Prediger 8

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Wer ist wie der Weise, und wer versteht[1] die Deutung der Dinge[2]? Die Weisheit des Menschen lässt sein Gesicht leuchten, und die Härte seines Gesichts verändert sich. (Dan 2,22)2 Ich ⟨sage⟩: Dem Befehl[3] des Königs gehorche, und ⟨zwar⟩ wegen des Eides Gottes! (1Sam 14,26; Spr 24,21; Röm 13,5)3 Übereile dich nicht, von ihm wegzugehen[4], lass dich nicht auf eine böse Sache ein[5]! Er tut ja doch alles, was er will. (Spr 24,21; Pred 10,4; Dan 5,19; Röm 13,5)4 Denn des Königs Wort ist mächtig, und wer will zu ihm sagen: Was tust du ⟨da⟩? (2Sam 24,4; 1Kön 1,30; Esr 6,13)5 Wer das Gebot hält, weiß um keine böse Sache, und das Herz eines Weisen kennt ⟨die richtige⟩ Zeit und das rechte ⟨Verhalten⟩[6].6 Denn für jede Sache gibt es ⟨die richtige⟩ Zeit und das rechte ⟨Verhalten⟩[7]. Denn das Unglück des Menschen ⟨lastet⟩ schwer[8] auf ihm, (Hi 33,17; Pred 3,1)7 denn er weiß nicht, was werden wird; denn wer sollte ihm mitteilen, wie es werden wird? (Est 5,12; Spr 27,1; Pred 3,22; Pred 9,1)8 Kein Mensch hat Gewalt über den Wind[9], den Wind[10] zurückzuhalten, und niemand hat Gewalt über den Tag des Todes. Auch gibt es keine Entlassung im Krieg, und das Unrecht[11] rettet nicht seinen Herrn[12]. (Hi 14,5; Spr 12,3; Pred 9,12; Jes 47,10)9 Das alles sah ich und richtete mein Herz auf alles Tun, das unter der Sonne getan wird, zur Zeit, da der Mensch über den Menschen Gewalt hat zu seinem Unglück[13]. (Pred 5,7)10 Und so sah ich Ungerechte[14], die begraben wurden und ⟨zur Ruhe⟩ eingingen. Die aber das Rechte getan hatten, ⟨mussten⟩ von der heiligen Stätte wegziehen und wurden in der Stadt vergessen. Auch das ist Nichtigkeit.11 Weil der Urteilsspruch über die böse Tat nicht schnell vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder davon[15] erfüllt, Böses zu tun, (Ps 10,4; Pred 9,3; Jes 26,10; Mt 24,48)12 denn ein Sünder tut hundertmal Böses und verlängert ⟨doch seine Tage⟩. Aber ich habe auch erkannt, dass es den Gottesfürchtigen gut gehen wird, die sich vor seinem Angesicht fürchten. (2Mo 1,20; Hi 35,15; Ps 112,1; Ps 115,13; Spr 28,14)13 Doch nicht gut gehen wird es dem Ungerechten[16], und er wird, dem Schatten gleich, seine Tage nicht verlängern, weil er sich vor dem Angesicht Gottes nicht fürchtet. (Ps 37,1; Jes 65,20; Jer 44,10; Mal 3,19)14 Es gibt etwas Nichtiges, das auf Erden geschieht: Da sind Gerechte, denen es nach dem Tun der Ungerechten[17] ergeht, und da sind Ungerechte[18], denen es nach dem Tun der Gerechten ergeht. Ich sagte: Auch das ist Nichtigkeit. (Hi 1,22; Pred 7,15; Jer 12,1; Mal 3,15)15 Und ich pries die Freude, weil es für den Menschen nichts Besseres unter der Sonne gibt, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen. Und dies wird[19] ihn begleiten bei seinem Mühen die Tage seines Lebens hindurch, die Gott ihm unter der Sonne gegeben hat. (Pred 2,1; Pred 3,12; Pred 9,7)16 Als ich mein Herz darauf richtete, Weisheit zu erkennen und das Treiben zu besehen, das auf Erden geschieht – denn weder bei Tag noch bei Nacht sieht man Schlaf mit seinen Augen –, (Pred 1,17; Pred 2,23)17 da sah ich am Ganzen des Werkes Gottes, dass der Mensch das Werk nicht ergründen[20] kann, das unter der Sonne geschieht. Wie ⟨sehr⟩ der Mensch sich auch abmüht, es zu erforschen[21], so ergründet[22] er es nicht. Und selbst wenn der Weise behauptet[23], es zu erkennen, er kann es doch nicht ergründen[24]. (Ps 73,16; Pred 3,11)

