Esra 4
Lutherbibel 2017
von Deutsche BibelgesellschaftDer Bau des Tempels muss unterbrochen werden
1 Als aber die Widersacher Judas und Benjamins hörten, dass die, die aus der Gefangenschaft zurückgekommen waren, dem HERRN, dem Gott Israels, einen Tempel bauten, 2 kamen sie zu Serubbabel, Jeschua und den Sippenhäuptern und sprachen zu ihnen: Wir wollen mit euch bauen; denn wir suchen euren Gott wie ihr und haben ihm geopfert seit der Zeit Asarhaddons, des Königs von Assur, der uns hierher gebracht hat. (2Kön 17,24; 2Kön 19,37; Jer 41,5) 3 Aber Serubbabel und Jeschua und die andern Häupter der Sippen in Israel antworteten ihnen: Es ziemt sich nicht, dass ihr und wir miteinander das Haus unseres Gottes bauen, sondern wir allein wollen für den HERRN, den Gott Israels, bauen, wie uns Kyrus, der König von Persien, geboten hat. 4 Da machte das Volk des Landes das Volk von Juda mutlos und schreckte sie vom Bauen ab. 5 Und sie dingten Ratgeber gegen sie und verhinderten ihr Vorhaben, solange Kyrus, der König von Persien, lebte, bis zur Herrschaft des Darius, des Königs von Persien. 6 Und als Ahasveros[1] König wurde, im Anfang seiner Herrschaft, schrieben sie eine Anklage gegen die Bewohner von Juda und Jerusalem. 7 Und in der Zeit des Artaxerxes schrieben Bischlam, Mitredat, Tabeel und ihre andern Genossen an Artaxerxes, den König von Persien. Der Brief war in aramäischer Schrift geschrieben und ins Aramäische übersetzt. 8 Der Kanzler Rehum und der Schreiber Schimschai schrieben folgenden Brief gegen Jerusalem an den König Artaxerxes: 9 Rehum, der Kanzler, und Schimschai, der Schreiber, und die andern Genossen, die Richter, die Befehlshaber, die Schreiber, die Beamten, die Leute von Erech, von Babel, von Susa, das sind die Elamiter, 10 und die übrigen Völker, die der große und berühmte Asenappar[2] hergebracht und in den Städten Samariens und in den andern Orten jenseits des Euphrat[3] angesiedelt hat. Und nun: 11 Dies ist die Abschrift des Briefes, den sie an ihn sandten: An König Artaxerxes, deine Knechte, die Leute jenseits des Euphrat. Und nun: 12 Es sei dem König kundgetan, dass die Juden, die von dir heraufgezogen und zu uns nach Jerusalem gekommen sind, die aufrührerische und böse Stadt wieder aufbauen. Sie stellen die Mauern wieder her und sichern die Fundamente. 13 So sei nun dem König kundgetan: Wenn diese Stadt wieder aufgebaut wird und die Mauern vollendet werden, so werden sie Steuern, Abgaben und Zoll nicht mehr geben, und zuletzt wird es den Königen Schaden bringen. 14 Weil wir aber das Salz des Palastes essen und die Schmach des Königs nicht länger sehen wollen, darum schicken wir hin und lassen es den König wissen. 15 Man lasse in den Chroniken deiner Väter suchen, so wirst du in den Chroniken finden und erfahren, dass diese Stadt eine aufrührerische Stadt ist und Königen und Provinzen Schaden gebracht hat und man in ihr auch von alters her Aufruhr gemacht hat – darum ist diese Stadt auch zerstört worden. 16 Und nun tun wir dem König kund, dass, wenn diese Stadt aufgebaut wird und ihre Mauern vollendet werden, du hernach nichts behalten wirst von dem, was jenseits des Euphrat liegt. 17 Da sandte der König folgende Antwort: An Rehum, den Kanzler, und Schimschai, den Schreiber, und ihre andern Genossen, die in Samaria wohnen und in den übrigen Orten jenseits des Euphrat meinen Gruß! Und nun: 18 Der Brief, den ihr uns zugeschickt habt, ist mir Wort für Wort vorgelesen worden. 