Hebräer 12

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Darum wollen auch wir, die wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, alle Last und die Sünde abwerfen, die uns so leicht umstrickt. Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der vor uns liegt, (1Kor 9,24)2 und dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens; er hat angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz auf sich genommen, ohne auf die Schande zu achten, und sich zur Rechten von Gottes Thron gesetzt. (Ps 110,1; Hebr 2,10)3 Richtet also eure Aufmerksamkeit auf den, der solche Anfeindung von Seiten der Sünder gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermattet und mutlos werdet!4 Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet5 und ihr habt die Mahnung vergessen, die euch als Söhne anredet: Mein Sohn, verachte nicht die Erziehung des Herrn / und verzage nicht, wenn er dich zurechtweist! (Spr 3,11)6 Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; / er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat.7 Haltet aus, wenn ihr gezüchtigt werdet! Gott behandelt euch wie Söhne. Denn wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt? (Spr 3,11)8 Würdet ihr nicht gezüchtigt, wie es doch bisher allen ergangen ist, dann wäret ihr keine legitimen Kinder, ihr wäret nicht seine Söhne.9 Ferner: An unseren leiblichen Vätern hatten wir harte Erzieher und wir achteten sie. Sollen wir uns dann nicht erst recht dem Vater der Geister unterwerfen und so das Leben haben? (4Mo 16,22; 4Mo 27,16)10 Jene haben uns für kurze Zeit nach ihrem Ermessen in Zucht genommen; er aber tut es zu unserem Besten, damit wir Anteil an seiner Heiligkeit gewinnen.11 Jede Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen, sondern Leid; später aber gewährt sie denen, die durch sie geschult worden sind, Gerechtigkeit als Frucht des Friedens.12 Darum macht die erschlafften Hände und die wankenden Knie wieder stark, (Hi 4,3; Jes 35,3)13 schafft ebene Wege für eure Füße, damit die lahmen Glieder nicht ausgerenkt, sondern vielmehr geheilt werden! (Spr 4,26)14 Trachtet nach Frieden mit allen und nach der Heiligung, ohne die keiner den Herrn sehen wird! (Ps 34,15)15 Seht zu, dass niemand von der Gnade Gottes abkomme, damit keine bittere Wurzel aufsprosst, Schaden stiftet und viele durch sie verunreinigt werden, (5Mo 29,17)16 dass keiner unzüchtig ist oder gottlos wie Esau, der für eine einzige Mahlzeit sein Erstgeburtsrecht verkaufte! (1Mo 25,33)17 Ihr wisst auch, dass er verworfen wurde, als er später den Segen erben wollte; denn er fand keinen Raum zur Umkehr, obgleich er unter Tränen danach suchte. (1Mo 27,30)18 Denn ihr seid nicht zu einem sichtbaren, lodernden Feuer hinzugetreten, zu dunklen Wolken, zu Finsternis und Sturmwind, (2Mo 19,16; 5Mo 4,11)19 zum Klang der Posaunen und zum Schall der Worte, bei denen die Hörer flehten, diese Stimme solle nicht weiter zu ihnen reden; (2Mo 20,19)20 denn sie ertrugen nicht den Befehl: Sogar ein Tier, das den Berg berührt, soll gesteinigt werden. (2Mo 19,13)21 Ja, so furchtbar war die Erscheinung, dass Mose rief: Ich bin voll Angst und Schrecken. (5Mo 9,19)22 Ihr seid vielmehr zum Berg Zion hinzugetreten, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, zu Tausenden von Engeln, zu einer festlichen Versammlung (Gal 4,26)23 und zur Gemeinschaft der Erstgeborenen, die im Himmel verzeichnet sind, und zu Gott, dem Richter aller, und zu den Geistern der schon vollendeten Gerechten,24 zum Mittler eines neuen Bundes, Jesus, und zum Blut der Besprengung, das mächtiger ruft als das Blut Abels. (1Mo 4,10; Hebr 9,15)25 Gebt Acht, dass ihr den nicht ablehnt, der redet! Denn wenn schon die nicht entronnen sind, die ihn abgelehnt haben, als er auf Erden seine Gebote verkündete, um wie viel mehr gilt dies für uns, wenn wir uns von dem abwenden, der jetzt vom Himmel her spricht.26 Seine Stimme hat damals die Erde erschüttert, jetzt aber hat er verheißen: Noch einmal werde ich zum Wanken bringen - nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel. (Hag 2,6)27 Dieses Noch einmal aber zeigt an: Das, was erschüttert wird, weil es geschaffen ist, soll verwandelt werden, damit allein das bleibt, was nicht erschüttert werden kann.28 Darum wollen wir dankbar sein, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, und wollen Gott so dienen, wie es ihm gefällt, in ehrfürchtiger Scheu;29 denn unser Gott ist verzehrendes Feuer. (5Mo 4,24; Jes 33,14)

