Nebukadnezar als Vollstrecker des Gottesgerichts – Begrenzung der babylonischen Herrschaft auf 70 Jahre
1Das Wort, das zu Jeremia geschah über das ganze Volk Juda im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, das ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel, (2Kön 24,1; Jer 35,1; Jer 36,1; Jer 46,2; Dan 1,1)2das der Prophet Jeremia zum ganzen Volk Juda und zu allen Bewohnern von Jerusalem redete:3Vom dreizehnten Jahr Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis auf diesen Tag, jetzt schon 23 Jahre, ist das Wort des HERRN zu mir geschehen. Und ich habe zu euch geredet, früh mich aufmachend und redend[1], aber ihr habt nicht gehört. (2Chr 24,19; Jer 1,2; Jer 19,15; Jer 22,21; Jer 29,19; Sach 1,4)4Und der HERR hat all seine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, früh sich aufmachend und sendend. Aber ihr habt nicht gehört und habt eure Ohren nicht geneigt, um zu hören, (2Chr 24,19; Jer 11,7; Jer 19,15; Jer 22,21; Jer 26,5; Jer 29,19; Sach 1,4)5wenn er sprach[2]: Kehrt doch um, jeder von seinem bösen Weg und von der Bosheit eurer Taten, dann sollt ihr in dem Land, das der HERR euch und euren Vätern gegeben hat, wohnen von Ewigkeit zu Ewigkeit! (2Kön 17,13)6Und lauft nicht anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen und euch vor ihnen niederzuwerfen! Und reizt mich nicht durch das Tun eurer Hände, dass ich euch nicht Böses antue! (5Mo 6,14; 2Kön 17,35; Jer 32,30)7Aber ihr habt nicht auf mich gehört, spricht der HERR[3], um mich durch das Tun eurer Hände zu reizen, euch zum Unheil. (2Chr 24,19; Jer 19,15; Jer 22,21; Jer 29,19; Jer 44,7; Sach 1,4)8Darum, so spricht der HERR der Heerscharen: Weil ihr auf meine Worte nicht gehört habt, (2Chr 24,19; Jer 19,15; Jer 22,21; Jer 29,19; Sach 1,4)9siehe, so sende ich hin und hole alle Geschlechter des Nordens, spricht der HERR[4], und zu meinem Knecht Nebukadnezar, dem König von Babel, und lasse sie über dieses Land kommen und über seine Bewohner und über all diese Nationen ringsum. Und ich vollstrecke an ihnen den Bann und mache sie zum Entsetzen, zum Gezisch[5] und zu ewigen Trümmerstätten[6]. (2Kön 24,2; Jes 44,28; Jer 1,14; Jer 2,15; Jer 12,14; Jer 18,16; Jer 25,17; Jer 27,6; Jer 35,11; Jer 46,20; Jer 49,19; Hes 16,40; Hab 1,12)10Und ich lasse unter ihnen verloren gehen die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, das Geräusch der Mühlen und das Licht der Lampe. (Jer 7,34)11Und dieses ganze Land wird zur Trümmerstätte, zur Wüste werden; und diese Nationen werden dem König von Babel dienen siebzig Jahre lang. (2Chr 36,20; Jes 23,15; Jer 4,26; Jer 25,38; Jer 27,7; Jer 29,10; Hes 6,14; Hes 12,19; Hes 29,11)12Und es wird geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind, suche ich am König von Babel und an diesem Volk ihre Schuld heim, spricht der HERR[7], und am Land der Chaldäer; und ich mache es zu ewigen Einöden. (Jer 50,13; Jer 51,26; Dan 5,26; Hab 1,17)13Und ich lasse über dieses Land alle meine Worte kommen, die ich über es geredet habe: alles, was in diesem Buch geschrieben steht, was Jeremia über alle Nationen geweissagt hat. (Jes 55,11)14Denn viele Nationen und große Könige machen auch sie[8] dienstbar. So vergelte ich ihnen nach ihrem Tun und nach dem Werk ihrer Hände. (Jes 13,4; Jer 27,7; Jer 32,19; Jer 50,29; Jer 51,27)
Der Zornweinbecher
