Daniel 9

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasveros, vom Geschlecht[1] der Meder, der über das Reich der Chaldäer König geworden war, (Dan 6,1)2 im ersten Jahr seiner Königsherrschaft achtete ich, Daniel, in den Bücherrollen auf die Zahl der Jahre, über die das Wort des HERRN zum Propheten Jeremia geschehen war, dass ⟨nämlich⟩ siebzig Jahre über den Trümmern Jerusalems dahingehen sollten[2]. (2Chr 36,21; Jer 25,11; Hes 29,11; Offb 1,3)3 Und ich richtete mein Gesicht zu Gott, dem Herrn, hin, um ⟨ihn⟩ mit Gebet und Flehen zu suchen, in Fasten und Sack und Asche. (2Sam 12,16; Esr 8,21; Neh 1,4; Est 4,1; Hi 42,6; Jer 29,12)4 Und ich betete zum HERRN, meinem Gott, und ich bekannte und sprach: Ach, Herr, du großer und furchtbarer Gott, der Bund und Güte[3] denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten! (2Mo 20,6; 3Mo 26,40; 5Mo 7,9; Neh 1,5)5 Wir haben gesündigt und haben uns vergangen und haben gottlos gehandelt, und wir haben uns aufgelehnt und sind von deinen Geboten und von deinen Rechtsbestimmungen abgewichen. (2Kön 21,15; 2Chr 6,37; Neh 1,6; Jes 64,4; Jer 14,20; Kla 3,42; Hes 5,6)6 Und wir haben nicht auf deine Knechte, die Propheten, gehört, die in deinem Namen zu unseren Königen, unseren Obersten und unseren Vätern und zum ganzen Volk des Landes geredet haben. (2Chr 36,16; Neh 9,30; Jer 7,24; Sach 1,4; Offb 10,7)7 Bei dir, Herr, ist die Gerechtigkeit, bei uns aber ist die Beschämung des Angesichts, wie es an diesem Tag ist: bei den Männern von Juda und den Bewohnern von Jerusalem und dem ganzen Israel, den Nahen und den Fernen, in allen Ländern, wohin du sie vertrieben hast wegen ihrer Untreue, die sie gegen dich begangen haben. (Esr 9,6; Esr 9,15; Ps 119,137; Jer 12,1; Jer 32,32; Hes 5,10)8 HERR! Bei uns ist die Beschämung des Angesichts, bei unseren Königen, unseren Obersten und unseren Vätern, weil wir gegen dich gesündigt haben. (2Kön 21,15; 2Chr 6,37; Neh 1,6; Jes 64,4; Jer 7,19; Jer 14,20; Kla 3,42; Hes 5,6)9 Bei dem Herrn, unserem Gott, ist das Erbarmen und die Vergebung. Denn wir haben uns gegen ihn aufgelehnt, (Neh 9,17; Ps 130,4; Jer 14,7; Kla 3,22)10 und wir haben nicht auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, gehört, ⟨der uns gebot,⟩ in seinen Gesetzen zu leben[4], die er uns durch seine Knechte, die Propheten, vorgelegt hat. (Offb 10,7)11 Und ganz Israel hat dein Gesetz übertreten und ist abgewichen, sodass sie deiner Stimme nicht gehorcht haben. Und so hat sich der Fluch und der Schwur über uns ergossen, der im Gesetz des Mose, des Knechtes Gottes, geschrieben steht, weil wir gegen ihn[5] gesündigt haben. (5Mo 8,20; 5Mo 28,15; 2Kön 18,12; 2Kön 22,16; Jer 6,19; Jer 16,11; Jer 30,14; Jer 44,23)12 Und er hat seine Worte[6] erfüllt, die er geredet hat über uns und über unsere Richter, die uns richteten, ⟨nämlich⟩ ein großes Unglück über uns zu bringen, sodass unter dem ganzen Himmel nichts ⟨Derartiges⟩ geschehen ist wie das, was an Jerusalem geschehen ist. (Jes 43,28; Jer 30,7; Jer 39,16; Kla 1,12; Kla 2,17; Hes 5,9; Sach 1,6)13 Wie es im Gesetz des Mose geschrieben steht, so ist all dies Unglück über uns gekommen. Und wir haben das Angesicht des HERRN, unseres Gottes, nicht besänftigt, indem wir von unserer Schuld umgekehrt wären und achtgehabt hätten auf deine Wahrheit. (5Mo 28,15; 2Kön 22,16; Jes 43,22; Jes 64,6; Jer 5,3; Jer 30,14; Jer 44,23)14 Und so war der HERR auf das Unglück bedacht[7] und ließ es über uns kommen. Denn der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Taten, die er tut. Aber wir haben nicht auf seine Stimme gehört. (2Mo 9,27; Esr 9,15; Ps 119,137; Jer 4,17; Jer 12,1; Jer 44,27; Kla 1,5; Hes 16,43; Dan 4,34)15 Und nun, Herr, unser Gott, der du dein Volk aus dem Land Ägypten mit starker Hand herausgeführt und dir einen Namen gemacht hast, wie es an diesem Tag ist! Wir haben gesündigt, wir haben gottlos gehandelt. (2Mo 13,3; 2Mo 32,11; 2Kön 21,15; 2Chr 6,37; Neh 1,6; Neh 9,10; Jes 64,4; Jer 14,20; Kla 3,42; Hes 5,6)16 Herr, nach all ⟨den Taten⟩ deiner Gerechtigkeit mögen doch dein Zorn und deine Erregung sich