Hesekiel 8
Lutherbibel 2017
von Deutsche BibelgesellschaftDie Gräuel des Götzendienstes im Tempel
1 Und es begab sich im sechsten Jahr am fünften Tage des sechsten Monats. Ich saß in meinem Hause, und die Ältesten von Juda saßen vor mir. Da fiel die Hand Gottes des HERRN auf mich. (Hes 14,1) 2 Und ich sah, und siehe, da war eine Gestalt wie ein Mann, und abwärts von dem, was wie seine Hüften aussah, war es wie Feuer, aber oberhalb seiner Hüften war ein Glanz zu sehen wie blinkendes Kupfer. (Hes 1,4) 3 Und er streckte etwas wie eine Hand aus und ergriff mich bei dem Haar meines Hauptes. Da hob mich ein Wind empor zwischen Himmel und Erde und brachte mich nach Jerusalem in göttlichen Gesichten zu dem Eingang des inneren Tores, das gegen Norden liegt, wo ein Bild stand zum Ärgernis für den Herrn. (Hes 3,12) 4 Und siehe, dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels, so wie ich sie in der Ebene gesehen hatte. (Hes 1,28) 5 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, hebe deine Augen auf nach Norden. Und als ich meine Augen aufhob nach Norden, siehe, da stand ein Bild, das für den Herrn ein Ärgernis war, nördlich vom Tor des Altars, da, wo man hineingeht. 6 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, siehst du auch, was diese tun? Große Gräuel sind es, die das Haus Israel hier tut, um mich von meinem Heiligtum zu vertreiben. Aber du wirst noch größere Gräuel sehen. 7 Und er führte mich zur Tür des Vorhofes. Da sah ich, und siehe, da war ein Loch in der Wand. 8 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, brich ein Loch durch die Wand. Und als ich ein Loch durch die Wand gebrochen hatte, siehe, da war eine Tür. 9 Und er sprach zu mir: Geh hinein und schaue die schlimmen Gräuel, die sie hier treiben. 10 Und als ich hineinkam und schaute, siehe, da waren lauter Bilder von Gewürm und Getier, Scheusale, und alle Götzen des Hauses Israel, ringsherum an den Wänden eingemeißelt. (Röm 1,23) 11 Davor standen siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israel, und Jaasanja, der Sohn Schafans, stand mitten unter ihnen. Und ein jeder hatte sein Räuchergefäß in der Hand und der Duft einer Wolke von Weihrauch stieg auf. (2Mo 24,1; 4Mo 11,16; Jes 66,17; Lk 10,1; Lk 10,17) 12 Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du, was die Ältesten des Hauses Israel tun in der Finsternis, ein jeder in der Kammer seines Götzenbildes? Denn sie sagen: Der HERR sieht uns nicht, der HERR hat das Land verlassen. (Hes 9,9) 13 Und er sprach zu mir: Du sollst noch größere Gräuel sehen, die sie tun. 14 Und er führte mich zum Eingang des Tores am Hause des HERRN, das gegen Norden liegt, und siehe, dort saßen Frauen, die den Tammus beweinten. 15 Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du das? Aber du sollst noch größere Gräuel sehen als diese. 16 Und er führte mich in den inneren Vorhof am Hause des HERRN; und siehe, vor dem Eingang zum Tempel des HERRN, zwischen der Vorhalle und dem Altar, standen etwa fünfundzwanzig Männer, die ihren Rücken gegen den Tempel des HERRN und ihr Gesicht gegen Osten gewendet hatten, und beteten gegen Osten die Sonne an. (5Mo 4,19; 5Mo 17,3; 2Kön 23,5; 2Kön 23,11; Jer 8,2) 17 Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du das? Ist es dem Hause Juda nicht genug, diese Gräuel hier zu treiben, dass sie auch sonst das ganze Land mit Gewalttat erfüllen und mich immer wieder reizen? Und siehe, sie halten sich die Weinrebe an die Nase.[1] 18 Darum will ich auch mit Grimm an ihnen handeln, und mein Auge soll ohne Mitleid auf sie blicken, und ich will nicht gnädig sein. Wenn sie auch mit lauter Stimme mir in die Ohren schreien, will ich sie doch nicht hören. (Jes 1,15; Hes 7,4)Hesekiel 8
