von SCM Verlag1Es nahte aber das Fest der ungesäuerten Brote, das Passah genannt wird. (3Mo 23,5; Lk 22,7)2Und die Hohen Priester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn heimlich umbringen könnten, denn sie fürchteten das Volk. (Lk 19,47)3Aber Satan fuhr in Judas, der Iskariot[1] genannt wurde ⟨und⟩ aus der Zahl der Zwölf war. (Lk 6,16; Lk 22,47; Joh 13,27; Apg 1,17)4Und er ging hin und besprach sich mit den Hohen Priestern und Hauptleuten, wie er ihn an sie überliefere. (Lk 6,16; Lk 22,47; Apg 1,17)5Und sie waren erfreut und kamen überein, ihm Geld zu geben.6Und er versprach es und suchte eine Gelegenheit, um ihn ohne Volksauflauf[2] an sie zu überliefern. (Mt 26,17; Mk 14,12)
Passahmahl
7Es kam aber der Tag ⟨des Festes⟩ der ungesäuerten Brote, an dem das Passah⟨lamm⟩ geschlachtet werden musste. (Lk 22,1)8Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin und bereitet uns das Passah⟨mahl⟩, dass wir es essen!9Sie aber sprachen zu ihm: Wo willst du, dass wir es bereiten?10Er aber sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt kommt, wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt. Folgt ihm in das Haus, wo er hineingeht!11Und ihr sollt zu dem Herrn des Hauses sagen: Der Lehrer sagt dir: Wo ist das Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passah⟨mahl⟩ essen kann?12Und jener wird euch einen großen, ⟨mit Polstern⟩ ausgelegten[3] Obersaal zeigen. Dort bereitet es!13Als sie aber hingingen, fanden sie es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah⟨mahl⟩. (Lk 19,32)14Und als die Stunde gekommen war, legte er sich zu Tisch und die Apostel mit ihm.15Und er sprach zu ihnen: Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt[4], dieses Passah⟨mahl⟩ mit euch zu essen, ehe ich leide.16Denn ich sage euch, dass ich es gewiss nicht ⟨mehr⟩ essen werde, bis es erfüllt sein wird im Reich[5] Gottes. (Lk 22,30)17Und er nahm einen Kelch, dankte und sprach: Nehmt diesen und teilt ihn unter euch!18Denn ich sage euch, dass ich von nun an nicht von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis das Reich[6] Gottes kommt. (Mt 26,26; Mk 14,22; Lk 22,30; 1Kor 11,23)
Einsetzung des Herrenmahls
19Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Dies tut zu meinem Gedächtnis! (Lk 24,30; Apg 2,42)20Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl[7] und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. (Jer 31,31; Mt 26,21; Mk 14,18; Joh 13,18)
Ankündigung des Verrats – Wahre Größe im Reich Gottes – Ankündigung der Verleugnung durch Petrus und der Vollendung Jesu
21Doch siehe, die Hand dessen, der mich überliefert, ist mit mir auf dem Tisch.22Und der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie es beschlossen ist. Wehe aber jenem Menschen, durch den er überliefert wird! (Lk 17,1; Apg 2,23; 1Kor 15,3)23Und sie fingen an, sich untereinander zu befragen, wer es wohl von ihnen sei, der dies tun werde.24Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den Größten zu halten sei. (Lk 9,46)25Er aber sprach zu ihnen: Die Könige der Nationen herrschen über sie, und die Gewalt über sie üben, lassen sich Wohltäter nennen. (Mt 20,25)26Ihr aber nicht so! Sondern der Größte unter euch sei wie der Jüngste und der Führende wie der Dienende. (Mt 23,11; Lk 9,48; Phil 2,3; 1Petr 5,3)27Denn wer ist größer, der zu Tisch Liegende oder der Dienende? Nicht der zu Tisch Liegende? Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende. (Mt 20,28; Joh 13,5)28Ihr aber seid es, die mit mir ausgeharrt haben in meinen Versuchungen; (2Thess 3,5)29und ich verordne euch, wie mein Vater mir verordnet hat, ein Reich[8], (Lk 6,20)30dass ihr esst und trinkt an meinem Tisch in meinem Reich[9] und auf Thronen sitzt, die zwölf Stämme Israels zu richten. (Mt 19,28; Mt 26,31; Mk 14,27; Lk 22,16; Joh 13,36)31[10] Der Herr aber sprach:[11] Simon, Simon! Siehe, der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. (Hi 1,11; 2Kor 2,11)32Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhört. Und wenn du einst zurückgekehrt bist, so stärke deine Brüder! (Ps 51,15)33Er aber sprach zu ihm: Herr, mit dir bin ich bereit, auch ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.34Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst. (Lk 22,61)35Und er sprach zu ihnen: Als ich euch ohne Börse und Tasche und Sandalen sandte, mangelte euch wohl etwas? Sie aber sagten: Nichts. (Lk 9,3)36Er sprach nun zu ihnen: Aber jetzt, wer eine Börse hat, der nehme sie und ebenso eine Tasche, und wer nicht hat[12], verkaufe sein Gewand und kaufe ein Schwert;37denn ich sage euch, dass noch dieses, was geschrieben steht, an mir erfüllt werden muss: »Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden«; denn auch das, was mich betrifft, hat eine Vollendung. (Jes 53,12; Lk 23,33)38Sie aber sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug. (Mt 26,30; Mk 14,26)
Gethsemane
