2.Mose 32

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Als nun das Volk sah, dass Mose säumte, vom Berg herabzukommen, versammelte sich das Volk zu Aaron, und sie sagten zu ihm: Auf! Mache uns Götter, die vor uns herziehen[1]! Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat – wir wissen nicht[2], was ihm geschehen ist. (2Mo 13,21; 2Mo 24,18; 2Mo 32,23; 5Mo 31,8; Apg 7,40)2 Und Aaron sagte zu ihnen: Reißt die goldenen Ringe ab, die an den Ohren eurer Frauen,[3] eurer Söhne[4] und eurer Töchter sind, und bringt sie zu mir!3 So riss sich denn das ganze Volk die goldenen Ringe ab, die an ihren Ohren ⟨hingen⟩, und sie brachten sie zu Aaron. (Jes 3,19)4 Der nahm ⟨alles⟩ aus ihrer Hand, formte es mit einem Meißel und machte ein gegossenes Kalb[5] daraus. Und sie sagten: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt haben[6]. (2Mo 20,4; Ri 8,24; 1Kön 12,28; Neh 9,18; Ps 106,19; Jes 46,6)5 Als Aaron ⟨das⟩ sah, baute er einen Altar vor ihm, und Aaron rief aus und sagte: Ein Fest für den HERRN ist morgen! (1Kön 12,32)6 So standen sie am folgenden Tag früh auf, opferten Brandopfer und brachten Heilsopfer[7] dar. Und das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken. Dann standen sie auf, um sich zu belustigen. (Apg 7,41; 1Kor 10,7)7 Da sprach der HERR zu Mose: Geh, steig hinab! Denn dein Volk, das du aus dem Land Ägypten heraufgeführt hast, hat schändlich[8] gehandelt. (2Mo 33,1; 5Mo 4,16; 5Mo 31,29; 2Chr 27,2; Jes 1,4; Hos 9,9)8 Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, sind vor ihm niedergefallen, haben ihm geopfert und gesagt: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt haben[9]! (2Mo 20,4; Ri 2,17; Ri 8,24; 1Kön 12,28; Neh 9,18; Ps 106,19; Jes 46,6; Jer 31,32)9 Weiter sagte der HERR zu Mose: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist ein halsstarriges Volk. (2Mo 33,3; 2Mo 34,9; 5Mo 31,27; 2Chr 30,8; Neh 9,16; Apg 7,51)10 Und nun lass mich, damit mein Zorn gegen sie entbrennt und ich sie vernichte! Dich aber will ich zu einer großen Nation machen. (1Mo 12,2; 4Mo 14,12; 4Mo 16,21)11 Mose jedoch flehte den HERRN, seinen Gott[10], an und sagte: Wozu, HERR, entbrennt dein Zorn gegen dein Volk, das du mit großer Kraft und starker Hand aus dem Land Ägypten herausgeführt hast? (2Mo 6,6; 2Mo 8,8; 4Mo 14,13; 4Mo 21,7; Ps 74,1; Ps 106,23; Jer 15,1; Dan 9,15)12 Wozu sollen die Ägypter sagen: In böser Absicht[11] hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge umzubringen und sie von der Fläche des Erdbodens zu vertilgen? Lass ab von der Glut deines Zornes und lass dich das Unheil gereuen ⟨, das du⟩ über dein Volk ⟨bringen willst⟩! (4Mo 14,16; 4Mo 14,19; 5Mo 32,26; Jos 7,9; Jos 7,26; Ps 90,13; Jes 64,7)13 Denke an deine Knechte Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir selbst geschworen und denen du gesagt hast: Ich will eure Nachkommen ⟨so⟩ zahlreich machen wie die Sterne des Himmels, und dieses ganze Land, von dem ich gesagt habe: »Ich werde ⟨es⟩ euren Nachkommen geben«, das werden sie[12] für ewig in Besitz nehmen. (1Mo 15,5; 1Mo 15,7; 1Mo 17,8; 1Mo 22,16; 2Mo 33,1)14 Da gereute den HERRN das Unheil, von dem er gesagt hatte, er werde es seinem