1Christus hat uns befreit; er will, dass wir jetzt auch frei bleiben. Steht also fest und lasst euch nicht wieder ins Sklavenjoch einspannen! (Gal 2,4; Gal 4,5; Gal 4,9; Gal 5,3; Gal 5,13)2Ich, Paulus, sage euch mit aller Deutlichkeit: Wenn ihr euch beschneiden lasst, dann wird Christus und alles, was er gebracht hat, für euch nutzlos sein.3Ich sage noch einmal mit Nachdruck jedem, der sich beschneiden lässt: Er verpflichtet sich damit, das ganze Gesetz zu befolgen. (Röm 2,25; Gal 3,10; Jak 2,10)4Wenn ihr wirklich vor Gott als gerecht bestehen wollt, indem ihr das Gesetz befolgt, habt ihr euch von Christus losgesagt und die Gnade vertan.5Wir dagegen leben aus der Kraft des Heiligen Geistes und setzen alles auf Glauben und Vertrauen, und so erwarten wir das Ziel, auf das wir hoffen dürfen: dass wir vor Gott als gerecht bestehen und das Heil erlangen werden. (Röm 8,4; Gal 2,16)6Wo Menschen mit Jesus Christus verbunden sind, zählt nicht, ob jemand beschnitten ist oder nicht. Es zählt nur der vertrauende Glaube, der sich in tätiger Liebe auswirkt. (1Kor 7,19; Gal 3,28; Gal 6,15)7Ihr kamt so gut voran! Wer hat euch aufgehalten, dass ihr der Wahrheit nicht mehr folgen wollt?8Das, was man euch da einreden will, kommt nicht von Gott, der euch berufen hat. (Gal 1,6)9Denkt daran: »Ein klein wenig Sauerteig macht den ganzen Teig sauer.« (1Kor 5,6)10Weil ich mit Christus, dem Herrn, rechne, bin ich zuversichtlich, dass ihr zur gleichen Überzeugung kommen werdet. Die, die euch irremachen, werden ihr Urteil empfangen, ganz gleich, wer sie sind. (Gal 1,7)11Meine Brüder und Schwestern,[1] wenn ich selbst fordern würde, dass Christen sich beschneiden lassen müssen, wie manche mir unterstellen:[2] Warum werde ich dann noch verfolgt? Dann wäre ja der Stein des Anstoßes beseitigt, dass wir allein durch das gerettet werden, was am Kreuz für uns geschehen ist. (1Kor 1,23; Gal 6,12)12Wenn die Leute, die euch aufhetzen, schon so viel Wert aufs Beschneiden legen, dann sollen sie sich doch gleich kastrieren lassen!
Leben in Liebe aus der Kraft des Geistes
13Gott hat euch zur Freiheit berufen, meine Brüder und Schwestern! Aber missbraucht eure Freiheit nicht als Freibrief zur Befriedigung eurer selbstsüchtigen Wünsche, sondern dient einander in Liebe. (1Kor 6,12; 1Kor 10,23; 1Petr 2,16)14Das ganze Gesetz ist erfüllt, wenn dieses eine Gebot befolgt wird: »Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.« (3Mo 19,18; Mk 12,31)15Wenn ihr einander wie wilde Tiere kratzt und beißt, dann passt nur auf, dass ihr euch nicht gegenseitig verschlingt!16Ich will damit sagen: Lebt aus der Kraft, die der Geist Gottes gibt; dann müsst ihr nicht euren selbstsüchtigen Wünschen folgen. (Röm 8,2; Gal 5,25)17Die menschliche Selbstsucht kämpft gegen den Geist Gottes und der Geist Gottes gegen die menschliche Selbstsucht: Die beiden liegen im Streit miteinander, sodass ihr von euch aus das Gute nicht tun könnt, das ihr doch eigentlich wollt. (Röm 7,13)18Wenn ihr euch aber vom Geist Gottes führen lasst, dann steht ihr nicht mehr unter dem Gesetz, das euch diesem Widerspruch ausliefert.[3] (Röm 6,14; Röm 7,4)19Was die menschliche Selbstsucht hervorbringt, ist offenkundig, nämlich: Unzucht, Verdorbenheit und Ausschweifung, (Mk 7,21; Röm 1,28; 1Kor 6,9; Eph 5,3; Kol 3,5; 1Tim 1,9; 2Tim 3,2; 1Petr 4,3)20Götzenanbetung und magische Praktiken, Feindschaft, Streit und Rivalität, Wutausbrüche, Intrigen, Uneinigkeit und Spaltungen,21Neid, Trunk- und Fresssucht und noch vieles dergleichen. Ich warne euch, wie ich es schon früher getan habe: Menschen, die solche Dinge tun, werden nicht erben, was Gott versprochen hat; für sie ist kein Platz in Gottes neuer Welt.[4]22Der Geist Gottes dagegen lässt als Frucht eine Fülle von Gutem wachsen, nämlich: Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Freundlichkeit und Güte, Treue, (Eph 5,9)23Bescheidenheit und Selbstbeherrschung. Gegen all dies hat das Gesetz nichts einzuwenden.24Menschen, die zu Jesus Christus gehören, haben ja doch ihre selbstsüchtige Natur[5] mit allen Leidenschaften und Begierden ans Kreuz genagelt. (Röm 6,6; Gal 2,19; Gal 6,14; Kol 3,5; 1Joh 3,6)