15Ja, so hat der HERR, der Gott Israels, zu mir gesprochen: Nimm diesen Becher Zornwein aus meiner Hand und gib ihn all den Nationen zu trinken, zu denen ich dich sende, (Ps 75,9; Jes 14,26; Jes 34,2; Jer 46,1; Offb 14,10)16damit sie trinken und taumeln und sich wie toll aufführen wegen des Schwertes, das ich unter sie sende! – (Jer 13,12; Jer 45,5; Jer 48,26; Jer 51,7)17Da nahm ich den Becher aus der Hand des HERRN und ließ all die Nationen trinken, zu denen der HERR mich gesandt hatte:18Jerusalem und die Städte von Juda und ihre Könige, ihre Obersten, um sie zur Trümmerstätte, zum Entsetzen, zum Gezisch[9] und zum Fluch zu machen, wie es am heutigen Tag ist, – (Esr 9,7; Jer 13,3; Jer 24,9; Jer 44,22)19den Pharao, den König von Ägypten, und seine Knechte, seine Obersten und sein ganzes Volk (Jer 43,9; Jer 46,2; Hes 29,2)20und das ganze ⟨Völker⟩gemisch und alle Könige des Landes Uz und alle Könige des Landes der Philister, Aschkelon, Gaza und Ekron sowie den Rest von Aschdod – (1Mo 22,21; Ri 1,18; Hi 1,1; Jer 47,1; Hes 30,5; Zef 2,4)21Edom, Moab und die Söhne Ammon (Jer 27,2; Jer 48,1; Jer 49,1; Jer 49,7; Hes 25,1; Ob 1,1)22und alle Könige von Tyrus und alle Könige von Sidon und die Könige der Wüste[10], die jenseits des Meeres ⟨liegt⟩, (Jes 23,1; Hes 26,1; Hes 27,1; Hes 28,1; Hes 28,20)23Dedan und Tema und Bus und alle mit geschorenen ⟨Haar⟩rändern – (1Mo 22,21; Hi 6,19; Jer 9,25; Jer 49,7)24und alle Könige von Arabien und alle Könige des ⟨Völker⟩gemischs, die in der Wüste wohnen, (1Kön 10,15; Jes 21,13; Jer 49,28)25und alle Könige von Simri, alle Könige von Elam und alle Könige von Medien (Jes 21,2; Jer 49,34)26und alle Könige des Nordens, die nahen und die fernen, einen nach dem andern[11], und alle Königreiche der Erde, die auf der Fläche des Erdbodens sind. – Und der König von Scheschach[12] soll nach ihnen trinken. (Jer 50,1; Jer 51,1; Hes 32,30)27Und sage zu ihnen: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Trinkt, werdet berauscht und speit, fallt hin und steht nicht wieder auf, wegen des Schwertes, das ich unter euch sende! (Am 8,14; Nah 3,11)28Und es soll geschehen, wenn sie sich weigern, den Becher aus deiner Hand zu nehmen, um zu trinken, dann sollst du zu ihnen sagen: So spricht der HERR der Heerscharen: Ihr müsst trinken. (Jer 27,8; Jer 49,12; Ob 1,16)29Denn siehe, bei der Stadt, über der mein Name ausgerufen ist, beginne ich Unheil zu wirken, und ihr, solltet ihr etwa ungestraft bleiben? Ihr werdet nicht ungestraft bleiben; denn ein Schwert rufe ich ⟨herbei⟩ über alle Bewohner der Erde, spricht der HERR[13] der Heerscharen. (Jer 19,3; Hes 9,6; 1Petr 4,17)30Und du, weissage ihnen alle diese Worte und sprich zu ihnen: Der HERR brüllt aus der Höhe und erhebt seine Stimme aus seiner heiligen Wohnung. Laut brüllt er über seine Weide; ein Jauchzen wie die Kelterer stimmt er an gegen alle Bewohner der Erde. (Jes 42,13; Hos 11,10; Joe 4,16; Am 1,2; Sach 2,17; Offb 10,11)31Ein Getöse dringt bis ans Ende der Erde, denn einen Rechtsstreit hat der HERR mit den Nationen, er hält Gericht mit allem Fleisch; die Gottlosen gibt er dem Schwert preis, spricht der HERR[14]. (Jes 34,2; Hes 30,3; Joe 4,2)32So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, Unheil geht aus von Nation zu Nation, und ein gewaltiger Sturm macht sich auf[15] vom äußersten Ende der Erde. (Jer 6,22; Jer 23,19)33Und die Erschlagenen des HERRN werden an jenem Tag daliegen von einem Ende der Erde bis zum andern Ende der Erde. Sie werden nicht beklagt, und ⟨ihre Leichen⟩ werden weder eingesammelt noch begraben; zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden. – (Jer 8,2; Hes 29,4)34Heult, ihr Hirten, und schreit um Hilfe! Und wälzt euch ⟨in der Asche⟩, ihr Mächtigen der