von Katholisches Bibelwerk1Ach, wärst du doch mein Bruder, / genährt an den Brüsten meiner Mutter.
Träfe ich dich draußen, / ich würde dich küssen / und niemand dürfte mich deshalb verachten. (Spr 6,30)2Führen wollte ich dich, / in das Haus meiner Mutter dich bringen, / die mich erzogen hat.
Würzwein gäbe ich dir zu trinken, / von meinem Granatapfelmost. (Ri 4,18; Est 7,1; Spr 9,5; Hl 1,2; Hl 1,4; Hl 2,4; Hl 3,4; Hl 7,10; Jdt 12,20)3Seine Linke liegt unter meinem Kopf, / seine Rechte umfängt mich. (Hl 2,6)4Ich beschwöre euch, Jerusalems Töchter: / Was stört ihr die Liebe auf, / warum weckt ihr sie, ehe ihr selbst es gefällt? (Hl 2,7; Hl 3,5; Hl 5,8)
Gegenseitige Liebe und Sehnsucht
5Wer ist sie, / die aus der Wüste heraufsteigt, / auf ihren Geliebten gestützt?
Unter dem Apfelbaum habe ich dich geweckt, / dort, wo deine Mutter dich empfing, / wo deine Gebärerin in Wehen lag. (Hl 3,6)6Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz, / wie ein Siegel auf deinen Arm,
denn stark wie der Tod ist die Liebe, / die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt!
Ihre Gluten sind Feuergluten, / gewaltige Flammen.[1] (1Mo 38,18; 5Mo 4,24; 5Mo 6,4; Ps 79,5; Spr 6,21; Jer 22,24; Zef 1,18; Hag 2,23)7Mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen, / auch Ströme schwemmen sie nicht hinweg.
Böte einer für die Liebe den ganzen Reichtum seines Hauses, / nur verachten würde man ihn. (Jes 43,1)8Wir haben eine kleine Schwester, / noch ohne Brüste.
Was tun wir mit unsrer Schwester am Tag, / da jemand um sie wirbt? (Hes 16,7)9Ist sie eine Mauer, / bauen wir silberne Zinnen auf ihr.
Ist sie eine Tür, / versperren wir sie mit einem Zedernbrett.10Ich bin eine Mauer / und meine Brüste sind wie Türme.
Da hab ich in seinen Augen / Frieden gefunden.11Salomo besaß einen Weinberg in Baal-Hamon; / den Weinberg übergab er Hütern.
Für seine Frucht wird jeder / tausend Silberstücke bezahlen. (Jes 7,23)12Mein eigener Weinberg liegt vor mir. / Die tausend lass ich dir, Salomo, / und zweihundert noch denen, / die seine Frucht hüten.13Die du in den Gärten weilst, / auf deine Stimme lauschen die Freunde; / lass sie mich hören!14Flieh mein Geliebter, / der Gazelle gleich, dem jungen Hirsch / auf den Balsambergen! (Hl 2,17)
Hoheslied 8
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag Zürich1Könntest du doch mein Bruder sein, der an den Brüsten meiner Mutter sog! Fände ich dich draussen, so küsste ich dich, und niemand dürfte mich verachten.2Ich führte dich, brächte dich ins Haus meiner Mutter, die mich lehrte. Vom Würzwein gäbe ich dir zu trinken, von meinem Granatapfelmost. (Hl 3,3)3Seine Linke liegt unter meinem Haupt, und seine Rechte umarmt mich. (Hl 2,6)4Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems: Weckt nicht, stört nicht die Liebe, solange die Lust währt! (Hl 2,7; Hl 3,5)5Wer steigt da herauf aus der Wüste, an ihren Geliebten gelehnt? Unter dem Apfelbaum weckte ich dich. Dort hat deine Mutter dich empfangen, dort kam in Wehen, die dich gebar. (Hl 2,7; Hl 3,6)6Leg mich auf dein Herz wie ein Siegel, wie ein Siegel an deinen Arm! Denn stark wie der Tod ist die Liebe, hart wie das Totenreich die Leidenschaft. Feuerglut ist ihre Glut, Flamme des HERRN. (1Mo 38,18; 1Mo 41,42; 5Mo 4,24; Jer 22,24)7Gewaltige Wasser können die Liebe nicht löschen, und Ströme schwemmen sie nicht fort. Wollte einer sein ganzes Gut hingeben für die Liebe, man würde ihn nur verachten. (Ps 29,3)8Wir haben eine kleine Schwester, die hat noch keine Brüste. Was tun wir mit unserer Schwester, wenn man um sie wirbt? (Hl 1,6)9Ist sie eine Mauer, so bauen wir auf ihr eine silberne Zinne, und ist sie eine Tür, verschliessen wir sie mit einem Zedernbrett.10Ich bin eine Mauer, und meine Brüste sind wie Türme. So wurde ich in seinen Augen zu einer, die das Glück fand.11Einen Weinberg hatte Salomo in Baal-Hamon. Er gab den Weinberg den Wächtern, für seine Frucht musste jeder tausend Silberstücke bringen. (Jes 7,23)12Vor mir steht mein eigener Weinberg. Die tausend gehören dir, Salomo, und zweihundert denen, die seine Frucht bewachen. (Hl 1,6)13Die du wohnst in den Gärten, wo Gefährten lauschen, deine Stimme lass mich hören! (Hl 2,14)14Flieh, mein Geliebter, gleich einer Gazelle oder dem jungen Hirsch auf den Balsambergen! (Hl 2,9; Hl 4,6)