Johannes 7

Einheitsübersetzung 2016

1 Danach zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden ihn zu töten suchten.[1] (Mt 17,22; Mk 9,30)2 Das Laubhüttenfest der Juden war nahe.3 Da sagten seine Brüder zu ihm: Geh von hier fort und zieh nach Judäa, damit auch deine Jünger die Taten sehen, die du vollbringst![2] (Joh 2,12)4 Denn niemand wirkt im Verborgenen, wenn er öffentlich bekannt sein möchte. Wenn du dies tust, offenbare dich der Welt!5 Auch seine Brüder glaubten nämlich nicht an ihn. (Mk 3,21)6 Jesus sagte zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht gekommen, für euch aber ist immer die rechte Zeit. (Mt 26,18; Lk 4,13; Lk 21,8; Joh 2,4; Joh 7,30; Joh 8,20; Apg 1,7)7 Euch kann die Welt nicht hassen, mich aber hasst sie, weil ich bezeuge, dass ihre Taten böse sind. (Joh 15,18)8 Geht ihr nur hinauf zum Fest; ich gehe nicht zu diesem Fest hinauf, weil meine Zeit noch nicht erfüllt ist.9 Das sagte er zu ihnen und er blieb in Galiläa.10 Als aber seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern im Verborgenen.11 Die Juden suchten beim Fest nach ihm und sagten: Wo ist er?12 Und in der Volksmenge wurde viel über ihn hin und her geredet. Die einen sagten: Er ist ein guter Mensch. Andere sagten: Nein, er führt das Volk in die Irre. (Joh 7,47)13 Aber niemand redete öffentlich über ihn aus Furcht vor den Juden.14 Schon war die Hälfte der Festwoche vorüber, da ging Jesus zum Tempel hinauf und lehrte.15 Die Juden wunderten sich und sagten: Wie kann der die Schrift verstehen, ohne dafür ausgebildet zu sein? (Mt 13,54; Mk 6,2; Lk 4,16)16 Darauf antwortete ihnen Jesus: Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat.17 Wer bereit ist, den Willen Gottes zu tun, wird erkennen, ob diese Lehre von Gott stammt oder ob ich von mir aus spreche.18 Wer von sich aus spricht, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig und in ihm ist keine Ungerechtigkeit. (Joh 8,50)19 Hat Mose euch nicht das Gesetz gegeben? Aber keiner von euch befolgt das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu töten?20 Die Menge antwortete: Du bist von einem Dämon besessen. Wer sucht dich denn zu töten? (Mt 10,25; Mt 12,24; Mk 3,21; Lk 11,15)21 Jesus entgegnete ihnen: Ich habe nur ein einziges Werk vollbracht und ihr alle wundert euch darüber. (Joh 5,8)22 Mose hat euch die Beschneidung gegeben - sie stammt freilich nicht von Mose, sondern von den Vätern - und ihr beschneidet einen Menschen auch am Sabbat.23 Wenn ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfangen darf, damit das Gesetz des Mose nicht missachtet wird, warum zürnt ihr mir, weil ich am Sabbat einen Menschen als Ganzen gesund gemacht habe?24 Urteilt nicht nach dem Augenschein, sondern urteilt gerecht!25 Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie zu töten suchen? (Joh 5,18)26 Und doch redet er in aller Öffentlichkeit und man lässt ihn gewähren. Sollten die Oberen wirklich erkannt haben, dass er der Christus ist?27 Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Christus kommt, weiß niemand, woher er stammt. (Joh 6,42)28 Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht von mir aus gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, ist wahrhaftig. Ihr kennt ihn nur nicht. (Joh 8,55)29 Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat. (Joh 6,46)30 Da suchten sie ihn festzunehmen; doch keiner legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.31 Aus der Menge kamen viele Leute zum Glauben an ihn; sie sagten: Wird der Christus, wenn er kommt, mehr Zeichen tun, als dieser getan hat?32 Die Pharisäer hörten, was die Leute heimlich über ihn redeten. Da schickten die Hohepriester und die Pharisäer Gerichtsdiener aus, um ihn festnehmen zu lassen.33 Jesus aber sagte: Ich bin nur noch kurze Zeit bei euch; dann gehe ich fort zu dem, der mich gesandt hat. (Joh 8,21)34 Ihr werdet mich suchen und ihr werdet mich nicht finden; denn wo ich bin, dorthin könnt ihr nicht gelangen.35 Da sagten die Juden zueinander: Wohin will er denn gehen, dass wir ihn nicht finden können? Will er etwa in die Diaspora der Griechen gehen und die Griechen lehren? (Joh 12,20)36 Was bedeutet es, wenn er gesagt hat: Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden; denn wo ich bin, dorthin könnt ihr nicht gelangen?37 Am letzten Tag des Festes, dem großen Tag, stellte sich Jesus hin und rief: Wer Durst hat, komme zu mir und es trinke,[3]38 wer an mich glaubt! Wie die Schrift sagt: Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen. (1Kor 10,4)39 Damit meinte er den Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben; denn der Geist war noch nicht gegeben, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.40 Einige aus dem Volk sagten, als sie diese Worte hörten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. (5Mo 18,15)41 Andere sagten: Dieser ist der Christus. Wieder andere sagten: Kommt denn der Christus aus Galiläa?42 Sagt nicht die Schrift: Der Christus kommt aus dem Geschlecht Davids und aus dem Dorf Betlehem, wo David lebte? (2Sam 7,12; Mi 5,1; Mt 2,5; Mt 22,42; Röm 1,3; 2Tim 2,8)43 So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge. (Joh 9,16; Joh 10,19)44 Einige von ihnen wollten ihn festnehmen; doch keiner legte Hand an ihn. (Joh 7,30)45 Als die Gerichtsdiener zu den Hohepriestern und den Pharisäern zurückkamen, fragten diese: Warum habt ihr ihn nicht hergebracht?46 Die Gerichtsdiener antworteten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen.47 Da entgegneten ihnen die Pharisäer: Habt auch ihr euch in die Irre führen lassen? (Joh 7,12)48 Ist etwa einer von den Oberen oder von den Pharisäern zum Glauben an ihn gekommen?49 Dieses Volk jedoch, das vom Gesetz nichts versteht, verflucht ist es.50 Nikodemus aber, einer aus ihren eigenen Reihen, der früher einmal Jesus aufgesucht hatte, sagte zu ihnen: (Joh 3,1; Joh 19,39)51 Verurteilt etwa unser Gesetz einen Menschen, bevor man ihn verhört und festgestellt hat, was er tut? (5Mo 1,16; 5Mo 17,2)52 Sie erwiderten ihm: Bist du vielleicht auch aus Galiläa? Lies doch nach und siehe, aus Galiläa kommt kein Prophet.53 Dann gingen alle nach Hause.[4]

Johannes 7

Lutherbibel 2017

1 Danach zog Jesus umher in Galiläa; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil ihm die Juden nach dem Leben trachteten. (Joh 4,43)2 Es war aber nahe das Laubhüttenfest der Juden. (3Mo 23,34)3 Da sprachen seine Brüder zu ihm: Mach dich auf von hier und geh nach Judäa, auf dass auch deine Jünger die Werke sehen, die du tust. (Mt 12,46; Joh 2,12; Apg 1,14)4 Denn niemand tut etwas im Verborgenen und will doch öffentlich bekannt sein. Willst du das, so offenbare dich vor der Welt.5 Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.6 Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist immer da. (Joh 2,4)7 Die Welt kann euch nicht hassen. Mich aber hasst sie, denn ich bezeuge von ihr, dass ihre Werke böse sind. (Joh 15,18)8 Geht ihr hinauf zum Fest! Ich will nicht hinaufgehen zu diesem Fest, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt.9 Das sagte er und blieb in Galiläa.10 Als aber seine Brüder hinaufgegangen waren zum Fest, da ging auch er hinauf, nicht offen, sondern heimlich. (Joh 2,13)11 Da suchten ihn die Juden auf dem Fest und fragten: Wo ist er?12 Und es war ein großes Gemurmel über ihn im Volk. Einige sprachen: Er ist gut; andere aber sprachen: Nein, sondern er verführt das Volk.13 Niemand aber redete offen über ihn aus Furcht vor den Juden. (Joh 9,22; Joh 12,42; Joh 20,19)14 Aber mitten im Fest ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte.15 Und die Juden verwunderten sich und sprachen: Wie kennt dieser die Schrift, wenn er es doch nicht gelernt hat? (Mt 13,56)16 Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. (Joh 3,34)17 Wenn jemand dessen Willen tun will, wird er innewerden, ob diese Lehre von Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede.18 Wer aus sich selbst redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und keine Ungerechtigkeit ist in ihm. (Joh 5,41; Joh 5,44)19 Hat euch nicht Mose das Gesetz gegeben? Und niemand unter euch tut das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu töten? (Joh 1,17; Joh 5,16; Joh 5,18; Röm 2,17)20 Das Volk antwortete: Du bist von einem Dämon besessen; wer sucht dich zu töten? (Joh 10,20)21 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein einziges Werk habe ich getan und es wundert euch alle. (Joh 5,16)22 Darum hat Mose euch die Beschneidung gegeben – nicht dass sie von Mose kommt, sondern von den Vätern –, und ihr beschneidet einen Menschen auch am Sabbat. (1Mo 17,10; 3Mo 12,3)23 Wenn ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfängt, damit nicht das Gesetz des Mose gebrochen werde, was zürnt ihr dann mir, weil ich am Sabbat den ganzen Menschen gesund gemacht habe?24 Richtet nicht nach dem, was vor Augen ist, sondern richtet gerecht.25 Da sprachen einige aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie zu töten suchen?26 Und siehe, er redet frei und offen, und sie sagen ihm nichts. Sollten unsere Oberen wahrhaftig erkannt haben, dass er der Christus ist? (Joh 1,41)27 Doch wir wissen, woher dieser ist; wenn aber der Christus kommt, so weiß niemand, woher er ist. (Hebr 7,3)28 Da rief Jesus im Tempel und lehrte: Ja, ihr kennt mich und wisst, woher ich bin. Aber nicht von mir selbst aus bin ich gekommen, sondern von dem, der wahrhaftig ist, der mich gesandt hat, den ihr nicht kennt.29 Ich aber kenne ihn; denn ich bin von ihm, und er hat mich gesandt. (Mt 11,27)30 Da suchten sie ihn zu ergreifen; aber niemand legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. (Lk 22,53; Joh 8,20)31 Aber viele aus dem Volk glaubten an ihn und sprachen: Wenn der Christus kommen wird, wird er etwa mehr Zeichen tun, als dieser getan hat?32 Die Pharisäer hörten, dass es im Volk solches Gemurmel über ihn gab. Da sandten die Hohenpriester und die Pharisäer Knechte aus, dass sie ihn ergriffen.33 Da sprach Jesus: Ich bin noch eine kleine Zeit bei euch, und dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat. (Joh 13,33; Joh 14,19)34 Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen. (Joh 8,21)35 Da sprachen die Juden untereinander: Wo will dieser hingehen, dass wir ihn nicht finden könnten? Will er etwa zu denen gehen, die in der Zerstreuung unter den Griechen wohnen, und die Griechen lehren?36 Was ist das für ein Wort, das er sagte: Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, da könnt ihr nicht hinkommen?37 Aber am letzten, dem höchsten Tag des Festes trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! (3Mo 23,36; Jes 55,1; Joh 4,10; Offb 22,17)38 Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen. (Jes 58,11)39 Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht. (Joh 16,7)40 Etliche nun aus dem Volk, die diese Worte hörten, sprachen: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. (Mal 3,23; Joh 6,14)41 Andere sprachen: Er ist der Christus. Wieder andere sprachen: Soll der Christus etwa aus Galiläa kommen? (Joh 1,46)42 Sagt nicht die Schrift: Aus dem Geschlecht Davids und aus dem Ort Bethlehem, wo David war, kommt der Christus? (Mi 5,1; Mt 2,5; Mt 22,42)43 So entstand seinetwegen Zwietracht im Volk. (Joh 9,16)44 Einige von ihnen wollten ihn ergreifen; aber niemand legte Hand an ihn.45 Da kamen die Knechte zu den Hohenpriestern und Pharisäern; und die fragten sie: Warum habt ihr ihn nicht gebracht?46 Die Knechte antworteten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen. (Mt 7,28)47 Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid ihr auch verführt worden?48 Glaubt denn einer von den Oberen oder von den Pharisäern an ihn?49 Nur das Volk tut’s, das nichts vom Gesetz weiß; verflucht ist es.50 Spricht zu ihnen Nikodemus, der vormals zu ihm gekommen war und der einer von ihnen war: (Joh 3,1)51 Richtet denn unser Gesetz einen Menschen, ehe man ihn angehört und erkannt hat, was er tut? (5Mo 1,16)52 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du auch aus Galiläa? Forsche und sieh: Aus Galiläa steht kein Prophet auf.53 [Und sie gingen fort, ein jeder in sein Haus.