Volk antun. (1Mo 6,6; 4Mo 14,20; 5Mo 10,10; 5Mo 32,36; Ri 2,18; 2Sam 24,16; Ps 106,23; Jer 18,8; Am 7,3; Jak 5,16)15 Und Mose wandte sich um und stieg vom Berg hinab, die beiden Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand, Tafeln, beschrieben auf ihren beiden Seiten; vorn und hinten waren sie beschrieben. (2Mo 24,12; 2Mo 34,29)16 Diese Tafeln waren Gottes Werk, und die Schrift, sie war Gottes Schrift, auf den Tafeln eingegraben. (2Mo 31,18)17 Als nun Josua die Stimme des Volkes bei seinem Lärmen hörte, sagte er zu Mose: Kriegslärm ist im Lager!18 Der aber antwortete: Es ist kein Schall von Siegesgeschrei[13] und kein Schall vom Geschrei[14] bei einer Niederlage; den Schall von Gesang[15] höre ich.19 Und es geschah, als Mose sich dem Lager näherte und das Kalb und die Reigentänze sah, da entbrannte der Zorn Moses, und er warf die Tafeln aus seinen Händen und zerschmetterte sie unten am Berg. (2Mo 34,1; 5Mo 10,2)20 Dann nahm er das Kalb, das sie gemacht hatten, verbrannte es im Feuer und zermalmte es, bis ⟨es⟩ feiner ⟨Staub⟩ war, streute es auf die Oberfläche des Wassers und gab es den Söhnen Israel zu trinken.21 Und Mose sagte zu Aaron: Was hat dir dieses Volk getan, dass du eine ⟨so⟩ große Sünde über es gebracht hast?22 Aaron aber sagte: Der Zorn meines Herrn entbrenne nicht. Du selbst kennst das Volk, dass es böse[16] ist. (1Mo 44,18; 2Mo 32,1)23 Sie haben nämlich zu mir gesagt: Mach uns Götter, die vor uns hergehen![17] Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat – wir wissen nicht[18], was ihm geschehen ist.24 Da fragte ich sie: Wer hat Gold? Sie rissen es sich ab und gaben es mir, und ich warf es ins Feuer, und dieses Kalb ist ⟨daraus⟩ hervorgegangen.25 Als nun Mose sah, dass das Volk zuchtlos war, denn Aaron hatte es zuchtlos werden lassen zur Schadenfreude ihrer Gegner[19], (2Chr 28,19)26 da trat Mose in das Tor des Lagers und rief: Her zu mir, wer für den HERRN ist! Daraufhin versammelten sich bei ihm alle Söhne Levis.27 Und er sagte zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ein jeder lege sein Schwert an die Hüfte! Geht im Lager hin und zurück, von Tor zu Tor, und erschlagt jeder seinen Bruder und seinen Freund und seinen Verwandten! (4Mo 25,5; 5Mo 13,6; 2Kön 10,25; Hes 9,5; Lk 14,26)28 Die Söhne Levis nun handelten nach dem Wort des Mose; und es fielen vom Volk an jenem Tage etwa dreitausend Mann. (5Mo 33,9)29 Darauf sagte Mose: Weiht euch[20] heute für den HERRN – denn jeder ⟨von euch ist⟩ gegen seinen Sohn und gegen seinen Bruder ⟨gewesen⟩[21] –, um heute Segen auf euch zu bringen! (2Chr 35,3)30 Und es geschah am folgenden Tag, da sagte Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde begangen[22]. Doch jetzt will ich zum HERRN hinaufsteigen, vielleicht kann ich Sühnung für eure Sünde erwirken. (1Sam 12,17)31 Darauf kehrte Mose zum HERRN zurück und sagte: Ach, dieses Volk hat eine große Sünde begangen[23]: Sie haben sich einen Gott aus Gold gemacht. (Esr 9,6; Neh 9,33)32 Und nun, wenn du doch ihre Sünde vergeben wolltest! Wenn aber nicht, so lösche mich denn aus deinem Buch, das du geschrieben hast, aus. (4Mo 11,25; Jes 4,3; Dan 12,1; Lk 10,20; Röm 9,3)33 Der HERR aber