von Katholisches Bibelwerk1Mit einem schmutzigen Stein ist der Arbeitsscheue zu vergleichen / und jeder zischelt wegen seiner Ehrlosigkeit. (Sir 25,22)2Mit einem Mistfladen ist ein Arbeitsscheuer zu vergleichen, / jeder, der ihn aufhebt, wird die Hand abschütteln.
Missratene Kinder
3Die Schande eines Vaters liegt in der Zeugung eines unerziehbaren Kindes, / eine solche Tochter aber wird zum Verlust. (Spr 17,21; Spr 19,13; Sir 7,24; Sir 16,1; Sir 42,9)4Eine kluge Tochter wird ihren Mann gewinnen, / aber eine, die schamlos ist, verursacht ihrem Erzeuger Kummer.5Die Freche beschämt Vater und Ehemann / und von beiden wird sie verachtet. (Spr 12,4)6Musik in der Trauer ist wie eine Erzählung zur Unzeit, / jedoch sind Schläge und Erziehung zu jeder Zeit Weisheit. (Spr 23,13; Sir 30,1)7Kinder, die in einem guten Leben ihr Auskommen haben, / werden die unedle Herkunft der eigenen Eltern verbergen.8Kinder, die aus Verachtung und mangelnder Erziehung stolz sind, / beschmutzen die gute Herkunft ihrer eigenen Verwandtschaft.
Der unbelehrbare Tor
9Wer einen Toren lehrt, klebt Scherben zusammen, / er weckt einen Schlafenden aus tiefem Schlaf. (Spr 23,9)10Wer einem Toren etwas erzählt, erzählt es einem Schlaftrunkenen / und am Ende sagt er: Was ist los?11Über einen Toten weine, denn es ist ein Licht erloschen! / Über einen Toren weine, sein Verstand ist erloschen!
Weniger weine über einen Toten, denn er ist zur Ruhe gekommen! / Das Leben eines Toren aber ist schlimmer als der Tod.12Die Trauer um einen Toten dauert sieben Tage, / aber die um einen Toren und Gottlosen alle Tage seines Lebens. (1Mo 50,10)13Mit einem Dummkopf mache nicht viele Worte / und geh nicht zu einem Unverständigen! / Denn wer stumpfsinnig ist, der wird all das Deinige gering schätzen.
Hüte dich vor ihm, damit du keine Mühe hast / und du nicht beschmutzt wirst, wenn er sich schüttelt!
Weiche ihm aus und du wirst Ruhe finden / und keinesfalls wirst du mutlos werden durch seine Einfalt!14Was wiegt schwerer als Blei? / Welchen Namen gibt es für ihn als Tor? (Spr 27,3; Sir 21,16)15Sand, Salz und ein Eisenklumpen / sind leichter zu tragen als ein unvernünftiger Mensch.16Eine hölzerne Verstrebung, die in einem Bauwerk befestigt wurde, / wird sich bei einem Erdbeben nicht lösen.
So wird ein Herz, gestützt durch wohl durchdachten Rat, / zur rechten Zeit nicht furchtsam sein.17Ein Herz, durch Überlegung und Einsicht gefestigt, / ist wie schöner Verputz auf glatter Mauer.18Kleine Steine, die obenauf liegen, / halten dem Wind nicht stand.
So ist ein furchtsames Herz bei der Überlegung eines Toren: / Vor keinem Schrecken hält es stand.[1]
Verratene und treue Freundschaft
19Wer in ein Auge stößt, wird Tränen verursachen, / und wer in ein Herz stößt, bringt Empfindungen zum Vorschein.20Wer einen Stein nach Vögeln wirft, verscheucht sie, / und wer einen Freund beleidigt, löst die Freundschaft auf.21Wenn du gegen einen Freund das Schwert ziehst, / gib die Hoffnung nicht auf, denn es gibt einen Ausweg!22Wenn du den Mund gegen einen Freund geöffnet hast, / verzage nicht, denn es gibt eine Aussöhnung,
außer bei Beschimpfung, Hochmut, Geheimnisverrat und hinterhältigem Schlag - / dabei wird jeder Freund entfliehen.23Erwirb dir das Vertrauen deines Nächsten in der Armut, / damit du dich mit ihm an seinen Gütern freust;
bleibe bei ihm in der Zeit der Not, / damit du an seinem Erbe Anteil hast!
