1Wer ist es, der aus Edom kommt, / aus Bozra in rot gefärbten Gewändern?
Er schreitet in prächtigen Kleidern, / in seiner gewaltigen Kraft.
Ich bin es, der Gerechtigkeit verkündet, / ich bin stark, um zu retten.[1]2Warum ist dein Gewand so rot, / sind deine Kleider wie die eines Mannes, der die Kelter tritt?3Ich allein trat die Kelter; / von den Völkern war niemand bei mir.
Da zertrat ich sie voll Zorn, / zerstampfte sie in meiner Wut.
Ihr Saft spritzte auf meine Kleider / und ich befleckte alle meine Gewänder. (Offb 14,20; Offb 19,13)4Denn ein Tag der Vergeltung lag mir im Sinn / und das Jahr meiner Erlösten war gekommen. (Jes 34,8; Jes 61,2)5Ich sah mich um, doch es gab keinen Helfer; / ich war bestürzt, aber es gab keinen, der mich stützte.
Da half mir mein eigener Arm / und meine Wut, sie stützte mich. (Jes 59,16)6Da zerstampfte ich Völker in meinem Zorn, / machte sie trunken in meiner Wut / und ließ ihren Saft zur Erde rinnen.
Klage des Volkes und Anrufung Gottes als Vater
7Die Taten der Huld des HERRN will ich preisen, / die Ruhmestaten des HERRN,
gemäß allem, was der HERR uns erwiesen hat, / seine große Güte,
die er dem Haus Israel / nach seiner Barmherzigkeit und seiner großen Huld erwiesen hat. (Ps 89,2)8Er sagte: Gewiss, sie sind mein Volk, / Kinder, die nicht treulos handeln. / So wurde er ihnen zum Retter.9In all ihrer Bedrängnis war auch er bedrängt / und der Engel seines Angesichts hat sie gerettet.
In seiner Liebe und seinem Mitleid / hat er selbst sie erlöst.
Er hat sie emporgehoben und sie getragen / in all den Tagen der Vorzeit. (Jes 46,3)10Sie aber lehnten sich auf / und betrübten seinen heiligen Geist.
Da wandelte er sich ihnen zum Feind; / er selbst führte Krieg gegen sie.11Da dachte man an die Tage der Vorzeit, / an Mose, an sein Volk:
Wo ist der, der sie heraufgeführt hat aus dem Meer, zusammen mit dem Hirten seiner Schafe? / Wo ist der, der seinen heiligen Geist in sein Inneres gelegt hat, (Hebr 13,20)12der sie an der rechten Seite des Mose gehen ließ / mit prachtvollem Arm,
der die Wasser vor ihnen zerteilte, / um sich einen ewigen Namen zu machen,13der sie durch die Fluten gehen ließ wie Pferde durch die Wüste, / ohne dass sie strauchelten? (Ps 106,9)14Wie das Vieh, das ins Tal hinabsteigt, / so ließ sie der Geist des HERRN zur Ruhe kommen.
So führtest du dein Volk, / um dir einen prachtvollen Namen zu machen.15Blick vom Himmel herab und sieh her / von deiner heiligen, prachtvollen Wohnung!
Wo ist dein leidenschaftlicher Eifer / und deine Macht?
Dein großes Mitgefühl und dein Erbarmen - / sie bleiben mir versagt! (5Mo 26,15; Jes 64,11)16Du bist doch unser Vater! / Abraham weiß nichts von uns,
Israel kennt uns nicht. / Du, HERR, bist unser Vater, / Unser Erlöser von jeher ist dein Name.17Warum lässt du uns, HERR, von deinen Wegen abirren / und machst unser Herz hart, / sodass wir dich nicht fürchten?
Kehre zurück um deiner Knechte willen, / um der Stämme willen, die dein Erbbesitz sind!18Für eine kurze Zeit haben unsere Feinde dein heiliges Volk in Besitz genommen; / dein Heiligtum haben sie zertreten. (Offb 11,2)19Wir sind geworden wie die, über die du nie geherrscht hast, / über denen dein Name nie ausgerufen wurde.
