1.Mose 41

Elberfelder Bibel

1 Es geschah aber am Ende von zwei vollen Jahren, da träumte der Pharao: Und siehe, er stand am Strom. (1Mo 40,5)2 Und siehe, aus dem Strom stiegen sieben Kühe herauf, schön von Aussehen und fett an Fleisch, und sie weideten im Riedgras.3 Und siehe, sieben andere Kühe stiegen nach ihnen aus dem Strom herauf, hässlich von Aussehen und mager an Fleisch, und sie stellten sich neben die Kühe ans Ufer des Stromes.4 Und die Kühe, die hässlich von Aussehen und mager an Fleisch waren, fraßen die sieben Kühe, die schön von Aussehen und fett waren. Da erwachte der Pharao.5 Und er schlief ⟨wieder⟩ ein und träumte zum zweiten Mal: Und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halm, fett und schön. (1Mo 40,5)6 Und siehe, sieben Ähren, mager und vom Ostwind versengt, sprossten nach ihnen auf. (Hes 17,10; Jon 4,8)7 Und die mageren Ähren verschlangen die sieben fetten und vollen Ähren. Da erwachte der Pharao, und siehe, es war ein Traum. (1Kön 3,15)8 Und es geschah am Morgen, da war sein Geist voller Unruhe, und er sandte hin und ließ alle Wahrsagepriester Ägyptens und alle seine[1] Weisen rufen; und der Pharao erzählte ihnen seine Träume[2], aber da war keiner, der sie dem Pharao deutete. (1Mo 40,6; 1Mo 41,24; 2Mo 7,11; 1Sam 6,2; Dan 2,1; Dan 2,11)9 Da redete der Oberste der Mundschenke den Pharao an: Ich bringe heute meine Sünde in Erinnerung. (1Mo 40,1)10 Der Pharao war ⟨einst⟩ sehr zornig über seine Knechte und gab mich in Gewahrsam in das Haus des Obersten der Leibwächter, mich und den Obersten der Bäcker.11 Da hatten wir einen Traum in einer Nacht, ich und er; wir träumten jeder mit[3] einer ⟨besonderen⟩ Deutung seines Traumes. (1Mo 40,5)12 Aber dort bei uns war ein junger Hebräer, ein Sklave des Obersten der Leibwächter, und wir erzählten ihm ⟨die Träume⟩. Da deutete er uns unsere Träume, jeden deutete er nach seinem Traum. (Dan 1,17)13 Und es geschah, wie er uns deutete, also ist es geschehen: Mich hat man wieder in meine Stellung eingesetzt, und ihn hat man gehängt. (1Mo 40,21)14 Da sandte der Pharao hin und ließ Josef rufen; da ließen sie ihn schnell aus dem Kerker[4] holen. Und er schor sich, wechselte seine Kleider und kam zum Pharao. (2Kön 25,29; Ps 105,19; Dan 2,25)15 Und der Pharao sprach zu Josef: Ich habe einen Traum gehabt, aber es gibt keinen, der ihn deute; ich habe nun von dir sagen hören, du verstehst es, einen Traum[5] zu deuten. (2Chr 26,5; Dan 5,14)16 Da antwortete Josef dem Pharao: Das steht nicht bei mir; Gott wird antworten, was dem Pharao zum Heil ist. (1Mo 40,8)17 Da redete der Pharao zu Josef: In meinem Traum, siehe, da stand ich am Ufer des Stromes.18 Und siehe, aus dem Strom stiegen sieben Kühe herauf, fett an Fleisch und schön von Gestalt, und sie weideten im Riedgras.19 Und siehe, sieben andere Kühe stiegen nach ihnen herauf, dürr[6] und sehr hässlich von Gestalt und mager an Fleisch; ich habe im ganzen Land Ägypten nie so hässliche gesehen wie diese.20 Und die mageren und hässlichen Kühe fraßen die sieben ersten fetten Kühe.21 Und als sie in ihren Bauch gekommen waren, da merkte man nichts ⟨davon⟩, dass sie in ihren Bauch gekommen waren, sondern ihr Aussehen war hässlich wie im Anfang. Und ich erwachte.22 Dann sah ich in meinem ⟨zweiten⟩ Traum, und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halm, voll und schön.23 Und siehe, sieben Ähren, dürr, mager ⟨und⟩ vom Ostwind versengt, sprossten nach ihnen auf;24 und die mageren Ähren verschlangen die sieben schönen Ähren. Und ich habe es den Wahrsagepriestern gesagt; aber es gibt keinen, der es mir erklärt. (1Mo 41,8)25 Da sprach Josef zum Pharao: Der Traum des Pharao ist einer. Gott hat dem Pharao mitgeteilt, was er tun will. (1Mo 40,8)26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre; nur ein Traum ist es. (1Mo 40,12; Dan 2,45)27 Und die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nach ihnen heraufstiegen, ⟨auch⟩ sie sind sieben Jahre, so auch die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren: Es werden sieben Jahre der Hungersnot sein. (2Kön 8,1)28 Das ist das Wort, das ich zu dem Pharao geredet habe: Gott hat den Pharao sehen lassen, was er tun will. (1Mo 40,12; Dan 2,45)29 Siehe, sieben