Richter 4

Einheitsübersetzung 2016

1 Die Israeliten taten wieder, was in den Augen des HERRN böse ist, nachdem Ehud gestorben war.2 Der HERR lieferte sie aus in die Hand Jabins, des Königs von Kanaan, der in Hazor herrschte. Sein Heerführer war Sisera; der wohnte in Haroschet-Gojim. (Jos 11,1)3 Da schrien die Israeliten zum HERRN; denn Sisera besaß neunhundert eiserne Kampfwagen und hatte die Israeliten zwanzig Jahre lang grausam unterdrückt.4 Damals war Debora, eine Prophetin, die Frau des Lappidot, Richterin in Israel.5 Sie hatte ihren Sitz unter der Debora-Palme zwischen Rama und Bet-El im Gebirge Efraim und die Israeliten kamen zu ihr hinauf, um sich Recht sprechen zu lassen. (1Mo 35,8)6 Sie sandte hin, rief Barak, den Sohn Abinoams aus Kedesch-Naftali, herbei und sagte zu ihm: Befiehlt der HERR, der Gott Israels, nicht: Geh hin, zieh auf den Berg Tabor und nimm zehntausend Mann von den Naftalitern und den Sebulonitern mit dir?7 Ich werde Sisera, den Heerführer Jabins, mit seinen Wagen und seiner Streitmacht zu dir an den Bach Kischon lenken und ihn in deine Hand geben.8 Barak sagte zu ihr: Wenn du mit mir gehst, werde ich gehen; wenn du aber nicht mit mir gehst, werde ich nicht gehen.9 Sie sagte: Ja, ich gehe mit dir; aber der Ruhm wird auf dem Weg, den du gehen wirst, dann nicht dir zuteil, sondern in die Hand einer Frau wird der HERR Sisera ausliefern. Und Debora machte sich auf und ging zusammen mit Barak nach Kedesch.10 Barak rief Sebulon und Naftali in Kedesch zusammen und zehntausend Mann folgten ihm auf den Tabor hinauf. Auch Debora ging mit ihm.11 Der Keniter Heber lebte getrennt von Kain, von den Söhnen Hobabs, des Schwiegervaters des Mose. Er schlug sein Zelt an der Terebinthe von Zaanannim bei Kedesch auf. (Ri 1,16)12 Als man nun Sisera meldete, dass Barak, der Sohn Abinoams, auf den Berg Tabor gezogen sei,13 beorderte Sisera alle seine Wagen - neunhundert eiserne Kampfwagen - und das ganze Kriegsvolk, das er bei sich hatte, von Haroschet-Gojim an den Bach Kischon.14 Da sagte Debora zu Barak: Auf! Denn das ist der Tag, an dem der HERR den Sisera in deine Hand gegeben hat. Ist nicht der HERR vor dir her ausgezogen? Barak zog also vom Berg Tabor herab, zehntausend Mann hinter sich.15 Und der HERR brachte Sisera, alle seine Wagen und seine ganze Streitmacht mit scharfem Schwert vor Barak in große Verwirrung. Sisera sprang vom Wagen und floh zu Fuß. (2Mo 23,27; Jos 10,10; Ri 5,20; 1Sam 7,10)16 Barak verfolgte die Wagen und das Heer bis nach Haroschet-Gojim. Das ganze Heer Siseras fiel unter dem scharfen Schwert; nicht ein einziger Mann blieb übrig.17 Sisera war zu Fuß zum Zelt der Jaël, der Frau des Keniters Heber, geflohen; denn zwischen Jabin, dem König von Hazor, und der Familie des Keniters Heber herrschte Frieden.18 Jaël trat heraus, Sisera entgegen, und sagte zu ihm: Kehr ein, Herr, kehr ein bei mir, hab keine Angst! Da kehrte er ein bei ihr im Zelt und sie deckte ihn mit einem Teppich zu.19 Er sagte zu ihr: Gib mir doch etwas Wasser zu trinken, ich habe Durst. Sie öffnete einen Schlauch mit Milch und gab ihm zu trinken; dann deckte sie ihn wieder zu. (Ri 5,25)20 Er sagte zu ihr: Stell dich an den Zelteingang, und wenn einer kommt und dich fragt: Ist jemand hier?, dann antworte: Nein.21 Doch Jaël, die Frau Hebers, holte einen Zeltpflock, nahm einen Hammer in die Hand, ging leise zu Sisera hin und schlug ihm den Zeltpflock durch die Schläfe, sodass er noch in den Boden drang, während er erschöpft in tiefem Schlaf lag. So fand Sisera den Tod.22 Siehe, Barak, der Sisera nachjagte! Jaël trat heraus, ihm entgegen, und sagte zu ihm: Komm, ich zeige dir den Mann, den du suchst. Er ging mit ihr hinein; siehe, Sisera lag tot, den Pflock in seiner Schläfe.23 So demütigte Gott an diesem Tag Jabin, den König von Kanaan, vor den Israeliten24 und die Hand der Israeliten lag immer schwerer auf Jabin, dem König von Kanaan, bis sie Jabin, den König von Kanaan, ganz vernichtet hatten.

