Jeremia 46

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Das war das Wort des HERRN, das an den Propheten Jeremia erging gegen die Völker:2 Über Ägypten: Gegen das Heer des Pharao Necho, des Königs von Ägypten, das bei Karkemisch am Eufratstrom stand und das Nebukadnezzar, der König von Babel, im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Joschijas, des Königs von Juda, geschlagen hat. (2Kön 23,29)3 Rüstet Rundschild und Langschild, / rückt aus zum Kampf!4 Schirrt die Rosse an, besteigt die Pferde! / Tretet an im Helm, macht die Speere blank, / legt die Panzer an!5 Warum sehe ich: Sie sind bestürzt, / sie weichen zurück. Ihre Helden sind zersprengt, sie ergreifen die Flucht / und wenden sich nicht mehr um - / Grauen ringsum! - Spruch des HERRN. (Jer 20,3)6 Der Schnelle kann nicht entfliehen / und der Held nicht entrinnen. Im Norden, am Ufer des Eufratstromes, / stürzen sie hin und fallen.7 Wer ist es, der anschwoll gleich dem Nil, / dessen Wasser wie Ströme tosen?8 Ägypten schwoll an gleich dem Nil, / dessen Wasser wie Ströme tosen. Es sagte: Ich schwelle an, überschwemme das Land, / vernichte die Städte und ihre Einwohner.9 Bäumt euch, ihr Rosse, stürmt los, ihr Wagen! / Rückt aus, ihr Helden: Kusch und Put, ihr Schildbewehrten, / ihr von Lud, ihr Bogenschützen! (Hes 27,10; Nah 3,9)10 Doch jener Tag ist ein Tag der Vergeltung / für den Herrn, den GOTT der Heerscharen, / um seinen Gegnern zu vergelten. Da frisst das Schwert, / wird satt und trunken von ihrem Blut. Denn ein Schlachtfest hält der Herr, der GOTT der Heerscharen, / im Land des Nordens am Eufratstrom.11 Zieh hinauf nach Gilead und hole Balsam, / Jungfrau, Tochter Ägypten! Umsonst verbrauchst du viele Arzneien, / du findest keine Genesung. (Jer 8,22)12 Von deiner Schande hören die Völker, / dein Wehgeschrei erfüllt die Erde. Denn Held an Held ist gestürzt, / miteinander sind beide gefallen.13 Das Wort, das der HERR zum Propheten Jeremia sprach, als Nebukadnezzar, der König von Babel, heranrückte, um das Land Ägypten zu erobern:14 Meldet es in Ägypten, verkündet es in Migdol, / verkündet es in Memfis und Tachpanhes! Sagt: Stell dich auf und mach dich bereit; / denn schon frisst das Schwert rings um dich her.15 Warum wurden fortgeschwemmt deine Starken? - / Keiner hielt stand, weil der HERR sie stieß.16 Viele kamen durch ihn zu Fall, / sie stürzten, einer über den anderen. Da sagten sie: / Auf, wir wollen zurückkehren zu unsrem Volk, ins Land unsrer Sippe, / vor dem gewalttätigen Schwert! (Jer 50,16)17 Sie haben dort dem Pharao, dem König von Ägypten, den Namen gegeben: / Getöse, das die Zeit verpasste.18 So wahr ich lebe - Spruch des Königs, / HERR der Heerscharen ist sein Name: Wie der Tabor unter den Bergen / und wie der Karmel am Meer wird er kommen. (Jer 48,15)19 Rüste dein Gepäck für die Verbannung, / du sesshafte Tochter Ägypten! Denn Memfis wird zur Wüste, / wird niedergebrannt und menschenleer.20 Eine stattliche Jungkuh ist Ägypten, / eine Bremse von Norden stürzt sich auf sie.21 Auch seine Söldnertruppen mitten im Land / sind wie gemästete Kälber. Aber auch sie machen kehrt, / sie fliehen allesamt und halten nicht stand. Denn der Tag ihres Verderbens kommt über sie, / die Zeit ihrer Heimsuchung.22 Ägyptens Stimme gleicht dem Zischen der Schlange, / denn jene rücken mit Macht heran, sie fallen mit Äxten über das Land her / wie Holzfäller.