Hiobs Antwort: Einsichtige Zurücknahme der Anklagen gegen Gott
1Und der HERR antwortete dem Hiob und sprach: (Hi 38,1)2Mit dem Allmächtigen will der Tadler rechten? Der da Gott zurechtweist, er antworte darauf[1]! (Hi 38,3; Jes 45,9; Röm 9,20)3Da antwortete Hiob dem HERRN und sagte: (Hi 3,2; Hi 42,1)4Siehe, zu gering bin ich! Was kann ich dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund. (Hi 21,5; Hi 37,19; Hi 42,6; Hes 16,63)5Einmal habe ich geredet, und ich will nicht ⟨mehr⟩ antworten[2]; und zweimal, und ich will es nicht wieder tun.
Zweite Rede Gottes: Beweis der Macht Gottes durch Bestrafung der Hochmütigen – Seine Gewalt über den Behemot und den Leviatan
6Und der HERR antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach: (Hi 38,1)7Gürte doch wie ein Mann deine Lenden! Ich will dich fragen, und du sollst mich belehren[3]! (Hi 38,3)8Willst du etwa mein Recht zerbrechen[4], mich für schuldig erklären, damit du gerecht dastehst? (Hi 32,2; Hi 34,17; Jes 43,26; Röm 3,4)9Oder hast du einen Arm wie Gott, und donnerst du mit einer Stimme wie er? (Jos 4,24; Hi 37,4; Ps 29,3; Ps 98,1; Jes 52,10)10Schmücke dich doch mit Erhabenheit und Hoheit, in Majestät und Pracht kleide dich! (Ps 93,1)11Streue die Ausbrüche deines Zornes umher und schau alles Hochmütige an und erniedrige es! (Hi 9,5; Ps 94,2)12Schau alles Hochmütige an, beuge es und tritt die Gottlosen nieder auf ihrer Stelle! (Ps 94,2)13Verbirg sie allesamt im Staub, banne sie selbst an einen verborgenen Ort[5]! (1Sam 2,9; Jud 1,6)14Dann werde auch ich dich preisen, weil deine Rechte dir zur Hilfe kommt[6].15Sieh doch den Behemot[7], den ich mit dir gemacht habe! Gras frisst er wie das Rind.16Sieh doch seine Kraft in seinen Lenden und seine Stärke in den Muskeln seines Bauches!17Er lässt seinen Schwanz gleich einer Zeder hängen[8], die Sehnen seiner Schenkel sind ⟨dicht⟩ geflochten.18Röhren aus Bronze sind seine Knochen und seine Gebeine wie Stangen aus Eisen.19Er ist der Anfang[9] der Wege Gottes. Der ihn gemacht, hat ⟨ihm⟩ sein Schwert beschafft[10].20Denn die Berge bringen ihm Tribut, und alle Tiere des Feldes, die dort spielen.21Unter Lotosbüschen[11] lagert er im Versteck von Rohr und Sumpf.22Die Lotosbüsche, sein Schatten, bedecken ihn; es umgeben ihn die Bachpappeln.23Siehe, der Strom schwillt mächtig an – er hastet nicht davon. Er fühlt sich sicher, ⟨selbst⟩ wenn ein Jordan[12] gegen sein Maul hervorbricht.24⟨Wer⟩ kann ihm in seine Augen greifen, ihm in der Falle[13] die Nase durchbohren?25Ziehst du den Leviatan[14] mit der Angel herbei, und hältst du mit dem Seil seine Zunge nieder? (Hi 3,8; Hi 26,13; Ps 104,26; Hes 32,2)26Kannst du einen Binsenstrick durch seine Nase ziehen und mit einem Dorn seine Kinnlade durchbohren? (Jes 37,29)27Wird er dich lange anflehen oder dir schmeichelnde Worte geben?28Wird er einen Bund mit dir schließen, dass du ihn zum Knecht nimmst für ewig?29Willst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel und ihn für deine Mädchen anbinden?30Werden die Handelsgenossen um ihn feilschen[15], ihn verteilen unter die Kaufleute?31Kannst du seine Haut mit Spießen spicken[16] und seinen Kopf mit der Fischharpune?32Lege nur deine Hand an ihn! Denk an den Kampf! Du wirst es nicht noch einmal tun!