wenden von deiner Stadt Jerusalem, dem Berg deines Heiligtums! Denn wegen unserer Sünden und wegen der Vergehen unserer Väter sind Jerusalem und dein Volk zum Hohn geworden für alle rings um uns her. (Ps 79,4; Kla 2,15; Hes 22,4)17 Und nun, unser Gott, höre auf das Gebet deines Knechtes und auf sein Flehen! Und lass dein Angesicht leuchten über dein verwüstetes Heiligtum um des Herrn willen! (4Mo 6,25; 1Kön 8,28; Ps 67,2; Ps 74,3; Kla 3,56)18 Neige, mein Gott, dein Ohr und höre! Tu deine Augen auf und sieh unsere Verwüstungen und die Stadt, über der dein Name ausgerufen ist[8]! Denn nicht aufgrund unserer Gerechtigkeiten legen wir unser Flehen vor dich hin, sondern aufgrund deiner vielen Erbarmungen. (4Mo 6,27; 2Kön 19,16; Ps 25,6; Jes 37,17; Jes 43,7; Jes 63,19; Jer 7,11; Hes 36,22)19 Herr, höre! Herr, vergib! Herr, merke auf und handle! Zögere nicht, um deiner selbst willen, mein Gott! Denn dein Name ist über deiner Stadt und deinem Volk ausgerufen worden[9]. (4Mo 14,19; 1Kön 8,30; Ps 79,9; Jes 63,19)20 Während ich noch redete und betete und meine Sünde und die Sünde meines Volkes Israel bekannte und mein Flehen für den heiligen Berg meines Gottes vor den HERRN, meinen Gott, hinlegte – (Esr 10,1)21 und während ich noch redete im Gebet, da, zur Zeit des Abendopfers,[10] rührte mich der Mann Gabriel an, den ich am Anfang in der Vision gesehen hatte, als ich ganz ermattet war[11]. (Esr 9,4; Dan 8,16)22 Und er wusste Bescheid[12], redete mit mir und sagte: Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, um dich Verständnis zu lehren.23 Am Anfang deines Flehens ist ein Wort ergangen, und ich bin gekommen, um ⟨es dir⟩ mitzuteilen. Denn du bist ein Vielgeliebter[13]. So achte nun auf das Wort und verstehe die Erscheinung: (2Kön 19,20; Spr 15,8; Hes 14,14; Dan 10,1; Dan 10,11; 2Tim 2,7)24 Siebzig Wochen[14] sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt, um das Verbrechen zum Abschluss zu bringen[15] und den Sünden ein Ende zu machen[16] und die Schuld zu sühnen[17] und eine ewige Gerechtigkeit einzuführen und Vision und Propheten zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben. (Jes 42,4; Jes 51,6; Jes 53,11; Hes 4,5; Röm 5,19; 2Kor 5,21; Hebr 9,26)25 So sollst du denn erkennen und verstehen: Von dem ⟨Zeitpunkt an, als das⟩ Wort erging, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis zu einem Gesalbten, einem Fürsten, sind es[18] sieben Wochen[19]. Und 62 Wochen ⟨lang⟩ werden Platz und Stadtgraben[20] wiederhergestellt und[21] gebaut sein, und zwar in der Bedrängnis[22] der Zeiten. (Neh 2,5; Neh 4,2; Mi 5,1)26 Und nach den[23] 62 Wochen[24] wird ein Gesalbter ausgerottet werden und wird keine ⟨Hilfe⟩ finden[25]. Und das Volk eines kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören, und sein Ende ist in einer Überflutung; und bis zum Ende ist Krieg, fest beschlossene Verwüstungen. (Jes 28,2; Jes 28,22; Jes 53,8; Dan 11,10; Dan 11,36; Mt 26,24; Lk 17,25; Lk 19,43; Lk 21,6)27 Und stark machen wird er einen Bund für die Vielen[26], eine Woche lang; und zur Hälfte[27] der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und auf dem Flügel von Gräueln ⟨kommt⟩ ein Verwüster, bis fest beschlossene Vernichtung über den Verwüster ausgegossen wird. (Jes 10,22; Jes 28,15; Jes 28,22; Dan 7,25; Dan 11,36; Mt 24,12; Mt 24,15; Lk 21,6)

Daniel 9

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes Ahasveros’, von medischer Abstammung, der zum König über das Reich der Chaldäer gemacht worden war, (Dan 6,1; Dan 11,1)2 im ersten Jahr seiner Regierung achtete ich, Daniel, in den Schriften auf die Zahl der Jahre, von der das Wort des HERRN an den Propheten Jeremia ergangen war, dass die Verwüstung Jerusalems in 70 Jahren vollendet sein sollte.