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Matthäus 12

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag

Die Sabbatfrage

1 Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbat[1] durch die Saaten; es hungerte aber seine Jünger, und sie fingen an, Ähren abzupflücken und zu essen. (5Mo 23,26) 2 Als aber die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist. (Joh 5,10) 3 Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und die bei ihm waren hungerte? (1Sam 21,4) 4 Wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote aß, die er nicht essen durfte, noch die bei ihm waren, sondern allein die Priester? (3Mo 24,9) 5 Oder habt ihr nicht in dem Gesetz gelesen, dass am Sabbat[2] die Priester in dem Tempel den Sabbat entheiligen und ⟨doch⟩ schuldlos sind? (4Mo 28,9; Joh 7,23) 6 Ich sage euch aber: Größeres als der Tempel ist hier. (Mt 12,41) 7 Wenn ihr aber erkannt hättet, was das heißt: »Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer«, so würdet ihr die Schuldlosen nicht verurteilt haben. (Hos 6,6; Mt 9,13) 8 Denn der Sohn des Menschen ist Herr des Sabbats. (2Mo 16,29) 9 Und als er von dort weiterging, kam er in ihre Synagoge. 10 Und siehe, da war ein Mensch, der eine verdorrte Hand hatte. Und sie fragten ihn und sprachen: Ist es erlaubt, am Sabbat[3] zu heilen?, damit sie ihn anklagen könnten. (Lk 13,14; Joh 8,6) 11 Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch wird unter euch sein, der ein Schaf hat und, wenn dieses am Sabbat[4] in eine Grube fällt, es nicht ergreift und herauszieht[5]? (Lk 14,5) 12 Wie viel wertvoller ist nun ein Mensch als ein Schaf! Also ist es erlaubt, am Sabbat[6] Gutes zu tun. (Mt 6,26) 13 Dann spricht er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und sie wurde wiederhergestellt, gesund wie die andere. 14 Die Pharisäer aber gingen hinaus und hielten Rat gegen ihn, wie sie ihn umbringen könnten. (Mt 21,46; Mt 26,4; Mk 3,7; Lk 6,17; Joh 5,16) 

Heilungen und die Erfüllung des Prophetenwortes

15 Als aber Jesus es erkannte, ging er von dort weg; und es folgten ihm große Volksmengen, und er heilte sie alle. (Mt 4,12; Mt 4,24) 16 Und er bedrohte sie, dass sie ihn nicht offenbar machten, (Mt 8,4) 17 damit erfüllt wurde, was durch den Propheten Jesaja geredet ist, der spricht: (Jes 42,1) 18 »Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen gefunden hat; ich werde meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Nationen Recht[7] verkünden. (Jes 11,2; Jes 61,1; Mt 3,17) 19 Er wird nicht streiten noch schreien, noch wird jemand seine Stimme auf den Straßen hören; (2Tim 2,24) 20 ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen, und einen glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht[8] hinausführe zum Sieg; (Jes 11,4; Jes 57,15) 21 und auf seinen Namen werden die Nationen hoffen.« (Jes 11,10; Mk 3,20; Lk 11,14; Lk 12,10; Röm 15,12) 

Heilung eines Besessenen – Lästerung des Geistes

22 Dann wurde ein Besessener zu ihm gebracht, blind und stumm; und er heilte ihn, sodass der Stumme redete und sah. (Jes 35,5; Mt 9,32) 23 Und es erstaunten die ganzen Volksmengen und sagten: Dieser ist doch nicht etwa der Sohn Davids? (Mt 9,27) 24 Die Pharisäer aber sagten, als sie es hörten: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch den Beelzebul[9], den Obersten der Dämonen. (Mt 9,34; Mt 10,25) 25 Da er aber ihre Gedanken wusste, sprach er zu ihnen: Jedes Reich[10], das mit sich selbst entzweit ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, die mit sich selbst entzweit sind, werden nicht bestehen. (Mt 9,4) 26 Und wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er mit sich selbst entzweit. Wie wird denn sein Reich[11] bestehen? 27 Und wenn ich durch Beelzebul die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. 28 Wenn ich aber durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich[12] Gottes zu euch gekommen. 29 Oder wie kann jemand in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht vorher den Starken bindet? Und dann wird er sein Haus berauben. 30 Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. (Mk 9,40) 31 Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird nicht vergeben werden. (Hebr 10,26) 32 Und wenn jemand ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wenn aber jemand gegen den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitalter[13] noch in dem zukünftigen. – (Mt 11,19; Hebr 10,29) 33 Entweder macht den Baum gut, dann ist seine Frucht[14] gut, oder macht den Baum faul, dann ist seine Frucht[15] faul; denn an der Frucht wird der Baum erkannt. (Mt 7,17) 34 Otternbrut! Wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. (Mt 3,7; Mt 15,18) 35 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz Gutes hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz Böses hervor. (Jes 32,6; Lk 6,45) 36 Ich sage euch aber, dass die Menschen von jedem unnützen Wort, das sie reden werden, Rechenschaft geben müssen am Tag des Gerichts; (Pred 12,14; Apg 17,31; Röm 14,12; Jak 5,12; Jud 1,15) 37 denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden. (Lk 11,29; Lk 19,22) 