Hiob 40
Menge Bibel
1Hierauf wandte sich der HERR weiter an Hiob mit der Frage:2»Hadern will der Tadler mit dem Allmächtigen? Der Ankläger Gottes gebe Antwort darauf!«3Da antwortete Hiob dem HERRN:4»Ach, ich bin zu gering: was soll ich dir entgegnen? Ich lege meine Hand auf den Mund!5Einmal habe ich geredet, werde aber nichts mehr entgegnen; und noch ein zweites Mal habe ich es getan, doch niemals tue ich es wieder.«6Weiter antwortete der HERR dem Hiob aus dem Wettersturm heraus folgendermaßen:7»Auf! Gürte dir die Lenden wie ein Mann: ich will dich fragen, und du belehre mich!8Willst du wirklich mein Recht zunichte machen, mich schuldig sprechen, damit du als gerecht dastehst[1]?«9»Hast du etwa einen Arm wie Gott, und vermagst du den Donner so laut rollen zu lassen wie er?10So schmücke dich doch mit Erhabenheit und Hoheit und kleide dich in Pracht und Herrlichkeit!11Laß die Ausbrüche deines Zorns sich ergießen! Und gewahrst du irgendeinen Hochmütigen, so wirf ihn nieder!12Ja, gewahrst du irgendeinen Hochmütigen, so demütige ihn und stürze die Frevler nieder, wo sie stehen!13Laß sie allesamt tief in den Staub sinken, laß ihr Angesicht erstarren in Todesgrauen!14Dann will auch ich dich lobend anerkennen, daß deine Rechte dir den Sieg verliehen hat.«15»Sieh doch das Nilpferd an, das ich geschaffen habe wie dich: von Pflanzen nährt es sich wie das Rind!16Sieh doch, welche Kraft bei ihm in den Lenden wohnt und welche Stärke in den Muskeln seines Leibes!17Es macht seinen Schwanz so starr wie eine Zeder; die Sehnen seiner Schenkel sind fest verflochten.18Seine Knochen sind Röhren von Erz, seine Gebeine[2] gleich geschmiedeten Eisenstangen.19Es ist der Erstling[3] der schöpferischen Tätigkeit Gottes; sein Bildner hat ihm auch sein Schwert verliehen.20Denn Futter liefern ihm die Anhöhen, wo alle wilden Landtiere spielen[4].21Unter Lotusbüschen lagert es sich, im Versteck von Schilfrohr und Sumpf;22Lotusbüsche geben ihm Deckung mit ihrem Schattendach, und die Weiden des Baches umgeben es.23Selbst wenn der Strom mächtig anschwillt, gerät es nicht in Unruhe: es bleibt wohlgemut, wenn auch ein Jordan[5] gegen seinen Rachen andringt.24Wer will es von vorn packen, wer mit einem Fangseil ihm die Nase durchbohren?25Kannst du das Krokodil (eig. der Leviathan) am Angelhaken heranziehen und ihm die Zunge mit der Schnur[6] niederdrücken?26Kannst du ihm einen Binsenring durch die Nase ziehen und einen Dorn[7] durch seinen Kinnbacken bohren?27Meinst du, es werde viele Bitten an dich richten oder dir gute Worte geben?28Wird es einen Vertrag mit dir schließen, wonach du es für immer in deine Dienste nähmest?29Wirst du mit ihm spielen wie mit einem Vöglein und es zur Kurzweil[8] für deine Mägdlein anbinden?30Treibt die Fischerzunft Handel mit ihm, daß sie es stückweise an die Händler abgibt?31Kannst du ihm die Haut mit Spießen spicken und seinen Kopf mit Fischerhaken[9] durchbohren?32Vergreife dich nur einmal an ihm: mache dich auf Kampf gefaßt! Du wirst’s gewiß nicht wieder tun!
