1.Mose 24

Elberfelder Bibel

1 Und Abraham war alt, hochbetagt, und der HERR hatte Abraham in allem gesegnet. (1Mo 12,2; 1Mo 13,2; 1Mo 18,11; Jes 51,2)2 Da sagte Abraham zu seinem Knecht, dem Ältesten seines Hauses, der alles verwaltete, was er hatte: Lege doch deine Hand unter meine Hüfte[1]! (1Mo 47,29)3 Ich will dich schwören lassen bei dem HERRN, dem Gott des Himmels und dem Gott der Erde, dass du meinem Sohn nicht eine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nimmst, in deren Mitte ich wohne. (1Mo 14,19; 1Mo 28,1; 1Mo 34,9; 2Mo 34,16; 5Mo 6,13; 5Mo 7,3; Jos 2,12; 1Sam 30,15; Esr 5,11; 2Kor 6,14)4 Sondern du sollst in mein Land und zu meiner Verwandtschaft gehen und ⟨dort⟩ eine Frau für meinen Sohn, für Isaak, nehmen! (1Mo 28,2; Ri 14,3)5 Der Knecht aber sagte zu ihm: Vielleicht wird die Frau mir nicht in dieses Land folgen wollen. Soll ich dann deinen Sohn in das Land zurückbringen, aus dem du ausgezogen bist?6 Da sagte Abraham zu ihm: Nimm dich in Acht, dass du meinen Sohn nicht dorthin zurückbringst!7 Der HERR, der Gott des Himmels, der mich aus dem Haus meines Vaters und aus dem Land meiner Verwandtschaft genommen und der zu mir geredet und der mir dies geschworen hat: Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben, der wird seinen Engel vor dir hersenden, dass du eine Frau für meinen Sohn von dort holst. (1Mo 12,1; 1Mo 12,7; 1Mo 24,40; 2Mo 23,20; 2Mo 33,2; Jon 1,9; Apg 7,5)8 Wenn aber die Frau dir nicht folgen will, so bist du frei von diesem Schwur[2]. Nur sollst du meinen Sohn nicht dorthin zurückbringen! (Jos 2,17)9 Und der Knecht legte seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwor ihm ⟨in Hinsicht⟩ auf dieses Wort[3].10 Dann nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog hin und ⟨nahm⟩ allerlei Gut seines Herrn mit sich. Und er machte sich auf und zog nach Aram-Naharajim[4], zu der Stadt Nahors. (1Mo 11,26; 1Mo 22,20; Ri 3,8)11 Und er ließ die Kamele niederknien draußen vor der Stadt am Wasserbrunnen um die Abendzeit, zur Zeit, da die Schöpferinnen herauskommen. (1Mo 29,2; 2Mo 2,16; 1Sam 9,11)12 Und er sagte: HERR, Gott meines Herrn Abraham, lass es mir doch heute begegnen, und erweise Gnade an meinem Herrn Abraham! (1Mo 32,10; Ps 37,5)13 Siehe, ich stehe an der Wasserquelle, und die Töchter der Leute der Stadt kommen heraus, um Wasser zu schöpfen.14 Möge es nun geschehen: Das Mädchen, zu dem ich sagen werde: »Neige doch deinen Krug, dass ich trinke!«, und das ⟨dann⟩ sagt: »Trinke! Und auch deine Kamele will ich tränken«, das ⟨soll es sein, das⟩ du für deinen Knecht Isaak bestimmt hast! Und daran werde ich erkennen, dass du an meinem Herrn Gnade erwiesen hast. (Ri 6,37; 1Sam 14,10)15 Und es geschah – er hatte noch nicht ausgeredet –, und siehe, da kam Rebekka heraus, die dem Betuël geboren war, dem Sohn der Milka, der Frau Nahors, des Bruders Abrahams; ⟨sie trug⟩ ihren Krug auf ihrer Schulter. (1Mo 11,29; 1Mo 22,23; Jes 65,24)16 Und das Mädchen war sehr schön von Aussehen, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Sie stieg zur Quelle hinab, füllte ihren Krug und stieg ⟨wieder⟩ herauf. (1Mo 12,11)17 Da lief ihr der Knecht entgegen und sagte: Lass mich doch ein wenig Wasser aus deinem Krug schlürfen!18 Und sie sagte: Trinke, mein Herr! Und eilends ließ sie ihren Krug auf ihre Hand herunter und gab ihm zu trinken.19 Und als sie ihm genug zu trinken gegeben hatte, sagte sie: Auch für deine Kamele will ich schöpfen, bis sie genug getrunken haben.20 Und sie eilte und goss ihren Krug aus in die Tränkrinne, lief noch einmal zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte so für alle seine Kamele.21 Der Mann aber sah ihr zu, schweigend, um zu erkennen, ob der HERR seine Reise würde gelingen lassen oder nicht.22 Und es geschah, als die Kamele genug getrunken hatten, da nahm der Mann einen goldenen Ring[5], ein halber Schekel sein Gewicht, und zwei Spangen für ihre Handgelenke, zehn ⟨Schekel⟩ Gold ihr Gewicht; (Hes 16,11)23 und er sagte: Wessen Tochter bist du? Sage es mir doch! Gibt es im Haus deines Vaters Platz für uns zu übernachten?24 Da sagte sie zu ihm: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat. (1Mo 11,29)25 Und sie sagte ⟨weiter⟩ zu ihm: Sowohl Stroh als auch Futter ist bei uns in Menge, auch Platz zum Übernachten.26 Da verneigte sich der Mann und warf sich nieder vor dem HERRN (1Mo 24,52; 2Mo 4,31; Ri 7,15; 2Chr 20,18)27 und sprach: Gepriesen[6] sei der HERR, der Gott meines Herrn Abraham, der seine Gnade und Treue gegenüber meinem Herrn nicht hat aufhören lassen! Mich hat der HERR den Weg zum Haus der Brüder meines Herrn geführt. (1Mo 32,11; 2Mo 34,6)28 Das Mädchen aber lief und berichtete diese Dinge dem Haus ihrer Mutter.29 Nun hatte Rebekka einen Bruder und Laban war sein Name. Und Laban lief zu dem Mann hinaus an die Quelle. (1Mo 27,43; 1Mo 28,2; 1Mo 29,5)30 Und es geschah, als er den Ring[7] sah und die Spangen an den Handgelenken seiner Schwester und als er die Worte seiner Schwester Rebekka hörte, die sagte: »So hat der Mann zu mir geredet«, da kam er zu dem Mann; und siehe, er stand ⟨noch⟩ bei den Kamelen an der Quelle.31 Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des HERRN! Warum stehst du draußen? Habe ich doch schon das Haus aufgeräumt, und ⟨auch⟩ für die Kamele ist Platz da. (1Mo 26,29)32 Da kam der Mann ins Haus; und man sattelte die Kamele ab und gab den Kamelen Stroh und Futter, ⟨ihm⟩ aber Wasser, um seine Füße zu waschen und die Füße der Männer, die bei ihm waren. (1Mo 18,4; 1Mo 29,13)33 Dann wurde ihm zu essen vorgesetzt. Er aber sagte: Ich will nicht essen, bis ich meine Worte geredet habe. Und er sagte: Rede!34 Da sagte er: Ich bin Abrahams Knecht.35 Der HERR hat meinen Herrn sehr gesegnet, sodass er groß geworden ist. Er hat ihm Schafe und Rinder gegeben, Silber und Gold, dazu Knechte und Mägde, Kamele und Esel. (1Mo 12,2; 1Mo 13,2; 1Mo 25,11; Hi 1,3; Spr 10,22)36 Und Sara, die Frau meines Herrn, hat meinem Herrn einen Sohn geboren, nachdem sie schon alt geworden war; dem hat er alles, was er hat, übergeben. (1Mo 18,11; 1Mo 25,5)37 Mein Herr aber hat mich schwören lassen und gesagt: Du sollst für meinen Sohn nicht eine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nehmen, in deren Land ich wohne;38 [8] sondern zu dem Haus meines Vaters und zu meiner Sippe sollst du gehen und ⟨dort⟩ für meinen Sohn eine Frau nehmen![9]39 Und ich sagte zu meinem Herrn: Vielleicht will die Frau mir nicht folgen.40 Da sagte er zu mir: Der HERR, vor dessen Angesicht ich gelebt habe[10], wird seinen Engel mit dir senden und wird deine Reise gelingen lassen, dass du für meinen Sohn eine Frau aus meiner Sippe und aus dem Haus meines Vaters nimmst. (1Mo 17,1; 1Mo 24,7; 1Mo 48,15; 1Kön 3,6)41 Dann bist du frei von dem Schwur[11]: Wenn du zu meiner Sippe kommst und wenn sie sie dir nicht geben, dann bist du entlastet von dem Schwur[12].42 So kam ich heute zu der Quelle und sprach: HERR, Gott meines Herrn Abraham, wenn du doch Gelingen geben wolltest zu meinem Weg, auf dem ich gehe!43 Siehe, ich stehe bei der Wasserquelle. Möge es nun geschehen, dass das Mädchen, das herauskommt, um zu schöpfen, und zu dem ich sage: »Gib mir doch ein wenig Wasser aus deinem Krug zu trinken!«,44 und das ⟨dann⟩ zu mir sagt: »Trinke du, und auch für deine Kamele will ich schöpfen«, ⟨dass dies⟩ die Frau sei, die der HERR für den Sohn meines Herrn bestimmt hat! (Spr 19,14)45 Ich hatte in meinem Herzen noch nicht ausgeredet, siehe, da kam Rebekka heraus mit ihrem Krug auf ihrer Schulter; und sie stieg zur Quelle hinab und schöpfte. Da sagte ich zu ihr: Gib mir doch zu trinken! (1Mo 24,15; 1Sam 1,13)46 Und eilends ließ sie ihren Krug von ihrer Schulter[13] herunter und sagte: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken. Da trank ich, und sie tränkte auch die Kamele.47 Und ich fragte sie und sprach: Wessen Tochter bist du? Und sie sagte: Die Tochter Betuëls, des Sohnes Nahors, den Milka ihm geboren hat. Und ich legte den Ring an ihre Nase und die Spangen an ihre Handgelenke. (Jes 3,21)48 Dann verneigte ich mich und warf mich vor dem HERRN nieder und dankte[14] dem HERRN, dem Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg[15] geführt hatte, die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn zu nehmen. (Ps 32,8)49 Und nun, wenn ihr Gnade und Treue an meinem Herrn erweisen wollt, so teilt es mir mit; und wenn nicht, so teilt es mir ⟨auch⟩ mit! Und ich werde mich zur Rechten oder zur Linken wenden. (Jos 2,14)50 Da antworteten Laban und Betuël und sagten: Vom HERRN ist die Sache ausgegangen; wir können dir nichts sagen, weder Böses noch Gutes. (1Mo 31,24; 1Kön 12,24)51 Siehe, Rebekka ist vor dir: Nimm sie und geh hin, dass sie die Frau des Sohnes deines Herrn wird, wie der HERR geredet hat!52 Und es geschah, als Abrahams Knecht ihre Worte hörte, da warf er sich zur Erde nieder vor dem HERRN. (1Mo 24,26)53 Und der Knecht holte silbernes Geschmeide und goldenes Geschmeide und Kleider hervor und gab sie der Rebekka; und Kostbarkeiten gab er ihrem Bruder und ihrer Mutter.54 Dann aßen und tranken sie, er und die Männer, die bei ihm waren, und übernachteten. Aber am Morgen standen sie auf, und er sagte: Entlasst mich zu meinem Herrn!55 Da sagten ihr Bruder und ihre Mutter: Lass das Mädchen ⟨noch einige⟩ Tage oder zehn bei uns bleiben, danach magst du[16] gehen.56 Er aber sagte zu ihnen: Haltet mich nicht auf, da der HERR meine Reise hat gelingen lassen; entlasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe!57 Da sagten sie: Lasst uns das Mädchen rufen und ihren Mund befragen.58 Und sie riefen Rebekka und sagten zu ihr: Willst du mit diesem Mann gehen? Sie sagte: Ich will gehen.59 So entließen sie ihre Schwester Rebekka mit ihrer Amme und den Knecht Abrahams und seine Männer. (1Mo 35,8)60 Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du, unsere Schwester, werde zu tausendmal Zehntausenden, und deine Nachkommen mögen das Tor ihrer Hasser in Besitz nehmen! (1Mo 22,17; 1Mo 28,3; 1Mo 32,1)61 Und Rebekka machte sich mit ihren Mädchen auf, und sie bestiegen die Kamele und folgten dem Mann. Und der Knecht nahm Rebekka und zog hin. –62 Isaak aber war von einem Gang[17] zum Brunnen Lachai-Roï gekommen; er wohnte nämlich im Land des Südens. (1Mo 12,9; 1Mo 16,14)63 Und Isaak war hinausgegangen, um auf dem Feld zu sinnen[18] beim Anbruch des Abends. Und er erhob seine Augen und sah, und siehe, Kamele kamen.64 Und ⟨auch⟩ Rebekka erhob ihre Augen und sah Isaak. Da glitt sie vom Kamel65 und sagte zu dem Knecht: Wer ist dieser Mann, der uns da auf dem Feld entgegenkommt? Und der Knecht sagte: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich. (1Mo 38,14)66 Der Knecht aber erzählte Isaak all die Dinge, die er ausgerichtet hatte.67 Dann führte Isaak sie in das Zelt seiner Mutter Sara; und er nahm Rebekka, und sie wurde seine Frau, und er gewann sie lieb. Und Isaak tröstete sich nach ⟨dem Tod⟩ seiner Mutter. (1Mo 23,2; 1Mo 25,20; 1Chr 1,32)

