Jeremia 15

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Aber der HERR gab mir zur Antwort: »Selbst wenn Mose und Samuel vor mir stehen und mich darum bitten würden, ich würde mich diesem Volk nicht mehr zuwenden. Jag es fort; es soll mir aus den Augen gehen! (2Mo 32,11; 4Mo 11,2; 5Mo 9,18; 1Sam 7,8; Jer 7,16; Sir 46,16)2 Und wenn sie dich fragen: ›Wohin sollen wir gehen?‹, dann antworte ihnen: ›So spricht der HERR: Wer für die Pest bestimmt ist, bekomme die Pest! Wer zum Tod durch das Schwert bestimmt ist, laufe ins Schwert! Wer zum Hungertod bestimmt ist, sterbe an Hunger! Wer zur Verbannung bestimmt ist, ziehe in die Verbannung!‹ (Jer 24,10; Offb 13,10)3 Vier Schrecken lasse ich gegen dieses Volk los«, sagt der HERR: »das Schwert, das die Menschen umbringt, die Hunde, die die Leichen wegschleifen, die Hyänen, die sie zerfleischen, und die Geier, die den Rest auffressen, bis nichts mehr übrig ist! (Hes 14,21)4 Alle Völker der Erde werden entsetzt sein, wenn sie es sehen. Es ist die Strafe für das, was König Manasse, der Sohn von Hiskija, in Jerusalem getan hat!« (2Kön 21,1; 2Kön 24,3)5 »Jerusalem, wer wird noch Mitleid haben mit dir und dich bedauern«, sagt der HERR, »wer wird deinetwegen einen Umweg machen, um zu fragen, wie es dir geht?6 Du hast nichts mehr von mir wissen wollen und mir nur noch den Rücken gekehrt. Deshalb erhob ich die Hand gegen dich und schlug dich nieder. Ich war es müde, Erbarmen mit dir zu haben.7 Mit den Leuten von Juda verfuhr ich wie einer, der mit der Worfschaufel das gedroschene Getreide in die Luft wirft, sodass der Wind die Spreu davonträgt. Weil mein Volk sich nicht ändern wollte, ließ ich es zugrunde gehen. (Jer 5,3)8 Ich ließ mehr Frauen zu Witwen werden, als es Sandkörner am Meeresstrand gibt. Mütter traf am hellen Mittag die Schreckensnachricht vom Tod ihrer Söhne. Von einem Augenblick zum andern kamen Angst und Entsetzen über sie.9 Der Frau, die sieben Söhnen das Leben schenkte, ist nicht einer geblieben. Sie ist am Ende, ihr stockt der Atem. Ihre Sonne ging unter mitten am Tag. In Schande und völlig gebrochen steht sie nun da. Aber auch alle, die bis jetzt noch übrig geblieben sind vom Volk, werde ich dem Schwert ihrer Feinde preisgeben.« Das sagt der HERR.10 Ich klagte: »Ich Unglücklicher, warum hat meine Mutter mich geboren? Wohin ich auch komme, überall feinden sie mich an und setzen mir zu. Ich habe von niemand Geld geborgt und auch niemand etwas geliehen und trotzdem verwünschen sie mich alle.« (Jer 11,21; Jer 20,14)11 Darauf sagte der HERR: »Ich habe doch deine Fesseln gelöst[1] und deine Last erleichtert. Ich habe dafür gesorgt, dass dein Feind dich anfleht in Zeiten der Not und Verzweiflung.« (Jer 7,16)12 Weiter sagte der HERR: »Kann man denn Eisen zerbrechen, Eisen aus dem Norden, oder Bronze?[2] (Jer 1,14)13 Ihr Leute von Juda, euren ganzen Besitz gebe ich zur Plünderung frei. Das ist der Lohn[3] für all das Böse, das ihr überall in eurem Land begangen habt!14 Ich mache euch zu Sklaven eurer Feinde,[4] ihr müsst ihnen dienen in einem fernen, unbekannten Land. Denn mein Zorn ist aufgelodert wie ein Feuer und dieses Feuer wird euch verbrennen!