Denn man soll nicht immer nur das Äußere verachten / und der Reiche, der keinen Verstand hat, ist nicht zu bewundern. (Sir 6,7; Sir 12,8)24Vor dem Feuer entsteht im Ofen Qualm und Rauch, / genauso kommt vor dem Blut die Beschimpfung.25Ich werde mich nicht schämen, auf einen Freund achtzugeben, / und ich verberge mich nicht vor seinem Angesicht. (Sir 6,12)26Und wenn mir Übles zustößt wegen ihm, / wird jeder, der es hört, sich vor ihm hüten. (Sir 19,8)
Gebet um Beherrschung der Zunge und des Begehrens
27Wer wird eine Wache vor meinen Mund geben / und auf meine Lippen ein wirksames Siegel,
damit ich nicht durch sie zu Fall komme / und meine Zunge mich nicht zugrunde richtet? (Ps 141,10)
1Ein Faulpelz ist mit einem schmutzverklebten Stein zu vergleichen: Wer ihn sieht, schüttelt sich vor Ekel.2Auch mit einem Mistklumpen lässt er sich vergleichen: Wer ihn berührt hat, schüttelt sich die Hand ab.3Einen missratenen Sohn zu haben ist für jeden Vater eine Schande; aber bei einer Tochter ist der Schaden noch größer. (Spr 17,21; Spr 17,25; Sir 42,9)4Eine vernünftige Tochter bekommt einen Mann, aber eine schändliche macht ihrem Vater viel Kummer.5Eine überhebliche Frau macht ihrem Mann wie ihrem Vater Schande; keiner von beiden kann noch Achtung vor ihr haben. (Spr 12,4)6-8Belehrung zur falschen Zeit ist so unangebracht wie lustige Musik zur Zeit der Trauer; aber strenge Erziehung und eine Tracht Prügel sind immer am Platz.[1] (Sir 30,1)
Über die Unbelehrbarkeit dummer Menschen
9Wer versucht, einen Uneinsichtigen zu belehren, ist wie jemand, der die Scherben eines Kruges zusammenleimen oder einen Menschen aus tiefem Schlaf aufwecken will.10Mit einem Dummkopf kannst du dich ebenso gut unterhalten wie mit einem, der gerade einschläft: Wenn du aufhörst zu reden, fragt er: »Ja – was ist?«11Über einen Toten weint man, weil sein Lebenslicht erloschen ist; über einen Dummkopf muss man weinen, weil sein Verstand erloschen ist. Über einen Toten muss man nicht so viel weinen, denn er hat wenigstens Ruhe gefunden; aber das Leben eines Dummkopfs ist schlimmer als der Tod.12Die Trauer um einen Toten dauert eine Woche; über einen gottvergessenen Narren trauert man, solange er lebt. (1Mo 50,10; 1Sam 31,13; Jdt 16,24; Sir 38,17)13Verschwende deine Worte nicht an jemand, der keinen Verstand hat! Meide den Umgang mit jemand, der sich aufführt wie ein Schwein.[2] Komm einem solchen Menschen nicht zu nahe, sonst hast du nur Ärger und wirst schmutzig, wenn er seinen Dreck abschüttelt. Geh ihm aus dem Weg; dann hast du Ruhe und musst dich nicht über seine Verrücktheiten aufregen. (Spr 26,4)14Was ist eine schwerere Last als Blei? Darauf gibt es nur eine Antwort: »Der Dummkopf!« (Spr 27,3; Sir 21,16)15An Sand, Salz und Eisen hat man schwer zu tragen; aber ein Uneinsichtiger ist untragbar.16Holzbalken, die man beim Hausbau fest miteinander verbindet, werden auch von einem Erdbeben nicht auseinandergerissen. So ist jemand, der gelernt hat, seine Entschlüsse genau zu überlegen: In schwierigen Augenblicken kann ihn nichts erschüttern. (Mt 7,24)17Entscheidungen, die sich auf einsichtsvolle Überlegungen gründen, sind wie ein schöner Verputz, der fest auf der geglätteten Mauer sitzt.18Holzpfähle, die man auf einer Anhöhe aufstellt,[3] halten nicht stand, wenn der Wind dagegen bläst. So geht es einem Menschen, der durch dumme Überlegungen ängstlich geworden ist: Jeder Schrecken wirft ihn um.
Über Freundschaft und Treue
19Wer ein Auge verletzt, bringt Tränen hervor; wer ein Herz verletzt, bringt dessen wahre Gefühle zum Vorschein.20Wer mit einem Stein nach Vögeln wirft, verscheucht sie; und wer einem Freund beleidigende Vorwürfe macht, zerstört die Freundschaft.21-22Wenn du deinem Freund harte Worte gesagt hast, ja sogar wenn du gegen ihn das Schwert gezogen hast, ist noch nicht alles verloren; du kannst mit ihm wieder ins Reine kommen. Aber kein Freund bleibt bei dir, wenn du ihn beschimpfst, ihn von oben herab behandelst, seine Geheimnisse ausplauderst oder ihm in den Rücken fällst. (Sir 6,5)23Gewinne das Vertrauen deines Nachbarn, solange er arm ist; dann lässt er dich nicht verhungern, wenn es ihm besser geht. Halt ihm in Notzeiten die Treue; dann teilt er mit dir, wenn er zu Wohlstand kommt.[4]24Rauch und Qualm sieht man früher als das Feuer: Erst hört man Schimpfworte, dann fließt Blut. (Spr 22,3; Sir 28,11)25Ich will mich nie scheuen, einen Freund zu verteidigen; ich werde mich ihm nie entziehen, wenn er mich braucht.26Wenn mir seinetwegen Schaden entsteht, werden alle, die es erfahren, sich vor ihm in Acht nehmen.[5]
Ein Gebet um Hilfe zur Selbstbeherrschung
27Ich wünschte, jemand stellte einen Posten ans Tor meiner Lippen und verschlösse meinen Mund mit einem sicheren Siegel! Dann würde ich nichts Verkehrtes reden und meine Zunge könnte mich nicht ins Verderben bringen. (Sir 28,24)