Das Buch
von SCM VerlagDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Hesekiel 8
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagVision Hesekiels: Versetzung nach Jerusalem – Gräuel des Götzendienstes im Tempel und im Land
1 Und es geschah im sechsten Jahr, im sechsten ⟨Monat⟩, am Fünften des Monats: Ich saß in meinem Haus, und die Ältesten von Juda saßen vor mir, und dort fiel die Hand des Herrn, HERRN, auf mich. (2Kön 6,32; Hes 1,2; Hes 1,3; Hes 14,1; Hes 20,1; Hes 24,1; Hes 26,1; Hes 29,1; Hes 30,20; Hes 31,1; Hes 32,1; Hes 37,1) 2 Und ich sah: und siehe, eine Gestalt mit dem Aussehen eines Mannes[1]: von seinen Hüften an[2] abwärts Feuer; und von seinen Hüften an aufwärts wie das Aussehen eines Glanzes, wie das Funkeln von glänzendem Metall. (Hes 1,26; Hes 40,3; Dan 10,6) 3 Und er streckte[3] etwas wie eine Hand[4] aus und nahm mich beim Haarschopf meines Kopfes. Und der Geist hob mich zwischen Erde und Himmel empor und brachte mich in Gotteserscheinungen nach Jerusalem, an den Eingang des Tores des inneren ⟨Vorhofs⟩, das nach Norden weist, wo der Standort des Götzenbildes der Eifersucht war, das zur Eifersucht reizt. (5Mo 32,21; Jer 7,30; Hes 1,1; Hes 2,9; Hes 3,14; Hes 9,2; Hes 11,24; Hes 40,2) 4 Und siehe, dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels, wie die Erscheinung, die ich im Tal gesehen hatte. (Hes 1,28; Hes 3,22; Hes 43,3) 5 Und er sprach zu mir: Menschensohn, erhebe doch deine Augen nach Norden! Da erhob ich meine Augen nach Norden, und siehe, nördlich vom Tor war ein Altar, das Götzenbild der Eifersucht selbst ⟨stand⟩ am Eingang. 6 Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehst du, was sie tun? Große Gräuel sind es, die das Haus Israel hier verübt, damit ich mich von meinem Heiligtum entferne[5]. Aber du sollst noch größere Gräuel sehen. (2Chr 29,5; Hes 10,18; Hes 11,23; Hes 43,8) 7 Und er brachte mich an den Eingang des Vorhofs; und ich sah: und siehe, ein Loch war in der Wand. 8 Und er sprach zu mir: Menschensohn, durchbrich doch die Wand! Da durchbrach ich die Wand; und siehe, da war eine Tür. 9 Und er sprach zu mir: Geh hinein und sieh die schlimmen Gräuel, die sie hier verüben! 10 Und ich ging hinein und sah, und siehe, da waren allerlei Abbilder von Kriechtieren und Vieh: Abscheuliches und allerlei Götzen des Hauses Israel ringsherum auf der Wand als Ritzzeichnung ⟨zu sehen⟩. (5Mo 4,16; Röm 1,23) 11 Und siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israel standen davor, und Jaasanja, der Sohn Schafans, stand mitten unter ihnen; und jeder hatte seine Räucherpfanne in seiner Hand; und der Duft einer Weihrauchwolke stieg empor. (2Mo 24,1; Jer 19,4; Jer 26,24; Hes 9,6) 12 Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn, was die Ältesten des Hauses Israel im Finstern tun, jeder in seinen Bilderkammern? Denn sie sagen: »Der HERR sieht uns nicht, der HERR hat das Land verlassen.« (5Mo 27,15; 2Kön 17,9; Hi 24,15; Jes 29,15; Jes 47,10; Hes 9,9; Joh 3,20) 13 Und er sprach zu mir: Du sollst noch größere Gräuel sehen, die sie verüben. – (2Tim 3,13) 14 Und er brachte mich an den Eingang des Tores am Haus des HERRN, das nach Norden ⟨weist⟩; und siehe, dort saßen Frauen, die den Tammus[6] beweinten. 