Jahre kommen, großer Überfluss ⟨wird herrschen⟩ im ganzen Land Ägypten.30 Nach ihnen aber werden sieben Jahre der Hungersnot aufkommen, und aller Überfluss wird im Land Ägypten vergessen sein, und die Hungersnot wird das Land erschöpfen. (1Mo 47,13)31 Und man wird nichts mehr von dem Überfluss im Land erkennen angesichts dieser Hungersnot danach, denn sie wird sehr schwer sein.32 Und dass der Traum zweimal an den Pharao erging, ⟨bedeutet,⟩ dass die Sache bei Gott fest beschlossen ist und dass Gott eilt, sie zu tun. (Jes 14,24)33 Und nun sehe der Pharao nach einem verständigen und weisen Mann und setze ihn über das Land Ägypten. (5Mo 1,13)34 Der Pharao veranlasse, dass man Aufseher über das Land bestellt– und er erhebe den Fünften vom Land Ägypten in den sieben Jahren des Überflusses –, (1Mo 47,24)35 und sie sollen alle Nahrungsmittel dieser kommenden guten Jahre einsammeln und unter der Obhut[7] des Pharao Getreide aufspeichern als Nahrungsmittel in den Städten und ⟨es dort⟩ aufbewahren.36 So soll die ⟨eingesammelte⟩ Nahrung zum Vorrat für das Land dienen für die sieben Jahre der Hungersnot, die im Land Ägypten sein werden, damit das Land durch die Hungersnot nicht zugrunde geht. (1Mo 47,15)37 Und das Wort war gut in den Augen des Pharao und in den Augen aller seiner Diener. (1Mo 45,16)38 Und der Pharao sagte zu seinen Dienern: Haben wir ⟨je⟩ einen gefunden wie diesen, einen Mann, in dem der Geist Gottes[8] ist? (4Mo 27,18; Hi 32,8; Spr 14,35; Dan 6,4)39 Und zu Josef sagte der Pharao: Nachdem dich Gott dies alles hat erkennen lassen, ist keiner so verständig und weise wie du. (Esr 7,25; Spr 12,8)40 Du sollst über mein Haus sein, und deinem Mund soll mein ganzes Volk sich fügen[9]; nur um den Thron will ich größer sein als du. (1Mo 39,4; Est 3,1; Est 10,3; Ps 105,21)41 Und der Pharao sagte zu Josef: Siehe, ich habe dich über das ganze Land Ägypten gesetzt. (1Mo 45,8; Pred 4,14; Dan 2,48; Apg 7,10)42 Und der Pharao nahm seinen Siegelring von seiner Hand und steckte ihn an Josefs Hand, und er kleidete ihn in Kleider aus Byssus[10] und legte die goldene Kette um seinen Hals. (Est 3,10; Dan 5,29)43 Und er ließ ihn auf dem zweiten Wagen fahren, den er hatte, und man rief vor ihm her: Achtung[11]! So setzte er ihn über das ganze Land Ägypten. (1Mo 45,8; Est 3,2; Pred 4,14; Dan 2,48; Apg 7,10)44 Und der Pharao sprach zu Josef: Ich bin der Pharao, aber ohne dich soll kein Mensch im ganzen Land Ägypten seine Hand oder seinen Fuß erheben! (Ps 105,22)45 Und der Pharao gab Josef den Namen Zafenat-Paneach[12] und gab ihm Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On[13], zur Frau. Dann zog Josef aus über das ⟨ganze⟩ Land Ägypten. (1Mo 46,20; Jer 43,13; Hes 30,17; Dan 1,7)46 Und Josef war dreißig Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem König von Ägypten, stand. Und Josef ging vom Pharao weg und zog durch das ganze Land Ägypten. (1Sam 16,21; 2Sam 5,4; Dan 1,19; Lk 3,23)47 Und das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses haufenweise[14].48 Und er sammelte alle Nahrungsmittel der sieben Jahre, in denen im Land Ägypten Überfluss war[15], und brachte die Nahrungsmittel in die Städte; die Nahrungsmittel der Felder, die im Umkreis der Stadt ⟨lagen⟩, brachte er in sie hinein.49 Und Josef speicherte Getreide auf wie Sand des Meeres, über die Maßen viel, bis man aufhörte zu zählen, denn es war ohne Zahl.50 Und dem Josef wurden zwei Söhne geboren, ehe das Jahr der Hungersnot kam, die Asenat ihm gebar, die Tochter Potiferas, des Priesters von On. (1Mo 46,20)51 Und Josef gab dem Erstgeborenen den Namen Manasse[16]. Denn Gott hat mich vergessen lassen all meine Mühe und das ganze Haus meines Vaters. (1Mo 48,5; 4Mo 26,28; Jos 14,4; Jos 17,1; Hi 11,16)52 Und dem zweiten gab er den Namen Ephraim[17]. Denn Gott hat mich fruchtbar gemacht im Land meines Elends. (1Mo 48,5; 4Mo 26,28; Jos 14,4; Jos 17,1)53 Und die sieben Jahre des Überflusses, der im Land Ägypten gewesen war, gingen zu Ende,54 und die sieben Jahre der Hungersnot begannen zu kommen, so wie es Josef gesagt hatte. Und in allen Ländern war Hungersnot, aber im ganzen Land Ägypten war Brot. (Ps 105,16; Apg 7,11)55 Als nun das ganze Land Ägypten hungerte und das Volk zum Pharao um Brot schrie, da sagte der Pharao zu allen Ägyptern: Geht zu Josef; tut, was er euch sagt! (2Kön 6,25; Joh 2,5)56 Und die Hungersnot war auf der ganzen Erde; und Josef öffnete alles, worin ⟨Getreide⟩ war, und verkaufte[18] den Ägyptern Getreide; und die Hungersnot war stark im Land Ägypten. (1Mo 12,10; 1Mo 42,6; 1Mo 43,1; 1Mo 47,14; Mt 24,7; Apg 7,11)57 Und alle Welt[19] kam nach Ägypten zu Josef, um Getreide zu kaufen; denn die Hungersnot war stark auf der ganzen Erde. (1Mo 12,10; 1Mo 42,6; 1Mo 43,1; 1Mo 47,14; Mt 24,7; Apg 7,11)