Hättest du doch den Himmel zerrissen und wärest herabgestiegen, / sodass die Berge vor dir erzitterten,
1Wer ist dieser, der dort von Edom her kommt, von Bozra mit hochroten Kleidern; er, der prächtig aussieht in seinem Gewand, stolz auftritt in der Fülle seiner Kraft? »Ich bin es, der ich von Gerechtigkeit rede und mächtig bin zum Retten!« (1Mo 36,33; Ps 45,5; Jes 34,6; Jes 45,22; Jer 49,13)2Warum ist denn dein Gewand so rot, und deine Kleider sehen aus wie die eines Keltertreters? (1Mo 49,11)3»Ich habe die Kelter allein getreten, und von den Völkern war kein Mensch mit mir; und so habe ich sie zertreten in meinem Zorn und zerstampft in meinem Grimm, dass ihr Saft an meine Kleider spritzte und ich mein ganzes Gewand besudelte. (Jes 59,16; Joe 4,13; Mt 26,40; Offb 19,13)4Denn ich hatte mir einen Tag der Rache vorgenommen; das Jahr meiner Erlösten war gekommen. (Jes 13,6; Jes 34,8; Jes 61,2; Jer 51,6; Lk 4,19; Lk 21,22)5Und ich sah mich um, aber da war kein Helfer; und ich war verwundert, aber niemand unterstützte mich; da half mir mein eigener Arm, und mein Grimm, der unterstützte mich. (Ps 98,1; Jes 41,28; Jes 59,16; Jes 63,3; Jes 63,6; Jes 63,12)6Und so zertrat ich die Völker in meinem Zorn und machte sie trunken mit meinem Grimm, und ich ließ ihren Saft zur Erde fließen!« (Jes 59,17; Jer 23,19; Jer 25,15; Zef 3,8)
Rückblick des Volkes Israel auf Gottes Gnadenerweise
7Ich will an die Gnadenerweisungen des HERRN gedenken, an die Ruhmestaten des HERRN, [wie es sich gebührt] nach allem, was der HERR an uns getan hat, und dem vielen Guten, das er dem Haus Israel erwiesen hat nach seiner Barmherzigkeit und der Fülle seiner Gnadenerweisungen, (5Mo 33,29; Ps 89,2; Ps 103,2; Ps 105,5)8da er sprach: Sie sind ja mein Volk, Kinder, die nicht untreu sein werden! Und so wurde er ihr Retter. (2Mo 19,5; 1Sam 12,22; Ps 78,5; Jes 43,3; Jes 63,16)9Bei all ihrer Bedrängnis war er auch bedrängt, und der Engel seines Angesichts rettete sie; in seiner Liebe und seinem Erbarmen hat er sie erlöst; er nahm sie auf und trug sie alle Tage der Vorzeit. (2Mo 3,7; 2Mo 15,13; 2Mo 23,20; 4Mo 20,16; 5Mo 7,7; 5Mo 32,10; Ps 91,15; Jes 30,18; Jes 46,3; Jes 54,8; Sach 2,8)10Sie aber waren widerspenstig und betrübten seinen heiligen Geist; da wurde er ihnen zum Feind und kämpfte selbst gegen sie. (3Mo 26,17; 5Mo 9,7; Ps 95,8; Jer 21,5; Apg 7,51; Eph 4,30; 1Thess 5,19)11Da gedachte sein Volk an die alte Zeit, an Mose: Wo ist der, welcher sie aus dem Meer führte mit dem Hirten seiner Herde? Wo ist er, der seinen heiligen Geist in ihre Mitte gab, (Neh 9,20; Ps 77,12; Ps 77,21; Jer 2,6; Lk 15,17)12der seinen majestätischen Arm zur Rechten Moses einherziehen ließ, der vor ihnen das Wasser zerteilte, um sich einen ewigen Namen zu machen, (2Mo 14,16; 2Mo 14,21; 2Mo 15,6; 2Mo 15,16; Neh 9,11; Jes 63,5)13der sie durch die Wassertiefen führte wie ein Ross auf der Ebene, ohne dass sie strauchelten? (Ps 106,8)14Wie das Vieh, das ins Tal hinabsteigt, so brachte der Geist des HERRN sie zur Ruhe. So hast du dein Volk geführt, um dir einen herrlichen Namen zu machen. (1Mo 33,14; 1Sam 30,20; 2Sam 7,23; Neh 9,5)
