Jesaja 65

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Ich wurde gesucht von denen, / die nicht forschten, ich wurde gefunden von denen, / die mich nicht suchten. Ich sagte zu einer Nation, / die mich nicht anrief: / Hier bin ich, hier bin ich! (Röm 10,20)2 Den ganzen Tag streckte ich meine Hände aus / nach einem abtrünnigen Volk, nach denen, die den Weg gehen, der nicht gut ist, / hinter ihren eigenen Plänen her,3 nach dem Volk, / das mich ständig ins Angesicht kränkt: die schlachten in Gärten / und räuchern auf Ziegelsteinen,4 die in Grabkammern sitzen / und die Nächte in Höhlen verbringen, die Schweinefleisch essen / und unreine Brühe in ihren Töpfen haben,5 die sagen: Bleib, wo du bist, komm mir nicht nahe, / denn sonst mache ich dich heilig. Diese Leute sind Rauch in meiner Nase, / ein loderndes Feuer den ganzen Tag.6 Siehe, es ist aufgeschrieben vor mir, / ich werde nicht schweigen, / sondern ich vergelte, ja ich vergelte ihnen in ihren Schoß hinein:7 für eure Schuld / und die Schuld eurer Väter, spricht der HERR. Denen, die auf den Bergen räucherten / und mich auf den Hügeln verhöhnten, messe ich zuerst ihren Lohn zu, / in ihren Schoß hinein.8 So spricht der HERR: / Wie wenn sich Saft in der Traube findet / und man sagt: Verdirb sie nicht, denn es ist Segen darin, so will ich um meiner Knechte willen handeln, / um nicht das Ganze zu vernichten.9 Ich lasse aus Jakob Nachkommen hervorgehen / und aus Juda einen Erben meiner Berge. Meine Erwählten sollen das Land besitzen / und meine Knechte sollen dort wohnen. (Jes 57,13; Jes 60,21)10 Dann wird die Scharonebene zur Schafweide / und das Achortal zum Lagerplatz der Rinder, / für mein Volk, das mich sucht. (1Chr 27,29; Jes 33,9)11 Euch aber, die ihr den HERRN verlasst, / meinen heiligen Berg vergesst, die ihr dem Glücksgott den Tisch deckt / und dem Gott des Schicksals den Weinkrug füllt,12 überantworte ich dem Schwert / und ihr alle geht zur Schlachtung in die Knie. Denn ich rief und ihr gabt keine Antwort, / ich redete und ihr hörtet nicht, sondern ihr habt getan, was in meinen Augen böse ist / und was mir nicht gefällt, / das habt ihr euch erwählt. (Jes 34,2; Jes 66,4; Jer 7,13)13 Darum - so spricht GOTT, der Herr: / Siehe, meine Knechte sollen essen, / aber ihr werdet hungern. Siehe, meine Knechte sollen trinken, / aber ihr werdet dürsten. Siehe, meine Knechte sollen sich freuen, / aber ihr werdet beschämt dastehen.14 Siehe, meine Knechte sollen aus Herzenslust frohlocken, / aber ihr werdet schreien vor Herzeleid und heulen vor Verzweiflung.15 Ihr werdet euren Namen meinen Auserwählten / zum Schwur hergeben müssen: GOTT, der Herr, wird dich töten! / Seinen Knechten aber wird er einen anderen Namen geben.16 Wer sich segnet im Land, / wird sich segnen im Gott des Amen, und wer schwört im Land, / wird schwören beim Gott des Amen. Denn vergessen sind die früheren Nöte, / sie sind vor meinen Augen verborgen. (Jes 43,18)17 Ja, siehe, ich erschaffe einen neuen Himmel / und eine neue Erde. Man wird nicht mehr an das Frühere denken, / es kommt niemand mehr in den Sinn. (Jes 66,22)18 Vielmehr jubelt und jauchzt ohne Ende / über das, was ich erschaffe! Denn siehe, ich erschaffe Jerusalem zum Jauchzen / und sein Volk zum Jubel.19 Ich werde über Jerusalem jubeln / und frohlocken über mein Volk. Nicht mehr hört man dort lautes Weinen / und Klagegeschrei. (Jes 62,5; Offb 21,4)20 Es wird dort keinen Säugling mehr geben, / der nur wenige Tage lebt, und keinen Greis, / der seine Tage nicht erfüllt; wer als Hundertjähriger stirbt, / gilt als junger Mann, / und wer die hundert Jahre verfehlt,/ gilt als verflucht. (Sach 8,4)21 Sie werden Häuser bauen / und selbst darin wohnen, / sie werden Weinberge pflanzen und selbst deren Früchte genießen. (Ps 128,2; Jes 62,8)22 Sie werden nicht bauen, / damit ein anderer wohnt, nicht pflanzen, / damit ein anderer isst, sondern wie die Tage eines Baumes / sind die Tage meines Volkes und das Werk ihrer Hände / werden meine Auserwählten selber verbrauchen.23 Sie mühen sich nicht vergebens / und gebären nicht für den schnellen Tod. Denn sie sind die Nachkommen der vom HERRN Gesegneten / und ihre Sprösslinge sind mit ihnen. (Jes 61,9)24 So wird es sein: Ehe sie rufen, antworte ich, / während sie noch reden, höre ich. (Jes 58,9)25 Wolf und Lamm weiden zusammen / und der Löwe frisst Stroh wie das Rind, / doch der Schlange Nahrung ist der Staub. Man tut nichts Böses / und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg, spricht der HERR. (1Mo 3,14; Jes 11,6)

