von Deutsche Bibelgesellschaft1Der HERR gab Jeremia den Auftrag, in den Palast des Königs von Juda hinunterzugehen und zu rufen:2»Höre, was der HERR dir zu sagen hat, du König von Juda, der auf dem Thron seines Ahnherrn David sitzt; auch deine hohen Beamten und das Volk, das dich in deinem Palast aufsucht, sollen es hören!3So spricht der HERR: ›Sorgt für Gerechtigkeit und befreit die Beraubten aus der Hand ihrer Unterdrücker! Ihr sollt die Fremden, die bei euch wohnen, nicht ausbeuten und die Schutzlosigkeit der Waisen oder Witwen nicht ausnutzen! Hört auf, in diesem Land das Blut unschuldiger Menschen zu vergießen! (Jer 7,5; Jer 21,12)4Nur unter dieser Bedingung werden auch künftig Könige, die auf Davids Thron sitzen, durch die Tore dieses Palastes ein- und ausziehen, auf Pferden und Wagen, sie und ihre hohen Beamten, und auch das Volk wird weiterhin diesen Palast aufsuchen. (Jer 17,25)5Wenn ihr aber nicht auf meine Weisungen hört, dann wird dieser Palast zum Trümmerhaufen werden; das schwöre ich, der HERR, bei mir selbst!‹« (Jer 49,13)6Ja, der HERR sagt über den Palast des Königs von Juda: »Wenn ich auch so viel Freude an dir habe wie an den Eichen in Gilead und an den Zedern auf dem Libanon, trotzdem mache ich aus dir eine Wüste, einen Trümmerhaufen, in dem niemand mehr wohnt.7Ich schicke Männer zu dir, die dich zerstören werden. Sie werden mit ihren Äxten kommen und deine herrlichen Zedernsäulen umhauen und ins Feuer werfen.8Menschen aus vielen Völkern werden an den Trümmern Jerusalems vorüberziehen und einander fragen: ›Warum hat der HERR dieser großen Stadt das alles angetan?‹ (Jer 5,19)9Und dann wird man ihnen antworten: ›Ihre Bewohner haben sich nicht an die Verpflichtungen gehalten, die der Bund mit dem HERRN, ihrem Gott, ihnen auferlegt; sie haben fremde Götter verehrt und ihnen gedient.‹«
Aufruf zur Trauer über König Schallum
10Volk von Juda, trauere nicht um den König, der gefallen ist; weine nicht wegen Joschija! Weine vielmehr um den anderen, den sie weggeführt haben, denn er wird dieses Land nicht wiedersehen, in dem er geboren wurde![1]11Der HERR sagt über Schallum, den König von Juda, der seinem Vater Joschija auf dem Thron folgte und der diese Stadt verlassen musste: »Schallum wird nicht hierher zurückkehren.12Er wird sterben an dem Ort, an den sie ihn verschleppt haben; dieses Land wird er nicht wiedersehen!«
Gerichtswort gegen König Jojakim
13Weh dir! Du baust deinen Palast auf Unrecht und stockst ihn auf, ohne dich um Gerechtigkeit zu kümmern. Du lässt die Leute für dich arbeiten und gibst ihnen keinen Lohn. (3Mo 19,13)14Du sagst: »Ich baue mir einen großen Palast mit geräumigen Zimmern im Obergeschoss!« Du setzt Fenster ein, täfelst das Haus mit Zedernholz, malst es rot an.15Meinst du, du musst dich dadurch als König erweisen, dass du Prachtbauten aus Zedernholz errichtest wie andere Könige? Hat dein Vater nicht auch gut gegessen und getrunken und es sich wohl sein lassen? Aber er regierte gerecht, weil er sich an die Weisungen Gottes hielt, und deshalb ging es ihm gut. (Sir 49,1)16Den Schwachen und Armen verhalf er zum Recht, deshalb stand alles gut. »Wer so handelt, zeigt, dass er mich kennt«, sagt der HERR.17Aber du siehst nur deinen eigenen Vorteil und denkst an nichts anderes. Du vergießt das Blut unschuldiger Menschen und unterdrückst dein Volk mit harter Gewalt. (Jer 7,6; Jer 26,23)18Darum sagt der HERR über König Jojakim, den Sohn von Joschija: »Es wird für ihn keine Totenklage geben. Niemand wird rufen: ›Ach, Brüder, ach, Schwestern, warum musste er sterben!‹ Sie werden auch nicht klagen: ›Ach, unser Herrscher! Ach, seine Majestät!‹ (Jer 16,6)19Er bekommt kein Begräbnis, er wird beseitigt wie ein toter Esel: Sie schleifen ihn weg und werfen ihn draußen vor den Toren Jerusalems hin.« (Jer 36,30)