Herde! Denn eure Tage sind erfüllt, ⟨euch⟩ zu schlachten – und ⟨die Tage⟩ eurer Zerstreuung –, und ihr sollt hinfallen wie ein kostbares Gefäß. (Jer 4,8; Jer 19,11; Jer 23,1; Jak 5,1)35Und verloren ist ⟨all⟩ die Zuflucht für die Hirten und ⟨jedes⟩ Entrinnen für die Mächtigen der Herde. (Jer 32,4; Jer 37,17)36[16] Horch! Geschrei[17] der Hirten und Heulen der Mächtigen der Herde! Denn der HERR verwüstet ihre Weide, (Sach 11,3)37und die Weideplätze des Friedens sind zerstört vor der Glut des Zorns des HERRN.38Er hat wie ein Junglöwe sein Dickicht verlassen. Denn ihr Land ist zur Wüste geworden vor dem gewalttätigen Schwert[18] und vor der Glut seines Zornes. (Jer 12,10; Jer 25,11)
1[Dies ist] das Wort, das an Jeremia über das ganze Volk Juda erging im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda (das ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel), (2Kön 24,1; Jer 36,1; Dan 1,1)2das der Prophet Jeremia an das ganze jüdische Volk und an alle Einwohner von Jerusalem richtete, indem er sprach: (Jer 2,4; Jer 7,2; Jer 11,2; Jer 18,11)3Seit dem dreizehnten Jahr Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis zum heutigen Tag, diese 23 Jahre hindurch ist das Wort des HERRN an mich ergangen, und ich habe zu euch geredet, indem ich mich früh aufmachte und [immer wieder] redete, aber ihr habt nicht gehört. (Jer 1,2; Jer 7,13; Jer 7,24; Jer 19,15; Jer 22,21; Jer 29,19; Apg 7,51)4Dazu hat der HERR alle seine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, indem er sich früh aufmachte und sie [immer wieder] sandte; aber ihr wolltet nicht hören und neigtet eure Ohren nicht, um auf sie zu hören, (Jer 7,25; Jer 11,7; Jer 25,3; Jer 26,5)5wenn Er euch sagen ließ: Kehrt doch um, jeder von seinem bösen Weg und von der Bosheit eurer Taten, damit ihr in dem Land, das der HERR euch und euren Vätern gegeben hat, von Ewigkeit zu Ewigkeit wohnen könnt! (1Mo 17,8; 2Kön 17,13; Ps 37,27; Jer 7,3; Jer 7,7; Jer 17,25)6Und wandelt nicht fremden Göttern nach, um ihnen zu dienen und sie anzubeten; und reizt mich nicht zum Zorn mit dem Werk eurer Hände, so will ich euch nichts Böses tun! (5Mo 6,15; 5Mo 8,18; Jer 7,6)7Aber ihr habt mir nicht gehorcht, spricht der HERR, sondern habt mich erzürnt durch das Werk eurer Hände, euch selbst zum Schaden! (5Mo 32,21; Neh 9,26; Spr 8,36; Jer 7,17)8Darum, so spricht der HERR der Heerscharen: Weil ihr meinen Worten nicht gehorcht habt, (Jer 25,4)9siehe, so sende ich nach allen Geschlechtern des Nordens und hole sie herbei, und sende zu meinem Knecht Nebukadnezar, dem König von Babel, und lasse sie kommen über dieses Land und über seine Bewohner und über alle diese Völker ringsum; und ich will sie dem Bann preisgeben und sie zum Entsetzen und zum Gespött und zu ewigen Trümmerhaufen machen. (Spr 21,1; Jer 1,15; Jer 6,22; Jer 18,16; Jer 25,17; Jer 27,6; Jer 40,2; Hes 29,18)10Und ich will unter ihnen aufhören lassen das Jubel- und Freudengeschrei, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, das Klappern der Mühle und das Licht der Lampe; (Pred 12,3; Jes 24,8; Jer 7,34; Jer 16,9; Hos 2,11; Offb 18,22)11und dieses ganze Land soll zu Trümmerhaufen, zur Wüste werden, und diese Völker sollen dem König von Babel dienen, 70 Jahre lang. (2Chr 36,21; Jer 29,10; Dan 1,1; Dan 9,2)12Und es wird geschehen, wenn die 70 Jahre vollendet sind, dann will ich an dem König von Babel und an jenem Volk ihre Schuld heimsuchen, spricht der HERR, auch am Land der Chaldäer, und ich will es zur ewigen Wüste machen. (Jes 13,19; Jer 50,13; Jer 50,40; Jer 51,26; Jer 51,62; Dan 5,26)13Und ich will über jenes Land alle meine Worte bringen, die ich gegen es geredet habe, alles, was in diesem Buch geschrieben steht, was Jeremia über alle Heidenvölker geweissagt hat. (Jes 46,1; Jes 55,11; Jer 1,5; Jer 1,10; Jer 28,8)14Denn auch sie werden in die Knechtschaft großer Völker und mächtiger Könige geraten, und ich will ihnen entsprechend ihren Taten und entsprechend den Werken ihrer Hände vergelten. (Jes 13,4; Jer 27,7; Jer 50,9; Jer 50,29; Dan 5,28)