39Und er ging hinaus und begab sich der Gewohnheit nach zum Ölberg; es folgten ihm aber auch die Jünger. (Lk 21,37; Joh 14,31)40Als er aber an den Ort gekommen war, sprach er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Versuchung kommt!41Und er zog sich ungefähr einen Steinwurf weit von ihnen zurück und kniete nieder, betete42und sprach: Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir weg – doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe! (Mt 6,10)43[13] Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel, der ihn stärkte. (1Kön 19,5; Mt 4,11)44Und als er in Angst[14] war, betete er heftiger. Es wurde aber sein Schweiß wie große Blutstropfen, die auf die Erde herabfielen.[15] (Kol 1,29)45Und er stand auf vom Gebet, kam zu den Jüngern und fand sie eingeschlafen vor Traurigkeit.46Und er sprach zu ihnen: Was schlaft ihr? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! (Mt 26,47; Mk 14,43; Joh 18,2)
Gefangennahme
47Während er noch redete, siehe, ⟨da kam⟩ eine Volksmenge, und der, welcher Judas hieß, einer von den Zwölfen, ging vor ihnen her und nahte sich Jesus, um ihn zu küssen. (Lk 22,3; Apg 1,16)48Jesus aber sprach zu ihm: Judas, überlieferst du den Sohn des Menschen mit einem Kuss? (Lk 6,16)49Als aber die, welche um ihn waren, sahen, was es werden würde, sprachen sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?50Und einer von ihnen schlug den Knecht[16] des Hohen Priesters und hieb ihm das rechte Ohr ab.51Jesus aber antwortete und sprach: Lasst es soweit! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn.52Jesus aber sprach zu den Hohen Priestern[17] und Hauptleuten des Tempels und Ältesten, die gegen ihn gekommen waren: Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber, mit Schwertern und Stöcken?53Als ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr die Hände nicht gegen mich ausgestreckt; aber dies ist eure Stunde und die Macht[18] der Finsternis. (Mt 26,57; Mk 14,53; Joh 7,30; Joh 18,13; Eph 6,12)
Verleugnung durch Petrus
54Sie ergriffen ihn aber und führten ihn hin und brachten ihn in das Haus des Hohen Priesters. Petrus aber folgte von Weitem.55Als sie aber mitten im Hof ein Feuer angezündet und sich zusammengesetzt hatten, setzte sich Petrus in ihre Mitte.56Es sah ihn aber eine Magd bei dem Feuer sitzen und blickte ihn scharf an und sprach: Auch dieser war mit ihm.57Er aber leugnete und sagte: Frau, ich kenne ihn nicht.58Und kurz danach sah ihn ein anderer und sprach: Auch du bist ⟨einer⟩ von ihnen. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin es nicht.59Und nach Verlauf von etwa einer Stunde behauptete ein anderer und sagte: In Wahrheit, auch dieser war mit ihm, denn er ist auch ein Galiläer.60Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. Und sogleich, während er noch redete, krähte ein Hahn.61Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an; und Petrus erinnerte sich an das Wort des Herrn, wie er zu ihm sagte: Bevor ein Hahn heute kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. (Lk 22,34; Joh 1,42)62Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich. (Mt 26,59; Mt 27,1; Mk 14,55; Mk 15,1; Joh 18,19)
Vor dem Hohen Rat
63Und die Männer, die ihn festhielten, verspotteten und schlugen ihn. (Jes 50,6; Mt 20,19; Lk 18,32)64Und als sie ihn verhüllt hatten, fragten sie ihn und sprachen: Weissage, wer ist es, der dich schlug?65Und vieles andere sagten sie lästernd gegen ihn.66Und als es Tag wurde, versammelte sich die Ältestenschaft des Volkes, Hohe Priester[19] sowie Schriftgelehrte, und führten ihn hin in ihren Hohen Rat[20] (Apg 4,26)67und sagten: Wenn du der Christus bist, so sage es uns! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich es euch sagte, so würdet ihr nicht glauben; (Joh 3,12)68wenn ich aber fragen würde, so würdet ihr mir nicht antworten.69Von nun an aber wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Macht Gottes. (Lk 20,43; Apg 7,56)70Sie sprachen aber alle: Du bist also der Sohn Gottes? Er aber sprach zu ihnen: Ihr sagt es; ich bin es. (Mt 27,43)71Sie aber sprachen: Was brauchen wir noch Zeugnis? Denn wir selbst haben es aus seinem Mund gehört. (Mt 27,2; Mk 15,1; Joh 18,28)
Die Vereinbarung zwischen Judas und den Gegnern Jesu
1Das Fest der Ungesäuerten Brote, das Pascha genannt wird, war nahe. (Mt 26,1; Mk 14,1)2Und die Hohepriester und die Schriftgelehrten suchten nach einer Möglichkeit, Jesus zu beseitigen; denn sie fürchteten sich vor dem Volk. (Lk 19,47; Lk 20,19)3Da fuhr der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zu den Zwölf gehörte. (Mt 26,14; Mk 14,10; Joh 13,2)4Judas ging zu den Hohepriestern und den Hauptleuten und beriet mit ihnen, wie er Jesus an sie ausliefern könnte.5Da freuten sie sich und kamen mit ihm überein, ihm Geld zu geben.6Er sagte zu und suchte nach einer günstigen Gelegenheit, ihn an sie auszuliefern, ohne dass das Volk es merkte.
