1Dann fuhr Elihu fort und sprach:2Warte ein wenig, ich will es dir künden, / ich habe für Gott noch mehr zu sagen.3Ich trage mein Wissen weit hinaus, / meinem Schöpfer verschaffe ich Recht.4Denn wahrhaftig, meine Worte sind kein Trug, / ein Mann vollkommenen Wissens steht vor dir.5Sieh, Gott ist gewaltig, er verwirft nicht, / gewaltig ist die Kraft seines Herzens.6Den Frevler lässt er nicht am Leben, / doch den Gebeugten schafft er Recht.7Er wendet seine Augen nicht von dem Gerechten; / Könige auf dem Thron: / für immer setzt er sie ein, sie werden groß. (Dan 4,14)8Doch sind in Fesseln sie geschlagen, / gefangen in des Elends Stricken, (2Chr 33,11; Ps 107,10)9so hält er ihnen ihr Tun vor / und ihre Vergehen, weil sie stolz geworden.10Er öffnet ihr Ohr zur Warnung, / fordert sie auf, vom Bösen zu lassen.11Wenn sie hören und ihm dienen, / vollenden sie im Glück ihre Tage, / in Wonnen ihre Jahre.12Hören sie nicht, / so fahren sie zum Todesschacht hinab, / verscheiden im Unverstand.13Ruchlos Gesinnte hegen Groll, / schreien nicht um Hilfe, wenn er sie fesselt.14Schon in der Jugend muss ihre Seele sterben, / ihr Leben im Alter von Geweihten.15Den Geplagten rettet er durch seine Plage / und öffnet durch Bedrängnis sein Ohr.16Auch dich hat er aus dem Rachen der Bedrängnis gelockt, / in Weite stehst du, nicht in Enge, / voll ist dein Tisch von fetten Speisen.17Das Gericht über den Frevler hat sich an dir erfüllt, / Gericht und Urteil haben zugefasst.18Zornglut verführe dich nicht beim Schicksalsschlag / und reiches Lösegeld verleite dich nicht.19Wird dein Schreien aus der Not dich führen / und alle Anstrengungen voll Kraft?20Sehne nicht die Nacht herbei, / in der Völker hinaufsteigen von ihrer Stätte!21Hüte dich und wende dich nicht zum Bösen! / Denn du wirst durch Leid geprüft.
Über Gottes Größe
22Sieh, groß ist Gott in seiner Macht. / Wer ist ein Lehrer wie er? (2Mo 35,34; Ps 27,11; Ps 95,3; Jes 28,23; Jes 50,4; Dan 2,47)23Wer will ihm weisen seinen Weg? / Wer kann ihm sagen: Du tust Unrecht? (Jes 40,13; Röm 11,33)24Denk daran, hoch sein Werk zu preisen, / von dem die Menschen Lieder singen.25Alle Welt schaut es, / von ferne nur erblickt es der Mensch.26Sieh, Gott ist groß, wir begreifen ihn nicht, / unerforschlich ist die Zahl seiner Jahre. (Ps 145,3)27Denn er zieht die Wassertropfen herauf, / als Regen ergießen sie sich aus dem Dunst. (Hi 28,25)28Durch ihn rieseln die Wolken, / träufeln nieder auf die vielen Menschen.29Wer gar versteht der Wolke Schweben, / den Donnerhall aus seinem Zelt? (Ps 18,10)30Sieh, darüber breitet er sein Licht / und deckt des Meeres Wurzeln zu.31Denn damit richtet er die Völker, / gibt Speise in reicher Fülle. (Ps 104,13)32Mit Licht füllt er beide Hände, / bietet sie auf gegen den, der angreift.33Ihn kündigt an sein lauter Schall, / wenn er im Zorn gegen den Frevel eifert.[1]
Hiob 36
Zürcher Bibel