1.Mose 24

Lutherbibel 2017

1 Abraham war alt und hochbetagt, und der HERR hatte ihn gesegnet allenthalben. (1Mo 12,2)2 Und er sprach zu dem ältesten Knecht seines Hauses, der allen seinen Gütern vorstand: Lege deine Hand unter meine Hüfte3 und schwöre mir bei dem HERRN, dem Gott des Himmels und der Erde, dass du meinem Sohn keine Frau nimmst von den Töchtern der Kanaaniter, unter denen ich wohne, (1Mo 28,1; 2Mo 34,16)4 sondern dass du ziehst in mein Vaterland und zu meiner Verwandtschaft und nimmst meinem Sohn Isaak dort eine Frau.5 Der Knecht sprach zu ihm: Wie, wenn das Mädchen mir nicht folgen will in dies Land, soll ich dann deinen Sohn zurückbringen in jenes Land, von dem du ausgezogen bist?6 Abraham sprach zu ihm: Davor hüte dich, dass du meinen Sohn wieder dahin bringst!7 Der HERR, der Gott des Himmels, der mich von meines Vaters Hause genommen hat und von meiner Heimat, der mir zugesagt und mir auch geschworen hat: Dies Land will ich deinen Nachkommen geben –, der wird seinen Engel vor dir her senden, dass du meinem Sohn dort eine Frau nimmst. (2Chr 36,23; Neh 2,20)8 Wenn aber das Mädchen dir nicht folgen will, so bist du dieses Eides ledig. Nur bringe meinen Sohn nicht wieder dorthin!9 Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwor es ihm.10 So nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog hin und hatte mit sich allerlei Güter seines Herrn und machte sich auf und zog nach Mesopotamien[1], zu der Stadt Nahors. (1Mo 11,22)11 Da ließ er die Kamele sich lagern draußen vor der Stadt bei dem Wasserbrunnen des Abends um die Zeit, da die Frauen pflegten herauszugehen und Wasser zu schöpfen.12 Und er sprach: HERR, du Gott meines Herrn Abraham, lass es mir heute gelingen und tu Barmherzigkeit an Abraham, meinem Herrn!13 Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen, und die Töchter der Leute in dieser Stadt werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen.14 Wenn nun ein Mädchen kommt, zu dem ich spreche: Neige deinen Krug und lass mich trinken, und es sprechen wird: Trinke, ich will deine Kamele auch tränken –, das sei die, die du deinem Diener Isaak beschert hast, und daran werde ich erkennen, dass du Barmherzigkeit an meinem Herrn getan hast.15 Und ehe er ausgeredet hatte, siehe, da kam heraus Rebekka, die Tochter Betuëls, der ein Sohn der Milka war, die die Frau Nahors, des Bruders Abrahams, war, und trug einen Krug auf ihrer Schulter. (1Mo 22,23)16 Und das Mädchen war sehr schön von Angesicht, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Die stieg hinab zur Quelle und füllte den Krug und stieg herauf.17 Da lief ihr der Knecht entgegen und sprach: Lass mich ein wenig Wasser aus deinem Kruge trinken.18 Und sie sprach: Trinke, mein Herr! Und eilends ließ sie den Krug hernieder auf ihre Hand und gab ihm zu trinken.19 Und als sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Ich will deinen Kamelen auch schöpfen, bis sie alle genug getrunken haben.20 Und eilte und goss den Krug aus in die Tränke und lief abermals zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte allen seinen Kamelen.21 Der Mann aber betrachtete sie und schwieg still, bis er erkannt hätte, ob der HERR zu seiner Reise Gnade gegeben hätte oder nicht.22 Als nun die Kamele alle getrunken hatten, nahm er einen goldenen Ring, einen halben Schekel schwer, und zwei goldene Armreifen für ihre Hände, zehn Schekel schwer,23 und sprach: Wessen Tochter bist du? Das sage mir doch! Haben wir auch Raum in deines Vaters Hause, um zu herbergen?24 Sie sprach zu ihm: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat.25 Und sagte weiter zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter bei uns und Raum genug, um zu herbergen.26 Da neigte sich der Mann und betete den HERRN an27 und sprach: Gelobt sei der HERR, der Gott meines Herrn Abraham, der seine Barmherzigkeit und seine Treue von meinem Herrn nicht hat weichen lassen; denn der HERR hat mich geradewegs geführt zum Hause des Bruders meines Herrn.28 Und das Mädchen lief und sagte dies alles in ihrer Mutter Hause.29 Und Rebekka hatte einen Bruder, der hieß Laban; und Laban lief zu dem Mann draußen bei dem Brunnen.30 Denn als er den Ring und die Armreifen an den Händen seiner Schwester gesehen hatte und die Worte Rebekkas, seiner Schwester, gehört hatte: So hat mir der Mann gesagt –, da kam er zu dem Mann, und siehe, er stand bei den Kamelen am Brunnen.31 Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des HERRN! Warum stehst du draußen? Ich habe das Haus bereitet und für die Kamele auch Raum gemacht.32 Da kam der Mann ins Haus. Und man zäumte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter, dazu auch Wasser, zu waschen seine Füße und die Füße der Männer, die mit ihm waren.33 Und man setzte ihm Essen vor. Er sprach aber: Ich will nicht essen, bis ich zuvor meine Sache vorgebracht habe. Laban antwortete: Sage an!34 Er sprach: Ich bin Abrahams Knecht.35 Und der HERR hat meinen Herrn reich gesegnet, dass er groß geworden ist, und hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.36 Dazu hat Sara, die Frau meines Herrn, in ihrem Alter meinem Herrn einen Sohn geboren; dem hat er alles gegeben, was er hat.37 Und mein Herr hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Du sollst meinem Sohn keine Frau nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Land ich wohne,38 sondern zieh hin zu meines Vaters Hause und zu meinem Geschlecht; dort nimm meinem Sohn eine Frau.39 Ich sprach aber zu meinem Herrn: Wie, wenn mir das Mädchen nicht folgen will?40 Da sprach er zu mir: Der HERR, vor dem ich wandle, wird seinen Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben, dass du meinem Sohn eine Frau nimmst von meiner Verwandtschaft und meines Vaters Hause. (Tob 4,1)41 Dann sollst du deines Eides ledig sein: Wenn du zu meiner Verwandtschaft kommst und sie geben sie dir nicht, so bist du deines Eides ledig.42 So kam ich heute zum Brunnen und sprach: HERR, du Gott meines Herrn Abraham, hast du Gnade zu meiner Reise gegeben, auf der ich bin,43 siehe, so stehe ich hier bei dem Wasserbrunnen. Wenn nun ein Mädchen herauskommt, um zu schöpfen, und ich zu ihr spreche: Gib mir ein wenig Wasser zu trinken aus deinem Krug,44 und sie sagen wird: Trinke du, ich will deinen Kamelen auch schöpfen –, das sei die Frau, die der HERR dem Sohn meines Herrn beschert hat.45 Ehe ich nun diese Worte ausgeredet hatte in meinem Herzen, siehe, da kommt Rebekka heraus mit einem Krug auf ihrer Schulter und geht hinab zur Quelle und schöpft. Da sprach ich zu ihr: Gib mir zu trinken.46 Und sie nahm eilends den Krug von ihrer Schulter und sprach: Trinke, und deine Kamele will ich auch tränken. Da trank ich, und sie tränkte die Kamele auch.47 Und ich fragte sie und sprach: Wessen Tochter bist du? Sie antwortete: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes Nahors, den ihm Milka geboren hat. Da legte ich einen Ring an ihre Nase und Armreifen an ihre Hände48 und neigte mich und betete den HERRN an und lobte den HERRN, den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt hat, dass ich für seinen Sohn die Tochter des Bruders meines Herrn nehme.49 Seid ihr nun die, die an meinem Herrn Freundschaft und Treue beweisen wollen, so sagt mir’s; wenn nicht, so sagt mir’s auch, dass ich mich wende zur Rechten oder zur Linken.50 Da antworteten Laban und Betuël und sprachen: Das kommt vom HERRN, darum können wir nichts dazu sagen, weder Böses noch Gutes.51 Da ist Rebekka vor dir, nimm sie und zieh hin, dass sie die Frau sei des Sohnes deines Herrn, wie der HERR geredet hat.52 Als Abrahams Knecht diese Worte hörte, neigte er sich vor dem HERRN bis zur Erde.53 Danach zog er hervor silberne und goldene Kleinode und Kleider und gab sie Rebekka; auch ihrem Bruder und der Mutter gab er kostbare Geschenke.54 Dann aß und trank er samt den Männern, die mit ihm waren, und sie blieben über Nacht allda. Am Morgen aber standen sie auf, und er sprach: Lasst mich ziehen zu meinem Herrn.55 Aber ihr Bruder und ihre Mutter sprachen: Lass doch das Mädchen noch einige Zeit bei uns bleiben, vielleicht zehn Tage; danach mag sie ziehen.56 Da sprach er zu ihnen: Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat Gnade zu meiner Reise gegeben. Lasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe.57 Da sprachen sie: Wir wollen das Mädchen rufen und fragen, was sie dazu sagt.58 Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will es.59 Da ließen sie Rebekka, ihre Schwester, ziehen mit ihrer Amme, samt Abrahams Knecht und seinen Leuten.60 Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du, unsere Schwester, wachse zu vieltausendmal tausend, und dein Geschlecht besitze die Tore seiner Feinde. (1Mo 22,17)61 So machte sich Rebekka auf mit ihren Mägden, und sie setzten sich auf die Kamele und zogen dem Manne nach. Und der Knecht nahm Rebekka und zog von dannen.62 Isaak aber war gezogen zum »Brunnen des Lebendigen, der mich sieht« und wohnte im Südlande. (1Mo 16,14; 1Mo 25,11)63 Und er war hinausgegangen auf das Feld gegen Abend und hob seine Augen auf und sah, dass Kamele daherkamen.64 Und Rebekka hob ihre Augen auf und sah Isaak; da stieg sie eilends vom Kamel65 und sprach zu dem Knecht: Wer ist der Mann, der uns entgegenkommt auf dem Felde? Der Knecht sprach: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich.66 Und der Knecht erzählte Isaak alles, was er ausgerichtet hatte.67 Da führte sie Isaak in das Zelt seiner Mutter Sara und nahm die Rebekka, und sie wurde seine Frau und er gewann sie lieb. Also wurde Isaak getröstet über seine Mutter. (1Mo 23,1)

1.Mose 24

Hoffnung für alle

1 Abraham war mittlerweile sehr alt geworden. Der HERR hatte sein Leben gesegnet und ihm in jeder Hinsicht Gutes getan.2 Eines Tages sagte Abraham zu seinem Hausverwalter, der sein ältester Knecht war: »Als Zeichen des Schwures lege die Hand auf meinen Unterleib3 und schwöre beim HERRN, dem Gott über Himmel und Erde, dass du meinen Sohn Isaak keine Kanaaniterin heiraten lässt! Er soll keine Frau aus dieser Gegend nehmen.4 Geh in meine Heimat und such in meiner Verwandtschaft eine Frau für ihn aus!«5 »Aber was ist, wenn die Frau nicht mitkommen will?«, fragte der Knecht. »Soll ich dann deinen Sohn in das Land zurückbringen, aus dem du damals weggezogen bist?«6 »Auf keinen Fall!«, erwiderte Abraham.7 »Denn der HERR, der Gott des Himmels, hat mir aufgetragen, meine Heimat und mein Elternhaus zu verlassen, und er hat mir versprochen, meinen Nachkommen dieses Land hier zu geben. Er wird seinen Engel vor dir herschicken und dafür sorgen, dass du eine Frau für meinen Sohn findest.8 Wenn die Frau nicht mitkommen will, dann bist du nicht mehr an diesen Schwur gebunden. Niemals aber darfst du Isaak in meine Heimat zurückbringen!«9 Da legte der Knecht seine Hand auf Abrahams Unterleib und schwor ihm, alles zu tun, was Abraham gesagt hatte.10 Er belud zehn Kamele Abrahams mit wertvollen Geschenken und ritt nach Mesopotamien in die Stadt, in der die Familie von Abrahams Bruder Nahor lebte.11 Als er ankam, hielt er an einem Brunnen kurz vor der Stadt und ließ dort die Kamele lagern. Es war gegen Abend – etwa die Zeit, in der die Frauen aus der Stadt kommen, um Wasser zu schöpfen.12 »Ach, HERR, du Gott meines Herrn Abraham«, betete er, »sei gut zu meinem Herrn und erfülle seinen Wunsch! Bitte lass doch meinen Plan gelingen!13 Ich stehe hier am Brunnen, und gleich kommen die Mädchen aus der Stadt, um Wasser zu holen.14 Ich werde eine von ihnen fragen, ob sie mir zu trinken gibt. Wenn sie dann antwortet: ›Natürlich, trink nur; ich will auch deinen Kamelen Wasser geben!‹, dann bin ich überzeugt, dass sie es ist, die du für Isaak ausgesucht hast! So weiß ich, dass du den Wunsch meines Herrn erfüllt hast.«15-16 Kaum hatte er das Gebet zu Ende gesprochen, da kam auch schon ein Mädchen aus der Stadt mit einem Wasserkrug auf der Schulter und füllte ihn am Brunnen. Es war Rebekka, die Tochter Betuëls und Enkelin Milkas, der Frau von Abrahams Bruder Nahor. Sie war sehr schön und unverheiratet; noch hatte kein Mann sie berührt. Als sie die Stufen am Brunnen wieder heraufstieg,17 ging der Knecht rasch auf sie zu und bat sie um einen Schluck Wasser.18 »Natürlich, Herr!«, antwortete sie, nahm sofort den Krug von der Schulter und gab ihm zu trinken.19 Dann sagte sie: »Ich will auch deinen Kamelen Wasser geben, bis sie sich satt getrunken haben.«20 Sie goss das Wasser aus ihrem Krug in die Tränkrinne, lief zum Brunnen und schöpfte so lange, bis alle Kamele genug hatten.21 Schweigend stand der Knecht daneben und beobachtete sie. Er war gespannt, ob der HERR sein Gebet erhört hatte und seine Reise erfolgreich sein würde.22 Als Rebekka die Kamele versorgt hatte, holte er für sie einen wertvollen goldenen Nasenring, der 6 Gramm wog, und zwei goldene Armreife zu je 120 Gramm aus seinem Gepäck.23 »Bitte verrate mir doch: Wer ist dein Vater?«, fragte er. »Und habt ihr in eurem Haus noch Platz für uns zum Übernachten?«24 »Mein Vater ist Betuël, seine Eltern heißen Milka und Nahor«, antwortete sie.25 »Ja, wir haben genug Platz für euch, und Futter für eure Kamele ist auch vorhanden.«26 Da warf sich der Knecht zu Boden und betete:27 »Danke, HERR, du Gott meines Herrn Abraham, danke, dass du bis heute immer so gut zu ihm gewesen bist und all das einhältst, was du ihm versprochen hast! Nun hast du auch noch seinen Wunsch erfüllt und mich direkt zu den Verwandten meines Herrn geführt!«28 Rebekka lief nach Hause zu ihrer Mutter und erzählte allen, was vorgefallen war.29-30 Als ihr Bruder Laban den Ring und die Armreife an seiner Schwester sah und ihre Geschichte hörte, lief er sofort hinaus zum Brunnen. Der Knecht stand immer noch bei seinen Kamelen.31 Laban rief ihm zu: »Du bist wirklich vom HERRN reich gesegnet! Warum stehst du noch hier draußen? Komm doch mit mir! In unserem Haus habe ich schon alles für dich vorbereitet. Auch für deine Kamele ist genug Platz!«32 Da ging der Knecht mit. Man sattelte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter. Den Gästen wurde Wasser gebracht, damit sie sich die Füße waschen konnten.33 Vor dem Abendessen aber sagte der Knecht: »Ich esse erst, wenn ich erzählt habe, warum ich hier bin!« »Einverstanden«, sagte Laban, »erzähl!«34 »Ich bin Abrahams Knecht«, stellte er sich ihnen vor.35 »Der HERR hat meinen Herrn reich beschenkt. Er ist sehr wohlhabend geworden: Ihm gehören Schafe, Ziegen und Rinder, Kamele und Esel, dazu Silber und Gold und viele Diener und Mägde.36 Seine Frau Sara bekam noch im hohen Alter einen Sohn. Dieser wird einmal den ganzen Besitz erben.37 Nun will mein Herr, dass sein Sohn Isaak keine Kanaaniterin zur Frau nimmt aus dem Land, in dem er wohnt. Ich musste ihm schwören, dass ich das nicht zulassen werde.38 Er hat mich hierhergeschickt, um stattdessen aus seiner Verwandtschaft eine Frau zu suchen.39 ›Aber was ist, wenn sie nicht mitkommen will?‹, fragte ich ihn.40 ›Mach dir keine Sorgen‹, antwortete er, ›denn Gott, der HERR, dem mein Leben gehört, wird dir seinen Engel vorausschicken, so dass dir alles gelingt. Du wirst eine Frau aus dem Haus meines Vaters finden.41 Falls meine Familie ihr nicht erlaubt mitzukommen, dann – und nur dann – bist du von deinem Schwur entbunden!‹42 Ja, und so kam ich heute zu eurem Brunnen vor der Stadt; dort betete ich: HERR, du Gott meines Herrn Abraham! Wenn du willst, dass ich meinen Auftrag erfolgreich ausführe, dann lass meinen Plan gelingen:43 Ich warte hier am Brunnen. Gleich werden die Mädchen kommen, um Wasser zu schöpfen. Ich werde auf eine von ihnen zugehen und sie bitten, mir einen Schluck Wasser aus ihrem Krug zu geben.44 Wenn sie dann antwortet: ›Natürlich – und auch deinen Kamelen will ich Wasser geben!‹, dann ist sie es, die du für den Sohn meines Herrn ausgesucht hast!45 Kaum hatte ich dies Gebet gesprochen, da kam auch schon Rebekka mit einem Krug auf ihrer Schulter. Sie lief zum Brunnen hinunter und füllte den Krug mit Wasser. ›Bitte gib mir etwas zu trinken!‹, bat ich sie.46 Sofort nahm sie den Krug von ihrer Schulter und sagte: ›Trink, mein Herr – und auch deinen Kamelen will ich Wasser geben!‹ Als sie damit fertig war,47 fragte ich sie nach ihrem Vater. ›Mein Vater ist Betuël‹, antwortete sie, ›seine Eltern heißen Nahor und Milka!‹ Da schenkte ich ihr den goldenen Nasenring und legte ihr die Armreife an.48 Ich warf mich zu Boden und lobte den Gott meines Herrn Abraham, weil er mich direkt zum Bruder meines Herrn gebracht hatte. Und jetzt bitte ich euch: Gebt eure Rebekka dem Sohn Abrahams zur Frau!49 Wenn mein Herr euer Vertrauen und euer Wohlwollen gefunden hat, dann willigt in diese Heirat ein; wenn ihr aber nicht wollt, sagt es mir nur, dann werde ich weitersehen.«50 Laban und Betuël antworteten: »Das hat der HERR so geführt. Es steht uns nicht zu, etwas dagegen zu sagen – wie er will, so soll es geschehen!51 Hier hast du Rebekka, nimm sie mit nach Kanaan! Sie soll den Sohn deines Herrn heiraten, wie der HERR es bestimmt hat!«52 Als der Knecht das hörte, warf er sich zu Boden und dankte dem HERRN.53 Dann holte er aus den Satteltaschen die mitgebrachten Geschenke hervor. Rebekka gab er Silber- und Goldschmuck und schöne Kleider, und auch ihrem Bruder und ihrer Mutter überreichte er viele wertvolle Geschenke.54 Danach begann das Abendessen. Als die Gäste gegessen und getrunken hatten, legten sie sich schlafen. Am nächsten Morgen sagte der Knecht: »Ich möchte zurück zu meinem Herrn. Mit eurer Erlaubnis wollen wir schon heute aufbrechen.«55 »So plötzlich trennen wir uns nicht gern von Rebekka, lass sie noch zehn Tage bei uns bleiben, dann kann sie mit dir kommen!«, baten ihr Bruder und ihre Mutter.56 Er entgegnete: »Haltet mich nicht auf! Der HERR hat meine Reise gelingen lassen, und jetzt möchte ich so schnell wie möglich zu meinem Herrn zurück!«57 »Am besten, sie entscheidet selbst«, sagten die beiden.58 Sie riefen Rebekka herbei und fragten: »Bist du einverstanden, heute schon mit diesem Mann fortzuziehen?« »Ja, das bin ich!«, antwortete sie.59 Da willigten sie ein und ließen Rebekka gehen. Der Knecht, seine Leute, Rebekka und ihr früheres Kindermädchen machten sich für die Reise fertig.60 Der Bruder und die Mutter verabschiedeten sich von ihr mit einem Segenswunsch: »Unsere Schwester, du sollst die Stammmutter eines großen und mächtigen Volkes werden! Mögen deine Nachkommen alle ihre Feinde besiegen!«61 Danach bestiegen Rebekka und ihre Dienerinnen die Kamele und machten sich mit Abrahams Knecht auf den Weg.62 Isaak wohnte zu der Zeit im Süden des Landes. Er kam gerade zurück von dem Brunnen, der den Namen »Brunnen des Lebendigen, der mich sieht« trägt,63 und machte abends noch einen Spaziergang, um nachzudenken und zu beten[1]. Da sah er auf einmal Kamele kommen.64 Auch Rebekka hatte Isaak entdeckt. Schnell sprang sie vom Kamel herunter und fragte den Knecht:65 »Wer ist dieser Mann, der uns da entgegenkommt?« »Er ist der Sohn meines Herrn«,[2] antwortete er. Da verhüllte sie ihr Gesicht mit dem Schleier.66 Der Knecht erzählte Isaak vom Verlauf der Reise.67 Isaak brachte Rebekka in das Zelt, in dem seine Mutter gelebt hatte. Er nahm sie zur Frau und gewann sie sehr lieb. So wurde er über den Verlust seiner Mutter getröstet.

