Hiob 32
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches BibelwerkERSTE REDE ELIHUS
Einführung Elihus
1 Nun hörten jene drei Männer auf, Ijob zu entgegnen, weil er gerecht war in seinen eigenen Augen. 2 Da entbrannte der Zorn Elihus, des Sohnes Barachels, des Busiters aus dem Geschlecht Ram. Gegen Ijob entbrannte sein Zorn, weil er sich für gerechter hielt als Gott. 3 Auch gegen seine drei Freunde entbrannte sein Zorn, weil sie keine Antwort mehr gefunden und Ijob schuldig gesprochen hatten. 4 Elihu aber hatte Ijob gegenüber mit Worten gezögert, weil jene älter waren als er. 5 Doch als Elihu sah, dass die drei Männer keine Antwort mehr wussten, entbrannte sein Zorn.Elihus Selbstvorstellung
6 Da ergriff Elihu, der Sohn Barachels, der Busiter, das Wort und sprach: Noch bin ich jung an Jahren, / doch ihr seid hochbetagt; / deshalb hielt ich mich zurück und scheute mich, / euch mein Wissen zu beweisen. (Ps 119,100; Jer 1,6) 7 Ich dachte: Mag erst das Alter reden, / der Jahre Fülle Weisheit künden. (Hi 15,10; Sir 25,4; Sir 32,7) 8 Jedoch, es ist der Geist im Menschen, / des Allmächtigen Hauch, der ihn verständig macht. (Ps 119,99; Spr 2,6; Dan 1,17) 9 Nicht viele sind weise / noch Greise stets des Rechten kundig. (Weis 4,8) 10 Darum sage ich: Hört mich an! / Beweisen will auch ich mein Wissen. 11 Seht, gewartet habe ich auf eure Worte, / gelauscht auf eure klugen Sprüche, / bis ihr die rechten Worte fändet. 12 Ich bin euch aufmerksam gefolgt, / doch seht, keiner hat Ijob widerlegt, / keiner von euch ihm zu entgegnen vermocht. 13 Sagt nicht: Wir haben die Weisheit gefunden. / Gott wird ihn vertreiben, nicht ein Mensch. (Hi 11,6) 14 Nicht gegen mich richten sich seine Reden, / nicht mit euren Worten werde ich ihm entgegnen. 15 Besiegt sind sie, geben keine Antwort mehr, / die Worte sind ihnen ausgegangen. 16 Soll ich nun warten, wenn sie nicht reden, / wenn sie dastehen, nichts mehr zu sagen wissen? 17 So will auch ich nun meinen Teil erwidern, / beweisen will auch ich mein Wissen. 18 Denn angefüllt bin ich mit Worten, / mich drängt der Geist in meiner Brust. (Spr 2,6) 19 Mein Inneres ist wie Wein, der keine Luft hat, / wie neue Schläuche muss es bersten. (Jer 20,9; Mt 9,17) 20 Reden will ich, dann wird mir leichter, / ich öffne meine Lippen und entgegne. 21 Ich will für niemanden Partei ergreifen / und keinem Menschen schmeicheln. 22 Denn ich verstehe mich nicht aufs Schmeicheln, / sonst raffte mich mein Schöpfer bald hinweg.Hiob 32
Neues Leben. Die Bibel
von SCM VerlagElihu antwortet Hiobs Freunden
1 Da wollten die drei Freunde Hiob nicht länger antworten, weil er sich für unschuldig hielt. (Hi 10,7; Hi 13,18; Hi 31,6; Hi 33,9) 2 Elihu aber, den Sohn des Busiters Barachel aus der Sippe Ram, packte der Zorn. Er war zornig auf Hiob, weil er sich für gerechter hielt als Gott. 3 Und er war zornig über die drei Freunde von Hiob, weil sie Hiob nichts antworten konnten und ihn trotzdem schuldig sprachen. 4 Elihu hatte mit dem, was er Hiob sagen wollte, bisher gewartet, weil die drei Männer älter waren als er. 5 Doch als er nun sah, dass sie Hiob nichts mehr entgegenzusetzen hatten, hielt er seinen Zorn nicht länger im Zaum. 6 Elihu, der Sohn des Busiters Barachel, sagte: »Ich bin jung und ihr seid alt, deshalb hielt ich mich zurück und traute mich nicht, euch mein Wissen mitzuteilen. (Hi 15,10) 7 Ich dachte: ›Die Älteren sollen sprechen, denn das Alter bringt Weisheit.