Jesaja 65

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ich ließ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten, ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten. Zu einem Volk, das meinen Namen nicht anrief, sagte ich: Hier bin ich, hier bin ich! (Röm 10,20)2 Ich streckte meine Hände aus den ganzen Tag nach einem ungehorsamen Volk, das nach seinen eigenen Gedanken wandelt auf einem Wege, der nicht gut ist; (Röm 10,21)3 nach einem Volk, das mich beständig ins Angesicht kränkt: Sie opfern in den Gärten und räuchern auf Ziegelsteinen,4 sie sitzen in Gräbern und bleiben über Nacht in Höhlen, essen Schweinefleisch und haben Gräuelsuppen in ihren Töpfen (3Mo 11,7; Jes 66,17)5 und sprechen: Bleib weg und rühr mich nicht an, denn ich bin für dich heilig. Die sollen ein Rauch werden in meiner Nase, ein Feuer, das den ganzen Tag brennt.6 Siehe, es steht vor mir geschrieben: Ich will nicht schweigen, sondern heimzahlen; ja, ich will es ihnen heimzahlen,7 beides, ihre Missetaten und ihrer Väter Missetaten miteinander, spricht der HERR, die auf den Bergen geräuchert und mich auf den Hügeln geschändet haben. Ja, ich will ihnen heimzahlen ihr früheres Tun.8 So spricht der HERR: Wie wenn man noch Saft in der Traube findet und spricht: Verdirb es nicht, denn es ist ein Segen darin!, so will ich um meiner Knechte willen tun, dass ich nicht alles verderbe. (1Mo 18,26; Jes 6,13)9 Ich will aus Jakob Nachkommen wachsen lassen und aus Juda Erben, die meine Berge besitzen; meine Auserwählten sollen sie besitzen, und meine Knechte sollen dort wohnen.10 Und meinem Volk, das nach mir fragt, soll Scharon eine Weide für die Herde werden und das Tal Achor ein Lagerplatz für das Vieh. (Jos 7,26; Jes 33,9)11 Aber ihr, die ihr den HERRN verlasst und meines heiligen Berges vergesst und dem Gad einen Tisch zurichtet und dem Meni[1] vom Trankopfer voll einschenkt, –12 wohlan, euch will ich dem Schwert übergeben, dass ihr euch alle zur Schlachtung hinknien müsst; denn ich rief, und ihr habt nicht geantwortet, ich redete, und ihr habt nicht gehört, sondern tatet, was mir nicht gefiel, und erwähltet, wonach ich kein Verlangen hatte. (Jes 66,4; Jer 7,13)13 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, meine Knechte sollen essen, ihr aber sollt hungern; siehe, meine Knechte sollen trinken, ihr aber sollt dürsten. Siehe, meine Knechte sollen fröhlich sein, ihr aber sollt zuschanden werden; (Jes 55,1)14 siehe, meine Knechte sollen vor Herzenslust jauchzen, ihr aber sollt vor Herzeleid schreien und vor Jammer heulen.15 Und ihr sollt euren Namen meinen Auserwählten zum Fluch überlassen »Dass dich Gott der HERR töte«; aber meine Knechte wird man mit einem andern Namen nennen. (Jes 62,2)16 Wer sich segnen wird auf Erden, der wird sich im Namen des wahrhaftigen Gottes segnen, und wer schwören wird auf Erden, der wird bei dem wahrhaftigen Gott schwören. Denn die früheren Ängste sind vergessen und vor meinen Augen entschwunden. (Jes 19,18; Jer 4,2)17 Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird. (Jes 66,22; 2Petr 3,13; Offb 21,1)18 Freuet euch und seid fröhlich immerdar über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich erschaffe Jerusalem zur Wonne und sein Volk zur Freude, (Jes 25,8; Jes 35,10; Offb 21,4)19 und ich will fröhlich sein über Jerusalem und mich freuen über mein Volk. Man soll in ihm nicht mehr hören die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens.20 Es sollen keine Kinder mehr da sein, die nur einige Tage leben, oder Alte, die ihre Jahre nicht erfüllen, sondern als Knabe gilt, wer hundert Jahre alt stirbt, und wer die hundert Jahre nicht erreicht, gilt als verflucht. (Sach 8,4)21 Sie werden Häuser bauen und bewohnen, sie werden Weinberge pflanzen und ihre Früchte essen. (Jes 62,8)22 Sie sollen nicht bauen, was ein anderer bewohne, und nicht pflanzen, was ein anderer esse. Denn die Tage meines Volks werden sein wie die Tage eines Baumes, und ihrer Hände Werk werden meine Auserwählten genießen. (5Mo 28,30; Hi 14,7)23 Sie sollen nicht umsonst arbeiten und keine Kinder für einen frühen Tod zeugen; denn sie sind das Geschlecht der Gesegneten des HERRN, und ihre Nachkommen sind bei ihnen.24 Und es soll geschehen: Ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören. (Jes 30,19; Jes 58,9)25 Wolf und Lamm sollen beieinander weiden; der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind, aber die Schlange muss Erde fressen. Man wird weder Bosheit noch Schaden tun auf meinem ganzen heiligen Berge, spricht der HERR. (1Mo 3,14; Jes 11,6)

Jesaja 65

Das Buch

von SCM Verlag

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Jesaja 65

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Ich war zu erfragen[1] für die, die nicht ⟨nach mir⟩ fragten; ich war zu finden für die, die mich nicht suchten. Ich sprach: Hier bin ich, hier bin ich!, zu einer Nation, die meinen Namen nicht anrief[2]. (Jes 63,19; Apg 28,28)2 Ich habe den ganzen Tag meine Hände ausgebreitet zu einem widerspenstigen Volk, ⟨zu solchen,⟩ die auf dem Weg, der nicht gut ist, ihren eigenen Gedanken nachlaufen. (Ps 36,5; Jes 59,7; Jes 66,4; Jer 18,12; Mt 23,37; Röm 10,20; Eph 2,3)3 Die Leute, die mich beständig ins Angesicht reizen, in den Gärten opfern und auf Ziegelsteinen Rauchopfer darbringen, (5Mo 32,21; Jes 1,29; 1Kor 10,22)4 die in den Gräbern sitzen und in verborgenen Orten übernachten, die Schweinefleisch essen und Gräuelbrühe[3] in ihren Gefäßen haben, (3Mo 11,7; 5Mo 14,3; Jes 66,17; Sach 9,7)5 die da sagen: Bleib für dich und komm mir nicht nahe, denn ich bin heilig für dich! – diese sind Rauch in meiner Nase, Feuer, das den ganzen Tag brennt.6 Siehe, aufgeschrieben ist es vor mir. Ich werde nicht schweigen, es sei denn, ich habe vergolten. In ihren Schoß[4] vergelte ich (Ps 50,3; Ps 79,12)7 ihre Sünden und die Sünden ihrer Väter[5] miteinander, spricht der HERR, ⟨denen,⟩ die auf den Bergen Rauchopfer dargebracht und mich auf den Hügeln verhöhnt haben. Ich werde ⟨ihnen⟩ den Lohn für ihr früheres Tun[6] in ihren Schoß[7] zumessen. (1Kön 22,44; 2Chr 21,11; Jer 16,18; Hes 20,27)8 So spricht der HERR: Wie sich Saft in der Traube findet, und man sagt: Vernichte sie nicht, denn ein Segen ist in ihr! – so will ich tun um meiner Knechte willen, dass ich nicht das Ganze vernichte. (1Mo 18,26; Jes 6,13; Mt 13,29)9 Ich werde aus Jakob Nachkommenschaft hervorgehen lassen und aus Juda einen Besitzer[8] meiner Berge. Und meine Auserwählten sollen es besitzen, und meine Knechte sollen dort wohnen. (Ps 69,37; Jes 60,21; Hes 36,8; Ob 1,17; Mt 24,22; Röm 11,5)10 Und Scharon wird zum Weideplatz der Schafe und das Tal Achor zum Lagerplatz der Rinder werden für mein Volk, das mich gesucht hat[9]. (Jos 7,26; 1Chr 27,29; Jer 29,13; Jer 33,12)11 Ihr aber, die ihr den HERRN verlasst, die ihr meinen heiligen Berg vergesst, die ihr dem Gad einen Tisch zurichtet und der Meni[10] den Mischkrug füllt: (2Kön 21,3; Jes 56,7; Jer 7,18)12 Ich habe euch für das Schwert bestimmt[11], und ihr alle werdet zur Abschlachtung in die Knie brechen, weil ich gerufen habe, ihr aber nicht geantwortet habt, ⟨weil⟩ ich geredet habe, ihr aber nicht gehört, sondern getan habt, was böse ist in meinen Augen, und das erwählt habt, woran ich kein Gefallen habe. (3Mo 26,25; Jes 59,15; Jes 66,4; Jer 35,17; Sach 7,11; Lk 19,44)13 Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, meine Knechte werden essen, ihr aber werdet hungern. Siehe, meine Knechte werden trinken, ihr aber werdet dürsten. Siehe, meine Knechte werden sich freuen, ihr aber werdet beschämt sein. (Spr 13,25)14 Siehe, meine Knechte werden jubeln von Herzenslust, ihr aber werdet schreien vor Herzeleid und heulen vor Verzweiflung[12]. (Ps 109,28; Jes 50,11; Jes 66,14)15 Und ihr werdet euren Namen meinen Auserwählten zum Fluchwort hinterlassen: »Der Herr, HERR, wird dich töten.« Meine[13] Knechte aber wird man mit einem andern Namen nennen. (Jes 62,2; Jer 29,22; Mt 21,41)16 Daher, wer sich im Land segnet, wird sich bei dem Gott der Treue[14] segnen, und wer im Land schwört, wird bei dem Gott der Treue schwören. Denn die früheren Nöte sind vergessen und vor meinen Augen verborgen. (5Mo 6,13; Hi 11,16; Jes 45,23; Jes 54,4; Offb 21,4)17 Denn siehe, ich schaffe[15] einen neuen Himmel und eine neue Erde. Und an das Frühere wird man nicht mehr denken, und es wird nicht mehr in den Sinn kommen. (Jes 66,22; 2Petr 3,13)18 Vielmehr freut euch und jauchzt allezeit über das, was ich schaffe[16]! Denn siehe, ich schaffe Jerusalem zum Jauchzen und sein Volk zur Freude. (2Chr 6,41; Jes 66,10; Zef 3,14)19 Und ich werde über Jerusalem jubeln und über mein Volk mich freuen. Und die Stimme des Weinens und die Stimme des Wehgeschreis wird darin nicht mehr gehört werden. (Ps 144,14; Jes 30,19; Jes 35,10; Jes 62,4; Zef 3,15)20 Und es wird dort keinen Säugling mehr geben[17]⟨, der nur wenige⟩ Tage ⟨alt wird,⟩ und keinen Greis, der seine Tage nicht erfüllte. Denn der Jüngste wird im Alter von hundert Jahren[18] sterben, und wer das Alter von hundert Jahren nicht erreicht[19], wird als verflucht gelten[20]. (Hi 5,26; Pred 8,13; Sach 8,4)21 Sie werden Häuser bauen und bewohnen, und Weinberge pflanzen und ihre Frucht essen. (Jer 31,5; Am 9,14)22 Sie werden nicht bauen und ein anderer bewohnt, sie werden nicht pflanzen, und ein anderer isst. Denn wie die Lebenszeit des Baumes wird die Lebenszeit[21] meines Volkes sein, und meine Auserwählten werden das Werk ihrer Hände genießen. (Jes 62,8)23 Nicht vergeblich werden sie sich mühen, und nicht zum jähen Tod werden sie zeugen[22]. Denn sie sind die Nachkommen der Gesegneten des HERRN, und ihre Sprösslinge werden bei ihnen sein. (5Mo 28,41; Hi 21,8; Jes 61,9; Hes 36,29; Phil 2,16)24 Und es wird geschehen: Ehe sie rufen, werde ich antworten; während sie noch reden, werde ich hören. (1Mo 24,15; 2Kön 19,20; Jes 30,19; Jes 58,9; Mt 6,8)25 Wolf und Lamm werden zusammen weiden; und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind; und die Schlange: Staub wird ihre Nahrung sein. Man wird nichts Böses und nichts Schlechtes tun auf meinem ganzen heiligen Berg, spricht der HERR. (1Mo 3,14; Jes 11,6; Jes 11,9; Apg 3,21)

