1Im Übrigen, meine Brüder und Schwestern,[1] freut euch mit der Freude, die vom Herrn kommt! Ich schreibe euch immer wieder dasselbe; aber mir ist das keine Last und euch macht es noch sicherer. (Phil 2,18)
Menschliche Vorzüge und Leistungen zählen nicht
2Nehmt euch in Acht vor diesen elenden Hunden, diesen falschen Missionaren, diesen Zerschnittenen! (2Kor 11,13; Gal 5,12)3Ich nenne sie so, denn die wirklich Beschnittenen sind wir, die der Geist Gottes befähigt, Gott in der rechten Weise zu dienen. Denn wir bauen nicht auf Vorzüge, die irdisch und menschlich sind,[2] sondern rühmen uns allein damit, dass wir zu Jesus Christus gehören. (Röm 2,28)4Auch ich könnte mich auf solche Vorzüge berufen. Wenn andere meinen, sie könnten mit irdischen Vorzügen großtun – ich hätte viel mehr Grund dazu. (2Kor 11,18; 2Kor 11,21)5Ich wurde beschnitten, als ich eine Woche alt war. Ich bin von Geburt ein Israelit aus dem Stamm Benjamin, ein Hebräer von reinster Abstammung. Was die Stellung zum Gesetz angeht, so gehörte ich zur strengen Richtung der Pharisäer. (1Mo 17,9; Röm 11,1)6Mein Eifer ging so weit, dass ich die christliche Gemeinde verfolgte. Gemessen an dem, was das Gesetz vorschreibt, stand ich vor Gott ohne Tadel da. (Apg 8,3)7Aber dies alles, was mir früher als Vorteil erschien, habe ich durch Christus als Nachteil erkannt. (Mt 13,44; Mt 13,46; Weis 7,8)8Ich betrachte überhaupt alles als Verlust im Vergleich mit dem überwältigenden Gewinn, dass ich Jesus Christus als meinen Herrn kenne. Durch ihn hat für mich alles andere seinen Wert verloren, ja, ich halte es für bloßen Dreck. Nur noch Christus besitzt für mich einen Wert.9Zu ihm möchte ich um jeden Preis gehören. Deshalb will ich nicht mehr durch mein eigenes Tun vor Gott als gerecht bestehen. Ich suche nicht meine eigene Gerechtigkeit, die aus der Befolgung des Gesetzes kommt, sondern die Gerechtigkeit, die von Gott kommt und denen geschenkt wird, die glauben. Ich möchte vor Gott als gerecht bestehen, indem ich mich in vertrauendem Glauben auf das verlasse, was er durch Christus für mich getan hat.[3] (Röm 1,17)10Ich möchte nichts anderes mehr kennen als Christus: Ich möchte die Kraft seiner Auferstehung erfahren, ich möchte sein Leiden mit ihm teilen. Mit ihm gleich geworden in seinem Tod, (Röm 6,5; Röm 6,8; 2Kor 4,10)11hoffe ich, auch zur Auferstehung der Toten zu gelangen.
Wir sind noch nicht am Ziel!
12Ich meine nicht, dass ich schon vollkommen bin und das Ziel erreicht habe. Ich laufe aber auf das Ziel zu, um es zu ergreifen, nachdem Jesus Christus von mir Besitz ergriffen hat. (1Kor 9,24)13Ich bilde mir nicht ein, Brüder und Schwestern,[4] dass ich es schon geschafft habe. Aber die Entscheidung ist gefallen! Ich lasse alles hinter mir und sehe nur noch, was vor mir liegt.14Ich halte geradewegs auf das Ziel zu, um den Siegespreis zu gewinnen. Dieser Preis ist das ewige Leben, zu dem Gott mich durch Jesus Christus berufen hat. (1Kor 9,24)15So wollen wir denken – wenn wir uns zu den »Vollkommenen« zählen.[5] Wenn ihr in irgendeiner Einzelheit anderer Meinung seid, wird euch Gott auch das noch offenbaren.16Aber lasst uns auf jeden Fall auf dem Weg bleiben, den wir als richtig erkannt haben.17Haltet euch an mein Vorbild, Brüder und Schwestern, und nehmt euch ein Beispiel an denen, die so leben, wie ihr es an mir seht. (1Kor 4,16)18Ich habe euch schon oft gewarnt und wiederhole es jetzt unter Tränen: Die Botschaft, dass allein im Kreuzestod von Christus unsere Rettung liegt, hat viele Feinde. (Gal 6,12)19Ihr Ende ist die ewige Vernichtung. Der Bauch ist ihr Gott.[6] Statt der Herrlichkeit bei Gott warten auf sie Spott und Schande. Sie haben nichts als Irdisches im Sinn. (Röm 16,18)20Wir dagegen haben schon jetzt Bürgerrecht im Himmel, bei Gott. Von dorther erwarten wir auch unseren Retter, Jesus Christus, den Herrn. (Eph 2,6; Hebr 13,14)21Er wird unseren schwachen, vergänglichen Körper verwandeln, sodass er genauso herrlich und unvergänglich wird wie der Körper, den er selber seit seiner Auferstehung hat. Denn er hat die Macht, alles seiner Herrschaft zu unterwerfen. (Röm 8,29; 1Kor 15,25; 1Kor 15,28; 1Kor 15,43; Kol 3,4)
