Hebräer 11

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht.2 Aufgrund dieses Glaubens haben die Alten ein gutes Zeugnis erhalten.3 Aufgrund des Glaubens erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort erschaffen wurde und so aus Unsichtbarem das Sichtbare entstanden ist.[1]4 Aufgrund des Glaubens brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain; durch diesen Glauben erhielt er das Zeugnis, dass er gerecht war, was Gott durch die Annahme seiner Opfergaben bezeugte; und durch den Glauben redet Abel noch, obwohl er tot ist. (1Mo 4,4)5 Aufgrund des Glaubens wurde Henoch entrückt, sodass er den Tod nicht schaute; er wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; vor der Entrückung erhielt er das Zeugnis, dass er Gefallen gefunden habe bei Gott. (1Mo 5,24)6 Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer hinzutreten will zu Gott, muss glauben, dass er ist und dass er die, die ihn suchen, belohnen wird.7 Aufgrund des Glaubens baute Noach, dem offenbart wurde, was noch nicht sichtbar war, in frommem Gehorsam eine Arche zur Rettung seines Hauses; durch Glauben sprach er der Welt das Urteil und wurde Erbe der Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt. (1Mo 6,13)8 Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf, wegzuziehen in ein Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und er zog weg, ohne zu wissen, wohin er kommen würde. (1Mo 12,1)9 Aufgrund des Glaubens siedelte er im verheißenen Land wie in der Fremde und wohnte mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung, in Zelten; (1Mo 26,3)10 denn er erwartete die Stadt mit den festen Grundmauern, die Gott selbst geplant und gebaut hat.11 Aufgrund des Glaubens empfing selbst Sara, die unfruchtbar war, die Kraft, trotz ihres Alters noch Mutter zu werden; denn sie hielt den für treu, der die Verheißung gegeben hatte.[2] (1Mo 17,19; 1Mo 21,2)12 So stammen denn auch von einem einzigen Menschen, dessen Kraft bereits erstorben war, viele ab: zahlreich wie die Sterne am Himmel und der Sand am Meeresstrand, den man nicht zählen kann. (1Mo 15,5; 1Mo 22,17; 2Mo 32,13)13 Im Glauben sind diese alle gestorben und haben die Verheißungen nicht erlangt, sondern sie nur von fern geschaut und gegrüßt und sie haben bekannt, dass sie Fremde und Gäste auf Erden sind. (Ps 39,13; Ps 119,19)14 Und die, die solches sagen, geben zu erkennen, dass sie eine Heimat suchen.15 Hätten sie dabei an die Heimat gedacht, aus der sie weggezogen waren, so wäre ihnen Zeit geblieben zurückzukehren;16 nun aber streben sie nach einer besseren Heimat, nämlich der himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, er schämt sich nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn er hat ihnen eine Stadt bereitet.17 Aufgrund des Glaubens hat Abraham den Isaak hingegeben, als er auf die Probe gestellt wurde; er gab den einzigen Sohn dahin, er, der die Verheißungen empfangen hatte (1Mo 22,1)18 und zu dem gesagt worden war: Durch Isaak wirst du Nachkommen haben. (1Mo 21,12)19 Er war überzeugt, dass Gott sogar die Macht hat, von den Toten zu erwecken; darum erhielt er Isaak auch zurück. Das ist ein Sinnbild. (1Mo 22,1)20 Aufgrund des Glaubens segnete Isaak Jakob und Esau im Hinblick auf das Kommende. (1Mo 27,28)21 Aufgrund des Glaubens segnete Jakob sterbend jeden der Söhne Josefs und neigte sich über das obere Ende seines Stabes. (1Mo 47,31; 1Mo 48,15)22 Aufgrund des Glaubens dachte Josef sterbend an den Auszug der Söhne Israels und gab Weisung wegen seiner Gebeine. (1Mo 50,24)23 Aufgrund des Glaubens wurde Mose nach seiner Geburt drei Monate lang von seinen Eltern verborgen, weil sie sahen, dass es ein schönes Kind war, und weil sie sich vor dem Befehl des Königs nicht fürchteten. (2Mo 2,2)24 Aufgrund des Glaubens weigerte sich Mose, als er herangewachsen war, für den Sohn einer Tochter des Pharao gehalten zu werden; (2Mo 2,11)25 lieber wollte er zusammen mit dem Volk Gottes Schlimmes erleiden, als flüchtigen Genuss von der Sünde zu haben;26 er hielt die Schmach des Christus für einen größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens; denn er richtete seinen Blick auf die Belohnung. (Ps 69,10; Ps 89,51; Hebr 12,2; Hebr 13,13)27 Aufgrund des Glaubens verließ er Ägypten, ohne