Israels Flehen um Gottes Eingreifen in der Bedrängnis
15Blicke vom Himmel hernieder und sieh herab von dem Ort, wo deine Heiligkeit und Ehre wohnt! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht? Das Aufwallen deiner Liebe und deiner Barmherzigkeit hält sich gegen mich zurück! (5Mo 26,15; Ps 77,10; Ps 80,15; Jer 31,20; Hos 11,8)16Und doch bist du unser Vater; denn Abraham weiß nichts von uns, und Israel kennt uns nicht; du aber, o HERR, bist unser Vater, und dein Name ist »Unser Erlöser von Ewigkeit her«! (2Mo 4,22; 5Mo 32,6; Ps 90,1; Jes 41,14; Jes 63,8)17HERR, warum willst du uns abirren lassen von deinen Wegen und unser Herz verstocken, dass wir dich nicht fürchten? Kehre zurück um deiner Knechte willen, wegen der Stämme deines Erbteils! (5Mo 32,9; Ps 81,13; Ps 90,13; Ps 119,10; Jes 6,10; Sach 1,16; Sach 8,3; Röm 9,18)18Nur kurze Zeit hat dein heiliges Volk es in Besitz gehabt; unsere Feinde haben dein Heiligtum zertreten. (5Mo 7,6; Ps 79,1; Jes 62,12; Jes 64,9; Dan 8,13)19Wir sind geworden wie solche, über die du niemals geherrscht hast, über die dein heiliger Name nicht ausgerufen wurde. (4Mo 6,27; 5Mo 28,10)
1Wer ist der, der von Edom kommt, mit rötlichen Kleidern von Bozra, der so geschmückt ist in seinen Kleidern und einherschreitet in seiner großen Kraft? »Ich bin’s, der in Gerechtigkeit redet, und bin mächtig zu helfen.« (Jes 34,6)2Warum ist denn dein Gewand so rotfarben, sind deine Kleider wie die eines Keltertreters? (Offb 19,13)3»Ich trat die Kelter allein, und niemand unter den Völkern war mit mir. Ich habe sie gekeltert in meinem Zorn und zertreten in meinem Grimm. Da ist ihr Blut auf meine Kleider gespritzt, und ich habe mein ganzes Gewand besudelt. (Joe 4,13; Offb 14,20)4Denn ich hatte einen Tag der Rache mir vorgenommen; das Jahr, die Meinen zu erlösen, war gekommen. (Jes 13,9; Jes 34,8; Jes 61,2)5Und ich sah mich um, aber da war kein Helfer, und ich war bestürzt, dass niemand mir beistand. Da musste mein Arm mir helfen, und mein Zorn stand mir bei.6Und ich habe die Völker zertreten in meinem Zorn und habe sie trunken gemacht in meinem Grimm und ihr Blut auf die Erde geschüttet.« (Jes 51,17)
Klage des Gottesvolkes
7Ich will der Gnade des HERRN gedenken und der Ruhmestaten des HERRN in allem, was uns der HERR getan hat, und der großen Güte an dem Hause Israel, die er ihnen erwiesen hat nach seiner Barmherzigkeit und großen Gnade.8Denn er sprach: Sie sind ja mein Volk, Söhne, die nicht falsch sind. Darum ward er ihr Heiland (5Mo 32,5; 5Mo 32,20)9in aller ihrer Not. Nicht ein Engel und nicht ein Bote, sondern sein Angesicht half ihnen. Er erlöste sie, weil er sie liebte und Erbarmen mit ihnen hatte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von alters her. (2Mo 33,14)10Aber sie waren widerspenstig und betrübten seinen heiligen Geist; darum ward er ihr Feind und stritt wider sie.11Da gedachte man wieder an die vorigen Zeiten, an Mose und sein Volk: Wo ist denn nun, der sie aus dem Meer heraufführte samt den Hirten seiner Herde? Wo ist, der seinen heiligen