Sprüche 8

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Ruft nicht die Weisheit, / erhebt nicht die Klugheit ihre Stimme? (Spr 1,20; Sir 24,1)2 Oben auf den Höhen, auf der Straße, / an der Kreuzung der Wege steht sie;3 neben den Toren, wo die Stadt beginnt, / am Zugang zu den Häusern ruft sie laut:4 Euch, ihr Leute, lade ich ein, / meine Stimme ergeht an alle Menschen:5 Ihr Unerfahrenen, werdet klug, / ihr Törichten, nehmt Vernunft an!6 Hört her! Aufrichtig rede ich. / Redlichkeit ist, was meine Lippen öffnet.7 Die Wahrheit spricht meine Zunge, / Unrechtes ist meinen Lippen ein Gräuel.8 Alle Worte meines Mundes sind gerecht, / keines von ihnen ist hinterhältig und falsch.9 Für den Verständigen sind sie alle klar / und richtig für den, der Erkenntnis fand.10 Nehmt lieber meine Unterweisung an als Silber, / lieber Verständnis als erlesenes Gold!11 Ja, Weisheit übertrifft die Perlen an Wert, / keine kostbaren Steine kommen ihr gleich. (Spr 3,15)12 Ich, die Weisheit, verweile bei der Klugheit, / ich entdecke umsichtige Erkenntnis.13 Furcht des HERRN verlangt, Böses zu hassen. / Hochmut und Hoffart, schlechte Taten / und einen verlogenen Mund hasse ich.14 Bei mir ist Rat und Hilfe; / ich bin die Einsicht, bei mir ist Macht.15 Durch mich regieren die Könige / und entscheiden die Machthaber, wie es Recht ist;16 durch mich versehen die Herrscher ihr Amt, / die Vornehmen und alle Verwalter des Rechts. (Weis 6,20)17 Ich liebe alle, die mich lieben, / und wer mich sucht, der wird mich finden. (Jes 55,6)18 Reichtum und Ehre sind bei mir, / angesehener Besitz und Gerechtigkeit; (Weis 8,5)19 meine Frucht ist besser als Gold und Feingold, / mein Nutzen übertrifft wertvolles Silber.20 Ich gehe auf dem Weg der Gerechtigkeit, / mitten auf den Pfaden des Rechts,21 um denen, die mich lieben, Gaben zu verleihen / und ihre Schatzkammern zu füllen.22 Der HERR hat mich geschaffen als Anfang seines Weges, / vor seinen Werken in der Urzeit;[1] (Hi 28,23; Weis 6,22; Weis 7,22)23 in frühester Zeit wurde ich gebildet, / am Anfang, beim Ursprung der Erde.24 Als die Urmeere noch nicht waren, wurde ich geboren, / als es die Quellen noch nicht gab, die wasserreichen.25 Ehe die Berge eingesenkt wurden, / vor den Hügeln wurde ich geboren.26 Noch hatte er die Erde nicht gemacht und die Fluren / und alle Schollen des Festlands.27 Als er den Himmel baute, war ich dabei, / als er den Erdkreis abmaß über den Wassern,28 als er droben die Wolken befestigte / und Quellen strömen ließ aus dem Urmeer,29 als er dem Meer sein Gesetz gab / und die Wasser nicht seinen Befehl übertreten durften, / als er die Fundamente der Erde abmaß,30 da war ich als geliebtes Kind bei ihm. / Ich war seine Freude Tag für Tag / und spielte vor ihm allezeit.[2] (Weis 7,21; Weis 8,6)31 Ich spielte auf seinem Erdenrund / und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein.32 Nun, ihr Kinder, hört auf mich! / Selig, die auf meine Wege achten.33 Hört die Mahnung und werdet weise, / lehnt sie nicht ab!34 Selig der Mensch, der auf mich hört, / der Tag für Tag an meinen Toren wacht / und meine Türpfosten hütet.35 Wer mich findet, findet Leben / und erlangt das Gefallen des HERRN. (Spr 18,22)36 Doch wer mich verfehlt, der schadet sich selbst; / alle, die mich hassen, lieben den Tod.

