Jeremia 5
Lutherbibel 2017
von Deutsche BibelgesellschaftJerusalems Schuld
1 Geht durch die Gassen Jerusalems und schaut und merkt auf und sucht auf den Straßen der Stadt, ob ihr jemand findet, der Recht übt und auf Wahrheit hält, so will ich ihr gnädig sein. (1Mo 18,22; Ps 14,2) 2 Und wenn sie auch sprechen: So wahr der HERR lebt!, so schwören sie doch falsch. (Jer 4,2) 3 HERR, deine Augen sehen auf Wahrhaftigkeit. Du hast sie geschlagen, aber sie fühlten’s nicht; fast hast du sie vernichtet, aber sie besserten sich nicht. Sie haben ein Angesicht, härter als ein Fels, und wollten sich nicht bekehren. (Jer 2,30; Jer 9,2) 4 Ich aber dachte: Wohlan, es sind arme, unverständige Leute und wissen nicht um des HERRN Weg und um ihres Gottes Recht. 5 Ich will zu den Großen gehen und mit ihnen reden; die werden um des HERRN Weg und ihres Gottes Recht wissen. Aber sie alle haben das Joch zerbrochen und die Seile zerrissen. (Jer 2,20) 6 Darum schlug sie auch der Löwe aus dem Walde, der Wolf aus der Steppe fällt über sie her, und der Panther belauert ihre Städte; alle, die von da herausgehen, werden zerfleischt. Denn ihrer Sünden sind zu viele, und sie bleiben in ihrem Ungehorsam. (Jer 4,7) 7 Wie soll ich dir denn gnädig sein? Deine Kinder haben mich verlassen und schwören bei dem, der nicht Gott ist. Als ich sie satt gemacht hatte, trieben sie Ehebruch und liefen ins Hurenhaus. 8 Ein jeder wiehert nach seines Nächsten Frau wie die vollen, müßigen Hengste. (Hes 22,11) 9 Und ich sollte das an ihnen nicht heimsuchen, spricht der HERR, und ich sollte mich nicht rächen an einem Volk wie diesem? (Jer 9,8; Jer 29,1) 10 Stürmt die schützenden Mauern und verwüstet die Weingärten; aber verwüstet sie nicht ganz! Reißt ihre Weinreben weg; denn sie gehören nicht dem HERRN! 11 Denn treulos geworden sind sie mir, das Haus Israel und das Haus Juda, spricht der HERR. (Jer 3,20) 12 Sie verleugneten den HERRN und sprachen: »Das tut er nicht; so übel wird es uns nicht gehen; Schwert und Hunger werden wir nicht sehen.« (Mi 3,11) 13 Die Propheten werden zu Wind und Gottes Wort ist nicht in ihnen. So ergehe es ihnen selbst! 14 Darum spricht der HERR, der Gott Zebaoth: Weil ihr solche Reden führt, siehe, so will ich meine Worte in deinem Munde zu Feuer machen und dies Volk zu Brennholz, dass es verzehrt werde. (Jer 23,29) 15 Siehe, ich will über euch vom Hause Israel ein Volk von ferne her bringen, spricht der HERR, ein Volk von unerschöpflicher Kraft, ein uraltes Volk, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehst, und was sie reden, kannst du nicht vernehmen. (5Mo 28,49; Jer 6,22) 16 Seine Köcher sind wie offene Gräber; es sind lauter Helden. 17 Sie werden deine Ernte und dein Brot verzehren, sie werden deine Söhne und Töchter fressen, sie werden deine Schafe und Rinder verschlingen, sie werden deine Weinstöcke und Feigenbäume verzehren; deine festen Städte, auf die du dich verlässt, werden sie mit dem Schwert verderben. (5Mo 28,33) 18 Doch will ich, spricht der HERR, auch zu jener Zeit mit euch nicht ganz ein Ende machen. (Jer 4,27) 19 Und wenn sie sagen: Warum tut uns der HERR, unser Gott, dies alles?, sollst du ihnen antworten: Wie ihr mich verlasst und fremden Göttern dient in eurem eigenen Lande, so sollt ihr auch Fremden dienen in einem Lande, das nicht euer ist. (Jer 16,10) 20 Verkündet im Hause Jakob und ruft aus in Juda und sprecht: 21 Hört zu, ihr tolles Volk, das keinen Verstand hat, die da Augen haben und sehen nicht, Ohren haben und hören nicht! (Jes 6,9; Hes 12,2) 22 Wollt ihr mich nicht fürchten, spricht der HERR, und vor mir nicht erschrecken, der ich dem Meere den Sand zur Grenze setze, darin es allezeit bleiben muss, darüber es nicht gehen darf? Und ob es auch aufwallt, so vermag es doch nichts; und ob seine Wellen auch toben, so dürfen sie doch nicht darübergehen. (Hi 38,8; Ps 104,9) 23 Aber dies Volk hat ein abtrünniges, ungehorsames Herz. Sie bleiben abtrünnig und gehen ihrer Wege 24 und sprechen niemals in ihrem Herzen: »Lasst uns doch den HERRN, unsern Gott, fürchten, der uns Frühregen und Spätregen gibt zur rechten Zeit und uns die Ernte treulich und jährlich gewährt.