sprach zu Mose: Wer gegen mich gesündigt hat, den lösche ich aus meinem Buch aus. (Ps 69,29; Hes 18,20)34 Und nun gehe hin, führe das Volk an ⟨den Ort⟩, den ich dir genannt habe! Siehe, mein Engel wird vor dir hergehen. Am Tag meiner Heimsuchung, da werde ich ihre Sünde an ihnen heimsuchen. (2Mo 23,20; 2Mo 33,12; Jer 14,10; Jer 23,2; Hos 8,13; Am 3,2)35 Und der HERR schlug das Volk ⟨mit Unheil⟩ dafür, dass sie das Kalb gemacht hatten[24], das Aaron gemacht hatte. (4Mo 25,9)

2.Mose 32

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Das Volk Israel hatte am Fuß des Berges auf die Rückkehr von Mose gewartet. Als er lange nicht kam, versammelten sich die Männer bei Aaron und forderten: »Mach uns einen Gott, der uns schützt und führt! Denn was aus diesem Mose geworden ist, der uns aus Ägypten hierher geführt hat – niemand weiß es.« (5Mo 9,9; 1Kön 12,26; Ps 106,19; Apg 7,39)2 Aaron sagte zu ihnen: »Nehmt euren Frauen, Söhnen und Töchtern die goldenen Ringe ab, die sie an den Ohren tragen, und bringt sie her!«3 Alle nahmen ihre goldenen Ohrringe ab und brachten sie zu Aaron.4 Er schmolz sie ein, goss das Gold in eine Form und machte daraus das Standbild eines Jungstiers. Da riefen sie: »Hier ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten hierher geführt hat!«5 Aaron errichtete vor dem goldenen Stierbild einen Altar und ließ im Lager bekannt machen: »Morgen feiern wir ein Fest für den HERRN!«6 Früh am nächsten Morgen brachten die Leute Tiere, die als Brandopfer dargebracht oder für das Opfermahl geschlachtet wurden. Sie setzten sich zum Essen und Trinken nieder und danach begannen sie einen wilden Tanz. (1Kor 10,7)7 Da sagte der HERR zu Mose: »Steig schnell hinunter! Dein Volk, das du aus Ägypten hierher geführt hast, läuft ins Verderben.8 Sie sind sehr schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen mit meinen Geboten gewiesen habe: Ein gegossenes Kalb haben sie sich gemacht, sie haben es angebetet und ihm Opfer dargebracht und gerufen: ›Hier ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten hierher geführt hat!‹«9 Weiter sagte der HERR zu Mose: »Ich habe erkannt, dass dies ein widerspenstiges Volk ist. (5Mo 9,13; 5Mo 9,26; Jes 48,4)10 Deshalb will ich meinen Zorn über sie ausschütten und sie vernichten. Versuche nicht, mich davon abzubringen! Mit dir will ich neu beginnen und deine Nachkommen zu einem großen Volk machen.« (1Mo 12,2; 4Mo 14,12)11 Mose aber suchte den HERRN, seinen Gott, umzustimmen und sagte: »Ach HERR, warum willst du deinen Zorn über dein Volk ausschütten, das du zuvor mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt hast? (4Mo 14,13; Ps 106,23)12 Willst du denn, dass die Ägypter von dir sagen: ›Er hat sie nur herausgeführt, um sie dort am Berg zu töten und völlig vom Erdboden auszurotten!‹ Lass ab von deinem Zorn, lass dir das Unheil leidtun, das du über dein Volk bringen willst!13 Denk doch an Abraham, Isaak und Jakob,[1] die dir treu gedient haben und denen du mit einem feierlichen Eid versprochen hast: ›Ich will eure Nachkommen so zahlreich machen wie die Sterne am Himmel; ich will ihnen das ganze Land, von dem ich zu euch gesprochen habe, für immer zum Besitz geben.