1Ausspruch. Wort des HERRN an Israel durch Maleachi. (Sach 12,1)
GOTTES LIEBE ZU ISRAEL, SEIN ZORN GEGEN EDOM
2Ich liebe euch, spricht der HERR. / Doch ihr sagt: Wodurch zeigt sich, dass du uns liebst? -
Ist nicht Esau Jakobs Bruder? - Spruch des HERRN - / und doch gewann ich Jakob lieb, (1Mo 25,23; 5Mo 4,37; 5Mo 7,7; Hos 11,1; Röm 9,13)3Esau aber hasste ich. / Darum machte ich seine Berge zur Öde
und überließ sein Erbland / den Schakalen der Wüste. (Jer 49,7; Hes 25,12; Hes 35,1; Ob 1,1)4Wenn Edom sagt: Wir sind zerschmettert, / aber wir bauen die Trümmer wieder auf,
so spricht der HERR der Heerscharen: / Sie sollen nur aufbauen; ich reiße es wieder ein.
Man wird sie das Land des Unrechts nennen / und das Volk, das der HERR ewig verdammt.5Mit eigenen Augen werdet ihr es sehen und werdet sagen: / Groß ist der HERR, weit über Israels Grenzen hinaus.
GEGEN DIE PRIESTER
Anklage wegen wertloser Opfer
6Der Sohn ehrt seinen Vater / und der Knecht seinen Herrn.
Wenn ich der Vater bin - / wo bleibt dann die Ehrerbietung?
Wenn ich der Herr bin - / wo bleibt dann die Furcht vor mir?,
spricht der HERR der Heerscharen zu euch, / ihr Priester, die ihr meinen Namen verachtet.
Doch ihr sagt: / Wodurch verachten wir denn deinen Namen? (2Mo 20,12; 5Mo 5,16; 5Mo 32,6)7Ihr bringt auf meinem Altar verunreinigte Speise dar. / Ihr sagt: Wodurch haben wir dich mit Unreinem entehrt?
Dadurch, dass ihr sagt: / Der Tisch des HERRN, der kann gering geachtet werden.8Wenn ihr ein blindes Tier als Schlachtopfer darbringt, / sei das nicht schlecht!
Und wenn ihr ein lahmes und krankes Tier darbringt, / sei das nicht schlecht!
Biete das einmal deinem Statthalter an! / Ob er wohl Gefallen an dir hat
oder dich freundlich ansieht?, / spricht der HERR der Heerscharen. (3Mo 22,18; 5Mo 15,21)9Und nun versucht, Gott damit zu besänftigen, / dass er uns gnädig sei!
Wenn eure Hände ihm solche Dinge anbieten, / wie kann er euch dann freundlich ansehen?, / spricht der HERR der Heerscharen. (4Mo 6,25)10Wäre doch jemand bei euch, / der die Torflügel verschließt, / damit ihr kein nutzloses Feuer mehr entfacht auf meinem Altar!
Ich habe kein Gefallen an euch, / spricht der HERR der Heerscharen, / und ich mag kein Opfer aus eurer Hand. (Ps 40,7; Jer 6,20; Am 5,21)11Ja, vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang / steht mein Name groß da bei den Völkern
und an jedem Ort wird meinem Namen ein Rauchopfer dargebracht / und eine reine Opfergabe;
ja, mein Name steht groß da bei den Völkern, / spricht der HERR der Heerscharen. (Jes 45,6; Jes 59,19; Zef 2,11; Zef 3,9)12Ihr aber entweiht ihn, indem ihr sagt: / Der Tisch des Herrn, der darf verunreinigt / und die Opferspeise für ihn kann gering geachtet werden.[1] (Hes 36,20)13Ihr sagt: Siehe, welch eine Mühsal! / und facht das Feuer für ihn an, / spricht der HERR der Heerscharen; und ihr bringt, was geraubt wurde, und die lahmen und kranken Tiere herbei / und bringt sie als Opfer dar.
Soll ich das wohlgefällig annehmen aus eurer Hand?, / spricht der HERR. (3Mo 5,21)14Verflucht ist der Betrüger, der dem Herrn ein männliches Tier seiner Herde gelobt, / dann aber ein fehlerhaftes Tier schlachtet.
Ja, ein großer König bin ich, / spricht der HERR der Heerscharen, / und mein Name ist bei den Völkern gefürchtet. (3Mo 22,19; 3Mo 27,10)
1Dieses Buch enthält die prophetische Botschaft, die der HERR dem Volk Israel durch Maleachi ausrichten ließ.