Jerusalems Ende ist abzusehen
20Der HERR sagt: »Steig auf den Gipfel des Libanons, du Volk von Jerusalem, und stimme das Klagegeschrei an! Klage laut auf der Hochebene von Baschan und vom Abarim-Gebirge herab, denn alle deine Verbündeten wurden vernichtend geschlagen!21Ich hatte dich gewarnt, als dir noch keine Gefahr drohte. Aber du sagtest: ›Lass mich in Ruhe!‹ Das war deine Art; schon von Jugend an wolltest du nicht auf mich hören. (Jer 2,25; Jer 18,12)22Wie deine Verbündeten, so werden auch deine eigenen Führer in die Gefangenschaft geführt; sie werden alle weggefegt wie von einem Sturm. So erntest du Schmach und Schande für all das Unrecht, das du getan hast.23Noch thronst du hoch wie auf dem Libanon und wohnst in Palästen aus Zedernholz. Wie wirst du stöhnen, wenn das Unglück über dich kommt; stöhnen und schreien wirst du wie eine Frau, die in Wehen liegt!«
Gottes Urteil über König Jojachin
24Jeremia bekam den Auftrag, dem neuen König zu verkünden:[2] »So gewiss ich lebe, sagt der HERR, selbst wenn du, Konja,[3] Sohn Jojakims, ein Siegelring an meiner rechten Hand wärst, ich würde dich wegreißen. (Jer 13,18)25Ich liefere dich an deine Feinde aus, die dir nach dem Leben stehen und vor denen du Angst hast, an Nebukadnezzar, den König von Babylonien, und an seine Kriegsleute.26Ich werde dich und deine Mutter gewaltsam in ein fremdes Land schaffen. Dort müsst ihr beide sterben.27Eure Heimat werdet ihr nie wiedersehen, sosehr ihr euch danach sehnen werdet.«28Ist dieser Konja wirklich so wertlos wie ein zerbrochener Krug, den niemand mehr haben will? Warum werden er und seine Kinder weggenommen und fortgeschleudert in ein Land, das sie nicht kennen?29-30Land, Land, Land! Höre das Wort, das der HERR sagt: »In der Liste der Könige schreibt unter den Namen dieses Mannes: ›Kinderlos. Hatte sein Leben lang nur Misserfolg.‹ Denn keinem seiner Nachkommen wird es gelingen, sich auf den Thron Davids zu setzen und wieder über Juda zu herrschen.« (1Chr 3,17; Jer 36,30)
1So spricht der HERR: Geh hinab in das Haus des Königs von Juda und sprich dort dieses Wort (Jer 7,2; Jer 21,11)2und sage: Höre das Wort des HERRN, König von Juda, der du auf dem Thron Davids sitzt, du und deine Diener und dein Volk, die ihr durch diese Tore einzieht:3So spricht der HERR: Übt Recht und Gerechtigkeit, und rettet den Beraubten aus der Hand des Unterdrückers, und unterdrückt nicht den Fremden, die Waise und die Witwe, und tut ihnen keine Gewalt an, und vergiesst kein unschuldiges Blut an dieser Stätte. (Jes 1,17; Jer 7,6; Jer 21,12; Jer 22,16)4Wenn ihr wirklich nach diesem Wort handelt, dann werden durch die Tore dieses Hauses in Wagen und auf Pferden Könige einziehen, die auf dem Thron Davids sitzen, sie und ihre Diener und ihr Volk. (Jer 17,24)5Wenn ihr aber nicht auf diese Worte hört, habe ich mir geschworen, Spruch des HERRN, dass dieses Haus ein Trümmerhaufen wird. (1Kön 9,8; Jer 12,7)6Denn so spricht der HERR über das Haus des Königs von Juda: Gilead bist du für mich, der Gipfel des Libanon. Ich mache dich zur Wüste, zu unbewohnten Städten! (Jer 2,15; Jer 8,22)7Und ich werde gegen dich Zerstörer weihen, einen jeden mit seinen Waffen, und sie werden deine erlesenen Zedern fällen und sie ins Feuer werfen. (Jer 6,4; Jer 21,14)8Und viele Nationen werden an dieser Stadt vorübergehen, und ein jeder wird zu seinem Nächsten sagen: Warum hat der HERR so an dieser grossen Stadt gehandelt? (5Mo 29,24; 1Kön 9,8; Jer 5,19)9Dann wird man sagen: Weil sie den Bund des HERRN, ihres Gottes, verlassen und sich vor anderen Göttern niedergeworfen und ihnen gedient haben. (Jer 16,11)10Weint nicht um den, der tot ist, und trauert nicht um ihn! Weint, weint um den, der fortgeht, denn er kehrt nicht mehr zurück, und