Ester 1

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und es geschah in den Tagen des Ahasveros[1] – das ist der Ahasveros, der von Indien bis nach Kusch über 127 Provinzen regierte –, (Est 8,9; Est 9,30; Dan 11,2)2 in jenen Tagen also, als der König Ahasveros auf seinem Königsthron saß, der in der Burg Susa war, (Neh 1,1)3 im dritten Jahr seiner Regierung, da veranstaltete er ein Gastmahl[2] für all seine Fürsten und Knechte, wobei das Heer[3] von Persien und Medien, die Vornehmen und Fürsten der Provinzen vor ihm waren (1Mo 40,20; Est 2,18; Est 3,7; Dan 5,1)4 ⟨und⟩ wobei er den Reichtum ⟨und⟩ die Herrlichkeit seines Königreiches und die glänzende Pracht seiner Größe viele Tage lang, 180 Tage, zur Schau stellte.5 Und als diese Tage zu Ende waren, veranstaltete der König für alles Volk, das sich in der Burg Susa befand, vom Größten bis zum Kleinsten, ein Gastmahl[4] von sieben Tagen im Hof des königlichen Palastgartens.6 Weißes Leinen, Baumwollstoffe und violetter Purpur waren mit Schnüren aus Byssus und rotem Purpur in silbernen Ringen und an Marmorsäulen[5] aufgehängt. Goldene und silberne Ruhelager ⟨standen⟩ auf einem Mosaikboden aus Bahat[6] und Marmor[7] und Darsteinen[8] und Socheret[9].7 Und die Getränke reichte man in goldenen Gefäßen, und die Gefäße waren ⟨alle⟩ voneinander verschieden; und königlichen Wein gab es in Menge, nach der Freigebigkeit[10] des Königs. (1Kön 10,21)8 Und als Trinkordnung galt: Keiner soll nötigen! Denn so hatte es der König für alle Vorsteher seines Hauses angeordnet, dass sie nach dem Belieben eines jeden tun sollten.9 Auch die Königin Wasti veranstaltete ein Gastmahl[11] für die Frauen im königlichen Haus, das dem König Ahasveros gehörte.10 Am siebten Tag, als das Herz des Königs vom Wein fröhlich war, befahl er Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta und Abagta, Setar und Karkas, den sieben Eunuchen[12], die den König Ahasveros persönlich bedienten[13], (Est 3,15; Est 7,9; Pred 10,19)11 die Königin Wasti mit dem königlichen Diadem vor den König kommen zu lassen, um den Völkern und Fürsten ihre Schönheit zu zeigen; denn sie war von schönem Aussehen.12 Aber die Königin Wasti weigerte sich, auf das Wort des Königs hin zu kommen, das ⟨ihr⟩ durch die Eunuchen[14] ⟨überbracht worden war⟩. Da wurde der König sehr zornig, und sein Zorn entbrannte in ihm. (Spr 19,12; 1Petr 3,1)13 Und der König sprach zu den Weisen, die die Zeiten[15] kannten – denn so ⟨kam gewöhnlich⟩ eine Angelegenheit des Königs vor alle Gesetzes- und Rechtskundigen, (1Chr 12,33; Dan 2,2)14 und die ihm am nächsten Stehenden waren Karschena, Schetar, Admata, Tarsis, Meres, Marsena, ⟨und⟩ Memuchan, die sieben Fürsten der Perser und Meder, die das Gesicht des Königs sahen, die den ersten Sitz im Königreich innehatten –: (Esr 7,14)15 Was ist nach dem Gesetz mit der Königin Wasti zu tun, dafür, dass sie den Befehl des Königs Ahasveros⟨, der⟩ durch die Eunuchen[16] ⟨überbracht worden ist,⟩ nicht befolgt hat?16 Da sprach Memuchan vor dem König und den Fürsten: Nicht allein am König hat sich die Königin Wasti vergangen, sondern auch an allen Fürsten und an allen Völkern, die in allen Provinzen des Königs Ahasveros ⟨wohnen⟩.17 Denn das Verhalten der Königin wird zu allen Frauen hinausdringen und ihre ⟨Ehe⟩herren in ihren Augen verächtlich machen, wenn man sagt: Der König Ahasveros befahl, die Königin Wasti vor ihn kommen zu lassen, aber sie kam nicht!18 Noch heute werden die Fürstinnen von Persien und Medien, die von dem Verhalten der Königin gehört haben, das allen Fürsten des Königs vorhalten; und es wird Verachtung und Verdruss genug geben.19 Wenn es dem König recht ist, gehe ein königlicher Erlass von ihm aus, und er werde geschrieben in die Gesetze der Perser und Meder, und ⟨zwar⟩ unwiderruflich[17]: Wasti darf nicht mehr vor den König Ahasveros kommen! Ihre Königswürde aber gebe der König einer anderen, die besser ist als sie. (Est 2,1; Est 8,8; Dan 6,9)20 Und wird man den Befehl des Königs, den er erlassen wird, in seinem ganzen Königreich hören – es ist wirklich groß –, dann werden alle Frauen ihren ⟨Ehe⟩herren Ehre geben, vom Größten bis zum Kleinsten. (Eph 5,33)21 Das Wort war gut in den Augen des Königs und der Fürsten, und der König handelte nach dem Wort Memuchans.22 Er sandte Briefe an alle Provinzen des Königs, an jede Provinz in ihrer Schrift und an jedes Volk in seiner Sprache, dass jeder Mann Herr in seinem Hause sei und dass er in der Sprache seines Volkes reden solle. (Est 3,12; Est 8,9; 1Tim 2,12; 1Petr 3,6)