1.Mose 41

Schlachter 2000

1 Es geschah aber nach zwei Jahren, da hatte der Pharao einen Traum, und siehe, er stand am Nil. (1Mo 40,5; 1Mo 41,17; 2Mo 2,5; Jes 19,5; Dan 2,1; Dan 4,2)2 Und siehe, aus dem Nil stiegen sieben schöne und wohlgenährte Kühe herauf, die im Nilgras weideten. (1Mo 41,17; 5Mo 32,14; Hi 8,11)3 Und siehe, nach diesen stiegen sieben andere Kühe aus dem Nil herauf, von hässlicher Gestalt und magerem Leib; die traten neben jene Kühe am Ufer des Nils. (1Mo 41,4)4 Und die sieben hässlichen, mageren Kühe fraßen die sieben schönen, wohlgenährten Kühe. Da erwachte der Pharao. (1Mo 41,20; 1Kön 3,15)5 Er schlief aber wieder ein und träumte zum zweiten Mal, und siehe, da wuchsen sieben Ähren auf einem einzigen Halm, die waren voll und gut; (5Mo 23,25; Mk 4,28)6 und siehe, nach diesen, da sprossten sieben Ähren, die waren dünn und vom Ostwind versengt. (Hes 17,10; Hos 8,7)7 Und die dünnen Ähren verschlangen die sieben schweren und vollen Ähren. Da erwachte der Pharao, und siehe, es war ein Traum! (1Mo 41,4)8 Und es geschah am Morgen, da war sein Geist beunruhigt. Und er sandte hin und ließ alle Wahrsager Ägyptens rufen und alle seine Weisen. Und der Pharao erzählte ihnen seinen Traum; aber da war keiner, der ihn dem Pharao deuten konnte. (2Mo 7,11; 2Mo 8,18; 5Mo 18,9; Jes 19,11; Jes 29,14; Dan 2,1; Dan 2,2; Dan 2,27; Dan 4,2; Dan 4,6; Hab 3,16; Apg 17,18; 1Kor 1,19)9 Da sprach der oberste Mundschenk zum Pharao: Ich erinnere mich heute an meine Sünden! (1Mo 40,1; 1Mo 40,14)10 Als der Pharao zornig war über seine Knechte und mich in Haft setzte im Haus des Obersten der Leibwache, mich und den obersten Bäcker, (1Mo 37,36; 1Mo 40,2)11 da hatten wir in ein und derselben Nacht einen Traum, er und ich; jeder hatte einen Traum von besonderer Bedeutung. (1Mo 40,5)12 Und dort war ein hebräischer junger Mann bei uns, ein Knecht des Obersten der Leibwache; dem erzählten wir es, und er deutete unsere Träume; jedem deutete er seinen Traum besonders. (1Mo 40,12)13 Und so, wie er es uns deutete, so ist es gekommen: Mich hat man wieder in mein Amt eingesetzt, und ihn hat man gehängt! (1Mo 40,20)14 Da sandte der Pharao hin und ließ Joseph rufen. Und sie entließen ihn schnell aus dem Loch. Er aber ließ sich scheren und wechselte seine Kleider und ging zum Pharao hinein. (1Sam 2,8; 2Chr 18,7; Dan 2,25; Dan 5,10)15 Und der Pharao sprach zu Joseph: Ich habe einen Traum gehabt, aber es kann ihn niemand deuten; nun habe ich über dich vernommen, dass du einen Traum zu deuten vermagst, wenn du ihn hörst. (Dan 5,13)16 Joseph antwortete dem Pharao und sprach: Das steht nicht bei mir. Gott wird verkündigen, was dem Pharao zum Wohl dient! (1Mo 40,8; Dan 2,28; Dan 4,16)17 Da sprach der Pharao zu Joseph: Siehe, in meinem Traum stand ich am Ufer des Nils; (1Mo 41,1)18 und siehe, da stiegen aus dem Nil sieben wohlgenährte Kühe von schöner Gestalt herauf, die im Nilgras weideten. (Jer 24,1)19 Und siehe, nach ihnen stiegen sieben andere Kühe herauf, dürftig und von sehr hässlicher Gestalt und magerem Leib; im ganzen Land Ägypten habe ich keine so hässlichen gesehen. (1Mo 41,3)20 Und diese mageren, hässlichen Kühe fraßen die sieben ersten, wohlgenährten Kühe. (1Mo 41,4)21 Als sie aber diese verschlungen hatten, merkte man nichts davon; denn sie waren so hässlich wie zuvor. Da erwachte ich. (Jes 9,19)22 Und ich sah [weiter] in meinem Traum, und siehe, sieben volle und gute Ähren wuchsen auf an einem einzigen Halm. (1Mo 41,5)23 Und siehe, nach ihnen sprossten sieben dürre Ähren hervor, mager und vom Ostwind versengt; (1Mo 41,6)24 und die mageren Ähren verschlangen die sieben guten Ähren. Und ich habe es