‹« (1Mo 12,2; 1Mo 12,7)14 Da sah der HERR davon ab, seine Drohung wahr zu machen, und vernichtete sein Volk nicht.15-16 Mose stieg den Berg hinunter. In der Hand hatte er die zwei Steintafeln, die auf beiden Seiten beschrieben waren. Gott selbst hatte die Tafeln gemacht und mit eigener Hand das Bundesgesetz darauf geschrieben. (2Mo 24,12; 5Mo 9,15; 5Mo 9,21)17 Als Josua das Lärmen und Schreien im Lager hörte, sagte er zu Mose: »Es ist Krieg ausgebrochen!«18 »Nein«, widersprach Mose, »das hört sich nicht an wie Siegesjubel und auch nicht wie das Klagegeschrei nach einer Niederlage. Ich höre Festgesang!«19 Als Mose näher kam, sah er das Stierbild und das wild tanzende Volk. Da packte ihn der Zorn und er zerschmetterte die Tafeln auf dem Felsboden am Fuß des Berges.20 Das Götterbild, das sie gemacht hatten, schmolz er ein und zerstampfte es dann zu Pulver. Das Pulver vermischte er mit Wasser und gab es den Leuten von Israel zu trinken.21 Zu Aaron aber sagte er: »Was hat dir das Volk getan, dass du es in so schwere Schuld gestürzt hast?«22 Aaron erwiderte: »Sei nur nicht zornig! Du weißt doch, wie sehr das Volk zum Bösen neigt.23 Sie drängten mich: ›Mach uns einen Gott, der uns schützt und führt! Denn was aus diesem Mose geworden ist, der uns aus Ägypten hierher geführt hat – niemand weiß es.‹24 Da sagte ich zu ihnen: ›Wer goldenen Schmuck hat, soll ihn herbringen!‹ Sie gaben mir das Gold, ich warf es ins Feuer und herausgekommen ist dieser Stier!«25 Mose sah, dass das Volk zügellos geworden war; denn Aaron hatte die Zügel schleifen lassen, zur Schadenfreude ihrer Feinde.26 Darum stellte Mose sich ans Lagertor und rief: »Her zu mir, wer zum HERRN hält!« Alle Leviten sammelten sich um ihn (5Mo 33,9)27 und er sagte zu ihnen: »So spricht der HERR, der Gott Israels: ›Nehmt euer Schwert und geht durch das ganze Lager, von einem Tor zum andern! Tötet alle, die schuldig geworden sind, selbst eure Brüder, Verwandten und Freunde!‹«28 Die Leviten führten den Befehl aus und töteten an jenem Tag dreitausend Mann.29 Darauf sagte Mose zu den Leviten: »Weiht euch heute zum Priesterdienst für den HERRN! Weder Sohn noch Bruder habt ihr geschont, darum wird der HERR seinen Segen auf euch legen.«30 Am folgenden Tag sagte Mose zum Volk: »Ihr habt schwere Schuld auf euch geladen. Darum will ich jetzt zum HERRN hinaufsteigen. Vielleicht kann ich erreichen, dass er euch die Schuld vergibt.«31 Mose kehrte zum HERRN zurück und sagte: »Ach Herr, das Volk hat sich schwer gegen dich vergangen! Einen Gott aus Gold haben sie gemacht.32 Vergib doch ihre Schuld! Wenn nicht, dann streiche meinen Namen aus dem Buch, in dem die Namen der Deinen eingetragen sind.« (Ps 69,29; Mal 3,16; Lk 10,20; Röm 9,3; Offb 3,5)33 Der HERR aber sagte: »Ich streiche nur den Namen dessen aus meinem Buch, der sich gegen mich vergangen hat.34 Geh jetzt und führe das Volk an den Ort, den ich dir genannt habe. Mein Engel wird vor dir hergehen. Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich dieses Volk für seine Verfehlung bestrafen.«35 Der HERR aber ließ eine Seuche unter den Israeliten wüten, weil sie Aaron dazu verleitet hatten, für sie das Götzenbild zu machen.