[1] (2Chr 36,21; Jer 25,11; Jer 29,10; Dan 12,4; Lk 24,27; Lk 24,45; 1Petr 1,10; 2Petr 1,19; Offb 1,3)3 Und ich wandte mein Angesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn zu suchen mit Gebet und Flehen, mit Fasten im Sacktuch und in der Asche. (2Sam 12,16; 2Kön 19,1; Esr 8,21; Neh 1,4; Est 4,1; Est 4,16; Jer 29,12; Hes 36,37)4 Ich betete aber zu dem HERRN, meinem Gott, und ich bekannte und sprach: Ach, Herr, du großer und furchtgebietender Gott, der den Bund und die Gnade denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote bewahren! (3Mo 26,40; 5Mo 7,9; 2Chr 6,37; Neh 1,5)5 Wir haben gesündigt und haben unrecht getan und gesetzlos gehandelt; wir haben uns aufgelehnt und sind von deinen Geboten und deinen Rechtsordnungen abgewichen! (1Kön 8,47; Neh 1,6; Ps 106,6; Jes 64,4; Jer 14,7; Jer 14,20)6 Wir haben auch nicht auf deine Knechte, die Propheten, gehört, die in deinem Namen zu unseren Königen, unseren Fürsten und unseren Vätern und zu dem ganzen Volk des Landes geredet haben. (2Chr 36,16; Jer 25,3; Jer 37,15; Dan 9,8; Sach 1,4)7 Du, Herr, bist im Recht, uns aber treibt es heute die Schamröte ins Gesicht, wie es jetzt zutage liegt, den Männern von Juda und den Bürgern von Jerusalem und dem ganzen Israel, seien sie nah oder fern in allen Ländern, wohin du sie vertrieben hast wegen ihrer Untreue, die sie gegen dich verübt haben. (3Mo 26,33; 2Kön 24,14; 1Chr 9,1; Esr 9,6; Neh 9,33; Ps 145,17; Jer 2,26)8 Uns, HERR, treibt es die Schamröte ins Gesicht, unseren Königen, unseren Fürsten und unseren Vätern, weil wir gegen dich gesündigt haben! (Jes 1,23; Jer 3,25; Dan 9,5)9 Aber bei dem Herrn, unserem Gott, ist Barmherzigkeit und Vergebung; denn gegen ihn haben wir uns aufgelehnt, (Neh 9,17; Ps 130,4; Ps 130,7; Jer 33,8; Kla 3,22)10 und wir haben nicht gehört auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, um in seinem Gesetz zu wandeln, das er uns durch seine Knechte, die Propheten, vorgelegt hat; (5Mo 30,11; 1Sam 12,14; Jer 7,26)11 sondern ganz Israel hat dein Gesetz übertreten und ist abgewichen, sodass es auf deine Stimme gar nicht hören wollte. Darum hat sich auch über uns ergossen, was als Fluch und Schwur im Gesetz Moses, des Knechtes Gottes, geschrieben steht, weil wir gegen Ihn gesündigt haben. (5Mo 11,26; 5Mo 28,15; 2Kön 18,12; Jes 1,4; Mal 3,7)12 Und so hat er seine Worte ausgeführt, die er gegen uns und unsere Herrscher, die über uns regierten, ausgesprochen hat, dass er großes Unheil über uns bringen wolle, wie es unter dem ganzen Himmel noch nirgends vorgekommen und wie es nun wirklich an Jerusalem geschehen ist. (Jer 39,16; Kla 1,12; Kla 2,17; Hes 5,9; Sach 1,6)13 Genauso, wie es im Gesetz Moses geschrieben steht, ist all dies Unheil über uns gekommen; wir aber suchten das Angesicht des HERRN nicht dadurch zu besänftigen, dass wir uns von unseren Sünden abgewandt und auf deine Wahrheit geachtet hätten. (5Mo 28,15; Jes 64,6; Jer 5,3)14 Darum hat auch der HERR darüber gewacht, das Unheil über uns zu bringen; denn der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken, die er getan hat, da wir nicht auf seine Stimme gehört haben. (5Mo 32,4; Ps 119,137; Jer 1,12; Jer 31,28; Jer 44,27)15 Nun aber, Herr, unser Gott, der du dein Volk mit starker Hand aus dem Land Ägypten herausgeführt hast und dir einen Namen gemacht hast bis zum heutigen Tag: Wir haben gesündigt, wir haben gottlos gehandelt. (2Mo 32,11; 2Chr 6,37; Neh 9,10; Jer 32,21; Dan 9,5)16 O Herr, lass doch um all deiner Gerechtigkeit willen deinen Zorn und Grimm sich abwenden von deiner Stadt Jerusalem, von deinem heiligen Berg! Denn wegen unserer Sünden und der Missetaten unserer Väter ist Jerusalem und dein Volk allen seinen Nachbarn zum Gespött geworden. (3Mo 26,40; Ps 78,38; Ps 79,4; Ps 143,1; Jes 64,8; Kla 2,15)17 So höre nun, unser Gott, auf das Gebet deines Knechtes und auf sein Flehen und lass dein Angesicht leuchten über dein verwüstetes Heiligtum, um des Herrn willen! (4Mo 6,24; 1Kön 8,28; 2Chr 6,39; Ps 67,2; Ps 74,3)18 Neige dein Ohr, mein Gott, und höre; tue deine Augen auf und sieh unsere Verwüstung und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist! Denn nicht um unserer eigenen Gerechtigkeit willen bringen wir unsere Bitten vor dich, sondern um deiner großen Barmherzigkeit willen! (1Kön 8,29; 2Kön 21,7; Hi 15,14; Hi 25,4; Ps 25,6; Ps 119,156; Jes 37,17; Jer 7,11; Hes 36,22)19 Herr, höre! Herr, vergib! Herr, achte darauf und