Der Herr verweist Hiob auf seine Herrlichkeit und Macht
6Und der HERR antwortete dem Hiob aus dem Gewittersturm und sprach:7Gürte doch deine Lenden wie ein Mann; ich will dich fragen, und du unterweise mich! (Hi 38,3)8Willst du mein Rechtsurteil zunichtemachen, mich schuldig sprechen, damit du gerecht seist? (Hi 32,3; Hi 34,5; Röm 3,4)9Ist denn dein Arm dem Arm Gottes gleich, oder sprichst du mit Donnerstimme wie er? (5Mo 33,27; Hi 9,4; Hi 33,12; Hi 37,4; Ps 29,3; Ps 89,11; Ps 89,14; Ps 98,1; Jes 52,10)10Schmücke dich doch mit Herrlichkeit und Hoheit, und bekleide dich mit Majestät und Pracht! (Ps 93,1; Ps 104,1)11Gieße die Fluten deines Zornes aus; sieh jeden Hochmütigen an und demütige ihn! (2Mo 15,8; Ps 88,8; Nah 1,8; Hab 3,8)12Sieh jeden Hochmütigen an, erniedrige ihn; und zertritt die Gottlosen, wo sie stehen! (1Sam 2,7; Hi 40,11; Jes 2,11; Dan 4,34)13Begrabe sie miteinander im Staub, verhülle ihre Angesichter mit Finsternis! (1Sam 2,9; Ps 9,6; Ps 10,15; Jud 1,6)14Dann will auch ich dich preisen, dass deine Rechte dir zur Hilfe kommt. (Ps 44,4; Ps 118,15; Jes 48,13)
Der Behemoth und seine Kraft
15Sieh doch den Behemoth[1], den ich gemacht habe wie dich: Gras frisst er wie der Ochse! (1Mo 1,30; Hi 40,25; Ps 104,25; Dan 4,22; Dan 4,30)16Sieh doch, welche Kraft in seinen Lenden liegt und welche Stärke in seinen Bauchmuskeln! (Ps 59,10; Ps 59,18; Ps 118,14)17Sein Schwanz streckt sich wie eine Zeder; die Sehnen seiner Schenkel sind fest verflochten. (Hi 41,14)18Seine Knochen sind wie eherne Röhren, seine Gebeine wie Eisenstangen. (Jes 48,4)19Er ist der Erstling der Wege Gottes; der ihn gemacht hat, reichte ihm sein Schwert. (1Mo 1,20; Spr 8,22)20Denn Futter tragen ihm die Berge, wo alle Tiere des Feldes spielen. (Ps 104,14; Ps 104,27)21Unter Lotosgebüschen liegt er, versteckt im Rohr und Sumpf. (Jes 19,6; Jes 35,7)22Lotosgebüsche bedecken ihn mit ihrem Schatten; die Bachweiden umgeben ihn. (3Mo 23,40; Jes 15,7; Hes 17,5)23Siehe, der Strom schwillt mächtig an — er fürchtet sich nicht; er bleibt auch ruhig, wenn ein Jordan sich in seinen Mund ergießt! (2Mo 14,13; Hi 11,18; Ps 93,3; Ps 124,4; Offb 12,15)24Kann man ihm in seine Augen greifen, kann man mit Fangseilen seine Nase durchbohren?
