2.Könige 5

Einheitsübersetzung 2016

1 Naaman, der Feldherr des Königs von Aram, galt viel bei seinem Herrn und war angesehen; denn durch ihn hatte der HERR den Aramäern den Sieg verliehen. Der Mann war tapfer, aber an Aussatz erkrankt. (Lk 4,27)2 Nun hatten die Aramäer bei einem Streifzug ein junges Mädchen aus dem Land Israel verschleppt. Es war in den Dienst der Frau Naamans gekommen.3 Es sagte zu seiner Herrin: Wäre mein Herr doch bei dem Propheten in Samaria! Er würde seinen Aussatz heilen.4 Naaman ging zu seinem Herrn und meldete ihm: Das und das hat das Mädchen aus Israel gesagt.5 Der König von Aram antwortete: So geh doch hin; ich werde dir ein Schreiben an den König von Israel mitgeben. Naaman machte sich auf den Weg. Er nahm zehn Talente Silber, sechstausend Schekel Gold und zehn Festkleider mit6 und überbrachte dem König von Israel das Schreiben. Es hatte folgenden Inhalt: Wenn jetzt dieser Brief zu dir gelangt, so wisse: Ich habe meinen Knecht Naaman zu dir geschickt, damit du seinen Aussatz heilst.7 Als der König von Israel den Brief gelesen hatte, zerriss er seine Kleider und rief: Bin ich denn ein Gott, der töten und zum Leben erwecken kann? Er schickt einen Mann zu mir, damit ich ihn von seinem Aussatz heile. Merkt doch und seht, dass er nur Streit mit mir sucht! (1Sam 2,6)8 Als der Gottesmann Elischa hörte, der König von Israel habe seine Kleider zerrissen, ließ er ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Naaman soll zu mir kommen; dann wird er erfahren, dass es in Israel einen Propheten gibt.9 So kam Naaman mit seinen Pferden und Wagen und hielt vor dem Haus Elischas.10 Dieser schickte einen Boten zu ihm hinaus und ließ ihm sagen: Geh und wasch dich siebenmal im Jordan! Dann wird dein Leib wieder gesund und du wirst rein. (3Mo 14,1)11 Doch Naaman wurde zornig. Er ging weg und sagte: Ich dachte, er würde herauskommen, vor mich hintreten, den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen, seine Hand über die kranke Stelle bewegen und so den Aussatz heilen.12 Sind nicht der Abana und der Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als alle Gewässer Israels? Kann ich nicht dort mich waschen, um rein zu werden? Voll Zorn wandte er sich ab und ging weg.13 Doch seine Diener traten an ihn heran und redeten ihm zu: Wenn der Prophet etwas Schweres von dir verlangt hätte, würdest du es tun; wie viel mehr jetzt, da er zu dir nur gesagt hat: Wasch dich und du wirst rein.[1]14 So ging er also zum Jordan hinab und tauchte siebenmal unter, wie ihm der Gottesmann befohlen hatte. Da wurde sein Leib gesund wie der Leib eines Kindes und er war rein.15 Nun kehrte er mit seinem ganzen Gefolge zum Gottesmann zurück, trat vor ihn hin und sagte: Jetzt weiß ich, dass es nirgends auf der Erde einen Gott gibt außer in Israel. So nimm jetzt von deinem Knecht ein Dankgeschenk an!16 Elischa antwortete: So wahr der HERR lebt, in dessen Dienst ich stehe: Ich nehme nichts an. Auch als Naaman ihn dringend bat, es zu nehmen, lehnte er ab. (1Mo 14,23)17 Darauf sagte Naaman: Wenn es also nicht sein kann, dann gebe man deinem Knecht so viel Erde, wie zwei Maultiere tragen können; denn dein Knecht wird keinem andern Gott mehr Brand- und Schlachtopfer darbringen als dem HERRN allein.18 Nur dies möge der HERR deinem Knecht verzeihen: Wenn mein Herr zur Anbetung in den Tempel Rimmons geht, stützt er sich dort auf meinen Arm. Ich muss mich dann im Tempel Rimmons niederwerfen, wenn er sich dort niederwirft. Dann möge das der HERR deinem Knecht verzeihen.[2]19 Elischa antwortete: Geh in Frieden! Als Naaman schon eine Strecke Weges von ihm entfernt war,20 sagte sich Gehasi, der Diener Elischas, des Gottesmannes: Mein Herr hat diesen Aramäer Naaman geschont und nichts von dem angenommen, was er mitgebracht hatte. So wahr der HERR lebt: Ich werde ihm nachlaufen und mir etwas von ihm holen.21 Gehasi eilte ihm also nach. Als ihn Naaman hinter sich herankommen sah, beugte er sich ihm vom Wagen aus zu und fragte: Steht alles gut?22 Er antwortete: Ja; nur lässt mein Herr sagen: Soeben sind vom Gebirge Efraim zwei junge Männer, zwei Prophetenjünger, zu mir gekommen. Gib ihnen doch ein Talent Silber und zwei Festkleider!23 Naaman erwiderte: Tu mir den Gefallen und nimm zwei Talente! Er bat ihn dringend darum und tat zwei Talente Silber in zwei Beutel, legte zwei Festkleider dazu und ließ sie durch zwei Diener vor ihm hertragen.24 Als Gehasi auf der Höhe angekommen war, nahm er ihnen die Geschenke ab und brachte sie in das Haus. Die Männer schickte er weg und sie kehrten zurück.25 Er selbst ging hinein und trat vor seinen Herrn. Elischa fragte ihn: Woher kommst du, Gehasi? Er antwortete: Dein Knecht ist nirgendwohin gegangen.26 Da sagte Elischa zu ihm: War nicht mein Geist zugegen, als sich jemand von seinem Wagen aus dir zuwandte? Ist es denn Zeit, Geld anzunehmen und Kleider, Ölgärten, Weinberge, Schafe und Rinder, Knechte und Mägde zu erwerben?27 Der Aussatz Naamans aber soll für immer an dir und deinen Nachkommen haften. Gehasi ging hinaus und war vom Aussatz weiß wie Schnee. (4Mo 12,10)

