1Rühme dich nicht des morgigen Tages, / denn du weißt nicht, was der Tag gebiert.2Rühmen soll dich ein anderer, nicht dein eigener Mund, / ein Fremder, nicht deine eigenen Lippen.3Schwer ist der Stein und eine Last ist der Sand, / doch der Ärger mit einem Toren ist schwerer als beide.4Mag der Zorn grausam sein und überschäumend die Wut, / wer aber besteht vor der Eifersucht?5Besser offener Tadel / als Liebe, die sich nicht zeigt. (3Mo 19,17)6Treu gemeint sind die Schläge eines Freundes, / zahlreich die Küsse eines Feindes.7Der Satte tritt Honig mit Füßen, / doch dem Hungrigen schmeckt alles Bittere süß.8Wie ein Vogel, der aus seinem Nest flüchtet, / so ist ein Mensch, der aus seiner Heimat fliehen muss.9Salböl und Räucherwerk erfreuen das Herz - / so auch die Herzlichkeit eines Freundes aus innerer Überzeugung.10Deinen Freund und deines Vaters Freund gib nicht auf, / geh nicht in das Haus deines Bruders, wenn du in Not bist! / Besser ein Nachbar in der Nähe / als ein Bruder in der Ferne.11Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, / damit ich dem antworten kann, der mich beschimpft! (Ps 119,42)12Der Kluge sieht das Unheil und verbirgt sich, / die Unerfahrenen laufen weiter und müssen es büßen.13Nimm ihm das Kleid, denn er hat für einen andern gebürgt! / Einer Fremden wegen pfände bei ihm! (Spr 20,16)14Wer seinen Nächsten zu laut begrüßt, / dem wird es frühmorgens als Verwünschung ausgelegt.15Ein ständig tropfendes Dach in der Regenzeit / und eine zänkische Frau gleichen einander. (Spr 19,13)16Wer sie festhält, hält den Wind fest / und seine Hand greift nach Öl.17Eisen wird an Eisen geschliffen; / so schleift einer den Charakter des andern.18Wer einen Feigenbaum pflegt, wird seine Frucht essen, / wer auf seinen Herrn Acht gibt, wird geehrt.19Wie Wasser ein Spiegel ist für das Gesicht, / so ist das Herz des Menschen ein Spiegel für den Menschen.20Unterwelt und Totenreich sind unersättlich / und unersättlich sind die Augen des Menschen. (Spr 30,15)21Der Schmelztiegel prüft das Silber, der Ofen das Gold, / der Mensch aber wird geprüft im Urteil dessen, der ihn lobt.22Zerstampfst du den Toren auch mit dem Stößel, / im Mörser zwischen den Körnern, / seine Torheit weicht nicht von ihm.23Kümmere dich um das Aussehen deiner Schafe / und sorge für deine Herden; (Spr 12,10)24denn Besitz bleibt nicht für ewig / und eine Krone nicht von Geschlecht zu Geschlecht.25Kommt das Gras hervor, erscheint das Grün, / sammelt man die Kräuter auf den Bergen,26dann gibt es Lämmer für deine Kleidung, / Böcke als Kaufpreis für Äcker27und genug Ziegenmilch für dich als Nahrung, / als Nahrung für dein Haus / und Lebensunterhalt für deine Mägde.