Der Leviathan ist für den Menschen unbezwingbar — »Wer aber kann vor mir bestehen?«
25Ziehst du etwa den Leviathan[2] mit der Angel heraus, und kannst du seine Zunge mit einer Fangschnur fassen? (Hi 3,8; Ps 104,26; Jes 27,1)26Kannst du ein Binsenseil durch seine Nase ziehen und einen Haken durch seine Kinnbacken stoßen? (2Kön 19,28; Jes 37,29)27Wird er dich lange anflehen oder dir freundliche Worte sagen? (Ps 28,3; Ps 55,22; Jer 12,6)28Wird er einen Bund mit dir schließen, dass du ihn zum ewigen Knecht machst?29Kannst du mit ihm spielen wie mit einem Vögelchen oder ihn anbinden für deine Mädchen? (Ri 16,25; Hi 40,20)30Feilschen etwa die Fischersleute um ihn, oder teilen ihn die Händler unter sich?31Kannst du seine Haut mit Spießen spicken und mit Fischharpunen seinen Kopf? (Hi 41,18)32Lege doch deine Hand einmal an ihn — du wirst den Kampf nicht vergessen, wirst es nicht noch einmal tun! (2Kön 10,4; Lk 14,31)
Hiob 40
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag Zürich1Und der HERR antwortete Hiob und sprach:2Will der Besserwisser mit Schaddai streiten? Wer Gott anklagen will, der antworte nun! (Hi 38,2; Jes 45,9)3Da antwortete Hiob dem HERRN und sprach:4Siehe, ich bin zu gering, was könnte ich dir erwidern? Ich lege die Hand auf meinen Mund. (1Mo 21,5; 1Mo 32,11)5Einmal habe ich geredet, und ich wiederhole es nicht, zweimal, und ich tue es nicht wieder.6Und der HERR antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach: (Hi 9,17)7Gürte deine Lenden wie ein Mann, dann will ich dich fragen, und du lehre mich! (Hi 38,3)8Willst du wirklich mein Recht bestreiten, mich schuldig sprechen, damit du Recht bekommst? (Hi 34,17)9Hast du denn einen Arm wie Gott, und kannst du donnern wie er? (Hi 36,33)10Schmücke dich doch mit Majestät und Hoheit, und kleide dich mit Herrlichkeit und Pracht!11Lass die Fluten deines Zorns sich ergiessen, und erniedrige jeden Stolzen mit deinem Blick, (Hi 28,8)12mit deinem Blick beuge jeden Stolzen nieder, und zertritt die Frevler an ihrem Ort! (Dan 4,34)13Verscharre sie allesamt im Staub, schliesse sie im Verborgenen ein!14Dann will auch ich dich preisen, weil deine Rechte dir Erfolg verleiht. (Ps 8,6)15Sieh doch den Behemot[1], den ich schuf wie auch dich. Gras frisst er wie das Rind.16Sieh doch die Kraft in seinen Lenden und die Stärke in den Muskeln seines Leibes!17Sein Schwanz ist stark wie eine Zeder, die Sehnen seiner Schenkel sind dicht geflochten.18Seine Knochen sind Röhren aus Bronze, seine Gebeine gleichen eisernen Stäben.19Er ist das Erste von Gottes Geschöpfen. Hätte sein Schöpfer ihm ein Schwert geben sollen? (Hi 41,25; Spr 8,22)20Die Berge bringen ihm Ertrag, und alle wilden Tiere spielen dort.21Er lagert unter Lotusbüschen, versteckt im Schilf und im Sumpf. (Hi 38,40)22Lotusbüsche spenden ihm Schatten, und die Weiden am Bach umgeben ihn.23Wenn der Strom anschwillt, läuft er nicht weg, er bleibt ruhig, selbst wenn der Jordan ihm ins Maul dringt.24Kann man ihn fangen, wenn er die Augen offen hat, ihm mit Haken die Nase durchbohren?25Kannst du den Leviatan an der Angel ziehen und mit dem Strick seine Zunge niederdrücken? (Jes 27,1)26Legst du ihm ein Binsenseil um die Nase, und durchbohrst du seinen Kiefer mit einem Haken? (Jes 37,29)27Wird er dich lange um Gnade bitten und freundlich mit dir sprechen?28Wird er einen Vertrag mit dir schliessen, dass er für immer dein Sklave wird?29Spielst du mit ihm wie mit einem Vogel, und bindest du ihn an für deine Mädchen? (Ps 104,26)30Feilschen die Jagdgenossen um ihn, verteilen sie ihn unter die Händler?31Kannst du seine Haut mit Spiessen spicken und mit Fischharpunen seinen Kopf?32Lege nur deine Hand daran, denk an den Kampf! - Du wirst es nicht noch einmal tun!