2.Mose 32

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Als das Volk merkte, dass Moses Rückkehr vom Berg auf sich warten ließ, versammelten sich alle bei Aaron. »Los, mach uns einen Gott, der uns führt[1]«, verlangten sie von ihm. »Denn dieser Mose, der uns aus Ägypten herausgeführt hat, ´ist verschollen`, keiner weiß, was aus ihm geworden ist.«2 Aaron antwortete: »Nehmt euren Frauen, Söhnen und Töchtern ihre goldenen Ohrringe ab und bringt sie mir!«3 Da entfernten alle Israeliten ihre goldenen Ohrringe und brachten sie zu Aaron.4 Er nahm ´die Schmuckstücke` entgegen und fertigte daraus mit Hilfe eines Meißels vorgeformte Goldplättchen[2]. Diese verwendete er, um die mit Gold beschlagene Figur eines Stierkalbs herzustellen.[3] ´Als es fertig war`, riefen die Israeliten: »Das ist unser Gott, der uns aus Ägypten geführt hat!«[4] (Ri 17,3)5 Als Aaron das hörte[5], errichtete er vor dem Kalb einen Altar und gab bekannt: »Morgen findet zu Ehren des HERRN ein Fest statt.«6 Am nächsten Morgen standen die Israeliten früh auf und brachten Brand- und Gemeinschaftsopfer dar. Sie setzten sich, um zu essen und zu trinken, und dann wurde wild und zügellos getanzt[6].7 Da sagte der HERR zu Mose: »Steig schnell ´vom Berg` hinab! Denn dein Volk, das du aus Ägypten geführt hast, hat etwas Schlimmes getan:8 Es hat nicht lange gedauert, bis sie den Weg verlassen haben, den ich ihnen ´mit meinen Geboten` gewiesen habe. Sie haben sich ein goldenes Stierkalb gemacht, sich vor ihm niedergeworfen, ihm Opfer gebracht und gesagt: ›Das ist unser Gott, der uns aus Ägypten geführt hat!‹«9 Der HERR fuhr fort: »Ich habe gemerkt, wie eigensinnig dieses Volk ist.10 Und jetzt versuche nicht, mich umzustimmen:[7] Ich bin so zornig auf sie, dass ich sie vernichten werde. Deine Nachkommen aber will ich zu einem großen Volk machen.«11 Mose versuchte, den HERRN zu besänftigen. Er sagte: »HERR, mein Gott, warum[8] willst du dem Zorn auf dein Volk freien Lauf lassen? Du hast es doch mit großer Kraft und starker Hand aus Ägypten befreit.12 Sollen die Ägypter etwa sagen können: ›Der HERR hat die Israeliten in böser Absicht befreit. Er wollte sie nur in den Bergen töten und vom Erdboden verschwinden lassen.‹ ´Bitte` hör auf, so zornig zu sein, und mach den Entschluss, deinem Volk etwas anzutun, wieder rückgängig[9].13 Denk an Abraham, Isaak und Jakob[10], die dir ´treu` gedient haben. Schließlich hast du ihnen unter Eid versprochen[11]: ›Ich lasse eure Nachkommen so zahlreich werden wie die Sterne am Himmel! Sie werden das ganze Land, das ich ihnen versprochen habe, in Besitz nehmen ´und` für immer ´behalten`.‹«14 Da änderte der HERR seinen Entschluss und ließ das angedrohte Unheil nicht über sein Volk hereinbrechen.[12]15 Mose wandte sich ´Richtung Lager` und stieg den Berg hinunter. In der Hand hielt er die beiden Gesetzestafeln[13]. Beide waren sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite beschrieben.16 Gott selbst hatte sie gemacht und die Buchstaben mit eigener Hand eingraviert.[14]17 Als Josua den Lärm im Lager hörte, sagte er zu Mose: »Im Lager muss ein Kampf ausgebrochen sein.«18 Mose entgegnete: »Das ist kein Siegesjubel und auch kein Klagegeschrei nach einer Niederlage. Das hört sich an wie Festgesang.«19 Als Mose sich dem Lager näherte, sah er das Stierkalb und den Tanz. Da packte ihn der Zorn. Er schmetterte die Tafeln am Fuß des Berges auf den Boden, so dass sie in Stücke brachen.20 Dann nahm er das Stierkalb, das die Israeliten gemacht hatten, und warf es ins Feuer. ´Die Überreste` zerstieß er zu Pulver, streute es ins Trinkwasser und gab es den Israeliten zu trinken.21 ´Anschließend` stellte er Aaron zur Rede: »Warum hast du so eine große Schuld über das Volk gebracht? Was haben sie dir denn getan?«22 »Sei nicht erzürnt, mein Herr!