von SCM Verlag1Denn das alles habe ich mir zu Herzen genommen, und zwar um dies alles zu prüfen[1]: dass die Gerechten und die Weisen und ihre Taten in der Hand Gottes sind. Sei es Liebe, sei es Hass, nichts ⟨davon⟩ erkennt der Mensch.[2] Alles ⟨beides⟩ liegt vor ihrer Zeit[3], (Pred 8,7)2alles ⟨beides⟩[4] – wie bei allen ⟨Menschen⟩. Ein Geschick ist für den Gerechten und für den Ungerechten[5] ⟨bestimmt⟩, für den Guten und den Reinen und den Unreinen und für den, der opfert, und den, der nicht opfert; wie der Gute, so der Sünder, der, der schwört, wie der, der den Eid scheut. (Hi 9,22; Hi 21,26; Pred 2,14)3Das ist ein Übel in allem, was unter der Sonne geschieht, dass einerlei Geschick allen zuteilwird. Auch ist das Herz der Menschenkinder voll Bosheit, und Irrsinn ist in ihrem Herzen während ihres Lebens; und danach[6] ⟨geht es⟩ zu den Toten. (1Mo 6,5; Hi 9,22; Hi 21,26; Ps 64,7; Pred 2,14; Pred 8,11; Pred 9,11)4Ja, wer noch all den Lebenden zugesellt ist, ⟨für den⟩ gibt es Hoffnung. Denn selbst ein lebendiger Hund ist besser ⟨daran⟩ als ein toter Löwe!5Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, die Toten aber wissen gar nichts, und sie haben keinen Lohn mehr, denn ihr Name[7] ist vergessen. (2Sam 14,14; Hi 14,21; Hi 30,23; Ps 88,13; Pred 7,2; Jes 63,16)6Auch ihr Lieben, auch ihr Hassen, auch ihr Eifern ist längst verloren gegangen. Und sie haben ewig keinen Anteil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht. (Hi 3,17; Ps 146,4; Jes 38,11)
Freude am Leben bei Ohnmacht gegenüber der Zeit
7Geh hin, iss dein Brot mit Freude und trink deinen Wein mit frohem Herzen! Denn längst hat Gott Wohlgefallen an deinem Tun. (Rut 3,7; Pred 8,15)8Deine Kleider seien weiß zu jeder Zeit, und das Salböl fehle nicht auf deinem Haupt. (Offb 3,4; Offb 19,8)9Genieße[8] das Leben mit der Frau, die du liebst, alle Tage deines nichtigen Lebens, das er dir unter der Sonne gegeben hat, all deine nichtigen Tage hindurch! Denn das ist dein Anteil am Leben und an deinem Mühen, womit du dich abmühst unter der Sonne. (1Mo 26,8; Spr 5,18)10Alles, was deine Hand zu tun findet, das tue in deiner Kraft[9]! Denn es gibt weder Tun noch Berechnung, noch Kenntnis, noch Weisheit im Scheol, in den du gehst. (1Sam 10,7; Hi 10,21; Spr 3,28; Jes 38,18; 1Kor 15,58)11Ferner sah ich[10] unter der Sonne, dass nicht die Schnellen den Lauf ⟨gewinnen⟩ und nicht die Helden den Krieg[11] und auch nicht die Weisen ⟨das⟩ Brot und auch nicht die Verständigen ⟨den⟩ Reichtum und auch nicht die Kenntnisreichen die Beliebtheit, sondern Zeit und Geschick trifft sie alle. (Ps 33,16; Pred 9,3; Jer 46,6; Am 2,14)12Denn auch kennt der Mensch seine Zeit nicht. Wie die Fische, die gefangen werden im verderblichen Netz, und wie die Vögel, die in der Falle gefangen werden, wie sie werden die Menschenkinder verstrickt zur Zeit des Unglücks, wenn es plötzlich über sie fällt. (Ps 73,19; Spr 24,22; Pred 8,8; Hes 32,3; Hos 7,12; Lk 21,35; 1Thess 5,3)
Weisheit und Torheit
13Auch dieses sah ich als Weisheit unter der Sonne, und es[12] kam mir groß vor:14Es war eine kleine Stadt, und wenig Männer waren darin. Gegen die kam ein großer König, umzingelte sie und baute große Belagerungswerke gegen sie. (2Sam 20,15)15Aber es fand sich darin ein armer weiser Mann, der die Stadt durch seine Weisheit hätte retten können[13], aber kein Mensch dachte an diesen armen Mann. (1Mo 40,23)16Da sagte ich ⟨mir⟩: »Weisheit ist besser als Stärke!« Aber die Weisheit des Armen wird verachtet, und seine Worte werden nicht gehört. – (Pred 7,19; Pred 10,10; Mk 6,2)17Worte der Weisen, in Ruhe gehört, sind mehr wert als das Geschrei des Herrschers unter Toren.18Weisheit ist besser als Kriegsgerät, aber ein Sünder verdirbt[14] viel Gutes. (Jos 7,1; Pred 7,19; Pred 10,1; Pred 10,10)