« (5Mo 4,24; Jer 17,4)15 Ich gab zur Antwort: »Du weißt alles, HERR; denk an mich und hilf mir! Leg meinen Verfolgern das Handwerk! Hab nicht so lange Geduld mit ihnen, sonst gehe ich noch zugrunde! Du weißt doch, dass sie mich deinetwegen beschimpfen.16 Wenn du zu mir sprachst, habe ich jedes Wort verschlungen. Deine Worte haben mein Herz mit Glück und Freude erfüllt, denn ich bin doch dein Eigentum, HERR, du Gott der ganzen Welt![5] (Ps 19,9; Ps 119,111; Ps 119,131)17 Ich kann nicht mit anderen Leuten fröhlich zusammensitzen und mit ihnen lachen. Denn du hast deine Hand auf mich gelegt und mich einsam gemacht; dein Zorn über dieses Volk hat von mir Besitz ergriffen. (Jer 16,8)18 Warum nimmt mein Leiden kein Ende? Warum will meine Wunde nicht heilen? Ich setze meine ganze Hoffnung auf dich; aber du lässt mich im Stich wie ein Bach, der im Sommer versiegt!« (Hi 6,15; Jer 12,1)19 Da sagte der HERR zu mir: »Wenn du zu mir umkehrst, nehme ich dich wieder an und du sollst wieder mein Diener sein. Wenn du nicht mehr solchen Unsinn redest, sondern deine Worte abwägst, dann darfst du mein Mund sein. Hör nicht auf die anderen, sondern sieh zu, dass sie auf dich hören! (Jer 1,9)20 Du wirst diesem Volk wie eine Mauer gegenüberstehen. Sie werden gegen dich anrennen, aber sie können dich nicht bezwingen. Denn ich stehe dir zur Seite, ich schütze dich, ich, der HERR. (Jer 1,8; Jer 1,18)21 Ich befreie dich aus der Hand deiner Feinde, ich reiße dich aus der Faust dieser Gewalttätigen!« (Jer 26,24; Jer 36,26; Jer 38,9; Jer 38,13)

Jeremia 15

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Und der HERR sprach zu mir: Selbst wenn Mose und Samuel vor mich träten, diesem Volk würde ich mich nicht zuwenden! Schick sie weg von mir, damit sie fortgehen. (2Mo 32,11; 1Sam 7,8)2 Und wenn sie zu dir sagen: Wohin sollen wir gehen?, dann sage ihnen: So spricht der HERR: Was dem Tod gehört, zum Tod, und was dem Schwert gehört, zum Schwert, und was dem Hunger gehört, zum Hunger, und was der Gefangenschaft gehört, in die Gefangenschaft! (Jer 43,11; Sach 11,9)3 Und vier Sippen[1] werde ich gegen sie aufbieten, Spruch des HERRN: das Schwert, um sie umzubringen, und die Hunde, um sie zu verschleppen, und die Vögel des Himmels und die Tiere der Erde, um sie zu fressen und zu vernichten. (5Mo 32,24)4 Und ich mache sie zum Schrecken für alle Königreiche der Erde, wegen Manasse, des Sohns des Jechiskijahu, des Königs von Juda, um dessen willen, was er in Jerusalem getan hat. (5Mo 28,37; Jer 18,16; Jer 24,9; Jer 29,18; Jer 34,17)5 Jerusalem, wer wird Mitleid haben mit dir und wer dir sein Beileid bezeugen? Und wer wird abweichen von seinem Weg, um nach deinem Wohl zu fragen? (Kla 1,17)6 Du hast mich aufgegeben, Spruch des HERRN, wendest mir immerfort den Rücken zu. Da habe ich meine Hand gegen dich ausgestreckt und habe dich vernichtet, ich war es leid, nachsichtig zu sein. (Jer 