Richter 3

Einheitsübersetzung 2016

1 Das sind die Völker, die der HERR dagelassen hat, um durch sie die Israeliten, alle, die von all den Kämpfen um Kanaan nichts mehr wussten, auf die Probe zu stellen, (Ri 2,21)2 nur damit die Generationen der Israeliten sie kennenlernten, indem er sie das Kriegführen lehrte, und zwar nur die, die sie zuvor nicht kennengelernt hatten -:3 die fünf Fürsten der Philister und alle Kanaaniter und Sidonier und Hiwiter, die auf dem Libanongebirge wohnen, vom Berg Baal-Hermon bis nach Lebo-Hamat. (Jos 13,3)4 Sie waren dazu da, damit er die Israeliten durch sie auf die Probe stellte, um zu erkennen, ob sie den Geboten des HERRN gehorchen würden, auf die er ihre Väter durch Mose verpflichtet hatte.5 Die Israeliten wohnten also mitten unter den Kanaanitern, Hetitern, Amoritern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern.6 Sie nahmen sich deren Töchter zu Frauen und ihre Töchter gaben sie deren Söhnen und sie dienten deren Göttern.7 Die Israeliten taten, was in den Augen des HERRN böse ist. Sie vergaßen den HERRN, ihren Gott, und dienten den Baalen und den Ascheren.8 Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen die Israeliten und er gab sie der Hand des Kuschan-Rischatajim preis, des Königs von Aram in Mesopotamien. So mussten die Israeliten acht Jahre lang Kuschan-Rischatajim dienen.9 Als die Israeliten zum HERRN schrien, setzte der HERR den Israeliten einen Retter ein, der sie rettete: Otniël, den Sohn des Kenas, den jüngeren Bruder Kalebs. (Jos 15,17; Ri 1,13)10 Der Geist des HERRN kam über ihn und er richtete Israel. Er zog in den Kampf und der HERR gab Kuschan-Rischatajim, den König von Aram, in seine Hand und seine Hand wurde stark gegen Kuschan-Rischatajim. (Ri 6,34; Ri 11,29; Ri 13,25; Ri 14,6; Ri 15,14)11 Darauf hatte das Land vierzig Jahre lang Ruhe; dann starb Otniël, der Sohn des Kenas.12 Und wiederum taten die Israeliten, was in den Augen des HERRN böse ist. Der HERR aber gab Eglon, dem König von Moab, Macht über Israel, weil sie getan hatten, was in den Augen des HERRN böse ist.13 Eglon verbündete sich mit den Ammonitern und Amalekitern, zog hin und schlug Israel und sie eroberten die Palmenstadt.14 Darauf mussten die Israeliten achtzehn Jahre lang Eglon, dem König von Moab, dienen.15 Als aber die Israeliten zum HERRN schrien, setzte ihnen der HERR einen Retter ein: Ehud, den Sohn Geras, aus dem Stamm Benjamin, einen Mann mit gehemmter rechter Hand. Als nun die Israeliten durch seine Hand Tribut an Eglon, den König von Moab, schickten,16 machte sich Ehud einen Dolch mit zwei Schneiden, eine Spanne lang, und band ihn unter seinem Gewand an seine rechte Hüfte.17 So brachte er Eglon, dem König von Moab, den Tribut dar. Eglon aber war ein sehr beleibter Mann.18 Als Ehud mit der Darbringung des Tributs zu Ende war, schickte er die Leute, die den Tribut getragen hatten, weg;19 er selber aber kehrte von den Götterbildern in Gilgal um und sagte: Ich habe eine geheime Botschaft an dich, König. Da sagte er: Still! und alle, die um ihn standen, gingen von ihm hinaus.20 Nun trat Ehud zu ihm herein. Eglon saß in seinem kühlen Obergemach, das für ihn allein bestimmt war, und Ehud sagte: Ich habe eine Botschaft Gottes an dich. Da erhob er sich von seinem Thron.21 Ehud aber streckte seine linke Hand aus, ergriff den Dolch an seiner rechten Hüfte und stieß ihn Eglon in den Leib.22 Es drang sogar der Griff nach der Klinge ein und das Fett umschloss die Klinge, da er den Dolch nicht aus seinem Leib herausgezogen hatte. Dann ging er zum Seiteneingang hinaus.23 Ehud ging zur Säulenvorhalle hinaus, schloss die Tür des Obergemachs hinter sich und schob den Riegel vor.24 Kaum war er hinausgegangen, kamen seine Diener und sahen: Siehe, die Tür des Obergemachs war verriegelt. Sie sagten: Sicher verrichtet er in der kühlen Kammer seine Notdurft.25 Sie warteten vergeblich. Aber siehe, er öffnete die Tür des Obergemachs nicht. Sie nahmen den Schlüssel und schlossen auf: Siehe, da lag ihr Herr tot auf dem Boden.26 Ehud aber war entkommen, während sie gezögert hatten. Er war bereits an den Götterbildern vorbeigegangen und hatte sich nach Seïra in Sicherheit gebracht.27 Sobald er dort angekommen war, ließ er auf dem Gebirge Efraim das Widderhorn blasen und die Israeliten zogen mit ihm vom Gebirge hinab, er an ihrer Spitze.28 Er sagte zu ihnen: Jagt mir nach, denn der HERR hat euch eure Feinde, die Moabiter, in die Hand gegeben! Sie zogen hinter ihm hinab, besetzten die Jordanübergänge nach Moab und ließen niemand mehr hinüber.29 Damals erschlugen sie von Moab etwa zehntausend Mann, alles starke und kriegstüchtige Männer, und keiner entkam.30 So musste sich Moab an jenem Tag unter die Hand Israels beugen und das Land hatte achtzig Jahre lang Ruhe.31 Auf Ehud folgte Schamgar, der Sohn des Anat. Er erschlug sechshundert Philister mit einem Ochsenstecken. Auch er rettete Israel. (Ri 5,6)