1Und Elihu fuhr fort und sprach:2Habe etwas Geduld, so will ich dich belehren, denn es gibt noch mehr zu sagen für Gott. (Hi 36,22)3Mein weites Wissen will ich zeigen und meinem Schöpfer Recht verschaffen.4Das ist gewiss: Meine Worte trügen nicht, vor dir steht ein Mann, der alles weiss.5Sieh, Gott ist gewaltig und gibt nicht nach, gewaltig ist die Kraft seines Herzens. (Hi 9,4)6Den Frevler lässt er nicht am Leben, aber den Elenden schafft er Recht. (Hi 5,15)7Er wendet seine Augen nicht ab von den Gerechten und setzt sie zu Königen auf den Thron, und sie werden für immer erhöht. (Hi 7,19; Ps 33,18; Ps 34,16)8Doch wenn sie in Ketten gefesselt sind, in Stricken des Elends gefangen werden, (Ps 107,10)9so hält er ihnen ihr Tun vor und ihre Vergehen, ihre Überheblichkeit.10Und er öffnet ihr Ohr für die Warnung und befiehlt ihnen, vom Bösen zu lassen. (Hi 33,16; Hi 36,15)11Wenn sie hören und sich unterwerfen, vollenden sie ihre Tage im Glück und ihre Jahre in Freuden.12Wenn sie aber nicht hören, so laufen sie in den Tod und kommen um ohne Einsicht. (Hi 4,21)13Ruchlos Gesinnte aber hegen Zorn, sie rufen nicht um Hilfe, wenn er sie gefesselt hat.14In der Jugend muss ihre Seele sterben, und ihr Leben endet im Jünglingsalter.15Den Elenden rettet er durch sein Elend und öffnet durch Drangsal sein Ohr. (Hi 36,10)16Du aber wurdest verführt, weil die Not fern war, weit war dein Raum und ohne Bedrängnis und voll von fetten Speisen dein behaglicher Tisch. (Ps 18,20; Ps 23,5)17Da hat dich das Gericht über den Frevler getroffen, Gericht und Urteil haben dich erfasst.18Lass dich nicht vom Zorn zum Spott verleiten und von hohem Lösegeld verführen. (Hi 33,24)19Kann dein Schreien dich aus der Not befreien, oder können es alle Anstrengungen der Kraft?20Sehne nicht die Nacht herbei, da Völker sich erheben von ihrer Stätte. (Hi 3,4; Hi 34,25)21Hüte dich, wende dich nicht zum Bösen, dass du es dem Elend vorziehst.22Sieh, Gott ist erhaben in seiner Macht. Wer ist ein Lehrer wie er? (Hi 34,32; Hi 36,2; Hi 38,3)23Wer hat ihm seinen Weg vorgeschrieben, und wer hat je gesagt: Du hast Unrecht getan? (Hi 34,10; Jes 40,13; Röm 11,34)24Denke daran, sein Tun zu preisen, das Menschen besungen haben.25Alle Menschen haben es gesehen, ein jeder kann es von ferne erblicken.26Sieh, Gott ist erhaben, und wir begreifen nichts, unerforschlich ist die Zahl seiner Jahre. (Hi 5,9; Hi 38,21)27Er zieht die Wassertropfen herauf, als Regen fallen sie aus dem Dunst. (Hi 5,10; Hi 26,8; Hi 28,26)28Die Wolken ergiessen den Regen und lassen ihn reichlich niedergehen auf die Menschen. (Ps 147,8)29Wer versteht, wie er die Wolken ausbreitet, wie er donnert aus seinem Zelt?30Sieh, er hat sich mit Blitzen umgeben und die Gründe des Meeres bedeckt.31Damit richtet er die Völker, Speise gibt er im Überfluss. (Ps 104,13)32Seine Hände sind mit Blitzen bedeckt, und er setzt sie gegen den Angreifer ein. (Hi 37,2; Hi 38,35; Ps 18,14; Ps 18,29; Ps 93,3)33Sein Donner kündet ihn an, wenn er voll Zorn gegen den Frevel eifert. (Hi 40,9)