Ester 1

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 [1] Zu den Zeiten des Ahasveros[2], der König war von Indien bis Kusch über hundertsiebenundzwanzig Provinzen,2 als er auf seinem königlichen Thron saß in der Festung Susa,3 im dritten Jahr seiner Herrschaft, machte er ein Festmahl für alle seine Fürsten und Großen, die Heerführer von Persien und Medien, die Edlen und Obersten in seinen Provinzen,4 damit er sehen ließe den herrlichen Reichtum seines Königtums und die köstliche Pracht seiner Majestät viele Tage lang, hundertachtzig Tage.5 Und als die Tage um waren, machte der König ein Festmahl für alles Volk, das in der Festung Susa war, vom Größten bis zum Kleinsten, sieben Tage lang im Hofe des Gartens beim königlichen Palast.6 Da hingen weiße, rote und blaue Tücher, mit leinenen und scharlachroten Schnüren eingefasst, in silbernen Ringen an Marmorsäulen. Da waren Polster, golden und silbern, auf grünem, weißem, gelbem und schwarzem Marmor.7 Und die Getränke trug man auf in goldenen Gefäßen, von denen keins wie das andere war, königlichen Wein in Menge nach königlicher Weise.8 Und man schrieb niemand vor, was er trinken sollte; denn der König hatte allen Vorstehern in seinem Palast befohlen, den Wunsch eines jeden zu erfüllen.9 Und die Königin Waschti machte auch ein Festmahl für die Frauen im königlichen Palast des Königs Ahasveros.10 Und am siebenten Tage, als der König guter Dinge war vom Wein, befahl er Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta, Abagta, Setar und Karkas, den sieben Kämmerern, die vor dem König Ahasveros dienten,11 dass sie die Königin Waschti mit ihrer königlichen Krone holen sollten vor den König, um dem Volk und den Fürsten ihre Schönheit zu zeigen; denn sie war schön.12 Aber die Königin Waschti wollte nicht kommen, wie der König durch seine Kämmerer geboten hatte. Da wurde der König sehr zornig, und sein Grimm entbrannte in ihm.13 Und der König sprach zu den Weisen, die sich auf die Gesetze verstanden – denn des Königs Sachen mussten vor alle kommen, die sich auf Recht und Gesetz verstanden;14 unter ihnen waren ihm am nächsten Karschena, Schetar, Admata, Tarsis, Meres, Marsena und Memuchan, die sieben Fürsten der Perser und Meder, die das Angesicht des Königs sehen durften und obenan saßen im Königreich –:15 Was soll man nach dem Gesetz mit der Königin Waschti tun, weil sie nicht getan hat, wie der König durch seine Kämmerer geboten hatte?16 Da sprach Memuchan vor dem König und den Fürsten: Die Königin Waschti hat sich nicht allein an dem König verfehlt, sondern auch an allen Fürsten und an allen Völkern in allen Provinzen des Königs Ahasveros.17 Denn es wird diese Tat der Königin allen Frauen bekannt werden, sodass sie ihre Männer verachten und sagen: Der König Ahasveros gebot der Königin Waschti, vor ihn zu kommen; aber sie wollte nicht.18 Dann werden die Fürstinnen in Persien und Medien auch so sagen zu allen Fürsten des Königs, wenn sie von dieser Tat der Königin hören; und es wird Verachtung und Zorn genug geben.19 Gefällt es dem König, so lasse man ein königliches Gebot von ihm ausgehen und unter die Gesetze der Perser und Meder aufnehmen, sodass man es nicht aufheben darf, dass Waschti nicht mehr vor den König Ahasveros kommen dürfe und der König ihre königliche Würde einer andern geben solle, die besser ist als sie. (Dan 6,9)20 Und wenn dieser Erlass des Königs, den er geben wird, bekannt würde in seinem ganzen Reich, welches groß ist, so würden alle Frauen ihre Männer in Ehren halten bei Hoch und Niedrig.21 Das gefiel dem König und den Fürsten, und der König tat nach dem Wort Memuchans.22 Da wurden Schreiben ausgesandt in alle Provinzen des Königs, in jede Provinz nach ihrer Schrift und zu jedem Volk nach seiner Sprache, dass ein jeder Mann der Herr in seinem Hause sei; und man sagte es in der Sprache seines Volkes. (Est 3,12; Est 8,9)

Ester 1

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Es war zur Zeit des Artaxerxes, jenes Artaxerxes, der von Indien bis Kusch über hundertsiebenundzwanzig Provinzen herrschte.2 Damals, als König Artaxerxes in der Burg Susa den Thron seines Reiches bestiegen hatte,3 im dritten Jahr seiner Herrschaft, gab er ein Festmahl für alle seine Fürsten und Beamten. Die Heeresmacht von Persien und Medien, die Vornehmen und die Statthalter der Provinzen waren erschienen4 und er stellte viele Tage lang seinen ganzen Reichtum und seine königliche Pracht, seine Herrlichkeit und seinen ungeheuren Prunk zur Schau, hundertachtzig Tage lang.5 Am Ende dieser Tage gab der König allen, die in der Burg Susa waren, vom Größten bis zum Geringsten, sieben Tage lang im Hofgarten des Palastes ein Festmahl.6 Weißes Leinen, violetter Purpurstoff und andere feine Gewebe waren mit weißen und roten Schnüren in silbernen Ringen an Alabastersäulen aufgehängt. Auf dem Mosaikboden aus Alabaster, weißem und buntem Marmor und Perlmuttsteinen standen goldene und silberne Ruhelager.7 Man trank aus goldenen Gefäßen, von denen keines den andern gleich war. Großzügig ließ der König seinen Wein ausschenken.8 Bei dem Gelage sollte keinerlei Zwang herrschen. Denn der König hatte seinen Palastbeamten befohlen: Jeder kann tun, was ihm beliebt.9 Auch Königin Waschti gab ein Festmahl für die Frauen, die im Palast des Königs Artaxerxes lebten.10 Als der König am siebten Tag vom Wein angeheitert war, befahl er Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta, Abagta, Setar und Karkas, den sieben Eunuchen, die ihn persönlich bedienten,11 Königin Waschti im königlichen Diadem vor den König zu bringen, damit das Volk und die Fürsten ihre Schönheit bewunderten; denn sie war sehr schön.12 Aber Waschti, die Königin, weigerte sich, dem Befehl des Königs, den die Eunuchen überbracht hatten, zu folgen und zu kommen. Da wurde der König erbost und es packte ihn großer Zorn.13 Er besprach sich mit den Weisen, die sich in der Geschichte auskennen; denn er pflegte seine Angelegenheiten vor den Kreis der Gesetzes- und Rechtskundigen zu bringen,14 die zu ihm Zutritt hatten, nämlich Karschena, Schetar, Admata, Tarschisch, Meres, Marsena, Memuchan, die sieben Fürsten Persiens und Mediens. Sie hatten freien Zugang zum König und nahmen den ersten Rang im Königreich ein.15 Er fragte: Was soll man nach dem Gesetz mit Waschti, der Königin, tun, nachdem sie dem Befehl des Königs Artaxerxes, den ihr die Eunuchen überbracht haben, nicht gefolgt ist?16 Da sagte Memuchan zum König und zu den Fürsten: Nicht nur gegen den König, sondern auch gegen alle Fürsten und alle Völker, die in all den Provinzen des Königs Artaxerxes leben, hat sich Königin Waschti verfehlt.17 Denn das Verhalten der Königin wird allen Frauen bekannt werden und sie werden die Achtung vor ihren Ehemännern verlieren und sagen: König Artaxerxes befahl der Königin Waschti, vor ihm zu erscheinen; aber sie kam nicht.18 Von heute an werden alle Fürstinnen Persiens und Mediens, die vom Verhalten der Königin hören, dies allen Fürsten des Königs vorhalten und es gibt viel Ärger und Verdruss.19 Wenn es dem König recht ist, möge ein unwiderruflicher königlicher Erlass ergehen, der in den Gesetzen der Perser und Meder aufgezeichnet wird: Waschti darf dem König Artaxerxes nicht mehr unter die Augen treten. Der König aber verleihe den Rang der Königin einer anderen, die würdiger ist als sie.20 Wenn die Anordnung, die der König erlässt, in seinem ganzen großen Reich bekannt wird, dann werden alle Frauen ihren Ehemännern, den vornehmsten wie den geringsten, die gebührende Achtung erweisen.21 Der Vorschlag gefiel dem König und den Fürsten und der König handelte nach Memuchans Worten.22 Er sandte Schreiben an alle königlichen Provinzen, an jede Provinz in ihrer eigenen Schrift und an jedes Volk in seiner Sprache, dass jeder Mann in seinem Hause herrsche und in der Sprache seines Volkes rede. (Est 3,12; Est 8,9)