[1]23 Sie fällen seinen Wald - Spruch des HERRN -, / der doch undurchdringlich ist. Zahlreicher als Heuschrecken sind sie, / man kann sie nicht zählen.24 Zuschanden wird die Tochter Ägypten, / preisgegeben dem Volk aus dem Norden.25 Der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, hat gesprochen: Siehe, ich suche heim den Amon von No, den Pharao, Ägypten und seine Götter, seine Könige - den Pharao samt allen, die sich auf ihn verlassen. (Jer 43,11)26 Ich gebe sie in die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten, in die Hand Nebukadnezzars, des Königs von Babel, und in die Hand seiner Diener. Aber danach wird das Land wieder bewohnt sein wie in früheren Zeiten - Spruch des HERRN.27 Du aber, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, / verzage nicht, Israel! Denn siehe: Ich errette dich aus der Ferne, / deine Nachkommen aus dem Land ihrer Gefangenschaft. Jakob wird heimkehren und Ruhe haben; / er wird in Sicherheit leben / und niemand wird ihn erschrecken. (Jer 30,10)28 Du aber, fürchte dich nicht, / mein Knecht Jakob - Spruch des HERRN; / denn ich bin mit dir. Ja, ich bereite allen Völkern, / unter die ich dich vertrieben habe, ein Ende. Dir aber mache ich kein Ende. / Ich werde dich züchtigen, wie es recht ist; / ganz ungestraft werde ich dich nicht lassen. (Jer 4,27; Jer 10,24; Jer 30,11)

Jeremia 46

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Das war das Wort des HERRN an Jeremia, den Propheten, gegen die Nationen: (Jer 25,15)2 Über Ägypten Gegen das Heer von Pharao Necho, dem König von Ägypten, das am Strom Eufrat in Karkemisch lag, das Nebukadrezzar, der König von Babel, schlug im vierten Jahr des Jehojakim, des Sohns von Joschijahu, dem König von Juda: (2Kön 23,29; 2Kön 24,7; Jes 20,2; Hes 32,2)3 Macht Kleinschild und Setzschild bereit und rückt aus in die Schlacht! (Jer 51,11)4 Spannt die Pferde an und sitzt auf, ihr Reiter![1] Und tretet an, behelmt! Poliert die Lanzen, legt die Panzer um!5 Warum sind sie schreckerfüllt, wie ich es gesehen habe, warum weichen sie zurück, und warum werden ihre Helden versprengt? Und in hastiger Flucht[2] sind sie geflohen, und sie sehen sich nicht um. Grauen ringsum! Spruch des HERRN. (Jer 6,25)6 Der Schnelle versuche nicht, zu fliehen, und der Held versuche nicht, sich zu retten. Im Norden, am Ufer des Stroms Eufrat, sind sie gestrauchelt und gefallen. (Am 2,14)7 Wer ist das, der anschwillt wie der Nil, und dessen Wasser wogt wie Ströme? (Jes 8,7; Jer 47,2; Jer 50,42; Jer 51,42)8 Ägypten - wie der Nil schwillt es an, und wie Ströme wogt das Wasser. Und es sprach: Anschwellen will ich, will das Land bedecken, will die Stadt vernichten und die Bewohner in ihr!9 Bäumt euch auf, ihr Pferde! Und rast wie von Sinnen, ihr Wagen! Und die Helden sollen ausrücken: Kusch und Put, die den Schild tragen, und Luditer, die den Bogen tragen, ihn spannen!10 Jener Tag aber gehört dem Herrn, dem HERRN der Heerscharen, ein Tag der Rache, um sich zu rächen an seinen Feinden. Und das Schwert wird sich satt fressen und sich satt trinken an ihrem Blut, denn der Herr, der HERR der Heerscharen, feiert ein Schlachtfest im Land des Nordens, am Strom Eufrat. (Jes 34,5; Jer 12,12; Jer 50,15; Zef 1,7)11 Steig hinauf nach Gilead und hole Balsam, du Jungfrau, Tochter Ägypten! Vergebens hast du Heilmittel angehäuft, es gibt keine Heilung für dich! (Jer 8,22; Jer 51,8; Hes 30,21)12 Von deiner Schmach