den Wahrsagern erzählt, aber keiner kann es mir erklären! (1Mo 41,8; 2Mo 8,19; Dan 4,7)25 Da sprach Joseph zum Pharao: Was der Pharao geträumt hat, bedeutet dasselbe: Gott hat den Pharao wissen lassen, was er tun will. (Jes 41,22; Dan 2,28; Mk 13,23; 1Kor 2,16)26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen Ähren sind auch sieben Jahre; es ist ein und derselbe Traum. (1Mo 40,12; 1Mo 40,18)27 Die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nach jenen heraufkamen, sind sieben Jahre; ebenso die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren; es werden sieben Hungerjahre sein. (2Kön 8,1)28 Darum sagte ich zu dem Pharao: Gott hat den Pharao sehen lassen, was er tun will. (1Mo 41,16; 1Mo 41,25)29 Siehe, es kommen sieben Jahre, da wird großer Überfluss herrschen im ganzen Land Ägypten. (1Mo 41,26; 1Mo 41,49)30 Aber nach ihnen werden sieben Hungerjahre eintreten, und all dieser Überfluss wird vergessen sein im Land Ägypten; und die Hungersnot wird das Land aufzehren, (2Sam 24,13; 1Kön 17,1; 2Kön 8,1; Lk 4,25; Jak 5,17)31 sodass man nichts mehr merken wird von dem Überfluss im Land wegen der Hungersnot, die danach kommt; denn sie wird sehr drückend sein. (1Sam 5,6; Jes 24,20)32 Dass aber der Pharao den Traum zweimal hatte, das bedeutet, dass die Sache bei Gott fest beschlossen ist und dass Gott es rasch ausführen wird. (1Mo 37,7; 1Mo 37,9; 4Mo 23,19; Jes 14,24; Jes 14,27; Jes 46,10)33 Und nun möge der Pharao nach einem verständigen und weisen Mann sehen und ihn über das Land Ägypten setzen. (5Mo 1,13; Apg 6,3)34 Der Pharao möge handeln und Aufseher über das Land setzen; und er lasse in den sieben Jahren des Überflusses den fünften Teil [des Ertrages] erheben vom Land Ägypten. (Spr 6,6; Spr 22,3)35 So soll man alle Nahrung dieser sieben künftigen guten Jahre sammeln und Getreide speichern zur Verfügung des Pharao, und diese Nahrung in den Städten aufbewahren. (1Mo 41,48; 1Mo 41,56; 1Mo 45,6)36 Und diese Nahrung soll dem Land als Vorrat dienen für die sieben Hungerjahre, die im Land Ägypten eintreten werden, damit das Land durch die Hungersnot nicht zugrunde geht! (1Mo 47,13)37 Diese Rede gefiel dem Pharao und allen seinen Knechten gut.38 Und der Pharao sprach zu seinen Knechten: Können wir einen Mann finden wie diesen, in dem der Geist Gottes ist? (4Mo 27,18; Hi 32,8; Spr 2,6; Dan 4,6; Dan 4,15; Dan 5,11)39 Und der Pharao sprach zu Joseph: Nachdem Gott dir dies alles mitgeteilt hat, ist keiner so verständig und weise wie du. (1Mo 41,16; 1Mo 41,25; 1Mo 41,28; 1Mo 41,33)40 Du sollst über mein Haus sein, und deinem Befehl soll mein ganzes Volk gehorchen; nur um den Thron will ich höher sein als du! (Est 10,3; Ps 105,21; Ps 113,7; Spr 22,29; Apg 7,10)41 Und der Pharao sprach zu Joseph: Siehe, ich setze dich über das ganze Land Ägypten! (1Mo 45,8; 1Mo 45,26; Ps 105,21; Apg 7,10)42 Und der Pharao nahm den Siegelring von seiner Hand und steckte ihn an die Hand Josephs, und er bekleidete ihn mit weißer Leinwand und legte eine goldene Kette um seinen Hals; (Est 3,10; Est 8,2; Est 8,8; Est 8,15; Dan 5,7; Dan 5,29; Hag 2,23)43 und er ließ ihn auf seinem zweiten Wagen fahren; und man rief vor ihm aus: »Beugt eure Knie!« Und so wurde er über das ganze Land Ägypten gesetzt. (1Mo 42,6; 1Mo 42,30; 1Mo 42,33; 1Mo 45,8)44 Und der Pharao sprach zu Joseph: Ich bin der Pharao, aber ohne dich soll niemand im ganzen Land Ägypten die Hand oder den Fuß erheben! (2Mo 11,7)45 Und der Pharao gab Joseph den Namen Zaphenat-Paneach und gab ihm Asnath zur Frau, die Tochter Potipheras, des Priesters von On. Und Joseph zog aus durch das ganze Land Ägypten. (1Mo 46,20)46 Und Joseph war 30 Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem König von Ägypten, stand. Und Joseph ging vom Pharao hinweg und bereiste das ganze Land Ägypten. (1Mo 37,2; Lk 3,23)47 Und das Land trug in den sieben Jahren reichen Überfluss. (1Mo 26,12; 1Mo 41,43; Ps 72,16)48 Und er sammelte allen Ertrag der sieben Jahre, die im Land Ägypten waren, und schaffte die Nahrungsmittel in die Städte; den Ertrag der umliegenden Felder brachte er in die Städte. (1Mo 41,34)49 Und Joseph speicherte Getreide auf wie Sand am Meer, über die Maßen viel, bis man es nicht mehr messen