1HERR, denk daran, was uns geschehen, / blick her und sieh unsre Schmach!2An Fremde fiel unser Erbe, / unsre Häuser kamen an Ausländer. (Jer 6,11)3Waisen wurden wir, vaterlos, / unsere Mütter wurden Witwen.4Unser Wasser trinken wir für Geld, / unser Holz müssen wir bezahlen.5Wir werden getrieben, das Joch auf dem Nacken, / wir sind müde, man versagt uns die Ruhe.6Nach Ägypten streckten wir die Hand, / nach Assur, um uns mit Brot zu sättigen. (Jes 52,4)7Unsere Väter haben gesündigt; sie sind nicht mehr. / Wir müssen ihre Sünden tragen. (Neh 9,2; Jer 31,29)8Sklaven herrschen über uns, / niemand entreißt uns ihren Händen.9Unter Lebensgefahr holen wir unser Brot,/ bedroht vom Schwert der Wüste.10Unsere Haut glüht wie ein Ofen / von den Gluten des Hungers.11Frauen schändet man in Zion, / Jungfrauen in den Städten von Juda.12Fürsten werden von ihrer Hand gehängt, / den Ältesten nimmt man die Ehre.13Junge Männer müssen die Handmühlen schleppen, / unter der Holzlast brechen Knaben zusammen.14Die Alten bleiben fern vom Tor, / die Jungen vom Saitenspiel.15Dahin ist unseres Herzens Freude, / in Trauer gewandelt unser Reigen. (Jer 31,13)16Die Krone ist uns vom Haupt gefallen. / Weh uns, wir haben gesündigt! (Jer 13,18)17Darum ist krank unser Herz, / darum sind trüb unsere Augen (Jer 8,18)18über den Zionsberg, der verwüstet liegt; / Füchse laufen dort umher. (Jes 64,9)19Du, HERR, thronst ewig, / dein Thron besteht von Geschlecht zu Geschlecht.20Warum willst du uns für immer vergessen, / uns verlassen fürs ganze Leben? (Jes 64,11)21Lass du, HERR, uns zurückkehren zu dir, / dann kehren wir um! / Erneuere unsere Tage wie in der Urzeit.22Oder hast du uns denn ganz verworfen, / zürnst du uns über alle Maßen? (Jes 54,6)
1Erinnere dich, HERR, was mit uns geschehen ist, schau her und sieh unsere Schande!2Unser Erbbesitz ist Fremden zugefallen, unsere Häuser gehören den anderen. (Kla 1,10; Hes 7,24)3Wir sind Waisen geworden, da ist kein Vater, Witwen gleich sind unsere Mütter. (2Mo 22,23)4Gegen Silber dürfen wir von unserem Wasser trinken, gegen Bezahlung kommt unser Holz.5Die uns verfolgen, sitzen uns im Nacken, wir sind erschöpft, keine Ruhe wird uns zuteil. (Kla 4,19)6Ägypten haben wir die Hand gereicht, Assur, um genug Brot zu haben. (Jer 2,18; Kla 4,17; Hos 12,2)7Unsere Vorfahren haben gesündigt und sind nicht mehr, ihre Verschuldungen tragen wir! (2Mo 20,5; Kla 1,8; Hes 18,2)8Knechte herrschen über uns, da ist keiner, der uns ihrer Hand entreisst. (Sach 11,6)9Unter Einsatz unseres Lebens holen wir unser Brot in der Wüste im Angesicht des Schwerts.10Glühend wie ein Ofen ist unsere Haut geworden, der Hungerqualen wegen. (Kla 1,11; Kla 4,8)11In Zion hat man Frauen Gewalt angetan, Jungfrauen in den Städten von Juda. (Sach 14,2)12Fürsten sind erhängt worden von ihrer Hand, den Ältesten hat man die Ehre verweigert. (Kla 4,16)13Junge Männer hat man genommen, damit sie die Handmühle bedienen, und unter der Last des Holzes sind Knaben gestrauchelt.14Die Ältesten bleiben dem Tor fern, die jungen Männer dem Saitenspiel. (Jer 7,34; Kla 1,4)15Die Freude unseres Herzens hat aufgehört, in Trauer hat sich unser Reigentanz verwandelt. (Hi 30,31; Kla 2,8)16Unsere Krone ist vom Kopf gefallen. Wehe uns, wir haben gesündigt! (Hi 1,8; Hi 19,9; Jer 3,25)17Darum ist unser Herz krank geworden, deshalb sind unsere Augen verdüstert: (5Mo 28,65; Kla 1,22)18wegen des Bergs Zion, der verödet ist; Schakale[1] streunen auf ihm. (Jes 64,9; Jer 9,10; Kla 1,4)19Du, HERR, bleibst in Ewigkeit, dein Thron bleibt von Generation zu Generation.20Warum willst du uns für immer vergessen, uns verlassen für alle Zeit?[2] (Ps 42,10; Jes 49,14)21Bring uns zurück, HERR, zu dir, wir wollen umkehren. Mach unsere Tage neu, wie sie einst waren. (Jes 44,22; Jer 31,18; Kla 3,40)22Oder hast du uns ganz und gar verworfen, bist du über alle Massen zornig auf uns? (Jer 14,9; Kla 2,7)