1.Mose 24

Schlachter 2000

1 Und Abraham war alt und recht betagt, und der HERR hatte Abraham gesegnet in allem. (1Mo 12,2; 1Mo 13,2; Ps 112,1; Jes 51,2; Jer 17,7)2 Und Abraham sprach zu dem ältesten Knecht seines Hauses, der Verwalter aller seiner Güter war: Lege doch deine Hand unter meine Hüfte, (1Mo 15,2; 1Mo 47,29)3 dass ich dich schwören lasse bei dem HERRN, dem Gott des Himmels und dem Gott der Erde, dass du meinem Sohn keine Frau nimmst von den Töchtern der Kanaaniter, unter denen ich wohne, (1Mo 13,7; 1Mo 28,1; 5Mo 6,13; 5Mo 7,3; Jos 2,12; Jes 66,1; 2Kor 6,14)4 sondern dass du in mein Vaterland und zu meiner Verwandtschaft ziehst und meinem Sohn Isaak dort eine Frau nimmst! (1Mo 22,20)5 Da sprach der Knecht zu ihm: Vielleicht will aber die Frau mir nicht in dieses Land folgen — soll ich dann deinen Sohn wieder zurückbringen in das Land, aus dem du ausgezogen bist? (1Mo 24,39; 1Mo 24,58; Spr 13,16; Hebr 11,15)6 Abraham sprach zu ihm: Hüte dich, meinen Sohn wieder dorthin zu bringen! (Hebr 11,15)7 Der HERR, der Gott des Himmels, der mich herausgenommen hat aus dem Haus meines Vaters und aus dem Land meiner Geburt, und der mit mir geredet hat und mir auch geschworen und gesagt hat: »Dieses Land will ich deinem Samen geben«, der wird seinen Engel vor dir hersenden, dass du meinem Sohn von dort eine Frau nimmst. (1Mo 12,1; 1Mo 15,18; 2Mo 23,23; 2Mo 33,2; Ps 34,8; Jes 63,9; Dan 2,18; Jon 1,9; Hebr 1,14)8 Wenn die Frau dir aber nicht folgen will, so bist du entbunden von dem Eid, den du mir geschworen hast; nur bringe meinen Sohn nicht wieder dorthin! (Jos 2,17)9 Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwor ihm in dieser Sache. (1Mo 32,4; 1Mo 33,8)10 Und der Knecht nahm zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog hin mit allerlei Gütern seines Herrn, und er machte sich auf und zog nach Aram-Naharajim[1], zu der Stadt Nahors. (1Mo 11,31; 1Mo 27,43; 5Mo 23,4; Ri 3,8; 1Chr 19,6)11 Da ließ er die Kamele sich draußen vor der Stadt lagern bei einem Wasserbrunnen am Abend, zur Zeit, da die [Jungfrauen ] herauszugehen pflegten, um Wasser zu schöpfen. (1Mo 33,13; 1Sam 9,11; Spr 12,10)12 Und er sprach: O HERR, du Gott meines Herrn Abraham, lass es mir doch heute gelingen und erweise Gnade an meinem Herrn Abraham! (1Mo 24,27; 1Mo 24,42; 1Mo 26,24; 2Mo 3,6; 2Mo 3,15; Esr 8,21; Neh 1,11; Ps 37,5; Spr 3,5)13 Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen, und die Töchter der Leute dieser Stadt werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen. (1Mo 24,11; 1Mo 24,43; 1Sam 9,11)14 Wenn nun ein Mädchen kommt, zu der ich spreche: »Neige doch deinen Krug, dass ich trinke!«, und sie spricht: »Trinke! Und auch deine Kamele will ich tränken!« — so möge sie diejenige sein, die du deinem Knecht Isaak bestimmt hast; und daran werde ich erkennen, dass du an meinem Herrn Barmherzigkeit erwiesen hast! (Ri 6,17; Ri 6,37; 1Sam 14,10; 2Sam 5,24)15 Und es geschah, ehe er noch ausgeredet hatte, siehe, da kam Rebekka heraus, die Tochter Bethuels, der ein Sohn der Milka, der Frau Nahors, des Bruders Abrahams war; und sie trug einen Krug auf ihrer Schulter. (1Mo 22,23; Jes 65,24; Dan 9,21; Mt 6,8)16 Sie war aber ein sehr schönes Mädchen, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt; und sie stieg zum Brunnen hinab und füllte ihren Krug und stieg wieder herauf. (1Mo 12,14; 1Mo 29,17)17 Da lief der Knecht ihr entgegen und sprach: Lass mich doch ein wenig Wasser aus deinem Krug trinken! (1Kön 17,10; Joh 4,7)18 Und sie sprach: Trinke, mein Herr! Und sie ließ den Krug sogleich auf ihre Hand nieder und gab ihm zu trinken. (Spr 31,26; 1Petr 3,8; 1Petr 4,8)19 Und als sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Auch deinen Kamelen will ich schöpfen, bis sie genug getrunken haben! (1Mo 24,10; 1Mo 24,14; 1Mo 24,45)20 Und sie eilte und leerte den Krug aus in die Tränke und lief nochmals zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte für alle seine Kamele. (Röm 12,10; Röm 12,13; Hebr 13,1)21 Und der Mann war erstaunt über sie, schwieg aber still, bis er erkannt hatte, ob der HERR seine Reise habe gelingen lassen oder nicht. (1Mo 24,12; 2Sam 7,18; Esr 8,21; Neh 1,11; Ps 34,1)22 Und es geschah, als die Kamele alle getrunken hatten, da nahm er einen goldenen Ring, einen halben Schekel schwer, und zwei Armbänder für ihre Hände, zehn Schekel Gold schwer, (Hes 16,11)23 und sprach: Sage mir doch, wessen Tochter bist du? Haben wir im Haus deines Vaters auch Platz zu übernachten? (1Mo 24,47; Ri 19,15; Ri 20,4)24 Sie sprach zu ihm: Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat. (1Mo 11,29; 1Mo 22,20; 1Mo 22,23; 1Mo 24,47)25 Und sie sagte weiter zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter bei uns und Platz genug zum Übernachten! (2Kön 4,8; Hebr 13,1)26 Da neigte sich der Mann und betete an vor dem HERRN, (2Mo 4,31; 2Chr 20,18)27 und er sprach: Gelobt sei der HERR, der Gott meines Herrn Abraham, der seine Gnade und Treue meinem Herrn nicht entzogen hat, denn der HERR hat mich den Weg zum Haus der Brüder meines Herrn geführt! (1Mo 14,20; 1Mo 24,49; 2Mo 18,10; Ps 85,11; Ps 98,3; Spr 16,3; Jer 10,23; Dan 3,28; Mi 7,20)28 Und die Tochter lief und berichtete dies alles im Haus ihrer Mutter. (1Mo 29,12)29 Und Rebekka hatte einen Bruder, der hieß Laban. Und Laban lief rasch zu dem Mann draußen beim Brunnen. (1Mo 28,2; 1Mo 29,5)30 Als er nämlich den Ring und die Armbänder an den Händen seiner Schwester gesehen und die Worte seiner Schwester Rebekka gehört hatte, die sprach: So hat der Mann zu mir geredet!, da ging er zu dem Mann, und siehe, der stand bei den Kamelen am Brunnen. (1Mo 24,10)31 Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des HERRN, warum stehst du draußen? Ich habe das Haus geräumt und für die Kamele Platz gemacht! (1Mo 26,29; Ps 37,22; Ps 115,15; Spr 18,16; Mt 25,34)32 So führte er den Mann ins Haus und zäumte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter, und Wasser, um seine Füße zu waschen und die Füße der Männer, die mit ihm waren, (1Mo 43,24; Ri 19,21)33 und er setzte ihm zu essen vor. — Er aber sprach: Ich will nicht essen, bevor ich meine Sache vorgetragen habe. Er antwortete: So rede! (Ps 132,3; Joh 4,34; Kol 3,23)34 Er sprach: Ich bin ein Knecht Abrahams. (1Mo 15,3; 1Mo 24,2)35 Und der HERR hat meinen Herrn reichlich gesegnet, dass er groß geworden ist, denn er hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben. (1Mo 13,2; 1Mo 24,1; 1Mo 26,13; Ps 18,36; Spr 10,22; 1Tim 4,8)36 Dazu hat Sarah, die Frau meines Herrn, in ihrem Alter meinem Herrn einen Sohn geboren; dem hat er alles gegeben, was ihm gehört. (1Mo 21,2; 1Mo 25,5)37 Und mein Herr hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Du sollst meinem Sohn keine Frau nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Land ich wohne; (1Mo 24,3; 1Mo 50,5; 1Mo 50,25; Esr 10,5)38 sondern ziehe hin zum Haus meines Vaters und zu meinem Geschlecht; dort nimm meinem Sohn eine Frau! (1Mo 24,4)39 Ich sprach aber zu meinem Herrn: Aber vielleicht will mir die Frau nicht folgen? (1Mo 24,5)40 Da sprach er zu mir: Der HERR, vor dem ich wandle, wird seinen Engel mit dir senden und deinen Weg gelingen lassen, dass du meinem Sohn eine Frau aus meiner Verwandtschaft und aus dem Haus meines Vaters nimmst. (1Mo 17,1; 1Mo 24,12; Ps 16,8)41 Nur dann sollst du von dem Eid entbunden sein, wenn du zu meiner Verwandtschaft kommst und sie dir diese nicht geben; dann bist du von dem Eid entbunden, den du mir geschworen hast. (1Mo 24,8; 5Mo 29,12)42 So kam ich heute zum Wasserbrunnen und sprach: O HERR, du Gott meines Herrn Abraham, wenn du doch Gelingen geben wolltest zu meiner Reise, auf der ich bin! (1Mo 24,12)43 Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen. Wenn nun eine Jungfrau zum Schöpfen herauskommt und ich spreche: »Gib mir doch aus deinem Krug ein wenig Wasser zu trinken!« (1Mo 24,13; 1Mo 24,14)44 und sie zu mir sagen wird: »Trinke, ich will deinen Kamelen auch schöpfen!«, so möge doch diese die Frau sein, die der HERR dem Sohn meines Herrn bestimmt hat! (1Petr 4,10)45 Ehe ich nun diese Worte ausgeredet hatte in meinem Herzen, siehe, da kommt Rebekka mit einem Krug auf ihrer Schulter und geht zum Brunnen hinab und schöpft. Da sprach ich zu ihr: »Gib mir doch zu trinken!« (1Sam 1,13; Neh 2,1)46 Und sie nahm den Krug sogleich von ihrer Schulter und sprach: »Trinke, und ich will deine Kamele auch tränken!« So trank ich, und sie tränkte auch die Kamele. (1Mo 24,18)47 Und ich fragte sie und sprach: »Wessen Tochter bist du?« Sie antwortete: »Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes Nahors, den ihm Milka geboren hat.« Da legte ich einen Ring an ihre Nase und Armbänder an ihre Hände, (1Mo 22,23; 1Mo 24,10; 1Mo 24,22; Jes 3,19)48 und ich neigte mich und betete an vor dem HERRN und lobte den HERRN, den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt hat, dass ich seinem Sohn die Tochter des Bruders meines Herrn nehme. (1Mo 24,27; Ps 32,8; Ps 107,7; Jes 48,17)49 Wenn ihr nun meinem Herrn Liebe und Treue erweisen wollt, so sagt es mir; wenn nicht, so sagt es mir ebenfalls, dass ich mich zur Rechten oder zur Linken wende! (1Mo 24,27; 1Mo 47,29)50 Da antworteten Laban und Bethuel und sprachen: Diese Sache kommt von dem HERRN; darum können wir nichts gegen dich reden, weder Böses noch Gutes! (1Mo 31,24; 1Sam 3,18; Ps 118,23; Apg 11,17)51 Siehe, Rebekka ist vor dir! Nimm sie und ziehe hin, damit sie die Frau des Sohnes deines Herrn werde, wie der HERR geredet hat! (1Mo 24,12)52 Und es geschah, als der Knecht Abrahams ihre Worte hörte, da verneigte er sich vor dem HERRN zur Erde. (1Mo 24,26)53 Und der Knecht zog silberne und goldene Schmuckstücke und Kleider hervor und gab sie Rebekka; auch ihrem Bruder und ihrer Mutter gab er Kostbarkeiten. (2Chr 21,3)54 Da aßen und tranken sie, er samt den Männern, die mit ihm waren, und sie blieben dort über Nacht. Aber am Morgen standen sie auf, und er sprach: Lasst mich zu meinem Herrn ziehen! (1Mo 24,56; 1Mo 24,59; 1Mo 30,25)55 Aber ihr Bruder und ihre Mutter sprachen: Lass doch das Mädchen [noch] einige Tage lang bei uns bleiben, wenigstens zehn, danach magst du ziehen!56 Da sprach er zu ihnen: Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat meinen Weg gelingen lassen; lasst mich zu meinem Herrn ziehen! (1Mo 45,9; Jos 1,8; 2Kön 4,29; Ps 1,3)57 Da sprachen sie: Lasst uns das Mädchen rufen und fragen, was sie dazu sagt! (Ri 11,36)58 Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Mann ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will mit ihm ziehen! (Lk 1,38)59 So ließen sie Rebekka, ihre Schwester, ziehen mit ihrer Amme, samt dem Knecht Abrahams und seinen Leuten. (1Mo 35,8)60 Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du bist unsere Schwester, werde zu vieltausendmal Tausenden, und dein Same nehme das Tor seiner Feinde in Besitz! (1Mo 22,17; 1Mo 28,3; Ps 127,5)61 So machten sich Rebekka und ihre Mägde auf, und sie bestiegen die Kamele und folgten dem Mann nach. Und der Knecht nahm Rebekka mit und zog hin. (1Mo 16,1; 1Mo 30,3; 1Mo 30,9)62 Und Isaak kam vom »Brunnen des Lebendigen, der [mich] sieht« — denn er wohnte im Negev —, (1Mo 13,1; 1Mo 16,14; 1Mo 20,1; 1Mo 25,11)63 weil Isaak zur Abendzeit auf das Feld gegangen war, um zu beten; und er blickte auf und sah, und siehe, Kamele kamen daher. (1Mo 25,21; Ps 145,18; Mk 1,35; Lk 5,16; Lk 6,12)64 Und Rebekka blickte auf und sah Isaak. Da ließ sie sich vom Kamel herab65 und sprach zu dem Knecht: Wer ist jener Mann, der uns auf dem Feld entgegenkommt? Der Knecht sprach: Das ist mein Herr! Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich. (1Tim 2,9)66 Und der Knecht erzählte dem Isaak alles, was er ausgerichtet hatte. (1Mo 29,13; 1Kön 13,11; Mt 14,12; Mk 6,30)67 Da führte sie Isaak in das Zelt seiner Mutter Sarah und nahm die Rebekka, und sie wurde seine Frau, und er gewann sie lieb. So wurde Isaak getröstet nach dem Tod seiner Mutter. (1Mo 2,24; 1Mo 29,18; 1Mo 29,20; 5Mo 6,5; Mt 22,37; Eph 5,25)

