1David floh aus dem Prophetenhaus in Rama, ging zu Jonatan und hielt ihm vor: Was habe ich denn getan? Was ist meine Schuld? Was habe ich gegen deinen Vater verbrochen, dass er mir nach dem Leben trachtet? (1Sam 26,18)2Jonatan antwortete ihm: Das ist undenkbar. Du wirst nicht sterben. Du weißt doch: Mein Vater tut nichts Wichtiges oder Unwichtiges, ohne es mir zu offenbaren. Warum sollte mein Vater gerade das vor mir verheimlichen? Nein, das kann nicht sein. (1Sam 19,1)3David aber beteuerte nochmals: Dein Vater weiß genau, dass ich dein Wohlwollen gefunden habe, und sagt sich: Jonatan soll das nicht wissen, sonst wird er betrübt. Aber, so wahr der HERR lebt und so wahr du selbst lebst: Zwischen mir und dem Tod liegt nur ein Schritt.4Jonatan fragte David: Was meinst du? Was könnte ich für dich tun?5David antwortete Jonatan: Du weißt doch, morgen ist Neumond. Da müsste ich unbedingt am Mahl des Königs teilnehmen. Lass mich fortgehen, damit ich mich bis übermorgen Abend auf dem Feld versteckt halte![1] (Jes 1,13)6Wenn dein Vater mich vermisst, dann sag: David hat mich dringend gebeten, in seine Heimatstadt Betlehem gehen zu dürfen, weil dort das jährliche Opfer für die ganze Sippe stattfindet. (1Sam 1,21)7Wenn er dann sagt: Gut!, dann steht es günstig für deinen Knecht. Wenn er aber in heftigen Zorn gerät, dann kannst du daran erkennen, dass das Unheil von ihm beschlossen ist. (Est 7,7)8Zeig deinem Knecht also deine Freundschaft; denn du hast mit deinem Knecht einen Bund vor dem HERRN geschlossen. Wenn ich Schuld auf mich geladen habe, dann töte mich gleich! Warum willst du mich erst zu deinem Vater bringen? (1Sam 18,3)9Jonatan antwortete: Das darf nicht mit dir geschehen. Sobald ich sicher weiß, dass mein Vater beschlossen hat, Unheil über dich zu bringen, werde ich es dir auf jeden Fall mitteilen. (1Sam 19,3)10David aber fragte Jonatan: Wer wird mir die Nachricht bringen, wenn dir dein Vater etwa eine schroffe Antwort gibt?11Jonatan sagte zu David: Komm, wir wollen aufs Feld hinausgehen. Beide gingen aufs Feld hinaus.12Und Jonatan sagte zu David: Beim HERRN, dem Gott Israels: Wenn ich morgen oder übermorgen um diese Zeit bei meinem Vater in Erfahrung bringe, dass es gut für David steht, dann werde ich jemand schicken und es dir sagen lassen.13Der HERR möge Jonatan dies und das antun: Wenn mein Vater Böses gegen dich im Sinn hat, werde ich es dir sagen und werde dich in Frieden gehen lassen. Der HERR möge mit dir sein, wie er mit meinem Vater gewesen ist. (1Kön 1,37)14Nicht wahr, wenn ich dann noch am Leben bin, wirst du entsprechend der Huld des HERRN an mir handeln. Wenn ich aber umkomme, (2Sam 9,1)15dann entzieh meinem Haus niemals deine Gunst, selbst wenn der HERR jeden der Feinde Davids auf dem Erdboden ausrottet.16So schloss Jonatan einen Bund mit dem Haus David. - Der HERR wird es aus der Hand von Davids Feinden einfordern.[2] (1Sam 18,3)17Und Jonatan ließ auch David bei seiner Liebe zu ihm schwören; denn er liebte ihn wie sein eigenes Leben.18Dann sagte Jonatan zu ihm: Morgen ist Neumond. Du wirst vermisst werden, wenn dein Platz leer sein wird.19Übermorgen aber geh weit hinab, an den Ort, wo du dich am Tag der Tat versteckt hattest, und setz dich neben den Stein dort![3] (1Sam 19,3)20Ich werde dann drei Pfeile in seine Nähe schießen, als ob ich ein Ziel treffen wollte.21Siehe, ich schicke meinen Diener und sage: Geh, such nach den Pfeilen! Wenn ich dem Diener ausdrücklich sage: Pass auf, die Pfeile liegen von dir aus herwärts, hol sie!, dann komm, denn es steht günstig für dich und es liegt nichts vor, so wahr der HERR lebt.22Wenn ich aber zu dem jungen Mann sage: Pass auf, die Pfeile liegen von dir aus weiter draußen!, dann geh weg, denn der HERR schickt dich fort.23Für diese Vereinbarung, die wir, ich und du, getroffen haben, soll der HERR auf ewig zwischen mir und dir sein. (1Mo 31,49)24Daraufhin versteckte sich David auf dem Feld.