Johannes 7

Das Buch

1 Danach zog Jesus in Galiläa umher. Denn er wollte nicht in der Provinz Judäa umherziehen, weil die Leute dort die Absicht hatten, ihn umzubringen.2 Aber jetzt stand das jüdische Laubhüttenfest kurz bevor.3 Da sagten seine Brüder zu ihm: »Geh weg von hier und wandere hinüber nach Judäa! Dann können deine Schüler dort auch die großartigen Wunderwerke zu sehen bekommen, die du vollbringst.4 Denn kein Mensch bleibt bewusst in der Verborgenheit, wenn er gleichzeitig versucht, in der Öffentlichkeit zu arbeiten. Wenn du schon solche Taten tust, dann zeige dich doch klar und deutlich der ganzen Welt!«5 Hier zeigte sich: Selbst seine eigenen Brüder glaubten nicht wirklich an Jesus.6 Da sagte er zu ihnen: »Der richtige Zeitpunkt, den Gott für mich bestimmt hat, ist noch nicht gekommen. Aber die für euch günstige Zeit ist immer da.7 Diese gegenwärtige Welt kann euch nicht hassen oder ablehnen. Mir aber steht sie voller Hass entgegen. Denn allein schon meine Gegenwart macht deutlich, dass die Taten der Menschen in dieser Welt von Bosheit bestimmt sind.8 Geht ihr doch hinauf nach Jerusalem zum Fest! Ich aber gehe jetzt nicht mit dorthin, denn der mir von Gott bestimmte Zeitpunkt ist noch nicht da.«9 Mit dieser Begründung blieb Jesus also in Galiläa.10 Als seine Brüder jedoch zum Fest nach Jerusalem aufgebrochen waren, machte er sich auch auf den Weg dorthin, allerdings nicht öffentlich sichtbar, sondern heimlich.11 Die Leute von Judäa suchten Jesus überall während des Festes und fragten sich: »Wo ist er nur?«12 Unter der Volksmenge gab es viele Auseinandersetzungen wegen Jesus. Die einen sagten, dass er gut sei. Die anderen widersprachen: »Nein, sondern er führt die Menschen in die Irre!«13 Aber kein Einziger sagte seine Meinung über Jesus frei heraus, aus Angst vor den judäischen Führern.14 Genau in der Mitte der Festwoche stieg Jesus auf den Tempelberg hinauf und begann, die Menschen zu unterrichten.15 Die Einwohner von Judäa wunderten sich und fragten: »Woher hat dieser Mann solch eine Kenntnis der heiligen Schriften, wo er sie doch nicht studiert hat?«16 Jesus antwortete ihnen: »Das, was ich lehre, stammt nicht von mir selbst, sondern von dem, der mich beauftragt hat.17 Wenn jemand bereit ist, dessen Willen in die Tat umzusetzen, dann wird er zu der Einsicht kommen, ob das, was ich lehre, von Gott stammt oder ob ich aus mir selbst heraus spreche.18 Wer aus sich selbst heraus spricht, der will damit seine eigene Ehre in den Vordergrund stellen. Wer aber die Ehre von dem in den Vordergrund stellt, der mich beauftragt und in die Welt gesandt hat, der ist von der Wahrheit geprägt und in ihm findet sich keine Ungerechtigkeit.19 Hat euch nicht Mose das Gesetzbuch gegeben? Und dennoch setzt kein Einziger von euch dieses Gesetz in die Tat um. Warum wollt ihr mich umbringen?«20 Da kam die Antwort aus der Volksmenge: »Du hast doch einen Dämon in dir! Wer will dich denn umbringen?«21 Doch Jesus antwortete ihnen: »Eine einzige besondere Tat habe ich getan und ihr habt euch alle gewundert.22 Deshalb hat Mose euch die Anweisung zur Beschneidung gegeben, wobei sie doch eigentlich nicht bei Mose ihren Ursprung hat, sondern schon bei den Stammvätern. Und deshalb beschneidet ihr die Jungen und Männer folgerichtig auch am achten Tag nach der Geburt, auch wenn dieser auf einen Sabbat, den Ruhetag, fällt.23 Wenn es also so ist, dass die Menschen das Zeichen der Beschneidung am Ruhetag annehmen und damit sicherstellen, dass das Gesetz von Mose nicht gebrochen wird, warum seid ihr dann darüber zornig, dass ich einen Menschen am Sabbattag ganz und gar gesund gemacht habe?24 Fällt eure Urteile doch nicht aufgrund des äußeren Anscheins! Fällt euer Urteil stattdessen aufgrund der Frage: Was ist wirklich gerecht und gut?!«25 Da fragten einige Bewohner von Jerusalem: »Ist das nicht der Mann, den sie umbringen wollten?26 Und jetzt redet er hier frei in aller Öffentlichkeit und keiner widerspricht ihm! Ist es vielleicht so, dass die führenden Leute ganz genau wissen, dass dieser Mann doch der Messias ist?27 Allerdings, bei ihm wissen wir ganz genau, woher er stammt. Aber bei dem erwarteten Messias wird wohl niemand wissen, woher er kommt.«28 Noch einmal lehrte Jesus im Tempelgelände. Laut rief er: »Ihr meint also, dass ihr mich kennt und auch wisst, woher ich gekommen bin? Aber ich bin nicht aus eigenem Antrieb zu euch gekommen. Der, der mich beauftragt und gesandt hat, ist durch und durch wahrhaftig. Das ist der, den ihr nicht kennt.29 Ich aber kenne ihn. Denn ich existiere nur durch ihn, und er ist es, der mich gesandt und beauftragt hat.«30 Da wollten sie Jesus festnehmen. Und dennoch legte keiner Hand an ihn, denn der von Gott bestimmte Zeitpunkt war noch nicht gekommen.31 Aber viele Menschen aus dem Volk setzten ihr Vertrauen auf ihn und sagten: »Wenn der Messias kommt, dann wird er sicher nicht noch mehr Wunder vollbringen, als dieser Mann vollbracht hat!«32 Die Pharisäer bekamen zu hören, dass die Volksmenge heftig über Jesus stritt. Da schickten die obersten Priester und die Pharisäer ihre Diener los mit dem Auftrag, Jesus gefangen zu nehmen.33 Als diese kamen, sagte Jesus: »Ich bin nur noch eine kurze Zeit hier bei euch, und dann kehre ich zu dem zurück, der mich gesandt hat.34 Ihr werdet mich suchen und nicht finden können. Denn da, wo ich bin, da könnt ihr nicht hinkommen!«35 Da sagten die Anführer der Judäer zueinander: »Wo will Jesus denn hinziehen, wo wir ihn nicht finden können? Will er etwa zu den in alle Welt verstreuten Juden gehen und dort auch die Griechen unterrichten?36 Was will er damit sagen: ›Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, dahin könnt ihr nicht kommen.‹?«37 Am letzten Tag der Festwoche, dem Höhepunkt des Festes, stellte sich Jesus hin und rief: »Wenn jemand Durst hat, dann soll er zu mir kommen und trinken!38 Wer mir vertraut, der wird erleben, dass sich das erfüllt, was Gottes Buch sagt: ›Aus seinem Innersten werden Ströme des lebendigen Wassers fließen!‹«39 Mit diesen Worten sprach Jesus vom Geist Gottes. Das ist der Geist, den die in Empfang nehmen sollten, die ihm ihr Vertrauen schenken würden. Doch zu diesem Zeitpunkt war der Zugang zu der Erfahrung des Geistes noch nicht gegeben, denn Jesus war noch nicht wieder in die von Glanz erfüllte Gegenwart Gottes des Vaters eingegangen.40 Einige Leute in der Volksmenge, die diese Aussage von Jesus hörten, sagten: »Dieser Mann ist wirklich und wahrhaftig der erwartete Prophet!«41 Andere sagten: »Dieser Mann ist der Messias!« Noch andere wiederum stellten die Frage: »Ist das denn denkbar, dass der Messias aus der Provinz Galiläa kommt?42 Steht denn in Gottes Buch nicht geschrieben, dass der Messias aus der Nachkommenschaft von David kommen wird und aus Bethlehem, dem Ort, aus dem David stammte?«43 So entstand im Volk eine Spaltung wegen Jesus.44 Einige von ihnen wollten Jesus gefangen nehmen. Und dennoch legte niemand Hand an ihn.45 Die Diener kamen zurück zu den obersten Priestern und Pharisäern. Die fragten sie: »Warum habt ihr Jesus nicht mitgebracht?«46 Da antworteten ihnen die Diener: »Noch niemals hat irgendein Mensch so gesprochen wie dieser Mensch.«47 Da antworteten die Pharisäer ihnen: »Ihr habt euch doch hoffentlich nicht auch noch von ihm verführen lassen!48 Kein Einziger von den führenden Leuten glaubt an Jesus und auch keiner von den Pharisäern!49 Aber dieser Pöbel, die Leute, die von Gottes Buch überhaupt keine Ahnung haben, die sollen verflucht sein!«50 Nikodemus, das ist der, der damals zu Jesus gekommen war und einer von den führenden Leuten war, sagte zu ihnen:51 »Entspricht es denn unserem Gesetz, einen Menschen zu verurteilen, wenn man ihn vorher nicht angehört hat und aus seinem eigenen Mund erfährt, was er tut?«52 Da erwiderten sie ihm: »Bist du etwa auch schon ein Galiläer geworden? Forsche doch in Gottes Buch! Dann wirst du merken, dass ein Prophet nicht aus Galiläa kommen kann!«53 Danach gingen sie alle fort, jeder in sein eigenes Haus.