« (5Mo 11,14) 25 Eure Verschuldungen verhindern das, und eure Sünden halten das Gute von euch fern. (Jes 59,2) 26 Man findet unter meinem Volk Frevler, die den Leuten nachstellen und Fallen zurichten, um sie zu fangen, wie’s die Vogelfänger tun. 27 Ihre Häuser sind voller Tücke, wie ein Vogelbauer voller Lockvögel ist. Daher sind sie groß und reich geworden, 28 fett und feist. Sie gingen mit bösen Dingen um; sie hielten kein Recht, der Waisen Sache führten sie nicht zum Erfolg und halfen den Armen nicht zum Recht. (2Mo 22,21; Jes 1,17) 29 Sollte ich das an ihnen nicht heimsuchen, spricht der HERR, und sollte ich mich nicht rächen an einem Volk wie diesem? (Jer 9,1) 30 Es steht gräulich und grässlich im Lande. 31 Die Propheten weissagen Lüge, und die Priester lehren auf eigene Faust, und mein Volk hat’s gern so. Aber was werdet ihr tun, wenn’s damit ein Ende hat? (Hes 13,6)Jeremia 5
Das Buch
von SCM VerlagDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Jeremia 5
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagGeringe und Mächtige haben Gott die Treue gebrochen
1 Durchstreift die Gassen Jerusalems, seht doch und erkundet und sucht auf ihren Plätzen, ob ihr jemanden findet, ob einer da ist, der Recht übt, der Treue[1] sucht: so will ich ihr vergeben! (1Mo 18,26; Ps 14,2; Spr 20,6; Jer 2,29; Jer 8,6) 2 Und wenn sie sagen: So wahr der HERR lebt!, so schwören sie darum doch falsch. – (Jes 48,1; Jer 4,2; Jer 7,9; Jer 9,2) 3 HERR, sind deine Augen nicht auf die Treue[2] gerichtet? Du hast sie geschlagen, aber es hat sie nicht geschmerzt. Du hast sie aufgerieben, ⟨aber⟩ sie haben sich geweigert, Zucht anzunehmen. Sie haben ihr Gesicht härter gemacht als Fels, sie haben sich geweigert umzukehren. (3Mo 26,23; 1Kön 13,33; Ps 51,8; Jes 26,11; Jes 42,25; Jes 48,4; Jer 2,30; Jer 3,3; Jer 7,28; Jer 8,5; Jer 15,7; Jer 17,23; Jer 44,10; Zef 3,2; Sach 7,12) 4 Ich aber, ich sagte: Nur die Geringen sind so; diese handeln töricht, weil sie den Weg des HERRN, das Recht ihres Gottes, nicht kennen. (Joh 7,49) 5 Ich will doch zu den Großen gehen und mit ihnen reden; denn sie kennen den Weg des HERRN, das Recht ihres Gottes. Doch sie haben alle zusammen das Joch zerbrochen, die Stricke zerrissen. (2Chr 36,14; Jes 1,23; Jer 2,31; Jer 8,7; Jer 30,14; Mi 3,1) 6 Darum schlägt sie ein Löwe aus dem Wald, ein Wolf der Steppen überwältigt sie, ein Leopard lauert an ihren Städten; jeder, der aus ihnen hinausgeht, wird zerrissen. Denn ihre Vergehen sind viele, zahlreich ihre Treulosigkeiten. – (2Chr 36,14; Jes 1,23; Jer 2,15; Jer 2,31; Jer 4,7; Jer 8,7; Jer 30,14; Hos 13,7) 7 Weshalb sollte ich dir vergeben? Deine Söhne haben mich verlassen und schwören bei Nichtgöttern. Obwohl ich sie schwören ließ[3], haben sie Ehebruch getrieben und laufen scharenweise ins Hurenhaus. (5Mo 32,21; Jos 23,7; Jer 2,11; Jer 3,8; Jer 9,1; Hes 22,11; Hos 4,2; Hos 7,4) 8 Feiste, geile[4] Pferde sind sie; sie wiehern, jeder nach der Frau seines Nächsten. (Hi 31,9; Jer 13,27; Jer 23,10) 9 Sollte ich dies nicht[5] heimsuchen?, spricht der HERR[6]. Oder sollte sich meine Seele an einer Nation wie dieser nicht rächen? (Spr 6,29; Jer 6,11; Jer 9,8; Jer 44,22) 10 Ersteigt seine[7] Mauern[8] und zerstört ⟨sie⟩! Doch richtet ⟨sie⟩ nicht völlig zugrunde[9]! Reißt seine Ranken weg, denn dem HERRN gehören sie nicht! (Jer 2,21; Jer 4,27; Jer 30,11; Jer 39,8) 11 Denn das Haus Israel und das Haus Juda haben sehr treulos an mir gehandelt, spricht der HERR[10]. (Jer 3,20) 12 Sie haben den HERRN verleugnet und gesagt: Er ist nicht da. Kein Unglück wird über uns kommen, Schwert und Hunger werden wir nicht sehen. (Ps 14,1; Jes 28,15; Jer 2,6; Jer 6,14; Jer 14,13; Jer 23,17; Mi 3,11; 2Petr 2,1) 13 Und die Propheten werden zu Wind werden, und das Wort ⟨des HERRN⟩ ist nicht in ihnen; aber so wird es ihnen selbst ergehen. 