Jesaja 65

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Der Herr sagt: »Ich war bereit, diesen Leuten zu helfen, aber niemand hat mich um Hilfe gebeten. Ich war für dieses Volk immer zu finden, aber niemand hat mich gesucht.[1] Obwohl keiner von ihnen meinen Namen rief,[2] sagte ich immerzu: ›Ja, ich höre!‹ (Röm 10,20)2 Die ganze Zeit über streckte ich einladend die Hände aus; aber dieses widerspenstige Volk will nichts von mir wissen. Sie folgen ihren eigenen Gedanken und gehen beharrlich ihre eigenen verkehrten Wege.3 Fortwährend beleidigen sie mich und reizen mich zum Zorn. In ihren heiligen Hainen opfern sie den Götzen und verbrennen Weihrauch auf Ziegelsteinen, (Jes 1,29)4 sie hocken in Gräbern und übernachten in Höhlen,[3] um die Toten zu befragen und sich von den Geistern Auskunft zu holen. Sie essen das Fleisch von Schweinen und anderen unreinen Tieren. (3Mo 11,7; 3Mo 19,31)5 Sie sagen zu jedem, der ihnen begegnet: ›Halt, komm mir nicht zu nah! Ich bin mit heiligen Dingen in Berührung gekommen und bringe dich in Gefahr!‹ Diese Leute haben meinen Zorn herausgefordert; er brennt wie ein Feuer, das nicht erlischt. (2Sam 6,6; Hes 44,19)6 Ihre Vergehen werden nicht vergessen; sie sind sämtlich bei mir aufgeschrieben. Ich ruhe nicht, bis ich ihnen alles heimgezahlt habe,7 ihre eigenen Verfehlungen und die ihrer Vorfahren dazu. Alle, die auf den Bergen und Hügeln Opfer dargebracht und mich damit beleidigt haben, werde ich bestrafen, wie es ihre Taten verdienen. Ich, der HERR, sage es.«8 Weiter sagt der HERR: »Wenn jemand eine kümmerliche Weintraube findet, sagt man zu ihm: ›Wirf sie nicht weg, es ist noch etwas Gutes daran!‹ So will auch ich mein Volk nicht ganz vernichten; denn es gibt noch Menschen darin, die mir treu geblieben sind. (1Mo 18,26)9 Es soll auch künftig Nachkommen Jakobs und Judas geben, denen das Land als Erbbesitz zusteht. Die Menschen, die ich erwählt habe und die mir dienen, sollen auf meinen Bergen wohnen. (Jes 48,1)10 In der Scharon-Ebene werden sie ihre Schafe weiden und im Achor-Tal ihre Rinder. Das ganze Land gebe ich meinem Volk, den Menschen, die nach mir fragen.11 Ihr anderen aber habt mir den Rücken gekehrt und kommt nicht zu meinem heiligen Berg. Stattdessen deckt ihr den Schicksalsgöttern Gad und Meni einen reichen Opfertisch und füllt ihnen die Krüge mit Wein.12 Dafür wird euch euer Schicksal ereilen: Ich gebe euch den Feinden preis, die euch wie Opfertiere abschlachten werden. Ich habe gerufen, aber ihr habt nicht geantwortet; ich habe euch gewarnt, aber ihr habt nicht darauf gehört. Ihr habt es vorgezogen, mich zu beleidigen und zu tun, was mir missfällt. (Jes 66,4; Jer 7,13)13 Darum hört, was ich, der HERR, euch ankündige: Meine Diener, die mir treu geblieben sind, bekommen zu essen und zu trinken, ihr aber müsst Hunger und Durst leiden. Sie werden stolz und glücklich sein, ihr aber werdet in Schande gestürzt.14 Sie werden jubeln vor Freude, aber ihr müsst schreien vor Qual und heulen vor Verzweiflung.15 Ich werde euch töten, und die Menschen, die ich erwählt habe und die mir dienen, werden eure Namen als Fluchwort verwenden. Ihnen aber gebe ich neue ehrenvolle Namen. (Jer 24,9; Offb 2,17)16 Wenn dann die Leute sich gegenseitig grüßen im Land, grüßen sie sich nur noch ›bei dem treuen Gott‹, und wenn sie schwören, schwören sie ›bei Gott, der Treue hält‹.« Der HERR sagt: (Jer 4,2)17 »Alle Not wird vergessen sein, ich bereite ihr ein Ende. Alles mache ich jetzt neu: Einen neuen Himmel schaffe ich und eine neue Erde. Dann sehnt sich niemand nach dem zurück, was früher einmal gewesen ist; kein Mensch wird mehr daran denken. (Jes 43,18; Jes 46,8; Jes 60,1; Jes 66,22; Offb 21,1)18 Freut euch und jubelt ohne Ende über das, was ich nun schaffe! Ich mache Jerusalem zur Stadt der Freude und seine Bewohner erfülle ich mit Glück. (Jes 35,10)19 Ich selbst will an Jerusalem wieder Freude haben und über mein Volk glücklich sein. Niemand wird mehr weinen und klagen.20 Es gibt keine Kinder mehr, die nur ein paar Tage leben, und niemand, der erwachsen ist, wird mitten aus dem Leben gerissen. Wenn jemand mit hundert Jahren stirbt, wird man sagen: ›Er war noch so jung!‹ Selbst der Schwächste und Gebrechlichste wird ein so hohes Alter erreichen. (Sach 8,4)21 Sie werden sich Häuser bauen und auch darin wohnen können. Sie werden Weinberge pflanzen und selbst den Ertrag genießen. (5Mo 28,30; Ps 128,2; Jes 62,8)22 Sie sollen nicht bauen und pflanzen und sich lebenslang mühen, nur damit andere den Gewinn davon haben. Alt wie Bäume sollen sie werden, die Menschen in meinem Volk, und den Lohn ihrer Arbeit selbst genießen!23 Sie werden sich nicht vergeblich abmühen. Die Frauen gebären ihre Kinder nicht länger für eine Zukunft voller Schrecken. Sie sind mein Volk, ich segne sie; darum werden sie mit ihren Kindern leben.24 Noch ehe sie zu mir um Hilfe rufen, habe ich ihnen schon geholfen. Bevor sie ihre Bitte ausgesprochen haben, habe ich sie schon erfüllt. (Jes 30,19; Jes 58,9)25 Wolf und Lamm werden dann gemeinsam weiden, der Löwe frisst Häcksel wie das Rind, und die Schlange nährt sich vom Staub der Erde. Auf dem Zion, meinem heiligen Berg, wird keiner mehr Böses tun und Unheil stiften. Ich, der HERR, sage es.« (1Mo 3,14; Jes 11,6)