Johannes 7

Elberfelder Bibel

1 Und danach zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil die Juden ihn zu töten suchten. (Mt 15,29; Joh 5,18; Joh 7,19; Joh 11,54)2 Es war aber nahe das Fest der Juden, die Laubhütten. (3Mo 23,34; 5Mo 16,13; Joh 5,1)3 Es sprachen nun seine Brüder zu ihm: Zieh von hier fort und geh nach Judäa, dass auch deine Jünger deine Werke sehen, die du tust! (Joh 2,12)4 Denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht ⟨dabei⟩ selbst öffentlich bekannt zu sein. Wenn du diese Dinge tust, so zeige dich der Welt!5 Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. (Ps 69,9; Mk 3,21)6 Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist stets bereit. (Joh 2,4)7 Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber hasst sie, weil ich von ihr zeuge, dass ihre Werke böse sind. (Joh 3,19; Joh 15,18)8 Geht ihr hinauf zu diesem Fest! Ich gehe nicht[1] hinauf zu diesem Fest; denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. (Joh 7,30; Joh 8,20)9 Nachdem er dies gesagt hatte, blieb er selbst in Galiläa[2].10 Als aber seine Brüder hinaufgegangen waren, da ging auch er hinauf zum Fest, nicht öffentlich, sondern wie im Verborgenen.11 Die Juden nun suchten ihn auf dem Fest und sprachen: Wo ist jener? (Joh 11,56)12 Und viel Gemurmel war über ihn unter den Volksmengen; die einen sagten: Er ist gut; andere sagten: Nein, sondern er verführt die Volksmenge. (Mt 27,63; Lk 12,51; Joh 7,43; Joh 9,16; Joh 10,19)13 Niemand jedoch sprach öffentlich von ihm, aus Furcht vor den Juden. (Joh 9,22; Joh 12,42; Joh 19,38; Joh 20,19)14 Als es aber schon um die Mitte des Festes war, ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte. (Mt 26,55; Joh 8,2; Joh 18,20)15 Da wunderten sich die Juden und sagten: Wie kennt dieser die Schriften[3], da er doch nicht gelernt hat? (Mt 13,54; Mk 6,2; Lk 2,47)16 Da antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat. (Joh 3,34; Joh 12,44)17 Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre erkennen, ob sie aus Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede.18 Wer aus sich selbst redet, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und Ungerechtigkeit ist nicht in ihm. (Joh 4,34; Joh 5,41; Joh 8,46; Joh 8,50; Joh 18,38; Joh 19,4; 1Joh 3,5)19 Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? Und keiner von euch tut das Gesetz. Was sucht ihr mich zu töten? (Joh 1,17; Joh 7,1; Röm 2,23)20 Die Volksmenge antwortete: Du hast einen Dämon. Wer sucht dich zu töten? (Mt 9,34; Lk 7,33; Joh 5,18; Joh 8,48; Joh 10,20)21 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein Werk habe ich getan, und ihr alle verwundert euch deswegen[4].22 Mose gab euch die Beschneidung – nicht dass sie von Mose ist, sondern von den Vätern –, und am Sabbat beschneidet ihr einen Menschen. (1Mo 17,10; 3Mo 12,3; Röm 4,11)23 Wenn ein Mensch die Beschneidung am Sabbat empfängt, damit das Gesetz Moses nicht aufgehoben[5] wird, ⟨wieso⟩ zürnt ihr mir, dass ich einen ganzen Menschen gesund gemacht habe am Sabbat? (Mt 12,5; Joh 5,9)24 Richtet nicht nach dem ⟨äußeren⟩ Anschein, sondern richtet das gerechte Gericht[6]. (5Mo 1,16; 1Sam 16,7)25 Es sagten nun einige von den Bewohnern Jerusalems: Ist das nicht der, den sie zu töten suchen? (Joh 7,1)26 Und siehe, er redet öffentlich, und sie sagen ihm nichts. Haben etwa die Obersten wahrhaftig erkannt, dass dieser der Christus ist? (Joh 7,48)27 Diesen aber kennen wir, woher er ist; wenn aber der Christus kommt, so weiß niemand, woher er ist. (Joh 6,42)28 Jesus nun rief im Tempel, lehrte und sprach: Ihr kennt mich und wisst auch, woher ich bin; und ich bin nicht von mir selbst gekommen, sondern der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, den ihr nicht kennt. (Joh 5,32; Joh 5,43; Joh 6,42; Joh 8,19)29 Ich kenne ihn, weil ich von ihm bin und er mich gesandt hat. (Mt 11,27; Joh 8,55; Joh 10,15; Joh 17,25; 1Joh 4,9)30 Da suchten sie ihn zu greifen; und niemand legte die Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. (Joh 5,18; Joh 7,8; Joh 7,44; Joh 10,39; Joh 12,27; Joh 13,1; Joh 17,1)31 Viele aber von der Volksmenge glaubten an ihn und sprachen: Wenn der Christus kommt, wird er wohl mehr Zeichen tun als die, welche dieser getan hat? (Lk 24,19; Joh 2,23; Joh 3,2; Joh 4,39)32 Die Pharisäer hörten die Volksmenge dies über ihn murmeln; und die Pharisäer und die Hohen Priester[7] sandten Diener, dass sie ihn griffen. (Joh 7,45)33 Da sprach Jesus: Noch eine kleine Zeit bin ich bei euch, und ich gehe hin zu dem, der mich gesandt hat. (Joh 12,35; Joh 14,12; Joh 16,5)34 Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen. (Joh 8,21; Joh 13,33)35 Es sprachen nun die Juden zueinander: Wohin will dieser gehen, dass wir ihn nicht finden sollen? Will er etwa in die Zerstreuung der Griechen[8] gehen und die Griechen lehren? (Jak 1,1)36 Was ist das für ein Wort, das er sprach: Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und: Wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen?37 An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke! (3Mo 23,36; 4Mo 29,35; Jes 55,1; Joh 4,10; Offb 22,17)38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe[9] werden Ströme lebendigen Wassers fließen. (Jes 58,11; Joh 4,14)39 Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war. (Lk 24,49; Joh 14,16; Joh 15,26; Joh 16,7; Apg 2,33)40 Einige nun aus der Volksmenge sagten, als sie diese Worte hörten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. (Mt 21,11; Joh 1,21)41 Andere sagten: Dieser ist der Christus. Andere aber sagten: Der Christus kommt doch nicht aus Galiläa? (Joh 7,52)42 Hat nicht die Schrift gesagt: Aus der Nachkommenschaft[10] Davids und aus Bethlehem, dem Dorf, wo David war, kommt der Christus? (1Sam 17,12; Ps 132,11; Mi 5,1; Mt 1,1; Mt 2,5; Mt 22,42; Apg 13,23)43 Es entstand nun seinetwegen eine Spaltung in der Volksmenge. (Joh 7,12)44 Einige aber von ihnen wollten ihn greifen, aber keiner legte die Hände an ihn. (Joh 7,30)45 Es kamen nun die Diener zu den Hohen Priestern und Pharisäern, und diese sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht? (Joh 7,32)46 Die Diener antworteten: Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch. (Mt 7,28)47 Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid ihr denn auch verführt? (Joh 7,12)48 Hat wohl jemand von den Obersten an ihn geglaubt oder von den Pharisäern? (Joh 7,26; 1Kor 1,22)49 Diese Volksmenge aber, die das Gesetz nicht kennt, sie ist verflucht!50 Nikodemus, der früher zu ihm gekommen war ⟨und⟩ einer von ihnen war, spricht zu ihnen: (Joh 3,1)51 Richtet denn unser Gesetz den Menschen, ehe es vorher von ihm selbst gehört und erkannt hat, was er tut? (5Mo 1,16; Apg 25,16)52 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du etwa auch aus Galiläa? Forsche und sieh, dass aus Galiläa kein Prophet aufsteht!53 [11] Und jeder ging in sein Haus.

Johannes 7

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Danach zog Jesus in Galiläa umher. Er hielt sich von Judäa fern, weil die führenden Männer[1] dort ihn töten wollten. (Mk 3,6; Mk 6,19; Joh 5,18; Joh 7,19; Joh 7,25; Joh 8,37; Joh 8,40; Joh 11,53)2 Das jüdische Laubhüttenfest stand vor der Tür. (2Mo 23,16)3 Da sagten seine Brüder zu ihm: »Du solltest nicht hierbleiben, sondern nach Judäa gehen, damit deine Anhänger dort die großen Taten zu sehen bekommen, die du tust.4 Wenn jemand bekannt werden möchte, versteckt er sich nicht. Wenn du schon solche Taten vollbringst, dann sorge auch dafür, dass alle Welt davon erfährt!«5 Denn nicht einmal seine Brüder schenkten ihm Glauben. (Joh 16,9)6 Jesus sagte zu ihnen: »Meine Zeit ist noch nicht da. Für euch dagegen passt jede Zeit. (Joh 2,4)7 Euch kann die Welt nicht hassen; aber mich hasst sie, weil ich als Zeuge gegen sie bestätige, dass ihr Tun böse ist. (Joh 15,18)8 Zieht doch ihr zu diesem Fest hinauf! Ich gehe nicht zum Fest, weil meine Zeit noch nicht da ist.«9 Das sagte er zu ihnen und blieb in Galiläa.10 Nachdem seine Brüder zum Fest nach Jerusalem hinaufgegangen waren, kam Jesus nach; aber er zeigte sich nicht in der Öffentlichkeit.11 Die führenden Männer[2] suchten ihn unter den Festbesuchern. »Wo ist er?«, fragten sie. (Joh 11,56)12 In der Volksmenge wurde viel über ihn geflüstert. »Der Mann ist gut«, meinten einige. Andere entgegneten: »Nein, er ist ein Volksverführer.«13 Aber niemand sprach offen über ihn, weil sie Angst vor ihren führenden Männern hatten. (Joh 9,22)14 Die Hälfte der Festwoche war schon vorüber, da ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte das Volk.15 Die Leute waren sehr erstaunt und sagten: »Er hat doch keinen Lehrer gehabt. Wie kommt es, dass er die Heiligen Schriften so gut kennt?« (Mk 6,2; Lk 2,47)16 Jesus ging darauf ein und sagte: »Meine Lehre habe ich nicht selbst ausgedacht. Ich habe sie von Gott, der mich gesandt hat. (Joh 12,49; Joh 14,10)17 Wer bereit ist, Gott zu gehorchen, wird merken, ob meine Lehre von Gott ist oder ob ich meine eigenen Gedanken vortrage.18 Wer seine eigenen Gedanken vorträgt, dem geht es um die eigene Ehre. Wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, ist vertrauenswürdig. Man kann ihm keinen Betrug vorwerfen. (Joh 5,41; Joh 8,50; Joh 12,43)19 Mose hat euch doch das Gesetz gegeben. Aber niemand von euch hält sich daran. Ihr wollt mich sogar töten!« (Joh 1,17; Röm 2,17)20 Die Menge antwortete: »Du bist wohl von einem bösen Geist besessen! Wer will dich töten?« (Joh 8,48)21 Jesus antwortete: »Ich habe hier in Jerusalem eine einzige Tat vollbracht und ihr nehmt alle Anstoß daran.[3]22 Ihr beschneidet eure Söhne, wenn es sein muss, auch am Sabbat, weil Mose angeordnet hat, dass eure Kinder am achten Tag beschnitten werden sollen.[4] – Aber eigentlich haben schon die Stammväter die Beschneidung eingeführt und nicht erst Mose. – (1Mo 17,9; 3Mo 12,3)23 Ein Junge wird also auch am Sabbat an einem Teil seines Körpers beschnitten, damit die Vorschriften Moses nicht verletzt werden. Wie könnt ihr euch dann über mich aufregen, weil ich am Sabbat einen ganzen Menschen gesund gemacht habe?24 Urteilt nicht nach dem äußeren Eindruck, sondern wie es wirklich dem Gesetz entspricht!«25 Einige Leute in Jerusalem sagten: »Seht euch das an! Ist das nicht der, den sie töten wollten? (Joh 7,1)26 Er redet in aller Öffentlichkeit und keiner verbietet es ihm! Sollten die Ratsmitglieder zu der Überzeugung gekommen sein, dass er der versprochene Retter[5] ist? (Joh 4,25)27 Aber wenn der Retter eines Tages auftritt, wird keiner wissen, woher er kommt. Und die Herkunft dieses Menschen kennen wir doch alle!« (Joh 9,29)28 Jesus aber, der gerade im Tempel lehrte, rief mit lauter Stimme: »Wisst ihr wirklich, wer ich bin und woher ich komme? Ich bin nicht im eigenen Auftrag gekommen. Aber der, der mich gesandt hat, ist glaubwürdig. Und den kennt ihr nicht. (Joh 8,14; Joh 8,55; Joh 17,8; Joh 17,25)29 Ich kenne ihn, denn ich komme von ihm und er hat mich gesandt.«30 Da wollten sie ihn festnehmen. Aber keiner konnte Hand an ihn legen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. (Joh 2,4; Joh 7,44)31 Viele in der Menge kamen zum Glauben an ihn und sagten: »Kann der versprochene Retter, wenn er kommt, mehr Wunderzeichen tun, als dieser Mann getan hat?« (Joh 2,23; Joh 4,25)32 Die Pharisäer hörten, dass die Leute so über Jesus redeten. Auf ihre Veranlassung schickten die führenden Priester einige Gerichtspolizisten aus, die ihn verhaften sollten.33 Jesus sagte: »Nur noch kurze Zeit bin ich bei euch, dann kehre ich zu dem zurück, der mich gesandt hat. (Joh 13,33)34 Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden; denn wo ich dann bin, dorthin könnt ihr nicht kommen.« (Joh 8,21; Joh 13,36)35 Die Leute[6] sagten unter sich: »Wohin wird er gehen, dass wir ihn nicht finden können? Will er ins Ausland reisen und dort den Nichtjuden seine Lehre vortragen?36 Was soll das heißen, wenn er sagt: ›Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden‹? Und: ›Wo ich dann bin, dorthin könnt ihr nicht kommen‹?«37 Am letzten Festtag,[7] dem Höhepunkt des ganzen Festes, trat Jesus vor die Menge und rief: »Wer durstig ist, soll zu mir kommen und trinken – (3Mo 23,36; Joh 4,10; Joh 4,14; Offb 22,17)38 jeder, der mir vertraut! Denn in den Heiligen Schriften heißt es: ›Aus seinem Innern wird lebendiges Wasser strömen.‹«[8]39 Jesus meinte damit den Geist Gottes, den die erhalten sollten, die ihn im Glauben annehmen. Damals war der Geist noch nicht gekommen, weil Jesus noch nicht in Gottes Herrlichkeit aufgenommen war. (Joh 14,16)40 Als die Leute in der Menge dieses Wort von Jesus hörten, sagten einige: »Er ist wirklich der Prophet, der kommen soll!« (Joh 6,14)41 Andere meinten: »Er ist der versprochene Retter!«[9] Wieder andere sagten: »Der Retter kommt doch nicht aus Galiläa!42 In den Heiligen Schriften steht, dass er von David abstammt und aus Betlehem kommt, dem Dorf, in dem David lebte.« (Jes 11,1; Mi 5,1; Mt 20,30)43 Die Menge war also geteilter Meinung über ihn.44 Einige hätten ihn am liebsten festgenommen; aber niemand konnte Hand an ihn legen. (Joh 7,30)45 Die Gerichtspolizisten kehrten wieder zurück. Die führenden Priester und die Pharisäer fragten sie: »Warum habt ihr ihn nicht mitgebracht?«46 Die Männer antworteten: »So wie dieser Mensch hat noch keiner gesprochen.«47 »Ihr habt euch also auch von ihm hinters Licht führen lassen!«, sagten die Pharisäer.48 »Gibt es denn unter den Mitgliedern des Rates oder den Pharisäern einen Einzigen, der seinen Anspruch ernst nimmt?[10]49 Die Menge tut es. Sie kennt Gottes Gesetz nicht und steht deshalb unter seinem Fluch.«50 Da sagte Nikodemus, der selbst Pharisäer und Ratsmitglied war und der Jesus früher einmal aufgesucht hatte: (Joh 3,1)51 »Ist es nach unserem Gesetz möglich, einen Menschen zu verurteilen, ohne dass wir ihn verhört haben? Erst muss doch festgestellt werden, ob er sich strafbar gemacht hat.« (5Mo 1,16; 5Mo 17,6)52 »Du kommst anscheinend auch aus Galiläa«, erwiderten sie. »Lies die Heiligen Schriften genauer, dann wirst du sehen, dass der erwartete Prophet[11] nicht aus Galiläa kommt.«53 Dann gingen sie alle nach Hause.[12]