konnte; denn es war unermesslich viel. (1Mo 22,17; Ri 7,12; 1Sam 13,5; 1Kön 4,20; Ps 78,27)50 Bevor aber das Jahr der Hungersnot kam, wurden dem Joseph zwei Söhne geboren; die gebar ihm Asnath, die Tochter Potipheras, des Priesters von On. (1Mo 46,20; 1Mo 48,5)51 Und Joseph gab dem Erstgeborenen den Namen Manasse; denn [er sprach]: Gott hat mich alle meine Mühsal vergessen lassen und das ganze Haus meines Vaters. (Ps 116,7; Offb 21,4)52 Dem zweiten aber gab er den Namen Ephraim; denn [er sprach]: Gott hat mich fruchtbar gemacht im Land meines Elends. (1Mo 49,22; Ps 84,6)53 Als nun die sieben Jahre des Überflusses im Land Ägypten zu Ende gegangen waren, (Ps 73,19; Lk 16,25)54 da brachen die sieben Hungerjahre an, wie Joseph vorausgesagt hatte. Und es entstand eine Hungersnot in allen Ländern; aber im ganzen Land Ägypten gab es Brot. (1Mo 41,30; 1Mo 45,11; 1Mo 47,13; Ps 105,16)55 Und als das ganze Land Ägypten Hunger litt und das Volk zum Pharao um Brot schrie, da sprach der Pharao zu allen Ägyptern: Geht hin zu Joseph; was er euch sagt, das tut! (2Kön 6,25; Kla 4,4; Joh 2,5)56 Und als die Hungersnot im ganzen Land herrschte, öffnete Joseph alle Speicher und verkaufte den Ägyptern [Getreide]; denn die Hungersnot nahm überhand im Land Ägypten. (1Mo 47,14; Jes 23,18)57 Und alle Welt kam nach Ägypten, um bei Joseph Korn zu kaufen; denn es herrschte große Hungersnot auf der ganzen Erde. (1Mo 42,1; 1Mo 42,5; 1Mo 50,20; Ps 105,16)

1.Mose 41

Zürcher Bibel

1 Nach zwei Jahren hatte der Pharao einen Traum: Sieh, er stand am Nil. (1Mo 40,5; 1Mo 41,5; 1Mo 41,17)2 Da stiegen sieben Kühe aus dem Nil herauf, von schönem Aussehen und fett im Fleisch, und sie weideten im Riedgras.3 Nach ihnen stiegen sieben andere Kühe aus dem Nil herauf, von hässlichem Aussehen und mager im Fleisch, und sie stellten sich neben die Kühe am Ufer des Nil.4 Und die Kühe von hässlichem Aussehen und mager im Fleisch frassen die sieben Kühe, die von schönem Aussehen und fett waren. Da erwachte der Pharao.5 Und er schlief wieder ein und träumte ein zweites Mal: Sieh, sieben Ähren wuchsen auf einem Halm, fett und schön. (1Mo 41,1; 1Mo 41,22)6 Nach ihnen sprossten sieben Ähren, dünn und vom Ostwind versengt. (Hes 17,10; Hos 13,15; Joe 4,8)7 Und die dünnen Ähren verschlangen die sieben fetten, vollen Ähren. Da erwachte der Pharao, und sieh, es war ein Traum. (1Kön 3,15)8 Am Morgen aber war er beunruhigt in seinem Geist, und er sandte hin und liess alle Wahrsager und alle Weisen von Ägypten rufen. Und der Pharao erzählte ihnen seine Träume, aber keiner war da, der sie dem Pharao deuten konnte. (1Mo 40,6; 1Sam 6,2; Dan 2,2; Dan 2,24)9 Da sprach der Obermundschenk zum Pharao: Ich muss heute mein Versäumnis gestehen:10 Der Pharao war über seine Diener zornig, und er gab mich und den Oberbäcker in das Haus des Obersten der Leibwache in Gewahrsam. (1Mo 40,1)11 Da hatten wir in derselben Nacht einen Traum, ich und er; jeder hatte einen Traum von besonderer Bedeutung. (1Mo 40,5)12 Nun war dort bei uns ein hebräischer junger Mann, ein Diener des Obersten der Leibwache. Dem erzählten wir es, und er deutete unsere Träume, jedem deutete er seinen Traum. (1Mo 40,12)13 Und wie er sie uns gedeutet hat, so ist es gekommen: Mich hat man wieder in mein Amt eingesetzt, und ihn hat man gehängt. (1Mo 40,22)14 Da sandte der Pharao hin und liess Josef rufen, und man holte ihn eilends aus dem Kerker. Er schnitt die Haare und wechselte seine Kleider, dann erschien er vor dem Pharao. (2Kön 25,29; Ps 105,20)15 Und der Pharao sprach zu Josef: Ich habe einen Traum gehabt, aber niemand ist da, der ihn deuten könnte. Von dir aber habe ich gehört, du brauchst einen Traum nur zu hören, und schon kannst du ihn deuten. (Dan 5,14)16 Josef antwortete dem Pharao: Ich vermag nichts. Gott allein kann zum Wohl des Pharao eine Antwort geben. (1Mo 40,8)17 Da sprach der Pharao zu Josef: In meinem Traum, sieh, da stand ich am Ufer des Nil. (1Mo 41,1)18 Da stiegen sieben Kühe aus dem Nil herauf, fett im Fleisch und von schöner Gestalt, und sie weideten im Riedgras.19 Nach ihnen stiegen sieben andere Kühe herauf, dürr und von überaus hässlicher Gestalt und mager im Fleisch; ich habe im ganzen Land Ägypten nie