1.Mose 24

Zürcher Bibel

1 Abraham war alt geworden und hochbetagt, und der HERR hatte Abraham in allem gesegnet. (1Mo 12,2; 1Mo 18,11)2 Da sprach Abraham zum ältesten Diener seines Hauses, der über alles gebot, was er hatte: Lege deine Hand unter meine Hüfte. (1Mo 24,37; 1Mo 47,29)3 Ich will dich beim HERRN, dem Gott des Himmels und dem Gott der Erde, schwören lassen, dass du für meinen Sohn keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nimmst, unter denen ich wohne. (1Mo 34,9; 1Mo 35,2; 1Mo 38,3; 5Mo 7,3; Esr 5,11)4 Sondern in mein Land und zu meiner Verwandtschaft sollst du gehen, um eine Frau für meinen Sohn Isaak zu nehmen.5 Da sprach der Diener zu ihm: Vielleicht will mir die Frau nicht in dieses Land folgen. Soll ich dann deinen Sohn in das Land zurückbringen, aus dem du ausgezogen bist?6 Abraham sprach zu ihm: Hüte dich, meinen Sohn dorthin zurückzubringen.7 Der HERR, der Gott des Himmels, der mich aus dem Haus meines Vaters und aus dem Land meiner Verwandtschaft geholt hat, der zu mir geredet und der mir geschworen hat: Deinen Nachkommen werde ich dieses Land geben, er wird seinen Boten vor dir her senden, dass du eine Frau für meinen Sohn von dort nehmen kannst. (2Chr 36,23; Neh 1,4; Neh 2,20; Joe 1,9)8 Wenn aber die Frau dir nicht folgen will, dann bist du von diesem Schwur entbunden. Meinen Sohn aber darfst du nicht dorthin zurückbringen. (Jos 2,17)9 Da legte der Diener seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwor es ihm.10 Dann nahm der Diener zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und machte sich mit vielerlei Kostbarkeiten seines Herrn auf den Weg. Er brach auf und ging nach Aram-Naharajim zur Stadt Nachors.11 Dort liess er die Kamele draussen vor der Stadt am Wasserbrunnen lagern, zur Abendzeit, zu der Zeit, da die Frauen zum Schöpfen herauskommen. (1Mo 29,2; 1Mo 29,10; 2Mo 2,16; 1Sam 9,11)12 Und er sprach: HERR, du Gott meines Herrn Abraham, lass es mir doch heute glücken und erweise meinem Herrn Abraham deine Güte. (1Mo 28,13)13 Sieh, ich stehe hier an der Wasserquelle, während die Töchter der Stadtbewohner herauskommen, um Wasser zu schöpfen.14 Das Mädchen nun, zu dem ich sage: Neige doch deinen Krug, damit ich trinken kann, und das dann sagt: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken, sie soll es sein, die du für deinen Diener Isaak bestimmt hast, und daran werde ich erkennen, dass du meinem Herrn Gunst erwiesen hast. (1Sam 14,10)15 Er hatte noch nicht ausgeredet, sieh, da kam Rebekka heraus, die Betuel geboren worden war, dem Sohn der Milka, der Frau von Abrahams Bruder Nachor. Die trug ihren Krug auf der Schulter. (Jes 22,23; Jes 65,24)16 Das Mädchen war von sehr schönem Aussehen, eine Jungfrau, noch kein Mann hatte sie erkannt. Sie stieg zur Quelle hinab, füllte ihren Krug und kam wieder herauf.17 Da lief ihr der Diener entgegen und sprach: Lass mich doch ein wenig Wasser aus deinem Krug trinken.18 Sie sprach: Trinke, mein Herr!, und sogleich nahm sie ihren Krug auf die Hand herab und gab ihm zu trinken.19 Als sie ihm genug zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Auch für deine Kamele will ich schöpfen, bis sie genug getrunken haben.20 Und eilends leerte sie ihren Krug in die Tränkrinne, lief wieder zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte für alle seine Kamele.21 Der Mann aber schaute ihr schweigend zu, um zu erkennen, ob der HERR seine Reise habe gelingen lassen oder nicht.22 Als nun die Kamele genug getrunken hatten, nahm der Mann einen goldenen Nasenring, einen halben Schekel schwer, und zwei Spangen für ihre Arme, zehn Schekel Gold schwer. (Jes 3,21; Hes 16,11)23 Und er sprach: Wessen Tochter bist du? Sage es mir! Ist im Haus deines Vaters Platz für uns zum Übernachten?24 Sie sprach zu ihm: Ich bin die Tochter Betuels, des Sohns der Milka, den sie dem Nachor geboren hat. (1Mo 22,23)25 Und weiter sagte sie zu ihm: Stroh und Futter haben wir reichlich, auch Platz zum Übernachten.26 Da verneigte sich der Mann, warf sich vor dem HERRN nieder (1Mo 24,52; Ri 7,15)27 und sprach: Gepriesen sei der HERR, der Gott meines Herrn Abraham, der seine Güte und Treue meinem Herrn nicht entzogen hat. Geradewegs zum Haus der Brüder meines Herrn hat mich der HERR geführt. (1Mo 32,11)28 Das Mädchen aber lief hin und erzählte im Haus ihrer Mutter, was sich zugetragen hatte.29 Nun hatte Rebekka einen Bruder, der hiess Laban. Und Laban lief zu dem Mann hinaus an die Quelle. (1Mo 27,43; 1Mo 28,2; 1Mo 29,5)30 Als er nämlich den Nasenring und die Spangen an den Armen seiner Schwester sah und die Worte seiner Schwester Rebekka hörte, wie sie sprach: So hat der Mann zu mir geredet, da begab er sich zu dem Mann, der bei den Kamelen an der Quelle stand.31 Und er sprach: Komm herein, Gesegneter des HERRN! Warum willst du draussen bleiben, da ich doch schon das Haus aufgeräumt und Platz für die Kamele gemacht habe? (1Mo 26,29)32 Da kam der Mann in das Haus und schirrte die Kamele ab. Man brachte Stroh und Futter für die Kamele und Wasser, dass er und die Männer, die bei ihm waren, sich die Füsse waschen konnten. (1Mo 18,4; 1Mo 29,13)33 Dann setzte man ihm zu essen vor. Er aber sprach: Ich esse nicht, bis ich meinen Auftrag ausgerichtet habe. Und er, Laban, sprach: So rede!34 Da sprach er: Ich bin der Diener Abrahams.35 Der HERR hat meinen Herrn reich gesegnet, so dass er zu grossem Wohlstand gelangt ist. Er hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben. (1Mo 13,2; 1Mo 24,1)36 Und Sara, die Frau meines Herrn, hat meinem Herrn noch in ihrem Alter einen Sohn geboren, und er hat diesem alles übergeben, was er hat. (1Mo 25,5)37 Nun hat mein Herr mich schwören lassen und gesagt: Du darfst für meinen Sohn keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nehmen, in deren Land ich wohne, (1Mo 24,2)38 sondern zum Haus meines Vaters sollst du gehen und zu meiner Sippe, um für meinen Sohn eine Frau zu nehmen.39 Ich aber sprach zu meinem Herrn: Vielleicht wird mir die Frau nicht folgen.40 Da sprach er zu mir: Der HERR, vor dem ich gewandelt bin, wird seinen Boten mit dir senden und deine Reise gelingen lassen, so dass du eine Frau für meinen Sohn aus meiner Sippe und aus dem Haus meines Vaters nehmen kannst. (1Mo 17,1; 1Mo 48,15)41 Dann nur wirst du von deinem Eid entbunden sein: Wenn du zu meiner Sippe kommst und man sie dir nicht gibt, so bist du von deinem Eid entbunden.42 So kam ich heute zur Quelle und sprach: HERR, du Gott meines Herrn Abraham, wenn du wirklich meine Reise, auf der ich bin, gelingen lassen willst:43 Sieh, ich stehe hier an der Wasserquelle. Das Mädchen nun, das zum Schöpfen herauskommt und zu dem ich sage: Gib mir doch aus deinem Krug ein wenig Wasser zu trinken,44 und das dann zu mir sagt: Trinke nur, und auch für deine Kamele will ich schöpfen, das soll die Frau sein, die der HERR für den Sohn meines Herrn bestimmt hat.45 Noch hatte ich nicht aufgehört, so bei mir zu reden, sieh, da kam Rebekka heraus, ihren Krug auf der Schulter, stieg zur Quelle hinab und schöpfte. Da sprach ich zu ihr: Gib mir doch zu trinken!46 Sogleich nahm sie ihren Krug herab und sprach: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken. So trank ich, und auch die Kamele tränkte sie.47 Und ich fragte sie und sagte: Wessen Tochter bist du? Sie sagte: Die Tochter Betuels, des Sohns des Nachor, den ihm Milka geboren hat. Da legte ich ihr den Ring an die Nase und die Spangen an die Arme.48 Und ich verneigte mich, warf mich vor dem HERRN nieder und pries den HERRN, den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt hat, um die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn zu nehmen.49 Und nun, wenn ihr meinem Herrn Güte und Treue erweisen wollt, so sagt es mir. Wenn nicht, so sagt es mir auch, dann werde ich mich anderswohin wenden.50 Da antworteten Laban und Betuel und sprachen: Das ist vom HERRN gefügt. Wir können dir weder Böses noch Gutes dazu sagen. (Ri 14,4)51 Da hast du Rebekka, nimm sie und geh! Sie soll die Frau des Sohns deines Herrn werden, wie der HERR es gesagt hat.52 Und als der Diener Abrahams ihre Worte hörte, warf er sich vor dem HERRN zur Erde nieder. (1Mo 24,26)53 Und der Diener holte silbernes und goldenes Geschmeide und Gewänder hervor und gab sie Rebekka; auch ihrem Bruder und ihrer Mutter machte er kostbare Geschenke.54 Dann assen und tranken sie, er und die Männer, die bei ihm waren, und sie blieben über Nacht. Am Morgen aber standen sie auf, und er sprach: Lasst mich ziehen, zu meinem Herrn.55 Aber ihr Bruder und ihre Mutter sprachen: Eine Zeit lang noch soll das Mädchen bei uns bleiben, zehn Tage wenigstens. Danach mag sie gehen[1].56 Aber er sprach zu ihnen: Haltet mich nicht auf, da doch der HERR meine Reise hat gelingen lassen. Lasst mich ziehen, ich will zu meinem Herrn gehen.57 Sie sprachen: Wir wollen das Mädchen rufen und sie selbst fragen.58 So riefen sie Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Mann gehen? Sie sprach: Ja, ich will.59 Da liessen sie ihre Schwester Rebekka mit ihrer Amme und den Diener Abrahams mit seinen Männern ziehen. (1Mo 35,8)60 Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Unsere Schwester, werde du zu tausendmal Zehntausenden, und deine Nachkommen mögen das Tor ihrer Feinde[2] in Besitz nehmen. (1Mo 22,17; 1Mo 32,1)61 Da machten sich Rebekka und ihre Mägde auf, bestiegen die Kamele und folgten dem Mann. Und der Diener nahm Rebekka und ging.62 Isaak aber war von dort, wo es nach[3] Beer-Lachai-Roi geht, er wohnte nämlich im Gebiet des Südlands. (1Mo 12,9; 1Mo 16,14)63 Eines Abends ging Isaak hinaus, um sich auf dem Feld umzusehen. Und er blickte auf und schaute hin, und sieh, da kamen Kamele daher.64 Rebekka aber blickte auf und sah Isaak. Da liess sie sich schnell vom Kamel herunter65 und sprach zum Diener: Wer ist der Mann dort, der auf dem Feld uns entgegenkommt? Der Diener sprach: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich. (1Mo 38,14)66 Der Diener aber erzählte Isaak alles, was er getan hatte.67 Da führte Isaak sie in das Zelt seiner Mutter Sara. Und er nahm Rebekka, und sie wurde seine Frau, und er gewann sie lieb. So tröstete sich Isaak nach dem Tod seiner Mutter. (1Mo 25,20)

1.Mose 24

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Abraham war sehr alt geworden. Der HERR hatte ihn gesegnet und ihm alles gelingen lassen. (1Mo 12,2)2 Eines Tages sagte er zu seinem ältesten Knecht, der seinen ganzen Besitz verwaltete: »Leg deine Hand zwischen meine Beine[1]3 und schwöre mir! Versprich mir beim HERRN, dem Gott des Himmels und der Erde, dass du für meinen Sohn Isaak keine Frau auswählst, die hier aus dem Land Kanaan stammt. (1Mo 26,34; 1Mo 27,46; 1Mo 28,6; 1Mo 36,2; 5Mo 7,1)4 Gib mir dein Wort, dass du in meine Heimat gehst und ihm eine Frau aus meiner Verwandtschaft suchst.« (1Mo 28,1)5 Der Besitzverwalter sagte: »Was soll ich aber tun, wenn die Frau mir nicht hierher folgen will? Soll ich dann deinen Sohn wieder in deine Heimat zurückbringen?«6 »Auf keinen Fall!«, sagte Abraham. »Das darfst du niemals tun!7 Der HERR, der Gott des Himmels, wird seinen Engel vor dir herschicken, sodass dein Auftrag gelingt und die Frau dir folgen wird. Er hat mich aus meiner Sippe und Heimat weggeholt und mir mit einem Schwur zugesagt, dass er meinen Nachkommen dieses Land geben wird. (1Mo 12,1; 1Mo 12,7)8 Wenn die Frau dir nicht folgen will, bist du nicht mehr an deinen Schwur gebunden. Aber auf keinen Fall darfst du meinen Sohn dorthin zurückbringen!«9 Da legte der Verwalter seine Hand zwischen die Beine Abrahams und schwor ihm, alles so auszuführen, wie er es verlangt hatte.10 Dann machte er zehn von den Kamelen seines Herrn reisefertig, nahm wertvolle Geschenke mit und reiste nach Mesopotamien, in die Stadt, in der die Familie von Abrahams Bruder Nahor lebte.11 Als er dort ankam, hielt er an der Quelle vor der Stadt an und ließ die Kamele niederknien. Es war gegen Abend, um die Zeit, wenn die Frauen zum Wasserholen herauskommen.12 »HERR, du Gott meines Herrn Abraham«, betete er, »gib mir Glück zu meinem Vorhaben! Sei gut zu meinem Herrn und erfülle seinen Wunsch!13 Gleich werden die jungen Mädchen aus der Stadt hierher kommen und Wasser schöpfen.14 Dann will ich eins von ihnen bitten: ›Reiche mir deinen Krug, damit ich trinken kann!‹ Wenn das Mädchen sagt: ›Trink nur; ich will auch deinen Kamelen zu trinken geben‹, dann weiß ich: Sie ist es, die du für deinen Diener Isaak bestimmt hast. Daran werde ich erkennen, dass du zu meinem Herrn gut bist und seinen Wunsch erfüllt hast.«15 Kaum hatte er zu Ende gebetet, da kam aus der Stadt ein Mädchen mit einem Wasserkrug auf der Schulter. Es war Rebekka, die Tochter von Betuël und Enkelin von Milka, der Frau von Abrahams Bruder Nahor. (1Mo 22,21)16 Sie war sehr schön und noch nicht verheiratet; kein Mann hatte sie berührt. Sie ging die Stufen zum Wasser hinab, füllte ihren Krug, hob ihn auf die Schulter und kam wieder herauf.17 Schnell trat der Verwalter Abrahams auf sie zu und bat sie: »Gib mir doch einen Schluck Wasser aus deinem Krug!«18 »Trink nur, Herr!«, sagte das Mädchen, ließ sogleich den Krug auf ihre Hand herunter und hielt ihn so, dass er trinken konnte.19 Als er genug getrunken hatte, sagte sie: »Ich will noch mehr Wasser holen, damit auch deine Kamele trinken können!«20 Sie leerte den Krug in die Tränkrinne, stieg rasch wieder zur Quelle hinab und schöpfte so lange, bis alle Kamele genug hatten.21 Abrahams Verwalter stand schweigend dabei und schaute ihr zu. Er wartete gespannt, ob der HERR seine Reise gelingen lassen würde.22 Als die Kamele getrunken hatten, holte er für Rebekka einen kostbaren goldenen Nasenring und zwei schwere goldene Armreifen hervor23 und sagte zu ihr: »Wessen Tochter bist du? Hat dein Vater in seinem Haus vielleicht Platz für uns, damit wir übernachten können?«24 »Ich bin die Tochter von Betuël«, antwortete sie; »es ist der Betuël, den die Milka dem Nahor geboren hat.25 Wir haben Platz genug und auch Stroh und Futter für die Tiere.«26 Da warf sich der Verwalter Abrahams vor dem HERRN nieder und betete:27 »Dank sei dir, HERR, du Gott meines Herrn Abraham! Du hast ihm deine Güte und Treue bewahrt und hast mich geradewegs zu den Verwandten meines Herrn geführt.«28 Das Mädchen lief inzwischen nach Hause zu ihrer Mutter und erzählte, was sie erlebt hatte.29-30 Sie hatte einen Bruder, der hieß Laban. Als der den goldenen Schmuck sah und hörte, was der Mann zu ihr gesagt hatte, lief er hinaus an die Quelle. Dort wartete Abrahams Besitzverwalter noch mit den Kamelen.31 »Komm herein zu uns!«, rief Laban. »Du bringst den Segen des HERRN mit. Warum bleibst du hier draußen? Ich habe schon alles herrichten lassen, auch für deine Kamele ist genug Platz.«32 Da ging der Verwalter mit ins Haus. Laban ließ die Kamele abzäumen und Streu und Futter für sie holen. Dem Gast und seinen Leuten brachte man Wasser, damit sie sich die Füße waschen konnten.33 Als sie ihm aber etwas zu essen brachten, sagte er: »Ich esse erst, wenn ich meinen Auftrag ausgerichtet habe.« Laban forderte ihn auf zu reden,34 und er begann: »Ich bin Abrahams Besitzverwalter.35 Der HERR hat meinen Herrn reich gesegnet und zu hohem Ansehen gebracht. Er hat ihm viele Schafe, Ziegen und Rinder gegeben, dazu Silber und Gold, Sklaven und Sklavinnen, Kamele und Esel.36 Auch hat Sara, die Frau meines Herrn, ihm in ihrem Alter noch einen Sohn geboren, dem er seinen ganzen Besitz vermacht hat.37 Nun hat mein Herr mich einen Eid schwören lassen und hat mir aufgetragen: ›Du darfst für meinen Sohn Isaak keine Frau aus dem Land Kanaan wählen.38 Geh zu meinen Verwandten, zur Familie meines Vaters, und hole ihm von dort eine Frau.‹39 Als ich einwandte, dass die Frau mir vielleicht nicht in das fremde Land folgen werde,40 da sagte er: ›Der HERR, nach dessen Willen ich mich immer gerichtet habe, wird seinen Engel mit dir schicken und deine Reise gelingen lassen, sodass du für meinen Sohn eine Frau aus meiner Verwandtschaft, aus der Familie meines Vaters, findest.41 Wenn meine Verwandten dir aber keine Frau für meinen Sohn geben wollen, bist du nicht mehr an deinen Schwur gebunden.‹42 Als ich nun heute an die Quelle kam, betete ich zum HERRN und sagte: ›Gott Abrahams, meines Herrn, wenn du doch meine Reise gelingen lassen wolltest!43 Ich stehe hier an der Quelle und bitte dich um ein Zeichen: Zu dem ersten heiratsfähigen Mädchen, das herauskommt, will ich sagen: Gib mir doch einen Schluck aus deinem Krug!44 Wenn sie darauf sagt: Trink nur, und auch deinen Kamelen will ich zu trinken geben – dann weiß ich: Sie ist es, die du, HERR, für den Sohn meines Herrn bestimmt hast.‹45 Kaum hatte ich diese Worte in meinem Herzen gesprochen, da kam Rebekka mit dem Krug auf der Schulter, stieg die Stufen zur Quelle hinab und schöpfte Wasser. Ich sagte zu ihr: ›Gib mir doch etwas zu trinken!‹46 Da ließ sie sogleich ihren Krug von der Schulter herunter und sagte: ›Trink nur, und auch deinen Kamelen will ich zu trinken geben!‹ Als alle Tiere getrunken hatten,47 fragte ich sie nach ihrem Vater, und sie sagte mir, dass es Betuël sei, der Sohn Nahors von seiner Frau Milka. Da legte ich ihr den goldenen Ring an die Nase und die Goldreifen um ihre Arme.48 Und dann warf ich mich nieder und dankte dem HERRN, dem Gott meines Herrn Abraham, dass er mich geradewegs zum Bruder meines Herrn geführt hat und ich jetzt dessen Tochter[2] als Frau für den Sohn meines Herrn erbitten kann.49 Sagt mir nun also, ob ihr meinem Herrn gut seid und seinen Wunsch erfüllen wollt! Wenn nicht, dann muss ich anderswo suchen.«50 Laban und seine Familie[3] erwiderten: »Das hat der HERR gefügt! Wir können seine Entscheidung nur annehmen.51 Hier ist Rebekka, nimm sie mit! Sie soll den Sohn deines Herrn heiraten, wie der HERR es bestimmt hat.«52 Als Abrahams Verwalter das hörte, warf er sich auf die Erde und dankte dem HERRN.53 Darauf packte er Silber- und Goldschmuck und festliche Kleider aus und gab sie Rebekka. Auch ihrem Bruder und ihrer Mutter gab er kostbare Geschenke.54 Dann aßen und tranken die Gäste und legten sich schlafen. Am anderen Morgen sagte Abrahams Verwalter zum Bruder des Mädchens und zu seiner Mutter: »Lasst mich jetzt zu meinem Herrn zurückkehren!«55 Die beiden baten ihn: »Lass sie doch noch eine Weile bei uns bleiben, nur zehn Tage; dann kann sie mit dir gehen!«56 Er aber sagte: »Haltet mich nicht auf! Gott in seiner Güte hat meine Reise gelingen lassen. Ich möchte jetzt zu meinem Herrn zurückkehren.«57 »Wir rufen das Mädchen«, sagten die beiden, »sie soll selbst entscheiden.«58 Sie riefen Rebekka und fragten sie: »Willst du mit diesem Mann mitgehen?« Rebekka sagte: »Ja, das will ich.«59 Da verabschiedeten sie Rebekka und ihre Amme und auch den Verwalter Abrahams mit seinen Leuten.60 Sie segneten Rebekka und sagten: »Schwester, du sollst die Mutter von vielen Tausenden werden! Mögen deine Nachkommen ihre Feinde besiegen und ihre Städte erobern!« (1Mo 22,17)61 Rebekka und ihre Dienerinnen machten sich reisefertig, setzten sich auf die Kamele und zogen mit dem Besitzverwalter Abrahams. So brach er mit Rebekka in seinem Gefolge auf.62 Isaak wohnte zu der Zeit im südlichsten Teil des Landes in der Nähe des Brunnens Lahai-Roi.[4] (1Mo 16,14)63 Eines Abends, als er gerade auf dem Feld war,[5] sah er auf einmal Kamele daherkommen.64 Auch Rebekka hatte Isaak erblickt. Schnell stieg sie vom Kamel und fragte den Verwalter Abrahams:65 »Wer ist der Mann, der uns dort entgegenkommt?« »Es ist mein Herr«, erwiderte er; und Rebekka bedeckte ihr Gesicht mit dem Schleier.66 Der Besitzverwalter erzählte Isaak, was alles geschehen war,67 und Isaak führte Rebekka in das Zelt seiner Mutter Sara. Er nahm sie zur Frau und gewann sie lieb. So wurde er über den Verlust seiner Mutter getröstet.