Johannes 7

Hoffnung für alle

1 Danach zog Jesus weiter durch Galiläa. In Judäa wollte er sich nicht aufhalten, weil die führenden Männer der Juden dort seinen Tod beschlossen hatten.2 Kurz vor dem jüdischen Laubhüttenfest aber3 forderten ihn seine Brüder auf, mit ihnen nach Judäa zu gehen: »Komm mit und zeig deinen Anhängern dort, welche Wunder du tun kannst!4 Kein Mensch versteckt sich, wenn er bekannt werden will. Wenn du schon Wunder vollbringst, dann tu es vor aller Welt!«5 So konnten seine Brüder nur reden, weil auch sie nicht an ihn glaubten.6 Jesus antwortete ihnen: »Jetzt kann ich noch nicht dorthin gehen, weil meine Zeit noch nicht gekommen ist. Ihr könnt gehen und tun, was ihr wollt.7 Denn die Welt hat ja keinen Grund, euch zu hassen. Aber mich hasst sie, weil ich ihr böses Tun beim Namen nenne.8 Geht ihr nur zum Fest! Ich komme diesmal nicht mit. Denn die Zeit zum Handeln ist für mich noch nicht da.«9 Das sagte er zu seinen Brüdern und blieb in Galiläa.10 Nachdem seine Brüder nach Jerusalem gereist waren, ging auch Jesus dorthin, allerdings heimlich und ohne öffentlich in Erscheinung zu treten.11 Die führenden Männer des jüdischen Volkes suchten ihn während des Festes und fragten überall: »Wo ist denn dieser Jesus?«12 Auch unter den Festbesuchern wurde viel über ihn gesprochen. Einige hielten ihn für einen guten Menschen, andere wieder behaupteten: »Er verführt das Volk!«13 Aber keiner hatte den Mut, frei und offen seine Meinung über ihn zu sagen. Alle fürchteten sich vor den führenden Männern.14 Als die Festwoche zur Hälfte vorüber war, ging Jesus in den Tempel und lehrte dort öffentlich.15 Die Juden staunten: »Wie kann jemand so viel aus der Heiligen Schrift wissen, obwohl er nicht darin unterrichtet worden ist?«16 Jesus erwiderte auf ihre Frage: »Was ich euch sage, sind nicht meine eigenen Gedanken. Es sind die Worte Gottes, der mich gesandt hat.17 Wer bereit ist, Gottes Willen zu tun, der wird erkennen, ob diese Worte von Gott kommen oder ob es meine eigenen Gedanken sind.18 Wer seine eigene Lehre verbreitet, dem geht es um das eigene Ansehen. Wer aber Anerkennung und Ehre für den sucht, der ihn gesandt hat, der ist vertrauenswürdig und hegt keine falschen Absichten.19 Mose hat euch doch das Gesetz gegeben, aber keiner von euch lebt danach! Mit welchem Recht also wollt ihr mich töten?«20 Da empörte sich die Menge: »Du bist ja besessen! Wer will dich denn umbringen?«21 Jesus entgegnete: »Ihr ärgert euch darüber, dass ich hier am Sabbat einen Menschen geheilt habe![1] (Joh 5,5)22 Mose hat angeordnet, dass eure Kinder am achten Tag beschnitten werden sollen.[2] Genau genommen geht die Beschneidung gar nicht auf Mose zurück, sondern schon auf die Stammväter. Auch eure Söhne werden am achten Tag beschnitten, selbst wenn es ein Sabbat ist. (1Mo 17,10; 3Mo 12,3)23 Wenn ein Mensch am Sabbat an einem Teil seines Körpers beschnitten werden darf, um das Gesetz von Mose nicht zu brechen, warum seid ihr dann so erbittert darüber, dass ich einen Menschen am Sabbat am ganzen Körper gesund gemacht habe?24 Richtet nicht nach dem äußeren Schein, sondern urteilt gerecht!«25 Da meinten einige Leute von Jerusalem: »Ist das nicht der Mann, den sie töten wollen?26 Jetzt redet er hier in aller Öffentlichkeit, und keiner verbietet es ihm. Sollte der Hohe Rat etwa tatsächlich davon überzeugt sein, dass er der Christus ist, der von Gott versprochene Retter?27 Aber er kann es doch gar nicht sein! Schließlich kennen wir seine Herkunft. Wenn der Christus kommt, wird niemand wissen, woher er stammt.«28 Darauf rief Jesus, der noch immer im Tempel lehrte, den Menschen zu: »Kennt ihr mich wirklich und wisst ihr, woher ich komme? Ich bin nicht in meinem eigenen Auftrag gekommen. Der mich gesandt hat, ist wahrhaftig und zuverlässig. Ihr kennt ihn nicht,29 aber ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und er mich gesandt hat.«30 Nach diesen Worten hätten sie ihn am liebsten festgenommen; doch keiner wagte es, gegen ihn vorzugehen. Denn seine Zeit war noch nicht gekommen.31 Viele seiner Zuhörer im Tempel aber begannen, an Jesus zu glauben, und sagten: »Der Christus kann wohl kaum mehr Wunder vollbringen als dieser Mann hier!«32 Als die Pharisäer hörten, dass die Leute so über Jesus redeten, beschlossen sie zusammen mit den führenden Priestern, Jesus verhaften zu lassen. Dazu schickten sie einige Männer der Tempelwache los.33 Währenddessen sagte Jesus zu der Volksmenge: »Ich bleibe nur noch kurze Zeit bei euch. Danach kehre ich zu dem zurück, der mich gesandt hat.34 Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden. Wo ich dann sein werde, könnt ihr nicht hinkommen.«35 »Wo will er denn hin?«, fragten sich die führenden Juden verwirrt. »Will er etwa außer Landes gehen und den anderen Völkern seine Lehre bringen?36 Was meint er, wenn er sagt: ›Ihr werdet mich suchen und nicht finden‹ und: ›Wo ich dann sein werde, könnt ihr nicht hinkommen‹?«37 Am letzten Tag, dem Höhepunkt der Festwoche, trat Jesus wieder vor die Menschenmenge und rief laut: »Wer Durst hat, der soll zu mir kommen und trinken!38 Wer an mich glaubt, wird erfahren, was die Heilige Schrift sagt: Von seinem Inneren wird[3] Leben spendendes Wasser ausgehen wie ein starker Strom.«39 Damit meinte er den Heiligen Geist, den alle bekommen würden, die an Jesus glauben. Den Geist bekamen sie erst, nachdem Jesus in Gottes Herrlichkeit zurückgekehrt war.40 Nach diesen Worten waren einige davon überzeugt: »Er ist wirklich der Prophet, den Mose uns angekündigt hat.«[4] (5Mo 18,15; 5Mo 18,18)41 Andere wieder sagten: »Nein, er ist der Christus, der von Gott gesandte Retter!« Eine dritte Gruppe meinte: »Das kann gar nicht sein! Er kommt doch aus Galiläa,42 und in der Heiligen Schrift heißt es schließlich, der Christus soll von David abstammen und wie David aus Bethlehem kommen.«[5] (1Sam 17,12; Mi 5,1)43 So waren die Meinungen über Jesus sehr geteilt.44 Einige hätten ihn gern festgenommen; aber keiner wagte es, gegen ihn vorzugehen.45 So kehrte die Tempelwache zu den obersten Priestern und den Pharisäern zurück, ohne Jesus festgenommen zu haben. »Weshalb bringt ihr ihn nicht mit?«, stellten sie die Soldaten zur Rede.46 Die Soldaten verteidigten sich: »Noch nie hat ein Mensch so geredet wie dieser Mann!«47 Da wurden die Pharisäer ärgerlich: »Habt ihr euch also auch von ihm beschwatzen lassen?48 Gibt es etwa unter uns Pharisäern oder Mitgliedern des Hohen Rates auch nur einen Einzigen, der diesem Menschen glaubt?49 Nur dieses verfluchte Volk läuft ihm nach, das keine Ahnung vom Gesetz hat.«50 Doch Nikodemus, der auch zu den Pharisäern gehörte und Jesus früher einmal aufgesucht hatte,[6] widersprach ihnen: (Joh 3,1)51 »Seit wann verurteilt denn unser Gesetz einen Menschen, ehe man ihn verhört und ihm seine Schuld nachgewiesen hat?«52 Da fragten ihn die anderen Pharisäer: »Bist du etwa auch aus Galiläa?[7] Du brauchst nur in der Heiligen Schrift nachzulesen. Dann weißt du: Kein Prophet kommt aus Galiläa!« (Mt 2,23; Mt 4,15)53 Danach gingen sie alle nach Hause.[8]