Ester 1

Menge Bibel

1 Es begab sich unter der Regierung des Ahasveros – desselben Ahasveros, der von Indien bis Äthiopien über hundertundsiebenundzwanzig Provinzen herrschte –,2 zu jener Zeit also, als der König Ahasveros auf seinem Königsthron in der Burg[1] Susa saß,3 im dritten Jahre seiner Regierung: da veranstaltete er für alle seine Fürsten und Diener[2] ein Festmahl, wobei die persischen und medischen Heerführer, die Edlen und die höchsten Beamten der Provinzen vor ihm versammelt waren,4 indem er dabei den Reichtum seiner königlichen Herrlichkeit und die glanzvolle Pracht seiner Größe[3] viele Tage lang, nämlich hundertundachtzig Tage, zur Schau stellte.5 Als dann diese Tage zu Ende waren, veranstaltete der König für die gesamte Bewohnerschaft, die sich in der Residenz Susa befand, vom Größten bis zum Kleinsten, ein siebentägiges Festmahl auf dem Hofe vor dem königlichen Schloßgarten.6 Weiße und purpurblaue Vorhänge von Baumwolle waren mit Schnüren von Byssus und rotem Purpur mittels silberner Ringe an Marmorsäulen aufgehängt; Ruhepolster von schwerem, mit Gold- und Silberfäden durchwirktem Seidenzeug standen auf einem Pflaster aus Einlegewerk[4] von Alabaster, von weißem und dunkelfarbigem Marmor und Perlmutterstein.7 Die Getränke reichte man in goldenen Gefäßen, die an Formen immer wieder verschieden waren; und Wein aus des Königs Kellern war reichlich vorhanden, wie es der Freigebigkeit eines Königs entspricht.8 Das Trinken aber ging der Verordnung gemäß ohne jeden Zwang vor sich; denn der König hatte an alle seine Palastbeamten[5] die Weisung ergehen lassen, man solle jedem gestatten, es beim Trinken nach seinem Belieben zu halten. –9 Auch die Königin Wasthi veranstaltete ein Festmahl für die Frauen im Inneren des königlichen Palastes des Königs Ahasveros.10 Am siebten Tage nun, als der König durch den Wein in fröhliche Stimmung versetzt war, befahl er Mehuman, Bistha, Harbona, Bigtha und Abagtha, Sethar und Karkas, den sieben Kammerherren, die den Dienst beim König Ahasveros versahen,11 sie sollten die Königin Wasthi im Schmuck der Königskrone vor den König bringen, um den Völkern und Fürsten ihre Schönheit zu zeigen; denn sie war in der Tat eine schöne Frau.12 Doch die Königin Wasthi weigerte sich, auf den Befehl, den der König ihr durch die Kammerherren hatte zugehen lassen, zu erscheinen. Darüber ärgerte sich der König sehr und geriet in glühenden Zorn,13 so daß er den Weisen, die sich auf die Zeiten verstanden – denn so wurde jede den König betreffende Angelegenheit dem Rat[6] der Gesetz- und Rechtskundigen vorgelegt;14 unter diesen standen ihm Karsna, Sethar, Admatha, Tharsis, Meres, Marsna und Memuchan, die sieben persischen und medischen Fürsten, am nächsten, die jederzeit Zutritt zum Könige hatten und die erste Stelle im Reiche einnahmen –, die Frage vorlegte:15 »Wie ist nach dem Gesetz mit der Königin Wasthi zu verfahren dafür, daß sie dem Befehl, den der König Ahasveros ihr durch die Kammerherren hatte zugehen lassen, nicht nachgekommen ist?«16 Da antwortete Memuchan vor dem Könige und den Fürsten: »Nicht gegen den König allein hat sich die Königin Wasthi vergangen, sondern zugleich gegen alle Fürsten und alle Völker, die in sämtlichen Provinzen des Königs Ahasveros wohnen.17 Denn die Kunde von dem Verhalten der Königin wird zu allen Frauen dringen, und es werden ihnen ihre Eheherren verächtlich erscheinen, da sie sagen werden: ›Der König Ahasveros befahl, man solle die Königin Wasthi vor ihn bringen, aber sie kam nicht!‹18 Schon heute werden die persischen und medischen Fürstinnen, die von dem Verhalten der Königin Kenntnis erhalten haben, allen Fürsten des Königs davon erzählen, woraus dann Verachtung und Verdruß genug entstehen wird.19 Wenn es also dem König genehm ist, so möge eine königliche Verordnung von ihm ausgehen und unter die persischen und medischen Gesetze aufgenommen werden, und zwar mit unwiderruflicher Geltung, daß Wasthi vor dem König Ahasveros nicht mehr erscheinen dürfe, und der König möge ihre königliche Würde auf eine andere übertragen, die besser ist als sie.20 Wenn dann die Verfügung, die der König erlassen wird, in seinem ganzen Reiche, das ja groß ist, zu allgemeiner Kenntnis gelangt, so werden alle Frauen ihren Eheherren, vom größten bis zum kleinsten, die schuldige Ehre erweisen.«21 Dieser Vorschlag fand den Beifall des Königs und der Fürsten, und der König ging auf den Rat Memuchans ein.22 Er sandte also Erlasse in alle Provinzen des Königs, in jede Provinz nach ihrer Schrift und an jedes Volk in der betreffenden Sprache: jeder Mann solle Herr in seinem Hause sein und dürfe anordnen, was ihm beliebe (?).