So kam der Neumond und der König setzte sich zu Tisch, um das Mahl zu halten. (1Sam 14,50; Hes 46,6)25Er setzte sich wie jedes Mal auf seinen gewohnten Platz an der Wand; Jonatan saß ihm gegenüber und Abner saß an Sauls Seite. Davids Platz aber blieb leer.[4]26Saul sagte an diesem Tag nichts, denn er dachte: Es ist ihm etwas zugestoßen, was ihn unrein sein lässt; sicher ist er nicht rein.27Als aber am zweiten Tag, dem Tag nach dem Neumond, der Platz Davids wieder leer blieb, sagte Saul zu seinem Sohn Jonatan: Warum ist der Sohn Isais gestern und heute nicht zum Essen gekommen?28Jonatan antwortete Saul: David hat mich dringend gebeten, nach Betlehem gehen zu dürfen.29Er sagte: Lass mich gehen; denn in der Stadt findet ein Opfer unserer Sippe statt. Mein Bruder selbst hat mich aufgefordert. Wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, dann möchte ich jetzt fortgehen dürfen und meine Brüder wiedersehen. Deswegen ist David nicht an den Tisch des Königs gekommen. (2Sam 15,7)30Da wurde Saul zornig über Jonatan und sagte: Du Sohn eines entarteten und aufsässigen Weibes! Ich weiß sehr gut, dass du dich zu deiner eigenen Schande und zur Schande des Schoßes deiner Mutter für den Sohn Isais entschieden hast.31Doch solange der Sohn Isais auf Erden lebt, wirst weder du noch dein Königtum Bestand haben. Schick also sofort jemand hin und lass ihn holen; denn er ist ein Kind des Todes. (1Sam 13,14; 1Sam 15,28)32Jonatan antwortete seinem Vater Saul: Warum soll er umgebracht werden? Was hat er getan?33Da schleuderte Saul den Speer gegen ihn, um ihn zu töten. Nun wusste Jonatan, dass sein Vater beschlossen hatte, David umzubringen. (1Sam 18,11; 1Sam 19,10)34Voll Zorn stand er vom Tisch auf und aß an diesem zweiten Neumondtag nichts; denn er war bekümmert wegen David, weil sein Vater ihn beschimpft hatte.35Am nächsten Morgen ging Jonatan, wie er mit David verabredet hatte, aufs Feld hinaus und ein junger Diener war bei ihm.36Er sagte zu dem Diener: Lauf, such die Pfeile, die ich abschieße. Der Diener lief und er schoss einen Pfeil über ihn hinaus.37Als der Diener an die Stelle kam, wohin Jonatan den Pfeil geschossen hatte, rief Jonatan dem Diener nach: Liegt der Pfeil von dir aus nicht noch weiter draußen?38Und er rief dem Diener nach: Beeil dich, schnell, bleib nicht stehen! Der Diener Jonatans hob den Pfeil auf und kam zu seinem Herrn zurück.39Der Diener aber ahnte nichts; nur Jonatan und David wussten von der Vereinbarung.40Jonatan gab dem Diener, den er bei sich hatte, seine Waffen und sagte zu ihm: Geh, bring sie in die Stadt!41Als der Diener heimgegangen war, verließ David sein Versteck neben dem Stein, warf sich mit dem Gesicht zur Erde nieder und verneigte sich dreimal. Dann küssten sie einander und beide weinten, am heftigsten aber David.[5] (2Sam 1,26)42Jonatan sagte zu ihm: Geh in Frieden! Für das, was wir beide uns im Namen des HERRN geschworen haben, sei der HERR zwischen mir und dir, zwischen meinen und deinen Nachkommen auf ewig.
1.Samuel 20
Lutherbibel 2017
Jonatan und David bekräftigen ihre Freundschaft
1David aber floh von Najot in Rama und kam und redete vor Jonatan: Was hab ich getan? Was ist meine Schuld? Was hab ich gesündigt vor deinem Vater, dass er mir nach dem Leben trachtet?2Er aber sprach zu ihm: Das sei ferne; du sollst nicht sterben. Siehe, mein Vater tut nichts, weder Großes noch Kleines, ohne es mir kundzutun. Warum sollte denn mein Vater dies vor mir verbergen? Es ist nicht so.3Da schwor David sogar und sprach: Dein Vater weiß sehr wohl, dass ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe; darum dachte er: Jonatan soll das nicht wissen, es könnte ihn bekümmern. Wahrlich, so wahr der HERR lebt und so wahr du lebst: Es ist nur ein Schritt zwischen mir und dem Tod!4Jonatan sprach zu David: Ich will für dich tun, was dein Herz begehrt.5David sprach zu Jonatan: Siehe, morgen ist Neumond; da sollte ich mit dem König zu Tisch sitzen; aber lass mich, dass ich mich auf dem Felde verberge bis zum Abend des dritten Tages.6Wird dein Vater nach mir fragen, so sprich: David bat mich, dass er nach Bethlehem, seiner Stadt, eilen dürfe; denn dort ist das jährliche Opferfest für das ganze Geschlecht.7Wird er sagen: Es ist recht, so steht es gut um deinen Knecht; wird er aber ergrimmen, so wirst du merken, dass Böses bei ihm beschlossen ist.8So tu nun Barmherzigkeit an deinem Knecht, denn du hast deinen Knecht mit dir in den Bund des HERRN treten lassen. Liegt aber eine Schuld auf mir, so töte du mich; warum willst du mich zu deinem Vater bringen? (1Sam 18,3)9Jonatan sprach: Das sei ferne von dir, dass ich es dir nicht sagen sollte, wenn ich weiß, dass bei meinem Vater beschlossen ist, Böses über dich zu bringen.10David aber sprach zu Jonatan: Wer wird mir’s sagen, wenn dir dein Vater etwas Hartes antwortet?11Jonatan sprach zu David: Komm, lass uns hinaus aufs Feld gehen! Und sie gingen beide hinaus aufs Feld.12Und Jonatan sprach zu David: Bei dem HERRN, dem Gott Israels: Wenn ich meinen Vater ausforsche morgen und am dritten Tage, dass es gut steht mit David, und wenn ich dann nicht hinsende zu dir und es dir nicht kundtue,13so tue der HERR dem Jonatan dies und das. Wenn aber mein Vater Böses gegen dich sinnt, so will ich es dir kundtun und dich ziehen lassen, dass du mit Frieden weggehen kannst. Und der HERR sei mit dir, wie er mit meinem Vater gewesen ist.14Du aber wollest die Barmherzigkeit des HERRN an mir tun, solange ich lebe, und wenn ich sterbe,15so nimm deine Barmherzigkeit niemals fort von meinem Hause; auch nicht, wenn der HERR die Feinde Davids ausrotten wird, Mann für Mann, aus dem Lande.16So schloss Jonatan einen Bund mit dem Hause Davids. Der HERR möge Rache nehmen an den Feinden Davids! (1Sam 24,22; 1Sam 24,23; 2Sam 9,3; 2Sam 21,7)17Und Jonatan ließ nun auch David schwören bei seiner Liebe zu ihm; denn er hatte ihn so lieb wie sein eigenes Leben.18Und Jonatan sprach zu ihm: Morgen ist Neumond; da wird man dich vermissen, wenn dein Platz leer bleibt.19Am dritten Tage aber steig herab und komm an den Ort, wo du dich verborgen hattest am Tage jener Tat, und setze dich dort neben den Steinhaufen.20So will ich nach seiner Seite drei Pfeile schießen, als ob ich auf ein Ziel schösse.21Und siehe, ich will den Knaben hinschicken: Geh, suche die Pfeile! Werde ich zum Knaben sagen: Siehe, die Pfeile liegen herwärts von dir, hole sie!, so komm; denn es steht gut um dich und hat keine Gefahr, so wahr der HERR lebt.22Sage ich aber zu dem Knaben: Siehe, die Pfeile liegen hinwärts von dir!, so geh hin; denn der HERR schickt dich fort.23Was aber du und ich miteinander geredet haben: Siehe, dafür steht der HERR zwischen mir und dir ewiglich.