Jesaja 65

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Der Herr spricht: »Von denen, die mich gar nicht gesucht haben, ließ ich mich finden, und denen, die nie nach mir fragten, habe ich mich gezeigt. Zu Menschen, die nicht aus meinem Volk waren, habe ich gesagt: ›Seht her, hier bin ich!‹2 Auch nach meinem eigenen Volk, das sich nichts sagen lässt, habe ich meine Hände ausgestreckt. Immer wieder wollte ich sie einladen. Doch sie weisen mich ständig ab, sie machen, was sie wollen, und gehen falsche Wege.3 Dauernd fordern sie mich heraus. Sie opfern in den Gärten, die sie für ihre Götzen angelegt haben, auf Ziegelsteinen verbrennen sie Weihrauch für ihre Götter.4 Sie sitzen in Grabhöhlen und übernachten an geheimen Orten, um mit Geistern Verbindung aufzunehmen. Schweinefleisch essen sie und trinken Brühe vom Fleisch, das den Götzen geweiht ist.5 Begegnet man ihnen, dann rufen sie schon von weitem: ›Halt! Keinen Schritt näher, denn ich bin zu heilig für dich!‹ Diese Leute sind wie beißender Rauch in meiner Nase, wie ein ständig schwelendes Feuer.6 Ich habe ihre Gräueltaten aufschreiben lassen und komme erst zur Ruhe, wenn ich ihnen alles heimgezahlt habe.7 Die Folgen ihrer eigenen Sünden und die ihrer Vorfahren müssen sie dann tragen. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort. Denn schon ihre Väter haben auf den Bergen Opfergaben für die Götzen verbrannt. Auf ihren heiligen Hügeln haben sie mich verhöhnt. Doch nun will ich abrechnen! Alle früheren Untaten zahle ich ihnen voll zurück.«8 So spricht der HERR: »Solange in Trauben auch nur ein bisschen Saft ist, sagt man: ›Wirf sie nicht weg, da ist noch etwas Gutes drin.‹ Genauso gehe ich mit dem Volk Israel um: Ich will nicht das ganze Volk vernichten, denn es gibt darin noch Menschen, die mir dienen.9 Darum werde ich einige Nachkommen von Jakob am Leben erhalten, und einige aus dem Stamm Juda werden meine Berge als Erbe empfangen. Mein auserwähltes Volk wird das Land besitzen; alle, die mir dienen, dürfen dort wohnen.10 Diese Menschen, die nach mir gefragt haben, weiden dann in der Scharon-Ebene ihre Schafe und Ziegen und im Achor-Tal ihre Rinderherden.11 Ganz anders aber wird es euch übrigen Israeliten gehen! Denn ihr kehrt mir den Rücken und vergesst meinen heiligen Berg Zion. Ihr richtet reich beladene Opfertische her und füllt ganze Krüge mit gewürztem Wein. Euren Glücks- und Schicksalsgöttern Gad und Meni bringt ihr diese Opfer dar.12 Hört, welches Schicksal ich für euch bestimme: Das Schwert wird euch treffen! Man wird euch in die Knie zwingen und wie Opfertiere abschlachten. Denn als ich euch rief, bekam ich keine Antwort; ich habe mit euch geredet, doch ihr habt mir nicht zugehört. Lieber habt ihr getan, was ich hasse, und das vorgezogen, was ich verabscheue.13 Darum kündige ich, der HERR, euch an: Meine Diener, die treu zu mir stehen, bekommen zu essen und zu trinken, ihr aber werdet Hunger und Durst leiden. Sie werden fröhlich sein, ihr aber müsst euch schämen.14 Ja, singen und jubeln werden sie vor purer Freude, während ihr vor Leid und Verzweiflung schreit.15 Euer Name wird zum Fluchwort. ›Gott soll dich töten wie jene Götzenverehrer!‹, werden meine erwählten Diener sagen, wenn sie einen Fluch aussprechen. Denn ich, der HERR, werde euch töten. Doch denen, die treu zu mir stehen, gebe ich einen neuen Namen.16 Wer dann in Israel jemandem etwas Gutes wünschen will, wird sagen: ›Der Gott, der seine Zusagen erfüllt, segne dich!‹ Und wer einen Eid leistet, wird schwören bei ›dem Gott, der zu seinem Wort steht‹. Sie werden das frühere Elend vergessen, und auch ich denke nicht mehr daran.«17 So spricht der Herr: »Ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen. An die alte Welt wird niemand mehr denken; was früher einmal war, wird für immer vergessen sein.18 Freut euch und jubelt ohne Ende über das, was ich tue: Jerusalem will ich zu einem Ort der Freude machen, und die Menschen darin umgebe ich mit Glück.19 Auch ich werde jubeln über Jerusalem und über mein Volk glücklich sein. Alles Weinen und Klagen wird dann verstummen.20 Dann wird kein Säugling mehr nur wenige Tage leben, und alte Menschen sterben erst nach einem erfüllten Leben. Wer mit 100 Jahren stirbt, wird als junger Mensch betrauert, und wer die 100 Jahre nicht erreicht, gilt als von Gott verflucht.21-22 Dann wird man sich Häuser bauen und sie auch selbst bewohnen; kein Fremder lässt sich darin nieder. Man wird Weinberge anpflanzen und ihren Ertrag selbst genießen; kein Fremder isst von ihren Früchten. Denn in meinem geliebten Volk werden die Menschen so alt wie Bäume und genießen die Frucht ihrer Mühe.23 Keine Arbeit ist dann mehr vergeblich. Die Kinder, die sie zur Welt bringen, werden nicht mehr früh sterben. Denn sie sind das Volk, das ich, der HERR, segne. Zusammen mit ihren Kindern und Enkeln werden sie im Land leben.24 Ehe sie zu mir um Hilfe rufen, stehe ich ihnen bei, noch während sie beten, habe ich sie schon erhört.25 Wolf und Lamm werden friedlich zusammen weiden, der Löwe wird Heu fressen wie ein Rind, und die Schlange wird sich von Erde ernähren. Sie werden nichts Böses mehr tun und niemandem schaden auf meinem ganzen heiligen Berg. Mein Wort gilt!«