Furcht vor dem Zorn des Königs; er hielt standhaft aus, als sähe er den Unsichtbaren. (2Mo 2,15)28 Aufgrund des Glaubens vollzog er das Pascha und bestrich die Türpfosten mit Blut, damit der Vernichter ihre Erstgeborenen nicht anrührte. (2Mo 12,11)29 Aufgrund des Glaubens zogen sie durch das Rote Meer wie über trockenes Land; als die Ägypter das Gleiche versuchten, wurden sie vom Meer verschlungen. (2Mo 14,21)30 Aufgrund des Glaubens geschah es, dass die Mauern von Jericho einstürzten, nachdem man sieben Tage um sie herumgezogen war. (Jos 6,1)31 Aufgrund des Glaubens kam die Dirne Rahab nicht zusammen mit den Ungehorsamen um; denn sie hatte die Kundschafter in Frieden aufgenommen. (Jos 2,11; Jos 6,17)32 Und was soll ich noch sagen? Die Zeit würde mir nicht reichen, wollte ich von Gideon erzählen, von Barak, Simson, Jiftach, David und von Samuel und den Propheten; (Ri 4,1; Ri 10,1; 1Sam 16,11; Dan 3,23; Dan 6,23)33 sie haben aufgrund des Glaubens Königreiche besiegt, Gerechtigkeit geübt, Verheißungen erlangt, Löwen den Rachen gestopft,34 Feuersglut gelöscht; sie sind der Schärfe des Schwertes entgangen; sie kamen zu Kraft, als sie schwach waren; sie wurden stark im Kampf und haben feindliche Heere in die Flucht geschlagen.35 Frauen haben ihre Toten durch Auferstehung zurückerhalten. Andere wurden gefoltert, da sie den Loskauf nicht annahmen, um eine bessere Auferstehung zu erlangen. (2Mak 6,18)36 Andere haben Spott und Schläge erduldet, ja sogar Ketten und Kerker. (2Chr 36,16; Jer 20,1)37 Gesteinigt wurden sie, verbrannt, zersägt, mit dem Schwert umgebracht; sie zogen in Schafspelzen und Ziegenfellen umher, notleidend, bedrängt, misshandelt.[3] (2Chr 24,21)38 Sie, deren die Welt nicht wert war, irrten umher in Wüsten und Gebirgen, in den Höhlen und Schluchten des Landes. (1Sam 13,6)39 Doch sie alle, die aufgrund des Glaubens besonders anerkannt wurden, haben das Verheißene nicht erlangt,[4]40 weil Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hatte; denn sie sollten nicht ohne uns vollendet werden.

Hebräer 11

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Der Glaube aber ist die Grundlegung dessen, was man erhofft,[1] der Beweis für Dinge, die man nicht sieht. (Röm 8,24)2 In diesem Glauben ist den Alten ihr Zeugnis ausgestellt worden. (Hebr 11,39)3 Durch Glauben erkennen wir, dass die Welt erschaffen ist durch Gottes Wort; so ist das Sichtbare nicht aus dem geworden, was in Erscheinung tritt. (Ps 33,6)4 Durch Glauben brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain; durch Glauben wurde ihm das Zeugnis ausgestellt, gerecht zu sein, weil Gott über seinen Gaben Zeugnis ablegte, und durch Glauben redet er noch immer, obwohl er gestorben ist. (1Mo 4,3)5 Durch Glauben wurde Henoch entrückt, so dass er den Tod nicht sah; und er wurde nicht mehr gefunden, da Gott ihn entrückt hatte. Vor der Entrückung wurde ihm das Zeugnis ausgestellt, Gefallen gefunden zu haben bei Gott. (1Mo 5,24)6 Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm zu gefallen. Denn wer vor Gott treten will, muss glauben, dass er ist und dass er die belohnt, die ihn suchen. (Hebr 10,35; Hebr 11,26)7 Durch Glauben baute Noah, als er einen Hinweis bekam auf das, was noch nicht sichtbar war, voller Ehrfurcht vor Gott eine Arche zur Rettung seines Hauses. Durch Glauben verurteilte er die Welt und wurde ein Erbe der Gerechtigkeit, die dem Glauben entspricht. (1Mo 6,8; 1Mo 6,13; 2Petr 2,5)8 Durch Glauben gehorchte Abraham, als er berufen wurde, und brach auf an einen Ort, den er als Erbe empfangen sollte; er brach auf, ohne zu wissen, wohin er kommen würde. (1Mo 12,1)9 Durch Glauben wanderte er aus ins Land der Verheissung, ein Land, das ihm fremd war, und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheissung. (Röm 4,13; Hebr 6,13)10 Denn er wartete auf die Stadt mit den festen Fundamenten, deren Planer und Erbauer Gott ist. (Hebr 13,14)11 Durch Glauben empfing auch Sara als Unfruchtbare die Kraft, Nachkommenschaft zu begründen trotz ihrem hohen Alter, weil sie den für treu erachtete, der die Verheissung gegeben hatte. (1Mo 17,17; 1Mo 21,2; Röm 4,19)12 Darum sind auch aus einem Einzigen und gar von einem, der nicht mehr zeugungsfähig war, Nachkommen hervorgegangen, so