sieht sein Heimatland nicht wieder. (2Kön 23,29; 2Chr 35,24)11Denn so spricht der HERR über Schallum, den Sohn des Joschijahu, den König von Juda, der König ist an Joschijahus, seines Vaters, Statt, der fortgezogen ist von diesem Ort: Nie mehr wird er dahin zurückkehren,12sondern an dem Ort, wohin man ihn in die Verbannung geführt hat, wird er sterben, dieses Land aber wird er nicht wiedersehen. (2Chr 36,1)13Wehe dem, der sein Haus nicht auf Gerechtigkeit baut und seine Obergemächer nicht auf Recht, der seinen Nächsten ohne Entgelt arbeiten lässt und ihm seinen Lohn nicht gibt! (3Mo 19,13; Jer 22,16; Mi 3,10; Hab 2,12)14Der sagt: Ich will mir ein geräumiges Haus bauen und luftige Obergemächer! Und der sich darin Fenster[1] ausbricht - mit Zedernholz ist es getäfelt - und es mit Mennige streicht.15Bist du dafür König, dass du wetteiferst um Zedernholz? Dein Vater, hat nicht auch er gegessen und getrunken? Er aber hat Recht und Gerechtigkeit geübt. Ihm ging es damals gut. (2Kön 23,3; 2Kön 23,5; 2Kön 23,25)16Er sorgte für das Recht des Elenden und des Armen. Damals war es gut. Heisst nicht dies, mich zu erkennen? Spruch des HERRN. (Jer 31,34; Hos 6,6)17Deine Augen aber und dein Herz sind auf nichts gerichtet als auf deinen Gewinn und darauf, unschuldiges Blut zu vergiessen, und darauf, zu unterdrücken und zu erpressen. (Jer 2,34; Jer 5,28; Jer 8,10)18Darum, so spricht der HERR über Jehojakim, den Sohn des Joschijahu, den König von Juda: Man wird nicht um ihn klagen: Ach, mein Bruder! Und: Ach, Schwester! Man wird nicht um ihn klagen: Ach, Herr! Und: Ach, seine Hoheit! (Jer 16,6; Jer 34,5)19Wie ein Esel begraben wird, wird er begraben werden, fortschleifen und hinwerfen wird man ihn weit draussen vor die Tore Jerusalems. (Jer 36,30)20Steig auf den Libanon und schreie, und im Baschan lass deine Stimme hören, und schreie vom Abarim[2], denn alle deine Liebhaber sind zerbrochen! (Jer 30,14)21Ich habe dir zugeredet, als du keine Sorgen kanntest. Du hast gesagt: Ich werde nicht hören! Das ist dein Weg seit deiner Jugend: Du hast nicht auf meine Stimme gehört! (Jer 2,25; Jer 3,24; Jer 32,23; Jer 32,30)22Der Sturm wird alle deine Hirten weiden, und deine Liebhaber werden in die Gefangenschaft gehen. Dann wirst du dich schämen und zuschanden werden all deiner Bosheit wegen. (Jer 6,15; Jer 23,1)23Die du auf dem Libanon thronst, eingenistet in den Zedern, wie wirst du stöhnen, wenn Wehen dich ereilen - Schmerzen wie die einer Gebärenden! (Hes 17,3)24So wahr ich lebe, Spruch des HERRN: Selbst wenn Konjahu[3], der Sohn des Jehojakim, der König von Juda, ein Siegelring wäre an meiner rechten Hand, ich würde dich von der Hand reissen. (Jer 2,22; Hag 2,23)25Und ich werde dich in die Hand derer geben, die dir nach dem Leben trachten, und in die Hand derer, vor denen dir graut, und in die Hand Nebukadrezzars, des Königs von Babel, in die Hand der Kasdäer. (Jer 21,7; Jer 32,28; Jer 52,28)26Und dich und deine Mutter, die dich geboren hat, werde ich in ein anderes Land schleudern, in dem ihr nicht geboren wurdet, und dort werdet ihr sterben. (2Kön 10,18; 2Kön 24,15; 2Kön 25,30)27In das Land aber, in das sie sich zurücksehnen, dahin werden sie nicht zurückkehren.28Ist dieser Mann, Konjahu, ein verachtetes Tongefäss, das man zerschlagen kann? Ist er ein Gefäss, an dem niemand Gefallen hat? Warum sind sie fortgeschleudert worden, er und seine Nachkommen, und in das Land geworfen worden, das sie nicht kannten? (Jer 19,11)29Land, Land, Land, höre das Wort des HERRN! (Jer 6,19)30So spricht der HERR: Schreibt diesen Mann auf als kinderlos, als einen Mann, dem nichts gelingt sein Leben lang, denn keinem seiner Nachkommen wird es gelingen, auf dem Thron Davids zu sitzen und noch einmal zu herrschen über Juda! (Jer 36,30)