14 Darum, so spricht der HERR, der Gott der Heerscharen: Weil ihr dieses Wort redet, siehe, so will ich meine Worte in deinem Mund zu Feuer machen und dieses Volk zu Holz, und es soll sie verzehren. (Jer 23,29; Hos 6,5; Offb 11,5) 15 Siehe, ich bringe über euch eine Nation aus der Ferne, Haus Israel, spricht der HERR[11]. Es ist eine unverwüstliche[12] Nation. Es ist eine Nation von alters her, eine Nation, deren Sprache du nicht kennst und deren Rede du nicht verstehst. (Jes 5,26; Jes 28,11; Jes 33,19; Am 6,14) 16 Ihr Köcher ist wie ein offenes Grab. Sie sind alle Helden. (Jer 6,22) 17 Und sie wird deine Ernte verzehren und dein Brot, sie werden deine Söhne und deine Töchter verzehren. Sie wird verzehren deine Schafe und deine Rinder, verzehren deinen Weinstock und deinen Feigenbaum. Deine befestigten Städte, auf die du dich verlässt, wird sie mit dem Schwert zerstören. (3Mo 26,16; Ri 6,4; Joe 2,3) 18 Aber auch in jenen Tagen, spricht der HERR[13], werde ich nicht ein Ende mit euch machen. – (Hab 1,12) 19 Und es soll geschehen, wenn ihr sagt: Weshalb hat der HERR, unser Gott, uns dies alles getan? – dann sage zu ihnen: Genauso wie ihr mich verlassen und in eurem Land fremden Göttern gedient habt, so sollt ihr Fremden dienen in einem Land, das euch nicht gehört. (5Mo 29,24; Jer 9,12; Jer 13,22; Jer 17,4) 20 Verkündet das im Haus Jakob und lasst es hören in Juda: 21 Hört doch dieses, törichtes Volk ohne Verstand, die Augen haben und nicht sehen, die Ohren haben und nicht hören! (Jer 7,13; Hes 12,2) 22 Solltet ihr nicht mich fürchten, spricht der HERR[14], und vor mir nicht zittern, der ich dem Meer den Sand als Grenze gesetzt habe, eine ewige Schranke[15], die es nicht überschreiten wird? Branden auch ⟨seine Wogen⟩, sie vermögen doch nichts, und ob die Wellen brausen, sie überschreiten sie[16] nicht. (5Mo 28,58; Hi 37,24; Hi 38,11; Jer 31,35; Offb 15,4) 23 Aber dieses Volk hat ein störrisches und widerspenstiges Herz; sie sind abgewichen und weggegangen. (5Mo 31,27; Jer 6,28) 24 Und sie haben nicht in ihrem Herzen gesagt: Lasst uns doch den HERRN, unseren Gott, fürchten, der Regen gibt, sowohl Frühregen als auch Spätregen, zu seiner Zeit; der die bestimmten Wochen der Ernte für uns einhält! (5Mo 11,14; Jer 10,13; Sach 10,1; Apg 14,17) 25 Eure Missetaten haben diese ⟨Gaben⟩ abgewendet, und eure Sünden haben das Gute von euch ferngehalten. (Ps 107,34; Jer 3,3; Jer 14,1) 26 Denn in meinem Volk finden sich Gottlose. Man lauert, wie Vogelsteller sich ducken; sie stellen Fallen[17], fangen Menschen. (Spr 1,11; 1Kor 5,1) 27 Wie ein Käfig voll Vögel, so sind ihre Häuser voll Betrug[18]; darum sind sie groß und reich geworden. (Jes 3,14; Hos 12,8) 28 Sie sind fett, sie sind glatt; ja, sie überschreiten das Maß der Bosheit[19]. Das Recht führen sie nicht aus, das Recht der Waise, dass sie es zum Erfolg führten; und den Rechtsanspruch der Armen setzen sie nicht durch. (Hi 12,6; Ps 73,4; Spr 15,25; Jes 1,23; Jer 12,1; Sach 7,10) 29 Sollte ich sie dafür nicht zur Rechenschaft ziehen?, spricht der HERR[20]. Oder sollte meine Seele sich nicht an einer Nation wie dieser rächen? – (Jer 6,6; Mal 3,5) 30 Entsetzliches und Abscheuliches ist im Land geschehen: (Jer 18,13; Jer 23,14; Hos 6,10) 31 Die Propheten weissagen falsch, und die Priester herrschen auf eigene Faust[21], und mein Volk liebt es so. Was werdet ihr aber am Ende von ⟨all⟩dem tun? (5Mo 32,20; 1Kön 22,6; Spr 17,4; Jer 4,30; Jer 14,14; Kla 1,9; Mi 2,11; Zef 3,4; Lk 6,26; 2Tim 4,3)Jeremia 5
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftZwiegespräch zwischen Gott und dem Propheten
1 Der HERR sagt: »Geht doch durch die Straßen Jerusalems und macht eure Augen auf; seht euch auf allen Plätzen um! Wenn ihr dort nur einen Einzigen findet, der das Rechte tut und auf den man sich verlassen kann, dann werde ich die Schuld der ganzen Stadt vergeben. (1Mo 18,20; Ps 14,2; Hes 22,30) 2 Aber wenn in Jerusalem jemand bei meinem Namen schwört, dann ist es bestimmt ein Meineid!