Sauls Zorn gegen Jonatan
24David verbarg sich auf dem Felde. Und als der Neumond kam, setzte sich der König zu Tisch, um zu essen.25Und der König saß an seinem Platz, wie er gewohnt war, an der Wand, aber Jonatan stand auf; und Abner setzte sich an die Seite Sauls. Davids Platz aber war leer.26Und Saul sagte an diesem Tage nichts; denn er dachte: Es ist ihm etwas widerfahren, dass er nicht rein ist; ja, er ist nicht rein. (3Mo 11,24; 3Mo 15,16)27Des andern Tags aber nach dem Neumond, als Davids Platz leer blieb, sprach Saul zu seinem Sohn Jonatan: Warum ist der Sohn Isais nicht zu Tisch gekommen, weder gestern noch heute?28Jonatan antwortete Saul: Er bat mich sehr, dass er nach Bethlehem gehen dürfe,29und sprach: Lass mich hingehen, denn unser Geschlecht hat zu opfern in der Stadt, und mein Bruder hat mir’s selbst geboten. Hab ich nun Gnade vor deinen Augen gefunden, so will ich hinweg und meine Brüder sehen. Darum ist er nicht zum Tisch des Königs gekommen.30Da entbrannte der Zorn Sauls über Jonatan, und er sprach zu ihm: Du Sohn einer ehrlosen Mutter! Ich weiß sehr wohl, dass du den Sohn Isais erkoren hast, dir und der Blöße deiner Mutter zur Schande! (3Mo 20,13)31Denn solange der Sohn Isais lebt auf Erden, wirst du und auch dein Königtum nicht bestehen. So sende nun hin und lass ihn herholen zu mir, denn er ist ein Kind des Todes.32Jonatan antwortete seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Warum soll er sterben? Was hat er getan?33Da schleuderte Saul den Spieß nach ihm, ihn zu durchbohren. Da merkte Jonatan, dass es bei seinem Vater fest beschlossen war, David zu töten. (1Sam 18,11)34Und Jonatan stand vom Tisch auf in grimmigem Zorn und aß am zweiten Tage nach dem Neumond nichts; denn er war bekümmert um David und dass ihm sein Vater solchen Schimpf antat.
Davids Abschied von Jonatan
35Am Morgen ging Jonatan hinaus aufs Feld, wohin er David bestellt hatte, und ein Knabe mit ihm.36Und er sprach zu dem Knaben: Lauf und suche mir die Pfeile, die ich schieße! Und als der Knabe lief, schoss er einen Pfeil über ihn hin.37Und als der Knabe an den Ort kam, wohin Jonatan den Pfeil geschossen hatte, rief ihm Jonatan nach und sprach: Der Pfeil liegt hinwärts von dir.38Und Jonatan rief abermals dem Knaben nach: Rasch, eile und halte dich nicht auf! Da las Jonatans Knabe den Pfeil auf und brachte ihn zu seinem Herrn.39Der Knabe aber merkte nichts; allein Jonatan und David wussten um die Sache.40Da gab Jonatan seine Waffen dem Knaben, den er bei sich hatte, und sprach zu ihm: Geh und trage sie in die Stadt.41Und als der Knabe gegangen war, stand David auf hinter dem Steinhaufen und fiel auf sein Antlitz zur Erde und beugte sich dreimal nieder, und sie küssten einander und weinten miteinander, David aber am allermeisten. (1Mo 33,4; Apg 20,37)42Und Jonatan sprach zu David: Geh hin mit Frieden! Denn wir beide haben im Namen des HERRN geschworen und gesagt: Der HERR sei Zeuge zwischen mir und dir, zwischen meinen Nachkommen und deinen Nachkommen in Ewigkeit.