handle und zögere nicht, um deiner selbst willen, mein Gott! Denn nach deinem Namen ist deine Stadt und dein Volk genannt! (5Mo 28,9; 1Kön 8,30; Ps 79,9; Hes 48,35)20 Während ich noch redete und betete und meine Sünde und die Sünde meines Volkes Israel bekannte und meine Bitte für den heiligen Berg meines Gottes vor den HERRN, meinen Gott, brachte, (Lk 18,1; Lk 18,7; Phil 1,3; 1Thess 5,17)21 ja, während ich noch redete und betete, rührte mich der Mann Gabriel an, den ich anfangs im Gesicht gesehen hatte, als ich völlig erschöpft war, um die Zeit des Abendopfers. (2Mo 29,41; Esr 9,4; Ps 141,2; Dan 8,16)22 Und er unterwies mich und redete mit mir und sprach: Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, um dich Verständnis zu lehren! (Ps 32,8; Jes 50,4; Dan 10,21)23 Als du anfingst zu beten, erging ein Wort, und ich bin gekommen, es dir zu verkünden; denn du bist ein viel geliebter [Mann]. So achte nun auf das Wort und verstehe das Gesicht! (Spr 2,3; Spr 15,8; Jes 65,24; Dan 10,1; Lk 24,45; 1Kor 2,9; 2Tim 2,7)24 Über dein Volk und über deine heilige Stadt sind 70 Wochen bestimmt, um der Übertretung ein Ende zu machen und die Sünden abzutun, um die Missetat zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit herbeizuführen, um Gesicht und Weissagung zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben. (2Mo 40,9; Jes 51,6; Hes 4,5; Joh 1,29; Apg 10,38; Röm 3,25; 2Kor 5,21; Hebr 9,26; Hebr 10,14; 1Joh 2,2)25 So wisse und verstehe: Vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems bis zu dem Gesalbten[2], dem Fürsten, vergehen 7 Wochen und 62 Wochen; Straßen und Gräben werden wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit. (Neh 2,5; Neh 4,1; Jes 61,1; Dan 9,23; Mi 5,1)26 Und nach den 62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden, und ihm wird nichts zuteilwerden; die Stadt aber samt dem Heiligtum wird das Volk des zukünftigen Fürsten zerstören, und sie geht unter in der überströmenden Flut; und bis ans Ende wird es Krieg geben, fest beschlossene Verwüstungen. (Jes 8,8; Jes 53,8; Dan 8,17; Dan 8,19; Dan 11,10; Dan 11,22; Dan 11,27; Dan 11,35; Dan 11,40; Dan 12,4; Dan 12,9; Dan 12,13; Mt 24,7; Lk 19,43; Lk 24,26; 1Petr 1,11; 1Petr 3,18)27 Und er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche lang; und in der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen, und neben dem Flügel werden Gräuel der Verwüstung aufgestellt, und zwar bis die fest beschlossene Vernichtung sich über den Verwüster ergießt. (Dan 7,25; Dan 8,11; Dan 11,22; Dan 11,31; Dan 11,39; Dan 12,11; Mt 24,15; Mk 13,14; 2Thess 2,8; Offb 17,8)

Daniel 9

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Im ersten Jahr, nachdem Darius, der Sohn des Xerxes, aus dem Stamm der Meder, König über das Reich der Chaldäer geworden war, (Dan 6,1)2 in diesem ersten Jahr seiner Herrschaft suchte ich, Daniel, in den Schriften die Zahl der Jahre zu ergründen, die Jerusalem nach dem Wort des HERRN an den Propheten Jeremia verwüstet sein sollte; es waren siebzig Jahre. (Jer 25,11; Jer 29,10)3 Ich richtete mein Gesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn mit Gebet und Flehen, bei Fasten in Sack und Asche, zu bitten.4 Ich betete zum HERRN, meinem Gott, bekannte die Schuld und sagte: Herr, du großer und Furcht erregender Gott, der den Bund und die Huld denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote bewahren. (Neh 1,5; Neh 9,1; Dan 3,25; Bar 1,15)5 Wir haben gesündigt und Unrecht getan, wir sind treulos gewesen und haben uns gegen dich empört; von deinen Geboten und Rechtsentscheiden sind wir abgewichen.6 Wir haben nicht auf deine Diener, die Propheten, gehört, die in deinem Namen zu unseren Königen und Vorstehern, zu unseren Vätern und zu allen Bürgern des Landes geredet haben. (Jer 7,25)7 Du, Herr, bist im Recht; uns aber steht bis heute die Schamröte im Gesicht, den Leuten von Juda, den Einwohnern Jerusalems und allen Israeliten, seien sie nah oder fern in all den Ländern, wohin du sie verstoßen hast; denn sie haben dir die Treue gebrochen. (Esr 9,6)8 Ja, HERR, uns steht