Prediger 8

Menge Bibel

1 Wer ist wie der Weise und wer versteht sich auf die Deutung der Dinge? Die Weisheit erleuchtet[1] das Angesicht eines Menschen, so daß die Härte seiner Gesichtszüge verwandelt wird.2 Ich sage: Beobachte das Gebot des Königs, und zwar wegen des bei Gott geleisteten Treueides.3 Übereile dich nicht, ihm aus den Augen zu gehen[2], und laß dich auf keine böse Sache ein; denn er setzt alles durch, was er will,4 weil ja das Wort des Königs eine Macht ist; und wer darf zu ihm sagen: »Was tust du da?«5 Wer das Gebot beobachtet, wird nichts Schlimmes erleben; wohl aber wird das Herz des Weisen die zur bestimmten Zeit eintretende richterliche Entscheidung erleben.6 Denn für jede Sache gibt es eine zur bestimmten Zeit eintretende Entscheidung; doch der Übelstand lastet schwer auf dem Menschen,7 daß er die Zukunft nicht kennt; denn wer könnte ihm ansagen, wie es in Zukunft sein wird?8 Kein Mensch hat Macht über den Wind, so daß er den Wind aufhalten könnte; ebensowenig ist jemand Herr über den Tag seines Todes; auch gibt es im Kriege keine Entlassung[3]; und ebenso läßt die Gesetzesübertretung den nicht entkommen, der sie übt.9 Alles dieses habe ich gesehen, indem ich mein Augenmerk auf alles Geschehen[4] richtete, das unter der Sonne stattfindet, solange ein Mensch über andere herrscht zu ihrem Unglück.10 Dabei habe ich auch gesehen, daß Gottlose begraben wurden und zur Ruhe eingingen, während Leute, die rechtschaffen gelebt hatten, von der heiligen[5] Stätte wegziehen mußten und in der Stadt in Vergessenheit gerieten; auch das ist nichtig.11 Weil der Urteilsspruch über böse Taten nicht schnell vollstreckt wird, darum ist das Herz der Menschen mit Mut erfüllt, Böses zu tun;12 außerdem (auch aus dem Grunde), weil ein Sünder hundertmal Böses tut und doch lange am Leben bleibt – obgleich ich weiß, daß es den Gottesfürchtigen gutgehen wird, weil sie sich vor ihm[6] fürchten,13 während es dem Gottlosen nicht gutgehen und er seine Tage nicht wie ein Schatten in die Länge ziehen wird, weil er sich vor Gott nicht fürchtet.14 Es gibt etwas Nichtiges, das auf Erden vorkommt, nämlich daß es Gerechte gibt, denen es so ergeht, wie es den Gottlosen nach ihrem Tun ergehen müßte, und daß es manchen Gottlosen so ergeht, wie es bei den Gerechten nach ihrem Tun der Fall sein müßte. Da habe ich mir gesagt, daß auch dies nichtig sei.15 So lobe ich mir denn die Freude, weil es für den Menschen nichts Besseres unter der Sonne gibt als zu essen und zu trinken und guter Dinge zu sein; und dies möge ihn bei seiner Mühsal begleiten während der Tage seines Lebens, die Gott ihm unter der Sonne vergönnt.16 Sooft ich mein Streben darauf richtete, zur Erkenntnis der Weisheit zu gelangen und alles Tun, das auf der Erde vor sich geht, zu beobachten,17 habe ich bezüglich des ganzen göttlichen Waltens erkannt, daß der Mensch, mag er auch seinen Augen weder bei Tag noch bei Nacht Schlaf zu finden vergönnen, das Walten, das sich unter der Sonne vollzieht, nicht zu ergründen vermag [insofern der Mensch trotz aller Mühe, mit der er es zu erforschen sucht, es doch nicht ergründet]. Denn auch wenn der Weise es zu erkennen vermeint, vermag er es doch nicht zu ergründen.