Die Last teilen
25Wenn wir nun durch Gottes Geist ein neues Leben haben, dann wollen wir auch aus diesem Geist unser Leben führen. (Röm 8,4; 1Kor 6,19; Gal 5,16)26Wir wollen nicht mit unseren vermeintlichen Vorzügen voreinander großtun, uns damit gegenseitig herausfordern oder einander beneiden. (Röm 12,10; Phil 2,3)
Ermahnung zum Leben in der Freiheit des Evangeliums
1Für die Freiheit hat Christus uns frei gemacht. Steht nun fest und lasst euch nicht wieder durch ein Joch der Sklaverei belasten! (Joh 8,36; 1Kor 16,13; Gal 2,4; Gal 4,3; Gal 5,13)2Siehe, ich, Paulus, sage euch, dass Christus euch nichts nützen wird, wenn ihr euch beschneiden lasst. (Apg 15,1; Gal 2,21; Eph 3,1)3Ich bezeuge aber noch einmal jedem Menschen, der sich beschneiden lässt, dass er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist. (Apg 15,5; Röm 2,25)4Ihr seid von Christus abgetrennt[1], die ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen. (Röm 11,6)5Wir nämlich erwarten durch ⟨den⟩ Geist aus Glauben die Hoffnung der Gerechtigkeit. (Röm 5,1)6Denn in Christus Jesus hat weder Beschneidung noch Unbeschnittensein irgendeine Kraft, sondern ⟨der⟩ durch Liebe wirksame Glaube. (1Kor 7,19; 1Kor 13,2; Gal 6,15; Jak 2,14; 1Joh 3,23)7Ihr lieft gut. Wer hat euch gehindert, der Wahrheit zu gehorchen? (Gal 3,1)8Die Überredung ist nicht von dem, der euch beruft. (Gal 1,6)9Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig. (Mt 13,33; 1Kor 5,6)10Ich habe Vertrauen zu euch im Herrn, dass ihr nicht anders gesinnt sein werdet. Wer euch aber verwirrt, wird das Urteil tragen, wer er auch sei. (1Kor 3,17; 2Kor 2,3; 2Kor 11,15; Gal 1,7; Gal 2,6; Phil 2,24; 2Thess 3,4)11Ich aber, Brüder, wenn ich noch Beschneidung predige, warum werde ich noch verfolgt? Dann ist ja der Anstoß[2] des Kreuzes beseitigt. (1Kor 1,23; Gal 4,29)12Meinetwegen können sie, die euch beunruhigen, sich auch verschneiden lassen. (Phil 3,2)
Warnung vor fleischlichem Missbrauch der Freiheit – Ermahnung zum Leben durch den Geist
13Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder. Nur ⟨gebraucht⟩ nicht die Freiheit als Anlass für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe! (Röm 14,15; 1Kor 8,1; 1Kor 8,9; Gal 5,1; 1Thess 1,3; 1Petr 2,16)14Denn das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, in dem: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« (3Mo 19,18; Mt 22,39)15Wenn ihr aber einander beißt und fresst, so seht zu, dass ihr nicht voneinander verzehrt werdet! (Lk 11,17)16Ich sage aber: Wandelt im[3] Geist, und ihr werdet die Begierde des Fleisches nicht erfüllen. (Röm 8,4; Röm 13,14; Gal 5,25)17Denn das Fleisch begehrt gegen den Geist auf, der Geist aber gegen das Fleisch; denn diese sind einander entgegengesetzt, damit[4] ihr nicht das tut, was ihr wollt. (Röm 7,15; 1Petr 2,11)18Wenn ihr aber durch den Geist geleitet werdet, seid ihr nicht unter ⟨dem⟩ Gesetz. (Röm 8,14)19Offenbar aber sind die Werke des Fleisches; es sind: Unzucht[5], Unreinheit, Ausschweifung, (1Tim 5,24)20Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen, (Eph 4,31)21Neidereien, Trinkgelage, Völlereien und dergleichen. Von diesen sage ich euch im Voraus, so wie ich vorher sagte, dass die, die so etwas tun, das Reich[6] Gottes nicht erben werden. (Mt 15,19; 1Kor 6,10; Offb 22,15)22Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue,23Sanftmut, Enthaltsamkeit[7]. Gegen diese ist das Gesetz nicht ⟨gerichtet⟩. (Eph 5,9; Kol 3,12; 1Tim 1,9)24Die aber dem Christus Jesus angehören, haben das Fleisch samt den Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. (Röm 6,6)25Wenn wir durch den Geist leben, so lasst uns dem Geist folgen! (Gal 5,16; Kol 2,6)26Lasst uns nicht nach eitler Ehre trachten, indem wir einander herausfordern, einander beneiden! (Mt 20,24; Phil 2,3)