2,13; Jer 6,12; Jer 7,24)7 Und mit der Worfschaufel habe ich sie geworfelt, in den Toren des Landes; kinderlos habe ich mein Volk gemacht, habe es zugrunde gehen lassen. Sie sind nicht zurückgekehrt von ihren Wegen. (Jer 3,7; Jer 51,2)8 Seine Witwen sind mir zahlreicher geworden als der Sand am Meer. Am hellen Mittag habe ich ihnen, auch der Mutter des jungen Mannes, den Verwüster gebracht, aus dem Nichts habe ich Schrecken und Entsetzen auf sie fallen lassen. (Jer 6,26)9 Verwelkt ist, die sieben geboren hat, sie hat ihr Leben ausgehaucht, ihre Sonne ging unter, als es noch Tag war, in Schande und Schmach ist sie geraten. Und was übrig ist von ihnen, liefere ich ans Schwert, im Angesicht ihrer Feinde! Spruch des HERRN. (Am 8,9)10 Wehe mir, dass du, meine Mutter, mich geboren hast, einen Mann des Streits, einen Mann, der zerstritten ist mit dem ganzen Land, niemand ist mir etwas schuldig, und ich schulde niemandem etwas: Jeder verflucht mich. (Jer 1,19; Jer 20,14)11 Der HERR spricht: Ich erlöse dich zu deinem Besten, ich trete ein für dich in der Zeit des Unheils und in der Zeit der Not beim Feind.[2]12 Zerbricht man Eisen, Eisen aus dem Norden und Bronze?13 Dein Vermögen und deine Schätze gebe ich dem Raub preis, ohne Gegenwert zu verlangen, für all deine Sünden und überall in deinen Gebieten. (Jer 17,3; Jer 20,5)14 Und deine Feinde werde ich durchziehen lassen in ein Land,[3] das du nicht kennst, denn ein Feuer hat sich entzündet an meinem Zorn, es lodert gegen euch. (5Mo 32,22; Jer 4,4; Jer 7,20; Jer 17,4; Jer 44,6; Kla 4,11)15 Du weisst es, HERR: Gedenke meiner und nimm dich meiner an und nimm Rache für mich an denen, die mich verfolgen, der du langmütig bist, raffe mich nicht hinweg, erkenne, dass ich deinetwegen Schmach auf mich genommen habe. (Jer 11,20)16 Empfing ich deine Worte, so habe ich sie verschlungen, und deine Worte wurden meine Wonne, die Freude meines Herzens, denn dein Name ist ausgerufen über mir, HERR, Gott der Heerscharen. (Jer 1,9; Hes 3,3; Hes 14,9)17 Nie habe ich im Kreis derer gesessen, die ihren Spass hatten, und nie war ich fröhlich, aus Furcht vor deiner Hand sass ich einsam, denn mit Groll hast du mich erfüllt. (Jer 6,11; Jer 16,8)18 Warum nimmt mein Schmerz kein Ende und ist meine Wunde unheilbar? Sie will nicht heilen. Wie ein trügerischer Bach, so bist du für mich, Wasser, auf das kein Verlass ist.19 Darum, so spricht der HERR: Wenn du umkehrst, lasse ich dich wieder vor mir stehen, und wenn du Wertvolles hervorbringst, nicht Leichtfertiges, wirst du sein wie mein Mund. Sie werden zurückkehren zu dir, du aber wende dich ihnen nicht zu! (2Mo 4,15; Jer 1,9; Jer 3,12)20 Und zur unüberwindbaren Mauer aus Bronze mache ich dich für dieses Volk, und sie werden dich bekämpfen, aber sie können nichts ausrichten gegen dich, denn ich bin bei dir, um dir zu helfen und dich zu retten! Spruch des HERRN. (Jer 1,8; Hes 3,8)21 Und ich rette dich aus der Hand der Übeltäter und erlöse dich aus der Faust der Gewalttäter. (Jer 20,13; Jer 26,24; Jer 36,26)