Prediger 8

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Wer also ist nun weise? Wer versteht den tiefen Sinn der Dinge? Die Weisheit macht das Gesicht des Menschen schöner, weil es seinen Zügen die Härte nimmt. (2Mo 34,29)2 Ich empfehle dir: Gehorch dem König, denn du hast ihm vor Gott Treue geschworen. (2Mo 22,10; 2Sam 21,7; Hes 17,18)3 Versuch nicht, dich deiner Pflicht zu entziehen, und lass dich nicht in irgendeine üble Sache verwickeln. Denn der König kann das machen, was er will.4 Wenn er etwas sagt, hat er auch die Macht es durchzusetzen. Es darf ihn auch niemand zur Rechenschaft ziehen für das, was er tut. (Dan 4,32)5 Wer ihm gehorcht, dem geht es gut. Wer weise ist, weiß, welches Verhalten zu welcher Zeit richtig ist. (2Mo 1,17; Spr 12,21)6 Denn in jeder Situation gibt es die richtige Zeit für die richtige Entscheidung. Allerdings leidet der Mensch darunter, (Pred 3,1)7 dass er im Ungewissen ist, wie sich die Dinge entwickeln werden. Es gibt auch niemanden, der ihm vorhersagen könnte, was die Zukunft bringt.8 Kein Mensch hat die Macht, dem Wind die Richtung vorzuschreiben oder den Wind festzuhalten. Es ist auch kein Mensch in der Lage, seinen Todestag hinauszuzögern. Während des Krieges kann kein Soldat vom Dienst befreit werden. Und wer das Gesetz übertritt, kann den Folgen nicht entgehen. (5Mo 20,5; Ps 49,8)9 Das alles wurde mir bewusst, als ich beobachtete, wie es auf der Erde zugeht: Ein Mensch darf über andere herrschen, sodass diese darunter leiden. (Pred 4,1; Pred 5,8)10 Und ich sah, dass Menschen, die nie nach Gott gefragt hatten, mit großen Ehren begraben wurden und ihre Ruhe hatten, während andere, die so lebten, wie es dem Willen Gottes entspricht, aus der Nähe des heiligen Tempels vertrieben wurden und in einer fremden Stadt in Vergessenheit gerieten. Auch das ist sinnlos!11 Weil die Verbrechen nicht sofort bestraft werden, fühlen sich die Menschen zu bösen Taten ermutigt. (2Mo 34,6; Ps 86,15; Röm 2,4; 2Petr 3,9)12 Auch wenn ein Mensch, der hundertmal sündigt, trotzdem ein hohes Alter erreicht, so weiß ich dennoch, dass es denen, die Gott lieben, gut gehen wird, weil sie ihn ernst nehmen und ehren. (5Mo 4,40; Ps 37,11; Spr 1,33; Jes 3,10)13 Dem Menschen dagegen, der von Gott nichts wissen will, wird es nicht gut gehen, er kann sein Leben auch nicht verlängern; er ist vergänglich wie ein Schatten, weil er keine Ehrfurcht vor Gott hat. (Jes 3,11)14 Das ergibt auch keinen Sinn auf dieser Welt: Es gibt Menschen, die leben gerecht und werden trotzdem mit einem Schicksal bestraft, das eigentlich derjenige verdient hätte, der falsch und böse lebt. Ich kann nur sagen, dass das einfach sinnlos ist! (Hi 21,7; Ps 73,3; Jer 12,1; Mal 3,15)15 Deshalb singe ich ein Loblied auf die Freude! Es gibt für einen Menschen nichts Besseres auf der Welt, als dass er isst und trinkt und sich an seinem Leben freut. Das wird ihn während seines ganzen Lebens, das Gott ihm gibt, und trotz aller Mühe, die mit seiner Arbeit verbunden ist, begleiten.16 Ich habe versucht, zur Erkenntnis der Weisheit zu gelangen und alles, was auf der Erde geschieht, zu beobachten. Aber selbst wenn sich der Mensch Tag und Nacht keinen Schlaf gönnt, (Pred 1,13)17 wird er nie alles nachvollziehen können, was Gott auf dieser Erde tut. Wie sehr er sich bemüht, wie sehr er forscht, er wird es nicht ergründen können. Nicht einmal der weiseste Mensch kann es verstehen, selbst, wenn er es behauptet.