1.Samuel 20
Menge Bibel
David beklagt sich bei Jonathan
1David aber kam heimlich aus der Prophetenwohnung bei Rama zu Jonathan und sagte zu ihm: »Was habe ich verbrochen? Worin besteht meine Verschuldung und worin mein Vergehen gegen deinen Vater, daß er mir nach dem Leben trachtet?«2Er antwortete ihm: »Behüte Gott! Du wirst nicht sterben! Du weißt, mein Vater tut nichts, es sei wichtig oder unbedeutend, ohne mir Mitteilung davon zu machen: warum sollte mein Vater also dies vor mir verheimlichen? Es ist nichts dran!«3Da entgegnete ihm David mit der bestimmten Versicherung: »Dein Vater weiß ganz genau, daß du mich liebgewonnen hast; darum wird er sich gesagt haben: ›Dies darf Jonathan nicht erfahren, damit er sich darüber nicht aufregt‹. Aber so wahr der HERR lebt und so wahr du selbst lebst: zwischen mir und dem Tode ist nur ein Schritt!«4Da antwortete Jonathan dem David: »Ich will dir jeden Wunsch erfüllen.«
Davids Vorschlag
5Nun sagte David zu Jonathan: »Wie du weißt, ist morgen Neumondstag; da müßte ich eigentlich mit dem König zu Tisch sitzen; aber laß mich gehen: ich will mich auf dem Felde verbergen bis zum dritten Abend.6Sollte dein Vater mich etwa vermissen, so sage ihm: ›David hat mich dringend um Urlaub gebeten, um nach seiner Vaterstadt Bethlehem zu eilen; denn dort findet das jährliche Opferfest für die ganze Familie statt‹.7Wenn er dann sagt: ›Gut!‹, so droht deinem Knecht keine Gefahr; gerät er aber in Zorn, so wisse, daß das Unheil seinerseits beschlossene Sache ist.8Gib also deinem Knecht einen Beweis deiner Liebe; du hast ja deinen Knecht in einen heiligen Freundschaftsbund mit dir treten lassen. Sollte aber eine Schuld bei mir liegen, so töte du mich; aber zu deinem Vater bringe mich nicht zurück!«9Da erwiderte Jonathan: »Behüte Gott! Nein, wenn ich erkennen sollte, daß von meinem Vater die Ausführung einer bösen Absicht gegen dich beschlossen ist, so würde ich es dir selbstverständlich mitteilen.«10David entgegnete dem Jonathan: »Wenn mir nur jemand eine Mitteilung machen wollte, ob dein Vater dir eine abweisende Antwort gegeben hat!«11Da sagte Jonathan zu David: »Komm, laß uns aufs Feld hinausgehen!«
Der Eid auf Gegenseitigkeit
12Als nun beide aufs Feld hinausgegangen waren, sagte Jonathan zu David: »Der HERR, der Gott Israels, ist Zeuge! Wenn ich morgen um diese Zeit oder übermorgen in sichere Erfahrung gebracht habe, daß mein Vater es gut mit David meint, und ich alsdann nicht zu dir sende und es dich wissen lasse,13so möge der HERR den Jonathan jetzt und später dafür büßen lassen! Wenn aber mein Vater Böses gegen dich im Sinne hat, so will ich dir auch das mitteilen und dich ziehen lassen, daß du dich in Sicherheit bringen kannst. Der HERR möge dann mit dir sein, wie er mit meinem Vater gewesen ist!14Und nicht nur, während ich noch lebe, und nicht nur an mir erweise du die Barmherzigkeit des HERRN, daß ich nicht sterbe,15sondern auch meinem Hause entziehe niemals deine Güte, auch dann nicht, wenn der HERR die Feinde Davids allesamt vom Erdboden vertilgen wird!«16So schloß denn Jonathan einen Bund mit dem Hause Davids und sagte: »Der HERR möge Rache üben an den Feinden Davids!«17Dann schwur Jonathan dem David noch einmal bei seiner Liebe zu ihm; denn er liebte ihn wie sein eigenes Leben.18Hierauf sagte Jonathan zu ihm: »Morgen ist Neumondstag; da wird man dich vermissen, wenn dein Platz bei Tisch leer bleibt.19Übermorgen aber wird man dich erst recht vermissen; da begib dich an den Ort, wo du dich am Tage des (damaligen) Vorkommnisses verborgen hattest, und verstecke dich neben dem Steinhaufen dort. (1Sam 19,1)20Ich will dann übermorgen in seiner Nähe drei Pfeile abschießen, als ob ich nach einem Ziele schösse.21Dann werde ich den Burschen abschicken mit den Worten: ›Geh, suche die Pfeile!‹ Wenn ich dann dem Burschen zurufe: ›Die Pfeile liegen von dir ab herwärts, hole sie!‹, so komm; denn das bedeutet Gutes für dich, und du hast nichts zu fürchten, so wahr der HERR lebt!22Rufe ich aber dem Jungen so zu: ›Die Pfeile liegen von dir ab hinwärts!‹, so gehe! Denn der HERR heißt dich weggehen.23Aber für das, was wir beide, ich und du, miteinander besprochen haben, dafür ist der HERR (Zeuge) zwischen mir und dir in Ewigkeit!«24Hierauf versteckte sich David auf dem Felde. Als nun der Neumondstag da war, setzte sich der König zu Tisch, um zu speisen,25und zwar setzte sich der König auf seinen gewöhnlichen Platz, nämlich auf den Platz an der Wand; Jonathan setzte sich ihm gegenüber und Abner neben Saul, während Davids Platz leer blieb.26Saul sagte an diesem Tage nichts, weil er dachte: »Es ist ein Zufall; David wird nicht rein sein, weil er sich noch nicht hat reinigen lassen.