Sprüche 8

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Ruft nicht die Weisheit? Die Einsicht, lässt sie nicht ihre Stimme erschallen? (Spr 1,20)2 Oben auf den Höhen am Weg, da wo die Pfade sich kreuzen[1], hat sie sich ⟨wartend⟩ aufgestellt. (Mt 22,9)3 Neben den Toren, am Zugang zur Stadt, am Eingang der Pforten schreit sie: (Spr 1,21)4 An euch, ihr Männer, ergeht mein Ruf, und meine Stimme an die Menschenkinder. (Mi 1,2)5 Lernt[2] Klugheit, ihr Einfältigen[3], und ihr Toren, bringt ⟨euer⟩ Herz zur Einsicht!6 Hört zu! Denn Vortreffliches rede ich, und das Öffnen meiner Lippen ist Aufrichtigkeit.7 Denn Wahrheit verkündet mein Gaumen, und ein Gräuel ist meinen Lippen die Gottlosigkeit. (Hi 36,4; Joh 18,37)8 In Gerechtigkeit ⟨ergehen⟩ alle Worte meines Mundes; nichts in ihnen ist verschlagen oder falsch. (Spr 4,2; Joh 8,40)9 Sie alle sind recht[4] dem Verständigen und redlich für die zur Erkenntnis Gelangten. (Spr 14,6)10 Nehmt an meine Zucht und nicht Silber, und Erkenntnis lieber als auserlesenes Gold! (Spr 8,19; Spr 20,15)11 Denn Weisheit ist besser als Korallen, und alle Kleinode kommen ihr nicht gleich an Wert. –12 Ich, die Weisheit, bin die Nachbarin der Klugheit, und besonnene Erkenntnis finde ich.13 Die Furcht des HERRN ⟨bedeutet⟩, Böses zu hassen. Hochmut und Stolz und bösen Wandel und einen ränkevollen Mund, ⟨das⟩ hasse ich. (2Mo 1,17; Hi 28,28; Ps 97,10; Ps 101,3; Spr 6,16; Spr 16,5; Am 6,8; Röm 12,9)14 Mein sind Rat und Hilfe[5]. Ich bin die Einsicht, mein ist die Stärke. (Hi 12,13; Pred 7,19)15 Durch mich regieren Könige, und Fürsten treffen gerechte Entscheidungen[6]. (1Kön 3,28; 2Chr 1,11; Röm 13,1)16 Durch mich herrschen Oberste und Edle, alle gerechten Richter[7].17 Ich liebe, die mich lieben; und die mich suchen, finden mich. (Jes 55,6; Mt 7,7; Joh 14,21)18 Reichtum und Ehre sind bei mir, stattlicher[8] Besitz und Gerechtigkeit. (Spr 24,4; Offb 3,18)19 Besser ist meine Frucht als Gold und gediegenes Gold, und mein Ertrag ⟨besser⟩ als auserlesenes Silber. (Spr 8,10)20 Auf dem Pfad der Gerechtigkeit gehe ich, mitten auf den Steigen des Rechts, (Spr 2,20)21 dass ich Besitz vererbe ⟨allen⟩, die mich lieben, und ihre Vorratskammern fülle ich.22 Der HERR hat mich geschaffen als Anfang[9] seines Weges, als erstes seiner Werke von jeher. (Hi 28,27; Joh 1,1; Offb 3,14)23 Von Ewigkeit her war ich eingesetzt, von Anfang an, vor[10] den Uranfängen der Erde. (Mi 5,1)24 Als es noch keine Fluten[11] gab, wurde ich geboren, als noch keine Quellen waren, reich an Wasser.25 Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln war ich geboren, (Hi 15,7; Ps 90,2; Ps 104,8; Kol 1,17)26 als er noch nicht gemacht die Erde und die Fluren, noch die Gesamtheit der Erdschollen des Festlandes.27 Als er den Himmel feststellte, war ich dabei[12]. Als er einen Kreis abmaß über der Fläche der Tiefe[13],28 als er die Wolken droben befestigte, als er stark machte[14] die Quellen der Tiefe[15], (1Mo 7,11; Hi 26,8)29 als er dem Meer seine Schranke setzte, damit das Wasser seinen Befehl[16] nicht übertrat, als er die Grundfesten der Erde abmaß: (1Mo 1,9; Hi 38,10; Ps 136,5; Spr 3,19)30 da war ich Schoßkind bei ihm[17] und war ⟨seine⟩ Wonne Tag für Tag, spielend vor ihm allezeit, (Joh 17,24)31 spielend auf dem ⟨weiten⟩ Rund seiner Erde, und ich hatte meine Wonne an den Menschenkindern[18].32 Nun denn, ihr Söhne, hört auf mich, denn glücklich sind, die meine Wege wahren! (Spr 3,18; Lk 11,28)33 Hört auf Zucht und werdet weise, lasst sie niemals fahren! (Spr 1,2)34 Glücklich der Mensch, der auf mich hört, indem er wacht an meinen Türen Tag für Tag, die Pfosten meiner Tore hütet! (1Kön 10,8; Spr 3,13)35 Denn wer mich findet, hat Leben gefunden, Gefallen erlangt von dem HERRN.[19] (Spr 4,13; Pred 7,12)36 Wer mich aber verfehlt[20], tut sich selbst[21] Gewalt an. Alle, die mich hassen, lieben den Tod. (Spr 1,32; 1Kor 16,22)