15 Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Du sollst noch mehr, ⟨noch⟩ größere Gräuel sehen als diese. – (Hes 5,11) 16 Und er brachte mich in den inneren Vorhof des Hauses des HERRN; und siehe, am Eingang des Tempels des HERRN, zwischen der Vorhalle und dem Altar, ⟨standen⟩ etwa 25 Männer, ihre Rücken gegen den Tempel des HERRN und ihre Gesichter nach Osten ⟨gerichtet⟩; und sie warfen sich nach Osten hin anbetend vor der Sonne nieder. (5Mo 4,19; 2Kön 21,5; 2Kön 23,11; 2Chr 29,6; Hi 31,27; Jer 7,18; Jer 8,2; Joe 2,17) 17 Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Ist es dem Haus Juda zu wenig, die Gräuel zu verüben, die sie hier verüben – denn sie haben das Land mit Gewalttat erfüllt –, dass sie mich immer wieder reizen? Denn siehe, sie halten die Ranke an meine[7] Nase. (Hes 7,23) 18 So will auch ich handeln im Grimm, ich werde ⟨ihretwegen⟩ nicht betrübt sein[8] und werde kein Mitleid haben. Und rufen sie auch vor meinen Ohren mit lauter Stimme, so werde ich sie doch nicht erhören. (1Sam 8,18; Hes 5,11)Hesekiel 8
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftEzechiël sieht den Götzendienst im Jerusalemer Tempel
1 Es war im sechsten Jahr unserer Verbannung, am 5. Tag des 6. Monats. Die führenden Männer der aus Juda Weggeführten saßen bei mir in meinem Haus. Da spürte ich, wie der HERR, der mächtige Gott, seine Hand auf mich legte. (Hes 3,22; Hes 14,1; Hes 20,1) 2 Als ich aufblickte, sah ich eine Gestalt, die aussah wie ein Mann.[1] Von der Stelle, wo die Hüften sind, nach unten sah sie aus wie Feuer, nach oben aber strahlend wie helles Gold. 3 Sie streckte etwas wie eine Hand nach mir aus und packte mich an den Haaren. So hob mich der Geist in meiner Vision weit über die Erde empor und trug mich nach Jerusalem, zum Eingang des nördlichen Stadttors.[2] Bei diesem Tor stand das Götzenbild, das den Zorn des HERRN erregt. (Offb 1,10) 4 Da sah ich den Gott Israels in seiner strahlenden Herrlichkeit, genau wie ich ihn in der Ebene am Fluss Kebar gesehen hatte. (Hes 1,1) 5 Er sagte zu mir: »Du Mensch, sieh nach Norden!« Ich blickte nach Norden und sah außerhalb des Tores einen Altar; am Toreingang stand ein Götzenbild. 6 »Du Mensch«, sagte der HERR, »siehst du, was sie da treiben? Die Leute von Israel kümmern sich nicht um meinen Tempel; stattdessen verüben sie diesen abscheulichen Götzendienst. Aber du wirst noch Schlimmeres sehen.« 7 Er führte mich zum Eingangstor des äußeren Tempelvorhofs; dort sah ich ein Loch in der Mauer. 8 »Du Mensch«, befahl er mir, »durchbrich die Mauer!« Ich tat es und stand vor einer Tür. 9 »Geh hinein«, sagte er, »und sieh, was sie dort Abscheuliches treiben!« 10 Ich ging hinein und sah, dass man überall an den Wänden die Bilder von unreinen Tieren eingemeißelt hatte, die dem HERRN ein Gräuel sind. Das waren die Götzen des Volkes Israel. (3Mo 11,1; Jer 7,30; Röm 1,23) 11 Vor diesen Bildern standen siebzig Männer mit Räucherpfannen in der Hand, von denen Weihrauchwolken aufstiegen. Die siebzig gehörten zu den Ältesten Israels, auch Jaasanja, der Sohn Schafans, war unter ihnen. (2Mo 24,1; 4Mo 11,16) 12 Der HERR fragte mich: »Du Mensch, siehst du, was die führenden Männer Israels im Verborgenen treiben? So machen sie es auch zu Hause, jeder vor seinem Götzenschrein. Sie denken: ›Der HERR sieht es nicht; er kümmert sich nicht mehr um unser Land.‹ (Ps 14,1) 13 Aber du wirst sehen, dass sie noch Schlimmeres tun.« 14 Darauf führte er mich zum Nordtor des inneren Tempelvorhofs. Dort saßen Frauen und weinten über den Tod des Gottes Tammus. (Dan 11,37) 15 Der HERR sagte zu mir: »Du Mensch, siehst du das? Du wirst noch Schlimmeres sehen.« 16 Er führte mich in den inneren Vorhof des Tempels. Vor dem Eingang zum Tempelhaus, zwischen dem Brandopferaltar und der Vorhalle, standen etwa fünfundzwanzig Männer. Sie blickten nach Osten, mit dem Rücken zum Tempel des HERRN, und warfen sich nieder, um die Sonne anzubeten. (5Mo 4,19; 2Kön 23,5; 2Kön 23,11) 17 Der HERR sagte zu mir: »Du Mensch, siehst du das? Reicht es nicht, dass die Leute von Juda überall im Land Götzen verehren und Unrecht tun? Müssen sie mich auch noch damit reizen, dass sie es hier in meinem Tempel tun? (Hes 7,20) 18 Jetzt kenne ich keine Rücksicht mehr. Erbarmungslos und ohne Schonung werde ich gegen sie vorgehen. Auch wenn sie noch so sehr um Gnade flehen – ich höre sie nicht mehr.« (Jes 1,15; Hes 7,4)Hesekiel 8