Die Vorbereitung des Paschamahls
7Dann kam der Tag der Ungesäuerten Brote, an dem das Paschalamm geschlachtet werden musste. (2Mo 12,14; Mt 26,17; Mk 14,12)8Jesus sandte Petrus und Johannes aus und sagte: Geht und bereitet das Paschamahl für uns vor, damit wir es essen können!9Sie fragten ihn: Wo sollen wir es vorbereiten?10Er antwortete ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt kommt, wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm in das Haus, in das er hineingeht,11und sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann?12Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet es vor!13Sie gingen und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.
Das Mahl
14Als die Stunde gekommen war, legte er sich mit den Aposteln zu Tisch. (Mt 26,20; Mk 14,17)15Und er sagte zu ihnen: Mit großer Sehnsucht habe ich danach verlangt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen.16Denn ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis es seine Erfüllung findet im Reich Gottes.17Und er nahm einen Kelch, sprach das Dankgebet und sagte: Nehmt diesen und teilt ihn untereinander!18Denn ich sage euch: Von nun an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes kommt.19Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach es und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! (1Kor 11,23)20Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. (2Mo 24,8; Jer 31,31)21Doch siehe, die Hand dessen, der mich ausliefert, ist mit mir am Tisch. (Joh 13,2)22Der Menschensohn muss zwar den Weg gehen, der ihm bestimmt ist. Aber weh dem Menschen, durch den er ausgeliefert wird!23Da fragte einer den andern, wer von ihnen das wohl sei, der dies tun werde.
Vom Dienen und Herrschen
24Es entstand unter ihnen ein Streit darüber, wer von ihnen wohl der Größte sei. (Mt 18,1; Mt 20,24; Mk 9,33; Mk 10,41; Lk 9,46)25Da sagte Jesus zu ihnen: Die Könige herrschen über ihre Völker und die Vollmacht über sie haben, lassen sich Wohltäter nennen.26Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern der Größte unter euch soll werden wie der Jüngste und der Führende soll werden wie der Dienende. (Joh 13,1)27Denn wer ist größer: Der bei Tisch sitzt oder der bedient? Ist es nicht der, der bei Tisch sitzt? Ich aber bin unter euch wie der, der bedient.28Ihr aber habt in meinen Prüfungen bei mir ausgeharrt.29Darum vermache ich euch das Reich, wie es mein Vater mir vermacht hat:30Ihr sollt in meinem Reich an meinem Tisch essen und trinken und ihr sollt auf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. (Mt 19,28)
Die Ankündigung der Verleugnung
31Simon, Simon, siehe, der Satan hat verlangt, dass er euch wie Weizen sieben darf. (Joh 13,36)32Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht erlischt. Und wenn du wieder umgekehrt bist, dann stärke deine Brüder! (Mt 16,18; Joh 21,15)33Darauf sagte Petrus zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir sogar ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. (Mt 26,34; Mk 14,30)34Jesus aber sagte: Ich sage dir, Petrus, ehe heute der Hahn kräht, wirst du dreimal leugnen, mich zu kennen. (Lk 22,61)
Die Stunde der Not
35Dann sagte Jesus zu ihnen: Als ich euch ohne Geldbeutel aussandte, ohne Vorratstasche und ohne Schuhe, habt ihr da etwa Not gelitten? Sie antworteten: Nein. (Lk 9,2; Lk 10,4)36Da sagte er zu ihnen: Jetzt aber soll der, der einen Geldbeutel hat, ihn mitnehmen und ebenso die Tasche. Wer dies nicht hat, soll seinen Mantel verkaufen und sich ein Schwert kaufen.37Denn ich sage euch: An mir muss sich erfüllen, was geschrieben steht: Er wurde zu den Gesetzlosen gerechnet. Denn alles, was über mich gesagt ist, geht in Erfüllung. (Jes 53,12)38Da sagten sie: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er erwiderte: Genug davon!