«27Als aber am anderen Tage, der auf den Neumond folgte, Davids Platz wieder leer blieb, fragte Saul seinen Sohn Jonathan: »Warum ist der Sohn Isais weder gestern noch heute zum Essen gekommen?«28Jonathan antwortete dem Saul: »David hat sich dringend Urlaub von mir nach Bethlehem erbeten;29er hat nämlich zu mir gesagt: ›Laß mich doch hingehen! Denn wir halten ein Familienopfer in der Stadt; mein Bruder selbst hat mich dazu eingeladen. Willst du mir also eine Liebe erweisen, so gib mir Urlaub, damit ich meine Angehörigen besuchen kann!‹ Darum ist er nicht an der Tafel des Königs erschienen.«30Da geriet Saul in Zorn über Jonathan und sagte zu ihm: »O du Sohn entarteter Widerspenstigkeit! Meinst du, ich wüßte nicht, daß du dir den Sohn Isais zum Freunde erwählt hast zu deiner Schande und zur Schande der Scham deiner Mutter?31Denn solange der Sohn Isais auf Erden lebt, wirst weder du noch dein Königtum festen Bestand haben. So schicke denn jetzt hin und laß ihn mir holen; denn er ist ein Kind des Todes!«32Da gab Jonathan seinem Vater Saul zur Antwort: »Warum soll er sterben? Was hat er verbrochen?«33Da stieß Saul mit dem Speer nach ihm, um ihn zu durchbohren. Als nun Jonathan erkannte, daß der Tod Davids bei seinem Vater beschlossene Sache war,34erhob er sich von der Tafel in glühendem Zorn, ohne an diesem zweiten Neumondstage etwas genossen zu haben; denn er trug um David Leid, weil sein Vater ihn beschimpft hatte.35Am folgenden Morgen aber ging Jonathan, wie er mit David verabredet hatte, aufs Feld hinaus, und ein junger Bursche begleitete ihn. (1Sam 19,3)36Diesem befahl er: »Lauf und suche mir die Pfeile, die ich abschieße!« Während nun der Bursche hinlief, schoß er den Pfeil über ihn hinaus;37und als der Bursche an die Stelle kam, wo der von Jonathan abgeschossene Pfeil lag, rief Jonathan hinter dem Burschen her: »Der Pfeil liegt ja von dir hinwärts!«38Weiter rief er hinter dem Burschen her: »Mache schnell! Halte dich nicht auf!« Da las der Bursche Jonathans die Pfeile auf und kam zu seinem Herrn zurück,39ohne etwas gemerkt zu haben; nur Jonathan und David wußten um die Sache.40Dann übergab Jonathan sein Schießgerät seinem Burschen mit der Weisung: »Geh, trage das in die Stadt!«41Als nun der Bursche sich entfernt hatte, kam David hinter dem Steinhaufen hervor, warf sich mit dem Angesicht zur Erde nieder und verneigte sich dreimal; darauf küßten sie einander und weinten zusammen, bis David seine Fassung wiedergewann.42Jonathan sagte dann zu David: »Gehe in Frieden! Was wir beide uns im[1] Namen des HERRN zugeschworen haben, dafür wird der HERR zwischen mir und dir, zwischen meinen und deinen Nachkommen Zeuge sein in Ewigkeit!«
1.Samuel 20
Schlachter 2000
David und Jonathan
1David aber floh von Najot bei Rama und kam und redete mit Jonathan: Was habe ich getan? Was ist meine Schuld? Und was habe ich vor deinem Vater gesündigt, dass er mir nach dem Leben trachtet? (1Sam 24,12; 1Sam 26,18)2Er aber sprach zu ihm: Das sei ferne, du sollst nicht sterben! Siehe, mein Vater tut nichts, weder Großes noch Kleines, das er nicht meinen Ohren offenbaren würde. Warum sollte denn mein Vater dies vor mir verbergen? Es ist nichts daran! (1Mo 44,7; 1Sam 14,45; Jes 50,4; Joh 15,15; Joh 17,8)3Und David fuhr fort und schwor: Dein Vater weiß genau, dass ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe; darum wird er denken: Jonathan soll dies nicht erfahren, damit er nicht bekümmert ist! Und wahrlich, so wahr der HERR lebt und so wahr deine Seele lebt, es ist nur ein Schritt zwischen mir und dem Tod! (1Sam 27,1; 1Chr 29,28; Hi 14,5; Pred 8,8; Pred 9,12; Jer 4,2; 2Kor 1,9)4Jonathan aber sprach zu David: Ich will für dich tun, was dein Herz begehrt! (Spr 17,17)5Und David sprach zu Jonathan: Siehe, morgen ist Neumond, da sollte ich eigentlich mit dem König zu Tisch sitzen. Lass mich gehen, dass ich mich auf dem Feld verberge, bis zum Abend des dritten Tages! (4Mo 10,10; 4Mo 28,11; 1Sam 19,2; 2Kön 4,23)6Sollte mich dein Vater etwa vermissen, so sprich: David bat mich sehr, nach Bethlehem in seine Stadt eilen zu dürfen, weil dort das jährliche Opfer stattfindet für die ganze Familie. (1Sam 9,12; 1Sam 16,5; Lk 2,4)7Sagt er: Es ist gut!, so bedeutet das Frieden für deinen Knecht; wird er aber sehr zornig, so wisse, dass Böses bei ihm beschlossen ist. (5Mo 1,23; 1Sam 20,9; 1Sam 25,17; 2Sam 17,4; Est 7,7)8Dann aber erweise Gnade gegen deinen Knecht; denn du hast mich, deinen Knecht, in einen Bund vor dem HERRN mit dir treten lassen. Wenn aber eine Schuld an mir ist, so töte du