2.Könige 5

Zürcher Bibel

1 Und Naaman, der Heerführer des Königs von Aram, galt vor seinem Herrn als bedeutender Mann, und er war angesehen, denn durch ihn hatte der HERR den Aramäern Sieg verliehen. Aber der Mann, ein tüchtiger Krieger, hatte Aussatz. (3Mo 13,2; 3Mo 15,5; Lk 4,27)2 Und Aram war in Streifscharen ausgezogen, und aus dem Land Israel hatten sie ein junges Mädchen verschleppt, und dieses diente vor der Frau Naamans.3 Und sie sagte zu ihrer Gebieterin: Ach, wäre doch mein Herr vor dem Propheten, der in Samaria ist. Dann könnte dieser ihn von seinem Aussatz befreien.4 Da ging Naaman[1] und berichtete seinem Herrn: So und so hat das Mädchen gesprochen, das aus dem Land Israel kommt.5 Und der König von Aram sagte: Geh, zieh hin, und ich will dem König von Israel einen Brief senden. Und er ging und nahm zehn Kikkar Silber mit, dazu sechstausend Schekel Gold und zehn Wechselkleider. (2Kön 8,9)6 Und er brachte dem König von Israel den Brief, und darin hiess es: Und nun, da dieser Brief an dich gelangt ist, sieh: Ich habe Naaman, meinen Diener, zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist.7 Als aber der König von Israel den Brief gelesen hatte, zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich denn ein Gott, der töten und lebendig machen kann, dass dieser zu mir sendet, damit ich einen Menschen von seinem Aussatz befreie? Begreift doch und seht, dass er nur einen Anlass zum Streit mit mir sucht. (1Mo 30,2; 1Mo 50,19; 1Sam 2,6; 1Kön 20,7)8 Und als Elischa, der Gottesmann, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, sandte er zum König und sprach: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Soll er doch zu mir kommen, damit er erfährt, dass es in Israel einen Propheten gibt. (Hes 2,5)9 Und Naaman kam mit seinen Pferden und seinem Wagen und trat an die Tür des Hauses, das Elischa gehörte.10 Elischa aber sandte einen Boten zu ihm und sprach: Geh und wasch dich sieben Mal im Jordan, dann wird dein Leib wieder rein sein. (2Kön 4,35; Joh 9,7)11 Da wurde Naaman zornig, ging und sagte: Sieh, ich hatte mir gesagt, er werde gewiss zu mir herauskommen, sich zu mir stellen und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen, dann seine Hand über der Stelle bewegen und so den Aussätzigen befreien.12 Sind nicht der Abana und der Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als alle Wasser Israels? Kann ich mich nicht in denen waschen und rein werden? Und er wandte sich um und ging im Zorn.13 Seine Diener aber traten zu ihm, redeten ihm zu und sagten: Unser Vater, hätte der Prophet Schweres von dir verlangt, würdest du es nicht tun? Und nun erst recht, denn er hat dir gesagt: Wasche dich und werde rein! (2Kön 2,12)14 Da ging er hinab, und nach dem Wort des Gottesmannes tauchte er sieben Mal in den Jordan ein. Und sein Leib wurde wieder wie der Leib eines jungen Knaben, und er war rein. (3Mo 14,7; 2Kön 4,35; Hi 33,25)15 Dann aber kehrte er zurück zum Gottesmann, er und sein ganzes Gefolge. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Sieh doch, ich habe erkannt, dass es nirgendwo sonst auf der Erde einen Gott gibt als allein in Israel. Und so nimm doch ein Geschenk an von deinem Diener. (1Kön 13,7; 2Kön 19,19)16 Er aber sprach: So wahr der HERR lebt, vor dem ich diene, ich nehme nichts an! Da drängte er ihn, es anzunehmen, er aber weigerte sich. (1Mo 14,23; 2Kön 3,14; Dan 5,17)17 Und Naaman sagte: Wenn nicht, möge man deinem Diener so viel Erde mitgeben, wie ein Gespann Maultiere tragen kann, denn dein Diener will keinen anderen Göttern mehr Brandopfer und Schlachtopfer darbringen, sondern nur noch dem HERRN.18 Nur dies möge der HERR deinem Diener vergeben: Wenn mein Herr in das Haus des Rimmon[2] kommt, um sich dort niederzuwerfen, und er stützt sich dabei auf meine Hand, dann muss auch ich mich niederwerfen im Haus des Rimmon - wenn ich mich dann niederwerfe im Haus des Rimmon, möge der HERR dies deinem Diener vergeben. (2Mo 20,5; 2Kön 7,2; 2Chr 30,18)19 Da sprach er zu ihm: Geh in Frieden! Als er aber ein Stück weit von ihm gegangen war,20 dachte Gechasi, der Bursche Elischas, des Gottesmannes: Sieh, mein Herr hat Naaman, diesen Aramäer, verschont, und von dem, was jener mitgebracht hat, hat er nichts angenommen. So wahr der HERR lebt, ich werde ihm nachlaufen und mir etwas von ihm holen! (2Kön 4,12)21 Und so folgte Gechasi Naaman, und Naaman sah, dass er hinter ihm herlief; da sprang er vom Wagen, kam ihm entgegen und sagte: Ist alles in Ordnung? (2Kön 4,26)22 Und er sagte: Es ist alles in Ordnung! Mein Herr hat mich gesandt, um zu sagen: Sieh, da sind von den Prophetenjüngern nun zwei junge Männer vom Gebirge Efraim zu mir gekommen. Bitte gib mir für sie ein Kikkar Silber und zwei Wechselkleider. (2Kön 2,3)23 Da sagte Naaman: Ich bitte dich, nimm zwei Kikkar! Und er drängte sie ihm auf und band zwei Kikkar Silber in zwei Beutel und dazu zwei Wechselkleider und gab sie seinen beiden Burschen, und diese trugen es vor ihm her.24 Und er kam zu dem Hügel[3], nahm es ihnen aus der Hand und verwahrte es im Haus, die Männer aber schickte er weg, und sie gingen. (Jos 7,21)25 Und er kam, trat vor seinen Herrn, und Elischa sprach zu ihm: Woher kommst du, Gechasi? Und er sagte: Nirgendwohin ist dein Diener gegangen.26 Er aber sprach zu ihm: Ist mein Herz etwa nicht mitgegangen, als einer von seinem Wagen stieg und dir entgegenkam? Ist es an der Zeit, Silber anzunehmen und Kleider anzunehmen und Ölbäume, Weinberge, Schafe, Rinder, Sklaven und Sklavinnen? (2Kön 6,12)27 Für alle Zeiten aber wird der Aussatz Naamans an dir und deinen Nachkommen haften. Da ging er fort von ihm, von Aussatz überschneit. (2Mo 4,6)