etwas so Hässliches wie sie gesehen.20 Und die mageren, hässlichen Kühe frassen die sieben ersten, fetten Kühe auf.21 Und sie gelangten in ihren Bauch, aber man merkte nicht, dass sie in ihren Bauch gelangt waren; und ihr Aussehen blieb hässlich wie zuvor. Da erwachte ich.22 Dann sah ich in meinem Traum, und sieh, sieben Ähren wuchsen auf einem Halm, voll und schön. (1Mo 41,5)23 Nach ihnen sprossten sieben Ähren, hart, dünn und vom Ostwind versengt.24 Und die dünnen Ähren verschlangen die sieben schönen Ähren. Das habe ich den Wahrsagern erzählt, aber keiner kann es mir erklären. (1Mo 41,8; Dan 2,11)25 Da sprach Josef zum Pharao: Beide Träume des Pharao bedeuten dasselbe. Gott hat dem Pharao kundgetan, was er tun will.26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre; es ist ein und derselbe Traum.27 Die sieben mageren, hässlichen Kühe, die nach ihnen heraufstiegen, sind sieben Jahre. Und die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren werden sieben Hungerjahre sein. (2Kön 8,1)28 Das meinte ich, als ich zum Pharao sagte: Gott hat den Pharao sehen lassen, was er tun will. (Dan 2,45)29 Sieh, es kommen sieben Jahre, da wird grosser Überfluss im ganzen Land Ägypten sein.30 Nach ihnen aber werden sieben Hungerjahre kommen, und der ganze Überfluss im Land Ägypten wird vergessen sein. Der Hunger wird das Land auszehren. (1Mo 47,13)31 Man wird nichts mehr wissen vom Überfluss im Land wegen der Hungersnot, die danach kommt, denn sie wird sehr schwer sein.32 Dass sich aber der Traum des Pharao wiederholt hat, bedeutet: Es ist bei Gott fest beschlossen, und bald wird Gott es tun.33 Nun sehe sich der Pharao nach einem klugen und weisen Mann um und setze ihn über das Land Ägypten. (5Mo 1,13)34 Der Pharao möge handeln und Aufseher über das Land einsetzen, um in den sieben Jahren des Überflusses vom Land Ägypten den Fünften zu erheben. (1Mo 47,24)35 Sie sollen alles Getreide dieser guten Jahre, die nun kommen werden, sammeln und im Auftrag des Pharao Korn in den Städten speichern und aufbewahren.36 Das Getreide soll dem Land als Vorrat dienen für die sieben Hungerjahre, die über das Land Ägypten kommen werden. So wird das Land nicht vor Hunger zugrunde gehen. (1Mo 47,17)37 Und diese Rede war gut in den Augen des Pharao und in den Augen aller seiner Diener. (1Mo 45,16)38 Und der Pharao sprach zu seinen Dienern: Können wir einen Mann wie diesen hier finden, in dem der Geist Gottes ist? (2Mo 31,3; 4Mo 27,18; Dan 6,4)39 Dann sprach der Pharao zu Josef: Nachdem dir Gott dies alles kundgetan hat, gibt es niemanden, der so klug und weise wäre wie du.40 Du bist es, der über mein Haus gesetzt sein soll, und deinem Befehl soll mein ganzes Volk gehorchen;[1] nur um den Thron will ich höher sein als du. (1Mo 39,4; Est 10,3)41 Und der Pharao sprach zu Josef: Sieh, hiermit setze ich dich über das ganze Land Ägypten. (1Mo 45,8)42 Und der Pharao zog seinen Siegelring von seiner Hand und steckte ihn Josef an die Hand, er kleidete ihn in Gewänder von feinstem Leinen und legte ihm die goldene Kette um den Hals. (Est 3,10; Est 8,2; Dan 5,7)43 Dann liess er ihn seinen zweiten Wagen besteigen, und man rief vor ihm her: Abrek![2] So setzte er ihn über das ganze Land Ägypten. (Est 3,2)44 Und der Pharao sprach zu Josef: Ich bin der Pharao, aber ohne deinen Willen darf niemand im ganzen Land Ägypten seine Hand oder seinen Fuss regen.45 Und der Pharao nannte Josef Zafenat-Paneach und gab ihm Asenat, die Tochter Poti-Feras, des Priesters von On, zur Frau. Und Josef bereiste das Land Ägypten. (Hes 30,17; Dan 1,7)46 Josef war dreissig Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem König von Ägypten, stand. Und Josef ging weg vom Pharao und zog durch das ganze Land Ägypten. (1Mo 37,2; 2Sam 5,4; Lk 3,23)47 Das Land aber brachte in den sieben Jahren des Überflusses reichen Ertrag.48 Und er sammelte alles Getreide dieser sieben Jahre, die über das Land Ägypten gekommen waren, und brachte das Getreide in die Städte; in jede Stadt brachte er das Getreide der Felder, die sie umgaben.49 So speicherte Josef Korn wie Sand am Meer, in sehr grossen Mengen, bis er aufhören musste, es zu messen, weil es nicht mehr zu messen war. (1Mo 15,5)50 Und Josef wurden zwei Söhne geboren, bevor das Hungerjahr kam; Asenat, die Tochter Poti-Feras, des Priesters von On, gebar sie ihm. (1Mo 41,45; 1Mo 46,20)51 Josef nannte den Erstgeborenen Manasse. Denn, sprach er, Gott hat mich all meine Mühsal und das ganze Haus meines Vaters vergessen lassen.