«, bat Aaron. »Du weißt doch, dass dieses Volk zum Bösen neigt.23 Sie haben von mir verlangt: ›Mach uns einen Gott, der uns vorangeht. Denn niemand weiß, was aus diesem Mose geworden ist, der uns aus Ägypten hierher geführt hat.‹24 Da befahl ich: ›Jeder, der Goldschmuck besitzt, soll ihn abnehmen.‹ Sie gaben mir das Gold, ich warf es ins Feuer, und heraus kam dieses Stierkalb.«25 Mose sah, wie zügellos das Volk geworden war – denn Aaron ließ sie tun, was sie wollten – und welche Genugtuung es damit seinen Gegnern bereiten würde.26 Er stellte sich an den Eingang des Lagers und rief: »Wer auf der Seite des HERRN steht, soll zu mir kommen!« Da scharten sich die Nachkommen Levis um ihn.27 Er sagte zu ihnen: »So spricht der HERR, der Gott Israels: Schnallt eure Schwerter um und zieht einmal quer durch das Lager und wieder zurück[15]. Tötet, wen ihr findet, selbst wenn es eure Brüder, Freunde und Verwandten sind![16]«28 Die Leviten führten Moses Befehl aus. An diesem Tag starben ungefähr dreitausend Israeliten.29 Daraufhin sagte Mose ´zu den Leviten`: »Heute habt ihr bewiesen, dass ihr würdig seid, dem HERRN zu dienen[17], denn ihr habt ´um seinetwillen` nicht einmal eure eigenen Brüder und Kinder verschont. Deshalb wird er euch segnen.[18]«30 Am darauffolgenden Tag wandte sich Mose an das Volk: »Ihr habt eine große Sünde begangen. Ich gehe jetzt auf den Berg zum HERRN. Vielleicht kann ich für eure Sünde Vergebung erwirken.«31 So kehrte Mose zurück zum HERRN und sagte: »O Herr[19], dieses Volk hat eine schwere Sünde begangen. Sie haben sich einen Gott aus Gold gemacht.32 Bitte vergib ihnen ihre Schuld! Wenn nicht, dann streiche auch mich aus dem Buch, in dem du ´die Namen der Menschen` aufgeschrieben hast, ´die zu dir gehören`[20]33 Doch der HERR entgegnete: »Ich streiche nur den aus meinem Buch, der gegen mich sündigt.34 Geh jetzt zurück und führe das Volk in das Land, das ich dir genannt habe. Mein Engel wird dir vorausgehen. Aber es wird einen Tag der Vergeltung geben, an dem ich sie für ihre Sünden zur Rechenschaft ziehe.«35 Weil die Israeliten Aaron dazu gebracht hatten, ein Stierkalb zu machen[21], ließ der HERR unter ihnen eine Seuche ausbrechen[22].

2.Mose 32

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Dem Volk aber wurde das Warten auf die Rückkehr Moses zu viel. Da sammelten sie sich bei Aaron und sagten zu ihm: „Los! Mach uns Götter, die uns anführen! Denn was aus diesem Mose geworden ist, der uns aus Ägypten hierher geführt hat, wissen wir nicht.“2 Aaron erwiderte: „Nehmt euren Frauen, Söhnen und Töchtern die goldenen Ringe ab und bringt sie mir!“3 Da zerrten sich alle die goldenen Ohrringe ab und brachten sie zu Aaron.4 Der nahm das Gold entgegen, schmolz es ein und verwendete es, um die Skulptur[1] von einem Kalb anzufertigen. Da riefen alle: „Das sind deine Götter, Israel! Die haben dich aus dem Land Ägypten geführt!“[2] (2Mo 20,2)5 Als Aaron das sah, baute er einen Altar davor und rief: „Morgen ist ein Fest für Jahwe!“6 Am folgenden Tag standen sie früh auf und opferten Brand- und Freudenopfer. Dann setzten sie sich hin, um zu essen und zu trinken. Anschließend standen sie auf, um sich zu vergnügen.[3] (1Kor 10,7)7 Da sagte Jahwe zu Mose: „Geh, steig hinunter, denn dein Volk, das du aus Ägypten hierher geführt hast, läuft ins Verderben!8 Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen vorgeschrieben habe. Ein Stierkalb haben sie sich gebaut und sind vor ihm niedergefallen. Sie haben ihm Opfer gebracht und gesagt: 'Das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten geführt haben.'“9 Weiter sagte Jahwe zu Mose: „Ich habe gesehen, wie eigensinnig dieses Volk ist.10 Lass mich jetzt meinen Zorn über sie ausschütten und sie vernichten. Dafür werde ich dich zu einem großen Volk machen.