die Schamröte im Gesicht, unseren Königen, Fürsten und Vätern; denn wir haben uns gegen dich versündigt.9 Beim Herrn, unserem Gott, ist das Erbarmen und die Vergebung, obwohl wir uns gegen ihn empört haben.10 Wir haben nicht auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, nach seinen Weisungen zu wandeln, gehört, die er uns durch seine Diener, die Propheten, gegeben hat.11 Ganz Israel hat deine Weisung übertreten, ist davon abgewichen und hat nicht auf deine Stimme gehört. Darum kamen der Fluch und die Verwünschung über uns, die in der Weisung des Mose, des Dieners Gottes, geschrieben stehen; denn wir haben uns gegen Gott versündigt. (3Mo 26,14; 5Mo 28,15)12 Gott machte seine Drohung wahr, die er gegen uns und unsere Herrscher, die uns regierten, ausgesprochen hatte: Er werde schweres Unheil über uns bringen, wie es unter dem ganzen Himmel nicht geschehen ist wie in Jerusalem.13 Wie es in der Weisung des Mose geschrieben steht, ist all dieses Unheil über uns gekommen. Und doch haben wir den HERRN, unseren Gott, nicht besänftigt, indem wir uns von unserem bösen Tun abwandten und Einsicht suchten in deine Wahrheit.14 Der HERR aber wachte über das Unheil und ließ es über uns kommen. Denn der HERR, unser Gott, ist gerecht in allem, was er tut. Wir aber hörten nicht auf seine Stimme. (Jer 1,12)15 Jetzt aber, Herr, unser Gott, der du dein Volk mit starker Hand aus Ägypten geführt und dir damit einen Namen gemacht hast bis auf den heutigen Tag! Wir haben gesündigt; wir haben gefrevelt. (5Mo 6,21; Jer 32,20; Bar 2,11)16 Herr, gemäß all deinen Heilstaten möge sich doch dein Zorn und deine Wut abwenden von deiner Stadt Jerusalem, von deinem heiligen Berg. Wegen unserer Sünden und der bösen Taten unserer Väter sind Jerusalem und dein Volk zum Gespött für alle geworden, die rings um uns wohnen. (Ps 103,6)17 Darum höre jetzt, unser Gott, das Gebet und Flehen deines Knechtes: Herr, lass auch um deiner selbst willen dein Angesicht über deinem Heiligtum leuchten, das verwüstet daliegt!18 Mein Gott, neig mir dein Ohr zu und höre mich; öffne deine Augen und sieh auf die Trümmer, auf unsere Stadt, über der dein Name ausgerufen ist! Nicht im Vertrauen auf unsere guten Taten legen wir dir unsere Bitten vor, sondern im Vertrauen auf dein großes Erbarmen. (2Kön 19,16)19 Herr, höre! Herr, vergib doch! Herr, achte auf uns und handle! Mein Gott, auch um deiner selbst willen zögere nicht! Dein Name ist doch über deiner Stadt und deinem Volk ausgerufen.20 Während ich noch redete und betete, meine Sünden und die Sünden meines Volkes Israel bekannte und meine Bitte für den heiligen Berg meines Gottes vor den HERRN, meinen Gott, brachte,21 während ich also noch mein Gebet sprach, da kam im Flug der Mann Gabriel, den ich früher in der Vision gesehen hatte; er kam um die Zeit des Abendopfers zu mir,22 redete mit mir und sagte: Daniel, ich bin ausgezogen, um dir klare Einsicht zu geben.23 Schon zu Beginn deines Gebetes erging ein Gotteswort und ich bin gekommen, um es dir zu verkünden; denn du bist geliebt. Achte also auf das Wort und begreife die Vision!24 Siebzig Wochen sind für dein Volk / und für deine heilige Stadt bestimmt, bis der Frevel beendet ist, / bis die Sünde versiegelt und für die Schuld Versöhnung erwirkt ist, bis ewige Gerechtigkeit gebracht wird, / bis Visionen und Weissagungen besiegelt werden / und das Allerheiligste gesalbt wird. (2Mo 29,37; 1Chr 23,13; Jes 53,11; Hes 45,3)25 Nun begreif und versteh: Von der Verkündigung des Wortes über die Rückführung des Volkes und den Wiederaufbau Jerusalems bis zur Ankunft eines Gesalbten, eines Fürsten, sind es sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen lang baut man die Stadt wieder auf mit ihren Plätzen und Gräben, obwohl es eine bedrängte Zeit sein wird.26 Nach den zweiundsechzig Wochen wird ein Gesalbter umgebracht, aber ohne Richterspruch. Das Volk eines Fürsten, der kommen wird, bringt Verderben über die Stadt und das Heiligtum. Er findet sein Ende in der Flut; bis zum Ende werden Krieg und Verwüstung herrschen, wie es längst beschlossen ist.27 Vielen macht er den Bund schwer, eine Woche lang. In der Mitte dieser Woche setzt er den Schlachtopfern und Speiseopfern ein Ende. Oben auf dem Heiligtum wird ein unheilvoller Gräuel stehen, bis das Verderben, das beschlossen ist, über den Verwüster kommt. (Jes 10,22; Dan 11,31; Dan 12,11; Mt 24,15)