Prediger 9
Menge Bibel
1Ja, auf dies alles habe ich mein Augenmerk gerichtet und dies alles mir klar zu machen gesucht, daß nämlich die Gerechten und die Weisen mit ihrem ganzen Tun in der Hand Gottes sind. Der Mensch weiß weder, ob ihm Liebe oder Haß begegnen wird: alles ist vor ihm (in der Zukunft) verhüllt.2Dasselbe Geschick trifft alle ohne Unterschied: das gleiche Los wird allen zuteil, dem Gerechten wie dem Gottlosen, dem Reinen wie dem Unreinen, dem, der opfert, wie dem, der nicht opfert; dem Guten geht es wie dem Sünder und dem, der schwört, wie dem, der sich vor dem Schwören scheut.3Das ist ein Übelstand bei allem, was unter der Sonne geschieht, daß allen das gleiche Geschick beschieden ist und auch daß das Herz der Menschenkinder voll Bosheit ist und Unverstand in ihrem Herzen wohnt, solange sie leben; danach aber geht’s zu den Toten.4Denn solange einer überhaupt noch zu den Lebenden gehört, so lange hat er noch etwas zu hoffen; denn ein lebender Hund ist mehr wert[1] als ein toter Löwe.5Die Lebenden wissen doch noch, daß sie sterben werden, die Toten aber wissen überhaupt nichts und haben auch keinen Lohn mehr zu erwarten; sogar ihr Andenken wird ja vergessen.6Sowohl Lieben als Hassen und Eifern[2] ist für sie längst vorbei, und sie nehmen in Ewigkeit keinen Anteil mehr an irgend etwas, das unter der Sonne vor sich geht.7Wohlan denn, iß dein Brot mit Freuden und trinke deinen Wein mit wohlgemutem Herzen! Denn Gott hat solches Tun bei dir von vornherein gutgeheißen.8Trage allezeit weiße Kleider und laß das Salböl deinem Haupte nicht mangeln.9Genieße das Leben mit dem Weibe, das du liebgewonnen hast, an all deinen eitlen[3] Lebenstagen, die Gott dir unter der Sonne vergönnt, alle deine eitlen Tage hindurch; denn das ist dein Anteil am Leben und (der Lohn) für die Mühe, mit der du dich unter der Sonne abmühst.10Alles, was deine Hand mit deiner Kraft zu leisten vermag, das tu; denn in der Unterwelt, wohin dein Weg geht, gibt es kein Schaffen und keine Überlegung mehr, weder Erkenntnis noch Weisheit.11Wiederum habe ich unter der Sonne gesehen, daß nicht dem Schnellsten der Sieg[4] im Wettlauf und nicht dem Tapfersten der Sieg im Kriege zuteil wird, auch nicht den Weisen das Brot und nicht den Verständigen der Reichtum, auch nicht den Einsichtsvollen die Gunst, sondern sie sind alle von Zeit und Umständen abhängig.12Der Mensch kennt ja nicht einmal die ihm bestimmte Zeit; nein, wie die Fische, die im Unglücksnetz sich fangen, und wie die Vögel, die von der Schlinge erfaßt werden, ebenso werden auch die Menschenkinder zur Zeit des Unglücks umstrickt, wenn es plötzlich über sie hereinbricht.13Und doch habe ich folgenden Fall von Weisheit unter der Sonne erlebt, und er hat einen tiefen Eindruck auf mich gemacht:14Es war eine kleine Stadt, in der sich nur wenige Leute befanden; da zog ein mächtiger König gegen sie heran, schloß sie rings ein und ließ gewaltige Belagerungswerke gegen sie aufführen.15Nun fand sich in ihr ein armer[5], aber weiser Mann, der die Stadt durch seine Weisheit rettete; aber kein Mensch denkt mehr an diesen armen Mann.16Da sagte ich mir: »Weisheit ist (zwar) besser als Stärke, aber die Weisheit des Armen wird verachtet, und seine Worte bleiben ungehört.«17Worte der Weisen, die man in Ruhe anhört, sind mehr wert[6] als das Brüllen eines Herrschers unter Toren.18Weisheit ist besser als Kriegsgerät; aber ein einziger Bösewicht kann viel Gutes verderben.