1.Mose 24

Neue Genfer Übersetzung

1 Abraham war inzwischen sehr alt geworden, und der HERR hatte ihn in jeder Hinsicht gesegnet.2 Eines Tages sagte Abraham zu seinem obersten Knecht, der seinen gesamten Besitz verwaltete: »Leg deine Hand zum Schwur zwischen meine Beine[1]! (1Mo 47,29)3 Schwöre mir beim HERRN, dem Gott über Himmel und Erde, dass du für meinen Sohn Isaak auf keinen Fall eine Frau aussuchst, die hier aus dem Land Kanaan stammt!4 Geh stattdessen in meine Heimat und such ihm eine Frau aus meiner Verwandtschaft.«5 »Vielleicht will die Frau gar nicht mit mir hierher kommen«, gab der Knecht zu bedenken. »Soll ich dann deinen Sohn in das Land zurückbringen, das du damals verlassen hast?«6 »Auf keinen Fall!« erwiderte Abraham. »Bring meinen Sohn nie wieder dorthin.7 Denn der HERR, der Gott des Himmels, hat mich aus meinem Elternhaus[2] und meiner Heimat weggeholt und mir mit einem Eid versprochen, meinen Nachkommen das Land Kanaan zu geben. Er wird seinen Engel vor dir herschicken, damit du eine Frau für meinen Sohn findest.8 Wenn die Frau nicht mitkommen will, bist du nicht mehr an deinen Schwur gebunden. Aber bring auf keinen Fall meinen Sohn in meine Heimat zurück!«9 Da legte der Knecht seine Hand zwischen Abrahams Beine und schwor seinem Herrn, alle Anweisungen zu befolgen.10 Er belud zehn Kamele Abrahams mit wertvollen Geschenken und machte sich auf den Weg nach Mesopotamien[3] in die Stadt, in der die Familie von Abrahams Bruder Nahor lebte.11 Als er dort ankam, ließ er die Kamele draußen vor der Stadt am Wasserbrunnen lagern. Es war gegen Abend, um die Zeit, wenn die Frauen herauskommen, um Wasser zu schöpfen.12 »HERR, du Gott meines Herrn Abraham«, betete er, »schenk mir heute Gelingen[4] und erfülle den Wunsch meines Herrn[5]!13 Ich stehe hier am Brunnen, und gleich kommen die jungen Frauen aus der Stadt, um Wasser zu schöpfen.14 Ich werde eine von ihnen bitten, mir aus ihrem Krug zu trinken zu geben. Wenn sie sagt: ›Trink nur, und ich werde auch für deine Kamele Wasser schöpfen‹, dann weiß ich: Das ist die Frau, die du für deinen Diener Isaak ausgewählt hast. Daran werde ich erkennen, dass du den Wunsch meines Herrn erfüllt hast[6]15 Kaum hatte er das Gebet beendet, da kam auch schon eine junge Frau mit einem Wasserkrug auf der Schulter aus der Stadt heraus. Es war Rebekka, die Tochter Betuëls. Betuëls Eltern waren Abrahams Bruder Nahor und dessen Frau Milka.16 Rebekka war sehr schön. Sie war noch nicht verheiratet, und kein Mann hatte mit ihr geschlafen. Sie stieg hinunter zum Brunnen und füllte ihren Krug mit Wasser. Als sie die Stufen am Brunnen wieder heraufstieg,17 ging der Knecht auf sie zu und bat: »Bitte gib mir einen Schluck Wasser aus deinem Krug!«18 »Gerne, mein Herr«, antwortete sie, nahm sofort den Krug von den Schultern und gab ihm zu trinken.19 Als sein Durst gestillt war, sagte sie: »Ich will auch für deine Kamele Wasser schöpfen, damit sie sich satt trinken können.«20 Rasch leerte sie ihren Krug in die Tränkrinne, eilte zum Brunnen und schöpfte so lange, bis alle Kamele genug getrunken hatten.21 Der Knecht beobachtete sie schweigend. Er war gespannt, ob der HERR seine Reise gelingen lassen würde.22 Als alle Kamele getrunken hatten, schenkte er Rebekka einen goldenen Nasenring, der sechs Gramm[7] wog, sowie zwei goldene Armreife zu jeweils 120 Gramm[8]23 und fragte sie: »Wer ist dein Vater? Gibt es vielleicht in seinem Haus für uns einen Platz zum Übernachten?«24 »Mein Vater heißt Betuël«, antwortete sie, »und meine Großeltern sind Nahor und Milka.25 Stroh und Futter haben wir genug«, fuhr sie fort, »und Platz zum Übernachten gibt es auch.«26 Da warf sich der Knecht nieder und betete zum HERRN:27 »Gepriesen seist du, HERR, du Gott meines Herrn Abraham! Du hast ihm deine Liebe erwiesen und alle Versprechen gehalten, die du ihm gegeben hast.[9] Und auch jetzt hast du mich geradewegs zum Haus seiner Verwandten geführt!«28 Rebekka lief schnell nach Hause[10] und erzählte ihrer Familie, was sie erlebt hatte.29 Rebekkas Bruder Laban lief sofort zu Abrahams Knecht hinaus an den Brunnen.30 Denn er hatte den Nasenring und die Armreife an Rebekka gesehen und ihren Bericht über das gehört, was der Mann zu ihr gesagt hatte. Als Laban am Brunnen ankam, wartete Abrahams Knecht immer noch dort bei den Kamelen.31 »Komm mit, du vom HERRN Gesegneter«, sagte Laban zu ihm. »Du brauchst nicht hier draußen zu stehen. Ich habe zu Hause schon alles für dich vorbereitet, und auch für die Kamele gibt es genügend Platz.«32 Da ging Abrahams Knecht mit. Man sattelte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter. Den Gästen brachte man Wasser, damit sie sich die Füße waschen konnten.33 Als man Abrahams Knecht das Essen auftischte, lehnte er ab und sagte: »Ich esse erst, wenn ich mein Anliegen vorgebracht habe.« »Dann sprich!«, erwiderte Laban.34 »Ich bin ein Knecht Abrahams«, begann er.35 »Der HERR hat meinen Herrn reich gesegnet und ihm großen Wohlstand geschenkt. Er hat ihm Schafe, Ziegen und Rinder gegeben, dazu Silber, Gold, Knechte, Mägde, Kamele und Esel.36 Sara, die Frau meines Herrn, hat ihm trotz ihres hohen Alters noch einen Sohn geschenkt, dem mein Herr seinen gesamten Besitz vermacht hat.37 Mein Herr hat mich einen Eid schwören lassen und mir befohlen: ›Such für meinen Sohn auf keinen Fall eine Frau, die hier aus Kanaan stammt.38 Geh stattdessen zu meinen Verwandten, zur Familie meines Vaters, und suche dort eine Frau für meinen Sohn.‹39 Als ich einwandte: ›Vielleicht will sie gar nicht mit mir kommen‹,40 erwiderte er: ›Der HERR, dem mein Leben gehört[11], wird dir seinen Engel zur Seite stellen. Mit seiner Hilfe wird es dir gelingen, für meinen Sohn eine Frau aus der Familie meines Vaters zu finden.41 Sollten meine Verwandten die Frau jedoch nicht mir dir ziehen lassen, dann – und nur dann – bist du von deinem Eid entbunden.‹42 Als ich heute an den Brunnen kam, betete ich: ›HERR, du Gott meines Herrn Abraham, bitte lass meine Reise gelingen!43 Ich stehe hier am Brunnen. Wenn gleich eine junge Frau herauskommt, um Wasser zu schöpfen, werde ich sie bitten, mir einen Schluck Wasser aus ihrem Krug zu geben.44 Wenn sie sagt: ›Trink nur, und auch für deine Kamele will ich Wasser schöpfen‹ – dann weiß ich: Sie ist die Frau, die du, HERR, für den Sohn meines Herrn bestimmt hast.‹45 Kaum hatte ich mein Gebet beendet, da kam auch schon Rebekka aus der Stadt mit einem Krug auf der Schulter. Sie stieg zum Brunnen hinunter und schöpfte Wasser. Ich bat sie, mir etwas zu trinken zu geben.46 Sofort nahm sie den Krug von ihrer Schulter und sagte: ›Gerne, und auch deinen Kamelen will ich Wasser geben.‹ Ich trank, und sie gab den Kamelen zu trinken.47 Als ich sie fragte, wer ihr Vater sei, antwortete sie: ›Mein Vater ist Betuël. Seine Eltern heißen Nahor und Milka.‹ Da legte ich ihr den Nasenring und die Armreife an.48 Dann kniete ich nieder, berührte mit meiner Stirn den Boden und dankte dem HERRN, dem Gott meines Herrn Abraham. Denn er hat meine Suche nach einer Frau für Abrahams Sohn so gelenkt, dass ich direkt auf die Enkelin seines Bruders gestoßen bin.49 Bitte lasst mich nun wissen, ob ihr meinem Herrn eure Gunst erweisen und seinen Wunsch erfüllen wollt. Wenn ihr nicht einwilligt, sagt es mir auch. Denn dann muss ich anderswo suchen.[12]«50 Laban und Betuël antworteten: »Der HERR hat es so gefügt, und darum können wir seine Entscheidung nur annehmen[13].51 Hier ist Rebekka, nimm sie mit! Sie soll den Sohn deines Herrn heiraten, wie der HERR es bestimmt hat.«52 Als der Knecht Abrahams das hörte, warf er sich zu Boden und betete den HERRN an.53 Dann packte er silberne und goldene Schmuckstücke und Kleider aus und gab sie Rebekka. Auch ihrem Bruder und ihrer Mutter überreichte er kostbare Geschenke.54 Danach aßen und tranken die Gäste und legten sich schlafen. Am nächsten Morgen sagte Abrahams Knecht: »Lasst mich nun zu meinem Herrn zurückkehren.«55 Rebekkas Bruder und ihre Mutter erwiderten: »Wir hätten das Mädchen gerne noch einige Zeit bei uns, wenigstens zehn Tage. Danach kann sie mit dir gehen.«56 Doch er entgegnete: »Haltet mich nicht auf! Der HERR hat meine Reise gelingen lassen. Lasst mich gehen, ich möchte zu meinem Herrn zurückkehren!«57 »Wir rufen das Mädchen«, sagten die beiden, »sie soll selbst entscheiden.«58 Sie riefen Rebekka und fragten: »Bist du damit einverstanden, mit diesem Mann fortzuziehen?« »Ja, ich komme mit!«, sagte sie.59 Da nahmen sie Abschied von Rebekka und der Dienerin, die Rebekka gestillt und aufgezogen hatte, sowie von Abrahams Knecht und seinen Begleitern.60 Sie segneten Rebekka und sagten: »Unsere Schwester! Du sollst die Stammmutter eines unzählbar großen Volkes werden![14] Mögen deine Nachkommen ihre Feinde besiegen und deren Städte erobern![15]«61 Rebekka und ihre Dienerinnen machten sich reisefertig und bestiegen ihre Kamele. Unter der Führung von Abrahams Knecht machten sie sich auf den Weg nach Kanaan.[16]62 Isaak wohnte damals im Süden des Landes. Er war gerade vom »Brunnen des Lebendigen, der mich sieht« zurückgekommen.[17]63 Gegen Abend ging er noch einmal aufs freie Feld hinaus, um seinen Gedanken nachzuhängen[18]. Als er aufschaute, sah er auf einmal eine Karawane mit Kamelen herankommen.64 Auch Rebekka hatte Ausschau gehalten und Isaak entdeckt. Schnell stieg sie vom Kamel herunter65 und fragte Abrahams Knecht: »Wer ist dieser Mann, der uns dort über die Felder entgegenläuft?« »Es ist mein Herr«, antwortete der Knecht. Da nahm sie ihren Schleier und verhüllte sich.66 Der Knecht erzählte Isaak alles, was auf der Reise geschehen war.67 Isaak führte Rebekka in das Zelt seiner verstorbenen Mutter Sara, und sie wurde seine Frau. Er liebte sie sehr und fand bei ihr Trost nach dem Verlust seiner Mutter.