Hoffnung für alle
von BiblicaDer Götzendienst im Tempel von Jerusalem
1 Im 6. Jahr der Verbannung unseres Volkes, am 5. Tag des 6. Monats, war ich in meinem Haus, und die führenden Männer von Juda saßen bei mir. Da wurde ich von Gott, dem HERRN, ergriffen, 2 und er gab mir eine Vision. Ich sah eine lodernde Gestalt, die der eines Mannes glich. Unterhalb der Hüfte sah sie aus wie Feuer, oberhalb leuchtete ihr Leib wie glänzendes Metall. 3 Sie streckte so etwas wie eine Hand nach mir aus und packte mich bei den Haaren. In der Vision hob mich der Geist Gottes weit über die Erde empor und brachte mich nach Jerusalem, zum Nordtor des inneren Tempelvorhofs. Dort stand eine Götzenstatue, die den leidenschaftlichen Zorn des Herrn erregte. 4 Plötzlich erblickte ich den Gott Israels in seiner Herrlichkeit, so wie ich ihn schon im Tal am Fluss Kebar gesehen hatte. 5 Er sprach zu mir: »Du Mensch, richte deinen Blick nach Norden!« Ich schaute nach Norden und sah auf der anderen Seite des Tores einen Altar; im Toreingang davor stand die Götzenstatue, über die der Herr so zornig war. 6 »Du Mensch«, sagte er zu mir, »siehst du, was das Volk Israel hier tut? Es opfert abscheulichen Götzen, um mich aus meinem Heiligtum zu vertreiben. Doch warte – es kommt noch schlimmer!« 7 Er brachte mich zum Eingang des äußeren Tempelvorhofs, und dort entdeckte ich ein Loch in der Mauer. 8 Gott befahl mir: »Du Mensch, durchbrich die Mauer!« Ich tat es und stieß dahinter auf eine Tür. 9 Dann forderte er mich auf: »Geh hinein und sieh, was für abscheuliche Dinge sie dort treiben!« 10 Ich ging durch die Tür und sah: In die Wände ringsum waren Bilder von Tieren eingeritzt, die das Volk Israel als Götter verehrte – Bilder von Kriechtieren und anderem scheußlichen Getier. 11 Siebzig der führenden Männer Israels standen davor, unter ihnen auch Jaasanja, der Sohn von Schafan. Jeder hielt eine Räucherpfanne in der Hand, und eine Duftwolke von Weihrauch stieg empor. 12 Gott sprach zu mir: »Hast du gesehen, Mensch, was die führenden Männer des Volkes Israel treiben? Jeder von ihnen betet hier heimlich seine eigenen Götterbilder in einer Kammer an. Sie behaupten: ›Der HERR sieht uns nicht, er hat das Land verlassen!‹ 13 Doch warte – es kommt noch schlimmer!« 14 Er brachte mich wieder zum Nordtor des inneren Tempelvorhofs; dort saßen Frauen, die den Tod des Gottes Tammus[1] beweinten. 15 Gott fragte mich: »Hast du das gesehen, Mensch? Aber es kommt noch schlimmer!« 16 Er brachte mich in den inneren Tempelvorhof. Am Eingang zum Heiligtum, zwischen der Vorhalle und dem Altar, standen etwa fünfundzwanzig Männer mit dem Rücken zum Tempel und dem Gesicht nach Osten. Sie warfen sich vor der Sonne im Osten nieder und beteten sie an. 17 Da sagte Gott zu mir: »Hast du das gesehen, Mensch? Sind den Leuten von Juda die abscheulichen Dinge noch nicht genug, die sie hier treiben? Das ganze Land haben sie mit Unrecht und Gewalt erfüllt und mich damit immer wieder beleidigt. Sieh nur, wie sie sich bei ihren Opferfeiern Weinreben an die Nase halten![2] 18 Darum lasse ich sie nun meinen Zorn spüren. Keine Träne werde ich um sie vergießen, kein Mitleid mit ihnen haben! Auch wenn sie mir mit ihrem Geschrei in den Ohren liegen – ich werde sie nicht erhören!«Hesekiel 8
