Und der Befehlshaber der Leibgarde nahm Jeremia und sprach zu ihm: Der HERR, dein Gott, hat dieser Stätte dieses Unheil angekündigt. (Jer 11,11)3 Und er hat es gebracht, und der HERR hat gehandelt, wie er es angekündigt hat, denn ihr habt euch am HERRN versündigt und nicht auf seine Stimme gehört, und darum geschieht euch dies. (Jer 39,16; Sach 1,6)4 Und nun, sieh, heute befreie ich dich von den Fesseln an deiner Hand. Wenn es in deinen Augen gut ist, mit mir nach Babel zu kommen, so komm, dann werde ich auf dich achten; wenn es in deinen Augen aber schlecht ist, mit mir nach Babel zu kommen, so lass es! Schau das ganze Land vor dir; wohin zu gehen gut und recht ist in deinen Augen, dorthin geh. (Jer 39,12)5 - Er aber wollte noch nicht zurückkehren. - Kehre zurück zu Gedalja, dem Sohn des Achikam, des Sohns von Schafan, den der König von Babel eingesetzt hat über die Städte von Juda, und bleib bei ihm unter dem Volk, oder geh, wohin immer zu gehen recht ist in deinen Augen. Und der Befehlshaber der Leibgarde gab ihm Wegzehrung und ein Geschenk und entliess ihn. (Jer 26,24; Jer 39,14)6 Und Jeremia kam zu Gedalja, dem Sohn des Achikam, nach Mizpa und blieb bei ihm unter dem Volk, das übrig geblieben war im Land. (1Sam 7,5)7 Und alle Anführer der Heere, die mit ihren Männern im Feld waren, hörten, dass der König von Babel Gedaljahu, den Sohn des Achikam, über das Land eingesetzt und dass er ihm Männer, Frauen und Kinder anvertraut hatte, von[1] den Ärmsten im Land, von denen, die nicht in die Verbannung nach Babel geführt worden waren, (2Kön 25,22)8 und sie kamen zu Gedalja nach Mizpa: Jischmael, der Sohn des Netanjahu, und Jochanan und Jonatan, die Söhne des Kareach, und Seraja, der Sohn des Tanchumet, die Söhne des Efai, des Netofatiters, und Jesanjahu, der Sohn des Maachatiters, sie und ihre Männer. (Jer 41,1; Jer 41,11; Jer 42,1; Jer 43,2)9 Und Gedaljahu, der Sohn des Achikam, des Sohns von Schafan, schwor ihnen und ihren Männern: Fürchtet euch nicht, den Kasdäern zu dienen. Bleibt im Land und dient dem König von Babel, damit es euch gut geht. (Jer 27,11)10 Und ich, seht, ich bleibe in Mizpa, um vor den Kasdäern zu stehen, die zu uns kommen werden. Ihr aber, erntet ihr Wein und Obst und Öl und füllt es in eure Gefässe und wohnt in euren Städten, die in eurem Besitz sind.11 Und auch alle Judäer, die in Moab und bei den Ammonitern und in Edom waren, und jene, die in all den übrigen Ländern waren, hörten, dass der König von Babel Juda einen Rest gelassen und dass er Gedaljahu, den Sohn des Achikam, des Sohns von Schafan, über sie eingesetzt hatte. (Jer 44,14)12 Da kehrten alle Judäer zurück von allen Orten, wohin sie versprengt worden waren, und kamen ins Land Juda zu Gedaljahu nach Mizpa und ernteten Wein und Obst in sehr grosser Menge.13 Auch Jochanan, der Sohn des Kareach, und alle Anführer der Heere, die im Feld waren, kamen zu Gedaljahu nach Mizpa.14 Und sie sagten zu ihm: Weisst du nicht, dass Baalis, der König der Ammoniter, Jischmael, den Sohn des Netanja, gesandt hat, um dich umzubringen? Gedaljahu aber, der Sohn des Achikam, glaubte ihnen nicht. (Jer 41,1)15 Und im Verborgenen in Mizpa sagte Jochanan, der Sohn des Kareach, zu Gedaljahu: Lass mich gehen, dass ich Jischmael, den Sohn des Netanja, erschlage, und niemand wird davon erfahren. Warum soll er dich erschlagen? Ganz Juda, das sich um dich sammelt, würde zerstreut, und der Rest Judas ginge zugrunde!16 Gedaljahu aber, der Sohn des Achikam, sagte zu Jochanan, dem Sohn des Kareach: Tu das nicht, denn was du über Jischmael sagst, ist Lüge.