Gericht über Babel und alle Heidenvölker
15Denn so sprach der HERR, der Gott Israels, zu mir: Nimm diesen Kelch voll Zornwein aus meiner Hand und gib ihn allen Völkern zu trinken, zu denen ich dich sende, (Hi 21,20; Ps 75,9; Zef 3,8; Offb 14,10)16damit sie trinken und taumeln und sich wie toll gebärden vor dem Schwert, das ich unter sie sende! (Jer 13,12; Jer 25,27; Jer 51,7; Jer 51,39; Nah 3,11; Offb 14,8; Offb 14,10)17Da nahm ich den Kelch aus der Hand des HERRN und ließ alle Völker trinken, zu denen der HERR mich gesandt hatte, (Jer 1,10; Jer 25,28)18nämlich Jerusalem und die Städte Judas, ihre Könige und ihre Fürsten, um sie zum Trümmerhaufen, zum Entsetzen, zum Gespött und zum Fluch zu machen, wie sie es heute sind; (Esr 9,7; Neh 9,36; Jer 19,3; Jer 24,9; Jer 25,9)19auch den Pharao, den König von Ägypten, samt seinen Knechten, seinen Fürsten und seinem ganzen Volk, (Jer 43,9; Jer 46,2; Hes 29,1)20dazu das ganze Völkergemisch und alle Könige des Landes Uz und alle Könige des Philisterlandes, Askalon und Gaza, Ekron und den Überrest von Asdod; (Jer 25,24; Jer 47,1; Hes 25,15; Hes 30,5; Am 1,6)21Edom und Moab und die Ammoniter; (Jer 27,2; Jer 48,1; Jer 49,1; Jer 49,7; Hes 25,1; Hes 25,8; Hes 25,12)22auch alle Könige von Tyrus und alle Könige von Zidon, und die Könige der Inseln jenseits des Meeres; (Hes 26,1)23Dedan, Tema und Bus und alle mit gestutztem Bart, (1Mo 22,21; Hi 32,6; Jes 21,13; Jer 9,25; Jer 49,7)24alle Könige Arabiens und alle Könige des Völkergemisches, die in der Wüste wohnen[1]; (1Kön 10,15; Jer 25,20; Jer 49,28)25alle Könige von Simri und alle Könige von Elam samt allen Königen von Medien; (Jes 21,2; Jer 49,34)26dazu alle Könige des Nordens, die nahen und die fernen, einen wie den anderen, und alle Königreiche der Erde, die auf dem Erdboden sind — und der König von Scheschak[2] soll nach ihnen trinken! (Jer 51,41; Hes 32,30; Hab 2,15)27Und du sollst zu ihnen sagen: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Trinkt und werdet trunken und speit aus und fallt hin, ohne wieder aufzustehen vor dem Schwert, das ich unter euch senden werde! (Jes 51,21; Jer 12,12; Jer 25,16; Jer 46,10; Jer 46,14; Hab 2,16)28Und es soll geschehen, wenn sie sich weigern, den Kelch aus deiner Hand zu nehmen und daraus zu trinken, so sollst du zu ihnen sagen: So spricht der HERR der Heerscharen: Ihr müsst dennoch trinken! (2Chr 20,6; Ps 76,8; Jer 4,28; Jer 51,29)29Denn siehe, bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, fange ich an, Unheil zu wirken, und ihr solltet ungestraft bleiben? Ihr werdet nicht ungestraft bleiben, sondern ich rufe das Schwert über alle Bewohner der Erde!, spricht der HERR der Heerscharen. (Spr 11,21; Jer 19,3; Jer 25,9; Hes 9,6; Ob 1,15; Lk 23,31; 1Petr 4,17)30Und du sollst ihnen alle diese Worte weissagen und zu ihnen sagen: Der HERR wird von der Höhe herab brüllen und seine Stimme erschallen lassen aus seiner heiligen Wohnung; er wird laut brüllen über seine Weide hin, ein Lied wie die Keltertreter wird er anstimmen über alle Bewohner der Erde. (Jes 