Jesaja 65

Menge Bibel

1 »Ich bin zu erkunden gewesen für die[1], welche nicht (nach mir) fragten[2], und ich bin zu finden gewesen für die[3], welche mich nicht suchten[4]; ich habe ›Hier bin ich! Hier bin ich!‹ gesagt zu einem Volk, das meinen Namen nicht anrief[5].2 Ich habe meine Arme den ganzen Tag ausgestreckt nach einem widerspenstigen Volk, das seinen eigenen Gedanken nachgeht auf unheilvollem Wege,3 nach Leuten, die mich beständig in kränkender Weise erbittern, indem sie in den Gärten Schlachtopfer und auf (Altären von) Ziegelsteinen Rauchopfer darbringen,4 die in den Gräbern sitzen und an geheimnisvollen Orten nächtigen; die Schweinefleisch essen und Brühe von unreinen Dingen in ihren Gefäßen haben;5 die da sagen: ›Bleibe mir vom Leibe, komm mir nicht nahe, denn ich bin für dich heilig[6]!‹ Solche Leute sind Rauch in meiner Nase, wie loderndes Feuer den ganzen Tag.6 Wisset wohl: aufgeschrieben liegt das vor mir, und ich werde nicht schweigen[7], es sei denn, daß ich es vergolten habe; ja, vergelten will ich es und es in ihren Schoß heimzahlen (V.7),7 eure Verschuldungen und die Verschuldungen eurer Väter zugleich!« – so hat der HERR gesprochen –, »weil sie auf den Bergen geopfert und mich auf den Hügeln entehrt haben; ja, ihnen will ich zuvörderst den verdienten Lohn in ihren Schoß hineinmessen[8]8 So hat der HERR gesprochen: »Wie man von einer Traube sagt, solange sich noch Saft in ihr findet: ›Verderbe sie nicht, denn es ist ein Segen in ihr!‹, so will auch ich es halten um meiner Knechte willen, um nicht das Ganze zu verderben.9 Darum will ich aus Jakob einen Samen[9] hervorgehen lassen und aus Juda einen Erben[10] meines Berglandes, damit meine Erwählten das Land ererben[11] und meine Knechte daselbst wohnen.10 Da wird dann die Saronebene zu einer Trift für Schafherden werden und das Tal Achor zum Lagerplatz der Rinder für mein Volk, soviele ihrer mich gesucht haben.11 Ihr aber, die ihr den HERRN verlassen, die ihr meinen heiligen Berg vergessen habt, die ihr dem Glücksgott den Tisch herrichtet und der Schicksalsgöttin Würzwein (als Trankopfer) einschenkt:12 euch bestimme ich für das Schwert, und zwar sollt ihr allesamt zur Schlachtung niederknien, zur Strafe dafür, daß ihr, als ich gerufen hatte, nicht geantwortet habt, und als ich redete, nicht hören wolltet, sondern das getan habt, was böse ist in meinen Augen, und euch für das entschieden habt, woran ich kein Wohlgefallen finde.«13 Darum hat Gott der HERR so gesprochen: »Fürwahr, meine Knechte werden essen, ihr aber sollt hungern! Fürwahr, meine Knechte werden trinken, ihr aber sollt Durst leiden! Fürwahr, meine Knechte werden sich freuen, ihr aber sollt beschämt dastehen!14 Fürwahr, meine Knechte werden jubeln vor Herzenslust, ihr aber sollt schreien vor Herzeleid und laut wehklagen in Verzweiflung!15 Außerdem sollt ihr euren Namen meinen Erwählten zum Fluchwort hinterlassen: ›Gott der HERR möge so dich töten!‹ Seinen Knechten aber wird er einen andern Namen beilegen,16 so daß, wer sich segnen will im Lande, sich mit[12] dem Gott der Wahrhaftigkeit[13] segnen wird, und wer im Lande schwört, beim Gott der Treue schwören wird; denn die früheren Drangsale werden vergessen sein und verborgen[14] vor meinen Augen.«17 »Denn wisset wohl: ich werde einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, so daß man der früheren Zustände nicht mehr gedenken wird und sie keinem mehr in den Sinn kommen sollen.18 Nein, freuet euch und jubelt immerdar über das, was ich schaffe; denn wisset wohl: ich will Jerusalem umschaffen zum Jubel und das Volk darin zum Frohlocken;19 und ich will selbst über Jerusalem jubeln und über mein Volk frohlocken, und es soll hinfort kein Laut des Weinens und kein Laut des Wehgeschreis in ihm vernommen werden.20 Es soll dort alsdann keinen Säugling von nur wenigen Tagen und keinen Greis mehr geben, der seine Tage nicht voll auslebt; sondern als Jüngster wird der Hundertjährige sterben und wer nur hundert Jahre alt wird, als ein vom Fluch getroffener Sünder gelten.21 Wenn sie Häuser bauen, werden sie auch darin wohnen und, wenn sie Weinberge anlegen, auch deren Ertrag genießen;22 sie werden nicht bauen, daß ein anderer darin wohne, und werden nicht pflanzen, daß ein anderer die Früchte genieße; nein, gleich der Lebenszeit der Bäume soll auch die Lebenszeit meines Volkes sein, und was ihre Hände erarbeitet haben, sollen meine Erwählten auch selbst verbrauchen.23 Nicht vergeblich sollen sie sich abmühen und nicht Kinder für jähen Tod zeugen; nein, sie werden ein Geschlecht der vom HERRN Gesegneten sein und ihre Sprößlinge ihnen erhalten bleiben.24 Und geschehen wird es: ehe sie rufen, will ich schon antworten, und während sie noch reden, will ich sie schon erhören.25 Wolf und Lamm werden beisammen weiden, und der Löwe wird Stroh fressen wie ein Rind und die Schlange sich von Staub nähren: sie werden nichts Böses mehr verüben und kein Unheil mehr anrichten in meinem ganzen heiligen Berglande: der HERR hat es verheißen!«