Nicht das Gesetz, sondern Christus ist unsere Gerechtigkeit
1Übrigens, meine Brüder, freut euch im Herrn! Euch ⟨öfter⟩ dasselbe zu schreiben, ist mir nicht verdrießlich[1], für euch aber ⟨bedeutet es, dass ihr⟩ fest ⟨werdet⟩. (Ps 32,11; Hab 3,18; Phil 2,18; 2Petr 1,12)2Seht auf die Hunde, seht auf die bösen Arbeiter, seht auf die Zerschneidung! (Jes 56,10; 2Kor 11,13; Gal 5,12; Offb 22,15)3Denn wir sind die Beschneidung, die wir im[2] Geist Gottes dienen[3] und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen, (Joh 4,23; Röm 2,29; Gal 6,14; Kol 2,11)4obwohl auch ich Vertrauen auf Fleisch haben ⟨könnte⟩. Wenn irgendein anderer meint, auf Fleisch vertrauen ⟨zu können⟩ – ich noch mehr: (2Kor 11,18)5Beschnitten[4] am achten Tag, vom Geschlecht Israel, vom Stamm Benjamin, Hebräer von Hebräern; dem Gesetz nach ein Pharisäer[5]; (1Mo 17,12; 3Mo 12,3; Apg 23,6; Röm 11,1; 2Kor 11,22)6dem Eifer nach ein Verfolger der Gemeinde[6]; der Gerechtigkeit nach, die im Gesetz ist, untadelig geworden. (Apg 8,3)7Aber was auch immer mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust gehalten;8ja wirklich, ich halte auch alles für Verlust um der unübertrefflichen Größe der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, willen, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck halte, damit ich Christus gewinne (Jer 9,23; Eph 3,19; Phil 1,21)9und in ihm gefunden werde – indem ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz ist, sondern die durch den Glauben an Christus[7], die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens –, (Jer 23,6; Mt 5,20; Röm 1,17; Röm 10,3; 2Kor 5,21; Gal 2,16)10um ihn und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden zu erkennen, indem ich seinem Tod gleich[8] werde, (Röm 8,17; 2Kor 4,10; Eph 1,20; 1Petr 4,13)11ob ich irgendwie hingelange zur Auferstehung[9] aus den Toten. (Lk 20,35; Phil 1,21)12Nicht, dass ich es[10] schon ergriffen habe oder schon vollendet[11] bin; ich jage ⟨ihm⟩ aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, weil[12] ich auch von Christus Jesus ergriffen bin. (1Tim 6,12)13Brüder, ich denke von mir selbst nicht, ⟨es⟩ ergriffen zu haben; eines aber ⟨tue ich⟩: Ich vergesse, was dahinten, strecke mich aber aus nach dem, was vorn ist, (Lk 9,62)14und jage auf das Ziel zu, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben[13] in Christus Jesus. (1Kor 9,24; Hebr 3,1)15So viele nun vollkommen sind, lasst uns darauf bedacht sein! Und wenn ihr in irgendetwas anders denkt[14], so wird euch Gott auch dies offenbaren.16Doch wozu wir gelangt sind, zu dem ⟨lasst uns auch⟩ halten! (Gal 6,16)
Nicht Irdischem, sondern Christus gilt unsere Erwartung
17Seid miteinander meine Nachahmer, Brüder, und seht auf die, welche so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt! (1Kor 4,16; Phil 4,9; 1Thess 1,6; 1Petr 5,3)18Denn viele wandeln, von denen ich euch oft gesagt habe, nun aber auch mit Weinen sage, ⟨dass sie⟩ die Feinde des Kreuzes Christi ⟨sind⟩; (Ps 119,136; Gal 6,12)19deren Ende Verderben, deren Gott der Bauch und deren Ehre in ihrer Schande ist, die auf das Irdische sinnen. (Röm 8,5; Röm 16,18; 2Kor 11,15)20Denn unser Bürgerrecht[15] ist in ⟨den⟩ Himmeln, von woher wir auch ⟨den⟩ Herrn Jesus Christus als Retter erwarten, (1Thess 1,10; Hebr 11,13; Offb 12,12)21der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird ⟨und⟩ seinem Leib der Herrlichkeit gleichförmig ⟨machen wird⟩, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge[16] sich zu unterwerfen. (Röm 8,29; 1Kor 15,27; 1Kor 15,51; Kol 3,4)