Sprüche 27
Schlachter 2000
Von guter Freundschaft und besonnenem Arbeiten
1Rühme dich nicht des morgigen Tages, denn du weißt nicht, was ein einziger Tag bringen kann! (Mt 6,34; Lk 12,19; Jak 4,13)2Ein anderer soll dich rühmen, nicht dein eigener Mund, ein Fremder und nicht deine eigenen Lippen! (Spr 25,27; 2Kor 10,12)3Ein Stein ist schwer und der Sand eine Last, aber der Ärger, den ein Tor verursacht, ist schwerer als beides. (1Mo 34,25; 1Mo 49,7; Spr 17,12)4Grausam ist der Zorn und überwallend der Grimm; aber wer kann vor der Eifersucht bestehen? (Spr 6,34; Hl 8,6; 1Joh 3,12)5Besser Zurechtweisung, die aufdeckt, als Liebe, die verheimlicht. (3Mo 19,17; Spr 28,23; Mt 18,5)6Treu gemeint sind die Schläge des Freundes, aber reichlich sind die Küsse des Hassers. (2Sam 12,7; 2Sam 20,9; Ps 141,5; Spr 26,23; Lk 22,48)7Eine übersättigte Seele tritt Honigseim mit Füßen, einer hungrigen Seele aber ist alles Bittere süß. (Hi 6,7; Lk 15,16)8Wie ein Vogel, der aus seinem Nest flieht, so ist ein Mann, der aus seiner Heimat entflieht. (1Kön 11,22; Hebr 11,13)9Öl und Räucherwerk erfreuen das Herz, so auch die süße Rede eines Freundes aus dem Rat seiner Seele. (Spr 15,23; Spr 16,24)10Verlass deinen Freund und den Freund deines Vaters nicht, aber in das Haus deines Bruders begib dich nicht am Tag deiner Not; ein Nachbar in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne. (1Sam 20,42; Spr 17,17; Spr 18,24; Spr 19,4; Spr 19,7)11Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, so darf ich dem antworten, der mich schmäht. (Ps 119,42; Ps 127,4; Spr 10,1; Spr 23,15; Spr 23,24)12Der Kluge sieht das Unheil und verbirgt sich; die Unerfahrenen aber tappen hinein und müssen es büßen. (Spr 19,10; Spr 22,3)13Nimm ihm sein Gewand, denn er hat sich für einen Fremden verbürgt, und pfände ihn aus anstelle der fremden Frau! (Spr 20,16)14Wenn einer seinen Nächsten am frühen Morgen mit lauter Stimme segnet, so wird ihm das als ein Fluch angerechnet. (2Sam 15,2)15Eine rinnende Dachtraufe an einem Regentag und eine zänkische Frau, die gleichen sich; (Spr 21,9; Spr 21,19)16wer sie aufhalten will, der hält Wind auf, und mit seiner Rechten greift er nach Öl.17Eisen schärft Eisen; ebenso schärft ein Mann den anderen. (Spr 15,1; Spr 15,18; Spr 29,22)18Wer den Feigenbaum aufmerksam pflegt, wird dessen Frucht essen, und wer seinem Herrn aufmerksam dient, wird geehrt. (Joh 12,26; 2Kor 10,17)19Wie sich im Wasser das Angesicht spiegelt, so spiegelt sich das Herz des Menschen im Menschen. (2Kön 10,15)20Totenreich und Abgrund sind unersättlich; ebenso unersättlich sind auch die Augen der Menschen. (Spr 30,15; Pred 1,8; Pred 6,7; Hab 2,5)21Der Schmelztiegel ist für das Silber und der Ofen für das Gold; und der Mensch [wird geprüft] durch den Mund des Lobredners. (Spr 17,3; Spr 22,1)22Wenn du den Narren im Mörser mit der Keule zu Grütze zerstößt, so weicht doch seine Narrheit nicht von ihm. (Spr 9,7; Spr 17,10; Jes 1,5; Jer 5,3; Jer 13,23)23Habe acht auf das Aussehen deiner Schafe, und nimm dich der Herden an! (Spr 24,27; Joh 10,14; 1Petr 5,2)24Denn kein Reichtum währt ewig; oder bleibt eine Krone von Geschlecht zu Geschlecht? (Spr 23,5; 1Tim 6,17; Jak 1,10)25Das Heu wird weggeführt, dann erscheint junges Grün, und man sammelt die Kräuter auf den Bergen. (Ps 104,13; Ps 147,8)26Die Lämmer kleiden dich, und die Böcke zahlen dir den Acker. (Hes 34,3; Mt 6,25)27Du hast genug Ziegenmilch zu deiner Nahrung, zur Ernährung deines Hauses und zum Lebensunterhalt für deine Mägde. (1Mo 6,21; 1Tim 6,8)