Geist in sie gab? (2Mo 2,5; 4Mo 11,17)12Der seinen herrlichen Arm zur Rechten des Mose gehen ließ? Der die Wasser spaltete vor ihnen her, auf dass er sich einen ewigen Namen machte? (2Mo 14,29)13Der sie führte durch die Fluten wie Rosse, die in der Wüste nicht straucheln?14Wie Vieh, das ins Tal hinabsteigt, so brachte der Geist des HERRN uns zur Ruhe. So hast du dein Volk geführt, auf dass du dir einen herrlichen Namen machtest.15So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht? Deine große, herzliche Barmherzigkeit hält sich hart gegen mich. (5Mo 26,15)16Bist du doch unser Vater; denn Abraham weiß von uns nichts, und Israel kennt uns nicht. Du, HERR, bist unser Vater; »Unser Erlöser«, das ist von alters her dein Name. (5Mo 32,6)17Warum lässt du uns, HERR, abirren von deinen Wegen und unser Herz verstocken, dass wir dich nicht fürchten? Kehr zurück um deiner Knechte willen, um der Stämme willen, die dein Erbe sind! (Jes 57,17)18Kurze Zeit haben sie dein heiliges Volk vertrieben, unsre Widersacher haben dein Heiligtum zertreten. (Ps 79,1)19Wir sind geworden wie solche, über die du niemals herrschtest, wie Leute, über die dein Name nie genannt wurde. Ach dass du den Himmel zerrissest und führest herab, dass die Berge vor dir zerflössen,
1»Wer kommt da vom Edomiterland, in grell gefärbter Kleidung aus der Stadt Bozra? Wer bist du, der so stolz einherschreitet in seinem Gewand, erfüllt von unbändiger Kraft?« »Ich bin’s, der Recht schafft und helfen kann!« (Jes 34,5; Joe 4,13; Offb 14,19; Offb 19,13; Offb 19,15)2»Warum ist dein Gewand so rot gefleckt wie bei einem, der in der Kelter die Trauben zertritt?«3»Ganz allein trat ich die Kelter und niemand aus den Völkern hat mir dabei geholfen. Ich habe sie alle in meinem Zorn zerstampft wie Trauben, ihr Blut ist auf mein Gewand gespritzt.4Ich sah, dass die Zeit gekommen war, mein Volk zu befreien und alle seine Feinde zu bestrafen. (Jes 61,2)5Ich dachte, es würde mir jemand helfen; aber als ich mich umsah, war keiner bereit. Da habe ich mir selber geholfen; mein Zorn gab mir die Kraft.6Ich trat die Völker nieder und zerstampfte sie[1] in meinem Zorn, ihr Blut ließ ich in die Erde fließen.«
Gebet des Volkes um Gottes Eingreifen
7Ich denke an die Taten des HERRN, die seinen Ruhm verkünden, an die Beweise seiner Güte, die er Israel gegeben hat, damals in alten Zeiten![2] Unermesslich reich ist der HERR an Liebe und Erbarmen. (Ps 77,12)8Er sagte zu sich: »Mein Volk sind sie, meine Kinder, die mich nicht enttäuschen werden.« Darum ist er uns zu Hilfe gekommen. (2Mo 6,7)9Er hat uns seinen Engel gesandt und unserer Not ein Ende gemacht; denn unsere Bedrängnis machte ihm selber Not. Er war voll Liebe und Erbarmen zu uns und hat uns immer wieder gerettet – wie ein Vater hat er für uns gesorgt in so vielen Generationen. (2Mo 3,2; 2Mo 3,10; 2Mo 14,19; Jes 63,16)10Wir aber lehnten uns gegen ihn auf und kränkten seinen Heiligen Geist. So machten wir ihn zu unserem Feind, er selbst kämpfte gegen sein Volk.11Da dachten wir voll Sehnsucht an die alte Zeit, als noch Mose in unserer Mitte war. »Wo ist der Gott«, so klagten wir, »der einst den großen Hirten seiner Herde aus dem Wasser des Nilstroms gerettet hat?