mich; warum solltest du mich zu deinem Vater bringen? (1Sam 18,3; 1Sam 20,16; 1Sam 23,18; 2Sam 14,31; Apg 25,11)9Und Jonathan sprach: Das sei ferne von dir! Wenn ich sicher weiß, dass es bei meinem Vater beschlossene Sache ist, Böses über dich zu bringen, sollte ich es dir dann nicht berichten? (1Sam 19,2; 1Sam 20,38; 1Sam 20,42)10David aber sprach zu Jonathan: Wenn mir nur jemand berichten würde, ob dein Vater dir eine harte Antwort gibt! (1Mo 42,7; 1Mo 42,30; 1Sam 20,30; 1Kön 12,13; Spr 18,23)11Und Jonathan sprach zu David: Komm, wir wollen aufs Feld hinausgehen! Da gingen die beiden aufs Feld hinaus.12Und Jonathan sprach zu David: Bei dem HERRN, dem Gott Israels! Wenn ich morgen um diese Zeit oder übermorgen meinen Vater ausforsche, und siehe, er ist David wohlgesonnen, und ich dann nicht zu dir hinsende und es vor deinen Ohren offenbare, (Jos 22,22; 2Kor 1,23; Phil 1,8)13so tue der HERR dem Jonathan dies und das! Wenn aber mein Vater Böses gegen dich im Sinn hat, so will ich es auch vor deinen Ohren offenbaren und dich wegschicken, damit du in Frieden hinziehen kannst; und der HERR sei mit dir, wie er mit meinem Vater gewesen ist! (Jos 1,5; Jos 1,9; 1Sam 3,17; 1Sam 10,7; 1Sam 18,14; 1Sam 25,22; 1Chr 22,11; 1Chr 22,16; Phil 4,9)14Und erzeige die Gnade des HERRN nicht nur, solange ich noch lebe, und nicht nur an mir, damit ich nicht sterbe, (2Sam 9,3; Eph 5,1)15sondern entziehe auch meinem Haus niemals deine Gnade, auch dann nicht, wenn der HERR die Feinde Davids allesamt vom Erdboden ausrotten wird! (1Sam 24,22; 2Sam 9,1; 2Sam 21,7)16So schloss Jonathan einen Bund mit dem Haus Davids [und sprach]: Der HERR fordere es von der Hand der Feinde Davids! (1Sam 20,8; 1Sam 25,26; 1Sam 25,29; 2Sam 22,38)17Und Jonathan ließ David nochmals bei seiner Liebe zu ihm schwören; denn er liebte ihn wie seine eigene Seele. (1Sam 18,1)18Und Jonathan sprach zu ihm: Morgen ist Neumond; da wird man dich vermissen, denn dein Sitz bleibt leer. (1Sam 20,5)19Am dritten Tag aber komm rasch herab und begib dich an den Ort, wo du dich am Tag der Tat verborgen hattest, und bleibe neben dem Stein Asel. (1Sam 19,2)20Ich aber will drei Pfeile daran vorbeischießen, als ob ich nach einem Ziel schießen würde. (2Sam 1,22)21Und siehe, dann werde ich den Burschen schicken: »Geh, suche die Pfeile!« Rufe ich dann dem Burschen zu: »Siehe, die Pfeile liegen diesseits von dir, hole sie!«, so komm; denn das bedeutet Frieden für dich und keine Gefahr, so wahr der HERR lebt. (1Kön 17,1; Jer 4,2)22Wenn ich aber zu dem jungen Mann sage: »Siehe, die Pfeile liegen jenseits von dir!«, so geh; denn dann sendet dich der HERR fort.23Von dem aber, was wir beredet haben, ich und du, siehe, davon ist der HERR [Zeuge] zwischen dir und mir ewiglich! (1Sam 20,12; 1Sam 20,42)24So verbarg sich David auf dem Feld. Als aber der Neumond kam, setzte sich der König zum Mahl, um zu essen. (Spr 4,17; Sach 7,6; Joh 18,28)25Und zwar saß der König an seinem gewohnten Platz an der Wand; Jonathan aber stand auf, und Abner setzte sich neben Saul; und Davids Platz blieb leer. (1Sam 20,27)26Saul aber sagte an diesem Tag nichts; denn er dachte: Es ist ein Zufall; er ist nicht rein; gewiss ist er nicht rein! (3Mo 7,21; 3Mo 11,24)27Es geschah aber am Tag nach dem Neumond, als Davids Platz wieder leer blieb, dass Saul seinen Sohn Jonathan fragte: Warum ist der Sohn Isais weder gestern noch heute zum Essen gekommen? (1Sam 22,8; 1Sam 22,13)28Da antwortete Jonathan dem Saul: David hat mich dringend gebeten, nach Bethlehem gehen zu dürfen; (1Sam 20,6)29und er sagte: Lass mich doch hingehen; denn wir halten ein Familienopfer in der Stadt, und mein Bruder selbst hat es mir geboten; habe ich nun Gnade vor deinen Augen gefunden, so gib mir doch Urlaub, dass ich meine Brüder sehen kann! Darum ist er nicht an den Tisch des Königs gekommen. (1Sam 17,28)30Da entbrannte Sauls Zorn gegen Jonathan, und er sprach zu ihm: Du missratener, widerspenstiger Sohn! Meinst du, ich wüsste nicht, dass du den Sohn Isais erwählt hast, zu deiner Schande und zur Scham und Schande deiner Mutter? (Spr 19,12; Spr 19,19)31Denn solange der Sohn Isais auf Erden lebt, kannst weder du bestehen noch dein Königtum! So sende nun hin und lass ihn herbringen zu mir; denn er ist ein Kind des Todes! (1Sam 19,11; Spr 27,4)32Und Jonathan antwortete seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Warum soll er sterben? Was hat er getan? (1Sam 19,4; 1Sam 20,1; Spr 31,8; Mt 27,23; Joh 7,51)33Da warf Saul den Speer nach ihm, um ihn zu durchbohren. Da erkannte Jonathan, dass es bei seinem Vater fest beschlossen war, David zu töten. (1Sam 