« (Jer 4,2) 3 Doch dir, HERR, kommt es auf Treue und Zuverlässigkeit an! Du hast dieses Volk geschlagen, aber es hat sich nichts daraus gemacht. Du hast es fast vernichtet, aber es wollte nicht daraus lernen. Sie blieben bei ihrem Starrsinn und weigerten sich, zu dir umzukehren. (Jer 2,30; Jer 7,28; Jer 8,5; Jer 15,7; Am 4,6; Zef 3,2; Sach 7,11) 4 Ich hatte gedacht: Gewiss sind nur die einfachen Leute so; die handeln verkehrt, weil sie nicht wissen, was der HERR von ihnen erwartet und was in seinen Augen recht ist. 5 Ich muss die Gebildeten ansprechen, sie werden es bestimmt wissen. Aber gerade sie haben Gott den Gehorsam aufgekündigt und sich von ihm losgerissen, als wären seine Gebote nur eine lästige Fessel. (Mi 3,1) 6 Der HERR sagt: »Darum wird dieses Volk von seinen Feinden vernichtet! Sie fallen über es her wie der Löwe aus dem Dickicht, sie packen es wie der Wolf aus der Steppe. Wie der Leopard lauern sie vor seinen Städten; jeder, der herauskommt, wird zerrissen. Denn zahllos sind die Vergehen dieses Volkes, es zeigt mir nur noch den Rücken.« (Jer 4,7)Vergebung ist nicht mehr möglich
7 Der HERR sagt: »Warum sollte ich euch vergeben? Ihr habt mich verlassen und bei Göttern geschworen, die gar keine Götter sind. Ich habe euch satt gemacht, aber ihr habt mir die Treue gebrochen und eure Zeit im Hurenhaus zugebracht.[1] (Jer 2,13) 8 Wie feiste, geile Hengste seid ihr geworden: Jeder wiehert nach der Frau des anderen. 9 Sollte ich das hingehen lassen«, sagt der HERR, »sollte ich an einem solchen Volk nicht Vergeltung üben? (Jer 5,29; Jer 9,8) 10 Also hinauf in den Weinberg! Verwüstet ihn! – Aber vernichtet ihn nicht ganz! – Reißt die Ranken ab; mir gehören sie nicht! (Jer 2,21; Jer 4,27) 11 Denn die Leute von Israel und von Juda haben sich völlig von mir abgewandt.« Das sagt der HERR.Selbstsicherheit fordert das Gericht heraus
12 Die Leute von Juda nehmen den HERRN nicht ernst. »Mit ihm braucht niemand zu rechnen«, sagen sie. »Krieg und Hungersnot wird es nicht geben; die ganze Katastrophe findet nicht statt. (Ps 14,1) 13 Was die Propheten verkündet haben, wird sich als Wind erweisen. Was sie angedroht haben, soll sie selbst treffen; denn Gott hat gar nicht zu ihnen gesprochen.« 14 Aber der HERR, der Gott der ganzen Welt,[2] hat zu mir gesagt: »Weil die Leute von Juda so reden, sorge ich dafür, dass die Worte, die ich dir auftrage, zu einem Feuersturm werden, und dieses Volk mache ich zum Brennholz; der Feuersturm soll es fressen! (Jer 20,9; Jer 23,29) 15 Sag zu ihnen: ›Ich führe von fern her ein Volk gegen euch heran. Ihr kennt seine Sprache nicht und versteht nicht, was diese Leute sagen. Niemand kann es besiegen. Es ist ein uraltes Volk von unerschöpflicher Kraft. (5Mo 28,49; Jes 28,11; Jer 6,22) 16 Aus den Köchern seiner Krieger kommen Tod und Verderben; sie alle sind im Kampf erprobt. 17 Dieses Volk wird alles fressen: eure Ernte und eure Vorräte, eure Söhne und Töchter, eure Schafe und Rinder, eure Weinstöcke und Feigenbäume. Es wird die befestigten Städte, auf die ihr vertraut, zerstören und ihre Bewohner mit dem Schwert erschlagen.‹«Die Strafe entspricht dem Vergehen
18 »Aber auch dann will ich mein Volk nicht völlig vernichten«, sagte der HERR zu mir. (Jer 4,27) 19 »Und wenn sie dich fragen: ›Weshalb hat der HERR uns all das angetan?‹, so antworte ihnen: ›In eurem eigenen Land habt ihr den HERRN, euren Gott, verlassen und fremden Göttern gedient, deshalb dient nun auch fremden Menschen in einem Land, das nicht euch gehört.‹« (5Mo 29,23; Jer 16,10; Jer 22,8)Ein unbelehrbares Volk
20 Der HERR sagte zu mir: »Verkünde den Nachkommen Jakobs, dem Volk von Juda: 21 ›Hört, was der HERR sagt, ihr Leute ohne Einsicht und Verstand, mit Augen, die nicht sehen, mit Ohren, die nicht hören! (Jes 6,9; Jer 4,22; Mk 8,18) 22 Wollt ihr mich nicht endlich ernst nehmen? Wollt ihr nicht zittern und beben vor mir? Ich habe dem Meer eine Grenze gesetzt, die es nie überschreiten kann. Einen Sandwall habe ich darumgelegt und alles Toben und Schäumen hilft ihm nichts; es kommt nicht darüber hinaus. (Hi 38,8) 23 Doch ihr wollt nicht begreifen, ihr sperrt euch gegen jede Einsicht. Ihr habt euch von mir abgewandt und seid davongelaufen. 24 Ihr dachtet nicht daran, zu sagen: Wir wollen den HERRN, unseren Gott, ehren, er schickt uns ja den Regen, im Herbst wie im Frühjahr, und sorgt dafür, dass das Korn auf den Feldern zu seiner Zeit reif wird. (5Mo 11,14; Jer 3,3; Jer 14,22; Sach 10,1) 25 Um diesen Segen habt ihr euch durch eure Vergehen gebracht; Dürre und Missernte sind die Folgen eurer Schuld!‹«Skrupellose Jagd nach Bereicherung