[3] Wo ist der Gott, der Mose ausgerüstet hat, der seinen Heiligen Geist auf ihn gelegt hat (2Mo 2,1; 4Mo 11,17)12und ihm beistand mit seinem mächtigen Arm? Der Gott, der das Meer zerteilte vor seinem Volk, damit sein großer Name gepriesen wird in alle Ewigkeit? (2Mo 14,21)13Der sie über den Meeresgrund führte, ungefährdet, ohne zu stolpern, so sicher, wie Pferde die Steppe durchqueren?14Wie ein Hirt seine Rinderherde führt, sie zum Rastplatz bringt im geschützten Tal, so führte der HERR durch seinen mächtigen Geist sein Volk aus der Gefahr und gab ihm Ruhe und Sicherheit.« Ja, HERR, so hast du dein Volk geleitet, damit dein herrlicher Name gepriesen wird!15HERR, sieh herab von deinem Himmel, wo du in Heiligkeit und Hoheit thronst! Wo ist deine brennende Liebe zu uns? Wo ist deine unvergleichliche Macht? Hast du kein Erbarmen mehr mit uns? Wir spüren nichts davon, dass du uns liebst! (Jes 57,15; Hos 11,8)16HERR, du bist doch unser Vater! Abraham weiß nichts von uns, auch Jakob[4] kennt uns nicht; unsere Stammväter können uns nicht helfen. Aber du, HERR, bist unser wahrer Vater! »Unser Befreier seit Urzeiten« – das ist dein Name. (2Mo 4,22; Jes 41,14; Jer 3,4)17Warum hast du zugelassen, dass wir von deinem Weg abwichen? Warum hast du uns so starrsinnig gemacht, dass wir dir nicht mehr gehorchten? Wende dich uns wieder zu! Wir sind doch deine Diener, wir sind doch das Volk, das dir gehört! (Jes 6,9)18Es war nur für eine kurze Zeit, dass wir das Land besitzen durften; nun ist dein Heiligtum von den Feinden entweiht. (Ps 79,1)19Es ist, als wärst du nie unser Herrscher gewesen und als wären wir nicht das Volk, das du zu deinem Eigentum erklärt hast.[5] Reiß doch den Himmel auf und komm herab, dass die Berge vor dir erbeben!
Jesaja 63
Menge Bibel
1Wer ist es, der dort von Edom herkommt, von Bozra in hochroten Kleidern? Prächtig ist er in seinem Gewand, stolz schreitet er einher in der Fülle seiner Kraft. »Ich bin es, der mit Gerechtigkeit redet, der reiche Mittel hat zu retten.«2»Woher rührt das Rot an deinem Gewande, und warum sehen deine Kleider aus wie die eines Keltertreters?«3»Die Kelter habe ich getreten, ich allein, denn von den Völkern stand niemand mir bei; da habe ich sie in meinem Zorn niedergetreten und in meinem Grimm zerstampft; dabei ist ihr Lebenssaft an meine Kleider gespritzt, so daß ich meine ganze Gewandung besudelt habe.4Denn ein Tag der Rache lag mir im Sinn, und das Jahr meiner Erlösung war gekommen.5Ich schaute mich um, doch niemand war da, um zu helfen; ich blickte erstaunt umher, doch niemand war da, der mir beistand; da hat mein Arm mir geholfen, und mein Grimm, der hat mir Beistand geleistet.6So habe ich denn Völker in meinem Zorn niedergetreten und sie in meinem Grimm zerschmettert und habe ihren Lebenssaft zur Erde rinnen lassen.