Das Zeichen Jonas

38 Dann antworteten ihm einige der Schriftgelehrten und Pharisäer und sprachen: Lehrer, wir möchten ein Zeichen von dir sehen! (Mt 16,1; Mk 8,11; 1Kor 1,22) 39 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht begehrt ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden als nur das Zeichen Jonas, des Propheten. (Mt 16,4; Mk 8,12) 40 Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte in dem Bauch des großen Fisches war, so wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein. (Jon 2,1; Mt 16,21; 1Kor 15,4) 41 Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen, denn sie taten Buße auf die Predigt Jonas; und siehe, mehr als Jona ist hier. (Jon 3,5; Mt 12,6; Joh 3,31; Röm 2,27) 42 Eine Königin des Südens wird auftreten im Gericht mit diesem Geschlecht und wird es verdammen, denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören; und siehe, mehr als Salomo ist hier. (1Kön 10,1; Mt 12,6; Lk 11,24; Joh 3,31) 

Von der Rückkehr unreiner Geister

43 Wenn aber der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Orte, sucht Ruhe und findet sie nicht. 44 Dann spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, aus dem ich herausgegangen bin; und wenn er kommt, findet er es leer, gekehrt und geschmückt. 45 Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, böser als er selbst, und sie gehen hinein und wohnen dort; und das Ende jenes Menschen wird schlimmer als der Anfang. So wird es auch diesem bösen Geschlecht ergehen. (Mk 3,31; Lk 8,19; 2Petr 2,20) 

Die wahren Verwandten Jesu

46 Als er aber noch zu den Volksmengen redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und suchten ihn zu sprechen. (Mt 13,55; Mk 6,3; Joh 2,12; Apg 1,14) 47 [16] Und es sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen dich zu sprechen.[17] 48 Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? 49 Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, meine Mutter und meine Brüder! 50 Denn wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter. (Mt 7,21; Mk 4,1; Lk 8,4) 

Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen

Matthäus 12

Das Buch

von SCM Verlag

Jesus und der Sabbat

1 In dieser Zeit ging Jesus gemeinsam mit seinen Schülern durch die Felder. Es war an einem Sabbat, dem wöchentlichen Ruhetag. Weil sie hungrig waren, fingen die Schüler von Jesus an, die Ähren abzurupfen und zu essen. 2 Als das die Pharisäer merkten, griffen sie Jesus an: »Wie kannst du zulassen, dass deine Schüler das tun, was am Sabbattag nicht erlaubt ist?« 3 Da antwortete Jesus: »Anscheinend kennt ihr unsere Geschichte nicht gut genug! Wisst ihr nicht, was damals König David tat, als er und seine Freunde vom Hunger gequält wurden? 4 Er ging einfach in das Gotteshaus hinein, nahm die Brote, die Gott geweiht waren, und aß sie, zusammen mit seinen Begleitern! Diese geweihten Brote durften eigentlich nur die Priester essen, die ja auch geweiht waren. 5 Offenbar wisst ihr nicht, was im Gesetzbuch geschrieben steht: Die Priester brechen durch ihre Arbeit im Tempel ständig die Sabbatregeln und sind doch ohne Schuld dabei! 6 Ich sage euch deutlich: Hier geht es um viel mehr als um den Tempel! 7 Wenn ihr nur begreifen würdet, was die Aussage in Gottes Buch wirklich bedeutet: ›Ich verlange nach Menschen, deren Herz weit offen ist für andere. An rituellen Opfern liegt mir überhaupt nichts!‹ Wenn ihr das verstanden hättet, würdet ihr nicht ständig unschuldige Leute verurteilen! 8 Ja, der von Gott eingesetzte Weltenrichter, der Menschensohn, steht über allen Dingen, auch über dem Ruhetag!« 9 Jesus ging weiter und betrat die Synagoge. 10 Dort saß mitten unter den Anwesenden ein Mann mit einer verkrüppelten Hand. Sie stellten Jesus die Frage: »Ist es erlaubt, einen Menschen am Sabbattag zu heilen?« Mit dieser Frage wollten sie einen Grund finden, um ihn anklagen zu können. 11 Aber Jesus antwortete ihnen mit einer einfachen Gegenfrage: »Wie ist es denn bei euch? Wenn eins von euren Schafen am Sabbattag in eine Felsspalte fallen würde, würdet ihr es nicht fest packen und heraushieven? 12 Um wie viel wertvoller ist doch jeder einzelne Mensch als ein Schaf! Also ist es nur richtig, an den Sabbattagen Gutes zu tun!« 13 Direkt danach sagte er zu dem verkrüppelten Mann: »Streck deine Hand aus!« Der Mann streckte seine Hand aus, und sie wurde vollkommen gerade, genauso gesund wie die andere. 14 Da gingen die Pharisäer hinaus und beratschlagten, wie sie Jesus umbringen könnten. 

Die Voraussage von Jesaja

15 Aber Jesus wusste genau, was sie planten, und ging fort von dort. Viele Leute folgten ihm auf dem Fuß, und er heilte jeden Einzelnen von ihnen. 16 Jesus schärfte ihnen allen ein: »Redet ja nicht über mich!« Er wollte nicht erkannt werden. 17 Auch in dieser Hinsicht erfüllte Jesus eine Aussage, die Gott durch seinen Boten Jesaja vor langer Zeit gemacht hatte: 18 »Achtet genau darauf: Das ist mein Diener, den ich auserwählt habe! Ich sehe ihn voller Liebe an. An ihm habe ich meine ganze Freude. Ich werde meinen Geist auf ihn legen. Er wird ein gerechtes, gutes Urteil über alle Völker sprechen. 19 Er wird keinen Streit anzetteln oder mit lauter Stimme schreien. Draußen auf den Straßen und Plätzen wird niemand seine Stimme zu hören bekommen. 20 Den Strohhalm, der schon geknickt ist, wird er auf keinen Fall niedertreten, und das Flämmchen, das schwach glimmt, wird er nicht ausblasen. So wird er handeln, bis er sein gutes Ziel erreicht hat und das Recht auf der ganzen Linie siegt. 21 Ja, alle Völker werden ihre Hoffnung auf ihn allein setzen, denn sie werden seinen Namen kennen!« 

Jesus und die bösen Geister

22 Unmittelbar nach dieser Aussage brachte man einen Mann zu ihm. Er war von dämonischen Mächten geplagt und konnte weder sehen noch sprechen. Jesus machte ihn ganz gesund und schenkte ihm die Fähigkeit zu sprechen und zu sehen. 23 Alle, die das erfuhren, waren völlig außer sich und fragten einer den anderen: »Ist das nicht vielleicht doch der Davidssohn, auf den wir seit Jahrhunderten warten?« 24 Aber als das den Pharisäern zu Ohren kam, widersprachen sie heftig: »Dieser Mensch vertreibt die Dämonen so: Er benutzt dazu den ›Beelzebul‹, den obersten Heerführer der Dämonenscharen!« 25 Jesus wusste genau, was sie dachten. Deshalb sagte er zu ihnen: »Jeder Staat, der mit sich selbst uneins ist, wird in einer Katastrophe enden. Eine Stadt, deren Bürger gegeneinander stehen, hat keinen Bestand. Ja, selbst eine Familie, die in sich uneins ist, wird sich auflösen. 26 Wenn der Satan den Satan hinauswirft, wie ihr behauptet, dann ist er ja in sich selbst uneins! Wie kann dann seine böse Herrschaft überhaupt noch Bestand haben? 27 Und wenn es wirklich so sein sollte, dass ich die Dämonen durch die Macht des Beelzebul vertreibe, was machen denn dann eure Anhänger? Ihr verurteilt euch mit euren Worten letztlich nur selbst! Merkt ihr denn wirklich nicht, was hier geschieht? 28 Ich vertreibe die bösen Mächte durch die Kraft des Gottesgeistes. Das zeigt, dass eine neue Zeit angebrochen ist, die Zeit, in der Gottes Wirklichkeit alles zum Guten wendet. 29 Es ist doch undenkbar, dass ein Dieb einfach in ein Haus eindringt, in dem sich ein starker Mann befindet, und vor seinen Augen sein Hab und Gut fortträgt! Nein, zuerst muss er den Hausbesitzer überwältigen und fesseln, danach kann er in aller Seelenruhe das Haus leer räumen. 