19 Und von mir ist Befehl gegeben worden, und man hat nachgeforscht und gefunden, dass diese Stadt von alters her gegen die Könige sich empört hat und Aufruhr und Abfall in ihr geschieht. 20 Auch hat es mächtige Könige zu Jerusalem gegeben, die geherrscht haben über alles, was jenseits des Euphrat ist, sodass ihnen Steuern, Abgaben und Zoll gegeben wurden. 21 So gebt nun den Befehl, dass man diesen Männern wehre, damit die Stadt nicht wieder aufgebaut werde, bis von mir der Befehl gegeben wird! 22 Und seht euch vor, dass ihr nicht nachlässig darin seid, damit nicht großer Schaden entstehe zum Nachteil der Könige! 23 Als nun der Brief des Königs Artaxerxes vor Rehum und dem Schreiber Schimschai und ihren Genossen gelesen wurde, gingen sie eilends nach Jerusalem zu den Juden und wehrten ihnen mit Macht und Gewalt. 24 Da hörte die Arbeit am Hause Gottes in Jerusalem auf und blieb liegen bis zum zweiten Jahr der Herrschaft des Darius, des Königs von Persien. (Esr 5,1; Esr 6,15)Esra 4
Das Buch
von SCM VerlagDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Esra 4
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagWiderstand der Samaritaner gegen den Tempelbau
1 Als aber die Gegner Judas und Benjamins hörten, dass die Kinder der Wegführung[1] dabei waren, dem HERRN, dem Gott Israels, einen Tempel zu bauen, (Neh 3,33) 2 da traten sie zu Serubbabel und zu den Familienoberhäuptern[2] und sagten zu ihnen: Wir wollen mit euch bauen! Denn wir suchen euren Gott wie ihr; und ihm opfern wir seit den Tagen Asarhaddons, des Königs von Assur, der uns hierher heraufgeführt hat. (2Kön 17,24; 2Kön 19,37) 3 Da sagten Serubbabel und Jeschua und die übrigen Familienoberhäupter[3] Israels zu ihnen: Ihr habt nichts mit uns ⟨zu tun bei dem Auftrag⟩, unserm Gott ein Haus zu bauen; sondern wir allein, wir werden dem HERRN, dem Gott Israels, bauen, wie es uns der König Kyrus, der König von Persien, befohlen hat. (Esr 1,1; Neh 2,20) 4 Da machte das Volk des Landes die Hände des Volkes Juda schlaff und schreckte sie vom Bauen ab. (Esr 3,3; Neh 4,2; Neh 6,9) 5 Und sie nahmen Ratgeber gegen sie in Dienst[4], um ihren Plan zunichtezumachen, ⟨und zwar⟩ alle Tage des Kyrus, des Königs von Persien, und bis zur Regierung des Darius, des Königs von Persien. (Esr 4,24; Dan 10,13)Anklage gegen die Juden bei den persischen Königen wegen des Wiederaufbaus Jerusalems
6 Und unter der Regierung des Ahasveros, am Anfang seiner Regierung, schrieben sie eine Anklage gegen die Bewohner von Juda und Jerusalem. – (Est 1,1) 7 Und in den Tagen Artahsastas schrieben Bischlam, Mitredat, Tabeel und seine übrigen Gefährten an Artahsasta, den König von Persien. Der Text[5] des Briefes war aber aramäisch geschrieben und übersetzt. Aramäisch[6]: (2Kön 18,26; Esr 7,1; Neh 2,1; Dan 11,2) 8 Der Befehlshaber Rehum und der Schreiber Schimschai schrieben einen Brief gegen Jerusalem an den König Artahsasta mit folgendem ⟨Wortlaut⟩. 