Hebräer 12

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Darum wollen denn auch wir, die wir von einer solchen Wolke von Zeugen umgeben sind, alle Last ablegen und die Sünde, die uns so leicht umgarnt. Wir wollen mit Ausdauer laufen in dem Wettlauf, der noch vor uns liegt, (1Kor 9,24; Hebr 6,12; Hebr 10,36)2 und hinschauen auf den, der unserem Glauben vorangeht und ihn vollendet, auf Jesus, der im Blick auf die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldet, die Schande gering geachtet und sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat. (Phil 2,8; Hebr 1,13; Hebr 2,10)3 Denkt doch an den, der von Seiten der Sünder solchen Widerspruch erduldet hat, damit ihr nicht müde und mutlos werdet. (Hebr 5,11)4 Noch habt ihr nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde. (Hebr 10,32)5 Und ihr habt den Zuspruch vergessen, der euch als Söhne anredet: Mein Sohn, achte nicht gering die Erziehung des Herrn, und verliere den Mut nicht, wenn du von ihm gestraft wirst. (Spr 3,11)6 Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.7 Was ihr erduldet, dient eurer Erziehung; wie mit Söhnen geht Gott mit euch um. Denn wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt?8 Wenn ihr aber ohne Erziehung seid - sie ist doch allen zuteil geworden -, dann seid ihr uneheliche, nicht legitime Söhne und Töchter.9 Ferner: Wir hatten unsere leiblichen Väter als Erzieher und brachten ihnen Respekt entgegen; werden wir uns da nicht erst recht dem 'Vater der Geister' unterordnen[1] und so das Leben haben?10 Denn jene haben uns eine kurze Zeit nach ihrem Gutdünken gezüchtigt, er aber tut es zu unserem Besten, damit wir Anteil bekommen an seiner Heiligkeit. (Hebr 10,10)11 Für den Augenblick zwar erscheint uns jede Züchtigung nicht als Freude, sondern als Schmerz, später aber bringt sie denen, die an ihr gewachsen sind, die Frucht des Friedens und der Gerechtigkeit. (Phil 1,11; Jak 3,18)12 Darum strafft die erschlafften Hände und die erlahmten Knie (Jes 35,3; Hebr 5,11)13 und zieht eine gerade Spur mit euren Füssen, damit was lahm ist, sich nicht auch noch verrenkt, sondern vielmehr geheilt wird. (Spr 4,26)14 Dem Frieden jagt nach mit allen und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn schauen wird. (Ps 34,15; Röm 14,19; 2Tim 2,22; 1Petr 3,11)15 Gebt acht, dass niemand hinter der Gnade Gottes zurückbleibt, dass nicht ein bitterer Schössling aufschiesst und eine Plage wird und viele durch ihn angesteckt werden (5Mo 29,17)16 und dass kein Unzüchtiger oder Gottloser unter euch sei, einer wie Esau, der für ein einziges Essen sein Erstgeburtsrecht hergab. (1Mo 25,29)17 Ihr wisst ja, dass er verworfen wurde, als er hinterher den Segen erben wollte, denn er fand keine Gelegenheit mehr zur Umkehr, obwohl er sie unter Tränen suchte. (1Mo 27,30)18 Denn ihr seid nicht zu etwas hingetreten, was mit den Sinnen erfahrbar ist, nicht zu brennendem Feuer, zu Rauch und Finsternis und Sturm, (5Mo 4,11; 5Mo 5,22)19 nicht zu Schall von Posaunen und Dröhnen von Worten - die es hörten, baten, es möge kein Wort mehr hinzugefügt werden, (2Mo 19,16; 2Mo 20,18; 5Mo 4,12)20 denn sie ertrugen nicht, was da befohlen wurde: Selbst wenn ein Tier den Berg berührt, soll es gesteinigt werden. (2Mo 19,12)21 Ja, so furchtbar war die Erscheinung, dass Mose sagte: Ich bin voll Furcht und ich zittere. (5Mo 9,19)22 Vielmehr seid ihr hingetreten zum Berg Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, zu Tausenden von Engeln, zum Fest (Hebr 11,10; Offb 5,11; Offb 21,10)23 und zur Gemeinde der Erstgeborenen, deren Namen aufgeschrieben sind im Himmel, zu Gott, dem Richter aller, zu den Geistern der vollendeten Gerechten, (Lk 10,20)24 zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes, und zum Blut der Besprengung, das machtvoller redet als das Blut Abels. (1Mo 4,10; Hebr 8,6; Hebr 9,13)25 Gebt acht, dass ihr den nicht abweist, der so redet! Wenn nämlich schon jene nicht entronnen sind, die den abwiesen, der auf Erden den Willen Gottes kundtat, wie viel weniger dann wir, wenn wir uns abwenden von dem, der vom Himmel her spricht. (Hebr 2,2)26 Einst hat seine Stimme die Erde erschüttert, jetzt aber hat er verheissen: Noch einmal werde ich erbeben lassen nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel. (Hag 2,6)27 Dieses Noch einmal zeigt: Was erschüttert wird, weil es zum Geschaffenen gehört, wird verändert, damit bleibe, was nicht erschüttert werden kann.28 Darum wollen wir, die wir ein unerschütterliches Reich empfangen, dankbar sein und Gott dienen, wie es ihm gefällt, mit Scheu und Ehrfurcht. (Dan 7,18)29 Denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer. (5Mo 4,24; 5Mo 9,3)