Ester 1

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Zu der Zeit, als Xerxes König von Persien war, gehörten zu seinem Reich 127 Provinzen; sein Herrschaftsgebiet erstreckte sich von Indien bis nach Äthiopien.2 Er regierte von der Residenz Susa aus.3 In seinem 3. Regierungsjahr gab er ein rauschendes Fest für seine hohen Beamten und Würdenträger. Eingeladen waren die Heerführer von Persien und Medien, der Hofadel und die Statthalter der Provinzen.4 Sechs Monate lang stellte Xerxes die unvergleichliche Pracht seines Königreichs und seine große Macht zur Schau.5 Danach lud der König auch die Bewohner der Residenz Susa zu einem Fest. Alle, vom Vornehmsten bis zum Einfachsten, feierten sieben Tage lang im Hof des Palastgartens.6 Zwischen Marmorsäulen hingen weiße und violette Vorhänge aus wertvollen Baumwollstoffen und Leinen, befestigt mit weißen und purpurroten Schnüren und silbernen Ringen. Die Gäste lagen auf Kissen, die mit goldenem und silbernem Brokatstoff überzogen waren. Der Boden des Hofes bestand aus einem Mosaik von bunten, kostbaren Marmorsteinen und Perlmutt.7 Man trank aus goldenen Gefäßen, von denen keines dem anderen glich. Der König ließ edlen Wein in Hülle und Fülle ausschenken.8 Jeder konnte trinken, so viel er wollte. Denn der König hatte angeordnet, dass seine Diener sich ganz nach den Wünschen der Gäste richten sollten.9 Königin Wasti gab im Inneren des Palasts ein Fest für die Frauen.10 Am siebten Tag des Festes, als der König vom Wein angeheitert war, rief er die sieben Eunuchen zu sich, die ihn persönlich bedienten: Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta, Abagta, Setar und Karkas.11 Er befahl ihnen, die Königin zu holen, geschmückt mit dem königlichen Diadem. Denn er wollte seinen obersten Beamten und allen Gästen zeigen, wie wunderschön sie war.12 Doch Königin Wasti weigerte sich, der Aufforderung des Königs zu folgen. Da packte den König der Zorn.13 Er beriet sich sofort mit dem Rat der Weisen. Es waren geschichtskundige Männer und Rechtsgelehrte, die dem König bei allen Entscheidungen zur Seite standen.14 Sie hießen Karschena, Schetar, Admata, Tarsis, Meres, Marsena und Memuchan. Diese sieben Fürsten aus den Völkern der Meder und Perser waren die Vertrauten des Königs. Sie durften jederzeit zu ihm und nahmen nach ihm den ersten Rang im Königreich ein.15 »Was soll nach dem Gesetz mit Königin Wasti geschehen?«, fragte Xerxes. »Sie hat sich meinem Befehl widersetzt, den ihr meine Eunuchen überbracht haben.«16 Memuchan antwortete: »Königin Wasti ist nicht nur am König schuldig geworden, sondern auch an seinen Fürsten und am ganzen Volk in allen Provinzen des Reiches.17 Was sie getan hat, wird bei allen Frauen bekannt werden. Sie werden ihre Männer verachten und sagen: ›König Xerxes hat Königin Wasti befohlen, vor ihm zu erscheinen; aber sie kam einfach nicht!‹18 Noch heute werden sich die Frauen der Fürsten von Persien und Medien ihren Männern gegenüber genauso respektlos verhalten, sobald sie erfahren, was die Königin getan hat. Das wird viel böses Blut geben!19 Wenn es dem König gefällt, möge er in einem Erlass verkünden, dass Königin Wasti nie mehr zu ihm kommen darf. Dieser Befehl muss Teil der Gesetze der Meder und Perser werden, damit er nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Der König sollte eine andere Frau zur Königin erwählen, die sich dafür als würdig erweist.20 Wenn man diesen Erlass im ganzen Reich bekannt gibt, werden alle Frauen ihre Männer achten, in den einfachen wie in den vornehmen Familien.«21 Dieser Vorschlag gefiel dem König und seinen Fürsten. Wie Memuchan geraten hatte,22 schickte Xerxes einen Erlass in alle Provinzen seines Reiches. Jede Volksgruppe erhielt das Schreiben in ihrer eigenen Schrift und Sprache. So wollte der König dafür sorgen, dass jeder Mann in seinem Haus das Sagen hatte. Außerdem ordnete er an, in jeder Familie solle die Sprache des Mannes gesprochen werden.