“11 Doch Mose flehte Jahwe, seinen Gott, an und sagte: „O Jahwe, warum willst du deinen Zorn über dein Volk ausschütten, das du eben erst mit großer Macht und starker Hand aus Ägypten herausgeführt hast?12 Warum sollen die Ägypter sagen dürfen: 'Er hat sie nur herausgeführt, um sie dort am Berg umzubringen und vom Erdboden verschwinden zu lassen.'? Lass ab von deinem glühenden Zorn und lass das Unheil nicht über dein Volk kommen!13 Denk an deine Diener Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir selbst geschworen hast, ihre Nachkommen so zahlreich zu machen wie die Sterne am Himmel. Du hast ihnen zugesichert, dass ihre Nachkommen das versprochene Land für immer in Besitz nehmen werden.“14 Da tat es Jahwe leid, seinem Volk das angedrohte Unheil anzutun.15 Mose kehrte um und stieg den Berg hinunter. In der Hand hielt er die beiden Tafeln, die göttliche Urkunde. Sie waren vorn und hinten beschrieben.16 Diese Tafeln waren Gottes Werk, und die Schrift darauf war von Gott selbst eingraviert worden.17 Als Josua den Lärm hörte, den das Volk im Lager machte, sagte er zu Mose: „Es muss Krieg im Lager sein!“18 „Nein“, sagte Mose, „das klingt nicht wie Siegesjubel und auch nicht wie das Klagegeschrei nach einer Niederlage. Was ich höre, klingt nach Festgesang!“19 Als Mose dem Lager näher kam, das Stierkalb erblickte und die Reigentänze sah, packte ihn der Zorn, und er zerschmetterte die Tafeln unten am Berg.20 Dann nahm er das Stierkalb, das sie gemacht hatten, und warf es ins Feuer. Schließlich zermalmte er alles zu Staub und streute ihn auf das Wasser, das die Israeliten trinken mussten.21 Zu Aaron sagte er: „Was hat dir das Volk angetan, dass du es in so schwere Sünde gebracht hast?“22 Aaron erwiderte: „Werde bitte nicht zornig, mein Herr. Du weißt doch, wie böse dieses Volk ist.23 Sie haben zu mir gesagt: 'Mach uns Götter, die uns anführen! Denn wir wissen nicht, was aus diesem Mose geworden ist, der uns aus Ägypten hierher geführt hat.'24 Da fragte ich sie: 'Wer hat Gold?' Da rissen sie es sich ab und gaben es mir. Ich habe es ins Feuer geworfen, und da ist dieses Stierkalb daraus geworden.“25 Mose begriff, dass das Volk zügellos geworden war, denn Aaron hatte die Zügel schleifen lassen – zur Schadenfreude ihrer Feinde.26 Mose stellte sich an den Eingang des Lagers und rief: „Her zu mir, wer für Jahwe ist!“ Da sammelten sich alle Leviten um ihn.[4] (2Mo 1,2)27 Er sagte zu ihnen: „So spricht Jahwe, der Gott Israels: Jeder von euch hole sein Schwert! Dann geht ihr durch das ganze Lager hin und her von einem Tor zum andern und erschlagt ‹alle Götzendiener›, selbst wenn es der eigene Bruder, Freund oder Verwandte ist.“ (1Kor 10,7)28 Die Leviten führten den Befehl Moses aus und töteten an jenem Tag etwa dreitausend Mann.29 Darauf sagte Mose zu ihnen: „Weiht euch heute für Jahwe, damit er seinen Segen auf euch legt, denn keiner von euch hat den eigenen Sohn oder Bruder verschont.“30 Am nächsten Tag sagte Mose zum Volk: „Ihr habt gesündigt, schwer gesündigt! Darum will ich jetzt zu Jahwe hinaufsteigen. Vielleicht kann ich erreichen, dass Gott eure Sünde zudeckt.“31 Darauf kehrte Mose zu Jahwe zurück und sagte: „Ach, dieses Volk hat eine schwere Sünde begangen: Sie haben sich einen Gott aus Gold gemacht.32 Wenn du ihnen doch ihre Sünde vergeben könntest! Wenn aber nicht, dann lösch meinen Namen aus dem Buch, das du geschrieben hast.“33 Doch Jahwe sagte: „Ich lösche nur den aus meinem Buch, der gegen mich gesündigt hat.34 Geh jetzt und führe das Volk an den Ort, den ich dir genannt habe, und mein Engel wird vor dir hergehen. Zur gegebenen Zeit werde ich sie für ihre Sünde zur Rechenschaft ziehen.“35 Später bestrafte Jahwe das Volk dafür, dass sie Aaron verleitet hatten, das Stierkalb zu machen.