9 Dann ⟨stand da: Wir⟩, der Befehlshaber Rehum und der Schreiber Schimschai und ihre übrigen Gefährten, die Richter[7], die Gesandten[8], die Schreiber[9] und die Verwalter[10], die Männer aus Erech, Babel und Susa, das sind die Männer aus Elam, (Esr 5,6) 10 und die übrigen Nationen, die der große und erlauchte Asenappar[11] wegführte und in den Städten Samarias und im übrigen ⟨Gebiet⟩ jenseits des Stromes wohnen ließ –. Und nun: (Mt 10,5) 11 Dies ist die Abschrift des Briefes, den sie an ihn sandten: An den König Artahsasta, deine[12] Knechte, die Männer jenseits des Stromes[13]. Und nun: 12 Es sei dem König kund, dass die Juden, die von dir heraufgezogen sind, zu uns nach Jerusalem gekommen sind. Sie bauen die aufrührerische und böse Stadt ⟨wieder⟩ auf, sie vollenden die Mauern und bessern die Fundamente aus. (2Kön 24,1; 2Chr 36,13; Neh 3,38; Neh 6,6) 13 Nun sei dem König kund: Wenn diese Stadt ⟨wieder⟩ aufgebaut wird und die Mauern vollendet werden, dann werden sie Steuern, Abgaben und Zoll nicht mehr geben, und das wird schließlich die Könige schädigen[14]. (Esr 7,24) 14 Weil wir nun das Salz des Palastes essen und es uns nicht geziemt, die Bloßstellung des Königs mitanzusehen, deswegen senden wir hin und teilen es dem König mit, 15 damit man in den Protokollen[15] deiner Väter nachforscht. Und du wirst in dem Buch der Denkwürdigkeiten finden und erkennen, dass diese Stadt eine aufrührerische Stadt gewesen ist, die Könige und Länder geschädigt hat, und dass man von den Tagen der Vorzeit her Empörung darin gestiftet hat. Deshalb ist diese Stadt zerstört worden. (Est 2,23; Est 3,8; Jer 52,3) 16 Wir teilen dem König mit: Wenn diese Stadt ⟨wieder⟩ aufgebaut wird und die Mauern vollendet werden, wirst du infolge davon ⟨im Gebiet⟩ jenseits des Stromes[16] keinen Anteil mehr haben. 17 ⟨Folgende⟩ Antwort sandte der König: An den Befehlshaber Rehum, den Schreiber Schimschai und an ihre übrigen Gefährten, die in Samaria und in dem übrigen ⟨Gebiet⟩ jenseits des Stromes[17] wohnen, den Friedensgruß. Und nun: (Esr 5,7) 18 Der Brief, den ihr an uns gesandt habt, ist Stück für Stück[18] vor mir gelesen worden. 19 Und von mir ist Befehl gegeben worden, und man hat nachgeforscht und gefunden, dass diese Stadt sich von den Tagen der Vorzeit an gegen die Könige erhoben hat und dass Aufruhr und Empörung in ihr gestiftet worden sind. 20 Und mächtige Könige hat es zu Jerusalem gegeben; die haben über alles geherrscht, was jenseits des Stromes[19] ist, und Steuern, Abgaben und Zoll wurden ihnen gegeben. (1Kön 5,1; Hes 19,11) 21 Nun gebt Befehl, diesen Männern Einhalt zu gebieten! Diese Stadt soll nicht ⟨wieder⟩ aufgebaut werden, bis von mir Befehl gegeben wird. 22 Und hütet euch, hierin eine Nachlässigkeit zu begehen! Warum sollte ein großer Schaden zum Nachteil der Könige entstehen? – (Dan 6,3) 23 Als dann die Abschrift des Briefes des Königs Artahsasta vor Rehum und dem Schreiber Schimschai und ihren Gefährten gelesen worden war, gingen sie in Eile nach Jerusalem zu den Juden und geboten ihnen mit Waffengewalt Einhalt. 24 Damals[20] wurde die Arbeit am Haus Gottes in Jerusalem eingestellt, und sie blieb eingestellt bis zum zweiten Jahr der Regierung des Königs Darius von Persien. (Esr 3,8; Esr 4,5; Esr 6,15; Dan 11,2; Hag 1,1; Hag 2,18)Esra 4
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftDie Juden lassen die Samariter nicht mitbauen