Richter 4

Zürcher Bibel

1 Und wiederum taten die Israeliten, was böse war in den Augen des HERRN, Ehud aber war gestorben. (Ri 2,11; Ri 2,19)2 Und der HERR verkaufte sie in die Hand Jabins, des Königs von Kanaan, der in Chazor regierte, und sein Heerführer war Sisera, der in Charoschet-Gojim wohnte. (Jos 11,1; Ri 2,14; 1Sam 12,9)3 Und die Israeliten schrien zum HERRN, denn er hatte neunhundert Wagen aus Eisen und unterdrückte die Israeliten mit Gewalt, zwanzig Jahre lang. (Jos 17,16; Ri 3,9; Ri 3,13)4 Debora aber, eine Frau, eine Prophetin, die Frau des Lappidot, sie war in jener Zeit Richterin für Israel.5 Und sie hatte ihren Sitz unter der Deborapalme zwischen Rama und Bet-El auf dem Gebirge Efraim, und zum Gericht zogen die Israeliten hinauf zu ihr. (1Mo 35,8; 1Sam 7,17)6 Und sie sandte hin und rief Barak, den Sohn von Abinoam, aus Kedesch in Naftali und sprach zu ihm: Hat der HERR, der Gott Israels, nicht geboten: Geh, zieh auf den Berg Tabor und nimm zehntausend Mann von den Naftaliten und den Sebuloniten mit dir? (Jos 8,18; Jos 21,32; Hebr 11,32)7 Und ich werde Sisera, den Heerführer Jabins, seine Wagen und seine Menge zu dir an den Bach Kischon locken und ihn in deine Hand geben. (1Kön 18,40)8 Und Barak sprach zu ihr: Wenn du mit mir gehst, werde ich gehen; gehst du aber nicht mit mir, werde ich nicht gehen.9 Da sprach sie: Ich werde mit dir gehen! Du aber wirst keinen Ruhm ernten auf dem Weg, den du gehst, denn der HERR wird Sisera in die Hand einer Frau verkaufen. Und Debora machte sich auf und ging mit Barak nach Kedesch. (Ri 9,54)10 Und Barak bot Sebulon und Naftali nach Kedesch auf, und zehntausend Mann folgten ihm hinauf, und auch Debora zog mit ihm hinauf. (Ri 6,35)11 Cheber aber, der Keniter, hatte sich von den Kenitern, den Nachkommen von Chobab, dem Schwiegervater des Mose, getrennt und schlug sein Zelt auf bei der Terebinthe in Zaannanim, das bei Kedesch liegt. (Jos 19,33; Ri 1,16)12 Und man meldete Sisera, dass Barak, der Sohn Abinoams, auf den Berg Tabor gezogen war.13 Und Sisera bot alle seine Wagen auf, neunhundert Wagen aus Eisen, und das ganze Volk, das bei ihm war, von Charoschet-Gojim an den Bach Kischon. (Ri 4,3)14 Und Debora sprach zu Barak: Auf! Denn dies ist der Tag, an dem der HERR Sisera in deine Hand gegeben hat. Ist nicht der HERR vor dir her ausgezogen? Und Barak stieg vom Berg Tabor, und zehntausend Mann folgten ihm. (5Mo 9,3; Ri 3,28; 2Sam 5,24)15 Und der HERR brachte Sisera und alle Wagen und das ganze Heer vor Barak in Verwirrung mit der Schärfe des Schwerts, und Sisera sprang vom Kriegswagen und floh zu Fuss. (Ri 5,20)16 Und Barak verfolgte die Wagen und das Heer bis Charoschet-Gojim, und das ganze Heer Siseras fiel durch die Schärfe des Schwerts, nicht einer blieb übrig. (Jos 10,10; Ps 83,10)17 Sisera aber war zu Fuss zum Zelt Jaels, der Frau von Cheber, dem Keniter, geflohen, denn es war Friede zwischen Jabin, dem König von Chazor, und dem Haus Chebers, des Keniters.18 Und Jael trat heraus, Sisera entgegen, und sagte zu ihm: Kehre nur ein, mein Herr, kehre nur ein bei mir, fürchte dich nicht. Und er kehrte bei ihr im Zelt ein, und sie bedeckte ihn mit einer Decke.19 Er aber sagte zu ihr: Lass mich ein wenig Wasser trinken, denn ich bin durstig. Und sie öffnete den Milchschlauch, liess ihn trinken und deckte ihn wieder zu. (Ri 5,25)20 Und er sagte zu ihr: Stell dich an den Eingang des Zelts, und wenn einer kommt und dich fragt: Ist jemand hier?, dann sag: Niemand.21 Und Jael, die Frau Chebers, ergriff den Zeltpflock und nahm den Hammer in die Hand und ging leise zu ihm hinein und schlug ihm den Pflock durch die Schläfe, und er drang bis in die Erde. Er aber war vor Müdigkeit in tiefen Schlaf gefallen, und so starb er.22 Und sieh, Barak hatte Sisera verfolgt, und Jael trat heraus, ihm entgegen, und sagte zu ihm: Komm, ich will dir den Mann zeigen, den du suchst. Und als er zu ihr hereinkam, sieh, da lag Sisera tot da, und in seiner Schläfe steckte der Pflock.23 So unterwarf Gott an jenem Tag Jabin, den König von Kanaan, vor den Israeliten.24 Und die Hand der Israeliten wurde immer härter gegen Jabin, den König von Kanaan, bis sie Jabin, den König von Kanaan, vernichtet hatten.