Ester 1

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Und es geschah in den Tagen des Ahasveros[1] — desselben Ahasveros, der von Indien bis Äthiopien über 127 Provinzen regierte —, (Esr 4,6; Est 8,9; Dan 6,1)2 in jenen Tagen, als der König Ahasveros in der Königsburg[2] Susan auf seinem königlichen Thron saß, (Neh 1,1; Dan 8,2)3 im dritten Jahr seiner Regierung, da veranstaltete er für alle seine Fürsten und Knechte ein Festmahl, wobei die Gewaltigen von Persien und Medien, die Edlen und Obersten seiner Provinzen vor ihm waren, (1Mo 40,20; Est 1,14; Est 2,18; Dan 3,2; Dan 8,20; Mk 6,21; Lk 19,12)4 als er den Reichtum der Herrlichkeit seines Königreichs und die kostbare Pracht seiner Majestät viele Tage zur Schau stellte, nämlich 180 Tage lang. (2Chr 1,11; Hi 40,10; Ps 145,5; Ps 145,11; Jes 13,19; Jes 14,11; Dan 2,37)5 Und als diese Tage vollendet waren, veranstaltete der König ein Festmahl für das ganze Volk, das sich in der Burg Susan befand, für die Großen und die Kleinen, sieben Tage lang, im Hof des Gartens beim königlichen Palast. (Ri 14,17; 2Kön 21,18; 2Chr 7,8; Neh 3,15; Est 7,7; Joh 18,1; Joh 18,26; Joh 19,41)6 Da waren feine Vorhänge aus weißem Leinen und blauem Purpur mit Schnüren aus feinem weißem Leinen und rotem Purpur an silbernen Ringen und Säulen aus weißem Marmor aufgehängt. Goldene und silberne Ruhelager standen auf einem Steinpflaster aus grünem und weißem Marmor, Perlmutter und dunklem Marmor, (Est 7,8; Est 8,15; Hes 23,41; Am 6,4)7 und man reichte die Getränke aus goldenen Gefäßen, und die Gefäße waren voneinander verschieden, und königlichen Wein gab es in Menge, nach der Freigebigkeit des Königs. (Spr 20,1; Spr 23,29; Spr 31,4; Dan 1,5)8 Und das Trinken war der Verordnung gemäß ohne Zwang; denn so hatte der König es allen Vorstehern seines Palastes befohlen, dass man jedermann machen ließe, wie es ihm gefiele. (Spr 31,7; Hab 2,15; Joh 2,8)9 Auch die Königin Vasti veranstaltete ein Festmahl für die Frauen im königlichen Palast, der dem König Ahasveros gehörte. (Est 5,4; Est 5,8; Est 7,1)10 Und am siebten Tag, als das Herz des Königs vom Wein fröhlich war, befahl er Mehuman, Bista, Harbona, Bigta, Abagta, Setar und Karkas, den sieben Kämmerern, die vor dem König Ahasveros dienten, (2Kön 20,18; Est 7,9; Spr 20,1; Spr 31,4; Pred 10,19)11 die Königin Vasti mit der königlichen Krone vor den König zu bringen, um den Völkern und Fürsten ihre Schönheit zu zeigen, denn sie war von schöner Gestalt. (1Sam 25,3; Spr 31,30)12 Aber die Königin Vasti weigerte sich, auf den Befehl des Königs hin zu kommen, den er durch seine Kämmerer gegeben hatte. Da wurde der König sehr zornig, und sein Zorn entbrannte in ihm. (1Mo 3,16; Spr 14,29; Spr 16,14; Spr 16,32; Spr 19,12; 1Petr 3,1)13 Und der König sprach zu den Weisen, die sich auf die Zeiten verstanden — denn so kamen die Angelegenheiten des Königs vor alle Gesetzes- und Rechtskundigen, (1Chr 12,32; Dan 2,2; Mt 16,3)14 und ihm zunächst saßen Karschena, Setar, Admata, Tarsis, Meres, Marsena und Memuchan, die sieben Fürsten der Perser und Meder, die das Angesicht des Königs sahen und die ersten Stellen im Königreich einnahmen —: (2Kön 25,19; Esr 7,14; Mt 18,10; Offb 22,4)15 »Wie ist nach dem Gesetz mit der Königin Vasti zu verfahren, weil sie nicht nach dem Befehl des Königs Ahasveros gehandelt hat, der ihr durch die Kämmerer übermittelt wurde?« (Est 6,6)16 Da sprach Memuchan vor dem König und den Fürsten: »Die Königin Vasti hat sich nicht nur an dem König vergangen, sondern auch an allen Fürsten und an allen Völkern, die in allen Provinzen des Königs Ahasveros leben. (Apg 25,10; 1Kor 6,7)17 Denn das Verhalten der Königin wird allen Frauen bekannt werden, sodass ihre Männer in ihren Augen verächtlich werden, da es heißen wird: Der König Ahasveros befahl, dass die Königin Vasti vor ihn kommen sollte, aber sie kam nicht! (2Sam 6,16; Neh 2,19; Est 1,18; Eph 5,33)18 Das werden die Fürstinnen der Perser und Meder heute schon allen Fürsten des Königs erzählen, wenn sie von dem Verhalten der Königin hören, und daraus wird schon genug Verachtung und Verdruss entstehen! (Spr 19,13; Spr 27,15)19 Wenn es dem König gefällt, so soll ein königlicher Befehl von ihm ergehen und aufgezeichnet werden unter die Gesetze der Perser und Meder, damit er nicht bloß vorübergehend gilt: dass Vasti nicht mehr vor dem König Ahasveros erscheinen darf und dass der König ihre königliche Würde einer anderen gibt, die besser ist als sie. (1Sam 15,28; 1Kön 2,32; Est 1,21; Est 3,9; Est 8,5; Est 8,8; Dan 6,8)20 Wenn dann dieser Befehl des Königs, den er erlassen wird, in seinem ganzen Königreich, das groß ist, bekannt gemacht wird, so werden alle Frauen ihre Ehemänner in Ehren halten, vornehme und geringe!« (4Mo 15,15; 5Mo 21,21; Esr 10,7; Ps 100,1; Ps 103,21; Kol 3,18)21 Diese Rede gefiel dem König und den Fürsten; und der König handelte nach den Worten Memuchans; (1Mo 41,37; Est 1,19)22 und er sandte Briefe in alle Provinzen des Königs, in jede Provinz in ihrer Schrift und zu jedem Volk in seiner Sprache, dass jeder Mann Herr sein solle in seinem Haus. Das ließ er bekannt machen in der Sprache des jeweiligen Volkes. (1Mo 3,16; 1Mo 11,1; 1Mo 11,7; 1Mo 11,9; Est 3,12; Est 8,9; Dan 3,29; Apg 2,6; Apg 2,8; Eph 5,22; 1Petr 3,1; 1Petr 3,7; Offb 7,9; Offb 14,6)

