1Als Simson einmal in das Philisterdorf Timna hinabkam, fiel ihm dort ein Mädchen auf.2Er ging nach Hause und sagte zu seinem Vater und seiner Mutter: »Ich habe in Timna ein Mädchen gesehen, eine Philisterin. Gebt sie mir zur Frau!«3Die beiden erwiderten: »Musst du unbedingt eine Philisterin heiraten, eine aus diesem Volk von Unbeschnittenen? Gibt es in unserem Stamm und in unserem ganzen Volk denn kein Mädchen für dich?« Aber Simson sagte zu seinem Vater: »Gib mir die! Die gefällt mir!« (1Mo 24,3)4Seine Eltern konnten nicht wissen, dass der HERR seine Hand im Spiel hatte. Er wollte einen Anlass haben, um gegen die Philister vorzugehen, die damals über Israel herrschten.5Simson machte sich also mit seinem Vater und seiner Mutter auf den Weg nach Timna. Als sie an die Weinberge von Timna kamen, bog Simson vom Weg ab.[1] Da stand plötzlich ein brüllender Löwe vor ihm.6Der Geist des HERRN nahm Besitz von Simson und er zerriss den Löwen mit bloßen Händen, wie man ein gebratenes Böckchen beim Mahl in Stücke reißt. Seinen Eltern erzählte er nichts davon. (Ri 3,10; 1Sam 17,34; 1Sam 23,20)7Als er nach Timna kam, sprach er mit der Philisterin und sie gefiel ihm gut.8Nach einiger Zeit ging er wieder nach Timna, um sie zur Frau zu nehmen. Unterwegs bog er vom Weg ab, um nach dem toten Löwen zu sehen. In dem Kadaver hatte sich ein Bienenvolk eingenistet und es war auch schon Honig da.9Er nahm den Honig heraus und aß im Weitergehen davon. Er ging zu seinem Vater und seiner Mutter hin und gab ihnen ebenfalls davon; er sagte ihnen aber nicht, dass er den Honig im Kadaver des Löwen gefunden hatte.
Simsons erster Konflikt mit den Philistern
10Simsons Vater ging nach Timna, um den Ehevertrag abzuschließen. Simson veranstaltete ein Festgelage, wie es damals bei den jungen Leuten üblich war.11Als die Bewohner von Timna ihn kommen sahen, wählten sie dreißig junge Männer aus, die mit ihm feiern sollten.12Am ersten Tag des Festes sagte Simson zu ihnen: »Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr es innerhalb der sieben Festtage lösen könnt, gebe ich jedem von euch ein leinenes Hemd und ein Festkleid.13Könnt ihr es nicht, so muss jeder von euch mir ein Hemd und ein Festkleid geben.« Sie erwiderten: »Gut, lass uns dein Rätsel hören!« Und14Simson sagte es ihnen: »Vom Fresser kam Fraß, vom Starken kam Süßes.« Drei Tage lang versuchten sie, das Rätsel zu lösen, und konnten es nicht.15Am vierten Tag[2] sagten sie zu Simsons Frau: »Bring doch deinen Mann dazu, dass er dir die Lösung verrät, und sag sie uns! Sonst werden wir dich mit dem ganzen Haus deines Vaters verbrennen. Ihr habt uns wohl eingeladen, um uns arm zu machen?«16Da hängte die Frau sich weinend an Simsons Hals und sagte: »Du liebst mich nicht! Ich bin dir zuwider! Du hast meinen Landsleuten dieses Rätsel aufgegeben und hast mir nicht gesagt, was es bedeutet.« »Ich habe es nicht einmal meinem Vater und meiner Mutter gesagt«, erwiderte Simson. »Warum sollte ich es dann dir sagen?«17Während der ganzen Festtage hing sie weinend an ihm. Schließlich am siebten Tag sagte er es ihr, weil sie ihm so zusetzte. Sie verriet die Lösung an die jungen Männer aus ihrem Volk,18und die sagten zu Simson, kurz bevor die Sonne am siebten Tag unterging: »Was ist süßer als Honig, was stärker als ein Löwe?« Simson antwortete ihnen: »Hättet ihr nicht mit meiner eigenen Kuh gepflügt, so hättet ihr mein Rätsel nie erraten.«19Der Geist des HERRN nahm Besitz von ihm, und er ging hinunter nach Aschkelon und erschlug dreißig Männer. Er zog ihnen aus, was sie anhatten, und gab es den jungen Männern, die sein Rätsel gelöst hatten. Voll Zorn kehrte er darauf ins Haus seines Vaters zurück. (Ri 3,10)20Seine Frau aber wurde von ihrem Vater dem Brautführer, einem von den dreißig, gegeben.