Daniel 9

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Im Jahr eins des Darius, des Sohns von Xerxes[1] aus dem Geschlecht der Meder, der zum König gemacht worden war über das Königreich der Kasdäer, (Dan 6,1; Dan 11,1)2 im Jahr eins seines Königtums erfasste ich, Daniel, in den Schriften die Zahl der Jahre, die sich erfüllen sollten über den Trümmern Jerusalems, nach dem Wort des HERRN, das an Jeremia, den Propheten, ergangen war: siebzig Jahre. (2Chr 36,20)3 Und ich wandte mein Angesicht zum Herrn, Gott, um ihn zu bitten im Gebet und mit Flehen, unter Fasten und in Sack und Asche. (Dan 6,11)4 Und ich betete zum HERRN, meinem Gott, und sprach ein Bekenntnis und sagte: Ach Herr, du grosser und Furcht einflössender Gott, der den Bund und die Gnade bewahrt denen, die ihn lieben und seine Gebote halten, (2Mo 20,6; 3Mo 26,40; 5Mo 7,9)5 wir haben gesündigt und sind schuldig geworden, wir haben gefrevelt und sind abgefallen, und von deinen Geboten und deinen Rechtssatzungen sind wir abgewichen. (5Mo 1,41; 1Kön 8,47)6 Und wir haben nicht auf deine Diener, die Propheten, gehört, die in deinem Namen geredet haben zu unseren Königen, unseren Fürsten und unseren Vorfahren und zum ganzen Volk des Landes. (2Chr 36,15; Neh 9,30; Sach 1,4)7 Du, Herr, bist im Recht, uns aber steht die Schande ins Gesicht geschrieben, wie es heute der Fall ist, uns, den Männern Judas und den Bewohnern Jerusalems und ganz Israel, seien sie nah oder fern, in allen Ländern, in die du sie versprengt hast für den Treuebruch, den sie an dir begangen haben. (Neh 1,8)8 HERR, uns steht die Schande ins Gesicht geschrieben, uns, unseren Königen, unseren Fürsten und unseren Vorfahren, weil wir gegen dich gesündigt haben.9 Beim Herrn, unserem Gott, ist das Erbarmen und die Vergebung; gegen ihn haben wir uns aufgelehnt. (Neh 9,17; Ps 130,4)10 Und auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, haben wir nicht gehört, so dass wir nach seinen Weisungen gelebt hätten, die er uns vorgelegt hat durch seine Diener, die Propheten. (Jer 32,23)11 Und ganz Israel hat deine Weisung übertreten und ist abgewichen, hat nicht auf deine Stimme gehört. Und ergossen hat sich über uns der Fluch, der Schwur, der geschrieben steht in der Weisung des Mose, des Dieners Gottes, denn gegen ihn haben wir gesündigt. (5Mo 8,20; 5Mo 27,15; 5Mo 28,15)12 Und er hat sein Wort wahr gemacht, das er gegen uns gesprochen hat und gegen unsere Richter, die Recht gesprochen haben über uns: Grosses Unheil hat er über uns gebracht, das nirgendwo unter dem Himmel so geschehen ist, wie es geschehen ist in Jerusalem. (Kla 2,17; Hes 5,9)13 Wie es geschrieben steht in der Weisung des Mose, so ist all dies Unheil über uns gekommen. Wir aber haben das Angesicht des HERRN, unseres Gottes, nicht besänftigt und haben uns nicht abgewandt von unserem Vergehen und haben auf deine Wahrheit nicht geachtet.14 Und so war der HERR auf das Unheil bedacht und liess es über uns kommen, denn der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Taten, die er vollbringt. Wir aber haben nicht auf seine Stimme gehört.15 Und nun, Herr, unser Gott, der du dein Volk mit starker Hand aus dem Land Ägypten geführt und dir einen Namen gemacht hast, wie es heute der Fall ist: Wir haben gesündigt, haben gefrevelt! (2Mo 13,3; Neh 9,10; Jes 63,12; Jer 32,20)16 Herr, möge doch, wie es all deinen gerechten Taten entspricht, deine Wut und dein Zorn sich abwenden von deiner Stadt Jerusalem, deinem heiligen Berg! Denn unserer Sünden und der Vergehen unserer Vorfahren wegen sind Jerusalem und dein Volk zum Hohn geworden bei allen rings um uns. (Ps 79,4; Hes 22,4)17 Und nun, unser Gott, höre auf das Gebet deines Dieners und auf sein Flehen und lass dein Angesicht leuchten über dein verwüstetes Heiligtum, um des Herrn