Ester 1

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Und in den Tagen des Xerxes[1] - das ist jener Xerxes, der König war von Hoddu bis Kusch, über hundertsiebenundzwanzig Provinzen -, (Est 4,6; Est 8,9; Est 9,30)2 in jenen Tagen, als König Xerxes den Thron seines Königreichs bestiegen hatte, der in Schuschan, in der Burg, war, (Neh 1,1)3 im Jahr drei seiner Königsherrschaft, veranstaltete er ein Festmahl für alle seine Fürsten und seine Diener. Das Heer von Persien und Medien, die Vornehmen und die Fürsten der Provinzen waren bei ihm, (1Mo 40,20; Est 2,18; Est 3,7; Dan 5,1)4 als er während vieler Tage, hundertachtzig Tage, den Reichtum seines königlichen Prunks zur Schau stellte und die Pracht seiner majestätischen Grösse.5 Und als diese Tage vorüber waren, veranstaltete der König ein Festmahl für alles Volk, das sich in Schuschan, in der Burg, befand, vom Grössten bis zum Kleinsten, sieben Tage lang, im Hof am Garten des Palasts des Königs:6 Da gab es weisses, feines Leinentuch und blauen Purpur, mit Schnüren aus Byssus befestigt, und roten Purpur an Ringen aus Silber und Säulen aus Alabaster; Ruhelager aus Gold und Silber auf einem Mosaikfussboden aus smaragdfarbenem Marmor, Alabaster, Perlmutt und dunklen Mineralien;7 und die Getränke in Schalen aus Gold, und alle Schalen unterschieden sich voneinander, und es gab reichlich königlichen Wein, wie es der Grosszügigkeit des Königs entsprach. (1Kön 10,21)8 Und beim Trinken galt die Regel, dass niemand jemanden zu etwas drängen durfte. Denn so hatte der König es für jeden Grossen in seinem Haus bestimmt, dass jeder sich verhalten durfte, wie es ihm beliebte.9 Auch Waschti, die Königin, veranstaltete ein Festmahl, für die Frauen, im königlichen Haus, das König Xerxes gehörte.10 Am siebten Tag, als der König vom Wein frohen Herzens war, befahl er Mehuman, Biseta, Charbona, Bigta und Abagta, Setar und Karkas, den sieben Eunuchen, die König Xerxes bedienen durften, (Est 3,15; Spr 7,9; Spr 31,4)11 Waschti, die Königin, vor den König zu bringen, mit dem königlichen Kopfschmuck, um den Völkern und den Fürsten ihre Schönheit zu zeigen, denn sie war von anmutigem Aussehen.12 Königin Waschti aber weigerte sich, dem Wort des Königs, das durch die Eunuchen überbracht worden war, Folge zu leisten und zu kommen. Da wurde der König sehr zornig, und seine Wut entbrannte in ihm. (1Petr 3,1)13 Und der König sprach zu den Weisen, die sich auf die Zeiten verstanden - denn es war üblich, dass die Sache des Königs vor alle Gesetzes- und Rechtskundigen kam, (1Chr 12,33)14 und die ihm am nächsten standen, waren Karschena, Schetar, Admata, Tarschisch, Meres, Marsena, Memuchan, die sieben Fürsten von Persien und Medien, die das Angesicht des Königs sehen durften, die den obersten Sitz im Königreich hatten -: (Esr 7,14)15 Wie ist nach dem Gesetz mit der Königin Waschti zu verfahren, da sie den durch die Eunuchen überbrachten Befehl des Königs Xerxes nicht befolgt hat?16 Da sprach Memuchan vor dem König und den Fürsten: Nicht allein gegen den König hat Waschti, die Königin, sich verfehlt, sondern gegen alle Fürsten und gegen alle Völker, die in allen Provinzen des Königs Xerxes sind.17 Denn die Sache mit der Königin wird sich unter allen Frauen verbreiten; und es wird ihre Männer lächerlich machen in ihren Augen, wenn man sagt: König Xerxes hat befohlen, Waschti, die Königin, vor ihn zu bringen, sie aber ist nicht gekommen.18 Und noch heute werden die Fürstinnen von Persien und Medien, die von der Sache mit der Königin gehört haben, allen Fürsten des Königs davon erzählen; und es wird Geringschätzung und Verdruss zur Genüge geben.19 Wenn es dem König recht ist, soll ein königliches Wort von ihm ergehen, das in die Gesetze von Persien und Medien eingetragen wird und das unwiderruflich ist: Waschti darf nicht mehr vor König Xerxes kommen, und ihren königlichen Rang wird der König einer anderen geben, die besser ist als sie. (Est 8,8; Dan 2,1; Dan 6,9)20 Und die Anordnung des Königs, die der König in seinem gesamten Königreich, das so gross ist, erlassen wird, wird Gehör finden, und alle Frauen werden ihren Männern die Ehre erweisen, vom Grössten bis zum Kleinsten. (Eph 5,33)21 Und das Wort war gut in den Augen des Königs und der Fürsten, und der König handelte nach dem Wort Memuchans,22 und er sandte Schreiben in alle Provinzen des Königs, in Provinz um Provinz in je ihrer Schrift und an Volk um Volk in je seiner Sprache, jeder Mann müsse das Sagen haben in seinem Haus und dabei befehlen können in der Sprache seines Volks. (1Tim 2,12; 1Petr 3,6; 1Petr 3,12)