1 Die Leute von Samaria,[1] die Feinde der Judäer und der Leute von Benjamin, erfuhren, dass die Heimgekehrten den Tempel des HERRN, des Gottes Israels, wieder aufbauten. (2Kön 17,24) 2 Sie kamen zu Serubbabel und den Sippenoberhäuptern und schlugen ihnen vor: »Lasst uns gemeinsam bauen! Wir verehren doch denselben Gott wie ihr und bringen ihm unsere Opfer seit der Zeit des Assyrerkönigs Asarhaddon, der uns hier angesiedelt hat.« 3 Aber Serubbabel, Jeschua und die anderen Sippenoberhäupter Israels erwiderten: »Ihr habt kein Recht, zusammen mit uns unserem Gott ein Haus zu bauen! Wir allein dürfen dem HERRN, dem Gott Israels, den Tempel bauen. So hat es uns Kyrus, der König der Perser, befohlen.« (Esr 1,2; Esr 2,2) 4 Von da an unternahmen die Leute im Land alles, um die Heimgekehrten mutlos zu machen und vom Weiterbauen abzuschrecken. 5 Sie bestachen sogar königliche Beamte, deren Pläne zu vereiteln. Diese Politik verfolgten sie von der Zeit des Königs Kyrus bis in die Regierungszeit des Königs Darius hinein.Der Wiederaufbau Jerusalems und der Tempelbau werden unterbrochen
6 Bald nachdem dann Xerxes die Regierung angetreten hatte, erhoben diese Leute bei ihm schriftlich Anklage gegen die Bewohner von Judäa und Jerusalem. (Est 1,1) 7 Danach, während der Regierungszeit von Artaxerxes, schrieben Bischlam, Mitredat, Tabeel und ihre Amtskollegen einen Brief an den König. Er war in aramäischer Schrift geschrieben und der Text war ins Aramäische übersetzt worden.[2] 8 Auch Rehum, der Befehlshaber von Samarien, und sein Sekretär Schimschai schrieben einen Brief an König Artaxerxes, in dem sie über die Vorgänge in Jerusalem berichteten. Als Absender sind aufgeführt: 9 der Befehlshaber Rehum, der Sekretär Schimschai und ihre Amtskollegen, die Richter, Gesandten, Staatsschreiber und Verwaltungsbeamten[3], sodann die Leute aus Erech, Babylon und Susa in Elam 10 sowie die Vertreter der übrigen Volksgruppen, die der große und berühmte König Assurbanipal nach der Stadt Samaria und anderen Ortschaften in der Provinz westlich des Eufrats umgesiedelt hatte. 11 Der Brief lautete: »An König Artaxerxes von seinen Untertanen in der Westprovinz. 12 Wir haben dem König Folgendes zu melden: Die Juden, die aus dem Gebiet in deiner Nähe weggezogen und zu uns nach Jerusalem gekommen sind, wollen diese aufrührerische, böse Stadt wieder aufbauen. Sie haben angefangen, die Stadtmauern wieder zu errichten; die Fundamente sind bereits ausgebessert. 13 Der König möge bedenken: Wenn diese Stadt wieder aufgebaut ist und die Mauern wiederhergestellt sind, werden die Bewohner keine Abgaben, Steuern und Zölle mehr zahlen, zum Nachteil der königlichen Einnahmen. 14 Wir haben dem König Treue geschworen[4] und können nicht tatenlos zusehen, wenn seine Rechte angetastet werden. Darum schicken wir diese Meldung. 15 Man sollte in den Chroniken deiner Vorgänger nachforschen. Darin wird man den sicheren Beweis finden, dass diese Stadt immer rebellisch war und den Königen sowie der Provinzverwaltung Schwierigkeiten gemacht hat. Die Leute dort sind von jeher Aufrührer und Unruhestifter gewesen, aus diesem Grund hat man die Stadt auch zerstört. 16 Wir müssen auf eine weitere Gefahr hinweisen: Wenn diese Stadt wieder aufgebaut ist und die Mauern wiederhergestellt sind, wird die ganze Provinz westlich des Eufrats dem König verloren gehen.« 17 Der König schickte folgende Antwort: »An den Befehlshaber Rehum, seinen Sekretär Schimschai und ihre Amtskollegen in Samaria und in der Westprovinz: Ich wünsche euch Heil und Segen! 18 Der Brief, den ihr mir gesandt habt, ist mir Wort für Wort vorgelesen worden. 