Nehemia 5

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Die Männer des einfachen Volkes und ihre Frauen erhoben aber laute Klage gegen ihre jüdischen Stammesbrüder. (Jes 34,8)2 Die einen sagten: Unsere Söhne und unsere Töchter - wir sind viele, wir müssen Getreide bekommen, damit wir zu essen haben und leben können. (2Kön 4,1; Mt 18,25)3 Andere sagten: Wir müssen unsere Felder, Weinberge und Häuser verpfänden, um in der Hungerzeit Getreide zu bekommen.4 Wieder andere sagten: Auf unsere Felder und Weinberge mussten wir Geld aufnehmen für die Steuern des Königs.5 Wir sind doch vom selben Fleisch wie unsere Stammesbrüder; unsere Kinder sind ihren Kindern gleich und doch müssen wir unsere Söhne und Töchter zu Sklaven erniedrigen. Einige von unseren Töchtern sind schon erniedrigt worden. Wir sind machtlos und unsere Felder und Weinberge gehören anderen. (3Mo 25,39)6 Als ich ihre Klage und diese Worte hörte, wurde ich sehr zornig.7 Ich überlegte mir die Sache; dann stellte ich die Vornehmen und die Beamten zur Rede und sagte zu ihnen: Die eigenen Stammesbrüder bedrückt ihr mit Schuldforderungen. Und ich berief ihretwegen eine große Versammlung ein8 und sagte zu ihnen: Wir haben von unseren jüdischen Stammesbrüdern, die an andere Völker verkauft worden waren, so viele wie möglich losgekauft. Ihr aber, ihr wollt eure eigenen Stammesbrüder verkaufen, damit sie dann wieder an uns verkauft werden. Da schwiegen sie und wussten nichts zu erwidern. (3Mo 25,47)9 Darauf sagte ich: Was ihr tut, ist nicht recht. Solltet ihr nicht in der Furcht vor unserem Gott wandeln angesichts des Hohnes der Völker, unserer Feinde? (3Mo 25,35)10 Auch ich und meine Brüder und meine Leute haben Stammesbrüdern Geld und Getreide geliehen. Erlassen wir ihnen doch diese Schuldforderungen!11 Gebt ihnen unverzüglich ihre Äcker und Weinberge, ihre Ölgärten und Häuser zurück sowie die Prozente auf Geld und Getreide, Wein und Öl, die ihr ihnen geliehen habt! (5Mo 15,1)12 Da erklärten sie: Wir wollen alles zurückgeben und nichts mehr von ihnen fordern. Wir wollen tun, was du gesagt hast. Darauf rief ich die Priester herbei und ließ die Leute schwören, dass sie ihre Zusage halten würden.13 Dann schüttelte ich den Bausch meines Gewandes aus und sagte: Genauso schüttle Gott jeden, der diese Zusage nicht hält, aus seinem Haus und seinem Eigentum; er sei ebenso ausgeschüttelt und leer. Die ganze Versammlung antwortete: Amen, so sei es! und pries den HERRN; und das Volk erfüllte die Zusage.14 Außerdem verzichtete ich mit meinen Brüdern auf den Unterhalt, den ich als Statthalter hätte beanspruchen können, und zwar von dem Tag an, an dem mich der König zum Statthalter in Juda bestellt hatte, vom zwanzigsten bis zum zweiunddreißigsten Jahr des Artaxerxes, also zwölf Jahre lang.15 Die Statthalter, die mir vorangingen, hatten das Volk schwer belastet; sie hatten von ihm täglich vierzig Silberschekel für ihren Unterhalt erhoben; auch ihre Leute hatten das Volk unterdrückt. Ich hingegen tat das aus Gottesfurcht nicht.16 Auch beim Bau der Mauer habe ich selbst Hand angelegt. Wir haben kein Feld gekauft. Alle meine Leute halfen dort gemeinsam bei der Bauarbeit.17 An meinem Tisch speisten die führenden Juden und die Beamten, hundertfünfzig an der Zahl, sowie die, die von den Völkern ringsumher zu uns kamen.18 Täglich wurden ein Ochse, sechs auserlesene Schafe und auch Geflügel zubereitet und all das ging auf meine Kosten. Dazu kam alle zehn Tage eine Menge von verschiedenen Weinen. Trotzdem habe ich den Unterhalt eines Statthalters nicht eingefordert; denn der Frondienst lag schon schwer genug auf diesem Volk.19 Denk daran, mein Gott, und lass mir all das zugutekommen, was ich für dieses Volk getan habe! (Neh 6,14; Neh 13,14; Ps 132,1)

