Habakuk 1
Lutherbibel 2017
von Deutsche BibelgesellschaftKlage über das Unrecht
1 Dies ist die Last[1], die der Prophet Habakuk geschaut hat. 2 HERR, wie lange soll ich schreien, und du willst nicht hören? Wie lange soll ich zu dir rufen: »Frevel!«, und du willst nicht helfen? 3 Warum lässt du mich Bosheit sehen und siehst dem Jammer zu? Raub und Frevel sind vor mir; es geht Gewalt vor Recht. 4 Darum ist das Gesetz ohnmächtig, und die rechte Sache kann nie gewinnen; denn der Gottlose übervorteilt den Gerechten; darum ergehen verkehrte Urteile.Gottes Strafgericht durch die Chaldäer
5 Schaut hin unter die Völker, seht und verwundert euch! Denn ich will etwas tun zu euren Zeiten, was ihr nicht glauben werdet, wenn man davon sagen wird. (Apg 13,41) 6 Denn siehe, ich will die Chaldäer erwecken, ein grimmiges und schnelles Volk, das hinziehen wird, so weit die Erde ist, um Wohnstätten einzunehmen, die ihm nicht gehören. 7 Grausam und schrecklich ist es; es gebietet und zwingt, wie es will. 8 Seine Rosse sind schneller als die Panther und bissiger als die Wölfe der Steppe. Seine Reiter sprengen herbei. Seine Reiter kommen von ferne. Sie fliegen, wie die Adler eilen zum Fraß. (Zef 3,3) 9 Sie kommen allesamt, um Schaden zu tun; ihre Gesichter schauen nach vorn. Sie raffen Gefangene zusammen wie Sand. 10 Sie spotten der Könige und verlachen die Fürsten. Alle Festungen sind ihnen ein Scherz; sie schütten Erde auf und erobern sie. 11 Alsdann brausen sie dahin wie ein Sturm und jagen weiter; so machen sie ihre Kraft zu ihrem Gott.Wo bleibt Gottes Gerechtigkeit?
12 Aber du, HERR, bist du nicht mein Gott, mein Heiliger, von Ewigkeit her? Lass uns nicht sterben; sondern lass sie uns, o HERR, nur eine Strafe sein, und lass sie, o unser Fels, uns nur züchtigen. 13 Deine Augen sind zu rein, als dass du Böses ansehen könntest, und dem Jammer kannst du nicht zusehen! Warum siehst du dann aber den Treulosen zu und schweigst, wenn der Gottlose den verschlingt, der gerechter ist als er? (Jer 12,1) 14 Du lässt es den Menschen gehen wie den Fischen im Meer, wie dem Gewürm, das keinen Herrn hat. 15 Sie ziehen’s alles mit der Angel heraus und fangen’s mit ihrem Netze und sammeln’s mit ihrem Garn. Darüber freuen sie sich und sind fröhlich. 16 Darum opfern sie ihrem Netze und räuchern ihrem Garn, weil durch diese ihr Anteil so fett und ihre Speise so üppig geworden ist. 17 Sollen sie darum ihr Netz immerdar ausleeren und Völker umbringen ohne Erbarmen?Habakuk 1
Das Buch
von SCM VerlagDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Habakuk 1
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagKlage des Propheten über Unrecht und Gewalt – Gottes Antwort
1 Der Ausspruch, den[1] der Prophet Habakuk geschaut hat. 2 Wie lange, HERR, rufe ich schon um Hilfe, und du hörst nicht! ⟨Wie lange⟩ schreie ich zu dir: Gewalttat! – doch du rettest nicht? (Hi 19,7; Ps 22,3; Ps 94,3) 3 Warum lässt du mich Unrecht sehen und schaust dem Verderben[2] zu, sodass Verwüstung[3] und Gewalttat vor mir sind, Streit entsteht und Zank sich erhebt? (Ps 55,10; Jes 5,7; Jes 46,12) 4 Darum erstirbt die Weisung, und ⟨der gerechte⟩ Rechtsspruch[4] kommt nie mehr heraus. Denn der Gottlose kreist den Gerechten ein; darum kommt ein verdrehter Rechtsspruch[5] heraus. (Jer 8,7; Am 5,7) 5 Seht ⟨euch um⟩ unter den Nationen und schaut zu und stutzt, ⟨ja,⟩ staunt! Denn ich wirke[6] ein Werk in euren Tagen – ihr glaubtet es nicht, wenn es erzählt würde. (Jes 28,21; Apg 13,41) 6 Denn siehe, ich lasse die Chaldäer erstehen, die