26 Der HERR sagt: »In meinem Volk gibt es skrupellose Leute. Wie Vogelfänger sich ducken und darauf lauern, dass ihnen Vögel in die Netze gehen, so haben sie Fallen gestellt, um Menschen zu fangen. (Ps 10,9; Spr 1,11) 27 Wie der Käfig des Vogelfängers voll ist von gefangenen Vögeln, so sind ihre Häuser voll von unrecht erworbenem Gut. Auf diese Weise sind sie groß und reich geworden, 28 dick und fett sind sie. Ihre Rücksichtslosigkeit kennt keine Grenzen. Das Recht ist bei ihnen in schlechten Händen: Sie setzen sich nicht für die Waisen ein und verhelfen den Armen nicht zu dem, was ihnen zusteht. (Ps 73,7) 29 Und all das sollte ich hingehen lassen? Muss ich an einem solchen Volk nicht Vergeltung üben?« (Jer 5,9)Die Schuld der Propheten und Priester
30 Der HERR sagt: »Was in diesem Land geschieht, ist unglaublich und empörend: (Jer 18,13; Jer 23,14) 31 Die Propheten reden Lug und Trug, die Priester suchen nur den eigenen Vorteil,[3] und mein Volk hat es gerne so. Was aber wollt ihr machen, wenn das Ende da ist?« (Jer 2,8)Jeremia 5
Hoffnung für alle
von BiblicaKeine Vergebung mehr!
1 Gott sagt: »Geht doch einmal durch die Straßen von Jerusalem und schaut euch um! Sucht alle Plätze ab! Wenn ihr auch nur einen Einzigen findet, der sich an das Recht hält und zu seinem Wort steht, dann will ich ganz Jerusalem vergeben. 2 Denn die Leute in dieser Stadt lügen selbst dann noch, wenn sie bei meinem Namen schwören.« 3 Doch du, HERR, suchst nach aufrichtigen Menschen. Du hast dieses Volk geschlagen, aber sie haben sich nicht davon beeindrucken lassen; du hast sie fast ausgelöscht, und doch blieben sie hart wie Stein. Sie weigern sich beharrlich, zu dir umzukehren. 4 Ich dachte: »So sind nur die Ungebildeten, die den Willen des HERRN und die Gebote ihres Gottes nicht kennen. 5 Ich will mich an die führenden Männer dieses Volkes wenden und mit ihnen reden. Sie kennen ja den Willen Gottes und wissen, was er im Gesetz von ihnen verlangt.« Doch gerade sie wollen von Gott nichts mehr wissen. Seine Gebote sind für sie wie ein schweres Joch, das sie abgeworfen haben. 6 »Darum werden die Feinde kommen und sie zerreißen wie Löwen, die plötzlich aus dem Dickicht springen, wie Steppenwölfe werden sie über sie herfallen und wie Leoparden draußen vor der Stadt lauern. Wer hinausgeht, wird zerfleischt. Denn dieses Volk hat große Schuld auf sich geladen und mir immer wieder die Treue gebrochen. 7 Wie sollte ich euch da vergeben? Ihr habt mich verlassen und schwört bei Göttern, die keine sind. Ich habe euch genug zu essen gegeben – und ihr? Ihr treibt Ehebruch und lauft scharenweise ins Hurenhaus! 8 Ihr seid wie überfütterte, geile Hengste: Jeder wiehert nach der Frau des anderen. 9 Und das sollte ich ungestraft lassen, ich, der HERR? Muss ich ein solches Volk nicht zur Rechenschaft ziehen? 10 Zerstört die Mauern dieses Weinbergs, doch verwüstet ihn nicht ganz. Reißt seine Ranken ab, denn er gehört mir nicht mehr!«Ich ziehe euch zur Rechenschaft
11 »Ich, der HERR, sage: Die Bewohner von Juda und Israel sind mir ganz und gar untreu geworden. 12 Mich, ihren HERRN, haben sie verleugnet, als sie behaupteten: ›Er kümmert sich um nichts! Uns wird schon kein Unglück treffen. Von Krieg und Hungersnot bleiben wir verschont. 13 Was die Propheten uns angedroht haben, ist leeres Geschwätz! Gott spricht nicht durch sie. Das Unheil soll sie selbst treffen!‹« 14 Doch der HERR, der allmächtige Gott, hat zu mir gesagt: »Weil dieses Volk so vermessen redet, lasse ich die Worte, die ich dir in den Mund gelegt habe, zu einem Feuersturm werden. Das Volk mache ich zu Brennholz, das vom Feuer verzehrt wird. 15 Hört, ihr Israeliten, ich sorge dafür, dass ein Volk von weit her kommt und in euer Land einfällt. Das Volk ist sehr viel älter als ihr, es ist unbezwingbar, und seine Sprache versteht ihr nicht. 16 Seine Bogenschützen treffen mit tödlicher Sicherheit, und die Soldaten sind alle erfahrene Kämpfer. 