Ester 1

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Es war in der Zeit, als König Xerxes über das Perserreich herrschte, ein Reich aus 127 Provinzen, das von Indien bis Äthiopien reichte; (Esr 4,6)2 sein Königsthron stand in der Stadt Susa.3 In seinem dritten Regierungsjahr gab er ein Fest für alle führenden Männer des gesamten Reiches. Die hochrangigen Offiziere aus Persien und Medien, der hohe Adel und die Statthalter aller Provinzen nahmen daran teil.4 Volle sechs Monate stellte der König seine Macht und seinen unermesslichen Reichtum vor ihnen zur Schau.5 Anschließend veranstaltete der König ein Fest für alle Bewohner des Palastbezirks, vom vornehmsten bis zum geringsten. Sieben Tage lang wurde im Schlosspark gefeiert.6 Zwischen Alabastersäulen waren weiße und blaue Vorhänge aus kostbaren Stoffen aufgehängt, befestigt mit weißen und purpurroten Schnüren und silbernen Ringen. Polsterbetten mit goldenen und silbernen Füßen standen auf dem kostbaren Fußboden aus verschiedenfarbigen Steinplatten.7 Getrunken wurde aus goldenen Bechern, von denen keiner dem andern glich; Wein gab es in Fülle aus den königlichen Kellern.8 Alle konnten trinken, so viel sie wollten; aber niemand wurde dazu gezwungen. Der König hatte die Diener angewiesen, sich ganz nach den Wünschen der Gäste zu richten.9 Königin Waschti veranstaltete gleichzeitig im Palast des Königs ein Fest für die Frauen.10 Am siebten Tag des Festes rief König Xerxes die sieben Eunuchen zu sich, die ihn persönlich bedienten: Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta, Abagta, Setar und Karkas. In seiner Weinlaune befahl er ihnen,11 die Königin im Schmuck ihrer Krone herzubringen. Alle seine Gäste, die führenden Männer seines Reiches ebenso wie die Bewohner des Palastbezirks, sollten ihre außerordentliche Schönheit bewundern.12 Aber Königin Waschti weigerte sich, dem Befehl des Königs zu gehorchen. Da packte den König der Zorn.13 Sofort besprach er sich mit seinen Ratgebern, weisen Männern, die sich auf den Lauf der Gestirne verstanden und über das Recht Bescheid wussten.14 Es waren Karschena, Schetar, Admata, Tarschisch, Meres, Marsena und Memuchan. Diese sieben Fürsten der Perser und Meder hatten den höchsten Rang nach dem König. Sie waren seine engsten Vertrauten und durften jederzeit bei ihm vorsprechen. (Esr 7,14)15 Er sagte zu ihnen: »Ich habe meine Diener mit einem Befehl zur Königin Waschti gesandt, aber sie hat ihn nicht befolgt. Was soll nach dem Gesetz mit ihr geschehen?«16 Memuchan antwortete: »Königin Waschti hat sich nicht nur am König vergangen, sondern auch an seinen Fürsten, ja am ganzen Volk in allen Provinzen des Reiches.17 Was sie getan hat, wird sich unter allen Frauen herumsprechen. Sie werden auf ihre Männer herabsehen und sagen: ›König Xerxes befahl der Königin Waschti, vor ihm zu erscheinen; aber sie weigerte sich.‹18 Die Frauen der Fürsten im Reich haben es gehört und sie werden sich schon heute ihren Männern gegenüber darauf berufen. Das wird eine Menge böses Blut geben.19 Wenn der König es für richtig hält, sollte er einen königlichen Befehl erlassen, dass Waschti nie wieder vor ihm erscheinen darf. Dies müsste unter die Gesetze der Meder und Perser aufgenommen werden, die unwiderruflich sind. Und dann sollte der König an ihrer Stelle eine andere zur Königin machen, die diese Würde auch verdient. (Est 8,8; Dan 6,8; Dan 6,16)20 Wenn dieser Beschluss des Königs in seinem ganzen Reich bekannt wird, werden alle Frauen, von den vornehmsten bis zu den einfachsten Familien, ihren Männern den schuldigen Respekt erweisen.«21 Dem König und seinen Fürsten gefiel dieser Rat gut. Wie Memuchan vorgeschlagen hatte,22 schickte der König einen Erlass in alle Provinzen seines Reiches, jeweils in der Schrift und Sprache des betreffenden Landes. Auf diese Weise wollte er sicherstellen, dass jeder Mann in seinem Haus der Herr bleibt. (Est 3,12; Est 8,9)

Ester 1

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Folgendes ereignete sich in den Tagen von König Ahasveros[1]. Ahasveros herrschte über 127 Provinzen, die von Indien bis nach Kusch[2] reichten. (Esr 4,6; Est 8,9; Dan 8,2)2 Damals regierte er von der Burg Susa aus. (Neh 1,1)3 Im dritten Jahr seiner Herrschaft gab er ein Festmahl für alle seine Fürsten und Beamten, für die Befehlshaber der Heere Mediens und Persiens, für die Adligen und die Provinzverwalter. (Est 2,18)4 Das Fest dauerte sechs Monate[3] und war eine Zurschaustellung des unermesslichen Reichtums seines Königreiches und dessen unerhörter Pracht und Größe.5 Als diese Zeit vorüber war, gab der König ein Festmahl für alle Bewohner der Burg Susa – vom Höchsten bis zum Niedrigsten. Das Bankett dauerte sieben Tage und wurde im Garten des königlichen Palastes veranstaltet. (Est 7,7)6 Der Garten war mit kunstvoll gewobenen weißen und blauen Leinenvorhängen geschmückt, die mit Byssus- und Purpurbändern und mit silbernen Ringen an Marmorsäulen befestigt waren. Auf dem aus Porphyr, Marmor, Perlmutt und anderen kostbaren Steinen zusammengesetzten Mosaikboden standen goldene und silberne Sessel. (Hes 23,41; Am 6,4)7 Die Getränke wurden in goldenen Bechern gereicht, von denen keiner dem anderen glich, und der Wein aus dem königlichen Weinkeller floss in Strömen, wie der König es befohlen hatte. (Est 2,18)8 Der König hatte angeordnet, dass das Trinken zwanglos geschehen sollte: Er hatte seine Diener angewiesen jedem nach Wunsch aufzutragen.9 Königin Waschti gab zur gleichen Zeit ein Festmahl für die Frauen des Hofstaates von König Ahasveros.10 Am siebten Tag des Festes, als König Ahasveros schon vom vielen Wein in heiterer Stimmung war, befahl er Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta, Abagta, Setar und Karkas, den sieben Eunuchen, die ihn bedienten, (Ri 16,25; Dan 5,1)11 Königin Waschti zu ihm zu holen. Sie sollte ihre Königskrone tragen, um den Burgbewohnern und Fürsten ihre Schönheit vorzuführen, denn sie war eine sehr hübsche Frau.12 Doch als die Eunuchen Königin Waschti den Befehl des Königs überbrachten, weigerte sie sich zu kommen. Das erboste den König und sein Gesicht rötete sich vor Zorn.13 Er besprach sich mit seinen Beratern, die sich in Rechtsfragen auskannten, denn derartige Angelegenheiten des Königs wurden von der Gesamtheit der Gesetzes- und Rechtsgelehrten behandelt. (1Chr 12,33)14 Seine engsten Berater waren Karschena, Schetar, Admata, Tarsis, Meres, Marsena und Memuchan. Sie waren die sieben Fürsten Mediens und Persiens, die Zutritt zum König und die höchste Stellung im Königreich innehatten.15 »Was muss nach dem Gesetz mit Königin Waschti geschehen?«, fragte der König. »Sie widersetzte sich meinem Befehl, der ihr durch die Eunuchen überbracht worden war.«16 Memuchan antwortete dem König und den Fürsten: »Königin Waschti hat sich nicht nur gegen den König, sondern auch gegen alle Fürsten und Bürger in allen Provinzen des Königs Ahasveros verfehlt.17 Wenn das Verhalten der Königin bekannt wird, werden die Frauen überall anfangen, die Achtung vor ihren Männern zu verlieren. Sie werden sagen: ›König Ahasveros hat Königin Waschti befohlen zu ihm zu kommen, aber sie kam nicht.‹18 Noch heute werden die Frauen der Fürsten im ganzen medisch-persischen Reich, die von der Weigerung der Königin hören, mit ihren Männern darüber sprechen. Die Folgen werden Geringschätzung und großer Ärger sein.19 Wenn es Ihrer Majestät gefällt, schlagen wir vor, dass Sie ein Dekret erlassen und ein schriftliches Gesetz der Perser und Meder anordnen, das nicht aufgehoben werden darf. Dieses Gesetz soll Königin Waschti für immer aus der königlichen Gegenwart verbannen und festlegen, dass ihre Königswürde einer anderen gegeben wird, die würdiger ist als sie. (Est 8,8; Dan 6,9)20 Wenn dieser königliche Erlass im ganzen riesigen Reich veröffentlicht wird, werden die Ehemänner überall, ganz gleich welchen Ranges, von ihren Frauen mit dem gebührenden Respekt behandelt werden.«21 Der König und die Fürsten hielten diesen Rat für vernünftig, und der König tat, was Memuchan ihm vorgeschlagen hatte.22 Er sandte Briefe in alle Provinzen seines Reiches, die in der jeweiligen Landessprache und -schrift verfasst waren, um bekannt zu geben, dass jeder Mann Herr in seinem Haus sein und dort nur in seiner Sprache gesprochen werden solle. (Est 3,12; Est 8,9)