Menge Bibel
III. Das Gesicht von den abgöttischen Greueln in Jerusalem und von dem göttlichen Gericht über die Stadt (Kap. 8-11)
1 Es begab sich sodann im sechsten Jahre, am fünften Tage des sechsten Monats, während ich in meinem Hause saß und die Ältesten von Juda vor mir saßen, da fiel dort die Hand Gottes des HERRN auf mich; 2 ich hatte ein Gesicht: Ich sah plötzlich eine Gestalt, die wie ein Mann aussah; von dem Körperteile an, der wie seine Hüften aussah, nach unten zu war’s wie Feuer, und von seinen Hüften aufwärts sah es wie Lichtglanz aus, wie der Schimmer von Glanzerz. 3 Da streckte er etwas aus, das wie eine Hand gebildet war, und faßte mich bei den Locken meines Hauptes; dann hob die Gotteskraft mich zwischen Erde und Himmel empor und brachte mich im Zustand der Verzückung nach Jerusalem an den Eingang des Tores zum inneren Vorhof, das nach Norden zu liegt, woselbst das die Eifersucht des HERRN erregende Eiferbild seinen Standort hatte. 4 Und siehe, dort stand die Herrlichkeit des Gottes Israels in derselben Erscheinung, wie ich sie in der Tal-Ebene (vgl. Kap. 1) gesehen hatte. 5 Da sagte er zu mir: »Menschensohn, erhebe deine Augen in der Richtung nach Norden!« Als ich nun meine Augen nach Norden hin richtete, sah ich das betreffende Eiferbild nördlich vom Altartor am Eingang stehen. 6 Da sagte er zu mir: »Menschensohn, siehst du wohl, was sie da treiben? Arge Greuel sind es, die das Haus Israel hier verübt, um mich von meinem Heiligtum weit wegzutreiben. Aber du wirst weiterhin noch ärgere Greuel zu sehen bekommen.« 7 Darauf brachte er mich an den Eingang des Vorhofes; und als ich mich umsah, bemerkte ich ein Loch in der Wand. 8 Da sagte er zu mir: »Menschensohn, zwänge dich durch die Wand hindurch!« Als ich mich nun durch die Wand hindurchgezwängt hatte, kam dort eine Tür zum Vorschein. 9 Darauf sagte er zu mir: »Gehe hinein und sieh dir die schlimmen Greuel an, die sie hier verüben!« 10 Als ich nun hineingegangen war und mich umsah, fanden sich da allerlei Abbildungen von scheußlichen kriechenden und vierfüßigen Tieren und allerlei Götzen des Hauses Israel, ringsherum auf die Wand gezeichnet. 11 Vor diesen standen siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israel, und mitten unter ihnen stand Jaasanja, der Sohn Saphans; ein jeder von ihnen hatte seine Räucherpfanne in der Hand, und der Duft der Weihrauchwolken stieg empor. 12 Da sagte er zu mir: »Hast du wohl gesehen, Menschensohn, was die Ältesten des Hauses Israel hier im Verborgenen treiben, ein jeder in seiner Bilderkammer? Denn sie sagen: ›Der HERR sieht uns nicht, der HERR hat ja das Land verlassen!‹« 13 Dann fuhr er fort: »Du wirst weiterhin noch ärgere Greuel sehen, die sie verüben.« 14 Hierauf brachte er mich an den Eingang des nördlichen Tores am Tempel des HERRN; dort sah ich die Frauen sitzen, die den Thammus beweinten. 15 Da sagte er zu mir: »Siehst du es wohl, Menschensohn? Aber du wirst noch andere ärgere Greuel sehen als diese.« 16 Darauf führte er mich in den inneren Vorhof beim Tempel des HERRN; dort sah ich am Eingang zum Tempelhause des HERRN, zwischen der Vorhalle und dem Altar, ungefähr fünfundzwanzig Männer stehen; die beteten, mit dem Rücken gegen den Tempel des HERRN und mit dem Gesicht gegen Osten gewandt, die Sonne nach Osten hin an. 17 Da sagte er zu mir: »Hast du das gesehen, Menschensohn? Genügt es dem Hause Juda nicht, die Greuel zu verüben, die sie hier treiben, daß sie auch noch das Land mit Gewalttat erfüllen und mich immer wieder zum Zorn reizen? Und nun siehe, da halten sie grüne Zweige an die Nase! 18 So will denn auch ich im Grimm gegen sie vorgehen: mein Auge soll nicht mehr mitleidig nach ihnen blicken, und ich will keine Schonung mehr üben! Und wenn sie mir noch so laut in die Ohren schreien, will ich doch nicht auf sie hören!«Hesekiel 8