17 Dieses Volk wird eure Ernte und eure Vorräte vernichten, eure Söhne und Töchter töten, eure Schafe und Rinder schlachten und eure Weinstöcke und Feigenbäume umhauen. Eure befestigten Städte, auf die ihr euch verlasst, wird es blutig erobern. 18 Doch auch dann werde ich euch nicht völlig auslöschen. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort. 19 Und wenn sie dich, Jeremia, fragen: ›Warum hat uns der HERR, unser Gott, dies angetan?‹, dann sollst du antworten: ›Ihr habt ihn verlassen und in eurem eigenen Land fremden Göttern gedient, nun müsst ihr in einem anderen Land fremden Herren dienen!‹ 20 Verkündet den Nachkommen von Jakob, sagt dem Volk von Juda: 21 Hört, ihr Leute ohne Sinn und Verstand! Ihr habt Augen und Ohren, und trotzdem seht und hört ihr nicht! 22 Ich, der HERR, frage euch: Solltet ihr mich nicht fürchten und vor mir zittern? Ich habe dem Meer eine Grenze aus Sand gesetzt, die es niemals überschreiten kann. Wie wild seine Wellen auch toben, wie hoch die Wogen sich auch türmen – über die Grenze kommen sie nicht hinaus. 23 Aber ihr wagt es, euch gegen mich aufzulehnen, und geht eigene Wege. Ihr seid stur und widerspenstig. 24 Keiner von euch sagt sich: ›Wir sollten dem HERRN, unserem Gott, mit Ehrfurcht begegnen! Denn er sendet uns den Herbst- und Frühjahrsregen zur rechten Zeit und lässt Jahr für Jahr die Früchte reifen, damit wir sie ernten können.‹ 25 Aber nun sind Regen und Ernte ausgeblieben; eure eigene Schuld hat euch um all diese guten Gaben gebracht! 26 Ja, in meinem Volk gibt es gewissenlose Menschen, die wie Vogelfänger auf der Lauer liegen. Sie warten darauf, dass ihnen Menschen in die Falle laufen. 27 Ihre Häuser sind vollgestopft wie der Käfig eines Vogelfängers, sie häufen dort ihren Besitz auf, den sie mit Trug und List erbeutet haben. Mächtig und reich sind sie geworden, 28 fett und feist. Ihre Bosheit kennt keine Grenzen. Sie verhelfen keinem Waisenkind zu seinem Recht, den Armen verweigern sie jede Gerechtigkeit. 29 Und das sollte ich ungestraft lassen, ich, der HERR? Muss ich ein solches Volk nicht zur Rechenschaft ziehen? 30 Was in diesem Land geschieht, ist abscheulich und unerhört: 31 Die Propheten weissagen im Namen der Lüge, die Priester herrschen eigenmächtig, und meinem Volk gefällt das auch noch. Doch was werdet ihr tun, wenn das Ende kommt?«Jeremia 5
Menge Bibel
Die grauenvolle Verderbnis des gesamten Volkes in Jerusalem nötigt den Herrn zum schonungslosen Vollzug der Strafe durch den furchtbaren Feind
1 Streift in den Straßen Jerusalems umher und seht euch um! Erkundigt euch und sucht auf den Plätzen der Stadt, ob ihr jemand findet, ob einer da ist, der Recht übt, der auf Treue[1] hält: dann will ich ihr vergeben. 2 Aber wenn sie auch sagen: »So wahr der HERR lebt!«, so schwören sie darum doch falsch. 3 Sind denn deine Augen, HERR, nicht auf Treue[2] gerichtet? Du hast sie zwar geschlagen, aber es hat ihnen nicht wehe getan; du hast sie der Vernichtung preisgegeben, aber sie haben keine Zucht annehmen wollen: sie haben ihr Angesicht härter gemacht als Felsgestein und eine Umkehr von sich gewiesen. 4 Da dachte ich: »Nur die kleinen Leute sind so; die benehmen sich töricht, weil sie den Weg des HERRN, das Recht ihres Gottes[3] nicht kennen. 5 Ich will doch einmal zu den Großen gehen und mit ihnen reden; denn die müssen doch den Weg des HERRN, das Recht ihres Gottes[4] kennen.« Doch sie haben insgesamt das Joch zerbrochen, die Bande zerrissen! 6 Darum schlägt sie der Löwe aus dem Walde nieder, überwältigt sie der Steppenwolf; der Panther lauert ihnen auf vor ihren Städten: jeder, der aus ihnen hinausgeht, wird zerrissen; denn zahlreich sind ihre Übertretungen, vielfältig ihre Abfallsünden.Anfang der Drohrede Gottes
7 »Weshalb sollte ich dir verzeihen? Deine Söhne haben mich verlassen und schwören bei Nichtgöttern; und obwohl ich sie den Bund hatte beschwören lassen, haben sie doch Ehebruch begangen und sind im Hurenhause heimisch geworden. 8 Wie wohlgenährte[5] Rosse schweifen sie umher: ein jeder wiehert nach dem Eheweibe des andern. 9 Sollte ich so etwas ungestraft lassen?« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »oder sollte an einem solchen Volk meine Seele[6] sich nicht rächen?«Das göttliche Strafgericht für die Abtrünnigen und ungläubig Trotzigen