Jesaja 65

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 „Ich war zu erreichen für die, die nicht nach mir fragten. / Ich war zu finden für die, die nicht nach mir suchten. / Ich sagte zu einem Volk, das gar nicht zu mir rief: / 'Hier bin ich! Hier bin ich!'2 Den ganzen Tag streckte ich meine Hände aus nach einem widerspenstigen Volk, / das den eigenen Gedanken nachläuft auf einem unguten Weg.[1] (Röm 10,20)3 Fortwährend beleidigen sie mich und fordern mich heraus. / In Götzengärten schlachten sie, verbrennen Rauchopfer auf Ziegeln.4 Sie hocken in Kammern von Gräbern, / verbringen in Höhlen die Nächte, / sie essen Fleisch von Schweinen / und haben gräuliche Brühe in ihren Gefäßen.5 Sie sagen: 'Bleib, wo du bist, und komm mir nicht nahe, / ich bin zu heilig für dich!'[2] – Diese Leute sind wie Rauch in meiner Nase, / wie ein Feuer, das den ganzen Tag brennt.6 Seht her, alles ist aufgeschrieben vor mir. / Und ich werde nicht schweigen, sondern ich zahle es ihnen heim. / Ich zahle ihnen den Lohn aus7 für ihre Schuld / und die Schuld ihrer Väter“, sagt Jahwe. / „Weil sie auf den Bergen Weihrauch verbrannten und mich auf den Hügeln verhöhnten, / zahle ich ihnen den Lohn für ihr Tun; / was sie verdienen, messe ich ihnen zu.“8 So spricht Jahwe: / „Wie man von einer Traube sagt, in der noch Saft enthalten ist: / 'Wirf sie nicht weg, ein Segen ist in ihr!', / so will ich um meiner Diener willen tun / und nicht das Ganze verwerfen.9 Auch künftig wird Jakob Nachkommen haben / und Juda Erben für mein Bergland. / Die von mir Erwählten sollen es erben, / und die mir dienen, wohnen dort.10 Schafe weiden wieder in der Ebene Scharon / und Rinder lagern im Tal Achor[3] / für mein Volk, das wieder nach mir fragt.11 Doch ihr, die ihr Jahwe verlasst, / den Berg meines Heiligtums vergesst, / die ihr einen Tisch für Gad, den Glücksgott, deckt / und der Schicksalsgöttin Meni[4] Wein in den Mischkrug füllt:12 Das Schwert ist euch als Schicksal bestimmt; / kniet euch nur zum Abschlachten hin! / Denn ich hatte gerufen, aber ihr gabt keine Antwort, / ich hatte geredet, aber ihr habt nicht gehört, / sondern habt gerade das getan, was vor mir böse ist, / habt gerade das erwählt, was mir missfällt.“13 Darum spricht Jahwe, der Herr: / „Meine Diener bekommen zu essen, doch ihr müsst hungern; / meine Diener haben zu trinken, doch ihr werdet durstig sein; / meine Diener werden glücklich sein, doch ihr werdet beschämt;14 meine Diener werden jubeln vor Freude, / doch ihr werdet schreien vor Qual und heulen vor lauter Verzweiflung.15 Und euer Name wird nur als Fluchwort für meine Erwählten bleiben: / 'Jahwe, der Herr, möge dich töten wie diese!' / Doch meine Diener bekommen einen anderen Namen,16 dass dann, wenn man sich Segen wünscht im Land, / man sich segnet bei dem treuen und wahrhaftigen Gott;[5] / und wenn man im Land schwört, / schwört man bei dem Gott, der die Wahrheit ist. / Dann werden die früheren Nöte vergessen und meinen Augen entschwunden sein.17 Denn wisst: Ich werde einen neuen Himmel und eine neue Erde erschaffen.[6] / Dann sehnt sich keiner mehr zurück nach dem, was früher war, / keinem mehr kommt das noch in den Sinn. (2Petr 3,13)18 Freut euch vielmehr und jubelt ohne Ende / über das, was ich nun erschaffe. / Zur Stadt der Freude mache ich Jerusalem, / und seine Bewohner erfülle ich mit Glück.19 Und auch ich will über Jerusalem jubeln, / will mich freuen über mein Volk. / Dann wird kein Weinen mehr zu hören sein, / kein Wehgeschrei mehr in der Stadt.20 Es wird dort keinen Säugling geben, der nur wenige Tage erlebt, / keinen Greis, der nicht das volle Alter erreicht. / Wer als Hundertjähriger stirbt, gilt noch als jung, / und wer nicht hundert Jahre alt wird, gilt als Sünder, der vom Fluch getroffen ist.21 Sie bauen Häuser und wohnen auch darin, / pflanzen Weinberge und genießen auch ihren Ertrag.22 Sie bauen nicht, damit ein anderer in ihrem Haus wohnt; / sie pflanzen nicht, damit ein anderer die Früchte genießt. / Die Menschen meines Volkes sollen alt wie Bäume werden, / meine Auserwählten sollen die Frucht ihrer Arbeit genießen.23 Ihre Arbeit wird nicht mehr vergeblich sein, / nicht für einen frühen Tod bringen sie Kinder zur Welt. / Denn sie sind die Nachkommen der Gesegneten Jahwes, / und ihre Sprösslinge werden bei ihnen sein.24 Schon ehe sie rufen, gebe ich ihnen Antwort, / während sie noch reden, erhöre ich sie.25 Wolf und Lamm weiden zusammen, / der Löwe frisst Stroh wie das Rind / und die Schlange wirklich nur Staub: / Sie werden nichts Böses mehr tun / und niemand mehr schaden auf meinem heiligen Berg“, spricht Jahwe.

Jesaja 65

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 »Ich war für die erreichbar, die nicht nach mir fragten. Ich war für die zu finden, die nicht nach mir suchten. ›Hier bin ich! Hier bin ich!‹, rief ich zu einem Volk, das sich nicht an meinen Namen wandte.[1] (Röm 10,20)2 Den ganzen Tag stand ich mit offenen Armen vor einem Volk, das sich mir widersetzt.[2]3 Es ist ein Volk, das einen Weg geht, der nicht gut ist. Außerdem folgt es seinen eigenen Gedanken. Es ist ein Volk, das mich ständig verhöhnt und ungeniert reizt, indem es in seinen Gärten Schlachtopfer darbringt und Räucherwerk auf Ziegeln verbrennt. (Hi 2,5)4 Man sitzt in Gräbern und schläft an geheimen Orten. Es wird Schweinefleisch gegessen und auf ihren Tellern ist Brühe von unreinen Tieren. (3Mo 11,7)5 Gleichzeitig warnt man einander: ›Bleib, wo du bist, komm mir nicht zu nahe! Ich bin heilig für dich!‹ Diese Menschen sind Rauch in meiner Nase, ein Feuer, das den ganzen Tag brennt. (Mt 9,11; Lk 18,9)6 Ihr sollt wissen, es liegt mir alles schriftlich vor: Ich werde nicht schweigen, bis es ihnen heimgezahlt wurde. Ja, ich werde es auf sie zurückfallen lassen – (Ps 50,3; Jes 42,14)7 ihre eigenen Sünden und die Sünden ihrer Vorfahren«, spricht der HERR, »denn sie haben auf den Bergen Räucherwerk verbrannt und mich auf den Hügeln verlästert. Sie werden ihren Lohn bekommen!« (Jer 13,25; Hes 20,27; Hos 2,15)8 Dies sagt der HERR: »Wie wenn sich noch Saft in einer Traube findet und man sagt: ›Wirf nicht alles fort – es ist noch etwas Gutes daran!‹, so werde ich wegen meiner Diener nicht ganz Israel auslöschen.9 Ich lasse aus dem Volk Israel[3] Nachkommen erwachsen und aus Juda jemanden, dem meine Berge gehören sollen. Meine Erwählten sollen es in Besitz nehmen und meine Diener werden dort wohnen. (Am 9,11)10 Dann werden für mein Volk, das nach mir fragt, auf der Ebene von Scharon wieder Schafherden weiden und im Tal von Achor werden Rinderherden grasen. (Jos 7,24; Jes 33,9)11 Für euch aber, die ihr den HERRN verlassen und meinen heiligen Berg vergessen habt und dem Glücksgott[4] einen Tisch deckt und dem Schicksalsgott[5] Trankopfer mischt, (Jes 1,4)12 ist das Schwert das Schicksal. Ihr alle werdet euch zur Schlachtung hinknien, denn als ich rief, antwortetet ihr nicht, und als ich sprach, hörtet ihr nicht zu. Ihr habt getan, was in meinen Augen schlecht ist und erwählt, was mir nicht gefällt.« (2Chr 26,15; Spr 1,24)13 Deshalb spricht Gott, der HERR: »Ihr sollt hungern, aber meine Diener werden essen. Ihr sollt Durst haben – sie werden trinken. Ihr werdet beschämt sein, sie aber werden sich freuen. (Jes 5,13)14 Ihr werdet vor Herzenskummer schreien und vor Verzweiflung heulen, während meine Diener vor Freude aus vollem Herzen jubeln werden. (Mt 8,12; Lk 13,28)15 Euer Name wird meinen Erwählten als Schimpfwort dienen, bei dem man sagt: ›Ebenso möge Gott, der HERR, dich töten!‹ Seine wahren Diener wird er bei einem anderen Namen rufen. (Jer 24,9)16 Alle die im Land, die einen Segen sprechen, werden dies beim Gott der Wahrheit tun und alle, die einen Schwur ablegen, werden dies beim Gott der Wahrheit tun. Denn die frühere Not ist vergessen und vor meinen Augen verschwunden. (Jes 45,23)17 Sieh! Ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde – kein Mensch wird noch an das Vergangene denken, niemand wird es sich zu Herzen nehmen. (2Kor 5,17; 2Petr 3,13)18 Freut euch vielmehr; freut euch für immer und ewig an dem, was ich zustande bringen werde: Denn ich will Jerusalem zu einer Stätte des Glücks und seine Bewohner zu einer Quelle der Freude verwandeln. (Ps 98,1; Jes 35,10)19 Ich selbst werde mich an Jerusalem freuen und über mein Volk fröhlich sein und der Klang von Weinen und Klagen soll dort nicht mehr zu hören sein. (Jer 32,41; Offb 7,17)20 Es wird keine Kinder mehr geben, die nur wenige Tage alt werden und keine Alten, die nicht ein erfülltes Leben gelebt haben. Die jüngsten werden mit 100 sterben! Und wer die 100 nicht erreicht, wird als verflucht gelten. (Pred 8,12)21 Dann leben die Menschen in den Häusern, die sie erbaut haben und essen die Früchte der Weinberge, die sie gepflanzt haben. (Am 9,14)22 Sie werden nicht mehr bauen und ein anderer wohnt darin. Sie werden nicht mehr pflanzen und ein anderer isst. Denn mein Volk wird so lange leben wie die Bäume, und meine Erwählten werden das genießen, was sie erarbeitet haben.23 Sie werden sich nicht vergeblich abmühen und keine Kinder gebären, die gleich danach sterben, denn es sind Kinder von Menschen, die der HERR gesegnet hat und deren Babys Anteil am Segen Gottes haben. (Jes 61,9)24 Noch bevor sie rufen, werde ich ihnen antworten. Während sie mir noch ihre Bitten vortragen, will ich sie schon erhören! (Ps 91,15; Dan 10,12)25 Der Wolf und das Lamm werden zusammen weiden. Der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind. Schlangen werden sich von Staub ernähren. Auf meinem ganzen heiligen Berg wird nichts Böses und nichts Unheilvolles mehr getan«, spricht der HERR. (1Mo 3,14; Jes 11,6)