42,13; Jes 63,1; Jer 25,9; Jer 25,29; Joe 4,16; Am 3,7; Sach 2,14)31Es dringt ein Lärm bis an die Enden der Erde, denn der HERR hat einen Rechtsstreit mit den Heidenvölkern, er hält Gericht mit allem Fleisch; die Gottlosen übergibt er dem Schwert, spricht der HERR. (Jes 34,1; Jes 66,16; Joe 4,2)32So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, es geht Unheil aus von einem Volk zum anderen, und ein gewaltiger Sturm erhebt sich vom äußersten Ende der Erde her, (Jer 6,22; Jer 23,19; Jer 25,9; Zef 3,8)33und an jenem Tag werden die vom HERRN Erschlagenen daliegen von einem Ende der Erde bis zum anderen; sie werden nicht beklagt, nicht gesammelt und nicht begraben werden; zu Dünger auf dem Erdboden sollen sie werden. (Jes 34,3; Jer 8,2; Hes 39,4)34Heult, ihr Hirten, und schreit, wälzt euch in Asche, ihr Beherrscher der Herde! Denn nun ist eure Zeit erfüllt, dass man euch schlachte, und ihr sollt zerschmettert werden und zu Boden fallen wie kostbares Geschirr. (Jer 4,8; Jer 19,11; Jer 25,36; Hes 30,1; Mt 24,30; Jak 5,1)35Da gibt es keine Zuflucht mehr für die Hirten und kein Entkommen für die Beherrscher der Herde. (Hi 11,20; Jer 32,4; Jer 34,3)36Man hört die Hirten schreien und die Beherrscher der Herde heulen, weil der HERR ihre Weide verwüstet hat, (Jer 25,34)37ja, weil die Auen des Friedens verwüstet sind vor der Zornglut des HERRN. (Jes 27,10)38Er hat sein Dickicht verlassen wie ein junger Löwe; so ist nun ihr Land ganz verwüstet geworden durch die Zornglut des Bedrückers, ja, durch seine grimmige Zornglut. (Jer 4,8; Jer 10,25; Jer 12,10; Jer 25,11; Jer 25,15)
Jeremia 25
Menge Bibel
Zeitangabe; Jeremias Hinweis auf seine 23jährige erfolglose Wirksamkeit
1(Dies ist) das Wort, das an Jeremia über das ganze Volk Juda ergangen ist im vierten Regierungsjahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda – es war dies das erste Regierungsjahr Nebukadnezars, des Königs von Babylon –;2der Prophet Jeremia hat dies Wort an das ganze Volk von Juda und an alle Einwohner Jerusalems gerichtet, indem er sprach:3»Seit dem dreizehnten Regierungsjahre Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis auf den heutigen Tag, nun schon dreiundzwanzig Jahre lang, ist das Wort des HERRN an mich ergangen, und ich habe unermüdlich früh und spät zu euch geredet, aber ihr habt nicht darauf gehört.4Dazu hat der HERR alle seine Knechte[1], die Propheten, unermüdlich früh und spät zu euch gesandt, aber ihr habt ihnen nicht gehorcht und ihnen kein Gehör geschenkt, um euch warnen zu lassen,5indem er euch sagen ließ: ›Kehrt doch um, ein jeder von seinem bösen Wandel und von seinem verwerflichen Tun, dann sollt ihr in dem Lande, das der HERR euch und euren Vätern gegeben hat, wohnen bleiben bis in alle Ewigkeit!6Lauft also nicht anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen und sie anzubeten, und reizt mich nicht zum Zorn durch die Machwerke eurer Hände, damit ich kein Unglück über euch verhänge!7Aber ihr habt nicht auf mich gehört‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, ›sondern habt mich geflissentlich zum Zorn gereizt durch die Machwerke eurer Hände, euch selbst zum Unheil.‹«
Ankündigung der Vernichtung Judas sowie der siebzigjährigen babylonischen Gefangenschaft und der späteren Bestrafung der Chaldäer