Nehemia 5

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Und es gab ein grosses Geschrei beim Volk und ihren Frauen über ihre judäischen Brüder.2 Da waren solche, die sagten: Wir mit unseren Söhnen und unseren Töchtern sind viele! Und wir wollen Getreide haben, damit wir essen und überleben können!3 Und da waren solche, die sagten: Wir müssen unsere Felder und unsere Weinberge und unsere Häuser verpfänden, damit wir Getreide bekommen in der Hungersnot. (3Mo 25,35; Neh 5,11)4 Und da waren solche, die sagten: Wir mussten Geld leihen für die Steuer des Königs, auf unsere Felder und unsere Weinberge.5 Und nun: Wie das Fleisch unserer Brüder ist unser Fleisch, wie ihre Kinder sind unsere Kinder. Und seht: Wir müssen unsere Söhne und unsere Töchter zu Sklaven erniedrigen! Und manche von unseren Töchtern sind bereits erniedrigt worden, und wir haben nichts dagegen in der Hand, und unsere Felder und unsere Weinberge gehören anderen! (Spr 22,7; Jer 34,8; Am 2,6)6 Und als ich ihren Hilferuf und diese Worte hörte, wurde ich sehr zornig. (Neh 13,8)7 Und mein Herz in mir ging mit sich zu Rate, und ich zog die Edlen und die Vorsteher zur Rechenschaft und sagte ihnen: Ihr treibt Wucher, ein jeder gegenüber seinem Bruder! Und ich brachte eine grosse Versammlung gegen sie zusammen (2Mo 22,24)8 und sagte ihnen: Wir, wir haben unsere judäischen Brüder, die an die Nationen verkauft waren, freigekauft, soweit es uns möglich war, und da verkauft ihr eure Brüder, und sie müssen sich an uns verkaufen! Da schwiegen sie und fanden keine Worte. (3Mo 25,47)9 Und ich sagte: Es ist nicht gut, was ihr tut! Solltet ihr nicht in der Furcht vor unserem Gott leben angesichts des Hohns der Nationen, unserer Feinde?10 Und auch ich, meine Brüder und meine jungen Männer haben ihnen Geld und Getreide geliehen. Erlassen wir ihnen doch diese Schuld! (5Mo 15,1; Neh 10,32; Hes 18,5)11 Gebt ihnen doch noch heute ihre Felder, ihre Weinberge, ihre Ölbäume und ihre Häuser zurück und den Hundertsten des Geldes und des Getreides, des Weins und des Öls, das ihr ihnen geliehen habt! (Neh 5,3)12 Da sagten sie: Wir geben es zurück und fordern nichts von ihnen; so wie du es sagst, werden wir es machen. Und ich rief die Priester und liess sie schwören, nach diesem Wort zu handeln. (Esr 10,5; Neh 10,30)13 Auch schüttelte ich meinen Gewandbausch aus und sagte: So schüttle Gott einen jeden aus seinem Haus und seinem Besitz, der sich nicht an dieses Wort hält. Und so wird er ausgeschüttelt und leer sein! Und die ganze Versammlung sagte: Amen!, und sie priesen den HERRN. Und das Volk handelte nach diesem Wort. (5Mo 27,15; 1Chr 16,36; Apg 8,6; Apg 18,6)14 Auch habe ich von dem Tag an, an dem er mich beauftragte, ihr Statthalter im Land Juda zu sein, mit meinen Brüdern nicht das Brot des Statthalters gegessen - vom zwanzigsten Jahr bis zum zweiunddreissigsten Jahr von Artaxerxes, dem König, zwölf Jahre lang. (Neh 8,9; Neh 13,6)15 Aber die früheren Statthalter, die vor mir waren, hatten das Volk schwer bedrückt und von ihnen etwas für Brot und Wein, dazu noch vierzig Silberschekel genommen; sogar ihre jungen Männer sind herrisch umgegangen mit dem Volk. Ich aber handelte nicht so, aus Furcht vor Gott.16 Auch packte ich an bei der Arbeit an dieser Mauer, und wir haben kein Feld gekauft, und alle meine jungen Männer waren dort bei der Arbeit versammelt.17 Und an meinem Tisch waren Judäer und Vorsteher, hundertfünfzig Mann, und diejenigen, die von den Nationen um uns herum zu uns kamen.18 Und was an einem einzigen Tag zubereitet wurde: Ein Rind, sechs auserlesene Schafe und Geflügel wurden mir zubereitet und alle zehn Tage viel Wein von allerlei Art! Und dennoch habe ich die Verpflegung für den Statthalter nicht eingefordert, denn die Arbeit lastete schwer auf diesem Volk.19 Erinnere dich meiner, mein Gott, mir zum Besten, erinnere dich all dessen, was ich für dieses Volk getan habe! (Neh 13,14)