«7Der Gnadenerweise des HERRN will ich gedenken, der Ruhmestaten des HERRN, wie sich’s gebührt nach allem, was der HERR an uns getan hat, und nach der großen Güte gegen das Haus Israel, dem er Gutes erwiesen hat nach seiner Barmherzigkeit und nach der großen Zahl seiner Gnadenverheißungen.8Denn er sagte: »Sie sind ja doch mein Volk, Söhne[1], die nicht treulos sein werden«; so erwies er sich ihnen denn als Retter.9In allen ihren Bedrängnissen fühlte (auch) er sich bedrängt, und der Engel seines Angesichts rettete sie; in seiner Liebe und Milde erlöste er selbst sie und hob sie immer wieder empor und trug sie einher alle Tage der Vorzeit hindurch.10Sie aber waren widerspenstig und betrübten seinen heiligen Geist, so daß er sich ihnen in einen Feind verwandelte und selbst gegen sie stritt.11Da dachte sein Volk zurück an die Tage der Vorzeit, an Mose: »Wo ist der, welcher den Hirten seiner Herde aus dem Meer[2] heraufgeholt hat? Wo ist der, welcher seinen heiligen Geist ihm ins Herz gab?12Welcher seinen gewaltigen Arm zur Rechten Moses einhergehen ließ? Welcher die Wasser ihretwegen[3] zerteilte, um sich einen ewigen Namen zu schaffen?13Welcher sie durch die Fluten ziehen ließ wie Rosse in der Steppe, so daß sie nicht strauchelten?14Gleich der Herde, die ins Tal hinabzieht, brachte der Geist des HERRN sie zur Ruhe[4].« So hast du dein Volk geleitet, um dir einen ruhmvollen Namen zu machen.15Blicke vom Himmel hernieder und schaue von deiner heiligen und prächtigen Wohnung her! Wo ist dein Eifer und deine Heldenkraft, der Drang deines Herzens und dein Erbarmen? Halte dich doch nicht zurück (gegen mich)!16Denn du bist unser Vater. Abraham weiß ja nichts von uns, und Israel[5] kennt uns nicht: du, HERR, bist unser Vater; ›unser Erlöser‹ ist von alters her dein Name.17Warum hast du uns abirren lassen, HERR, von deinen Wegen und unser Herz verhärtet, so daß es dich nicht mehr fürchtet? Kehre zurück um deiner Knechte willen, um der Stämme willen, die dein Eigentum sind!18Nur kurze Zeit ist das dir geheiligte Volk im Besitz seines Erbes gewesen, da haben unsere Widersacher dein Heiligtum zertreten.19Es ist uns ergangen wie solchen, über die du nicht von alters her geherrscht hast und über denen dein Name niemals genannt worden ist. O daß du doch den Himmel zerrissest, herabführest, so daß die Berge vor dir ins Wanken gerieten –
1Wer ist der, der von Edom kommt, von Bozra in grellroten Kleidern, er, der prächtig ⟨ist⟩ in seinem Gewand, der stolz einherzieht in der Fülle seiner Kraft? – Ich bin es, der in Gerechtigkeit redet, der mächtig ist zu retten[1]. – (1Mo 36,33; Ps 45,4; Ps 65,6; Jes 42,1; Offb 19,13)2Warum ist Rot an deinem Gewand und sind deine Kleider wie die eines Keltertreters? – (Offb 19,13)3Ich habe die Kelter allein getreten, und von den Völkern war kein Mensch bei mir. Ich zertrat sie[2] in meinem Zorn und zerstampfte sie in meiner Erregung. Und ihr Saft spritzte auf meine Kleider, und ich besudelte mein ganzes Gewand. (1Mo 49,11; Kla 1,15)4Denn der Tag der Rache war in meinem Herzen, und das Jahr meiner Erlösung war gekommen. (Jes 13,6; Jes 61,2; Jer 50,15; Hes 25,14)5Und ich blickte umher, aber da war keiner, der half. Und ich wunderte mich, aber da war keiner, der ⟨mich⟩ unterstützte. Da hat mein Arm mir geholfen[3], und mein Grimm, der hat mich unterstützt. (Ps 107,12; Jes 59,16)6Und ich trat die Völker nieder in meinem Zorn und machte sie trunken in meiner Erregung, und ich ließ ihren Saft zur Erde rinnen. (Jes 51,17; Zef 3,8)