8Darum hat der HERR der Heerscharen so gesprochen: »Zur Strafe dafür, daß ihr auf meine Worte nicht gehört habt,9will ich nunmehr alle Völkerschaften des Nordens herbeiholen« – so lautet der Ausspruch des HERRN – »und an meinen Knecht Nebukadnezar, den König von Babylon, Botschaft senden und sie gegen dies Land und seine Bewohner und gegen alle diese Völker ringsum hereinbrechen lassen; und ich will den Bann über sie verhängen[2] und sie zum Gegenstand des Entsetzens und des Spottes und zu ewigen Einöden machen;10und will unter ihnen jeder lauten Freude und Fröhlichkeit, jedem Bräutigamsjubel und jedem Brautgesang, dem Schall der Handmühlen und dem Licht der Lampen ein Ende machen.11Dieses ganze Land soll zur Einöde, zur Wüste werden, und diese Völkerschaften sollen dem Könige von Babylon dienstbar sein siebzig Jahre lang.12Wenn aber die siebzig Jahre um sind, dann will ich auch am König von Babylon und an jenem Volk« – so lautet der Ausspruch des HERRN – »das Strafgericht wegen ihrer Verschuldung vollziehen, auch am Lande der Chaldäer, und will es auf ewig zu Wüsteneien machen.13Ich will dann an jenem Lande alle meine Drohungen, die ich gegen dasselbe ausgesprochen habe, in Erfüllung gehen lassen, alles, was in diesem Buche geschrieben steht, was Jeremia über alle Völker geweissagt hat.14Denn sie[3] sollen gleichfalls mächtigen Völkern und gewaltigen Königen dienstbar werden, und ich werde ihnen nach Verdienst und nach ihrem ganzen Tun vergelten.«
Gottes Zornbecher und Schwert für alle Völker
15Denn so hat der HERR, der Gott Israels, zu mir gesprochen: »Nimm diesen Becher voll Zornweins aus meiner Hand und laß alle Völker, zu denen ich dich senden werde, daraus trinken!16Sie sollen trinken, daß sie hin und her taumeln und in Tollheit rasen ob[4] dem Schwert, das ich unter sie sende!«17Da nahm ich den Becher aus der Hand des HERRN und ließ alle Völker daraus trinken, zu denen der HERR mich gesandt hatte:18Jerusalem und die anderen Städte Judas, ihre Könige und ihre Fürsten[5], um sie zur Einöde, zum abschreckenden Beispiel, zum Gegenstand des Spottes und zum Fluchwort zu machen, wie es heutzutage der Fall ist;19sodann den Pharao, den König von Ägypten, samt seinen Dienern und obersten Beamten und seinem ganzen Volk20und das gesamte Völkergemisch dort; sodann alle Könige des Landes Uz und alle Könige des Philisterlandes, nämlich Askalon, Gaza, Ekron und den Überrest von Asdod; (Hi 1,1)21Edom, Moab und die Ammoniter;22alle Könige von Tyrus, alle Könige von Sidon und die Könige der Küstenländer jenseits des Meeres;23ferner Dedan, Thema, Bus und alle, die sich das Haar an den Schläfen stutzen;24sodann alle Könige von Arabien und alle Könige der Mischvölker, die in der Wüste wohnen;25ferner alle Könige von Simri und alle Könige von Elam und alle Könige von Medien;26sodann alle Könige des Nordens, die nahen wie die fernen, einen nach dem andern, überhaupt alle Königreiche der Welt, soviele ihrer auf dem ganzen Erdboden sind; der König von Sesach[6] aber muß nach ihnen trinken.27»Du sollst dabei zu ihnen sagen: ›So hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: Trinkt, bis ihr trunken seid und euch erbrecht! Stürzt hin, ohne wieder aufzustehen – ob[7] dem Schwert, das ich unter euch sende!‹28Sollten sie sich aber weigern, den Becher aus deiner Hand zu nehmen, um aus ihm zu trinken, so sollst du zu ihnen sagen: ›So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: Trinken müßt ihr dennoch!29Denn wisset wohl: Bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, habe ich mit dem Strafgericht den Anfang gemacht, und da solltet ihr frei ausgehen? Nein, ihr sollt nicht ungestraft bleiben; denn das Schwert biete ich gegen alle Bewohner der Erde auf!‹« – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen.