willen! (4Mo 6,25; 1Kön 8,28)18 Neige, mein Gott, dein Ohr und höre, öffne deine Augen und sieh unsere Verwüstungen und die Stadt, über der dein Name ausgerufen ist! Nicht unserer gerechten Taten wegen bringen wir unser Flehen vor dich, sondern deiner grossen Barmherzigkeit wegen! (5Mo 12,5; 2Kön 19,16; Jer 7,11)19 Herr, höre! Herr, vergib! Herr, höre hin und handle, zögere nicht, um deinetwillen, mein Gott! Denn dein Name ist ausgerufen über deiner Stadt und über deinem Volk. (1Kön 8,30; Jes 63,19; Jer 14,9; Hes 36,22)20 Und während ich noch redete und betete und meine Sünde und die Sünde meines Volks Israel bekannte und mein Flehen für den heiligen Berg meines Gottes niederlegte vor dem HERRN, meinem Gott,21 während ich noch im Gebet redete, eilte im Flug der Mann, Gabriel, herbei, den ich zuvor bei der Schauung gesehen hatte, er berührte mich um die Zeit des Abendopfers. (Dan 8,16)22 Und er liess mich verstehen und redete mit mir und sprach: Daniel, nun bin ich ausgezogen, um dich Verständnis erlangen zu lassen.23 Als dein Flehen begann, erging ein Wort, und ich bin gekommen, um es kundzutun, denn du wirst geliebt. Nun achte auf das Wort und begreife die Erscheinung: (Dan 10,11)24 Siebzig Jahrwochen sind verhängt über dein Volk und über deine heilige Stadt, um das Unrecht zu beenden und das Mass der Sünden voll zu machen, um das Vergehen zu sühnen und ewige Gerechtigkeit zu bringen und um Schauung und Prophet zu versiegeln und um zu salben, was hochheilig ist. (Jes 51,6)25 Und du sollst wissen und verstehen: Von der Zeit an, da das Wort erging, Jerusalem wiederherzustellen und aufzubauen, bis ein Gesalbter, ein Fürst, kommt, sind es sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen lang werden Plätze und Strassen wiederhergestellt und gebaut werden, in der Bedrängnis der Zeiten. (Neh 2,5)26 Nach den zweiundsechzig Wochen aber wird der Gesalbte[2] vernichtet werden, und nichts wird ihm bleiben. Und das Volk des Fürsten, der kommt, wird die Stadt und das Heiligtum vernichten. Und sein Ende kommt mit einer Flut, und bis zum Ende ist Krieg: beschlossene Verwüstungen. (Dan 7,21; Dan 11,10)27 Und einen Bund für die Vielen wird er stark machen, für eine Woche, und in der Mitte der Woche wird er Schlachtopfer und Speiseopfer aufhören lassen. Und auf dem Flügel der Greuel kommt einer, der verwüstet, bis sich beschlossene Vernichtung über den Verwüster ergiesst. (Dan 7,25; Dan 8,11; Dan 11,31; Dan 11,45; Dan 12,11)

Daniel 9

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Im Jahr eins, als der Meder Darius,[1] der Sohn des Ahasveros,[2] über das Reich der Chaldäer zum König eingesetzt worden war,2 in seinem ersten vollen Regierungsjahr[3] forschte ich, Daniel, in den Schriftrollen nach der Zahl der Jahre, die Jerusalem nach dem Wort Jahwes an den Propheten Jeremia in Trümmern liegen sollte; es waren siebzig.[4] (Jer 25,11; Jer 29,10)3 Ich wandte mein Gesicht zu Gott, dem Herrn, um zu ihm zu beten und ihn anzuflehen. Dabei fastete ich, hatte den Trauersack angezogen und saß in der Asche.4 Ich betete zu Jahwe, meinem Gott, und bekannte: „Ach, Herr, du großer und furchterregender Gott! In unerschütterlicher Treue stehst du zu deinem Bund mit denen, die dich lieben und deine Gebote halten.5 Doch wir haben gesündigt, wir haben uns an dir vergangen und gottlos gehandelt, wir haben uns aufgelehnt und sind abgewichen von deinem Gebot und Gesetz.6 Wir haben auch nicht auf die Warnungen deiner Propheten gehört, die in deinem Auftrag zu unseren Königen, Fürsten und Vätern und zum ganzen Volk geredet haben.7 Du, Herr, bist im Recht, und wir stehen heute beschämt vor dir, wir alle, die Männer von Juda und die Bewohner von Jerusalem und alle Israeliten, ob sie in der Nähe oder in der Ferne sind, alle, die du wegen ihres Treuebruchs vertrieben und unter die Völker zerstreut hast.8 Jahwe, es muss uns die Schamröte ins Gesicht treiben, unseren Königen, Fürsten und Vätern, weil wir alle gegen dich gesündigt haben.9 Doch beim Herrn, unserem Gott, ist Erbarmen und Vergebung. Denn gegen ihn haben wir uns aufgelehnt.10 