1.Mose 24

Einheitsübersetzung 2016

1 Abraham war alt und hochbetagt; der HERR hatte Abraham in allem gesegnet.2 Da sagte Abraham zu seinem Knecht, dem Ältesten seines Hauses, der alles verwaltete, was ihm gehörte: Leg deine Hand unter meine Hüfte![1] (1Mo 47,29)3 Ich will dir einen Eid beim HERRN, dem Gott des Himmels und der Erde, abnehmen, dass du für meinen Sohn keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nimmst, in deren Mitte ich wohne.4 Du sollst vielmehr in mein Land und zu meiner Verwandtschaft gehen und eine Frau für meinen Sohn Isaak holen.5 Der Knecht entgegnete ihm: Vielleicht will aber die Frau mir gar nicht hierher in dieses Land folgen. Soll ich dann deinen Sohn in das Land zurückbringen, aus dem du ausgewandert bist? (1Mo 12,1)6 Hüte dich, antwortete ihm Abraham, meinen Sohn dorthin zurückzubringen!7 Der HERR, der Gott des Himmels, der mich aus dem Haus meines Vaters und aus dem Land meiner Verwandtschaft herausgenommen hat, der zu mir gesagt und mir geschworen hat: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land!, er wird seinen Engel vor dir hersenden und so wirst du von dort eine Frau für meinen Sohn mitbringen. (1Mo 13,14; 1Mo 15,17)8 Wenn dir aber die Frau nicht folgen will, dann bist du von dem Eid, den du mir geleistet hast, entbunden. Aber meinen Sohn darfst du auf keinen Fall dorthin zurückbringen.9 Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte seines Herrn Abraham und leistete ihm einen Eid darauf.10 Der Knecht nahm zehn von den Kamelen seines Herrn und machte sich mit allerlei kostbaren Sachen aus dem Besitz seines Herrn auf die Reise. Er brach auf und zog nach Mesopotamien in die Stadt Nahors.11 Vor der Stadt ließ er die Kamele am Brunnen lagern. Es war gegen Abend, um die Zeit, da die Frauen herauskommen, um Wasser zu schöpfen. (2Mo 2,16; 1Sam 9,11)12 Er sagte: HERR, Gott meines Herrn Abraham, lass mich heute Glück haben und erweise meinem Herrn Abraham Huld!13 Siehe, ich stehe an der Quelle und die Töchter der Stadtbewohner werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen.14 Das Mädchen, zu dem ich dann sage: Reich mir doch deinen Krug zum Trinken! und das antwortet: Trink nur, auch deine Kamele will ich tränken!, sie soll es sein, die du für deinen Knecht Isaak bestimmt hast. Daran werde ich erkennen, dass du meinem Herrn Huld erweist.15 Kaum hatte er aufgehört zu sprechen, siehe, da kam auch schon Rebekka heraus. Sie war dem Betuël geboren worden, dem Sohn der Milka, der Frau des Nahor, des Bruders Abrahams. Sie trug ihren Krug auf ihrer Schulter. (1Mo 11,27)16 Das Mädchen sah sehr schön aus, eine Jungfrau, die noch kein Mann erkannt hatte. Sie stieg zur Quelle hinab, füllte ihren Krug und kam herauf.17 Da lief der Knecht auf sie zu und sagte: Lass mich ein wenig Wasser aus deinem Krug trinken!18 Trink nur, mein Herr!, antwortete sie, ließ geschwind den Krug auf ihre Hand herab und gab ihm zu trinken.19 Nachdem sie ihm zu trinken gegeben hatte, sagte sie: Auch für deine Kamele will ich schöpfen, bis sie sich satt getrunken haben.20 Geschwind leerte sie ihren Krug an der Tränke und lief noch einmal an den Brunnen zum Schöpfen. So schöpfte sie für alle Kamele.21 Der Mann schaute ihr schweigend zu, um zu erkennen, ob der HERR seinen Weg gelingen ließe oder nicht.22 Als die Kamele sich satt getrunken hatten, nahm der Mann einen goldenen Nasenring, einen halben Schekel schwer, und zwei goldene Spangen für ihre Handgelenke, zehn Goldschekel schwer.23 Und er sagte: Wessen Tochter bist du? Sag mir doch, ob im Haus deines Vaters für uns Platz zum Übernachten ist!24 Sie antwortete ihm: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes der Milka und des Nahor. (1Mo 22,23)25 Weiter sagte sie zu ihm: Stroh und Futter haben wir reichlich, auch Platz zum Übernachten.26 Da verneigte sich der Mann, warf sich vor dem HERRN nieder27 und sagte: Gepriesen sei der HERR, der Gott meines Herrn Abraham, der meinem Herrn Huld und Treue nicht verweigert hat. Mich hat der HERR geradewegs zum Haus der Brüder meines Herrn geführt.28 Das Mädchen lief weg und erzählte im Haus seiner Mutter, was vorgefallen war.29 Rebekka hatte einen Bruder namens Laban. Laban eilte zu dem Mann hinaus an die Quelle.30 Als er nämlich den Nasenring und an den Handgelenken seiner Schwester die Spangen sah und als er die Worte seiner Schwester Rebekka hörte, wie sie sagte: So und so hat der Mann zu mir geredet, begab er sich zu dem Mann und siehe, der stand bei den Kamelen an der Quelle.31 Laban sagte zu ihm: Komm, du Gesegneter des HERRN! Warum stehst du hier draußen? Ich habe das Haus aufgeräumt und für die Kamele Platz gemacht.32 Da ging der Mann mit ins Haus. Man schirrte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter. Für ihn und die Männer in seiner Begleitung brachte man Wasser zum Füßewaschen.33 Als man ihm zu essen vorsetzte, sagte er: Ich esse nicht, bevor ich nicht mein Anliegen vorgebracht habe. Sie antworteten: Rede!34 Da berichtete er: Ein Knecht Abrahams bin ich.35 Der HERR hat meinen Herrn reichlich gesegnet, sodass er zu großem Vermögen gekommen ist. Er hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.36 Sara, die Frau meines Herrn, hat meinem Herrn noch in ihrem Alter einen Sohn geboren. Ihm hat er alles übergeben, was ihm gehört.37 Mein Herr hat mir den Eid abgenommen: Du darfst für meinen Sohn keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nehmen, in deren Land ich wohne.38 Reise vielmehr zum Haus meines Vaters und zu meiner Sippe und hol eine Frau für meinen Sohn!39 Ich entgegnete meinem Herrn: Vielleicht will aber die Frau nicht mitkommen.40 Darauf antwortete er mir: Der HERR, vor dem ich meinen Weg gegangen bin, wird dir seinen Engel mitschicken und deine Reise gelingen lassen. Du wirst schon eine Frau für meinen Sohn mitbringen aus meiner Sippe, aus dem Haus meines Vaters.41 Von dem Eid, den du mir geleistet hast, sollst du dann entbunden sein, wenn du zu meiner Sippe kommst und sie dir keine Frau geben. In diesem Fall bist du von dem Eid, den du mir geleistet hast, entbunden.42 So kam ich heute an die Quelle und sagte: HERR, Gott meines Herrn Abraham, lass doch meinen Weg gelingen, auf dem ich mich befinde.43 Siehe, ich stehe nun an der Quelle. Kommt ein Mädchen aus der Stadt heraus, um Wasser zu schöpfen, dann will ich sagen: Gib mir doch aus deinem Krug ein wenig Wasser zu trinken!44 Sagt sie zu mir: Trink nur! Auch für deine Kamele will ich schöpfen!, so soll es die Frau sein, die der HERR für den Sohn meines Herrn bestimmt hat.45 Kaum hatte ich so zu mir gesagt, kam auch schon Rebekka mit dem Krug auf der Schulter heraus, stieg zur Quelle hinunter und schöpfte. Ich redete sie an: Gib mir doch zu trinken!46 Da setzte sie geschwind ihren Krug ab und sagte: Trink nur! Auch deine Kamele will ich tränken. Ich trank und sie gab auch den Kamelen zu trinken.47 Als ich sie fragte: Wessen Tochter bist du?, antwortete sie: Die Tochter Betuëls, des Sohnes Nahors, den ihm Milka gebar. Da legte ich ihr den Ring an die Nase und die Spangen an ihre Handgelenke.48 Ich verneigte mich, warf mich vor dem HERRN nieder und pries den HERRN, den Gott meines Herrn Abraham, der mich in Treue hierher geführt hat, um die Tochter des Bruders meines Herrn für dessen Sohn zu holen.49 Jetzt aber sagt mir, ob ihr geneigt seid, meinem Herrn Huld und Treue zu erweisen. Wenn nicht, so gebt mir ebenfalls Bescheid, damit ich mich dann anderswohin wende.50 Daraufhin antworteten Laban und Betuël und sagten: Die Sache ist vom HERRN ausgegangen. Wir können dir dazu nichts sagen, weder Böses noch Gutes.51 Siehe, Rebekka steht vor dir. Nimm sie und geh! Sie soll die Frau des Sohnes deines Herrn werden, wie der HERR es gefügt hat.52 Als der Knecht Abrahams ihre Antwort hörte, warf er sich vor dem HERRN zur Erde nieder.53 Dann holte der Knecht Sachen aus Silber und Gold und Kleider hervor und schenkte sie Rebekka. Auch ihrem Bruder und ihrer Mutter überreichte er kostbare Geschenke.54 Er und die Männer seiner Begleitung aßen und tranken und blieben über Nacht. Als sie am Morgen aufstanden, sagte der Knecht: Entlasst mich jetzt zu meinem Herrn!55 Der Bruder Rebekkas und ihre Mutter antworteten: Das Mädchen soll noch einige Tage bei uns bleiben, etwa zehn Tage, dann mag sie sich auf die Reise begeben.[2]56 Haltet mich nicht zurück, antwortete er ihnen, da der HERR meinen Weg gelingen ließ! So entlasst mich denn, dass ich zu meinem Herrn gehe!57 Sie entgegneten: Wir wollen das Mädchen rufen und es selbst fragen.58 Sie riefen Rebekka und fragten sie: Willst du mit diesem Mann ziehen? Ja, antwortete sie.59 Da ließen sie ihre Schwester Rebekka und ihre Amme mit dem Knecht Abrahams und seinen Leuten ziehen.60 Sie segneten Rebekka und sagten zu ihr: Du, unsere Schwester, werde Mutter von tausendmal Zehntausend! / Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen. (1Mo 22,17)61 Rebekka brach mit ihren Mägden auf. Sie bestiegen die Kamele und folgten dem Mann. Der Knecht nahm Rebekka mit und trat die Rückreise an.62 Isaak war von einem Gang zum Brunnen Lahai-Roï gekommen. Er wohnte im Land des Negeb.[3] (1Mo 16,14)63 Isaak ging hinaus, um sich beim Anbruch des Abends auf dem Feld zu beschäftigen. Er erhob seine Augen und schaute hin, siehe, da kamen Kamele daher.64 Auch Rebekka erhob ihre Augen und sah Isaak. Sie ließ sich vom Kamel herunter65 und fragte den Knecht: Wer ist der Mann dort, der uns auf dem Feld entgegenkommt? Der Knecht erwiderte: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich.66 Der Knecht erzählte Isaak alles, was er ausgerichtet hatte.67 Isaak führte Rebekka in das Zelt seiner Mutter Sara. Er nahm sie zu sich und sie wurde seine Frau. Isaak gewann sie lieb und tröstete sich so über den Verlust seiner Mutter.

1.Mose 24

Neues Leben. Die Bibel

1 Abraham war inzwischen sehr alt geworden und der HERR hatte ihn in jeder Hinsicht gesegnet. (1Mo 12,2; 1Mo 24,35)2 Eines Tages sagte Abraham zu seinem ältesten Sklaven, der seinen Besitz verwaltete: (1Mo 47,29)3 »Schwöre[1] mir bei dem HERRN, dem Gott des Himmels und der Erde, dass du meinen Sohn nicht mit einer kanaanitischen Frau verheiratest. (1Mo 14,19)4 Gehe stattdessen in meine Heimat zu meinen Verwandten und suche dort eine Frau für meinen Sohn Isaak.« (1Mo 12,1)5 Der Verwalter wandte ein: »Aber was ist, wenn die Frau nicht mit mir in dieses Land kommen will? Soll ich Isaak dann in deine Heimat zurückbringen, die du ja verlassen hast?« (1Mo 24,39)6 »Nein!«, warnte ihn Abraham. »Bring meinen Sohn auf keinen Fall dorthin!7 Denn der HERR, der Gott des Himmels, hat mich aus meiner Heimat und meiner Verwandtschaft geholt. Und er hat mir mit einem Eid versprochen, dieses Land meinen Nachkommen zu geben. Er wird seinen Engel vor dir her schicken und dafür sorgen, dass du eine Frau für meinen Sohn findest. (1Mo 12,1; 1Mo 16,7; 1Mo 22,11; Röm 4,13; Gal 3,16)8 Wenn sie jedoch nicht mit dir kommen will, bist du nicht mehr an diesen Eid gebunden. Aber bringe meinen Sohn nicht dorthin zurück.«9 Da schwor[2] der Verwalter, die Anweisungen Abrahams auszuführen.10 Er belud zehn von den Kamelen seines Herrn mit wertvollen Geschenken, machte sich auf den Weg und ging nach Mesopotamien in die Stadt, in der sich Abrahams Bruder Nahor niedergelassen hatte. (1Mo 11,29; 5Mo 23,5)11 Dort ließ er die Kamele bei einem Brunnen vor der Stadt lagern. Es war Abend, um die Zeit, wenn die Frauen zum Wasserholen herauskommen. (1Mo 24,42)12 »HERR, Gott meines Herrn Abraham«, betete er, »lass meine Reise erfolgreich sein und sei gut zu meinem Herrn. (1Mo 24,27)13 Ich stehe hier neben diesem Brunnen und gleich kommen die jungen Frauen der Stadt heraus, um Wasser zu holen.14 Ich will eine von ihnen bitten: ›Gib mir bitte etwas aus deinem Krug zu trinken!‹ Wenn sie sagt: ›Trink nur. Ich werde auch deinen Kamelen zu trinken geben‹ – dann weiß ich, dass es diejenige ist, die du für Isaak ausgesucht hast. Daran werde ich erkennen, dass du meinem Herrn Gutes tust.« (Ri 6,17; 1Sam 14,10)15 Noch bevor er sein Gebet beendet hatte, kam Rebekka, die Tochter von Betuël, mit einem Wasserkrug auf der Schulter zum Brunnen. Betuël war der Sohn von Abrahams Bruder Nahor und dessen Frau Milka.16 Rebekka war sehr schön. Sie war noch nicht verheiratet und hatte noch mit keinem Mann geschlafen. Sie stieg hinunter zum Brunnen, füllte ihren Krug und kam wieder herauf. (1Mo 12,11; 1Mo 29,17)17 Schnell lief der Verwalter Abrahams zu ihr und bat sie: »Gib mir bitte ein wenig Wasser aus deinem Krug zu trinken.« (1Kön 17,10; Joh 4,7)18 »Trink, Herr«, antwortete Rebekka. Sie nahm sofort den Krug von ihrer Schulter und gab ihm zu trinken.19 Als er getrunken hatte, sagte sie: »Ich will auch für deine Kamele Wasser schöpfen, bis sie genug getrunken haben!« (1Mo 24,14)20 Und sie leerte den Krug schnell in die Wasserrinne und eilte wieder zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen. Sie schöpfte für alle Kamele.21 Schweigend beobachtete sie der Verwalter, um zu erkennen, ob seine Reise erfolgreich sein würde oder nicht.22 Als die Kamele getrunken hatten, schenkte er ihr einen goldenen Nasenring und zwei goldene Armreife[3]. (1Mo 24,47)23 »Wie heißt dein Vater?«, fragte er. »Sag mir doch: Habt ihr in eurem Haus vielleicht noch Platz, damit wir übernachten können?«24 »Mein Vater heißt Betuël«, antwortete sie. »Meine Großeltern sind Nahor und Milka. (1Mo 24,15)25 Ja, wir haben Platz zum Übernachten für euch und auch ausreichend Stroh und Futter für eure Kamele.«26 Da kniete der Verwalter nieder und betete den HERRN an: (2Mo 4,31)27 »Gelobt sei der HERR, der Gott meines Herrn Abraham«, betete er. »Du bist so treu und zuverlässig zu Abraham, denn du hast mich geradewegs zu den Verwandten meines Herrn geführt.« (1Mo 14,20; 1Mo 24,12)28-29 Die junge Frau lief schnell nach Hause, um zu erzählen, was geschehen war. (1Mo 25,20; 1Mo 29,5; 1Mo 29,12)30 Rebekka hatte einen Bruder namens Laban. Als dieser den Nasenring und die Armreife an seiner Schwester sah und hörte, was der Verwalter zu ihr gesagt hatte, lief er hinaus zum Brunnen, wo dieser noch immer mit seinen Kamelen wartete, (1Mo 24,10)31 und sagte zu ihm: »Komm zu uns, du Gesegneter des HERRN! Warum wartest du noch hier draußen vor der Stadt, wo ich doch eine Unterkunft für euch und einen Platz im Stall für die Kamele vorbereitet habe!« (1Mo 26,29)32 Da ging der Verwalter mit Laban ins Haus. Die Kamele wurden abgezäumt und für den Verwalter und die Männer, die bei ihm waren, wurde Wasser gebracht, um ihnen die Füße zu waschen.33 Dann wurde das Abendessen für sie aufgetragen. Abrahams Verwalter sagte jedoch: »Ich möchte nichts essen, bevor ich nicht mein Anliegen vorgetragen habe.« »In Ordnung«, sagte Laban. »Rede!«34 »Ich bin Abrahams Verwalter«, erklärte er. (1Mo 24,1)35 »Der HERR hat meinen Herrn reich gesegnet: Er hat ihn zu einem angesehenen Mann gemacht und ihm große Schaf-, Ziegen- und Rinderherden geschenkt und ein Vermögen an Silber und Gold, dazu viele Sklaven und Sklavinnen, Kamele und Esel. (1Mo 12,2)36 Sara, die Frau meines Herrn, hat ihm im hohen Alter noch einen Sohn geboren. Und mein Herr hat ihm alles vermacht, was ihm gehört. (1Mo 21,1; 1Mo 25,5)37 Mein Herr hat mich einen Eid schwören lassen und mir befohlen: ›Nimm meinem Sohn auf gar keinen Fall eine Frau von den Kanaanitern, in deren Land ich wohne. (1Mo 24,2)38 Reise stattdessen in meine Heimat zu meinen Verwandten und suche ihm dort eine Frau!‹39 ›Aber was ist, wenn die Frau nicht mit mir kommen will?‹, fragte ich ihn.40 Da sagte er zu mir: ›Der HERR, in dessen Gegenwart ich lebe, wird seinen Engel mit dir schicken und dafür sorgen, dass dein Vorhaben gelingt. Du wirst in meiner Verwandtschaft eine Frau für meinen Sohn finden. (1Mo 24,7)41 Du wirst deinen Schwur erfüllt haben, wenn du zu meinen Verwandten gehst. Und wenn man sie dir nicht geben will, so ist dein Schwur hinfällig.‹42 Als ich heute zu dem Brunnen kam, betete ich: ›O HERR, Gott meines Herrn Abraham: Lass meine Reise doch bitte erfolgreich sein!43 Ich stehe hier neben diesem Brunnen: Wenn gleich eine junge Frau aus der Stadt zum Brunnen kommt, um Wasser zu schöpfen, werde ich zu ihr sagen: ›Gib mir doch einen Schluck Wasser aus deinem Krug zu trinken.44 Wenn sie dann antwortet: ›Trink! Ich will auch für deine Kamele Wasser schöpfen!‹, dann weiß ich, HERR, dass es diejenige ist, die du für den Sohn meines Herrn ausgewählt hast.‹45 Noch bevor ich mein stilles Gebet beendet hatte, kam Rebekka mit einem Wasserkrug auf ihrer Schulter aus der Stadt. Sie stieg zum Brunnen hinunter und füllte den Krug mit Wasser. Dann bat ich sie: ›Bitte gib mir zu trinken.‹ (1Sam 1,13)46 Sofort nahm sie den Krug von ihrer Schulter und sagte: ›Trink! Ich will auch deinen Kamelen zu trinken geben.‹ Nachdem sie die Tiere getränkt hatte,47 fragte ich sie, wer ihr Vater sei. ›Ich bin die Tochter von Betuël, dem Sohn von Nahor und Milka‹, antwortete sie mir. Dann legte ich ihr den Nasenring und die Armreife an. (1Mo 24,23)48 Ich kniete nieder und betete den HERRN, den Gott meines Herrn Abraham, an und dankte ihm. Denn er hatte mich den richtigen Weg geführt, um die Enkelin des Bruders meines Herrn als Frau für seinen Sohn zu finden.49 Und nun sagt mir: Werdet ihr meinem Herrn Liebe und Treue erweisen oder nicht? Danach werde ich wissen, wie ich mich weiter zu verhalten habe.« (1Mo 47,29)50 Da antworteten Laban und Betuël: »Der HERR hat dich hierher geführt, was sollen wir also sagen? (Ps 118,23)51 Hier ist Rebekka. Nimm sie mit dir! Ja, sie soll den Sohn deines Herrn heiraten, wie der HERR es geführt hat.«52 Als der Verwalter Abrahams das hörte, warf er sich zu Boden und betete den HERRN an. (1Mo 24,26)53 Dann holte er Silber- und Goldschmuck und schöne Kleider für Rebekka aus seinem Gepäck. Auch ihrer Mutter und ihrem Bruder machte er wertvolle Geschenke.54 Der Verwalter und die Männer, die bei ihm waren, aßen und tranken und legten sich dann schlafen. Am nächsten Morgen standen sie früh auf und der Verwalter sagte: »Lasst mich noch heute aufbrechen und zu meinem Herrn zurückreisen.« (1Mo 30,25)55 »Lass Rebekka doch noch zehn Tage bei uns bleiben«, baten ihre Mutter und ihr Bruder. »Dann kann sie mit dir gehen.« (Ri 19,4)56 Doch er sagte: »Haltet mich nicht auf. Der HERR hat meiner Reise Gelingen geschenkt. Lasst mich gehen. Ich möchte zu meinem Herrn zurückkehren.«57 »Wir wollen Rebekka rufen«, antworteten sie, »und hören, wie sie darüber denkt.«58 Sie riefen Rebekka und fragten sie: »Willst du schon heute mit diesem Mann mitgehen?« Und sie antwortete: »Ja, ich will.«59 Da nahmen sie Abschied von Rebekka und ihrer Amme sowie Abrahams Verwalter und dessen Männern. (1Mo 35,8)60 Beim Aufbruch segneten sie Rebekka mit folgenden Worten: »Unsere Schwester, du sollst die Stammmutter von vielen Tausenden werden! Deine Nachkommen sollen alle ihre Feinde besiegen!« (1Mo 17,16; 1Mo 22,17)61-62 Rebekka und ihre Dienerinnen bestiegen die Kamele und machten sich gemeinsam mit Abrahams Verwalter auf den Weg. (1Mo 16,14)63 Isaak wohnte im Süden des Landes. Eines Abends machte er einen Spaziergang durch die Felder und hing dabei seinen Gedanken nach. Als er vom Brunnen Beer-Lahai-Roï[4] zurückkam, sah er auf einmal Kamele näher kommen. (Ps 119,15)64 Auch Rebekka hatte Isaak entdeckt und stieg schnell von ihrem Kamel.65 »Wer ist dieser Mann, der uns dort über die Felder entgegenkommt?«, fragte sie den Verwalter. Er antwortete: »Es ist mein Herr.« Da verhüllte Rebekka ihr Gesicht mit einem Schleier.66 Der Verwalter erzählte Isaak, wie die Reise verlaufen war.67 Isaak führte Rebekka in das Zelt seiner Mutter Sara und sie wurde seine Frau. Er liebte sie sehr und wurde so nach dem Tod seiner Mutter getröstet. (1Mo 23,1; 1Mo 25,20; 1Mo 29,18)