Johannes 7

Menge Bibel

1 Hierauf zog Jesus in Galiläa umher; denn in Judäa wollte er nicht umherziehen, weil die Juden ihm nach dem Leben trachteten;2 es stand aber das jüdische Laubhüttenfest nahe bevor.3 Darum sagten seine Brüder zu ihm: »Mache dich von hier auf den Weg und begib dich nach Judäa, damit deine Jünger[1] auch dort die Werke sehen, die du tust;4 denn niemand wirkt doch in der Verborgenheit, wenn er sich in der Öffentlichkeit geltend machen will. Willst du überhaupt solche Tätigkeit ausüben, so zeige dich der Welt öffentlich« –5 nicht einmal seine Brüder nämlich glaubten an ihn.6 Da antwortete Jesus ihnen: »Meine Zeit ist noch nicht da; für euch freilich ist die Zeit immer gelegen.7 Euch kann die Welt nicht hassen, mich aber haßt sie, weil ich von ihr bezeuge, daß ihr ganzes Tun böse ist.8 Geht ihr nur zum Fest hinauf, ich gehe zu diesem Fest nicht hinauf, weil meine Zeit noch nicht erfüllt ist.«9 So sprach er zu ihnen und blieb in Galiläa.10 Als dann aber seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, da ging auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern ganz in der Stille.11 Die Juden suchten nun während des Festes nach ihm und fragten: »Wo ist er?«12 Und unter den Volksscharen war viel Gerede über ihn; die einen sagten: »Er ist ein guter Mann«; andere dagegen behaupteten: »Nein, er ist ein Volksverführer«;13 doch niemand redete mit voller Offenheit über ihn aus Furcht vor den Juden.14 Als aber die Festwoche schon zur Hälfte vorüber war, ging Jesus zum Tempel hinauf und lehrte.15 Da wunderten sich die Juden und sagten: »Wie kommt dieser zur Schriftgelehrsamkeit, obwohl er doch keinen Unterricht in ihr erhalten hat[2]16 Da antwortete ihnen Jesus mit den Worten: »Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat;17 wenn jemand dessen Willen tun will, wird er inne werden, ob diese Lehre von Gott stammt oder ob ich von mir selbst aus rede.18 Wer von sich selbst aus redet, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und bei dem findet sich keine Ungerechtigkeit[3].19 Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? Und doch erfüllt niemand von euch das Gesetz! Warum sucht ihr mich zu töten?«20 Die Volksmenge antwortete: »Du bist von Sinnen! Wer sucht dich denn zu töten?«21 Jesus antwortete ihnen: »Ein einziges Werk habe ich (hier in Jerusalem) getan, und ihr seid allesamt verwundert darüber.22 Mose hat euch die Beschneidung gegeben – von Mose stammt sie freilich nicht, sondern von den Erzvätern –, und so beschneidet ihr denn einen Menschen (auch) am Sabbat.23 Wenn (nun) ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfängt, damit das mosaische Gesetz nicht gebrochen wird: da wollt ihr mir zürnen, weil ich einen ganzen Menschen am Sabbat gesund gemacht habe?24 Urteilt nicht nach dem äußeren Schein, sondern gebt ein gerechtes Urteil ab!«25 Da sagten einige von den Bewohnern Jerusalems: »Ist dieser Mensch es nicht, den sie zu töten suchen?26 Und seht nur: er redet ganz öffentlich, und man sagt ihm kein Wort! Die Oberen[4] werden doch nicht etwa zu der Erkenntnis gekommen sein, daß dieser der Messias ist?27 Freilich von diesem wissen wir, woher er stammt; wenn aber der Messias kommt, weiß niemand, woher er stammt.«28 Da rief Jesus im Tempel, wo er lehrte, laut aus: »Ja, ihr kennt mich und wißt, woher ich stamme! Und doch bin ich nicht von mir selbst aus gekommen, sondern es ist der rechte Sender, der mich gesandt hat, den ihr aber nicht kennt.29 Ich kenne ihn, weil ich von ihm her (ausgegangen) bin, und er hat mich gesandt.«30 Da suchten sie ihn festzunehmen, doch niemand legte Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war.31 Aus dem Volke kamen aber viele zum Glauben an ihn und sagten: »Wird wohl Christus[5], wenn er kommt, mehr Wunderzeichen tun, als dieser getan hat?«32 Die Pharisäer erfuhren, daß das Volk solche Ansichten im geheimen über ihn äußerte; daher schickten die Hohenpriester und die Pharisäer Diener ab, die ihn festnehmen sollten.33 Da sagte Jesus: »Nur noch kurze Zeit bin ich bei euch, dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat.34 Ihr werdet mich (dann) suchen, aber nicht finden, und wo ich (dann) bin, dahin könnt ihr nicht kommen.«35 Da sagten die Juden zueinander: »Wohin will dieser gehen, daß wir ihn nicht finden können? Will er etwa zu den Juden gehen, die unter den Griechen zerstreut leben, und der Lehrer der Griechen werden?36 Welchen Sinn hat dieses Wort, das er ausgesprochen hat: ›Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden‹ und ›Wo ich (dann) bin, dahin könnt ihr nicht kommen‹?«37 Am letzten, dem großen Tage[6] des Festes aber stand Jesus da und rief laut aus: »Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!38 Wer an mich glaubt, aus dessen Leibe werden, wie die Schrift gesagt hat (Joel 4,18; Sach 14,8; Hes 47,1-12), Ströme lebendigen Wassers fließen.«39 Damit meinte er aber den Geist, den die, welche zum Glauben an ihn gekommen waren, empfangen sollten; denn der (heilige) Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht zur Herrlichkeit erhoben worden war.40 Nun sagten manche aus dem Volk, die diese Worte gehört hatten: »Dieser ist wirklich der Prophet!«41 Andere sagten: »Er ist Christus[7]«; wieder andere meinten: »Christus kommt doch nicht aus Galiläa!42 Hat nicht die Schrift gesagt (2.Sam 7,12; Mi 5,1), daß Christus aus dem Samen[8] Davids und aus der Ortschaft Bethlehem, wo David gewohnt hat, kommen soll?«43 So entstand seinetwegen eine Spaltung unter dem Volk.44 Einige von ihnen hätten ihn nun gern festgenommen, aber keiner legte Hand an ihn.45 So kamen denn die Diener zu den Hohenpriestern und Pharisäern zurück, und diese fragten sie: »Warum habt ihr ihn nicht hergebracht?«46 Die Diener antworteten: »Noch niemals hat ein Mensch so geredet, wie dieser Mann redet!«47 Da erwiderten ihnen die Pharisäer: »Habt auch ihr euch irreführen lassen?48 Ist etwa irgendein Oberer[9] oder ein Pharisäer zum Glauben an ihn gekommen?49 Nein, nur dieses gemeine Volk, das vom Gesetz nichts weiß – verflucht sind sie!«50 Da sagte Nikodemus, der früher einmal zu Jesus gekommen war und ihrer Partei angehörte:51 »Verurteilt etwa unser Gesetz einen Menschen, ohne daß man ihn zuvor verhört und seine Schuld festgestellt hat?«52 Da gaben sie ihm zur Antwort: »Stammst du vielleicht auch aus Galiläa? Forsche doch nach und lerne begreifen, daß aus Galiläa kein Prophet hervorgeht!«53 Dann gingen sie weg, ein jeder in sein Haus;

Johannes 7

Neue evangelistische Übersetzung

1 Jesus blieb noch eine Zeitlang in Galiläa und zog von Ort zu Ort. Er mied Judäa, weil die führenden Männer des jüdischen Volkes seinen Tod beschlossen hatten.2 Kurz bevor die Juden ihr Laubhüttenfest feierten,3 sagten seine Brüder zu ihm: "Geh nach Judäa, damit deine Jünger auch dort sehen können, was für Wunder du tust.4 Wer bekannt werden möchte, versteckt seine Taten doch nicht. Falls du wirklich so wunderbare Dinge tust, dann zeige dich auch vor aller Welt."5 Denn nicht einmal seine Brüder glaubten an ihn.6 Jesus erwiderte: "Für mich ist die richtige Zeit noch nicht gekommen, aber euch ist jede Zeit recht.7 Euch kann die Welt nicht hassen, aber mich hasst sie, weil ich ihr immer wieder bezeuge, dass ihre Taten böse sind.8 Ihr könnt ruhig zu dem Fest gehen. Ich komme jetzt nicht. Für mich ist die richtige Zeit noch nicht da."9 Mit dieser Antwort ließ er sie gehen und blieb in Galiläa.10 Nachdem seine Brüder zum Fest gezogen waren, machte sich Jesus auch auf den Weg nach Jerusalem.[1] Er zeigte sich dabei aber nicht in der Öffentlichkeit.11 Während des Festes suchten ihn die Juden. "Wo ist er nur?", fragten sie.12 Überall tuschelten die Leute über ihn. "Er ist ein guter Mensch", meinten die einen. "Nein", widersprachen die anderen, "er verführt das Volk!"13 Doch keiner sagte seine Meinung öffentlich, denn sie hatten Angst vor den Führern der Juden.14 In der Mitte der Festwoche ging Jesus zum Tempel hinauf und begann dort das Volk zu unterrichten.15 Da wunderten sich die Juden: "Wie kommt es, dass er die Schriften so gut kennt? Er hat doch keinen Lehrer gehabt!"16 Jesus ging gleich darauf ein und sagte: "Meine Lehre stammt nicht von mir. Ich habe sie von dem, der mich gesandt hat.17 Wer bereit ist, das zu tun, was Gott will, wird erkennen, ob meine Lehre von Gott ist oder ob ich sie mir selbst ausgedacht habe.18 Wer seine eigenen Ansichten vorträgt, dem geht es um die eigene Ehre. Glaubwürdig ist jemand, dem es um die Ehre eines anderen geht, um die Ehre von dem, der ihn gesandt hat. Der hat keine falschen Absichten.19 Mose hat euch doch das Gesetz gegeben. Aber keiner von euch lebt danach, und mich wollt ihr sogar töten."20 "Du bist ja besessen!", riefen die Zuhörer. "Wer will dich denn töten?"21 Jesus gab ihnen zur Antwort: "Nur eine Sache habe ich am Sabbat getan, und ihr alle wundert euch immer noch darüber.22 Ihr beschneidet einen Menschen doch auch am Sabbat, wenn es sein muss, weil Mose euch die Beschneidung vorgeschrieben hat. Tatsächlich geht sie aber schon auf unsere Stammväter zurück. (1Mo 17,6)23 Wenn ein Mensch also auch am Sabbat beschnitten wird, um das Gesetz des Mose nicht zu brechen, warum seid ihr dann so aufgebracht, weil ich einen ganzen Menschen am Sabbat gesund gemacht habe?24 Urteilt nicht nach dem äußeren Eindruck, sondern so, wie es wirklich dem Gesetz entspricht."25 Einige Jerusalemer sagten zueinander: "Ist das nicht der, den sie umbringen wollten?26 Da lehrt er hier in aller Öffentlichkeit, und sie sagen kein Wort. Sollten unsere Oberen wirklich erkannt haben, dass er der Messias ist?27 Doch den hier kennen wir ja und wissen, woher er ist. Wenn der Messias kommt, weiß aber niemand, woher er stammt."28 Da rief Jesus, während er das Volk im Tempel unterwies: "Ja, ihr kennt mich und wisst, woher ich bin! Aber ich bin nicht aus eigenem Antrieb gekommen. Es gibt einen, der ganz wahrhaftig ist. Der hat mich gesandt, und den kennt ihr nicht!29 Doch ich kenne ihn, weil ich von ihm bin. Er ist es, der mich gesandt hat."30 Da wollten sie ihn festnehmen lassen. Doch keiner wagte es, Hand an ihn zu legen, weil seine Stunde noch nicht gekommen war.31 Viele in der Menge glaubten an ihn. Sie sagten zueinander: "Wird der Messias, wenn er kommt, wohl mehr Wunder tun, als dieser Mann sie getan hat?"32 Als die Pharisäer dieses Gerede im Volk mitbekamen, sorgten sie dafür, dass die obersten Priester einige Männer von der Tempelwache losschickten, um Jesus verhaften zu lassen.33 Währenddessen sagte Jesus zu der Menschenmenge: "Ich werde nur noch kurze Zeit hier bei euch sein, dann gehe ich zu dem zurück, der mich gesandt hat.34 Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden. Und wo ich dann bin, da könnt ihr nicht hinkommen."35 "Wo will er denn hin?", fragten sich die Juden ‹verständnislos›. "Wo sollen wir ihn nicht finden können? Will er etwa zu den Juden ins Ausland gehen oder gar den Griechen seine Lehre bringen?36 Was soll das heißen, wenn er sagt: 'Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden' und: 'Wo ich bin, da könnt ihr nicht hinkommen'?"37 Am letzten Tag, dem Höhepunkt des Festes, stellte sich Jesus ‹vor die Menge› hin und rief: "Wenn jemand Durst hat, soll er zu mir kommen und trinken!38 Wer an mich glaubt, aus dem werden – wie die Schrift gesagt hat – Ströme lebendigen Wassers fließen."[2]39 Er meinte damit den Geist, den die erhalten sollten, die an ihn glauben würden. Der Heilige Geist war ja noch nicht gekommen, weil Jesus noch nicht in Gottes Herrlichkeit zurückgekehrt war.40 Als sie das gehört hatten, sagten einige aus der Menge: "Das ist wirklich der Prophet, der kommen soll."41 Manche sagten sogar: "Er ist der Messias!" – "Der Messias kommt doch nicht aus Galiläa!", entgegneten andere.42 "Hat die Schrift nicht gesagt, dass der Messias ein Nachkomme Davids sein und aus Bethlehem[3] kommen wird, dem Dorf, in dem David lebte?"43 So kam es wegen Jesus zu einer Spaltung in der Menge.44 Einige wollten ihn verhaften lassen, aber keiner wagte es, ihn anzufassen.45 Als die Männer der Tempelwache zu den obersten Priestern und den Pharisäern zurückkamen, fragten diese: "Warum habt ihr ihn nicht hergebracht?"46 "Noch nie haben wir einen Menschen so reden hören", erwiderten die Männer.47 "Hat er euch denn auch verführt?", herrschten die Pharisäer sie an.48 "Glaubt denn ein einziger von den Oberen oder den Pharisäern an ihn?49 Das macht doch nur dieses verfluchte Volk, das keine Ahnung vom Gesetz hat!"50 Da sagte Nikodemus, der selbst ein Pharisäer war und Jesus einmal aufgesucht hatte:51 "Verurteilt unser Gesetz denn einen Menschen, ohne dass man ihn vorher verhört und seine Schuld festgestellt hat?"52 "Bist du etwa auch aus Galiläa?", gaben sie zurück. "Untersuche doch die Schriften, dann wirst du sehen, dass kein Prophet aus Galiläa kommt!"53 Dann gingen sie alle nach Hause.[4]