Bußgebet um Erneuerung der Gnadenerweise Gottes
7Ich will die Gnadenerweise des HERRN bekennen[4], die Ruhmestaten des HERRN, nach allem, was der HERR uns erwiesen hat, und die große Güte gegen das Haus Israel, die er ihnen erwiesen hat nach seinen Erbarmungen und nach der Fülle seiner Gnadenerweise. (Ps 103,2; Ps 145,7; Lk 1,78)8Er sprach: Fürwahr, mein Volk sind sie, Söhne, die nicht trügerisch handeln werden. Und er[5] wurde ihnen zum Retter (5Mo 32,5; 1Sam 12,22; Jes 43,3; Jes 64,8)9in all ihrer Not[6]. Nicht Bote noch Engel – er selbst[7] hat sie gerettet.[8] In seiner Liebe und in seinem Erbarmen hat er sie erlöst. Und er hob sie auf und trug sie alle Tage der Vorzeit. (1Mo 48,16; 2Mo 15,13; 2Mo 23,20; 2Mo 33,14; 5Mo 7,8; 5Mo 32,11; Jes 43,1; Jes 46,3)10Sie aber, sie sind widerspenstig gewesen und haben seinen heiligen Geist betrübt. Da wandelte er sich ihnen zum Feind: Er selbst kämpfte gegen sie. (3Mo 26,17; 5Mo 1,26; Ps 78,21; Ps 107,11; Apg 7,51; Eph 4,30)11Da dachte man ⟨wieder⟩ an die Tage der Vorzeit,[9] an Mose ⟨und⟩ sein Volk[10]: »Wo ist der, der den Hirten[11] seiner Herde aus dem Meer heraufführte[12]? Wo ist der, der seinen heiligen Geist in ihre Mitte gab[13], (Neh 9,20; Ps 77,12; Jer 2,6)12der seinen herrlichen Arm zur Rechten des Mose einherziehen ließ, der das Wasser vor ihnen spaltete, um sich einen ewigen Namen zu machen, (2Mo 15,6; 1Kön 8,42; Neh 9,10; Ps 78,13; Jes 44,27)13der sie durch die Tiefen[14] ziehen ließ ⟨so sicher⟩ wie Pferde in der Steppe, die nicht stürzen? (Ps 105,37; Ps 106,9)14Wie das Vieh, das in das Tal hinabzieht, brachte der Geist des HERRN sie[15] zur Ruhe. So hast du dein Volk geleitet, um dir einen herrlichen Namen zu machen.« (2Sam 7,23; Jer 32,20)15Blicke vom Himmel herab und sieh von der Wohnstätte deiner Heiligkeit und deiner Majestät! Wo sind dein Eifer und deine Machttaten? Die Regung deines Innern und deine Erbarmungen halten sich zurück mir gegenüber. (5Mo 26,15; Ps 77,10; Hos 11,8)16Denn du bist unser Vater. Denn Abraham weiß nichts von uns, und Israel kennt uns nicht. Du, HERR, bist unser Vater, unser Erlöser von alters her, ⟨das ist⟩ dein Name[16]. (Pred 9,5; Jes 41,14; Jes 45,11; Jes 64,7; Jer 3,23)17Warum, HERR, lässt du uns von deinen Wegen abirren, verhärtest unser Herz, dass wir dich nicht fürchten? Kehre zurück deiner Knechte, der Stämme deines Erbteils wegen! (Ps 90,13; Jes 19,25)18Für eine kleine Zeit haben sie dein heiliges Volk vertrieben, unsere Gegner[17] haben dein Heiligtum zertreten. (Ps 79,1; Jes 62,12; Jes 64,9)19Wir sind ⟨wie solche⟩ geworden, über die du von alters her nicht geherrscht hast, über denen dein Name nicht ausgerufen ist. Ach, dass du den Himmel zerrissest, herabstiegest, ⟨sodass⟩ vor deinem Angesicht die Berge erbebten – (Ri 5,4; Ps 18,10; Jes 65,1; Jer 14,9; Dan 9,19)