Wir haben nicht auf die Stimme von Jahwe, unserem Gott, gehört. Wir haben seine Befehle nicht befolgt, die er uns durch seine Diener vorgelegt hat, durch die Propheten.11 Ganz Israel hat deine Weisungen missachtet und deine Worte in den Wind geschlagen. Und so hat uns der Fluch getroffen, mit dem im Gesetz deines Dieners Mose jeder bedroht wird, der gegen dich sündigt.12 Gott hat seine Drohungen wahr gemacht, die er gegen uns ausgesprochen hatte und gegen die, die uns regierten: Er werde so schweres Unheil über uns bringen, dass es auf der ganzen Welt seinesgleichen sucht – wie es jetzt in Jerusalem geschehen ist.13 Im Gesetz des Mose stand schon alles geschrieben, was nun als Unheil über uns gekommen ist. Und wir haben Jahwe, unseren Gott, nicht zur Gnade bewegt, indem wir von unserer Sünde umgekehrt wären und uns nach deiner Wahrheit gerichtet hätten.14 So hat Jahwe das Unheil absichtlich über uns hereinbrechen lassen, denn Jahwe, unser Gott, ist gerecht in allem, was er tut. Aber wir haben nicht auf ihn gehört.15 Aber du, Herr, unser Gott, bist es doch, der sein Volk aus Ägypten geführt und sich dadurch bis heute einen Namen gemacht hat: Ja, wir haben gesündigt, wir sind gottlos gewesen!16 Herr, lass doch nach all den Beweisen deiner Gerechtigkeit deinen grimmigen Zorn nicht länger über deiner Stadt Jerusalem und dem Berg deines Heiligtums wüten. Denn wegen unserer Sünden und der Schuld unserer Väter sind Jerusalem und dein Volk zum Gespött aller Nachbarn geworden.17 Unser Gott, höre doch jetzt auf das Flehen deines Dieners und lass dein Gesicht wieder leuchten über deinem verwüsteten Heiligtum – um deinetwillen, Herr!18 Mein Gott, neige doch dein Ohr und höre! Öffne deine Augen und schau dir die Verwüstung an und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist! Nicht im Vertrauen auf unsere Gerechtigkeit bringen wir unser Flehen vor dich, sondern im Vertrauen auf dein großes Erbarmen.19 Herr, höre! Herr, vergib! Herr, zögere nicht und greif ein! Lass uns nicht länger warten! Tu es um deinetwillen, mein Gott, denn deine Stadt und dein Volk sind doch nach deinem Namen genannt.“20 Während ich noch redete und betete und meine Sünde und die Sünde meines Volkes Israel bekannte und mein demütiges Gebet für Gottes heiligen Berg vor Jahwe, meinen Gott, brachte,21 während ich also noch beim Beten war, erreichte mich wie im raschen Flug der Mann Gabriel, den ich vorher in der Vision gesehen hatte. Es war zur Zeit des Abendopfers.22 Er öffnete mir das Verständnis. „Daniel“, sagte er, „ich bin jetzt losgezogen, um dir klare Einsicht zu geben.23 Schon zu Beginn deines Gebets erging ein Wort Gottes. So bin ich nun gekommen, es dir mitzuteilen, denn du genießt hohes Ansehen.[5] Gib Acht auf das, was ich dir zu sagen habe, damit du die Vision verstehst!24 Siebzig Jahrwochen[6] müssen für dein Volk und die Heilige Stadt vergehen, bis der Aufruhr gegen Gott zum Abschluss gebracht, die Macht der Sünde gebrochen und die Schuld gesühnt ist, bis eine ewige Gerechtigkeit herbeigeführt, die Prophetie endgültig bestätigt und der Höchstheilige[7] gesalbt ist.25 Du musst Folgendes wissen und verstehen: Vom Erlass des Befehls zum Wiederaufbau Jerusalems bis zu einem Gesalbten, einem Fürsten, vergehen sieben Jahrwochen.[8] 62 Jahrwochen lang wird es dann als wiederaufgebaute und befestigte Stadt bestehen bleiben,[9] auch wenn es schwere Zeiten erleben muss.26 Aber nach den 62 Jahrwochen wird ein Gesalbter die Todesstrafe erleiden, aber nicht für sich.[10] Dann wird das Volk eines kommenden Fürsten die Stadt und das Heiligtum zerstören.[11] Das wird wie eine Überflutung sein. Und bis zum Ende wird es Krieg und Verwüstungen geben, wie Gott es beschlossen hat.27 Für eine Jahrwoche[12] wird der Fürst einen starken Bund mit den Vielen schließen. Doch in der Mitte der Jahrwoche wird er die Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen.[13] Dazu wird er das Heiligtum verwüsten, indem er ein Gräuelbild dort aufstellt.[14] Schließlich wird die beschlossene Vernichtung auch ihn selbst treffen.“ (Mt 24,15; Mk 13,14)