Jesaja 65

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Ich bin gesucht worden von denen, die nicht nach mir fragten; ich bin gefunden worden von denen, die mich nicht suchten; ich habe gesagt: »Hier bin ich; hier bin ich!«, zu einem Volk, über dem mein Name nicht ausgerufen war. (Jes 45,22; Apg 28,28; Röm 9,30; Röm 10,20; Eph 2,12)2 Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt nach einem widerspenstigen Volk, das seinen eigenen Gedanken nachgeht auf einem Weg, der nicht gut ist. (Jes 59,7; Jer 18,12; Mt 23,37; Apg 7,51; Röm 10,21; Eph 2,3)3 Es ist ein Volk, das mich beständig ins Angesicht beleidigt, indem es in den Gärten opfert und auf Ziegelsteinen räuchert, (5Mo 32,21; 2Kön 22,17; Jes 1,29; Jes 65,7; Jer 17,2; Hos 4,13)4 das in Gräbern wohnt und in Höhlen übernachtet, Schweinefleisch isst und Gräuelbrühe in seinen Schüsseln hat. (3Mo 11,7; 5Mo 18,11; Jes 8,19)5 Dabei können sie noch sagen: »Bleibe für dich, rühre mich nicht an; denn ich bin heiliger als du!« Solche sind ein Rauch in meiner Nase, ein Feuer, das den ganzen Tag brennt! (Spr 16,5; Jes 66,24; Mt 9,11; Lk 18,11; Joh 17,19)6 Siehe, das ist vor mir aufgeschrieben. Ich will nicht schweigen, sondern vergelten; ja, ich werde es ihnen in den Gewandbausch[1] vergelten, (Ps 50,3; Ps 50,21; Ps 79,12; Hes 11,21)7 eure Sünden und die Sünden eurer Väter miteinander, spricht der HERR, weil sie auf den Bergen geräuchert und mich auf den Höhen verhöhnt haben; darum will ich ihnen zuerst ihren [verdienten] Lohn in ihren Gewandbausch zumessen. (3Mo 26,39; Hi 20,29; Jes 37,4; Jes 37,23; Jes 52,5; Jer 16,2; Hes 22,31; Hos 2,14)8 So spricht der HERR: Wie wenn sich noch Saft in einer Traube findet und man dann sagt: »Verdirb sie nicht; es ist ein Segen in ihr!«, so will auch ich handeln um meiner Knechte willen, dass ich nicht das Ganze verderbe. (Jes 6,13; Mt 24,22)9 Und ich werde aus Jakob einen Samen hervorgehen lassen und aus Juda einen Erben meiner Berge; meine Auserwählten sollen es besitzen, und meine Knechte werden dort wohnen. (Ps 37,29; Jes 61,6; Jes 65,15; Jes 65,22; Hes 36,8; Hes 37,22; Röm 11,5; Röm 11,7)10 Saron soll zu einer Schafhürde und das Tal Achor zu einem Lagerplatz der Rinder werden, für mein Volk, das mich gesucht hat. (Jos 7,26; 1Chr 27,29; Jes 35,2; Jes 65,1; Jer 29,13; Hos 2,17)11 Ihr aber, die ihr den HERRN verlasst, die ihr meinen heiligen Berg vergesst, die ihr dem »Glück« einen Tisch bereitet und dem »Schicksal«[2] zu Ehren einen Trank einschenkt — (2Kön 21,3; Jes 57,13)12 über euch will ich als Schicksal das Schwert verhängen, dass ihr alle zur Schlachtung hinsinken werdet! Denn als ich rief, da habt ihr nicht geantwortet; als ich redete, da habt ihr nicht hören wollen; sondern ihr habt getan, was in meinen Augen böse ist, und habt erwählt, was mir nicht gefiel. (3Mo 26,25; Spr 1,24; Jes 66,4; Sach 7,11; Lk 19,43)13 Darum, so spricht GOTT, der Herr: Siehe, meine Knechte sollen essen, ihr aber sollt hungern; siehe, meine Knechte sollen trinken, ihr aber sollt durstig sein; siehe, meine Knechte sollen vor gutem Mut jauchzen, ihr aber werdet beschämt werden; (Hes 20,38; Mal 3,18; Lk 13,28)14 siehe, meine Knechte sollen vor Freude des Herzens frohlocken, ihr aber sollt vor Herzeleid schreien und vor gebrochenem Mut jammern; (Hi 34,11; Jes 3,10; Jes 66,5; Jes 66,14; Mt 8,11)15 und ihr müsst euren Namen meinen Auserwählten zum Fluchwort hinterlassen; denn GOTT, der Herr, wird dich töten; seine Knechte aber wird er mit einem anderen Namen benennen, (Jes 61,6; Jer 29,32; Mt 21,41; Joh 15,15; Offb 2,17)16 sodass, wer sich im Land segnen will, sich bei dem wahrhaftigen Gott segnen wird, und wer im Land schwören will, bei dem wahrhaftigen Gott schwören wird; denn man wird die früheren Nöte vergessen, und sie werden vor meinen Augen verborgen sein. (Hi 11,16; Ps 129,8; Jes 54,4; Jes 65,19; Jer 4,2; Offb 21,4)17 Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, sodass man an die früheren nicht mehr gedenkt und sie nicht mehr in den Sinn kommen werden; (Jes 65,16; Jes 66,22; 2Petr 3,13; Offb 21,1)18 sondern ihr sollt euch allezeit freuen und frohlocken über das, was ich erschaffe; denn siehe, ich erschaffe Jerusalem zum Jubel und sein Volk zur Freude. (Zef 3,14; Offb 11,15; Offb 19,7)19 Und ich selbst werde frohlocken über Jerusalem und mich freuen über mein Volk, und es soll kein Klagelaut und kein Wehgeschrei mehr darin vernommen werden. (Jes 60,18; Jes 62,4; Offb 7,17)20 Es soll dann nicht mehr Kinder geben, die nur ein paar Tage leben, noch Alte, die ihre Jahre nicht erfüllen; sondern wer hundertjährig stirbt, wird noch als junger Mann gelten, und wer nur hundert Jahre alt wird, soll als ein vom Fluch getroffener Sünder gelten. (Hi 5,26; Pred 8,12; Sach 8,4)21 Sie werden Häuser bauen und sie auch bewohnen, Weinberge pflanzen und auch deren Früchte genießen. (Spr 15,6; Spr 24,3; Jer 31,5; Am 9,14)22 Sie werden nicht bauen, damit es ein anderer bewohnt, und nicht pflanzen, damit es ein anderer isst; denn gleich dem Alter der Bäume wird das Alter meines Volkes sein, und was ihre Hände erarbeitet haben, werden meine Auserwählten auch verbrauchen. (1Mo 5,27; Jes 65,9)23 Sie werden sich nicht vergeblich mühen und nicht Kinder für einen jähen Tod zeugen; denn sie sind der Same der Gesegneten des HERRN, und ihre Sprösslinge mit ihnen. (5Mo 28,41; Ps 67,7; Ps 115,15; Jer 32,39; Kla 2,21; Hes 36,29; Mt 25,34)24 Und es wird geschehen: Ehe sie rufen, will ich antworten; während sie noch reden, will ich [sie] erhören! (Dan 9,20; Mt 6,6)25 Wolf und Lamm werden einträchtig weiden, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind, und die Schlange wird sich von Staub nähren. Sie werden nicht Schaden noch Verderben anrichten auf meinem ganzen heiligen Berg!, spricht der HERR. (1Mo 3,14; Jes 11,6; Jes 11,9)

