von Katholisches Bibelwerk1Herr Vater und Gebieter meines Lebens! Verlass mich nicht, wenn sie beraten, / und lass nicht zu, dass ich durch sie zu Fall komme!2Wer wird für mein Denken Ruten bereithalten / und für mein Herz Erziehung zur Weisheit,
damit man meine Unwissenheit nicht schont / und man ihre Sünden nicht zulässt, (Hi 13,26; Hi 14,16)3dass meine unwissentlichen Fehler sich nicht vermehren / und meine Sünden nicht übermäßig werden
und ich nicht angesichts der Gegner zu Fall komme / und mein Feind sich nicht über mich freue - / deren Hoffnung auf dein Erbarmen doch fern ist?4Herr Vater und Gott meines Lebens, / Hochmut der Augen gib mir nicht /5und halte Begierde von mir fern!6Verlangen des Bauches und Beischlaf sollen mich nicht ergreifen / und einem schamlosen Begehren liefere mich nicht aus!
Schwören – sündhaftes Reden
7Erziehung des Mundes
Kinder, hört die Erziehung des Mundes, / wer sie beachtet, wird sich nicht verfangen!8Durch seine Lippen wird ein Sünder überführt, / ein Lästermaul und ein Hochmütiger kommen durch sie zu Fall.9Gewöhn deinen Mund nicht an einen Schwur / und das Nennen des Heiligen gewöhne dir nicht an! (2Mo 20,7; 3Mo 19,12; 5Mo 5,11; Mt 5,33; Sir 27,14)10Denn wie ein Sklave, der dauernd verhört wird / und von Striemen nicht verschont bleibt, /
so wird auch der, der immer schwört und den Namen ausspricht, / von Sünde nicht gereinigt werden.[1]11Ein Mann, der viel schwört, ist voll von Gesetzlosigkeit, / die Rute wird sich von seinem Haus nicht entfernen. /
Wenn er sich verfehlt, liegt seine Sünde auf ihm, / auch wenn er darüber hinwegsieht, sündigt er doppelt, /
auch wenn er Nichtiges schwört, wird er nicht gerechtfertigt; / denn sein Haus wird erfüllt mit Heimsuchungen. (3Mo 5,4)12Es gibt ein Reden, das mit dem Tod vergleichbar ist, / möge es sich nicht im Erbe Jakobs finden, /
denn von den Frommen bleibt all das fern / und sie verwickeln sich nicht in Sünden.13Gewöhn deinen Mund nicht an gemeine Ungezogenheit; / denn darin liegt sündhaftes Reden!14Denk an deinen Vater und deine Mutter, / wenn du inmitten der Großen zu Rat sitzt! /
Vergiss dich nicht vor ihnen! / Sei nicht töricht in deinem Verhalten, /
sonst wirst du wünschen, dass du nie geboren wurdest, / und du wirst den Tag deiner Geburt verfluchen! (2Mo 20,12; 5Mo 5,16; Sir 7,27)15Ein Mensch, der sich an Schimpfworte gewöhnt hat, / wird sein Leben lang nicht mehr erzogen.
Warnung vor Unzucht und Ehebruch
16Zwei Lebensweisen vermehren die Sünden / und die dritte wird Zorn verursachen:
Heiße Begierde brennt wie Feuer, / es erlischt nicht, bevor es sich nicht verzehrt hat.
Ein Mensch, der mit dem Fleisch seines Körpers hurt, / hört nicht auf, bis das Feuer verglüht ist.17Einem hurenden Menschen schmeckt jedes Brot süß, / er wird nicht müde, bis er stirbt. (Spr 7,5; Spr 9,17; Sir 26,12)18Ein Mensch, der sich auf seinem Lager verfehlt, / sagt sich: Wer sieht mich?
Dunkelheit umgibt mich und die Hauswände verbergen mich, / keiner sieht mich: Wovor soll ich mich in Acht nehmen? / An meine Sünden wird der Höchste sich nicht erinnern. (Jes 29,15)19Die Augen der Menschen sind seine Furcht / und er hat nicht erkannt, dass die Augen des Herrn
zehntausendmal heller sind als die Sonne, / sie überblicken alle Wege der Menschen
und dringen vor in verborgene Bereiche. (Ps 139,1)20Noch ehe es erschaffen wurde, war ihm alles bekannt, / ebenso nachdem es vollendet wurde.21Dieser wird auf den Plätzen der Stadt bestraft, / und wo er es nicht ahnt, wird er gefasst. (3Mo 20,10; 5Mo 22,21)22So auch eine Frau, die den Mann verlässt / und einen Erben von einem anderen unterschiebt:23Denn erstens war sie dem Gesetz des Höchsten ungehorsam / und zweitens hat sie sich gegen ihren Mann vergangen
und drittens wurde durch Hurerei die Ehe gebrochen / und von einem fremden Mann hat sie Kinder untergeschoben. (Spr 2,16)24Sie wird der Versammlung vorgeführt / und über ihre Kinder wird Heimsuchung kommen.25Ihre Kinder treiben keine Wurzel / und ihre Zweige tragen keine Frucht.26Ihr Andenken hinterlässt sie zum Fluch / und ihre Schande wird nicht getilgt.27Und die zurückbleiben, werden einsehen, / dass nichts besser ist als die Furcht des Herrn / und nichts süßer, als die Gebote des Herrn zu halten. (Spr 3,1; Pred 12,13; Sir 1,10)28Eine große Ehre ist es, Gott nachzufolgen. / Angenommensein von ihm bedeutet langes Leben.