Gott erscheint zum Weltgericht; Vernichtung der Völker
30»Du aber sollst bei der Verkündigung aller dieser Drohworte zu ihnen sagen: ›Der HERR brüllt aus der Höhe und läßt seine Stimme erschallen[8] aus seiner heiligen Wohnstätte! Laut brüllt er über seine Aue hin, läßt ein Jauchzen erschallen wie die Keltertreter gegen alle Bewohner der Erde.31Bis ans Ende der Erde dringt der Schall; denn der HERR geht mit den Völkern ins Gericht; er bringt seine Sache mit der ganzen Menschheit zum Austrag: die Gottlosen gibt er dem Schwerte preis!‹« – so lautet der Ausspruch des HERRN.32So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: »Fürwahr, Unheil schreitet von Volk zu Volk, und ein gewaltiger Sturm zieht heran von den Enden der Erde!«33An jenem Tage werden die vom HERRN Erschlagenen von einem Ende der Erde bis zum andern daliegen, unbetrauert und ohne aufgehoben und begraben zu werden: zu Dünger müssen sie auf offenem Felde werden.34»Heult, ihr Völkerhirten, und schreit! Und wälzt euch (in der Asche), ihr Führer[9] der Herde! Denn eure Zeit ist erfüllt, daß man euch schlachte, und ich zerschmettere euch, daß ihr zu Boden fallen sollt wie kostbares Geschirr!«35Da gibt es kein Entfliehen mehr für die Hirten und kein Entrinnen für die Führer[10] der Herde.36Horch! Angstgeschrei der Hirten und Geheul der Führer[11] der Herde! Denn der HERR verwüstet ihre Weide,37und verheert werden die friedlichen Auen vor dem lodernden Zorn des HERRN!38Wie ein Löwe hat er sein Dickicht verlassen: ach, ihr Land ist zur Wüste geworden vor dem verheerenden Schwert und vor seinem lodernden Zorn!
1Im 4. Regierungsjahr Jojakims, des Sohnes von Josia, empfing Jeremia eine Botschaft für das ganze Volk von Juda. Es war das 1. Regierungsjahr des babylonischen Königs Nebukadnezar.2Der Prophet Jeremia gab die Botschaft weiter an alle Einwohner von Jerusalem und an das ganze Volk von Juda. Er sagte:3»Dreiundzwanzig Jahre lang – vom 13. Regierungsjahr unseres Königs Josia, des Sohnes von Amon, bis zum heutigen Tag – hat der HERR immer wieder zu mir gesprochen. Ich habe euch seine Worte unermüdlich verkündet, aber ihr wolltet sie nie annehmen.4Der HERR hat ständig seine Boten, die Propheten, zu euch gesandt, aber ihr habt euch beharrlich geweigert, auf sie zu hören. Ihr habt sie gar nicht ernst genommen,5wenn sie euch sagten: ›Jeder von euch soll umkehren von seinen falschen Wegen! Hört auf, Böses zu tun! Nur dann könnt ihr für immer in diesem Land bleiben, das der HERR euch und euren Vorfahren geschenkt hat.‹6Der Herr warnte euch: ›Dient nicht anderen Göttern, macht euch keine Götzenfiguren und verehrt sie nicht, sonst fordert ihr meinen Zorn heraus, und ich bringe Unheil über euch!7Aber ihr habt alle meine Worte in den Wind geschlagen. Das sage ich euch: Mit eurem Götzendienst habt ihr meinen Zorn heraufbeschworen und euch selbst damit geschadet.‹8So spricht der HERR, der allmächtige Gott: Weil ihr nicht auf mich gehört habt,9rufe ich alle Völker aus dem Norden herbei, auch meinen Diener Nebukadnezar, den König von Babylonien. Sie werden euch und alle eure Nachbarvölker überfallen. Über euch alle habe ich, der HERR, mein Urteil gesprochen – eure Länder werden zerstört und für immer zur Einöde gemacht. Ein Bild des Schreckens werdet ihr sein, das nur Verachtung erntet.10Ich bereite bei euch allem Jubel und aller Freude ein Ende, es wird auch keine fröhlichen Hochzeitsfeiern mehr geben; dann hört man keine Kornmühle mehr in den Häusern, und die Öllampen verlöschen.11Euer ganzes Land wird zu einem Trümmerfeld, zu einer unbewohnten Wüste. Siebzig Jahre lang werdet ihr und eure Nachbarvölker dem König von Babylonien unterworfen sein.12Aber nach den siebzig Jahren ziehe ich den König von Babylonien und sein Volk zur Rechenschaft für ihre Schuld. Dann werde ich ihr Land für immer zerstören. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort!13Ich lasse alle Drohungen, die ich gegen dieses Land ausgesprochen habe, in Erfüllung gehen, alle Weissagungen Jeremias über die Völker, wie sie in diesem Buch aufgeschrieben sind.14Ja, auch die Babylonier werden einmal vielen Völkern und mächtigen Königen dienen müssen. So vergelte ich ihnen alles, was sie getan haben.«
Den bitteren Kelch müssen alle Völker trinken!