18,11)34Und Jonathan stand vom Tisch auf in glühendem Zorn und aß an jenem zweiten Tag des Neumonds keine Speise; denn es tat ihm weh um Davids willen, weil sein Vater ihn beschimpft hatte. (Pred 7,20; Eph 4,26)35Und es geschah am Morgen, da ging Jonathan aufs Feld hinaus, zu der mit David verabredeten Zeit, und ein junger Bursche war mit ihm. (1Sam 20,19; 2Sam 20,5)36Und er sprach zu seinem Burschen: Lauf, suche doch die Pfeile, die ich abschieße! Als nun der Bursche lief, schoss er einen Pfeil über ihn weg. (1Sam 20,20)37Und als der Bursche zu der Stelle lief, wohin Jonathan den Pfeil geschossen hatte, rief ihm Jonathan nach und sprach: Liegt nicht der Pfeil jenseits von dir? (1Sam 20,22)38Und Jonathan rief dem Burschen und sprach: »Schnell! Beeile dich! Steh nicht still!« Und Jonathans Bursche hob den Pfeil auf und brachte ihn zu seinem Herrn.39Doch wusste der Bursche von nichts; nur Jonathan und David wussten um die Sache.40Da gab Jonathan dem Burschen, der bei ihm war, seine Waffen und sprach zu ihm: Geh und bringe sie in die Stadt! (1Sam 20,35)41Sobald nun der Bursche weg war, erhob sich David von der südlichen Seite her und fiel auf sein Angesicht und verneigte sich dreimal; danach küssten sie einander und weinten zusammen, David aber am allermeisten. (Apg 20,37)42Und Jonathan sprach zu David: Geh hin in Frieden! Wie wir beide im Namen des HERRN geschworen und gesagt haben, so sei der HERR [Zeuge] zwischen mir und dir, zwischen meinem Samen und deinem Samen ewiglich! (4Mo 6,26; 5Mo 6,13; 1Sam 1,17; 2Chr 15,14; Lk 7,50; Apg 16,36)
1.Samuel 20
Elberfelder Bibel
David und Jonatan – Sauls bleibende Mordabsichten – Davids endgültige Flucht
1Und David floh von Najot in Rama. Und er kam und sagte vor Jonatan: Was habe ich getan? Was ist meine Schuld, und was ist mein Vergehen[1] gegen deinen Vater, dass er mir nach dem Leben trachtet? (1Sam 19,1; 1Sam 19,18; 1Sam 20,32; 1Sam 24,12; 1Sam 26,18)2Und er antwortete ihm: Ausgeschlossen[2]! Du sollst nicht sterben. Siehe, mein Vater tut nichts, weder Großes noch Kleines, ohne dass er mir etwas davon sagt[3]. Warum sollte mein Vater diese Sache vor mir verbergen? Es ist nicht so.3David aber schwor dazu und sprach: Dein Vater hat wohl erkannt, dass ich Gunst in deinen Augen gefunden habe, darum denkt er: Jonatan soll das nicht erkennen, damit er nicht bekümmert ist. Jedoch, so wahr der HERR lebt und so wahr du lebst: Nur ein Schritt ist zwischen mir und dem Tod! (1Sam 1,26; 1Sam 27,1; Jer 4,2; 2Kor 1,9)4Und Jonatan sagte zu David: Was du begehrst, das will ich für dich tun[4].5Und David entgegnete Jonatan: Siehe, morgen ist Neumond, da sollte ich eigentlich mit dem König zu Tisch sitzen. Lass mich gehen, dass ich mich auf dem Feld verberge bis zum Abend des dritten Tages[5]! (4Mo 10,10; 1Sam 19,2; 1Sam 20,18; 2Kön 4,23)6Wenn dein Vater mich dann vermissen sollte, so sage: David hat es sich dringend von mir erbeten, nach Bethlehem, seiner Stadt, laufen ⟨zu dürfen⟩; denn dort ist das Jahresopfer[6] für die ganze Familie[7]. (1Sam 9,12; Lk 2,4)7Wenn er dann sagt: »Es ist recht«, so steht es gut um deinen Knecht. Ergrimmt er aber, so erkenne, dass Böses bei ihm beschlossen ist.8Erweise denn nun Gnade an deinem Knecht, denn du hast deinen Knecht mit dir in den Bund des HERRN treten lassen! Wenn aber eine Schuld bei mir vorliegt, so töte du mich! Denn warum willst du mich zu deinem Vater bringen? (1Sam 18,3; 2Sam 14,32)9Jonatan antwortete: Das sei fern von dir[8]! Denn wenn ich sicher erkannt habe, dass es bei meinem Vater beschlossen ist, Böses über dich zu bringen[9], sollte ich es dir dann nicht berichten? (1Sam 19,3)10Und David sagte zu Jonatan: Wer soll es mir berichten, wenn dein Vater dir eine harte Antwort gibt?11Jonatan sagte zu David: Komm, lass uns aufs Feld hinausgehen! Und sie gingen beide hinaus aufs Feld.12Und Jonatan sagte zu David: Der HERR, der Gott Israels, ⟨ist Zeuge,⟩ dass ich meinen Vater morgen ⟨oder⟩ übermorgen um diese Zeit[10] ausforsche. Und siehe, ⟨steht es⟩ gut um David, und ich sende dann nicht zu dir und enthülle es deinem Ohr[11],13dann tue der HERR dem Jonatan ⟨das an⟩ und füge so hinzu[12]! Wenn es aber meinem Vater gefällt, Böses über dich ⟨zu bringen⟩, dann werde ich es deinem Ohr enthüllen und dich ziehen lassen, dass du in Frieden weggehen kannst. Und der HERR sei mit dir, wie er mit meinem Vater gewesen ist! (1Sam 3,17; 1Sam 10,7; 1Sam 17,37; 1Chr 22,11)14Und nicht nur solange ich noch lebe, und nicht nur an mir erweise die Gnade des HERRN, dass ich nicht sterbe,15sondern auch meinem Haus entziehe niemals deine Gnade, auch dann nicht, wenn der HERR