Richter 3

Zürcher Bibel

1 Und dies sind die Nationen, die der HERR verschonte, um durch sie Israel auf die Probe zu stellen: alle diejenigen, die nichts wussten von all den Kämpfen um Kanaan; (Ri 2,22)2 nur um die Generationen der Israeliten kennen zu lernen, um sie den Kampf zu lehren. Er verschonte nur die Nationen, von denen die Israeliten vorher nichts gewusst hatten:3 die fünf Stadtfürsten der Philister, alle Kanaaniter, die Sidonier und die Chiwwiter, die Bewohner des Libanongebirges, vom Berg Baal-Hermon bis Lebo-Chamat. (Jos 13,2)4 Und durch sie sollte Israel auf die Probe gestellt werden, um zu erfahren, ob sie auf die Gebote hören würden, die der HERR ihren Vorfahren durch Mose gegeben hatte. (Ri 2,22)5 Und so wohnten die Israeliten inmitten der Kanaaniter, der Hetiter, der Amoriter, der Perissiter, der Chiwwiter und der Jebusiter. (1Kön 9,20)6 Und sie nahmen sich ihre Töchter zu Frauen und gaben die eigenen Töchter ihren Söhnen, und sie dienten ihren Göttern. (2Mo 34,16; 5Mo 7,3; 1Kön 11,3)7 Und die Israeliten taten, was böse war in den Augen des HERRN, sie vergassen den HERRN, ihren Gott, und dienten den Baalen und den Ascheren. (5Mo 8,11; 1Sam 12,9)8 Und der Zorn des HERRN entbrannte über Israel, und er verkaufte sie in die Hand von Kuschan-Rischatajim, dem König von Aram-Naharajim, und die Israeliten dienten Kuschan-Rischatajim acht Jahre lang. (Ri 2,14)9 Und die Israeliten schrien zum HERRN, und der HERR liess den Israeliten einen Retter auftreten, und er rettete sie: Otniel, den Sohn von Kenas, den jüngeren Bruder Kalebs. (2Mo 2,23; Ri 1,13; Ri 1,15; Ri 2,18; Ri 4,3; Ri 6,6; Ri 10,10)10 Und der Geist des HERRN war auf ihm, und er verschaffte Israel Recht: Er zog aus zum Krieg, und der HERR gab Kuschan-Rischatajim, den König von Aram, in seine Hand, und seine Hand war stark gegen Kuschan-Rischatajim. (Ri 6,34; Ri 11,29; Ri 13,25; Ri 14,6; Ri 15,14)11 Und das Land hatte vierzig Jahre lang Ruhe; und Otniel, der Sohn des Kenas, starb. (Ri 3,30; Ri 5,31; Ri 8,28)12 Und wiederum taten die Israeliten, was böse war in den Augen des HERRN. Und der HERR machte Eglon, den König von Moab, stark gegen die Israeliten, weil sie taten, was böse war in den Augen des HERRN. (Ri 2,11; 1Sam 12,9)13 Und Eglon tat sich zusammen mit den Ammonitern und Amalek, zog hin, schlug Israel und nahm die Palmenstadt in Besitz. (Ri 6,3; Ri 10,9; Ps 83,6)14 Und die Israeliten dienten Eglon, dem König von Moab, achtzehn Jahre lang.15 Und die Israeliten schrien zum HERRN, und der HERR liess einen Retter für sie auftreten: Ehud, den Sohn von Gera, den Benjaminiten, der Linkshänder