grimmige und ungestüme Nation, die die Weiten der Erde durchzieht, um Wohnplätze in Besitz zu nehmen, die ihr nicht gehören. (5Mo 28,49; 2Kön 24,1; Jer 5,15; Jer 6,22; Hes 21,36) 7 Schrecklich und furchtbar ist sie. Von ihr selbst gehen ihr Recht und ihre Hoheit aus. (Jes 47,8; Zef 2,15) 8 Und schneller als Leoparden sind ihre Pferde und angriffslustiger als Wölfe am Abend[7]. Es stampfen ihre Pferde, ihre Pferde kommen von fern her, fliegen herbei wie ein Adler, der sich auf den Fraß stürzt. (Hi 9,26; Kla 4,19; Nah 2,5; Zef 3,3; Mt 24,28) 9 Jeder kommt zur Gewalttat. Ihre Front strebt ⟨unaufhaltsam⟩ vorwärts[8], und Gefangene rafft sie zusammen wie Sand. 10 Mit den Königen treibt sie ihren Spott, und Fürsten sind ihr ein Gelächter. Über jede Festung lacht sie, schüttet einen Erdwall[9] auf und nimmt sie ein. (Jer 30,5; Jer 32,24) 11 Dann fährt sie daher wie der Wind und zieht weiter und wird schuldig[10]: so ist der, dem die eigene Kraft sein Gott ist! (Hi 12,6; Jes 10,13; Jer 9,22; Dan 4,27)Erneute Klage des Propheten und erneute Antwort Gottes
12 Bist du nicht von alters her, HERR, mein Gott, mein Heiliger? Wir werden nicht sterben?[11] HERR, du hast sie zum Gericht eingesetzt und, Fels, zum Züchtigen sie bestimmt.[12] (Ps 74,12; Ps 90,1; Ps 118,17; Ps 149,2; Jes 10,5; Jes 43,15; Jer 5,18; Jer 25,9; Mal 3,6) 13 Du hast zu reine Augen, um Böses mitansehen zu können, und Verderben[13] vermagst du nicht anzuschauen. Warum schaust du ⟨dann⟩ den Räubern[14] zu, schweigst, wenn der Gottlose den verschlingt, der gerechter ist als er? (5Mo 23,15; Jer 12,1) 14 Machst du doch die Menschen wie die Fische des Meeres, wie die Kriechtiere, die keinen Herrscher haben[15]. 15 Sie alle holt er mit der Angel herauf, er schleppt sie mit seinem Fangnetz fort und sammelt sie ein in seinem Garn; darüber freut er sich und jubelt. (Jer 16,16; Jer 50,11; Hab 2,5) 16 Darum schlachtet er für sein Netz ⟨Schlachtopfer⟩ und lässt für sein Garn Rauchopfer aufsteigen, denn durch sie ist sein Anteil fett und feist seine Speise. 17 Soll er darum sein Netz ausleeren, und zwar ständig[16], um Nationen ohne Mitleid hinzumorden? (Jer 25,12)Habakuk 1
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftBuchüberschrift
1 Dieses Buch enthält die Worte, die der HERR dem Propheten Habakuk offenbart hat.Klage des Propheten über das Unrecht im Land
2 Schon so lange, HERR, rufe ich zu dir um Hilfe und du hörst mich nicht! Ich schreie: »Gewalt regiert!«, und du greifst nicht ein! 3 Warum lässt du mich solches Unrecht erleben? Warum siehst du untätig zu, wie die Menschen geschunden werden? Wo ich hinsehe, herrschen Gewalt und Unterdrückung, Entzweiung und Streit. 4 Weil du nicht eingreifst, ist dein Gesetz machtlos geworden und das Recht kann sich nicht mehr durchsetzen. Verbrecher umzingeln den Unschuldigen und das Recht wird verdreht. (Am 5,7)Gottes Antwort: Die Babylonier kommen
5 Der HERR antwortet:[1] »Seht euch einmal um unter den Völkern! Ihr werdet staunen! Es tut sich etwas, ihr werdet es erleben. Wenn es euch jemand erzählen würde, ihr würdet ihm nicht glauben. 6 Ich rufe die Babylonier, dieses wilde, erbarmungslose Volk. Sie ziehen über die Erde hin, um Länder in Besitz zu nehmen, die ihnen nicht gehören. (2Kön 24,1; 2Kön 24,10; 2Kön 25,1; Jes 13,1) 7 Furcht und Schrecken verbreiten sie; sie nehmen sich heraus zu bestimmen, was recht ist. 8 Ihre Pferde sind schneller als Panther und wilder als hungrige Wölfe. Ihre Reiterei sprengt daher, kommt herangejagt aus weiter Ferne. Wie der Geier sich auf den Fraß stürzt, 9 so stürzen sie sich in die Schlacht. Keiner blickt zurück, sie sammeln Gefangene ein wie Sand. 10 Mit Königen treiben sie ihr Spiel, sie spotten über die hohen Würdenträger. Festungen sind für sie kein Hindernis: Sie schütten einen Belagerungswall auf und nehmen sie in Besitz. 11 Dann ziehen sie weiter; sie fegen dahin wie der Sturm und machen sich schuldig. Die eigene Kraft ist ihr Gott.« (Jes 10,13)Klage über die Schreckensherrschaft der Babylonier