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenGötzendienst im Tempel Jahwes
1 Es war im 6. Jahr unserer Verbannung, am 5. September.[1] Ich saß gerade mit den Ältesten von Juda zusammen in meinem Haus, da legte Jahwe, der Herr, seine Hand auf mich. 2 Ich blickte auf und sah eine Gestalt, die aussah wie ein Mann. Unterhalb von dem, was wie seine Hüften aussah, war Feuer. Nach oben hin strahlte es wie helles Gold. 3 Sie streckte so etwas wie eine Hand nach mir aus und packte mich bei den Haaren. So hob mich der Geist in einer göttlichen Vision hoch in die Luft und brachte mich nach Jerusalem, an den Eingang des nördlichen Tors zum inneren Vorhof, wo das Götzenbild stand, das Eifersucht erregte.[2] 4 Dort sah ich den Gott Israels in seiner Herrlichkeit, so wie ich ihn in der Ebene gesehen hatte.Das Götzenbild der Eifersucht
5 Er sagte zu mir: „Blick nach Norden, Mensch!“ Ich schaute in diese Richtung und sah nördlich vom Tor, das zum Altar führt, neben dem Eingang das Götzenbild der Eifersucht stehen. 6 „Siehst du, was sie tun, Mensch?“ sagte er zu mir. „Widerliche Dinge treiben die Leute von Israel hier, damit ich mich von meinem Heiligtum entferne. Aber du wirst noch schlimmere Abscheulichkeiten sehen.“Die Bilderkammer
7 Er brachte mich zum Eingang des Vorhofs. Dort sah ich ein Loch in der Mauer. 8 „Durchbrich die Wand, Mensch!“, sagte er zu mir. Ich tat es und stieß auf eine Tür. 9 „Geh hinein“, sagte er, „und schau dir an, was für schlimme Gräuel sie hier treiben!“ 10 Ich ging hinein und sah überall an den Wänden die Bilder von Kriechtieren und abscheulichem Viehzeug eingemeißelt, all die Götzen des Hauses Israel. 11 Siebzig Männer von den Ältesten Israels standen davor, und Jaasanja Ben-Schafan war mitten unter ihnen. Alle hatten Räucherpfannen in der Hand, und der Duft einer Weihrauchwolke stieg empor. 12 „Siehst du, Mensch, was die Ältesten von Israel hier im Finstern tun und jeder in seiner Bilderkammer zu Hause? Sie denken: 'Jahwe sieht es nicht, Jahwe hat das Land verlassen!' 13 Aber du wirst sehen, dass sie noch schlimmere Abscheulichkeiten begehen.“Verehrung des Tammuz
14 Dann brachte er mich zum Nordtor des inneren Vorhofs im Haus Jahwes. Dort saßen Frauen, die den Tammuz[3] beweinten. 15 Er sagte zu mir: „Hast du das gesehen, Mensch? Ich werde dir zeigen, dass sie noch mehr und schlimmere Abscheulichkeiten begehen.“Verehrung des Sonnengottes
16 Dann brachte er mich in den inneren Vorhof. Vor dem Eingang des Tempelhauses, zwischen dem Brandopferaltar und der Vorhalle, standen etwa 25 Männer mit dem Rücken zum Tempel Jahwes. Sie hatten ihre Gesichter nach Osten gerichtet und warfen sich nieder, um die Sonne anzubeten.Götzendienst im ganzen Land
17 Er sagte zu mir: „Hast du es gesehen, Mensch? War es dem Haus Juda immer noch nicht genug, diese Abscheulichkeiten hier zu verüben? – Mussten sie auch noch das Land mit Unrecht anfüllen? – Müssen sie mich immer mehr reizen und mir auch noch eine Rebe unter die Nase[4] halten? 18 Jetzt kenne ich keine Rücksicht mehr. Mein Auge wird kein Mitleid zeigen, und ich werde sie nicht verschonen. Auch wenn sie mir laut in die Ohren schreien, werde ich nicht auf sie hören.“Hesekiel 8
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.