Hiobs Antwort: Anerkenntnis der unfassbaren Majestät Gottes
1Und Hiob antwortete und sagte: (Hi 3,2)2Wie hast du doch dem beigestanden, der keine Kraft hat, hast dem Arm geholfen[1], der nicht stark ist!3Wie hast du den beraten, der keine Weisheit hat, und Gelingen in Fülle offenbart! (Hi 12,2)4Wem hast du ⟨denn deine⟩ Worte mitgeteilt[2], und wessen Geist ist von dir ausgegangen?5⟨Vor Gott⟩ beben die Schatten unter dem Wasser und seinen Bewohnern.6Nackt ⟨liegt⟩ der Scheol vor ihm, und keine Hülle hat der Abgrund[3]. (Spr 15,11)7Er spannt den Norden[4] aus über der Leere, hängt die Erde auf über dem Nichts. (Hi 9,8; Ps 89,13; Jes 40,21)8In seine Wolken bindet er das Wasser ein, dass unter ihm das Gewölk nicht reißt. (1Mo 1,6; Hi 37,11; Spr 8,28; Spr 30,4)9Er versperrt den Anblick ⟨seines⟩ Thrones[5], indem er sein Gewölk darüber ausbreitet. (Ps 97,2)10Eine Schranke[6] hat er als Kreis über der Fläche des Wassers gezogen bis zum äußersten Ende von Licht und Finsternis[7]. (Hi 38,10)11Die Säulen des Himmels wanken und erstarren vor seinem Drohen. (2Sam 22,8; Nah 1,5)12Durch seine Kraft hat er das Meer erregt und durch seine Einsicht Rahab[8] zerschmettert. (Hi 9,13; Jes 51,15; Jer 31,35; Lk 21,25)13Durch seinen Hauch wird der Himmel heiter, seine Hand hat die schnelle Schlange durchbohrt. (Jes 27,1)14Siehe, das sind die Säume seiner Wege; und wie wenig[9] hören wir von ihm! Doch den Donner seiner Machttaten[10], wer versteht ihn? (Hi 11,7; Hi 37,5; Pred 11,5)
1Ijob antwortete:2»Du bist doch wirklich eine große Hilfe für einen kranken, schwachen Mann wie mich!3Du kannst so gut beraten, weißt so viel und gibst es gern an arme Narren weiter!4Wo hast du diese weisen Worte her? Sag, welcher Geist hat sie dir eingeblasen?5Sogar die Geister der Verstorbenen zittern dort in der Tiefe unterm Meeresboden.6Die Totenwelt liegt nackt vor Gottes Augen, kein Schleier deckt den Abgrund vor ihm zu. (Ps 139,8; Spr 15,11; Am 9,2)7Gott spannt das Zelt des Himmels aus im Leeren und überm Nichts hängt er die Erde auf.8Das Wasser speichert er in seinen Wolken, die nicht zerreißen trotz der großen Last.9In dichte Wolken hüllt er seinen Thron, damit kein Auge ihn erblicken kann.10Rund um die Meere zog er einen Kreis; dort liegt die Grenze zwischen Licht und Dunkel. (Spr 8,27)11Die Pfeiler, die den Himmel tragen, schwanken, Entsetzen packt sie, wenn Gott sie bedroht.12Mit seiner Kraft hat er das Meer besiegt und Rahab umgebracht durch seine Klugheit. (Hi 9,13; Jes 27,1)13Sein Atem hat den Himmel blank gefegt, den schnellen Drachen hat sein Arm durchbohrt.14Das alles ist der Saum von seinen Taten, ein schwaches Echo, das wir davon hören. Wie groß und mächtig muss Gott wirklich sein!« (Sir 43,32)
1Hiob erwiderte:2„Wie hilfst du doch der Schwachheit auf / und stehst der Ohnmacht bei!3Wie gut du Dummheit berätst / und großes Wissen offenbarst!4Wessen Weisheit verbreitest du da, / und wessen Geist entströmte dir?“
Ich zeige dir die Größe Gottes
5„Es zittern die Schatten vor Gott, / tief unter dem Wasser und seinen Bewohnern.6Das Grab ist nackt vor ihm, / keine Decke hüllt den Abgrund ein.7Er spannt den Norden aus über der Leere, / hängt die Erde auf über dem Nichts.8Er speichert das Wasser in seine Wolken, / und das Gewölk zerreißt nicht unter dem Gewicht.9Er versperrt den Anblick seines Thrones / und breitet sein Gewölk davor aus.10Er zieht eine Grenze über dem Wasser, / wo Licht mit Finsternis zusammentrifft.11Die Säulen des Himmels[1] wanken, / erstarren, wenn Gott sie bedroht.12Durch seine Kraft erregt er das Meer, / durch seine Einsicht zerschmettert er das Ungetüm.[2]13Der Himmel wird heiter durch seinen Hauch, / seine Hand durchbohrt die flüchtige Schlange.[3]14Das sind nur kleine Fingerzeige von dem, was er tut; / wir vernehmen ja nur ein Wispern von ihm. / Wer könnte denn den Donner seiner Macht verstehen?“