Das Gebet in Getsemani
39Dann verließ Jesus die Stadt und ging, wie er es gewohnt war, zum Ölberg; seine Jünger folgten ihm. (Mt 26,30; Mk 14,26; Lk 21,37; Joh 18,1)40Als er dort war, sagte er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Versuchung geratet!41Dann entfernte er sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder und betete:42Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen. (Mt 6,10; Joh 12,27)43Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.[1]44Und er betete in seiner Angst noch inständiger und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte.45Nach dem Gebet stand er auf, ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend; denn sie waren vor Kummer erschöpft.46Da sagte er zu ihnen: Wie könnt ihr schlafen? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet!
Die Gefangennahme Jesu und die Verleugnung des Petrus
47Noch während er redete, siehe, da kam eine Schar Männer; und der Judas hieß, einer der Zwölf, ging ihnen voran. Er näherte sich Jesus, um ihn zu küssen. (Mt 26,47; Mk 14,43; Joh 18,12)48Jesus aber sagte zu ihm: Judas, mit einem Kuss lieferst du den Menschensohn aus?49Als seine Begleiter merkten, was bevorstand, fragten sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?50Und einer von ihnen schlug auf den Diener des Hohepriesters ein und hieb ihm das rechte Ohr ab.51Da sagte Jesus: Lasst es! Nicht weiter! Und er berührte das Ohr und heilte den Mann.52Zu den Hohepriestern aber, den Hauptleuten der Tempelwache und den Ältesten, die vor ihm standen, sagte Jesus: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen.53Tag für Tag war ich bei euch im Tempel und ihr habt nicht Hand an mich gelegt. Aber das ist eure Stunde und die Macht der Finsternis. (Lk 19,47; Lk 21,37; Joh 18,20)54Darauf nahmen sie ihn fest, führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohepriesters. Petrus folgte von Weitem.55Mitten im Hof hatte man ein Feuer angezündet und Petrus setzte sich zu den Leuten, die dort beieinandersaßen.56Eine Magd sah ihn am Feuer sitzen, schaute ihn genau an und sagte: Der war auch mit ihm zusammen.57Petrus aber leugnete es und sagte: Frau, ich kenne ihn nicht.58Kurz danach sah ihn ein anderer und bemerkte: Du gehörst auch zu ihnen. Petrus aber sagte: Nein, Mensch, ich nicht!59Etwa eine Stunde später behauptete wieder einer: Wahrhaftig, der war auch mit ihm zusammen; er ist doch auch ein Galiläer.60Petrus aber erwiderte: Mensch, ich weiß nicht, wovon du sprichst. Im gleichen Augenblick, noch während er redete, krähte ein Hahn.61Da wandte sich der Herr um und blickte Petrus an. Und Petrus erinnerte sich an das Wort, das der Herr zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. (Lk 22,34)62Und er ging hinaus und weinte bitterlich.63Die Männer, die Jesus bewachten, trieben ihren Spott mit ihm. Sie schlugen ihn,64verhüllten ihm das Gesicht und fragten ihn: Du bist doch ein Prophet, sag uns: Wer hat dich geschlagen?65Und noch viele andere Lästerungen stießen sie gegen ihn aus.
Jesus vor dem Hohen Rat
66Als es Tag wurde, versammelte sich der Ältestenrat des Volkes, die Hohepriester und die Schriftgelehrten und sie ließen Jesus vor ihren Hohen Rat führen. (Mt 26,57; Mk 14,53; Joh 18,19)67Sie sagten zu ihm: Wenn du der Christus bist, dann sag es uns! Er antwortete ihnen: Wenn ich es euch sage, glaubt ihr mir ja doch nicht; (Lk 9,20; Joh 10,24)68und wenn ich euch etwas frage, antwortet ihr nicht.69Von nun an wird der Menschensohn zur Rechten der Macht Gottes sitzen. (Ps 110,1; Dan 7,13)70Da sagten alle: Du bist also der Sohn Gottes? Er antwortete ihnen: Ihr sagt es - ich bin es.71Da riefen sie: Wozu brauchen wir noch eine Zeugenaussage? Wir haben es selbst aus seinem Mund gehört.