1.Mose 24

Menge Bibel

1 Als nun Abraham alt und hochbetagt geworden war und der HERR ihn in allem gesegnet hatte,2 sagte Abraham zu dem ältesten Knechte seines Hauses, der seinen gesamten Besitz zu verwalten hatte: »Lege deine Hand unter meine Hüfte:3 ich will dir beim HERRN, dem Gott des Himmels und dem Gott der Erde, einen Eid abnehmen, daß du für meinen Sohn keine Frau aus den Töchtern der Kanaanäer nehmen willst, unter denen ich hier wohne;4 nein, du sollst in mein Vaterland und zu meiner Verwandtschaft gehen und dort um eine Frau für meinen Sohn Isaak werben!«5 Da antwortete ihm der Knecht: »Vielleicht wird das Weib mir in dieses Land nicht folgen wollen; soll ich alsdann deinen Sohn wieder in das Land zurückführen, aus dem du ausgewandert bist?«6 Abraham antwortete ihm: »Hüte dich wohl, meinen Sohn dorthin zurückzuführen!7 Der HERR, der Gott des Himmels, der mich aus meines Vaters Hause und aus meinem Heimatlande weggeführt und der mir zugesagt und mir zugeschworen hat: ›Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben‹ – der wird seinen Engel vor dir her senden, so daß du von dort eine Frau für meinen Sohn gewinnst.8 Wenn das Weib dir aber nicht folgen will, so sollst du von diesem mir geleisteten Eide entbunden sein; nur darfst du meinen Sohn nicht dorthin zurückführen!«9 Da legte der Knecht seine Hand seinem Herrn Abraham unter die Hüfte und leistete ihm in dieser Sache den verlangten Eid.10 Hierauf nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und allerlei Kostbarkeiten seines Herrn zu sich, machte sich auf den Weg und zog nach Mesopotamien nach der Stadt Nahors (Haran).11 Dort ließ er die Kamele draußen vor der Stadt bei dem Wasserbrunnen sich lagern zur Abendzeit, zu der Zeit, wo die Frauen herauszukommen pflegen, um Wasser zu holen.12 Dann betete er: »O HERR, du Gott meines Herrn Abraham! Laß es mir doch heute glücken und erweise meinem Herrn Abraham Gnade!13 Siehe, ich stehe jetzt hier bei der Quelle, und die Töchter der Stadtbewohner werden herauskommen, um Wasser zu holen.14 Wenn ich nun zu einem Mädchen sage: ›Neige, bitte, deinen Krug, damit ich trinke!‹ und sie mir dann antwortet: ›Trinke! Und auch deinen Kamelen will ich zu trinken geben!‹, so möge diese es sein, die du für deinen Knecht Isaak bestimmt hast; und daran will ich erkennen, daß du meinem Herrn Gnade erwiesen hast.«15 Er hatte noch nicht zu Ende geredet, da kam schon Rebekka[1] heraus, die Tochter Bethuels, der ein Sohn der Milka, der Frau Nahors, des Bruders Abrahams, war; sie trug ihren Krug auf der Schulter.16 Das Mädchen war von großer Schönheit und noch unverheiratet, eine Jungfrau; sie stieg zur Quelle hinab, füllte ihren Krug und kam wieder herauf.17 Da eilte der Knecht auf sie zu und sagte: »Laß mich doch ein wenig Wasser aus deinem Kruge trinken!«18 Sie antwortete: »Trinke, Herr!« und ließ sogleich ihren Krug (von der Schulter) auf ihre Hand herab und ließ ihn trinken.19 Als sie aber seinen Durst gestillt hatte, sagte sie: »Auch für deine Kamele will ich Wasser schöpfen, bis sie sich satt getrunken haben.«20 Mit diesen Worten goß sie ihren Krug eilends in die Tränkrinne aus, lief dann nochmals zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen, und schöpfte so für alle seine Kamele,21 während jener ihr verwundert zusah, ohne jedoch ein Wort zu sagen, um zu erkennen, ob der HERR Glück zu seiner Reise gegeben habe oder nicht.22 Als nun die Kamele sich satt getrunken hatten, nahm der Mann einen goldenen Nasenring, einen halben Schekel schwer, und zwei Spangen für ihre Arme, zehn Schekel Goldes schwer,23 und fragte sie: »Wessen Tochter bist du? Teile es mir doch mit! Ist wohl im Hause deines Vaters Platz für uns zum Übernachten?«24 Sie antwortete ihm: »Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat.« (1Mo 22,23)25 Dann fuhr sie fort: »Sowohl Stroh als auch Futter haben wir in Menge und auch Platz zum Übernachten.«26 Da verneigte sich der Mann, warf sich vor dem HERRN nieder27 und rief aus: »Gepriesen sei der HERR, der Gott meines Herrn Abraham, der seine Güte und Treue meinem Herrn nicht entzogen hat! Gerades Weges zum Hause des Verwandten[2] meines Herrn hat mich der Ewige geführt!«28 Das Mädchen aber war unterdessen hingelaufen und hatte im Hause ihrer Mutter alles erzählt, was sich zugetragen hatte.29 Nun hatte Rebekka einen Bruder namens Laban; dieser eilte zu dem Manne hinaus an die Quelle.30 Sobald er nämlich den Nasenring und die Spangen an den Armen seiner Schwester erblickt und seine Schwester Rebekka hatte erzählen hören, was der Mann zu ihr gesagt habe, ging er zu dem Manne hinaus, der immer noch bei den Kamelen an der Quelle stand.31 Er sagte nun zu ihm: »Komm in mein Haus, du Gesegneter des HERRN! Warum stehst du hier draußen? Ich habe das Haus schon aufräumen lassen und Platz für die Kamele geschafft!«32 So kam denn der Mann in das Haus; dort zäumte Laban die Kamele ab, gab ihnen Stroh und Futter und brachte ihm sowie den Leuten, die bei ihm waren, Wasser zum Waschen der Füße.33 Als man ihm aber zu essen vorsetzte, sagte er: »Ich werde nicht eher essen, als bis ich meine Sache[3] vorgetragen habe.« Jener erwiderte: »So rede!«34 Da berichtete er: »Ich bin ein Knecht Abrahams.35 Gott der HERR hat meinen Herrn außerordentlich gesegnet, so daß er reich geworden ist; denn er hat ihm Kleinvieh und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.36 Dazu hat Sara, die Frau meines Herrn, ihm noch in ihrem Alter einen Sohn geboren; dem hat er alles übergeben, was er besitzt.37 Nun hat mein Herr mir folgenden Eid abgenommen: ›Du darfst meinem Sohne keine Frau aus den Töchtern der Kanaanäer nehmen, in deren Lande ich wohne,38 sondern sollst zu meines Vaters Hause und zu meiner Verwandtschaft ziehen, um für meinen Sohn dort eine Frau zu nehmen.‹39 Ich entgegnete meinem Herrn: ›Vielleicht wird das Weib mir nicht folgen wollen.‹40 Da erwiderte er mir: ›Gott der HERR, vor dessen Angesicht ich gewandelt bin, wird seinen Engel mit dir senden und dir Glück zu deiner Reise geben, damit du für meinen Sohn eine Frau aus meiner Verwandtschaft, und zwar aus dem Hause meines Vaters, gewinnst.41 Dann sollst du von dem mir geleisteten Eid entbunden sein, wenn du zu meiner Verwandtschaft kommst und man sie dir dort nicht geben will – dann bist du von dem mir geleisteten Eid entbunden.‹42 Nun bin ich heute zu der Quelle gekommen und habe gebetet: ›O HERR, du Gott meines Herrn Abraham! wenn du doch Glück zu der Reise geben möchtest, auf der ich mich jetzt befinde!43 Siehe, ich stehe jetzt hier an der Quelle. Laß es doch geschehen, daß das Mädchen, das herauskommt, um Wasser zu holen, und zu der ich sage: Gib mir, bitte, ein wenig Wasser aus deinem Kruge zu trinken!,44 daß die mir dann antwortet: Trinke du selbst, und auch für deine Kamele will ich Wasser schöpfen! – so möge diese es sein, die Gott der HERR dem Sohne meines Herrn zur Frau bestimmt hat!‹45 Ich hatte dieses bei mir noch nicht zu Ende geredet, da kam auch schon Rebekka aus dem Orte heraus mit ihrem Kruge auf ihrer Schulter; sie stieg zur Quelle hinab und schöpfte Wasser. Da bat ich sie: ›Gib mir, bitte, zu trinken!‹46 Sogleich ließ sie ihren Krug (von der Schulter) herab und sagte: ›Trinke, und auch deinen Kamelen will ich zu trinken geben!‹ Da trank ich, und sie tränkte dann auch die Kamele.47 Hierauf fragte ich sie, wessen Tochter sie sei, und sie antwortete: ›Die Tochter Bethuels, des Sohnes Nahors, den Milka ihm geboren hat.‹ Da legte ich ihr den Ring an die Nase und die Spangen an ihre Arme;48 dann verneigte ich mich vor Gott dem HERRN, warf mich vor ihm nieder und pries den HERRN, den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt hatte, um die Tochter des Verwandten[4] meines Herrn für seinen Sohn zu gewinnen.49 Und nun, wenn ihr meinem Herrn Liebe und Treue erweisen wollt, so sagt es mir! Wo nicht, so sagt es mir auch, damit ich mich zur Rechten oder zur Linken wende!«50 Da antworteten Laban und Bethuel: »Von Gott dem HERRN ist dies ausgegangen[5]: wir können dir nichts dazu sagen, weder ja noch nein.51 Rebekka steht dir zur Verfügung: nimm sie und ziehe hin, damit sie die Frau des Sohnes deines Herrn wird, wie Gott der HERR es bestimmt hat!«52 Sobald der Knecht Abrahams diese ihre Worte gehört hatte, verbeugte er sich vor Gott dem HERRN bis auf die Erde;53 dann holte er silberne und goldene Geräte[6] und Gewänder hervor und schenkte sie der Rebekka; auch ihrem Bruder und ihrer Mutter schenkte er Kostbarkeiten.54 Dann aßen und tranken sie, er und die Leute, die bei ihm waren, und blieben über Nacht da. Am andern Morgen aber, als sie aufgestanden waren, sagte er: »Laßt mich nun zu meinem Herrn ziehen!«55 Da erwiderten ihm ihr Bruder und ihre Mutter: »Laß doch das Mädchen noch einige Zeit oder (wenigstens) zehn Tage bei uns bleiben, dann magst du aufbrechen.«56 Doch er entgegnete ihnen: »Haltet mich nicht auf! Da Gott der HERR Glück zu meiner Reise gegeben hat, so laßt mich nun ziehen, damit ich zu meinem Herrn zurückkehre.«57 Da sagten sie: »Wir wollen das Mädchen rufen und sie selbst entscheiden lassen.«58 So riefen sie denn Rebekka und fragten sie: »Willst du mit diesem Manne ziehen?« Sie antwortete: »Ja, ich will mit ihm ziehen.«59 Da ließen sie ihre Schwester Rebekka samt ihrer Amme und ebenso den Knecht Abrahams samt seinen Leuten ziehen60 und segneten Rebekka mit den Worten: »Du, unsere Schwester, werde die Mutter von tausendmal Tausenden, und deine Nachkommen mögen die Tore ihrer Feinde besetzen[7]61 So machte sich denn Rebekka mit ihren Dienerinnen auf den Weg; sie setzten sich auf die Kamele und zogen hinter dem Manne her: der Knecht hatte Rebekka übernommen und zog von dannen.62 Isaak aber war gerade auf der Heimkehr von einem Gang nach dem ›Brunnen des Lebendigen, der mich sieht‹ (16,14); er wohnte nämlich im Südgau63 und war gegen Abend aufs Feld hinausgegangen, um mit seinen Gedanken allein zu sein. Als er nun aufblickte, sah er auf einmal Kamele daherkommen.64 Als nun auch Rebekka ihre Augen aufschlug und den Isaak erblickte, ließ[8] sie sich rasch vom Kamele herab65 und fragte den Knecht: »Wer ist der Mann dort, der uns auf dem Felde entgegenkommt?« Der Knecht antwortete: »Das ist mein Herr!« Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich.66 Der Knecht erzählte dann dem Isaak alles, wie es ihm ergangen war.67 Isaak aber führte Rebekka in das Zelt seiner (verstorbenen) Mutter Sara und nahm sie auf; sie wurde seine Frau, und er gewann sie lieb. So tröstete sich Isaak nach dem Hingang[9] seiner Mutter.