12 HERR, bist du nicht unser Gott von jeher, ein heiliger Gott? Lass uns nicht sterben! Du, unser starker Schutz, hast die Babylonier gerufen, um dein Strafgericht zu vollstrecken. (Jes 10,5) 13 Aber deine Augen sind zu rein, als dass du Böses mit ansehen könntest. Du kannst doch nicht zusehen, wie Menschen gequält und misshandelt werden! Warum lässt du diese Räuber gewähren? Warum greifst du nicht ein, wenn diese Verbrecher andere verschlingen, die rechtschaffener sind als sie? 14 Warum lässt du zu, dass Menschen behandelt werden, als wären sie Fische und andere Meerestiere, die keinen König haben, der sie beschützt? 15 Mit Angeln holen sie alle heraus und schleppen sie mit Netzen davon. Wie Fischer über ihren Fang, so jubeln sie über ihre Menschenbeute. 16 Und dann bringen sie ihrem Fangnetz Opfergaben und verbrennen vor ihm Weihrauch wie für einen Gott, zum Dank dafür, dass es ihnen so reiche Beute und einen gedeckten Tisch beschert. 17 Dürfen sie denn immerfort mit dem Schwert[2] wüten und ganze Völker erbarmungslos hinmorden?Habakuk 1
Hoffnung für alle
von BiblicaDer Prophet klagt: Überall herrschen Unrecht und Gewalt
1 In diesem Buch ist die Botschaft aufgeschrieben, die Gott dem Propheten Habakuk offenbarte: 2 HERR, wie lange schon schreie ich zu dir um Hilfe, aber du hörst mich nicht. »Überall herrscht Gewalt!«, rufe ich dir zu, doch von dir kommt keine Rettung. 3 Warum muss ich so viel Unrecht mit ansehen, und warum schaust du untätig zu, wie die Menschen einander das Leben schwer machen? Unterdrückung und Gewalt, wohin ich blicke, Zank und Streit nehmen kein Ende! 4 Dagegen ist das Gesetz machtlos geworden, auf ein gerechtes Urteil hofft man vergeblich. Der Gottlose treibt den Unschuldigen in die Enge, und Recht wird in Unrecht verdreht.Gottes Antwort
5 »Seht euch einmal unter den Völkern um! Ja, schaut genau hin, und ihr werdet aus dem Staunen nicht mehr herauskommen! Was ich noch zu euren Lebzeiten geschehen lasse, würdet ihr nicht für möglich halten, wenn andere es euch erzählten. 6 Denn schon bald lasse ich die Babylonier zu großer Macht gelangen, dieses grausame und von Kampflust getriebene Volk. Ihre Truppen durchstreifen die ganze Welt und reißen ein Land nach dem anderen an sich. 7 Sie verbreiten Furcht und Schrecken, sie herrschen mit Gewalt und schaffen sich ihr eigenes Recht. 8 Ihre Pferde sind schneller als Leoparden und wilder als Wölfe auf ihrer nächtlichen Jagd. Aus weiter Ferne stürmen ihre Reiter heran; sie fliegen herbei wie Adler, die sich auf ihre Beute stürzen. 9 Ihr einziges Ziel ist Blutvergießen, unaufhaltsam rasen sie vorwärts. Sie nehmen ihre Feinde gefangen, wie man Sand zusammenschaufelt. 10 Dann machen sie sich über die Könige lustig und treiben mit den angesehenen Männern ihren Spott. Über die Festungen ihrer Gegner lachen sie nur, sie schütten einen Belagerungswall auf und nehmen sie ein. 11 Dann ziehen sie weiter, wie ein Wirbelwind jagen sie davon und hinterlassen eine Spur der Verwüstung[1]. Ihre eigene Stärke ist ihr Gott!«Herr, warum schweigst du?