‹ 8 Es ist jedoch der Geist im Menschen, der Atem des Allmächtigen, der ihn verständig macht. (Hi 33,4; Hi 38,36; Spr 2,6; 1Kor 2,11) 9 Nicht nur die Alten sind weise, und ein betagter Mensch weiß nicht zwangsläufig immer, was richtig ist. 10 Deshalb sage ich: Hört mir zu. Lasst auch mich mein Wissen darlegen. 11 Ich habe gewartet und mir eure Argumente in der Hoffnung angehört, dass ihr die richtigen Worte findet. (Spr 18,17) 12 Ich habe eure Reden aufmerksam verfolgt, doch keiner von euch konnte Hiob widerlegen und seine Argumente entkräften. 13 Und sagt nun nicht: ›Wir haben durchaus Weisheit gefunden, aber nur Gott kann ihn aus dem Feld schlagen, nicht ein Mensch.‹ (Jer 9,22) 14 Hiob hat sich bisher nicht gegen mich verteidigt und mit euren Argumenten werde ich ihn sicher nicht umstimmen. 15 Sie sind betroffen, antworten nicht mehr, ihnen fehlen die Worte. 16 Soll ich warten, weil sie nicht reden, weil sie nur dastehen und nicht mehr antworten? 17 Nein, jetzt will ich meinen Teil beitragen, auch ich will sagen, was ich weiß. 18 Denn ich bin voll mit Worten und der Geist in meinem Inneren drängt mich. 19 Ja, wirklich, es gärt in mir wie Wein in einem verschlossenen Behälter. Ich platze fast wie ein frisch gefüllter Schlauch. 20 Ich will reden, um mir Luft zu machen, ich will meinen Mund aufmachen und antworten. 21 Ich will für niemanden Partei ergreifen und keinem schmeicheln. (3Mo 19,15; Hi 13,8; Hi 34,19) 22 Denn ich verstehe nichts von Schmeichelei und mein Schöpfer könnte mich sonst mit Leichtigkeit wegfegen.Hiob 32
Menge Bibel
VII. Die Reden Elihus (Kap. 32-37)
1 Als nun jene drei Männer es aufgegeben hatten, dem Hiob (darauf) zu antworten, daß er sich selbst für gerecht hielt, 2 da entbrannte der Zorn des Busiters Elihu, des Sohnes Barachels, aus dem Geschlechte Ram. Gegen Hiob war er in Zorn geraten, weil dieser Gott gegenüber im Recht zu sein behauptete; (Rut 4,19) 3 und gegen dessen drei Freunde war er deshalb in Zorn geraten, weil sie nicht die (rechte) Antwort gefunden hatten, um Hiob als schuldig zu erweisen. 4 Elihu hatte aber mit einer Entgegnung an Hiob an sich gehalten, weil jene älter an Jahren waren als er. 5 Als Elihu aber sah, daß im Munde der drei Männer keine Widerlegung sich fand, geriet er in Zorn.Elihu begründet sein bisheriges Schweigen
6 So nahm denn der Busiter Elihu, der Sohn Barachels, das Wort und sagte: Noch jung bin ich an Tagen, und ihr seid Greise; darum habe ich mich gescheut und an mich gehalten, euch mein Wissen kundzutun. 7 Ich dachte: ›Das Alter mag reden und die Menge der Jahre Weisheit an den Tag legen!‹ 8 Jedoch der Geist ist es in den Menschen und der Hauch[1] des Allmächtigen, der ihnen Einsicht verleiht. 9 Nicht die Bejahrten sind die weisesten, und nicht die Greise (an sich) verstehen sich auf das, was Recht ist. 10 Darum sage ich: ›Hört mir zu! Laßt auch mich mein Wissen euch kundtun.‹ 11 Seht, ich habe auf eure Reden geharrt, habe nach einsichtigen Darlegungen von euch hingehorcht, bis ihr die rechten Worte ausfindig machen würdet, 12 ja, ich habe aufmerksam auf euch achtgegeben; doch seht: keiner hat Hiob widerlegt, keiner von euch auf seine Reden die (rechte) Antwort gegeben. 13 Wendet nur nicht ein: ›Wir sind (bei ihm) auf Weisheit gestoßen: nur Gott kann ihn aus dem Felde schlagen, nicht ein Mensch!‹ 14 Gegen mich hat er ja noch keine Beweisgründe ins Treffen geführt, und nicht mit euren Reden werde ich ihm entgegentreten.«Elihu erklärt, daß sein Geist sich zur unparteiischen Kundgebung seiner Einsicht getrieben fühle