Jesus Sirach 23
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche Bibelgesellschaft1Gott, mein Vater, Herr meines Lebens, liefere mich nicht den Neigungen meiner Lippen aus, lass mich nicht durch sie zu Fall kommen! (Mt 6,9; Jak 3,9; Weis 2,16; Sir 51,10)2Stell doch jemand mit einem Stock neben mich, damit er meine Gedanken und Wünsche in weise Zucht nimmt! Er dürfte mir keine Torheit durchgehen lassen, keine Verfehlung sollte ungestraft bleiben!3Dann würden meine Fehler sich nicht häufen und meine Sünden nicht immer mehr werden. Ich würde nicht vor meinen Feinden erniedrigt werden und sie hätten keinen Anlass, sich hämisch über mich zu freuen.[1]4Herr, mein Vater, Gott meines Lebens, bewahre meine Augen vor gierigen Blicken,5lass keine bösen Wünsche in mir aufkommen!6Lass mich weder der Fresssucht noch der Unzucht verfallen und gib mich nicht der Schamlosigkeit preis!
Über unnötiges Schwören und zuchtloses Reden
7Ihr jungen Leute, hört, was ich euch über das Reden zu sagen habe! Wer das beachtet, verfängt sich nicht in gefährlichen Schlingen.8Durch ihre eigenen Werke kommen die Sünder zu Fall, ebenso die Lästerer und die Hochmütigen. (Sir 5,13)9Gewöhne dich nicht ans Schwören und nenne nicht bei jeder Gelegenheit den heiligen Namen Gottes! (Mt 5,34; Jak 5,12; Sir 27,14)10Ein Sklave, dem man ständig auf die Finger schaut, ist nie frei von Striemen. Genauso ist einer, der ständig schwört und den heiligen Namen ausspricht, nie frei von Schuld.11Ein Mann, der viel schwört, sündigt viel; darum weichen die Plagen nie von seinem Haus. Schwört er unbedacht, so macht er sich schuldig. Schwört er leichtfertig, so macht er sich doppelt schuldig. Schwört er einen Meineid, so kann er keine Nachsicht erwarten und seine Familie wird harte Zeiten erleben.12Es gibt eine Art zu reden, die so schlimm ist wie der Tod – möge sie nie in Israel gehört werden! Menschen, die Gott ernst nehmen, hüten sich vor solchen Reden, sie wälzen sich nicht im Dreck!13Gewöhne dir keine gemeine, schmutzige Redeweise an; du würdest nicht frei von Schuld bleiben!14Denk an deinen Vater und deine Mutter, wenn du mit wichtigen Leuten zusammensitzt. Du könntest dich sonst vergessen und aus Gewohnheit etwas Unpassendes sagen, wodurch du dich unmöglich machen würdest. Dann würdest du wünschen, nie geboren zu sein, und den Tag deiner Geburt verfluchen. (Hi 3,3; Hi 10,18; Jer 20,14)15Wer sich einmal an anstößiges Reden gewöhnt hat, kann es sich sein Leben lang nicht wieder abgewöhnen.
Über Unzuchtssünden
16Zwei Sorten von Menschen häufen Sünde auf Sünde und die dritte fordert erst recht Gottes Zorn heraus; denn die Leidenschaft solcher Menschen brennt wie ein Feuer und hört erst auf, wenn sie ausgebrannt ist: der Mann, der nur seinem Geschlechtstrieb folgt und nicht zur Ruhe kommt, bevor das Feuer erloschen ist; (Sir 9,1)17der Mann, den jede Frau reizt und der nicht genug bekommt, bis er tot ist;18der Mann, der seiner eigenen Frau untreu wird. Ein solcher Mann denkt: »Kann mich jemand sehen? Es ist dunkel hier, die Wände verbergen mich. Nein, niemand kann mich sehen. Warum mache ich mir nur Gedanken? Der da oben bemerkt es gar nicht, wenn ich sündige.« (Hi 24,15)19Dieser Mann hat nur Angst vor den Augen anderer Leute und vergisst, dass Gottes Augen zehntausendmal so hell sind wie die Sonne und alles sehen, was die Menschen tun. Sie durchdringen auch die verborgensten Winkel. (Sir 17,15)20Der Herr hat alle Dinge gekannt, bevor er sie schuf, und er kennt sie genauso, seitdem sie da sind.21Jener Sünder wird ertappt, wo er es am wenigsten erwartet, und bekommt seine Strafe in aller Öffentlichkeit. (5Mo 22,22)22Dasselbe gilt für eine Frau, die ihrem Mann untreu wird und ihm einen Erben unterschiebt, der von einem anderen Mann stammt.23Erstens hat sie das Gesetz übertreten, das Gott, der Höchste, gegeben hat. Zweitens ist sie ihrem Mann gegenüber schuldig geworden. Drittens hat sie in ihrer Hurengesinnung Ehebruch begangen und von einem anderen Mann Kinder bekommen. (2Mo 20,14; Spr 2,17)24Sie selbst wird vor das Gericht der Gemeinde gestellt, aber unter ihrer Verfehlung haben auch die Kinder zu leiden. (Weis 3,16; Sir 41,5)25Sie werden von der Gemeinde nicht anerkannt und dürfen keine Familien gründen.[2]26Die Frau selbst wird ihre Schande nicht mehr los, und wenn sie stirbt, wird man sie noch in der Erinnerung verfluchen.27Alle, die noch leben, werden daran erkennen, dass es nichts Besseres gibt, als den Herrn ernst zu nehmen, und nichts Schöneres, als seine Gebote zu befolgen.[3] (Pred 12,13; Sir 46,10)