1.Mose 24

Neue evangelistische Übersetzung

1 Abraham war inzwischen sehr alt geworden, und Jahwe hatte ihn in jeder Hinsicht gesegnet.2 Da sagte Abraham zu seinem ältesten Diener, der alles verwaltete, was er besaß: "Du musst deine Hand ‹zum Schwur› zwischen meine Schenkel legen![1] (1Mo 47,29)3 Ich werde dich schwören lassen bei Jahwe, dem Gott des Himmels und der Erde, dass du meinem Sohn keine Frau auswählst, die hier aus dem Land Kanaan stammt.4 Du sollst in meine Heimat gehen und dort unter meiner Verwandtschaft eine Frau für meinen Sohn Isaak suchen!"5 Der Diener erwiderte: "Was soll ich aber tun, wenn die Frau mir nicht in dieses Land hier folgen will? Soll ich dann deinen Sohn in deine Heimat zurückbringen?"6 "Auf keinen Fall!", sagte Abraham. "Mein Sohn soll niemals dorthin zurück!7 Jahwe, der Gott des Himmels, der mich aus meiner Sippe und Heimat geholt, der mir geschworen hat, meinen Nachkommen[2] dieses Land hier zu geben, der wird seinen Engel vor dir herschicken, dass du eine Frau für meinen Sohn von dort holen kannst. (Gal 3,16)8 Wenn die Frau dir nicht folgen will, bist du von dem Schwur frei. Aber meinen Sohn darfst du nicht dorthin zurückbringen!"9 Da legte der Diener seine Hand zwischen die Schenkel seines Herrn Abraham und bekräftigte damit den Schwur.10 Dann nahm er zehn von den Kamelen seines Herrn und machte sich mit allerlei kostbaren Geschenken aus dem Besitz seines Herrn auf den Weg. Er reiste nach Mesopotamien[3] in die Stadt Nahors.11 In der Nähe des Brunnens vor der Stadt ließ er die Kamele niederknien. Es war gegen Abend um die Zeit, wenn die Frauen zum Wasserholen herauskommen.12 Dann betete er: "Jahwe, Gott meines Herrn Abraham, lass es mir doch heute gelingen und erfülle den Wunsch meines Herrn!13 Du siehst, ich stehe hier an der Quelle und gleich kommen die jungen Frauen aus der Stadt, um Wasser zu holen.14 Dann will ich eine von ihnen bitten: 'Neige doch deinen Krug, dass ich trinken kann!' Wenn sie dann sagt: 'Trink nur! Ich will auch deine Kamele tränken!', dann lass es die sein, die du für deinen Diener Isaak bestimmt hast. Daran werde ich erkennen, dass du meinem Herrn gnädig bist."15 Er hatte noch nicht zu Ende gebetet, als Rebekka mit einem Wasserkrug auf der Schulter aus der Stadt kam. Sie war die Tochter von Betuël und Enkelin von Milka, der Frau von Abrahams Bruder Nahor.16 Rebekka war sehr schön, eine unberührte junge Frau; noch hatte kein Mann mit ihr geschlafen. Sie stieg die Stufen zur Quelle hinunter, füllte ihren Krug und kam wieder herauf.17 Da lief der Diener ihr entgegen und sagte: "Lass mich doch ein wenig Wasser aus deinem Krug schlürfen!"18 "Trink nur, Herr!", sagte sie, nahm den Krug von der Schulter in die Hand und ließ ihn trinken.19 Als er genug getrunken hatte, sagte sie: "Ich will auch für deine Kamele schöpfen, bis sie ausreichend getränkt sind."20 Schnell goss sie ihren Krug in die Tränkrinne aus und eilte zur Quelle zurück. Sie schöpfte so lange, bis alle Kamele genug hatten.21 Der Mann beobachtete sie, schwieg aber, um zu sehen, ob Jahwe seine Reise gelingen lassen würde.22 Als alle Kamele genug hatten, holte er einen kostbaren[4] goldenen Nasenring heraus sowie zwei schwere[5] goldene Armreifen23 und fragte sie: "Wessen Tochter bist du? Und gibt es vielleicht im Haus deines Vaters einen Platz zum Übernachten für uns?"24 "Ich bin die Tochter von Betuël", erwiderte sie, "den Milka dem Nahor geboren hat.25 Wir haben jede Menge Stroh und Futter und auch Platz zum Übernachten."26 Da kniete sich der Mann hin, verbeugte sich vor Jahwe27 und betete: "Gepriesen sei Jahwe, der Gott meines Herrn Abraham! Er hat ihm seine Güte und Treue nicht entzogen, denn er hat mich zum Haus der Verwandten meines Herrn geführt."28 Das Mädchen war inzwischen ins Haus ihrer Mutter gelaufen und hatte alles erzählt.29 Nun hatte Rebekka einen Bruder namens Laban. Der lief gleich zu dem Mann an die Quelle hinaus,30 denn er hatte den Nasenring und die Armreifen an seiner Schwester gesehen und gehört, was sie von ihm erzählt hatte. Als er hinauskam, stand der Mann tatsächlich noch bei den Kamelen an der Quelle.31 "Komm herein zu uns!", rief Laban. "Du bist von Jahwe gesegnet. Warum bleibst du draußen? Ich habe schon alles herrichten lassen, und auch für die Kamele ist Platz!"32 Da ging der Mann mit ins Haus. Man sattelte die Kamele ab, gab ihnen Stroh und Futter und brachte ihm und seinen Männern Wasser, damit sie sich die Füße waschen konnten.33 Dann wurde ihm zu essen vorgesetzt. Doch er sagte: "Ich will nicht essen, bevor ich meine Botschaft ausgerichtet habe." – "Sprich!", sagte Laban.34 Er begann: "Ich bin Abrahams Diener.35 Jahwe hat meinen Herrn reich gesegnet und ihm ein großes Vermögen geschenkt. Er gab ihm Kleinvieh und Rinder, Silber und Gold, Sklaven und Sklavinnen, Kamele und Esel.36 Dazu hat Sara, die Frau meines Herrn, ihm noch im Alter einen Sohn geschenkt. Ihm hat er seinen ganzen Besitz vermacht.37 Nun hat mein Herr mich schwören lassen und mir aufgetragen: 'Du darfst meinem Sohn keine Frau auswählen, die hier aus dem Land Kanaan stammt,38 sondern du sollst zur Familie meines Vaters gehen und dort unter meiner Verwandtschaft eine Frau für meinen Sohn suchen!'39 Als ich einwandte, dass die Frau mir vielleicht nicht folgen will,40 sagte er zu mir: 'Jahwe, vor dem ich lebe, wird seinen Engel mit dir schicken und deine Reise gelingen lassen, dass du eine Frau für meinen Sohn aus meiner Verwandtschaft, der Familie meines Vaters, holen kannst.41 Wenn meine Verwandten dir die Frau nicht geben, bist du von dem Schwur frei.'42 So kam ich heute zu der Quelle und betete: 'Jahwe, Gott meines Herrn Abraham, lass doch meine Reise gelingen!43 Du siehst, ich stehe hier an der Quelle: Wenn jetzt eine junge Frau herauskommt, um Wasser zu holen, werde ich sie um einen Schluck Wasser aus ihrem Krug bitten.44 Wenn sie dann sagt: "Trink nur! Ich will auch deine Kamele tränken!", dann lass es die sein, die du für deinen Diener Isaak bestimmt hast.'45 Ich hatte in meinem Herzen noch nicht zu Ende gebetet, als Rebekka mit einem Wasserkrug auf der Schulter herauskam, zur Quelle hinunterstieg und Wasser schöpfte. Da sagte ich zu ihr: 'Gib mir doch etwas zu trinken!'46 Da nahm sie gleich den Krug von der Schulter und sagte: 'Trink nur, ich werde auch deine Kamele tränken!' Ich trank, und sie tränkte auch die Kamele.47 Als ich sie fragte, wessen Tochter sie sei, sagte sie: 'Ich bin die Tochter von Betuël, den Milka dem Nahor geboren hat.' Da legte ich den Ring an ihre Nase und die Reifen an ihre Arme.48 Dann kniete ich mich hin und verbeugte mich vor Jahwe. Ich dankte Jahwe, dem Gott meines Herrn Abraham, dass er mich in Treue den Weg geführt hat, dass ich die Tochter vom Bruder meines Herrn als Frau für seinen Sohn erbitten kann.49 Wenn ihr nun meinem Herrn Gunst und Vertrauen schenken wollt, sagt es mir! Und wenn nicht, sagt es mir auch! Dann werde ich anderswo suchen."50 Da antworteten Laban und Betuël: "Das hat Jahwe gefügt! Wir können weder Ja noch Nein dazu sagen.51 Hier ist Rebekka, nimm sie mit! Sie soll den Sohn deines Herrn heiraten, wie es Jahwe gefügt hat."52 Als Abrahams Diener das hörte, warf er sich auf die Erde und huldigte Jahwe.53 Dann packte er Silber- und Goldschmuck aus, holte festliche Kleider hervor und schenkte alles Rebekka. Auch ihrem Bruder und ihrer Mutter gab er kostbare Geschenke.54 Dann aß und trank er zusammen mit seinen Männern, und sie legten sich schlafen. Am nächsten Morgen sagte Abrahams Diener: "Lasst mich nun zu meinem Herrn zurückkehren!"55 Doch Rebekkas Bruder und ihre Mutter sagten: "Lass das Mädchen doch noch zehn Tage oder so bei uns bleiben, dann mag sie mit dir gehen!"56 Doch er erwiderte: "Haltet mich nicht auf, nachdem Jahwe meine Reise hat gelingen lassen. Lasst mich zu meinem Herrn zurückkehren!"57 Da sagten sie: "Wir rufen das Mädchen und fragen sie selbst!"58 Sie riefen Rebekka und fragten: "Willst du mit diesem Mann reisen?" – "Ja, das will ich", erwiderte sie.59 So verabschiedeten sie ihre Schwester Rebekka mit ihrer Amme und den Diener Abrahams mit seinen Männern.60 Sie segneten Rebekka mit den Worten: "Du, unsere Schwester, werde zu tausendmal Tausenden! Deine Nachkommen sollen siegreich sein und das Tor ihrer Feinde besetzen!"61 So brach Rebekka mit ihren Dienerinnen auf. Sie bestiegen die Kamele und folgten dem Mann. Der Diener nahm Rebekka mit und trat die Rückreise an.62 Isaak kam gerade von einem Gang zum Brunnen Beër-Lahai-Roï, denn er wohnte zu dieser Zeit im Negev. (1Mo 16,14)63 Am späten Nachmittag war er hinausgegangen, um mit seinen Gedanken allein zu sein. Da sah er auf einmal Kamele kommen.64 Auch Rebekka hatte Isaak erblickt. Sie glitt vom Kamel herab und fragte den Diener:65 "Wer ist der Mann, der uns dort über die Felder entgegenkommt?" – "Das ist mein Herr", erwiderte dieser. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich.66 Der Diener erzählte Isaak, wie alles gegangen war,67 und Isaak führte Rebekka ins Zelt seiner Mutter Sara. Er nahm sie zur Frau und gewann sie lieb und tröstete sich über den Verlust seiner Mutter.

1.Mose 24

King James Version

1 And Abraham was old, and well stricken in age: and the LORD had blessed Abraham in all things.2 And Abraham said unto his eldest servant of his house, that ruled over all that he had, Put, I pray thee, thy hand under my thigh:3 And I will make thee swear by the LORD, the God of heaven, and the God of the earth, that thou shalt not take a wife unto my son of the daughters of the Canaanites, among whom I dwell:4 But thou shalt go unto my country, and to my kindred, and take a wife unto my son Isaac.5 And the servant said unto him, Peradventure the woman will not be willing to follow me unto this land: must I needs bring thy son again unto the land from whence thou camest?6 And Abraham said unto him, Beware thou that thou bring not my son thither again.7 The LORD God of heaven, which took me from my father' house, and from the land of my kindred, and which spake unto me, and that sware unto me, saying, Unto thy seed will I give this land; he shall send his angel before thee, and thou shalt take a wife unto my son from thence.8 And if the woman will not be willing to follow thee, then thou shalt be clear from this my oath: only bring not my son thither again.9 And the servant put his hand under the thigh of Abraham his master, and sware to him concerning that matter.10 And the servant took ten camels of the camels of his master, and departed; for all the goods of his master were in his hand: and he arose, and went to Mesopotamia, unto the city of Nahor.11 And he made his camels to kneel down without the city by a well of water at the time of the evening, even the time that women go out to draw water .12 And he said, O LORD God of my master Abraham, I pray thee, send me good speed this day, and shew kindness unto my master Abraham.13 Behold, I stand here by the well of water; and the daughters of the men of the city come out to draw water:14 And let it come to pass, that the damsel to whom I shall say, Let down thy pitcher, I pray thee, that I may drink; and she shall say, Drink, and I will give thy camels drink also: let the same be she that thou hast appointed for thy servant Isaac; and thereby shall I know that thou hast shewed kindness unto my master.15 And it came to pass, before he had done speaking, that, behold, Rebekah came out, who was born to Bethuel, son of Milcah, the wife of Nahor, Abraham' brother, with her pitcher upon her shoulder.16 And the damsel was very fair to look upon, a virgin, neither had any man known her: and she went down to the well, and filled her pitcher, and came up.17 And the servant ran to meet her, and said, Let me, I pray thee, drink a little water of thy pitcher.18 And she said, Drink, my lord: and she hasted, and let down her pitcher upon her hand, and gave him drink.19 And when she had done giving him drink, she said, I will draw water for thy camels also, until they have done drinking.20 And she hasted, and emptied her pitcher into the trough, and ran again unto the well to draw water , and drew for all his camels.21 And the man wondering at her held his peace, to wit whether the LORD had made his journey prosperous or not.22 And it came to pass, as the camels had done drinking, that the man took a golden earring of half a shekel weight, and two bracelets for her hands of ten shekels weight of gold;23 And said, Whose daughter art thou? tell me, I pray thee: is there room in thy father' house for us to lodge in?24 And she said unto him, I am the daughter of Bethuel the son of Milcah, which she bare unto Nahor.25 She said moreover unto him, We have both straw and provender enough, and room to lodge in.26 And the man bowed down his head, and worshipped the LORD.27 And he said, Blessed be the LORD God of my master Abraham, who hath not left destitute my master of his mercy and his truth: I being in the way, the LORD led me to the house of my master' brethren.28 And the damsel ran, and told them of her mother' house these things.29 And Rebekah had a brother, and his name was Laban: and Laban ran out unto the man, unto the well.30 And it came to pass, when he saw the earring and bracelets upon his sister' hands, and when he heard the words of Rebekah his sister, saying, Thus spake the man unto me; that he came unto the man; and, behold, he stood by the camels at the well.31 And he said, Come in, thou blessed of the LORD; wherefore standest thou without? for I have prepared the house, and room for the camels.32 And the man came into the house: and he ungirded his camels, and gave straw and provender for the camels, and water to wash his feet, and the men' feet that were with him.33 And there was set meat before him to eat: but he said, I will not eat, until I have told mine errand. And he said, Speak on.34 And he said, I am Abraham' servant.35 And the LORD hath blessed my master greatly; and he is become great: and he hath given him flocks, and herds, and silver, and gold, and menservants, and maidservants, and camels, and asses.36 And Sarah my master' wife bare a son to my master when she was old: and unto him hath he given all that he hath.37 And my master made me swear, saying, Thou shalt not take a wife to my son of the daughters of the Canaanites, in whose land I dwell:38 But thou shalt go unto my father' house, and to my kindred, and take a wife unto my son.39 And I said unto my master, Peradventure the woman will not follow me.40 And he said unto me, The LORD, before whom I walk, will send his angel with thee, and prosper thy way; and thou shalt take a wife for my son of my kindred, and of my father' house:41 Then shalt thou be clear from this my oath, when thou comest to my kindred; and if they give not thee one , thou shalt be clear from my oath.42 And I came this day unto the well, and said, O LORD God of my master Abraham, if now thou do prosper my way which I go:43 Behold, I stand by the well of water; and it shall come to pass, that when the virgin cometh forth to draw water , and I say to her, Give me, I pray thee, a little water of thy pitcher to drink;44 And she say to me, Both drink thou, and I will also draw for thy camels: let the same be the woman whom the LORD hath appointed out for my master' son.45 And before I had done speaking in mine heart, behold, Rebekah came forth with her pitcher on her shoulder; and she went down unto the well, and drew water : and I said unto her, Let me drink, I pray thee.46 And she made haste, and let down her pitcher from her shoulder , and said, Drink, and I will give thy camels drink also: so I drank, and she made the camels drink also.47 And I asked her, and said, Whose daughter art thou? And she said, The daughter of Bethuel, Nahor' son, whom Milcah bare unto him: and I put the earring upon her face, and the bracelets upon her hands.48 And I bowed down my head, and worshipped the LORD, and blessed the LORD God of my master Abraham, which had led me in the right way to take my master' brother' daughter unto his son.49 And now if ye will deal kindly and truly with my master, tell me: and if not, tell me; that I may turn to the right hand, or to the left.50 Then Laban and Bethuel answered and said, The thing proceedeth from the LORD: we cannot speak unto thee bad or good.51 Behold, Rebekah is before thee, take her , and go, and let her be thy master' son' wife, as the LORD hath spoken.52 And it came to pass, that, when Abraham' servant heard their words, he worshipped the LORD, bowing himself to the earth.53 And the servant brought forth jewels of silver, and jewels of gold, and raiment, and gave them to Rebekah: he gave also to her brother and to her mother precious things.54 And they did eat and drink, he and the men that were with him, and tarried all night; and they rose up in the morning, and he said, Send me away unto my master.55 And her brother and her mother said, Let the damsel abide with us a few days, at the least ten; after that she shall go.56 And he said unto them, Hinder me not, seeing the LORD hath prospered my way; send me away that I may go to my master.57 And they said, We will call the damsel, and enquire at her mouth.58 And they called Rebekah, and said unto her, Wilt thou go with this man? And she said, I will go.59 And they sent away Rebekah their sister, and her nurse, and Abraham' servant, and his men.60 And they blessed Rebekah, and said unto her, Thou art our sister, be thou the mother of thousands of millions, and let thy seed possess the gate of those which hate them.61 And Rebekah arose, and her damsels, and they rode upon the camels, and followed the man: and the servant took Rebekah, and went his way.62 And Isaac came from the way of the well Lahairoi; for he dwelt in the south country.63 And Isaac went out to meditate in the field at the eventide: and he lifted up his eyes, and saw, and, behold, the camels were coming.64 And Rebekah lifted up her eyes, and when she saw Isaac, she lighted off the camel.65 For she had said unto the servant, What man is this that walketh in the field to meet us? And the servant had said, It is my master: therefore she took a vail, and covered herself.66 And the servant told Isaac all things that he had done.67 And Isaac brought her into his mother Sarah' tent, and took Rebekah, and she became his wife; and he loved her: and Isaac was comforted after his mother' death .