Jesaja 65

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Ich war erfragbar für die, die nicht nach mir fragten, ich liess mich finden von denen, die mich nicht suchten. Hier bin ich! Hier bin ich!, sprach ich zu einer Nation, die nicht nach meinen Namen benannt war. (Röm 10,20)2 Immerfort habe ich meine Hände ausgestreckt zu einem widerspenstigen Volk, zu denen, die den Weg gehen, der nicht gut ist, ihren eigenen Gedanken folgend; (Ps 36,5; Mt 23,37)3 das Volk, das mich ohne Unterlass ins Angesicht kränkt, die Schlachtopfer darbringen in den Gärten und Rauchopfer auf den Ziegelsteinen, (5Mo 1,29; 5Mo 32,21)4 die in den Gräbern sitzen und in den Höhlen die Nacht verbringen, die Schweinefleisch essen und unreines Zeug in ihren Töpfen haben, (3Mo 11,7; 3Mo 19,31; 5Mo 14,3)5 die sagen: Bleib, wo du bist! Komm mir nicht nah. Sonst könnte ich dich heiligen. Rauch sind sie in meiner Nase, ein Feuer, das den ganzen Tag lodert! (Hes 44,19)6 Sieh, es ist aufgeschrieben vor mir, ich werde nicht schweigen, bis ich es vergolten habe! Und in ihren Gewandbausch[1] werde ich es ihnen vergelten: (Ps 79,12)7 eure Verschuldungen zusammen mit den Verschuldungen eurer Vorfahren, spricht der HERR, die auf den Bergen Rauchopfer dargebracht haben und mich auf den Hügeln geschmäht haben. Auch den Lohn für ihre damaligen Taten werde ich ihnen in ihren Gewandbausch zumessen. (Jer 16,18)8 So spricht der HERR: Wie wenn sich Saft in der Traube findet und man sagt: Verdirb sie nicht, denn es ist ein Segen darin!, so werde ich um meiner Diener willen handeln, dass ich nicht das Ganze verderbe. (1Mo 18,26; Jes 6,13)9 Und ich werde aus Jakob Nachkommen hervorgehen lassen und aus Juda den Besitzer meiner Berge. Und meine Auserwählten werden es besitzen, und meine Diener werden dort wohnen. (Ps 69,37; Ob 1,17)10 Und die Ebene von Scharon wird eine Weide für Schafe sein und das Tal Achor ein Lagerplatz für Rinder, für mein Volk, das nach mir fragt. (Jos 7,26; 1Chr 27,29; Jes 33,9; Jer 33,12)11 Ihr aber, die ihr den HERRN verlassen, meinen heiligen Berg vergessen habt, die ihr dem Glück den Tisch bereitet und dem Schicksal[2] den Krug füllt: (Jes 56,7; Jer 7,18)12 Euch werde ich dem Schwert übergeben, und in die Knie gehen werdet ihr alle für die Schlachtung! Denn ich habe gerufen, und ihr habt keine Antwort gegeben, ich habe gesprochen, und ihr habt nicht gehört, sondern ihr habt getan, was böse ist in meinen Augen, und was mir nicht gefällt, das habt ihr gewählt. (Jes 50,2; Jes 59,15; Jes 66,4)13 Darum, so spricht Gott der HERR: Seht, meine Diener werden essen, ihr aber werdet hungern! Seht, meine Diener werden trinken, ihr aber werdet dürsten! Seht, meine Diener werden fröhlich sein, ihr aber werdet zuschanden! (Spr 13,25)14 Seht, meine Diener werden jubeln aus Herzenslust, ihr aber werdet schreien aus Herzensleid, und vor Verzweiflung werdet ihr aufheulen! (Jes 50,11)15 Und euren Namen werdet ihr meinen Auserwählten als Fluchschwur hinterlassen: Gott der HERR wird dich töten! Meine Diener aber wird man mit einem anderen Namen rufen: (Jer 24,9; Jer 29,22)16 Wer sich im Land segnet, wird sich segnen beim Gott der Treue, und wer im Land schwört, wird schwören beim Gott der Treue. Die früheren Nöte sind vergessen und mir aus den Augen! (Jes 19,18; Jes 54,4)17 Denn seht, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, und dessen, was früher war, wird nicht mehr gedacht werden, und man wird es nicht mehr bedenken. (1Mo 1,1; Jes 66,22; 2Petr 3,13; Offb 21,1)18 Vielmehr frohlockt und jubelt endlos über das, was ich schaffe! Denn seht, ich schaffe Jerusalem als Jubel und ihr[3] Volk als Frohlocken. (Jes 66,10)19 Und über Jerusalem werde ich jubeln, und frohlocken werde ich über mein Volk. Und Weinen und Schreien wird in ihr nicht mehr zu hören sein. (Jes 35,10; Jes 62,5)20 Dort wird es keinen Säugling mehr geben, der nur wenige Tage lebt, und keinen Greis, der sein Leben nicht vollendet, denn ein junger Mann wird sein, wer mit hundert Jahren stirbt, und wer hundert Jahre nicht erreicht, gilt als mit dem Fluch belegt. (Sach 8,4)21 Und sie werden Häuser bauen und darin wohnen und Weinberge pflanzen und deren Früchte essen. (Ps 128,2; Jer 31,5; Am 9,14)22 Sie werden nicht bauen, damit ein anderer wohnt, sie werden nicht pflanzen, damit ein anderer isst, denn das Alter meines Volks wird sein wie das Alter des Baums, und was ihre Hände erarbeitet haben, werden meine Auserwählten geniessen. (5Mo 28,30; Jes 62,8; Am 9,14)23 Sie werden sich nicht vergeblich abmühen und nicht in entsetzlicher Angst Kinder gebären, denn sie sind die Nachkommen der Gesegneten des HERRN, und ihre Sprösslinge werden ihnen bleiben.[4] (Hi 21,8)24 Und noch ehe sie rufen, antworte ich, noch während sie reden, erhöre ich sie. (Jes 30,19)25 Wolf und Lamm werden einträchtig weiden, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind, und die Schlange - ihre Nahrung ist der Staub. Nirgendwo auf meinem heiligen Berg wird man Böses tun oder Zerstörendes, spricht der HERR. (1Mo 3,14; 1Mo 11,9; Jes 11,7)