zahlreich wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres, den niemand zählen kann. (1Mo 32,12)13 Im Glauben sind diese alle gestorben, ohne die Verheissungen erlangt zu haben. Nur von ferne haben sie sie gesehen, sie gegrüsst und bekannt, Gäste und Fremdlinge auf Erden zu sein. (1Mo 23,4; Hebr 11,39; Hebr 13,14)14 Die nämlich solches sagen, geben zu erkennen, dass sie eine Heimat suchen.15 Und wenn sie dabei an jene Heimat dächten, aus der sie aufgebrochen sind, hätten sie ja Gelegenheit zurückzukehren.16 Nun aber strecken sie sich aus nach einer besseren Heimat, nämlich nach der himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht und lässt sich ihr Gott nennen; er hat ihnen ja eine Stadt bereitet.17 Durch Glauben hat Abraham den Isaak dargebracht, als er in Versuchung geführt wurde; den einzigen Sohn wollte er darbringen, er, der doch die Verheissungen empfangen hatte (1Mo 22,1; Jak 2,21)18 und zu dem doch gesagt worden war: Nach Isaak soll deine Nachkommenschaft genannt werden. (1Mo 21,12)19 Er rechnete damit, dass Gott auch die Macht habe, von den Toten zu erwecken. Darum hat er ihn - als ein Gleichnis - auch zurückerhalten. (Röm 4,17)20 Durch Glauben segnete Isaak den Jakob und den Esau sogar im Blick auf Künftiges.21 Durch Glauben segnete Jakob vor seinem Tod jeden der Söhne Josefs und beugte sich betend über die Spitze seines Stabes. (1Mo 48,8)22 Durch Glauben dachte Josef, als er im Sterben lag, an den Auszug der Israeliten und ordnete an, was mit seinen Gebeinen zu geschehen habe. (1Mo 50,24)23 Durch Glauben wurde Mose nach der Geburt drei Monate lang von seinen Eltern versteckt gehalten; denn sie sahen, dass das Kind schön war, und fürchteten sich nicht vor dem Befehl des Königs. (2Mo 1,15; 2Mo 2,2)24 Durch Glauben weigerte sich Mose, als er herangewachsen war, als Sohn einer Tochter des Pharao zu gelten. (2Mo 2,11)25 Lieber wollte er zusammen mit dem Volk Gottes misshandelt werden als einen flüchtigen Genuss der Sünde haben.26 Für einen grösseren Reichtum als die Schätze Ägyptens hielt er die Schmach Christi, denn er richtete seinen Blick auf die Belohnung. (Hebr 11,6; Hebr 13,13)27 Durch Glauben verliess er Ägypten, ohne den Zorn des Königs zu fürchten, denn er hielt sich an den Unsichtbaren, als sähe er ihn. (2Mo 2,15)28 Durch Glauben hat er das Passa und die Besprengung mit Blut angeordnet, damit der Würgeengel ihre Erstgeburt nicht anrühre. (2Mo 12,21)29 Durch Glauben zogen sie durch das Rote Meer wie über trockenes Land; die Ägypter dagegen ertranken, als sie es versuchten. (2Mo 14,21)30 Durch Glauben fielen die Mauern von Jericho, nachdem sie sieben Tage lang umkreist worden waren. (Jos 6,1)31 Durch Glauben ist die Dirne Rachab nicht mit den Ungehorsamen zusammen umgekommen, denn sie hatte die Kundschafter in Frieden bei sich aufgenommen. (Jos 2,1; Jos 6,17; Jak 2,25)32 Und was soll ich noch sagen? Mir fehlt die Zeit, auch noch von Gideon, Barak, Samson, Jephta, David und Samuel und von den Propheten zu erzählen. (Ri 4,1; Ri 6,1; Ri 10,6; Ri 13,1; 1Sam 7,15)33 Aufgrund des Glaubens haben sie Königreiche bezwungen, Gerechtigkeit geübt, Verheissungen erlangt, Löwen den Rachen gestopft34 und gewaltiges Feuer gelöscht. Zweischneidigem Schwert sind sie entronnen, und wo sie schwach waren, haben sie Kraft empfangen. Stark sind sie geworden im Krieg, haben Heere feindlicher Völker in die Flucht geschlagen.35 Frauen haben ihre Toten wiederbekommen durch Auferstehung; andere aber haben sich foltern lassen und ihre Freilassung nicht angenommen, um eine bessere Auferstehung zu erlangen. (1Kön 17,17; 2Kön 4,18)36 Wieder andere mussten Spott und Geisselung hinnehmen, auch Fesseln und Gefängnis. (Jer 20,1; Jer 37,1)37 Sie sind gesteinigt, zersägt, mit dem Schwert erschlagen worden; sie sind in Fellen von Schafen und Ziegen umhergegangen, haben Mangel, Not und Qual erfahren, (2Chr 24,20)38 sie, derer die Welt nicht würdig war, sind umhergeirrt in Wüsten und Gebirgen, in Höhlen und Klüften. (1Kön 18,4)39 Und sie alle haben, auch wenn sie aufgrund des Glaubens Zeugen geworden sind, die Verheissung nicht erlangt. (Hebr 11,2; Hebr 11,13)40 Denn Gott hat für uns etwas Besseres vorgesehen: Sie sollten nicht ohne uns ans Ziel gebracht werden. (Hebr 10,14)