Johannes 7

Neue Genfer Übersetzung

1 In der darauf folgenden Zeit zog Jesus durch Galiläa. Er mied Judäa[1], denn dort trachteten ihm die führenden Männer des jüdischen Volkes[2] nach dem Leben.2 Doch kurz bevor die Juden ihr Laubhüttenfest feierten,3 sagten seine Brüder zu ihm: »Du solltest nicht länger hier in Galiläa bleiben. Geh nach Judäa, damit auch dort deine Jünger sehen können, was für große Dinge du tust.4 Wer mit dem, was er tut, in der Öffentlichkeit bekannt werden möchte, zieht sich nicht in einen versteckten Winkel zurück. Wenn du schon so ungewöhnliche Dinge tust, dann zeig dich auch vor aller Welt!«5 So redeten seine eigenen Brüder, weil nicht einmal sie an ihn glaubten.6 Doch Jesus gab ihnen zur Antwort: »Für mich ist die richtige Zeit noch nicht da; euch ist jeder Zeitpunkt recht.[3]7 Euch kann die Welt nicht hassen, mich aber hasst sie, weil ich nicht darüber schweige[4], dass ihr Tun böse ist.8 Geht ihr nur hinauf zum Fest. Ich komme jetzt nicht; für mich ist die Zeit noch nicht da[5]9 Mit dieser Antwort ließ er sie gehen; er selbst blieb in Galiläa.10 Nachdem jedoch seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, ging Jesus selbst auch nach Jerusalem hinauf, allerdings unbemerkt und ohne Aufsehen zu erregen[6].11 Während des Festes hielten die führenden Männer des jüdischen Volkes nach ihm Ausschau. »Wo ist er nur?«, fragten sie.12 Überall konnte man die Leute über ihn reden hören.[7] »Er ist ein guter Mensch«, sagten die einen. »Nein«, entgegneten andere, »er ist ein Volksverführer.«13 Aber aus Furcht vor den führenden Männern[8] wagte niemand, öffentlich seine Meinung über ihn zu äußern.14 Als die Festwoche schon zur Hälfte vorüber war, ging Jesus zum Tempel hinauf und begann zu lehren.15 »Wie kommt es, dass er die Schrift so gut kennt?[9]«, wunderten sich die Juden. »Er ist doch gar nicht darin ausgebildet.«16 Jesus selbst gab ihnen die Antwort: »Was ich verkünde, ist nicht meine eigene Lehre; es ist die Lehre dessen, der mich gesandt hat.17 Wenn jemand bereit ist, Gottes Willen zu erfüllen, wird er erkennen, ob das, was ich lehre, von Gott ist oder ob ich aus mir selbst heraus rede.18 Wer aus sich selbst heraus redet, dem geht es um seine eigene Ehre. Wem es aber um die Ehre dessen geht, der ihn gesandt hat, der ist glaubwürdig und hat keine unrechten Absichten[10].19 Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? Und doch lebt keiner von euch nach dem Gesetz. Mit welchem Recht wollt ihr mich also töten?[11]«20 »Du bist von einem Dämon besessen![12]«, rief die Menge. »Wer hat denn die Absicht, dich zu töten?«21 Jesus erwiderte: »Ihr seid alle noch immer ganz außer euch[13] wegen der einen Sache, die ich am Sabbat getan habe.[14]22 Dabei habt ihr keine Bedenken, die Beschneidung, wenn es sein muss, auch am Sabbat vorzunehmen, weil Mose sie euch vorgeschrieben hat.[15] Und eigentlich geht sie doch gar nicht auf ihn zurück, sondern bereits auf die Stammväter. (1Mo 17,10; 3Mo 12,3)23 Wenn also, um das Gesetz des Mose nicht zu brechen, ein Mensch am Sabbat beschnitten werden darf, warum seid ihr dann so empört darüber, dass ich am Sabbat einen Menschen am ganzen Körper[16] gesund gemacht habe?24 Urteilt nicht nach dem äußeren Schein, sondern bemüht euch um ein gerechtes Urteil!«25 Da sagten einige Leute aus Jerusalem: »Ist das nicht der Mann, dem sie nach dem Leben trachten?26 Aber seht, er redet in aller Öffentlichkeit, und sie verbieten es ihm mit keinem Wort! Sollten unsere führenden Männer etwa zu der Überzeugung gelangt sein, dass er der Messias[17] ist?27 Nun wissen wir allerdings bei diesem Mann, woher er kommt. Doch wenn der Messias auftreten wird, weiß niemand, woher er kommt.«28 Da rief Jesus, der im Tempel lehrte: »Ihr meint, mich zu kennen und zu wissen, woher ich komme. Aber ich bin nicht im eigenen Auftrag gekommen; es gibt einen, der mich gesandt hat, und das ist der wahre Gott[18]. Doch den kennt ihr nicht.29 Ich hingegen kenne ihn, denn ich komme von ihm; er ist es, der mich gesandt hat.«30 Nun hätten sie Jesus am liebsten festgenommen. Doch keiner wagte es, Hand an ihn zu legen; seine Zeit war noch nicht gekommen.31 Viele in der Menge glaubten an ihn; sie sagten: »Wenn der Messias kommt, wird er dann etwa mehr Wunder tun als dieser hier?«32 Den Pharisäern blieb nicht verborgen, was die Leute über Jesus redeten.[19] Darum schickten die führenden Priester und die Pharisäer Männer der Tempelwache[20] zu ihm mit dem Befehl, ihn festzunehmen.33 Da sagte Jesus: »Ich bin nur noch kurze Zeit bei euch; dann gehe ich zu dem, der mich gesandt hat.34 Ihr werdet mich suchen, aber ihr werdet mich nicht finden; dorthin, wo ich dann bin, könnt ihr nicht kommen.«35 Die Juden sahen einander verständnislos an[21]: »Er will an einen Ort gehen, wo wir ihn nicht finden können! Wo soll das denn sein? Will er etwa zu den Juden gehen, die im Ausland leben, und am Ende sogar den fremden Völkern seine Lehre bringen?[22]36 Was meint er damit, wenn er sagt: ›Ihr werdet mich suchen, aber ihr werdet mich nicht finden; dorthin, wo ich dann bin, könnt ihr nicht kommen‹?«37 Am letzten Tag, dem größten Tag des Festes, trat Jesus vor die Menge und rief: »Wer Durst hat, soll zu mir kommen und trinken!38 Wenn jemand an mich glaubt, werden aus seinem Inneren[23], wie es in der Schrift heißt, Ströme von lebendigem Wasser fließen.[24]«39 Er sagte das im Hinblick auf den Heiligen Geist, den die empfangen sollten, die an Jesus glaubten[25]. Der Geist war zu jenem Zeitpunkt noch nicht gekommen, weil Jesus noch nicht in seiner Herrlichkeit offenbart worden war.40 Von diesen Worten beeindruckt, meinten einige aus der Menge: »Das ist wirklich der Prophet, auf den wir gewartet haben!«41 Manche sagten sogar: »Er ist der Messias!« – »Seit wann kommt denn der Messias aus Galiläa?«, wandten andere ein.42 »Heißt es nicht in der Schrift, dass der Messias ein Nachkomme Davids sein wird und aus Betlehem stammt, dem Ort, wo David lebte?[26]« (2Sam 7,12)43 So kam es wegen Jesus zu einer Spaltung in der Menge.44 Einige hätten ihn am liebsten festgenommen, aber keiner wagte es, Hand an ihn zu legen.45 Als die Männer der Tempelwache ohne Jesus zurückkehrten, wurden sie von den führenden Priestern und den Pharisäern gefragt: »Warum habt ihr ihn nicht hergebracht?« –46 »Noch nie hat ein Mensch so gesprochen wie dieser Mann«, rechtfertigten sie sich.47 »Habt ihr euch auch von ihm verführen lassen?«, herrschten die Pharisäer sie an.48 »Glaubt denn auch nur einer von den führenden Männern oder von den Pharisäern an ihn?49 Das tut doch nur dieses Volk, das das Gesetz nicht kennt, diese Leute, die verflucht sind.«50 Aber Nikodemus, der selbst ein Pharisäer war und Jesus früher einmal aufgesucht hatte, hielt ihnen entgegen:51 »Seit wann verurteilt unser Gesetz einen Menschen, ohne dass man ihn vorher anhört und feststellt, ob er schuldig ist?« –52 »Du bist wohl auch aus Galiläa?«, gaben sie zurück. »Forsche in der Schrift nach, dann wirst du sehen: Aus Galiläa kommt kein Prophet.[27]«53 Daraufhin[28] gingen sie alle nach Hause.

