Gerichtsworte über die Priester und das Königshaus von Israel
1Hört dies, ihr Priester, und merkt auf, Haus Israel! Und ihr, Haus des Königs, nehmt es zu Ohren! Denn euch gilt das Urteil[1]. Ja, ihr seid eine Falle für Mizpa und ein ausgespanntes Fangnetz auf dem Tabor; (Ri 4,6; 1Sam 7,5; Jer 11,7; Hos 4,1; Joe 1,2; Am 3,1)2und die Abtrünnigen haben die Unzucht weit getrieben[2]. Ich aber bin eine Züchtigung für sie alle. (Hos 6,9)3Ich selbst habe Ephraim erkannt, und Israel ist nicht vor mir verborgen. Denn nun hast du Hurerei getrieben, Ephraim; Israel hat sich unrein gemacht[3]. (Hos 1,2; Hos 13,5)4Ihre Taten gestatten ihnen nicht, zu ihrem Gott umzukehren. Denn der Geist der Hurerei ist in ihrem Innern, und den HERRN erkennen sie nicht. (Hos 4,1; Hos 4,11; Hos 8,11)5Der Hochmut Israels zeugt ihm ins Angesicht, und Israel und Ephraim werden stürzen über ihre Schuld; auch Juda stürzt mit ihnen. (Spr 11,5; Jes 3,8; Hos 7,10; Hos 14,2)6Mit ihren Schafen und mit ihren Rindern werden sie hingehen, um den HERRN zu suchen, und werden ihn nicht finden; er hat sich ihnen entzogen. (Spr 1,28; Hos 8,13; Am 8,12)7Sie haben treulos gegen den HERRN gehandelt, denn sie haben fremde Kinder gezeugt. Nun wird sie ein Neumond[4] verzehren mit ihren Grundstücken[5]. (Hos 6,7; Hos 7,13)
Zwiegespräch Gottes mit seinem Volk: Bruderkrieg als Gerichtsandrohung, flüchtige Umkehr des Volkes, Gottes Klage
8Stoßt ins Horn zu Gibea, in die Trompete zu Rama! Erhebt Kriegsgeschrei in Bet-Awen: ⟨Der Feind ist⟩ hinter dir her, Benjamin! (Ri 19,13; Hos 4,15; Hos 8,1)9Ephraim wird zur Wüste werden am Tag der Züchtigung. Über die Stämme Israels habe ich Zuverlässiges verkündet. (Hos 7,12; Hos 9,7; Mi 6,13)10Die Obersten von Juda sind geworden wie ⟨solche⟩, die die Grenze verrücken. Über sie schütte ich meinen Grimm aus wie Wasser. (5Mo 27,17; Ps 88,17)11Unterdrückt ist Ephraim, zerbrochen das Recht[6]; denn eilfertig lief es den nichtigen ⟨Götzen⟩ nach[7].12Und ich bin wie Eiter[8] für Ephraim und wie Fäulnis[9] für das Haus Juda.13Ephraim sah seine Krankheit und Juda sein Geschwür. Da ging Ephraim nach Assur und sandte hin zum König Jareb[10]. Der aber kann euch nicht gesund machen und wird ⟨euch⟩ von eurem Geschwür nicht heilen. (2Kön 15,19; 2Chr 28,16; Hes 23,5; Hos 7,11; Hos 8,9; Hos 10,6)14Denn ich bin wie ein Löwe für Ephraim und wie ein Junglöwe für das Haus Juda. Ich, ich zerreiße und gehe davon; ich trage weg, und niemand rettet. (5Mo 32,39; Kla 3,10; Hos 2,12; Hos 13,6)15Ich gehe, kehre zurück an meinen Ort, bis sie ihre Schuld büßen und mein Angesicht suchen. In ihrer Not werden sie mich suchen. (Ri 6,6; Ps 107,6; Jes 26,16; Hos 3,5)
1Hört dies, ihr Priester! / Gebt Acht, ihr vom Haus Israel!
Horcht auf, ihr aus dem Königshaus! / Denn ihr seid die Hüter des Rechts.
Doch ihr wurdet für das Volk zu einer Falle in Mizpa, / zu einem Netz, das auf dem Tabor ausgespannt ist,2eine tiefe Grube haben sie in Schittim ausgehoben. / Ich aber bin für sie alle eine Züchtigung.3Ich kenne Efraim, / Israel kann sich vor mir nicht verstecken:
Nun, wo du, Efraim, Unzucht getrieben hast, / hat Israel sich befleckt.4Ihre Taten verhindern, / dass sie umkehren zu ihrem Gott.
Denn ein Geist der Unzucht steckt in ihnen, / sodass sie den HERRN nicht erkennen. (Jer 13,23)5Sein eigener Hochmut klagt Israel an, / Israel und Efraim kommen zu Fall durch ihre Schuld; / zu Fall kommt auch Juda mit ihnen.6Mit ihren Schafen und Rindern werden sie ausziehen, / um den HERRN zu suchen,
doch sie werden ihn nicht finden: / Er hat sich ihnen entzogen. (Am 5,4; Am 8,12)7Sie haben dem HERRN die Treue gebrochen, / ja sie haben fremde Kinder geboren. / Nun werden sie am Neumondfest vertilgt mitsamt ihrem ererbten Besitz.
Politische Nöte, Aufruf zur Umkehr zu Gott und dessen Antwort
8Blast in Gibea das Widderhorn, / in Rama die Trompete!
Schlagt Lärm in Bet-Awen: / Hinter dir der Feind, Benjamin! (Jer 4,5; Joe 2,1)9Efraim wird zu einer Wüste werden / am Tag der Rechenschaft.
Ich mache bei Israels Stämmen bekannt, / was fest beschlossen ist.10Die Regierenden Judas handeln wie Menschen, die Grenzsteine versetzen: / Über sie werde ich wie Wasser meinen Groll ausgießen. (5Mo 19,14; 5Mo 27,17)11Efraim wird unterdrückt, / das Recht wird zertreten.
Denn sie waren darauf aus, / dem Unrat hinterherzugehen.[1]12Ich aber bin wie Eiter für Efraim, / wie Fäulnis für das Haus Juda. (Hab 3,16)13Als Efraim seine Krankheit sah / und Juda sein Geschwür,
da ging Efraim nach Assur / und Juda schickte zum Großkönig.
Aber der kann euch nicht heilen / und befreit euch nicht von eurem Geschwür. (Hos 7,11; Hos 8,9)14Denn ich bin für Efraim wie ein Löwe, / wie ein junger Löwe für das Haus Juda.
Ich bin es, / der reißt und weggeht;
ich trage fort - / und da ist niemand, der mir etwas entreißen kann. (Jes 5,29)15Ich gehe weg und kehre an meinen Ort zurück, / bis sie sich schuldig fühlen und mein Angesicht suchen.
In ihrer Not / werden sie wieder nach mir Ausschau halten: (5Mo 4,29; Jer 29,13; Am 5,4)