[3] (1Mo 48,1; 4Mo 26,28; Jos 14,4)52 Den Zweiten nannte er Efraim. Denn, sprach er, Gott hat mich fruchtbar gemacht im Land meines Elends.[4] (1Mo 49,22)53 Die sieben Jahre des Überflusses aber, der im Land Ägypten herrschte, gingen zu Ende,54 und es brachen die sieben Hungerjahre an, wie Josef gesagt hatte. Eine Hungersnot kam über alle Länder, im ganzen Land Ägypten jedoch gab es Brot. (Ps 105,16)55 Das ganze Land Ägypten aber begann zu hungern, und das Volk schrie zum Pharao nach Brot. Da sprach der Pharao zu allen Ägyptern: Geht zu Josef, was er euch sagt, das sollt ihr tun. (2Kön 6,26)56 Als nun die Hungersnot über das ganze Land hin herrschte, öffnete Josef die Speicher[5] und verkaufte den Ägyptern Getreide. Die Hungersnot aber wurde drückend im Land Ägypten. (1Mo 12,10; 1Mo 42,6; 1Mo 43,2; 1Mo 47,14; Apg 7,11)57 Und alle Welt kam nach Ägypten, um bei Josef Getreide zu kaufen, denn die Hungersnot war drückend auf der ganzen Erde. (1Mo 42,5)

1.Mose 41

Lutherbibel 2017

1 Und nach zwei Jahren hatte der Pharao einen Traum, und siehe, er stand am Nil,2 und aus dem Wasser stiegen sieben schöne, fette Kühe; die weideten im Grase.3 Und siehe, nach diesen stiegen sieben andere Kühe aus dem Wasser; die waren hässlich und mager und traten neben die Kühe am Ufer des Nils.4 Und die hässlichen und mageren Kühe fraßen die sieben schönen, fetten Kühe. Da erwachte der Pharao.5 Und er schlief wieder ein. Und ihm träumte abermals: Sieben Ähren wuchsen aus einem Halm, voll und dick.6 Und siehe, sieben dünne Ähren gingen auf, die waren vom Ostwind versengt.7 Und die mageren Ähren verschlangen die sieben dicken und vollen Ähren. Da erwachte der Pharao und merkte, dass es ein Traum war.8 Und als es Morgen wurde, war sein Geist bekümmert, und er schickte aus und ließ rufen alle Wahrsager in Ägypten und alle Weisen und erzählte ihnen seine Träume. Aber da war keiner, der sie dem Pharao deuten konnte. (Dan 2,2)9 Da redete der Oberste der Mundschenken zum Pharao und sprach: Ich muss heute an meine Sünden denken:10 Als der Pharao zornig wurde über seine Knechte und mich mit dem Obersten der Bäcker ins Gefängnis legte im Hause des Obersten der Leibwache,11 da träumte uns beiden in einer Nacht einem jeden sein Traum, dessen Deutung ihn betraf.12 Da war bei uns ein hebräischer Jüngling, der Knecht des Obersten der Leibwache, dem erzählten wir’s. Und er deutete uns unsere Träume, einem jeden nach seinem Traum.13 Und wie er uns deutete, so ist’s gekommen; denn ich bin wieder in mein Amt gesetzt, aber jener wurde aufgehängt.14 Da sandte der Pharao hin und ließ Josef rufen, und sie ließen ihn eilends aus dem Gefängnis. Und er ließ sich scheren und zog andere Kleider an und kam hinein zum Pharao.15 Da sprach der Pharao zu ihm: Ich habe einen Traum gehabt und es ist niemand, der ihn deuten kann. Ich habe aber von dir sagen hören, wenn du einen Traum hörst, so kannst du ihn deuten.16 Josef antwortete dem Pharao und sprach: Das steht nicht bei mir; Gott wird jedoch dem Pharao Gutes verkünden. (1Mo 40,8; Ps 105,20; Dan 5,14)17 Der Pharao sprach zu Josef: Mir träumte, und siehe, ich stand am Ufer des Nils,18 und aus dem Wasser stiegen sieben schöne, fette Kühe; die weideten im Grase.19 Und siehe, nach diesen stiegen sieben dürre, sehr hässliche und magere Kühe heraus. Ich hab in ganz Ägyptenland nicht so hässliche gesehen.20 Und die mageren und hässlichen Kühe fraßen die sieben ersten, fetten Kühe auf.21 Sie verschwanden in ihrem Bauch, aber man merkte es den mageren nicht an; sie waren so hässlich wie zuvor. Da wachte ich auf.22 Dann sah ich in meinem Traum sieben Ähren auf einem Halm wachsen, voll und dick.23 Und siehe, sieben dürre Ähren gingen auf, dünn und vom Ostwind versengt.24 Und die sieben dünnen Ähren verschlangen die sieben dicken Ähren. Und ich habe es den Wahrsagern gesagt, aber die können’s mir nicht deuten.25 Josef antwortete dem Pharao: Beide Träume des Pharao