10 Steigt auf ihre Mauern hinauf und richtet Verwüstungen an, doch vernichtet sie nicht völlig! Haut ihre Ranken ab; denn dem HERRN gehören sie nicht (mehr) an. 11 »Ach, sie haben gar treulos an mir gehandelt, das Haus Israel und das Haus Juda!« – so lautet der Ausspruch des HERRN. 12 Sie haben den HERRN verleugnet und gesagt: »Es ist nichts mit ihm, und kein Unglück wird über uns kommen: weder Schwert noch Hungersnot werden wir zu sehen bekommen! 13 Und die Propheten? Die sind für den Wind; denn das Wort (des HERRN) ist nicht in ihnen: möge es ihnen selbst so ergehen!« 14 Darum hat Gott, der HERR der Heerscharen, so gesprochen: »Weil ihr solche Reden führt, will ich nunmehr meine Worte in deinem Munde zu Feuer machen und dieses Volk zu Brennholz, daß es sie verzehren soll!«Der furchtbare Feind
15 »Wisset wohl: ich lasse ein Volk aus der Ferne über euch kommen, ihr vom Hause Israel!« – so lautet der Ausspruch des HERRN –; »ein Volk von unverwüstlicher Kraft ist es, ein Volk von uraltem Stamm, ein Volk, dessen Sprache du nicht kennst und dessen Rede du nicht verstehst. 16 Sein Köcher ist wie ein offenes Grab: allesamt sind sie Kriegshelden. 17 Es wird deine Ernte und dein Brotkorn verzehren, verzehren deine Söhne und Töchter, verzehren dein Kleinvieh und deine Rinder, verzehren deinen Weinstock und deinen Feigenbaum; deine festen Städte, auf die du dein Vertrauen setzt, wird es mit dem Schwert zerstören.«Die Ursache der göttlichen Strafe (nämlich der Verbannung)
18 »Doch auch in jenen Tagen« – so lautet der Ausspruch des HERRN – »will ich euch nicht völlig vernichten. 19 Aber wenn ihr alsdann fragt: ›Wofür hat der HERR, unser Gott, uns dies alles widerfahren lassen?‹, so sollst du ihnen antworten: ›Gleichwie ihr mich verlassen und fremden Göttern im eigenen Lande gedient habt, ebenso sollt ihr nun Fremden dienstbar sein in einem Lande, das nicht euch gehört[7]!‹«Der Unverstand des Volkes, die Habgier der oberen Schichten und die Unredlichkeit der Geistlichkeit
20 Verkündet dies im Hause Jakob und macht es in Juda bekannt mit den Worten: 21 »Hört doch dies, ihr törichtes Volk voll Unverstand, die ihr Augen habt und nicht seht, die ihr Ohren habt und nicht hört! 22 Mich wollt ihr nicht fürchten« – so lautet der Ausspruch des HERRN – »und vor mir nicht zittern? der ich dem Meere den Sand zur Grenze gesetzt habe als ewige Schranke, die es nicht überschreiten darf, so daß seine Wogen, wenn sie auch branden, doch ohnmächtig sind und, wenn sie auch brausen, doch nicht ungebührlich vordringen. 23 Aber dieses Volk besitzt ein trotziges und widerspenstiges Herz; sie sind abgefallen und davongegangen 24 und haben niemals in ihrem Herzen gedacht: ›Laßt uns doch den HERRN, unsern Gott, fürchten, der den Regen spendet, Frühregen wie Spätregen[8] zu rechter Zeit, der die festbestimmten Wochen der Erntezeit uns zugute einhält!‹ 25 Eure Verschuldungen haben das unmöglich gemacht und eure Sünden euch um den Segen gebracht. 26 Denn unter meinem Volke gibt es Gottlose, die auf der Lauer liegen, wie Vogelfänger sich ducken: sie stellen Fallen auf und treiben Menschenfang. 27 Wie ein Käfig sich mit Vögeln füllt, so füllen sich ihre Häuser mit ungerechtem Gut; auf solche Weise sind sie hoch gekommen und reich geworden; 28 fett sind sie geworden und feist, ja, ihre Verworfenheit überschreitet jedes Maß. An das Recht halten sie sich nicht; für die Sache der Waisen treten sie nicht ein, um sie zum Siege zu führen, und der Rechtssache der Armen nehmen sie sich nicht an. 29 Sollte ich so etwas ungestraft lassen?« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »oder sollte meine Seele[9] sich an einem solchen Volk nicht rächen?« (Jer 5,9) 30 Entsetzliche und greuliche Dinge haben sich im Lande zugetragen: 31 die Propheten prophezeien als Lügendiener, und die Priester schalten mit ihnen Hand in Hand, und mein Volk hat es gern so! Was werdet ihr aber tun, wenn es damit zu Ende geht?Jeremia 5
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenKeine Vergebung mehr!