15 »Bestürzt stehen sie da, finden keine Antwort mehr; die Worte sind ihnen ausgegangen! 16 Und da sollte ich warten, weil sie nicht mehr reden, weil sie dastehen, ohne zu antworten? 17 Nein, auch ich will mein Teil erwidern, auch ich will mein Wissen kundtun! 18 Denn voll bin ich von Worten; der Geist drängt und beengt mich in meinem Inneren, zu reden. 19 Seht, meiner Brust geht es wie dem Wein, dem man nicht Luft schafft: sie droht zu bersten wie neugefüllte Schläuche. 20 Reden will ich, um mir Luft zu schaffen, will meine Lippen auftun und entgegnen! 21 Ich will dabei für niemand Partei nehmen und keinem Menschen zu Gefallen reden; 22 denn ich verstehe mich nicht darauf, zu Gefallen zu reden: gar bald würde mein Schöpfer mich sonst hinwegraffen.«Hiob 32
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenDie Reden Elihus: Zorn über fruchtloses Gerede
1 Nun hörten die drei Männer auf, Hiob zu antworten, denn er hielt sich selbst für gerecht. 2 Da flammte der Zorn Elihus auf. Elihu war ein Sohn Barachels von Bus[1] aus der Sippe Ram. Sein Zorn richtete sich gegen Hiob, weil er sich selbst mehr rechtfertigte als Gott. 3 Gegen dessen drei Freunde richtete sich sein Zorn, weil sie keine Antwort fanden und Hiob trotzdem schuldig sprachen. 4 Elihu hatte sich Hiob gegenüber mit seinen Worten zurückgehalten, weil jene älter waren als er. 5 Dann aber sah er, dass die drei Männer keine Antwort mehr wussten. Da entflammte sein Zorn.Der Grund für sein Eingreifen
6 Elihu, der Sohn Barachels von Bus, ergriff das Wort und sagte: „Noch bin ich jung an Jahren, / doch ihr seid hochbetagt. / Darum hielt ich mich zurück und scheute mich, / euch mein Wissen kundzutun. 7 Ich dachte: 'Lass das Alter reden, / lass die Ergrauten Weisheit verkünden.' 8 Doch es ist der Geist im Menschen, / der Hauch des Allmächtigen, der sie verständig macht. 9 Nicht die Großen sind weise, / noch verstehen die Alten, was recht ist. 10 Darum sage ich: 'Hört mir zu! / Auch ich will mein Wissen verkünden.' 11 Ich habe auf eure Reden gewartet, / auf eure klugen Sprüche gehört, / bis ihr die Worte getroffen hättet. 12 Ich bin euch aufmerksam gefolgt, / doch keiner hat Hiob widerlegt, / seinen Reden Antwort gebracht. 13 Sagt nicht: 'Wir haben die Weisheit gefunden!' / Gott muss ihn rügen, nicht ein Mensch. 14 Nicht gegen mich hat er seine Worte gerichtet, / und mit euren Sprüchen antworte ich nicht. 15 Sie sind bestürzt, sie antworten nicht, / es fehlen ihnen die Worte. 16 Ich habe gewartet, doch sie reden nicht, / sie stehen da, sagen gar nichts mehr. 17 Auch ich will mein Teil zur Antwort geben, / auch ich will mein Wissen verkünden. 18 Denn mit Worten bin ich randvoll angefüllt, / mich drängt der Geist, der in mir ist. 19 Mein Inneres ist wie junger Wein, der eingeschlossen ist, / wie neugefüllte Schläuche will er bersten. 20 Ich will reden, damit mir leichter wird, / die Lippen öffnen und erwidern. 21 Ich werde für niemand Partei ergreifen, / keinem Menschen werde ich schmeicheln. 22 Nein, denn schmeicheln kann ich nicht, / sonst rafft mich mein Schöpfer bald weg.“Hiob 32
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.