19 Ich habe daraufhin in den Chroniken nachforschen lassen, und es hat sich bestätigt, dass diese Stadt sich von alters her immer wieder gegen die Könige aufgelehnt hat und voll war von Rebellen und Unruhestiftern. (2Kön 18,7; 2Kön 24,1; 2Kön 24,20) 20 In Jerusalem hat es Könige gegeben, die das ganze Gebiet westlich des Eufrats beherrschten und von den Bewohnern Abgaben, Steuern und Zölle erhoben. 21 Aus diesem Grund sollt ihr den Leuten dort befehlen, ihre Bauarbeiten sofort einzustellen. Diese Stadt darf nur dann wieder aufgebaut werden, wenn ich selbst den ausdrücklichen Befehl dazu erteile. 22 Lasst in dieser Angelegenheit keine Verzögerung eintreten, sodass dem Reich kein weiterer Schaden entsteht.« 23 Die Abschrift des Briefes von König Artaxerxes wurde Rehum, Schimschai und ihren Kollegen vorgelesen. Sofort machten sie sich auf den Weg nach Jerusalem und zwangen die Juden mit Gewalt, den Wiederaufbau der Stadt abzubrechen. 24 Auch die Bauarbeiten am Haus Gottes in Jerusalem wurden unterbunden und ruhten daraufhin bis ins zweite Regierungsjahr des Perserkönigs Darius.Esra 4
Hoffnung für alle
von BiblicaWiderstände gegen den Aufbau von Jerusalem
1 Die Samariter betrachteten die Judäer und Benjaminiter als ihre Feinde. Als sie erfuhren, dass die Heimgekehrten schon begonnen hatten, den Tempel des HERRN, des Gottes Israels, wieder aufzubauen, 2 kamen sie zu Serubbabel und den Sippenoberhäuptern und baten: »Lasst uns den Tempel zusammen bauen! Wir dienen doch demselben Gott wie ihr. Seit der Zeit von Asarhaddon, dem König von Assyrien, der uns hier angesiedelt hat, bringen wir diesem Gott unsere Opfer dar.« 3 Doch Serubbabel, Jeschua und die übrigen Sippenoberhäupter von Israel entgegneten: »Nein, ihr könnt euch an dieser Arbeit nicht beteiligen. Wir allein werden für unseren Gott einen Tempel bauen. Uns hat Kyrus, der König von Persien, damit beauftragt!« 4 Von da an wurden die Juden von den Samaritern, mit denen sie das Land teilten, immer mehr eingeschüchtert und wagten nicht weiterzubauen. 5 Es gelang den Samaritern sogar, einige Berater des persischen Königs Kyrus zu bestechen und so den Bau des Tempels bis zur Regierungszeit von König Darius zu verhindern. 6 Später, als Xerxes gerade die Herrschaft übernommen hatte, erhoben Israels Feinde in einer Klageschrift schwere Anschuldigungen gegen die Bewohner von Jerusalem und Juda.[1] 7 Während der Regierungszeit von Artaxerxes schrieben Bischlam, Mitredat, Tabeel und einige andere führende Männer zusammen einen Brief an den König. Er wurde in aramäischer Sprache verfasst und später übersetzt.[2] (Esr 6,18) 8 Auch Rehum, der Statthalter von Samarien, und sein Schreiber Schimschai schickten einen Brief an Artaxerxes und beschwerten sich über den Wiederaufbau von Jerusalem. Als Absender waren genannt: 9 »Der Statthalter Rehum, der Schreiber Schimschai und ihre übrigen Amtskollegen, die Richter, Beamten, Schreiber und Verwalter, die Männer aus Erech, Babylon und Susa in Elam, 10 zusammen mit den Volksgruppen, die der mächtige und berühmte Assurbanipal in den Städten von Samarien und in den anderen Ortschaften westlich des Euphrat angesiedelt hat.« 11 Das Schreiben lautete: »An König Artaxerxes, von seinen Untertanen westlich des Euphrat: 12 Wir müssen dem König mitteilen, dass die Juden, die aus deinem Reich zu uns gekommen sind, die aufrührerische, verruchte Stadt Jerusalem wieder aufbauen wollen. Sie legen die Fundamente neu und errichten die Stadtmauern. 