Ester 1

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Es war in der Zeit des Xerxes,[1] jenes persischen Königs, der von Indien bis Nubien[2] über 127 Provinzen regierte2 und dessen Thron in der befestigten Oberstadt von Susa[3] stand.3 In seinem dritten Regierungsjahr[4] gab er ein Fest[5] für alle Fürsten und Beamten seines Reiches. Auch die höchsten Offiziere des Heeres von Persien und Medien waren erschienen, der hohe Adel und die Statthalter der Provinzen.4 Volle 180 Tage lang stellte der König ihnen die Herrlichkeit seines Königtums und die strotzende Pracht seiner Größe zur Schau.5 Danach lud er auch alle Bewohner der Residenz Susa, vom Vornehmsten bis zum Geringsten, zu einem Fest ein. Sieben Tage lang wurde auf dem Platz zwischen Palast und Park gefeiert.6 Weiße und violette Vorhänge aus Baumwolle waren mit weißen und roten Schnüren an silbernen Stangen aufgehängt, die von Marmorsäulen getragen wurden. Auf dem Mosaikboden aus verschiedenfarbigen kostbaren Marmorsteinen und Perlmutt waren goldene und silberne Ruhelager aufgestellt.7 Die Getränke reichte man in goldenen Gefäßen, von denen keins dem anderen glich. Der Wein aus den königlichen Kellern floss in Strömen.8 Bei dem Gelage sollte keinerlei Zwang herrschen. Der König hatte seine Palastbeamten angewiesen, sich ganz nach den Wünschen der Gäste zu richten.9 Gleichzeitig veranstaltete Königin Waschti im Palast des Königs ein Fest für die Frauen.10 Am siebten Tag rief König Xerxes in einer Weinlaune die sieben Eunuchen[6] zu sich, die ihn persönlich bedienten. Es waren Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta und Abagta, Sethar und Karkas.11 Er befahl ihnen, die Königin im Schmuck ihrer Krone herzubringen. Das ganze Volk und die Fürsten sollten ihre außerordentliche Schönheit bewundern.12 Doch Königin Waschti weigerte sich, der Aufforderung zu folgen. Da erboste sich der König sehr; Zorn loderte in ihm auf.13 Gleich darauf besprach er sich mit den Weisen, die sich in der Geschichte auskannten, denn er pflegte seine Angelegenheiten vor die Gesetzes- und Rechtskundigen zu bringen.14 Seine engsten Vertrauten, die zu ihm Zutritt hatten und den ersten Rang im Königreich einnahmen, waren die sieben Fürsten von Persien und Medien: Karschena, Schetar, Admata, Tarschisch, Meres, Marsena und Memuchan.15 Er fragte sie: „Was soll nach dem Gesetz mit Königin Waschti geschehen? Sie hat sich einem durch die Eunuchen überbrachten Befehl[7] von König Xerxes widersetzt.“16 Da sagte Memuchan vor dem König und den Fürsten: „Die Königin Waschti hat sich nicht nur am König vergangen, sondern auch an allen Fürsten und am ganzen Volk in allen Provinzen des Königreiches.17 Was sie getan hat, wird sich unter allen Frauen herumsprechen. Sie werden die Achtung vor ihren Ehemännern verlieren, wenn man erzählt, dass die Königin Waschti sich weigerte, einem ausdrücklichen Befehl von König Xerxes zu folgen.18 Und wenn unsere Frauen von dem Verhalten der Königin gehört haben, werden sie es auch uns vorhalten. Das wird viel Ärger und Verdruss geben.19 Wenn es dem König recht ist, sollte ein unwiderruflicher königlicher Erlass herausgegeben werden, der ins Gesetz der Perser und Meder aufgenommen wird, dass Waschti nie wieder vor ihm erscheinen darf. Der König möge eine andere Frau zur Königin machen, die diese Würde auch verdient.20 Wenn man diesen Erlass des Königs in seinem ganzen Reich – so groß es auch ist – bekannt macht, werden alle Frauen, von den vornehmsten bis zu den geringsten, ihren Ehemännern den schuldigen Respekt erweisen.“21 Der Vorschlag gefiel dem König und den Fürsten. Wie Memuchan vorgeschlagen hatte,22 schickte der König Schreiben in alle Provinzen seines Reiches, jeweils in der Schrift und Sprache des betreffenden Landes. Jeder Mann sollte Herr in seinem Haus sein, und in jeder Familie sollte die Sprache des Mannes gesprochen werden.

Ester 1

Das Buch

von SCM Verlag

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