war. Und die Israeliten sandten durch ihn eine Gabe an Eglon, den König von Moab. (Ri 4,3; Ri 4,9; 1Chr 8,5)16 Und Ehud machte sich ein zweischneidiges Schwert, eine Elle lang, und er legte es an unter dem Gewand, an der rechten Hüfte.17 Und er brachte Eglon, dem König von Moab, die Gabe. Eglon aber war ein sehr fetter Mann.18 Und als Ehud die Gabe übergeben hatte, schickte er die fort, die die Gabe getragen hatten.19 Er selbst aber kehrte um bei den Götterbildern, die bei Gilgal waren, und sprach: König, ich habe eine geheime Botschaft für dich. Und er sagte: Still! Und alle, die bei ihm standen, gingen hinaus.20 Und Ehud war zu ihm hereingekommen, während er im kühlen Obergemach sass, das für ihn allein bestimmt war. Und Ehud sprach: Ich habe einen Gottesspruch für dich. Da erhob er sich vom Stuhl,21 Ehud aber griff mit der linken Hand nach dem Schwert an seiner rechten Hüfte, fasste es und stiess es ihm in den Bauch. (2Sam 20,10)22 Und nach der Klinge fuhr auch noch der Griff hinein und das Fett schloss sich um die Klinge, denn er zog ihm das Schwert nicht aus dem Bauch, und er ging hinaus durch ein Schlupfloch[1].23 Und Ehud ging hinaus in den Vorraum[2], schloss die Türen des Obergemachs hinter sich und verriegelte sie.24 Und er war hinausgegangen, und seine Diener waren gekommen, und sie sahen, dass die Türen des Obergemachs verriegelt waren, und sagten: Er bedeckt wohl seine Füsse[3] in dem kühlen Gemach.25 Und sie warteten beschämend lange, aber sieh: Er machte und machte die Türen des Obergemachs nicht auf. Da holten sie den Schlüssel und öffneten, und sieh, ihr Herr lag tot auf dem Boden.26 Ehud aber war entkommen, während sie noch zögerten, und war über die Götterbilder hinausgelangt und entkam nach Seira. (2Sam 4,6)27 Und als er hinkam, stiess er auf dem Gebirge Efraim in den Schofar, und die Israeliten stiegen mit ihm vom Gebirge herab, er an ihrer Spitze. (Ri 6,34; Ri 7,24; 1Sam 13,3; Neh 4,14)28 Und er sprach zu ihnen: Folgt mir, denn der HERR hat eure Feinde, Moab, in eure Hand gegeben. Und sie folgten ihm hinab, besetzten die Jordanfurten vor Moab und liessen niemanden hinüberziehen. (Jos 2,7; Jos 10,8; Jos 12,5; Ri 4,14; Ri 7,9)29 Und sie schlugen Moab zu jener Zeit, gegen zehntausend Mann, alles kräftige und tüchtige Männer, und niemand entkam.30 So mussten die Moabiter sich an jenem Tag unter die Hand Israels beugen, und das Land hatte achtzig Jahre lang Ruhe. (Ri 3,11)31 Und nach ihm kam Schamgar, der Sohn des Anat, und er schlug die Philister, sechshundert Mann, mit dem Treiberstecken, und auch er rettete Israel. (Ri 5,6; Ri 15,15)