bedeuten das Gleiche. Gott verkündet dem Pharao, was er vorhat.26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben guten Ähren sind dieselben sieben Jahre. Es ist ein und derselbe Traum.27 Die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nach jenen aufgestiegen sind, das sind sieben Jahre, und die sieben mageren und versengten Ähren sind sieben Jahre des Hungers.28 Das meinte ich, wenn ich gesagt habe zum Pharao, dass Gott dem Pharao zeigt, was er vorhat.29 Siehe, sieben reiche Jahre werden kommen in ganz Ägyptenland.30 Und nach ihnen werden sieben Jahre des Hungers kommen, sodass man vergessen wird alle Fülle in Ägyptenland. Und der Hunger wird das Land verzehren,31 dass man nichts wissen wird von der Fülle im Lande vor der Hungersnot, die danach kommt; denn sie wird sehr schwer sein.32 Dass aber dem Pharao zweimal geträumt hat, bedeutet, dass Gott solches gewiss und eilends tun wird.33 Nun sehe der Pharao nach einem verständigen und weisen Mann, den er über Ägyptenland setze,34 und sorge dafür, dass er Amtleute verordne im Lande und nehme den Fünften in Ägyptenland in den sieben reichen Jahren35 und lasse sie sammeln den ganzen Ertrag der guten Jahre, die kommen werden, dass sie Getreide aufschütten im Auftrag des Pharao zum Vorrat in den Städten und es verwahren.36 Der Ertrag diene dem Land als Vorrat in den sieben Jahren des Hungers, die über Ägyptenland kommen werden, dass das Land nicht vor Hunger verderbe.37 Die Rede gefiel dem Pharao und allen seinen Knechten gut. (Spr 14,35)38 Und der Pharao sprach zu seinen Knechten: Wie könnten wir einen Mann wie diesen finden, in dem der Geist Gottes ist? (Spr 2,6)39 Und der Pharao sprach zu Josef: Weil dir Gott dies alles kundgetan hat, ist keiner so verständig und weise wie du.40 Du sollst über mein Haus sein, und deinem Wort soll all mein Volk gehorsam sein; allein um den königlichen Thron will ich höher sein als du.41 Und weiter sprach der Pharao zu Josef: Siehe, ich habe dich über ganz Ägyptenland gesetzt.42 Und er tat seinen Siegelring von seiner Hand und gab ihn Josef an seine Hand und kleidete ihn in kostbares Leinen und legte ihm eine goldene Kette um seinen Hals (Est 3,10; Dan 5,29)43 und ließ ihn auf seinem zweiten Wagen fahren und ließ vor ihm her ausrufen: Auf die Knie! Und setzte ihn über ganz Ägyptenland. (Est 10,3)44 Und der Pharao sprach zu Josef: Ich bin der Pharao, aber ohne deinen Willen soll niemand seine Hand oder seinen Fuß regen in ganz Ägyptenland.45 Und er nannte ihn Zafenat-Paneach und gab ihm zur Frau Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters zu On. Also zog Josef aus, das Land Ägypten zu besehen.46 Und Josef war dreißig Jahre alt, als er vor dem Pharao stand, dem König von Ägypten. Und er ging hinweg vom Pharao und zog durch ganz Ägyptenland. (1Mo 37,2)47 Und das Land trug in den sieben reichen Jahren die Fülle.48 Und Josef sammelte die ganze Ernte der sieben Jahre, da Überfluss im Lande Ägypten war, und tat sie in die Städte. Was an Getreide auf dem Felde rings um eine jede Stadt wuchs, das tat er hinein.49 So schüttete Josef das Getreide auf, über die Maßen viel wie Sand am Meer, sodass er aufhörte zu zählen; denn man konnte es nicht zählen.50 Und Josef wurden zwei Söhne geboren, bevor die Hungerzeit kam; die gebar ihm Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters zu On.51 Und er nannte den ersten Manasse; denn Gott, sprach er, hat mich vergessen lassen all mein Unglück und mein ganzes Vaterhaus.52 Den andern nannte er Ephraim: Denn Gott hat mich wachsen lassen in dem Lande meines Elends.53 Als nun die sieben reichen Jahre um waren im Lande Ägypten,54 da fingen an die sieben Hungerjahre zu kommen, wie Josef gesagt hatte. Und es ward eine Hungersnot in allen Landen, aber in ganz Ägyptenland war Brot.55 Als nun ganz Ägyptenland auch Hunger litt, schrie das Volk zum Pharao um Brot. Aber der Pharao sprach zu allen Ägyptern: Geht hin zu Josef; was der euch sagt, das tut.56 Als nun im ganzen Lande Hungersnot war, tat Josef alle Kornhäuser auf und verkaufte den Ägyptern; denn der Hunger ward je länger, je größer im Lande.57 Und alle Welt kam nach Ägypten, um bei Josef zu kaufen; denn der Hunger war groß in allen Landen.