Johannes 7

Neues Leben. Die Bibel

1 Jesus blieb noch eine Weile in Galiläa und zog von Dorf zu Dorf. Er mied Judäa, denn dort schmiedeten die führenden Männer des jüdischen Volkes Mordpläne gegen ihn. (Joh 5,18; Joh 7,19; Joh 8,37)2 Doch die Zeit des Laubhüttenfestes rückte näher, (3Mo 23,34; 5Mo 16,16)3 und seine Brüder drängten ihn, zum Fest nach Judäa mitzugehen. »Geh doch nach Judäa, damit deine Jünger deine Wunder sehen können, die du tust!«, spotteten sie. (Mt 12,46)4 »Wenn du dich so versteckst, wirst du nie bekannt werden! Falls du wirklich so wunderbare Dinge tun kannst, dann beweise es vor aller Welt!«5 Denn selbst seine Brüder glaubten nicht an ihn.6 Jesus erwiderte: »Für mich ist der richtige Zeitpunkt noch nicht da; aber ihr könnt jederzeit gehen. (Joh 2,4; Joh 7,30; Joh 8,20)7 Euch kann die Welt nicht hassen. Mich dagegen hasst sie, weil ich sage, dass ihre Taten böse sind. (Joh 15,18)8 Geht ihr nur hinauf zum Fest. Ich bin noch[1] nicht so weit, zu diesem Fest zu gehen, weil meine Zeit noch nicht gekommen ist.«9 Und Jesus blieb in Galiläa.10 Doch nachdem seine Brüder zum Fest aufgebrochen waren, folgte ihnen Jesus, allerdings heimlich und ohne öffentliches Aufsehen zu erregen.11 Die führenden Männer des jüdischen Volkes ließen ihn suchen und fragten überall nach ihm. (Joh 11,56)12 Die Menschen sprachen untereinander heimlich über ihn. Ein paar sagten: »Er ist ein guter Mensch«, andere meinten: »Er ist nichts als ein Betrüger, der die Leute verführt.« (Joh 7,40)13 Aber keiner hatte den Mut, in aller Öffentlichkeit für ihn einzutreten, weil sie den Konflikt mit den führenden Juden scheuten. (Joh 9,22)14 Als das Fest zur Hälfte vorüber war, ging Jesus zum Tempel hinauf und begann zu lehren.15 Die Juden waren zutiefst erstaunt, als sie ihn hörten. »Woher weiß er das alles, ohne dass er die Schrift studiert hat?«, fragten sie. (Mt 13,54; Lk 2,47; Apg 4,13)16 Da sagte Jesus zu ihnen: »Ich lehre nicht meine eigenen Gedanken, sondern die Gedanken Gottes, der mich gesandt hat. (Joh 8,28; Joh 12,49; Joh 14,10)17 Wer den Willen Gottes tun will, wird erkennen, ob meine Lehre von Gott kommt oder ob ich aus mir selbst heraus rede.18 Wer nur seine eigenen Anschauungen vertritt, sucht Anerkennung für sich selbst. Wer aber den ehren will, der ihn gesandt hat, der ist glaubwürdig und ohne falsche Absichten. (Joh 5,41; Joh 8,50)19 Keiner von euch gehorcht dem Gesetz, das Mose euch gab, ja ihr versucht sogar, mich zu töten! Mit welchem Recht?« (Joh 1,17; Joh 7,1; Joh 8,37)20 Die Menge erwiderte: »Du bist ja von einem Dämon besessen! Wer will dich töten?« (Joh 8,48; Joh 10,20)21 Jesus erwiderte: »Eine einzige Tat habe ich am Sabbat getan, an der ihr Anstoß nehmt.[2] (1Mo 17,10; 3Mo 12,3)22 Aber auch ihr arbeitet am Sabbat, wenn ihr einen Menschen an diesem Tag beschneidet, weil Mose euch das Gesetz der Beschneidung gab. Dabei ist der Brauch der Beschneidung älter als das mosaische Gesetz; er geht auf die Stammväter zurück.23 Denn wenn der vorgeschriebene Zeitpunkt für die Beschneidung eurer Söhne auf einen Sabbat fällt, dann vollzieht ihr die Beschneidung, um das mosaische Gesetz nicht zu brechen. Warum also empört ihr euch und verurteilt mich? Weil ich einen Menschen am Sabbat geheilt habe? (Joh 5,8; Apg 7,8)24 Denkt darüber nach und richtet nicht nach dem äußeren Schein, sondern richtet gerecht!« (Jes 11,3; Joh 8,15)25 Einige Leute aus Jerusalem sagten zueinander: »Ist das nicht der Mann, den sie umbringen wollen?26 Da lehrt er hier in aller Öffentlichkeit, und sie schweigen dazu. Haben sie etwa erkannt, dass er wirklich der Christus ist?27 Aber wie könnte das sein? Wir wissen doch, woher dieser Mann stammt. Wenn der Christus kommt, wird er einfach da sein, ohne dass jemand weiß, woher er kommt.« (Joh 9,29)28 Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: »Ja, ihr denkt, ihr kennt mich und wisst, woher ich komme. Doch ich komme nicht in meinem eigenen Auftrag, sondern im Namen dessen, der mich gesandt hat. Doch den kennt ihr nicht. (Joh 8,26; Joh 17,25)29 Ich aber kenne ihn, denn ich komme von ihm, und er hat mich gesandt.«30 Da wollten sie ihn verhaften lassen, aber niemand legte Hand an ihn, denn seine Zeit war noch nicht gekommen. (Joh 8,20)31 Viele von den Menschen im Tempel glaubten an ihn. »Denn«, so sagten sie, »würde man von Christus mehr Wunder erwarten, als dieser Mann sie getan hat?« (Joh 2,23; Joh 8,30; Joh 10,42; Joh 11,45; Joh 12,11)32 Als die Pharisäer diese und ähnliche Äußerungen der Leute hörten, schickten sie und die obersten Priester Männer der Tempelwache aus, um Jesus verhaften zu lassen.33 Doch Jesus sagte zu ihnen: »Ich werde nur noch kurze Zeit hier sein. Dann werde ich zu dem zurückkehren, der mich gesandt hat. (Joh 13,33; Joh 16,5)34 Ihr werdet nach mir suchen, doch ihr werdet mich nicht finden. Und ihr werdet nicht dorthin kommen können, wo ich dann bin.« (Joh 8,21; Joh 13,33)35 Diese Aussage irritierte die Juden. »Wo will er hingehen, sodass wir ihn nicht finden können?«, fragten sie. »Will er etwa das Land verlassen und zu den Juden in anderen Ländern gehen, ja vielleicht sogar zu den Heiden?36 Was meint er mit den Worten: ›Ihr werdet nach mir suchen, doch ihr werdet mich nicht finden‹, oder: ›Ihr werdet nicht dorthin kommen können, wo ich dann bin‹?«37 Am letzten Tag, dem Höhepunkt des Festes, stellte Jesus sich hin und rief der Menge zu: »Wenn jemand Durst hat, soll er zu mir kommen und trinken! (Jes 55,1; Joh 4,10; Joh 6,35; Offb 22,17)38 Wer an mich glaubt, aus dessen Innerem werden Ströme lebendigen Wassers fließen, wie es in der Schrift heißt.«[3] (Spr 18,4; Jes 58,11; Hes 47,1; Joe 4,18)39 Mit dem »lebendigen Wasser« meinte er den Geist, der jedem zuteilwerden sollte, der an ihn glaubte. Aber der Geist war noch nicht gekommen, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war. (Joh 14,17; Joh 16,7; Joh 20,22; Röm 8,9; 1Kor 15,45; 2Kor 3,17)40 Als die Menge das hörte, meinten einige: »Bestimmt ist dieser Mann der Prophet.«[4] (5Mo 18,15; Joh 6,14)41 Andere sagten: »Er ist der Christus.« Wieder andere wandten dagegen ein: »Das kann nicht sein! Oder kommt der Christus etwa aus Galiläa? (Joh 1,46)42 In der Schrift steht, dass der Messias aus dem königlichen Geschlecht Davids geboren wird, und zwar in Bethlehem, dem Dorf, in dem David geboren wurde.«[5] (2Sam 7,12; Mi 5,1; Mt 1,1; Mt 2,5; Lk 2,4)43 So war die Menge unterschiedlicher Meinung über ihn.44 Und einige wollten ihn verhaften lassen, aber niemand legte Hand an ihn. (Joh 7,30)45 Die Männer der Tempelwache, die ausgeschickt worden waren, um ihn zu verhaften, kehrten unverrichteter Dinge zu den obersten Priestern und Pharisäern zurück. »Warum habt ihr ihn nicht hergebracht?«, wollten diese wissen.46 »Noch nie haben wir einen Menschen so sprechen hören!«, antworteten die Männer. (Mt 7,28)47 »Habt ihr euch etwa auch von ihm in die Irre führen lassen?«, spotteten die Pharisäer.48 »Glaubt auch nur ein Einziger der oberen Priester oder Pharisäer an ihn? (Joh 12,42)49 Aber nur dieses Volk, diese Menschen, die das Gesetz nicht kennen, diese Menschen, die verflucht sind!«50 Da sagte Nikodemus, der selbst Pharisäer war und Jesus einmal aufgesucht hatte: (Joh 3,1; Joh 19,39)51 »Entspricht es etwa unserem Gesetz, einen Mann zu verurteilen, ehe man ihn angehört und erkannt hat, ob er schuldig ist?« (5Mo 1,16)52 Sie erwiderten: »Stammst du etwa auch aus Galiläa? Forsche doch in der Schrift nach, dann wirst du es selbst sehen: Aus Galiläa kommt kein Prophet!« (Jes 8,23; Mt 4,14; Joh 1,46)53 Da[6] trennten sie sich und jeder ging nach Hause.