13 Wir geben dem König zu bedenken, dass die Bewohner keinen Tribut, keine Steuern und keine Zölle mehr zahlen werden, sobald die Mauern dieser Stadt wieder stehen. Das Königshaus wird großen Schaden nehmen. 14 Weil wir aber treue Untertanen und dem König verpflichtet sind,[3] können wir nicht länger mit ansehen, wie die Macht des Königs untergraben wird. Darum erstatten wir Bericht und schlagen vor: 15 Lass in den Chroniken deiner Vorgänger nachforschen. Dann wirst du sehen, dass Jerusalem schon immer eine rebellische Stadt war und den Königen und Statthaltern viel Schaden zugefügt hat. Seit jeher war es eine Brutstätte für Verschwörungen; darum wurde die Stadt ja dem Erdboden gleichgemacht. 16 Wenn Jerusalem wieder aufgebaut und seine Mauern errichtet werden, dann verliert dein Reich alle Gebiete westlich des Euphrat.« 17 Der König schickte folgende Antwort zurück: »An den Statthalter Rehum, den Schreiber Schimschai und die königlichen Beauftragten in Samarien und im übrigen Gebiet westlich des Euphrat: Ich grüße euch! 18 Euer Schreiben wurde in meiner Gegenwart übersetzt und verlesen. 19 Auf meinen Befehl hin wurden Nachforschungen angestellt, und tatsächlich fand man in den Chroniken, dass diese Stadt sich seit jeher gegen das Königshaus aufgelehnt und Verschwörungen angezettelt hat. 20 In Jerusalem haben Könige regiert, die ihre Herrschaft über das ganze Gebiet westlich des Euphrat ausdehnten und den Bewohnern Tribut, Steuern und Zölle auferlegten. 21 Darum sollt ihr den Männern dort verbieten, die Bauarbeiten weiterzuführen. Die Stadt darf erst dann wieder aufgebaut werden, wenn ich selbst es befehle. 22 Seid in dieser Angelegenheit nicht nachlässig! Unser Reich darf nicht noch einmal Schaden davontragen!« 23 Eine Abschrift des Briefes wurde Rehum, Schimschai und den übrigen führenden Männern vorgelesen. Sofort brachen sie nach Jerusalem auf und hinderten die Juden mit Waffengewalt am Weiterbau. 24 Schon unter Kyrus war der Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem verhindert worden. Bis zum 2. Regierungsjahr von Darius, dem König von Persien, konnte in Jerusalem nicht weitergebaut werden.Esra 4
Menge Bibel
Esra 4
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenWiderstände gegen den Aufbau Jerusalems
1 Als die Feinde von Juda und Benjamin erfuhren, dass die Heimkehrer dabei waren, Jahwe, dem Gott Israels, einen Tempel zu bauen, 2 kamen sie zu Serubbabel und den Sippenoberhäuptern und sagten: „Lasst uns gemeinsam bauen! Wir dienen doch dem gleichen Gott wie ihr! Seit der Zeit des Assyrerkönigs Asarhaddon,[1] der uns hier angesiedelt hat, bringen wir ihm Opfer.“ 3 Doch Serubbabel, Jeschua und die Sippenoberhäupter erwiderten: „Es geht nicht, dass ihr mit uns zusammen ein Haus für unseren Gott baut. Wir allein dürfen den Tempel für Jahwe, den Gott Israels, bauen. So hat es uns Kyrus, der König von Persien, befohlen.“ 4 Von da an versuchten die Leute, die schon vorher im Land wohnten, die Heimgekehrten mutlos zu machen und vom Bauen abzuschrecken.[2] 5 Sie bestachen sogar einige Beamte von König Kyrus, um die Pläne der Heimkehrer zu vereiteln. Diese Politik verfolgten sie bis in die Zeit des Perserkönigs Darius.[3] 6 In der Regierungszeit des Ahasveros,[4] gleich am Anfang seiner Herrschaft, erhoben die Gegner der Juden schriftlich Anklage gegen die Bewohner von Judäa und Jerusalem. 