15Der HERR, der Gott Israels, sprach zu mir: »Nimm diesen Kelch, den ich dir reiche! Er ist gefüllt mit meinem Zorn. Gib allen Völkern, zu denen ich dich sende, davon zu trinken!16Sie sollen trinken, taumeln und den Verstand verlieren, wenn ich Krieg und Tod über sie bringe!«17Da nahm ich den Kelch aus der Hand des HERRN entgegen und ließ alle Völker daraus trinken, zu denen mich der HERR sandte:18zuerst Jerusalem und die anderen Städte in Juda mit ihren Königen und führenden Männern; da wurde das ganze Land zu einem einzigen Trümmerfeld, an dem die Leute entsetzt vorübergingen, über dessen Schicksal sie spotteten und es auch anderen herbeiwünschten – so wie es schon heute geschieht.19Dann kam der Pharao an die Reihe, der König von Ägypten, mit seinem Hofstaat, den obersten Beamten und dem ganzen Volk20samt allen Ausländern in seinem Land. Danach mussten die Könige des Landes Uz aus dem Kelch trinken, die Könige des Landes der Philister mit den Städten Aschkelon, Gaza, Ekron und der restlichen Bevölkerung von Aschdod,21dann die Edomiter, Moabiter und Ammoniter,22die Könige der Hafenstädte Tyrus und Sidon sowie die Herrscher der Küstengebiete jenseits des Mittelmeers,23die Beduinen von Dedan, Tema und Bus und die anderen Stämme, die sich das Haar an den Schläfen stutzen,24alle Könige Arabiens und der Nomadenstämme in der Wüste,25alle Könige von Simri, Elam und Medien,26dann die Herrscher der nahen und fernen Länder im Norden, einer nach dem anderen, ja, alle Königreiche der ganzen Welt. Zuletzt wird auch der König von Scheschach[1] aus dem Kelch trinken.27Dann sollte ich ihnen allen diese Botschaft ausrichten: »So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels: Trinkt aus diesem Kelch, bis ihr betrunken seid und euch erbrechen müsst; trinkt, bis ihr zu Boden stürzt und nicht mehr aufstehen könnt, weil mein Schwert unter euch wütet!«28Weiter sprach Gott zu mir: »Wenn sie sich weigern, den Kelch aus deiner Hand entgegenzunehmen und daraus zu trinken, dann befiehl: ›Im Namen des allmächtigen Gottes: Ihr müsst ihn austrinken!29Passt auf: Über die Stadt, die meinen Namen trägt, lasse ich das Unheil zuerst hereinbrechen – und ihr meint, ich würde euch verschonen? Nein, ihr entkommt eurer Strafe nicht! Ich bringe Krieg und Tod über alle Bewohner der Erde, ich, der HERR, der allmächtige Gott.‹«
Gott hält Gericht über alle Völker
30»Und du, Jeremia, verkünde ihnen in meinem Auftrag alles, was ich dir gesagt habe! Richte ihnen aus: Mächtig wie das Brüllen eines Löwen erklingt die Stimme des HERRN aus der Höhe, wie Donnergrollen ertönt sie aus seiner heiligen Wohnung. Seinem eigenen Land droht er, er ruft so laut wie einer, der Trauben in der Kelter zerstampft. Alle Bewohner der Erde werden ihn hören.31Ja, bis ans Ende der Erde hallt sein Ruf, denn der HERR bringt alle Völker vor Gericht. Er fällt sein Urteil über alle Menschen, und die Schuldigen liefert er dem Henker aus.32So spricht der HERR, der allmächtige Gott: Seht, das Unheil trifft ein Volk nach dem anderen, ein gewaltiger Sturm zieht vom Ende der Erde heran!33Dann liegen die Leichen derer, die ich, der HERR, erschlagen habe, überall verstreut; keiner trauert um sie, niemand sammelt sie ein, um sie zu begraben. Sie werden zum Dünger auf den Feldern.34Ihr Mächtigen, weint und schreit um Hilfe! Wälzt euch vor Trauer in der Asche, ihr Hirten eurer Völker, denn jetzt ist die Zeit gekommen, in der ihr fortgejagt und geschlachtet werdet! Ich werfe euch zu Boden und zerschmettere euch wie ein kostbares Gefäß.35Ihr könnt nicht vor mir fliehen, es gibt kein Entrinnen!36Hört, wie erbärmlich die Mächtigen um Hilfe schreien und wie die Hirten der Völker heulen, weil ich ihre Weide verwüstet habe!37In Frieden lag sie da, doch nun habe ich, der HERR, sie in meinem glühenden Zorn zerstört.38Ich habe mich erhoben wie ein Löwe, der aus seinem Versteck hervorkommt, um auf Raubzug zu gehen. Voller Zorn habe ich die Länder mit meinem Schwert verwüstet.«