Hiob 5

Einheitsübersetzung 2016

1 Ruf doch! Ist einer, der dir Antwort gibt? / An wen von den Heiligen willst du dich wenden? (Hi 31,35; Jes 59,1; Mi 6,2)2 Den Toren bringt der Ärger um, / Leidenschaft tötet den Narren.3 Wohl sah ich einen Toren Wurzel fassen, / doch plötzlich musste ich seine Wohnstatt verwünschen.4 Weit weg vom Heil sind seine Kinder, / werden zertreten im Tor, sind ohne Helfer. (Ps 109,10)5 Seine Ernte verzehrt der Hungernde, / selbst aus Dornen holt er sie heraus, / Durstige lechzen nach seinem Gut.6 Denn nicht aus dem Staub geht Unheil hervor, / nicht aus dem Ackerboden sprosst die Mühsal,7 sondern der Mensch ist zur Mühsal geboren, / wie Feuerfunken nach oben fliegen. (1Mo 3,17)8 Ich aber, ich würde Gott befragen / und Gott meine Sache vorlegen, (2Kön 8,8; 2Kön 22,13; Ps 9,10; Ps 34,5)9 der Großes und Unergründliches tut, / Wunder, die niemand zählen kann. (Ps 136,4)10 Er spendet Regen über die Erde hin / und sendet Wasser auf die weiten Fluren, (Ps 65,10; Ps 104,13)11 um Niedrige zu erhöhen, / damit Trauernde glücklich werden. (1Sam 2,7; Lk 1,50)12 Er zerbricht die Ränke der Listigen, / damit ihre Hände nichts Rechtes vollbringen. (1Sam 2,9)13 Weise fängt er in ihrer List, / der Plan der Schlauen überstürzt sich.14 Am hellen Tag stoßen sie auf Finsternis, / am Mittag tappen sie umher wie in der Nacht. (Joh 12,35)15 Er aber rettet vor dem Schwert ihres Mundes, / aus der Hand des Starken den Armen.16 So wird dem Geringen Hoffnung zuteil, / die Bosheit muss ihr Maul verschließen. (Ps 107,42)17 Ja, selig der Mensch, den Gott zurechtweist. / Die Zucht des Allmächtigen verschmähe nicht! (Ps 94,12; Spr 1,2; Spr 13,24; Spr 23,13)18 Denn er verwundet und er verbindet, / er schlägt, doch seine Hände heilen auch. (5Mo 32,39; Spr 3,11; Hebr 12,5)19 In sechs Drangsalen wird er dich retten, / in sieben rührt kein Leid dich an. (Ps 91,1)20 In Hungerzeiten rettet er dich vom Tod, / im Krieg aus der Gewalt des Schwertes. (Ps 33,19)21 Du bist geborgen vor der Geißel der Zunge, / brauchst nicht zu bangen, wenn Verwüstung kommt. (Ps 12,3)22 Über Verwüstung und Hunger kannst du lachen, / von wilden Tieren hast du nichts zu fürchten.23 Mit den Steinen des Feldes bist du verbündet, / die Tiere des Feldes werden Frieden mit dir halten. (Jes 11,6; Hos 2,20)24 Du wirst erfahren, dass dein Zelt in Frieden bleibt; / prüfst du dein Heim, so fehlt dir nichts.25 Du wirst erfahren, dass deine Nachkommen zahlreich sind, / deine Sprösslinge wie das Gras der Erde. (5Mo 28,4)26 Bei voller Kraft steigst du ins Grab, / wie man Garben einbringt zu ihrer Zeit.27 Siehe, das haben wir erforscht, so ist es. / Wir haben es gehört. Nimm auch du es an![1]

Hiob 5

Lutherbibel 2017

1 Rufe doch, ob einer dir antwortet! Und an welchen von den Heiligen willst du dich wenden?2 Denn einen Toren tötet der Unmut, und den Unverständigen bringt der Eifer um.3 Ich sah einen Toren Wurzel schlagen, und sogleich fluchte ich seinem Hause. (Ps 37,35)4 Seinen Kindern bleibt Hilfe fern, und sie werden zerschlagen im Tor; denn kein Erretter ist da.5 Seine Ernte verzehrt der Hungrige, und auch aus den Hecken holt er sie, und nach seinem Gut lechzen die Durstigen.6 Denn Unheil geht nicht aus der Erde hervor, und Mühsal wächst nicht aus dem Acker;7 sondern der Mensch wird zur Mühsal geboren, wie die Funken des Feuers emporfliegen.8 Ich aber würde mich zu Gott wenden und meine Sache vor ihn bringen,9 der große Dinge tut, die nicht zu erforschen sind, und Wunder, die nicht zu zählen sind, (Hi 9,10)10 der den Regen aufs Land gibt und Wasser kommen lässt auf die Gefilde,11 der die Niedrigen erhöht und den Betrübten emporhilft. (Ps 75,8; Lk 1,52)12 Er macht zunichte die Pläne der Klugen, dass ihre Hände nichts zustande bringen.13 Er fängt die Weisen in ihrer Klugheit und stürzt den Rat der Verkehrten, (1Kor 3,19)14 dass sie am Tage in Finsternis laufen und tappen am Mittag wie in der Nacht. (Jes 59,9)15 Er hilft dem Armen vor dem Schwert, vor ihrem Mund und vor der Hand des Mächtigen den Elenden.16 Dem Armen wird Hoffnung zuteil, und die Bosheit muss ihren Mund zuhalten.17 Siehe, selig ist der Mensch, den Gott zurechtweist; darum widersetze dich der Zucht des Allmächtigen nicht. (Ps 94,12; Spr 3,11)18 Denn er verletzt und verbindet; er zerschlägt und seine Hand heilt. (5Mo 32,39; Hos 6,1)19 In sechs Trübsalen wird er dich erretten, und in sieben wird dich kein Übel anrühren. (Ps 37,24; Spr 24,16)20 In der Hungersnot wird er dich vom Tod erlösen und im Kriege von des Schwertes Gewalt.21 Er wird dich verbergen vor der Geißel der Zunge, dass du dich nicht fürchten musst, wenn Verderben kommt.22 Über Verderben und Hunger wirst du lachen und dich vor den wilden Tieren im Lande nicht fürchten.23 Denn dein Bund wird sein mit den Steinen auf dem Felde, und die wilden Tiere werden Frieden mit dir halten, (Jes 11,6; Hos 2,20)24 und du wirst erfahren, dass deine Hütte Frieden hat, und wirst deine Stätte überschauen und nichts vermissen,25 und du wirst erfahren, dass deine Kinder sich mehren und deine Nachkommen wie das Gras auf Erden sind,26 und du wirst im Alter zu Grabe kommen, wie Garben eingebracht werden zur rechten Zeit.27 Siehe, das haben wir erforscht, so ist es; darauf höre und merke du dir’s.