haben die Nationen gehört, und dein Klagegeschrei hat die Erde erfüllt, denn ein Held ist über den anderen Helden gestürzt, miteinander sind beide gefallen. (Jer 46,6; Jer 48,14)13 Das Wort, das der HERR zu Jeremia, dem Propheten, gesprochen hat, dass Nebukadrezzar, der König von Babel, kommen werde, um das Land Ägypten zu schlagen: (Jer 43,11)14 Verkündet es in Ägypten, und in Migdol lasst es hören, und lasst es hören in Nof und in Tachpanches! Sagt: Tritt an und mach dich bereit! Denn schon hat rings um dich her das Schwert gefressen. (Jer 2,16; Jer 44,1)15 Warum wurde dein Starker weggeschwemmt? Er hielt nicht stand, denn der HERR stiess ihn weg.16 Massenhaft straucheln sie, auch ist einer über den anderen gefallen. Da haben sie gesagt: Auf und lasst uns zurückkehren zu unserem Volk und in das Land unserer Herkunft, um dem gewalttätigen Schwert zu entkommen! (3Mo 25,38; 3Mo 26,37)17 Dort hat man ausgerufen: Der Pharao, der König von Ägypten, ist einer, der lärmt, den rechten Zeitpunkt hat er verstreichen lassen. (Jer 37,7)18 So wahr ich lebe, Spruch des Königs - HERR der Heerscharen ist sein Name -, wie der Tabor unter den Bergen und wie der Karmel am Meer, so wird er kommen! (Jer 48,15; Jer 51,57)19 Für die Verbannung mach dir die Sachen bereit, du Sesshafte, Tochter Ägypten! Denn Nof wird verwüstet und wird zerstört, niemand wohnt mehr darin. (Jes 20,4; Jer 10,17)20 Eine sehr schöne junge Kuh ist Ägypten, von Norden fliegt eine Bremse heran, sie kommt.21 Auch seine Söldner in seiner Mitte sind wie Mastkälber, aber auch sie haben sich abgewandt, allesamt sind sie geflohen, sie haben nicht standgehalten, denn der Tag ihres Unglücks ist über sie gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung. (Jer 8,12; Jer 9,24; Jer 48,44; Jer 49,8; Jer 50,27)22 Es macht Geräusche wie die Schlange, die sich davonmacht, denn mit dem Heer ziehen sie heran, und mit Äxten sind sie zu ihm gekommen wie Holzfäller.23 Seinen Wald haben sie gefällt, Spruch des HERRN, obgleich er undurchdringlich war! Denn zahlreicher als die Heuschrecken sind sie, sie sind ohne Zahl. (Jes 10,34; Jes 51,14)24 Zuschanden geworden ist die Tochter Ägypten, in die Hand des Volks aus dem Norden ist sie gegeben. (Jer 1,14)25 Der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, spricht: Sieh, den Amon von No suche ich heim und den Pharao und Ägypten und seine Götter und seine Könige, den Pharao und jene, die auf ihn vertrauen. (Jer 43,12; Hes 30,14; Nah 3,8)26 Und ich werde sie in die Hand derer geben, die ihnen nach dem Leben trachten: in die Hand Nebukadrezzars, des Königs von Babel, und in die Hand seiner Diener. Danach aber wird es bewohnt sein wie in früheren Tagen! Spruch des HERRN. (Jer 44,30; Hes 29,13)27 Und du, fürchte dich nicht, mein Diener Jakob, und erschrecke nicht, Israel! Denn sieh, dich rette ich aus der Ferne und deine Nachkommen aus dem Land ihrer Gefangenschaft. Und Jakob wird zurückkehren und Ruhe haben und sicher sein, und da wird keiner sein, der ihn aufschreckt. (Jer 12,15; Jer 30,10)28 Du musst dich nicht fürchten, mein Diener Jakob, Spruch des HERRN, denn ich bin bei dir. Ich werde allen Nationen, unter die ich dich versprengt habe, ein Ende bereiten. Dir aber werde ich nicht ein Ende bereiten, damit ich dich zurechtweisen kann, wie es rechtens ist. Ganz ungestraft werde ich dich nicht lassen. (Jes 10,24; Jes 30,11; Jes 43,5; Jer 30,11)