1Ich habe über das alles nachgedacht und habe erkannt, dass die Gerechten und die Weisen in Gottes Hand sind, sie selbst und das, was sie tun. Der Mensch weiß nicht, was ihn in der Zukunft erwartet – Liebe oder Hass. (5Mo 33,3; Pred 9,6; Pred 10,14)2Letztlich trifft jeden das gleiche Schicksal: den Gerechten wie den Gottlosen, den Reinen wie den Unreinen, den, der seine Opfer bringt, genauso wie den, der nicht opfert. Dem Guten wird es nicht anders ergehen als dem, der Böses tut, dem, der sich durch einen Schwur bindet nicht anders als dem, der das nicht tut. (Hi 9,22; Pred 2,14; Pred 3,19; Pred 6,6; Pred 7,2)3Es ist schlimm, dass jeden hier auf dieser Erde das gleiche Schicksal trifft; auch dass das Herz des Menschen durch und durch böse ist und dass sein Herz erfüllt ist von Unverständnis, solange er lebt. Und am Ende müssen alle sterben. (Pred 1,17; Pred 8,11; Pred 9,2)4Für den, der noch nicht gestorben ist, gibt es noch Hoffnung. Denn selbst ein lebendiger Hund ist besser dran als ein toter Löwe.5Die Lebenden wissen noch, dass sie sterben werden, die Toten wissen gar nichts mehr. Sie bekommen keine Belohnung mehr, sie sind von allen vergessen. (Hi 14,21; Ps 88,13; Jes 26,14)6Sie können nicht mehr lieben, nicht mehr hassen und nicht mehr nach etwas streben – das alles ist vorbei. Sie werden nie mehr beteiligt sein an dem, was auf der Erde geschieht.7Deshalb: Iss, trink und sei fröhlich dabei! Denn Gott gefällt dein Tun seit Langem. (Pred 2,24)8Trag saubere Kleidung und pfleg dein Gesicht mit Salbe. (Ps 23,5; Offb 3,4)9Sei glücklich mit der Frau, die du liebst; genieß jeden flüchtigen Tag deines kurzen Lebens, das Gott dir auf dieser Erde gegeben hat. Denn das ist der Lohn, den du für deine irdischen Mühen bekommst. (Pred 6,12; Pred 7,15)10Tu alles, was du mit deiner Kraft bewirken kannst. Denn wenn du erst einmal im Totenreich bist, gibt es weder Tun noch Gedanken, weder Erkenntnis noch Weisheit. (1Mo 37,35; Hi 21,13; Röm 12,11; Kol 3,23)11Noch etwas habe ich in dieser Welt beobachtet: Nicht immer gewinnt der schnellste Läufer das Rennen, nicht immer siegt der mutigste Krieger im Kampf. Die Weisen haben oft nichts zu essen, die Klugen sind nicht immer reich, und die Gebildeten sind nicht unbedingt beliebt. Sie sind alle abhängig von Zeiten und Umständen. (5Mo 8,17; 1Sam 6,9; 2Chr 20,15; Ps 76,6; Am 2,14; Sach 4,6)12Kein Mensch weiß, wann seine Zeit gekommen ist. Die Menschen werden vom Unglück überrascht, wenn es plötzlich über sie kommt, genauso wie sich Fische im Netz verfangen oder Vögel von einer Schlinge erfasst werden. (Jes 24,18; Hos 9,8; Lk 21,34)
Gedanken zu Weisheit und Torheit
13Ich habe noch etwas beobachtet. Es erschien mir beispielhaft für die Weisheit dieser Welt und es hat mich beeindruckt:14Es handelte sich um eine kleine Stadt mit wenigen Männern. Ein mächtiger König zog heran, um sie zu umzingeln und zu belagern.15In dieser Stadt lebte ein armer, weiser Mann. Dieser hätte die Möglichkeit gehabt, die Stadt mithilfe seiner Weisheit zu retten. Aber keiner beachtete den armen Mann. (2Sam 20,22)16Da sagte ich mir: Weisheit ist besser als Stärke. Trotzdem achtet niemand auf die Weisheit eines Armen; niemand hört auf das, was er sagt. (Spr 21,22)17Die Worte eines Weisen, die man sich in Ruhe anhört, sind immer mehr wert als das Geschrei eines Herrschers unter Dummköpfen. (Pred 7,5; Pred 10,12)18Weisheit ist besser als Waffen, aber ein einziger Sünder kann viel Gutes zerstören. (Jos 7,1; 2Kön 21,2)