die Feinde Davids Mann für Mann vom Erdboden vertilgen wird! (1Mo 40,14; 2Sam 9,1)16Da schloss Jonatan mit dem Haus Davids ⟨einen Bund und sprach⟩: Der HERR fordere es von der Hand der Feinde Davids! (Jos 22,23; 1Sam 25,26)17Und Jonatan ließ nun auch David bei seiner Liebe zu ihm schwören. Denn er liebte ihn, wie er seine ⟨eigene⟩ Seele[13] liebte. (1Sam 18,1; 1Sam 24,23; Spr 17,17)18Und Jonatan sagte zu ihm: Morgen ist Neumond. Da wird man dich vermissen, wenn dein Platz leer bleibt.19Am dritten Tag aber steig schnell herunter! Du aber komm an den Ort, wo du dich am Tag der Tat verborgen hattest, und setz dich neben den Steinhaufen[14]! (1Sam 19,1)20Ich aber werde drei Pfeile nach seiner Seite abschießen, als ob ich nach einem Ziel schießen würde.21Und siehe, ich werde den Jungen hinschicken: Geh hin, such die Pfeile! Wenn ich ausdrücklich zu dem Jungen sage: Siehe, die Pfeile sind von dir herwärts, hole sie! – so komm! Denn es steht gut um dich, und es besteht keine Gefahr[15], so wahr der HERR lebt.22Wenn ich aber so zu dem jungen Mann sage: Siehe, die Pfeile sind von dir hinwärts! – so geh! Denn der HERR schickt dich weg.23Das Wort aber, das wir miteinander geredet haben, ich und du, siehe, der HERR ist ⟨Zeuge⟩ zwischen mir und dir auf ewig. (1Sam 20,42)24Und David verbarg sich auf dem Feld. Und als es Neumond wurde, setzte sich der König zu Tisch, um zu essen.25Und der König setzte sich auf seinen Platz wie vorher[16], auf den Platz an der Wand. Als nun Jonatan sich erhob, saß ⟨nur noch⟩ Abner an der Seite Sauls[17]. Der Platz Davids blieb leer.26Saul aber sagte nichts an diesem Tag, denn er dachte: Es ist ihm etwas widerfahren. Er ist nicht rein, gewiss, er ist nicht rein. (3Mo 7,20)27Und es geschah am anderen Tag des Neumonds, dem zweiten, als der Platz Davids wieder leer blieb, da sagte Saul zu seinem Sohn Jonatan: Warum ist der Sohn Isais gestern und heute nicht zum Essen gekommen?28Jonatan antwortete Saul: David hat es sich dringend von mir erbeten, nach Bethlehem ⟨gehen zu dürfen⟩,29und sagte: Lass mich doch gehen! Denn wir haben ein Familienopfer[18] in der Stadt, und mein Bruder selbst hat es mir geboten. Und nun, wenn ich Gunst in deinen Augen gefunden habe, so lass mich doch gehen[19], dass ich meine Brüder sehe! Darum ist er nicht an den Tisch des Königs gekommen. (1Sam 16,2)30Da entbrannte der Zorn Sauls über Jonatan, und er sagte zu ihm: Du Sohn einer entarteten ⟨Mutter⟩[20]! Ich habe wohl erkannt, dass du den Sohn Isais erkoren hast, dir und deiner Mutter, die dich geboren hat, zur Schande[21].31Denn all die Tage, die der Sohn Isais auf Erden lebt, wirst weder du noch deine Königsherrschaft Bestand haben. Und nun schicke hin und lass ihn zu mir bringen, denn er ist ein Kind des Todes! (1Sam 19,11)32Und Jonatan antwortete seinem Vater Saul und sagte zu ihm: Warum soll er sterben? Was hat er getan? (1Sam 19,5; 1Sam 20,1; Mt 27,23)33Da schleuderte[22] Saul den Speer nach ihm, um ihn zu durchbohren. Und Jonatan erkannte, dass es bei seinem Vater fest beschlossen war, David zu töten. (1Sam 18,11; 1Kön 11,40)34Jonatan stand vom Tisch in glühendem Zorn auf und aß am zweiten Tag des Neumonds keine Speise. Denn er war bekümmert um David, weil sein Vater ihn[23] beschimpft hatte[24].35Und es geschah am Morgen, da ging Jonatan aufs Feld hinaus, an den Ort, den er mit David verabredet hatte; und ein kleiner Junge[25] war mit ihm.36Und er sagte zu seinem Jungen: Lauf und such die Pfeile, die ich abschieße! Während der Junge hinlief, schoss er den Pfeil über ihn hinaus.37Und als der Junge an die Stelle kam, wohin Jonatan den Pfeil abgeschossen hatte, rief Jonatan dem Jungen nach und sprach: Liegt der Pfeil nicht noch jenseits von dir?38Und Jonatan rief hinter dem Jungen her: Schnell, eile und bleib nicht stehen! Und der Junge Jonatans hob den Pfeil auf und brachte ⟨ihn⟩[26] zu seinem Herrn.39Der Junge aber wusste von nichts; nur Jonatan und David wussten um die Sache.40Und Jonatan gab dem Jungen, den er bei sich hatte, seine Waffen und sagte zu ihm: Geh, bring sie in die Stadt!41Als der Junge weggegangen war, stand David hinter dem Steinhaufen[27] auf und fiel auf sein Gesicht zur Erde und beugte sich dreimal nieder. Und sie küssten einander und weinten miteinander, David aber am allermeisten[28]. (1Mo 33,4; 1Mo 42,6; 1Sam 24,9; 2Sam 1,2; 1Kön 1,16; Apg 20,37)42Und Jonatan sagte zu David: Geh hin in Frieden! Was wir beide im Namen des HERRN geschworen haben, ⟨dafür⟩ wird der HERR zwischen mir und dir und zwischen meinen Nachkommen und deinen Nachkommen[29] auf ewig ⟨Zeuge⟩ sein.[30] (1Sam 1,17; 1Sam 20,23; 1Sam 24,23)