Johannes 7

Schlachter 2000

1 Und danach zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil die Juden ihn zu töten suchten. (Joh 5,16; Joh 7,25)2 Es war aber das Laubhüttenfest der Juden nahe. (3Mo 23,34)3 Da sprachen seine Brüder zu ihm: Brich doch auf von hier und zieh nach Judäa, damit auch deine Jünger die Werke sehen können, die du tust!4 Denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht zugleich öffentlich bekannt zu sein. Wenn du diese Dinge tust, so offenbare dich der Welt! (Mt 5,15)5 Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.6 Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da; aber eure Zeit ist immer bereit. (Joh 2,4; Joh 7,8)7 Die Welt kann euch nicht hassen, mich aber hasst sie; denn ich bezeuge von ihr, dass ihre Werke böse sind. (Joh 3,20; Joh 15,18)8 Geht ihr hinauf zu diesem Fest; ich gehe noch nicht zu diesem Fest hinauf, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. (Joh 7,30)9 Und als er dies zu ihnen gesagt hatte, blieb er in Galiläa.10 Nachdem aber seine Brüder hinaufgegangen waren, ging auch er hinauf zum Fest, nicht öffentlich, sondern wie im Verborgenen. (Joh 2,13; Joh 5,1)11 Da suchten ihn die Juden während des Festes und sprachen: Wo ist er? (Joh 1,39; Joh 6,24)12 Und es gab viel Gemurmel seinetwegen unter der Volksmenge. Etliche sagten: Er ist gut!, andere aber sprachen: Nein, sondern er verführt die Leute! (Lk 2,34)13 Doch redete niemand freimütig über ihn, aus Furcht vor den Juden. (Joh 9,22; 1Joh 4,18)14 Als aber das Fest schon zur Hälfte verflossen war, ging Jesus in den Tempel hinauf und lehrte. (Joh 8,2; Joh 18,20)15 Und die Juden verwunderten sich und sprachen: Woher kennt dieser die Schriften? Er hat doch nicht studiert! (Jes 8,14; Mt 13,54; Apg 4,13)16 Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. (Joh 5,19; Joh 8,28; Hebr 1,1)17 Wenn jemand seinen Willen tun will, wird er erkennen, ob diese Lehre von Gott ist, oder ob ich aus mir selbst rede. (Ps 112,4; Joh 8,40)18 Wer aus sich selbst redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und keine Ungerechtigkeit ist in ihm. (Lk 20,21; Joh 8,50; Apg 8,9; Gal 1,10)19 Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? Und doch tut keiner von euch das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu töten? (5Mo 33,4; Joh 1,17; Joh 5,18; Joh 7,25; Joh 9,28; Röm 2,17)20 Die Menge antwortete und sprach: Du hast einen Dämon! Wer sucht dich zu töten? (Joh 8,48; Joh 8,52)21 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein Werk habe ich getan, und ihr alle verwundert euch.22 Darum [sage ich euch:] Mose hat euch die Beschneidung gegeben (nicht dass sie von Mose kommt, sondern von den Vätern), und ihr beschneidet den Menschen am Sabbat. (1Mo 17,10; 3Mo 12,3; Röm 4,11)23 Wenn ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfängt, damit das Gesetz Moses nicht übertreten wird, was zürnt ihr mir denn, dass ich den ganzen Menschen am Sabbat gesund gemacht habe? (Mt 12,1; Mt 12,5; Mt 12,8; Joh 5,9; Joh 5,14; Joh 5,16)24 Richtet nicht nach dem Augenschein, sondern fällt ein gerechtes Urteil! (Ps 82,2)25 Da sprachen etliche von Jerusalem: Ist das nicht der, den sie zu töten suchen? (Joh 7,19)26 Und siehe, er redet öffentlich, und sie sagen ihm nichts. Haben etwa die Obersten wirklich erkannt, dass dieser in Wahrheit der Christus ist? (Ps 40,10; Joh 7,48)27 Doch von diesem wissen wir, woher er ist; wenn aber der Christus kommt, so wird niemand wissen, woher er ist. (Joh 6,42)28 Da rief Jesus, während er im Tempel lehrte, und sprach: Ja, ihr kennt mich und wisst, woher ich bin! Und doch bin ich nicht von mir selbst gekommen, sondern der ist wahrhaftig, der mich gesandt hat, den ihr nicht kennt. (Hos 4,1; Joh 8,19; Joh 8,26; Joh 8,42; Joh 8,55; Röm 3,4; 1Joh 5,20)29 Ich aber kenne ihn, weil ich von ihm bin, und er hat mich gesandt. (Lk 10,22; Joh 5,38; 1Joh 4,9)30 Da suchten sie ihn zu ergreifen; aber niemand legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. (Joh 8,20; Joh 13,1)31 Viele aber aus der Volksmenge glaubten an ihn und sprachen: Wenn der Christus kommt, wird er wohl mehr Zeichen tun als die, welche dieser getan hat? (Joh 2,23; Joh 3,2; Joh 4,39; Joh 4,42; Joh 8,30)32 Die Pharisäer hörten, dass die Menge diese Dinge über ihn murmelte; darum sandten die Pharisäer und die obersten Priester Diener ab, um ihn zu ergreifen. (Lk 22,47)33 Da sprach Jesus zu ihnen: Noch eine kleine Zeit bin ich bei euch, und dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat. (Joh 12,35; Joh 13,33; Joh 16,5)34 Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, dorthin könnt ihr nicht kommen. (Hos 5,6; Am 8,12; Joh 8,21)35 Da sprachen die Juden untereinander: Wohin will er denn gehen, dass wir ihn nicht finden sollen? Will er etwa zu den unter den Griechen Zerstreuten gehen und die Griechen lehren? (Joh 12,20; Apg 11,20; Apg 17,4; Röm 10,12; 1Kor 12,13; Gal 3,28)36 Was ist das für ein Wort, das er sprach: Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, dorthin könnt ihr nicht kommen? (Joh 16,17)37 Aber am letzten, dem großen Tag des Festes stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke! (3Mo 23,36; Jes 55,1; 1Kor 10,4; Offb 21,6)38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. (Spr 18,4; Jes 35,6; Jes 58,11; Jer 31,12; Joh 4,14)39 Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, welche an ihn glauben; denn der Heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war. (Jes 44,3; Joe 3,1; Apg 2,33; Apg 2,38; Eph 1,13; Eph 4,8)40 Viele nun aus der Volksmenge sagten, als sie das Wort hörten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. (Joh 6,14)41 Andere sprachen: Dieser ist der Christus! Andere aber sagten: Kommt der Christus denn aus Galiläa? (Joh 1,45; Joh 6,69; Joh 7,52)42 Sagt nicht die Schrift, dass der Christus aus dem Samen Davids kommt und aus dem Dorf Bethlehem, wo David war? (1Sam 17,12; Ps 132,11; Jer 23,5; Mi 5,1)43 Es entstand nun seinetwegen eine Spaltung unter der Volksmenge.44 Und etliche von ihnen wollten ihn ergreifen, doch legte niemand Hand an ihn. (Joh 7,30)45 Nun kamen die Diener zu den obersten Priestern und Pharisäern zurück, und diese sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht?46 Die Diener antworteten: Nie hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch! (Ps 45,3; Mt 7,29; Lk 4,22; Offb 19,13)47 Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid auch ihr verführt worden? (2Kön 18,29)48 Glaubt auch einer von den Obersten oder von den Pharisäern an ihn? (Joh 12,42; 1Kor 1,26)49 Aber dieser Pöbel, der das Gesetz nicht kennt, der ist unter dem Fluch! (Joh 9,34)50 Da spricht zu ihnen Nikodemus, der bei Nacht zu ihm gekommen war, und der einer der Ihren war: (Joh 3,1)51 Richtet unser Gesetz einen Menschen, es sei denn, man habe ihn zuvor selbst gehört und erkannt, was er tut? (5Mo 1,17; 5Mo 19,16; Spr 18,13)52 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du etwa auch aus Galiläa? Forsche nach und sieh: Kein Prophet ist aus Galiläa hervorgegangen! (Jes 9,1; Joh 1,45)53 Und so ging jeder in sein Haus.

Johannes 7

Zürcher Bibel

1 Und danach zog Jesus in Galiläa umher; denn in Judäa wollte er nicht umherziehen, weil die Juden ihn töten wollten. (Joh 5,18; Joh 7,19; Joh 8,37; Joh 10,31; Joh 11,53)2 Das Laubhüttenfest der Juden aber war nahe.3 Da sagten seine Brüder zu ihm: Brich auf von hier, und geh hinüber nach Judäa, damit auch deine Jünger die Werke sehen, die du tust.4 Denn niemand wirkt im Verborgenen und strebt zugleich nach Öffentlichkeit. Wenn du das willst, dann offenbare dich der Welt.5 Auch seine Brüder glaubten nämlich nicht an ihn.6 Da sagt Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist immer schon da. (Joh 2,4)7 Euch kann die Welt nicht hassen, mich aber hasst sie, weil ich ihr das Zeugnis ausstelle, dass ihre Werke böse sind.8 Geht ihr hinauf zum Fest; ich gehe nicht hinauf zu diesem Fest, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt.9 Das sagte er und blieb in Galiläa.10 Nachdem aber seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, da ging auch er hinauf, nicht öffentlich, sondern heimlich.11 Die Juden nun suchten ihn auf dem Fest und sagten: Wo ist er?12 Und unter den Leuten war viel Gerede über ihn. Die einen sagten: Er ist gut. Andere sagten: Nein, er verführt das Volk.13 Doch sprach niemand offen über ihn aus Furcht vor den Juden. (Joh 9,22; Joh 19,38; Joh 20,19)14 Als aber das Fest schon zur Hälfte vorüber war, ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte.15 Da staunten die Juden und sagten: Wie kann dieser die Schriften kennen, ohne unterrichtet worden zu sein?16 Da antwortete ihnen Jesus: Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. (Joh 3,34)17 Wer seinen Willen tun will, wird erkennen, ob diese Lehre aus Gott ist oder ob ich von mir aus rede.18 Wer von sich aus redet, sucht die eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist glaubwürdig, und keine Ungerechtigkeit ist in ihm. (Joh 5,44)19 Hat Mose euch nicht das Gesetz gegeben? Und niemand von euch tut, was das Gesetz verlangt. Was wollt ihr mich töten?20 Das Volk antwortete: Du hast einen Dämon. Wer hat denn die Absicht, dich zu töten? (Mt 7,1; Mt 9,34; Lk 7,33; Joh 8,48; Joh 10,20)21 Jesus antwortete ihnen: Ein einziges Werk habe ich getan, und ihr wundert euch alle darüber.22 Mose hat euch die Beschneidung gegeben - sie geht zwar nicht auf Mose, sondern auf die Väter zurück -, und ihr beschneidet einen Menschen am Sabbat. (1Mo 17,9)23 Wenn nun ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfangen muss, damit das Gesetz des Mose nicht gebrochen wird, wie könnt ihr da mir zürnen, wenn ich einen ganzen Menschen am Sabbat gesund gemacht habe? (3Mo 12,3; Mt 5,10; Mt 9,16; Mt 12,5)24 Urteilt nicht nach dem, was vor Augen liegt, sondern sprecht ein gerechtes Urteil.25 Da sagten einige aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie am liebsten töten möchten? (Joh 7,1)26 Und dabei redet er öffentlich, und sie lassen ihn gewähren. Sollten die Mitglieder des Hohen Rates wirklich erkannt haben, dass dieser der Christus ist? (Joh 11,27; Joh 12,42)27 Doch von dem da wissen wir, woher er ist; vom Christus aber, wenn er kommt, weiss niemand, woher er ist. (Joh 3,8; Joh 8,14; Joh 9,29)28 Da rief Jesus, während er im Tempel lehrte: Mich kennt ihr und wisst, woher ich bin. Und ich bin nicht von mir aus gekommen, vielmehr ist der glaubwürdig, der mich gesandt hat, den ihr nicht kennt. (Joh 8,19; Joh 8,42)29 Ich kenne ihn, weil ich von ihm her komme und er mich gesandt hat. (Joh 8,55)30 Da wollten sie ihn festnehmen, und doch unternahm keiner etwas gegen ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. (Joh 2,4; Joh 8,20)31 Aus dem Volk aber kamen viele zum Glauben an ihn, und sie sagten: Wird der Christus, wenn er kommt, etwa mehr Zeichen tun, als dieser getan hat? (Joh 2,23)32 Die Pharisäer hörten, was im Volk über ihn gemunkelt wurde. Und die Hohen Priester und die Pharisäer schickten Gerichtsdiener aus, um ihn festzunehmen.33 Da sprach Jesus: Noch eine kurze Zeit bin ich bei euch; dann gehe ich fort zu dem, der mich gesandt hat. (Joh 14,19; Joh 16,16)34 Ihr werdet mich suchen und mich nicht finden; und wo ich bin, da könnt ihr nicht hinkommen. (Joh 8,21; Joh 13,33)35 Da sagten die Juden zueinander: Wo will der hingehen, dass wir ihn nicht finden können? Will er etwa in die griechische Diaspora gehen und die Griechen lehren?36 Was bedeutet das Wort, das er da gesagt hat: Ihr werdet mich suchen und mich nicht finden; und wo ich bin, da könnt ihr nicht hinkommen? (Joh 8,22; Joh 16,17)37 Am letzten, dem grossen Tag des Festes aber stand Jesus da und rief: Wenn jemand Durst hat, komme er zu mir und trinke![1]38 Wer an mich glaubt, aus dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fliessen. (Joh 4,10)39 Damit meinte er den Geist, den jene empfangen sollten, die an ihn glaubten. Denn der Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war. (Joh 12,23; Joh 14,16; Joh 20,22)40 Da sagten einige aus dem Volk, die diese Worte gehört hatten: Das ist wirklich der Prophet. (Joh 1,21)41 Andere sagten: Das ist der Christus. Wieder andere sagten: Soll denn der Christus aus Galiläa kommen? (Joh 1,46; Joh 11,27)42 Sagt nicht die Schrift, dass der Christus aus dem Geschlecht Davids und aus Betlehem kommt, dem Dorf, wo David war? (Mi 5,1; Mt 2,4; Mt 22,42)43 So kam es seinetwegen zu einer Spaltung im Volk.44 Einige von ihnen aber wollten ihn festnehmen, doch legte keiner Hand an ihn.45 Die Gerichtsdiener kamen nun zu den Hohen Priestern und Pharisäern zurück, und diese sagten zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht hergebracht?46 Die Diener antworteten: Noch nie hat ein Mensch so geredet.47 Da antworteten ihnen die Pharisäer: Habt etwa auch ihr euch verführen lassen?48 Ist etwa einer vom Hohen Rat zum Glauben an ihn gekommen oder einer von den Pharisäern?49 Aber dieses Volk, das nichts weiss vom Gesetz - verflucht sei es! (5Mo 27,26)50 Nikodemus - der früher einmal zu Jesus gekommen war -, einer der Ihren, sagte zu ihnen:51 Verurteilt denn unser Gesetz einen Menschen, ohne dass man ihn vorher angehört hätte und wüsste, was er getan hat? (5Mo 1,16)52 Sie entgegneten ihm: Bist vielleicht auch du aus Galiläa? Forsche nach und du wirst sehen: Aus Galiläa ersteht kein Prophet.53 Und sie gingen, jeder in sein Haus.[2]