12 O HERR, mein Gott, bist du nicht von jeher unser heiliger Gott? Du wirst uns nicht sterben lassen, denn du bist für uns wie ein schützender Fels. Die Babylonier hast du dazu bestimmt, dein Strafgericht an uns zu vollstrecken. 13 Dabei bist du doch zu heilig, um Böses mit ansehen zu können; du erträgst es nicht, wenn Menschen Unrecht geschieht. Warum siehst du dann dem Treiben dieser Verbrecher tatenlos zu? Warum schweigst du, wenn diese Gottlosen andere vernichten, die doch rechtschaffener sind als sie? 14 Du lässt sie mit den Menschen umgehen wie mit Fischen und anderen Meerestieren, die keinen Anführer haben und ihren Feinden schutzlos ausgeliefert sind. 15 Man holt sie alle mit Angeln und Netzen heraus und schleppt sie davon, voller Freude über den guten Fang. 16 Diese Fischer bringen ihren Netzen Opfer dar und verbrennen Weihrauch für sie, denn ihnen verdanken sie ihr üppiges Leben und reichen Gewinn. 17 Wie lange noch dürfen sie auf Beutezug gehen und ganze Völker erbarmungslos vernichten?Habakuk 1
Menge Bibel
Habakuk 1
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenDer Gerechte lebt durch den Glauben
Wie Gott die vielen Fragen des Propheten nach Gottes Gerechtigkeit so beantwortet, dass man ihn nur noch loben kann. Die Fragen des Propheten: Warum das alles?
1 Botschaft, die dem Propheten Habakuk als Last offenbart wurde: 2 Wie lange schrei ich schon zu dir, Jahwe, / doch du hörst mich nicht! / Ich rufe: „Hilfe“ und „Gewalt!“, / doch du rettest nicht. 3 Warum lässt du mich das Unrecht sehen? / Warum schaust du dem Verderben zu? / Warum sehe ich nur Frevel und Gewalt, / erlebe Zwietracht und Streit? 4 Darum ist die Weisung erschlafft, / und das Recht kommt nicht mehr durch. / Der Böse umstellt den Gerechten, / und so wird das Recht verdreht.Gottes Antwort
5 Seht euch unter den Völkern um, / staunt und erstarrt! / In eurer Zeit geschieht etwas, / das ihr nicht glauben würdet, wenn es jemand erzählt.[1] (Apg 13,41) 6 Seht her! Ich stachle die Chaldäer[2] auf, / das grausame, ungestüme Volk, / das die Weiten der Erde durchzieht, / um Länder in Besitz zu nehmen, die ihm nicht gehören, 7 ein schreckliches und furchtbares Volk, / das sich selbst sein Recht herausnimmt und seine Hoheit bestimmt. 8 Schneller als Leoparden sind seine Pferde / und wilder als hungrige Wölfe. / Seine Pferde und Reiter stürmen heran, / sie kommen aus der Ferne. / Wie Geier fliegen sie herbei / und stürzen sich auf den Fraß. 9 Sie sind entschlossen zu roher Gewalt, / ihre Blicke vorwärts gerichtet. / Gefangene schaufeln sie ein wie Sand. 10 Mit Königen treiben sie ihren Spott, / Würdenträger sind ihr Gelächter. / Über jede Festung lachen sie nur, / schütten einen Wall auf und nehmen sie ein. 11 Dann ziehen sie weiter. / Wie der Sturm fegen sie dahin / und machen sich schuldig, / denn ihr Gott ist die eigene Kraft.Klage des Propheten
12 Bist nicht du, Jahwe, schon immer mein heiliger Gott? / Wir werden doch nicht sterben? / Du hast sie wohl nur zum Gericht eingesetzt, Jahwe? / Du, unser Fels, hast du sie nur zur Züchtigung bestellt? 13 Du hast zu reine Augen, um Böses mit anzusehen, / du schaust nicht bei Misshandlungen zu! / Warum lässt du dann diese Räuber gewähren? / Warum schweigst du, wenn der Gottlose den Gerechteren verschlingt? 14 Warum behandelst du Menschen, / als wären sie Fische im Meer / oder kriechendes Getier, das keinen Herrscher hat? 15 Er holt sie alle mit der Angel herauf, / er schleppt sie mit Netzen davon, / er sammelt sie in sein Geflecht / und jubelt über den guten Fang. 16 Deshalb opfert er seinem Netz, / bringt Rauchopfer für sein Garn,[3] / denn durch sie hat er reichen Gewinn / und ein üppiges Mahl. 17 Soll er darum sein Netz leeren, / ohne Erbarmen Völker hinmorden?Habakuk 1
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.