1 „Zieht durch Jerusalems Straßen, / schaut euch auf allen Plätzen um, / erkundigt euch genau, ob es einen dort gibt, / nur einen, der nach Gottes Recht lebt, / nur einen, der nach Treue strebt. / Dann vergebe ich ihr! 2 Doch selbst wenn sie sagen: / 'So wahr Jahwe lebt!', / schwören sie falsch.“ 3 Jahwe, kommt es dir denn nicht auf Wahrhaftigkeit an? / Du hast sie geschlagen, doch es schmerzte sie nicht. / Du hast sie fast vernichtet, doch sie lernten nichts daraus. / Ihre Stirn ist härter als Stein, / sie weigerten sich umzukehren. 4 Ich dachte: So sind nur die einfachen Leute. / Sie wissen nichts vom Weg Jahwes, / auch nichts von dem, was recht vor ihrem Gott ist. 5 Ich will nun zu den Großen gehen / und mit ihnen reden. / Denn sie kennen den Weg Jahwes, / das, was recht ist bei ihrem Gott. / Doch gerade sie haben das Joch zerbrochen, / sie alle haben die Fesseln gesprengt. 6 „Darum schlägt sie der Löwe aus dem Wald, / ein Wolf der Steppe überwältigt sie, / ein Leopard lauert vor ihrer Stadt. / Jeder, der herauskommt, wird zerrissen. / Denn zahlreich sind ihre Verbrechen, / schwer wiegt ihre Treulosigkeit. 7 Weshalb sollte ich dir vergeben? / Deine Kinder haben mich verlassen. / Sie schwören bei Göttern, die gar keine sind. / Nachdem ich sie gesättigt hatte, / trieben sie nur Ehebruch / und laufen scharenweise ins Bordell. 8 Fette, geile Hengste sind sie geworden, / jeder wiehert nach der Nachbarsfrau. 9 Soll ich das noch hinnehmen?“, spricht Jahwe. / „Soll ich mich an solch einem Volk nicht rächen?“ 10 „Hinauf also auf seine Mauern! Verwüstet den Weinberg! Doch vernichtet ihn nicht ganz! Reißt seine Ranken ab, denn Jahwe gehören sie nicht! 11 Die Leute von Israel und Juda sind mir völlig untreu geworden“, spricht Jahwe. 12 „Sie haben Jahwe verleugnet, sie haben gesagt: 'Er ist nicht da. Kein Unglück wird über uns kommen, Krieg und Hunger sehen wir nicht. 13 Die Propheten reden ja nur Wind, das Wort Jahwes ist nicht in ihnen, was sie sagen, soll sie selber treffen!'“ 14 Darum spricht Jahwe, Gott, der Allmächtige: „Weil man solche Reden führt, sorge ich dafür, dass meine Worte in dir zu einem Feuersturm werden. Und dieses Volk lasse ich das Brennholz sein, das im Feuer verbrennt.“ 15 „Seht, ich bringe über euch / ein weit entferntes Volk, / ihr Israeliten“, spricht Jahwe. / „Es ist ein uraltes Volk, / ein unverwüstlicher Stamm, / ein Volk, dessen Sprache ihr nicht kennt, / mit dem ihr euch nicht verständigen könnt. 16 Sein Köcher ist wie ein offenes Grab, / seine Soldaten erfahrene Kämpfer. 17 Es verzehrt deine Ernte und dein Brot, / es frisst deine Söhne und Töchter. / Es verzehrt dein Schaf und dein Rind, / den Weinstock und den Feigenbaum. / Es zerstört deine Festungen, / auf die du vertraust, mit dem Schwert.“ 18 „Doch auch dann lösche ich euch nicht völlig aus“, spricht Jahwe. 19 „Wenn sie dann fragen: 'Weshalb hat uns Jahwe, unser Gott, dies alles angetan?', so antworte ihnen: 'Genauso wie ihr mich verlassen und im eigenen Land fremden Göttern gedient habt, so werdet ihr Fremden dienen müssen in einem Land, das euch nicht gehört!'“ 20 „Sagt das den Nachkommen Jakobs, / lasst es hören in Juda: 21 Höre das, du Volk ohne Sinn und Verstand. / Augen habt ihr, seht aber nicht, / Ohren habt ihr, hört aber nicht.[1] (Mk 8,18) 22 Solltet ihr mich nicht fürchten“, / spricht Jahwe, / „nicht zittern und beben vor mir? / Ich habe dem Meer eine Grenze gesetzt, / eine Schranke, die es nie überschreiten wird. / Mag es auch toben, es richtet nichts aus, / seine Wellen kommen nicht darüber hinaus. 23 Aber dieses Volk hat ein störrisches, trotziges Herz. / Sie wandten sich ab und gingen davon. 24 Sie haben sich nicht etwa gesagt: / 'Lasst uns doch Jahwe fürchten, unseren Gott, / der uns den Regen gibt im Herbst / und im Frühjahr zur richtigen Zeit, / der uns die Wochen der Ernte erhält.' 25 Eure Vergehen haben das verhindert, / eure Sünden haben euch das Gute verwirkt. 26 Ja, es gibt Gottlose in meinem Volk. / Wie Vogelsteller ducken sie sich, / sie stellen Fallen auf und fangen Menschen. 27 Wie Käfige voller Vögel / sind ihre Häuser voller Gaunergut. / So wurden sie groß und reich. / 28 Sie wurden fett und voll, / ihre Bosheit übertrifft jedes Maß. / Um das Recht kümmern sie sich nicht, / für das Recht der Waisen treten sie nicht ein, / den Rechtsanspruch der Armen setzen sie nicht durch. 29 Sollte ich das nicht ahnden?“, spricht Jahwe. / „Muss ich mich nicht an solch einem Volk rächen? 30 Entsetzliches, Abscheuliches geschieht im Land: 31 Die Propheten weissagen falsch, / die Priester herrschen eigenmächtig, / und mein Volk liebt es so. / Was aber werdet ihr am Ende tun?“Jeremia 5
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.