1Und Simson ging nach Timnat hinab; und er sah in Timnat eine Frau von den Töchtern der Philister. (1Mo 6,2; 1Mo 38,12; Jos 15,10)2Und als er wieder heraufkam, sagte er es seinem Vater und seiner Mutter und sprach: Ich habe in Timnat eine Frau gesehen von den Töchtern der Philister; nehmt sie mir doch zur Frau! (1Mo 34,4; 4Mo 15,39; Ps 119,37; Pred 2,10; Mt 5,29)3Sein Vater und seine Mutter sprachen zu ihm: Gibt es denn keine Frau unter den Töchtern deiner Brüder oder unter unserem Volk, dass du hingehst und eine Frau nimmst von den Philistern, die unbeschnitten sind? Simson sprach zu seinem Vater: Nimm mir diese, denn sie ist recht in meinen Augen! (1Mo 24,3; 1Mo 34,14; 2Mo 34,16; Ri 14,2)4Aber sein Vater und seine Mutter wussten nicht, dass es von dem HERRN kam und dass er gegenüber den Philistern einen Anlass suchte. Die Philister herrschten nämlich zu jener Zeit über Israel. (1Kön 12,15; Jes 28,29)5So ging Simson mit seinem Vater und seiner Mutter hinab nach Timnat. Und als sie an die Weinberge bei Timnat kamen, siehe, da begegnete ihm ein junger, brüllender Löwe! (Ps 22,14; 1Petr 5,8)6Da kam der Geist des HERRN über ihn, sodass er den Löwen zerriss, als ob er ein Böcklein zerrisse, und er hatte doch gar nichts in seiner Hand. Er verriet aber seinem Vater und seiner Mutter nicht, was er getan hatte. (Ri 13,25; 1Sam 11,6; 1Sam 17,34)7Als er nun hinabkam, redete er mit der Frau, und sie war in Simsons Augen recht. (Ri 14,1; Ri 14,3)8Und nach etlichen Tagen ging er wieder hin, um sie zur Frau zu nehmen, und er bog vom Weg ab, um das Aas des Löwen anzusehen; und siehe, da war ein Bienenschwarm und Honig in dem Körper des Löwen. (1Mo 29,21; Mt 1,20)9Und er nahm davon in seine Hand und aß davon unterwegs; und er ging zu seinem Vater und zu seiner Mutter und gab ihnen davon, und sie aßen auch. Er verriet ihnen aber nicht, dass er den Honig aus dem Körper des Löwen genommen hatte. (Spr 24,13)10Und als sein Vater zu der Frau hinabkam, machte Simson dort ein Hochzeitsmahl; denn so pflegten es die jungen Männer zu tun. (1Mo 29,22; Est 2,18)11Sobald sie ihn aber sahen, gaben sie ihm 30 Gefährten, die bei ihm sein sollten. (2Mo 32,19; 1Sam 16,6; Mt 9,15; Joh 3,29)12Zu diesen sagte Simson: Ich will euch doch ein Rätsel aufgeben; wenn ihr mir das erratet und löst innerhalb der sieben Tage des Hochzeitsmahles, so will ich euch 30 Hemden und 30 Festgewänder geben. (1Mo 29,27; 1Mo 45,22; 1Kön 10,1; 2Kön 5,22; Hes 17,2)13Könnt ihr es aber nicht erraten, so sollt ihr mir 30 Hemden und 30 Festgewänder geben! Und sie sprachen: Gib dein Rätsel auf, wir wollen es hören! (1Mo 44,15; Dan 1,17; Dan 5,12)14Er sprach zu ihnen: »Speise ging aus von dem Fresser, und Süßigkeit ging aus von dem Starken.« Und sie konnten in drei Tagen das Rätsel nicht erraten. (2Mo 2,12; 4Mo 12,3; Gal 1,23)15Am siebten Tag aber sprachen sie zu Simsons Frau: Überrede deinen Mann, dass er uns dieses Rätsel verrät, sonst werden wir dich und das Haus deines Vaters mit Feuer verbrennen! Habt ihr uns etwa deshalb eingeladen, um uns arm zu machen? (Ri 15,6; Ri 16,5; Spr 1,10)16Und Simsons Frau weinte an ihm und sprach: Du hasst mich nur und liebst mich nicht! Du hast den Söhnen meines Volkes dieses Rätsel aufgegeben und hast es mir nicht verraten! Er aber sprach zu ihr: Siehe, ich habe es meinem Vater und meiner Mutter nicht verraten — und sollte es dir verraten? (Ri 16,15)17Und sie weinte sieben Tage lang an ihm, während sie das Hochzeitsmahl hielten; aber am siebten Tag verriet er es ihr; denn sie nötigte ihn. Und sie verriet das Rätsel den Söhnen ihres Volkes. (Ri 16,16; Pred 7,26; Lk 11,8)18Da sprachen die Männer der Stadt am siebten Tag, ehe die Sonne unterging, zu ihm: »Was ist süßer als Honig? Und wer ist stärker als der Löwe?« Er aber sprach zu ihnen: »Hättet ihr nicht mit meiner Jungkuh gepflügt, so hättet ihr mein Rätsel nicht erraten!« (Ri 14,14)19Und der Geist des HERRN kam über ihn, und er ging hinab nach Askalon und erschlug 30 Männer unter ihnen und nahm ihre Kleider und gab denen die Festgewänder, die das Rätsel erraten hatten. Und weil sein Zorn entbrannt war, ging er hinauf in das Haus seines Vaters. (Ri 1,18; Ri 3,10; Ri 14,6; 1Sam 6,17; 2Sam 1,20; Jer 25,20; Jer 47,5; Jer 47,7)20Aber die Frau Simsons wurde einem seiner Gefährten gegeben, den er sich zum Freund genommen hatte. (Ri 15,2; 1Sam 18,19; Ps 55,13; Spr 17,17)