7 Und in den Tagen von Artasasta[5] schrieben Bischlam, Mitredat, Tabeel und ihre Amtskollegen einen Brief an den persischen König. Der Text war in aramäischer Schrift[6] und Sprache verfasst worden. 8 Rehum, der Befehlshaber Samarias, und Schimschai, sein Sekretär, verfassten also folgendes Schreiben gegen den Wiederaufbau Jerusalems und schickten es an König Artasasta. 9 Als Absender werden genannt: der Befehlshaber Rehum, der Sekretär Schimschai und ihre Amtskollegen, die Richter, die Beamten, die Schreiber und die Verwalter, sodann die Leute aus Erech, Babel und Susa – das sind Elamiter – 10 sowie die Vertreter der übrigen Volksgruppen, die der große und berühmte Assurbanipal[7] in die Städte Samarias und das übrige Gebiet westlich des Euphrat umgesiedelt hat. (2Kön 17,24) 11 Das Schreiben lautet: „An König Artasasta von seinen Untertanen westlich des Euphrat. 12 Wir haben dem König Folgendes zu melden: Die Juden, die aus deiner Nähe weggezogen und zu uns nach Jerusalem gekommen sind, wollen die böse, aufrührerische Stadt wieder aufbauen. Sie errichten Mauern und bessern Fundamente aus.[8] 13 Wir geben dem König zu bedenken, dass die Bewohner dieser Stadt keine Steuern, Abgaben und Zölle mehr zahlen werden, sobald ihre Mauern wieder stehen. Das wird zum Nachteil des Königshauses sein. 14 Weil wir nun dem König Treue geschworen[9] haben, können wir nicht tatenlos zusehen, wie der König bloßgestellt wird. Darum erstatten wir Bericht und schlagen vor, 15 in den Chroniken deiner Vorgänger nachzuforschen. Dort wirst du den sicheren Beweis finden, dass diese Stadt immer schon rebellisch war und den Königen und Statthaltern viel Schaden zugefügt hat. Ihre Bewohner sind seit jeher Unruhestifter gewesen, und darum wurde die Stadt ja auch zerstört. 16 Wir machen den König darauf aufmerksam: Wenn diese Stadt wieder aufgebaut wird und ihre Mauern wiederhergestellt sind, wird die ganze Westeuphrat-Provinz dem König verloren gehen.“ 17 Der König ließ folgende Antwort übermitteln: „An den Befehlshaber Rehum, den Sekretär Schimschai und ihre Amtskollegen in Samaria und in der ganzen Westeuphrat-Provinz meinen Gruß. 18 Der Brief, den ihr an uns geschickt habt, ist mir Wort für Wort vorgelesen worden. 19 Ich habe daraufhin in den Chroniken nachforschen lassen und herausgefunden, dass diese Stadt sich seit jeher gegen die Könige aufgelehnt hat; immer wieder gab es Aufruhr und Empörung in ihr. 20 Dort haben Könige regiert, die ihre Herrschaft über das ganze Land westlich des Euphrat ausdehnten und von den Bewohnern Abgaben, Steuern und Zölle erhoben haben. 21 Darum sollt ihr den Leuten dort befehlen, die Bauarbeiten einzustellen. Jerusalem darf erst wieder aufgebaut werden, wenn ich selbst es ausdrücklich anordne. 22 Seid auf der Hut, dass diese Angelegenheit nicht verzögert wird und kein Schaden für das Königshaus entsteht!“ 23 Sobald das Schreiben des Königs vor Rehum, Schimschai und ihren Kollegen verlesen worden war, machten sie sich schnellstens auf den Weg nach Jerusalem und hinderten die Juden mit Waffengewalt am Weiterbau. 24 Schon vorher war der Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem verhindert worden. Bis zum zweiten Regierungsjahr des Perserkönigs Darius[10] ruhte der Bau. (Esr 4,5)Esra 4
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.