Gott liebt sein Volk
2»Ich liebe euch, ihr Leute von Israel«, hat der HERR gesagt; aber ihr entgegnet: »Lieben? Davon merken wir nichts!« Darauf antwortet der HERR: »Sind nicht Esau und Jakob Brüder? Trotzdem liebe ich Jakob, (5Mo 7,7; Hos 11,1; Sach 1,14)3Esau aber hasse ich. Ich habe das Erbland der Nachkommen Esaus, das Bergland von Edom, zur Wüste gemacht und es den Schakalen überlassen. (1Mo 36,9; Jes 34,5)4Die Leute von Edom erklären zwar: ›Unsere Städte sind zerstört, doch wir bauen sie wieder auf!‹ Aber ich, der HERR, der Herrscher der Welt,[1] sage: Sie sollen nur bauen, ich werde es wieder einreißen! Ihr Gebiet wird das gottverlassene Land heißen und sie selbst das Volk, das in alle Zukunft meinen Zorn zu spüren bekommt.5Mit eigenen Augen werdet ihr es noch sehen und werdet dann sagen: ›Groß erweist sich der HERR über dem Gebiet Israels!‹«
Die Nachlässigkeit beim Opferdienst beleidigt Gott
6»Ein Sohn ehrt seinen Vater und ein Diener seinen Herrn. Ihr nennt mich euren Vater, aber ihr ehrt mich nicht! Ihr nennt mich euren Herrn, aber ihr gehorcht mir nicht!« Das hat der HERR, der Herrscher der Welt, zu euch Priestern gesagt, weil ihr ihm seine Ehre nehmt und ihn verächtlich behandelt. Aber ihr entgegnet dem HERRN: »Womit haben wir dich denn verächtlich behandelt?« (2Mo 20,12; 5Mo 32,6)7Darauf antwortet er: »Ihr habt auf meinem Altar unreine Gaben dargebracht und da fragt ihr noch: ›Womit haben wir dich verunreinigt?‹ Damit, dass ihr sagt: ›Beim Tisch des HERRN kommt es nicht so darauf an!‹ So macht ihr mich verächtlich.[2]8Ihr bringt mir als Opfer ein blindes Tier und denkt: ›Das ist doch nicht schlimm!‹ Ihr bringt mir ein lahmes oder krankes Tier und denkt: ›Das ist doch nicht schlimm!‹ Versucht das doch einmal beim Statthalter! Meint ihr, dass ihr damit seine Gunst gewinnen könnt?«, sagt der HERR, der Herrscher der Welt. (3Mo 22,19)9Und nun kommt ihr mit so etwas zu Gott und bittet ihn, dass er uns seine Gnade erweist! So unsinnig handelt ihr. Bildet ihr euch ein, dass der Herrscher der Welt sich das gefallen lässt?10»Wenn doch nur jemand die Zugänge zu meinem Tempel verschließen würde, damit ihr nicht solche sinnlosen Opfer auf meinem Altar darbringt! Ich kann euch nicht ausstehen – sagt der HERR, der Herrscher der Welt –, ich nehme von euch keine Opfer an! (Jes 1,10)11Auf der ganzen Erde – von dort, wo die Sonne aufgeht, bis dort, wo sie niedersinkt – wird mein Name unter den Völkern geehrt. An unzähligen Orten werden mir würdige Opfergaben dargebracht. Ja, mein Name steht in Ehren unter den Völkern – sagt der HERR, der Herrscher der Welt.12Ihr aber nehmt mir meine Ehre, denn ihr sagt: ›Den Tisch des HERRN kann man ruhig verunreinigen; da kommt es nicht so darauf an, was als Gabe darauf gelegt wird!‹13Und dann stöhnt ihr noch über euren Dienst! Damit reizt ihr mich zum Zorn,[3] mich, den Herrscher der Welt. Außer den lahmen und kranken Tieren lasst ihr auch noch gestohlene Tiere zum Opfer zu. Und das soll ich von euch annehmen, ich, der HERR? (Jes 43,22)14Wer ein Gelübde ablegt und mir ein vollwertiges männliches Tier aus seiner Herde verspricht, mich aber hinterher darum betrügt und mir ein minderwertiges opfert, den trifft mein Fluch. Denn ich bin der höchste König und alle Völker ehren meinen Namen.« Das sagt der HERR, der Herrscher der Welt. (3Mo 22,17)