Eine letzte Entscheidung

30 Wer nicht zu mir steht, der ist gegen mich. Wer nicht mit mir zusammenarbeitet, der macht alles nur kaputt. 31 Deshalb sage ich euch: Für alle Sünden, die ein Mensch nur tun kann, ja, sogar für die schlimmste Gotteslästerung, kann er Vergebung finden. Wenn aber einer das, was Gott durch seinen Geist tut, gering schätzt oder verspottet, dann kann er dafür keine Vergebung finden. 32 Wenn einer gegen den von Gott gesandten Menschensohn spricht, dann kann er dafür Vergebung finden. Wenn aber einer sich endgültig verschließt für das, was Gottes Geist in dieser Welt bewirkt, dann gibt es keine Vergebung dafür. Er hat sich selbst von Gottes Handeln abgeschnitten. Hier fällt eine grundlegende Entscheidung. Ihr könnt nur auf einer von zwei Seiten stehen. 33 Ein gesunder Baum wird viele gute Früchte hervorbringen. Ein kranker Baum kann das nicht. So kann man jeden Baum aufgrund seiner Frucht beurteilen, die er hervorbringt. 34 Ihr falschen Schlangen! Alles, was ihr sagt, ist bösartig und zerstörerisch. Ihr seid von Grund auf verdorben! Ja, das, was aus eurem Mund herauskommt, zeigt nur, wie verdorben ihr in eurem tiefsten Inneren seid! 35 Menschen, die gut sind, beeinflussen ihre Umgebung zum Guten. Ihre Worte und Taten zeigen das. Böse Menschen jedoch speien ihre eigene Bosheit aus und vergiften damit die Umwelt. 36 Ich kündige es euch an: An dem Tag, an dem Gott alle Menschen richten wird, werden sie Rechenschaft ablegen müssen über ihr Leben, auch über jedes nichtsnutzige Wort, das sie gesprochen haben. Alles, was du sagst, ist von Bedeutung. 37 Denn Gott wird dich nach deinen eigenen Worten beurteilen, dich entweder freisprechen oder verurteilen.« 

Die Forderung nach Zeichen

38 Daraufhin versuchten einige Theologen und Pharisäer, Jesus vorzuführen. Sie forderten ihn heraus: »Lehrer, lass uns einen Beweis sehen, dass du überhaupt das Recht hast, in Gottes Namen aufzutreten!« 39 Aber Jesus ließ sie abblitzen: »Obwohl ihr so fromm tut, schert ihr euch in Wirklichkeit überhaupt nicht um Gott oder ein gerechtes Leben! Und ihr wollt von mir einen Beweis verlangen? Ihr werdet kein anderes Zeichen bekommen als das, was damals mit dem Propheten Jona passierte. 40 Jona verbrachte drei Tage und Nächte im Innern des großen Fisches. Genau dasselbe wird mit dem Weltenrichter geschehen. Drei Tage und drei Nächte wird er im Innern der Erde verbringen. 41 Die Menschen aus der Stadt Ninive werden am Gerichtstag zusammen mit den Menschen von heute aufstehen und sie anklagen. Denn schließlich änderten sie ihr Leben vollständig, als Jona ihnen Gottes Botschaft brachte. Und hier vor euch steht einer, der unendlich viel bedeutender ist als Jona. 42 Auch die Königin des Südens wird am Tag des Gerichts vortreten und die Menschen dieser Zeit anklagen. Denn sie kam vom äußersten Ende der Erde bis nach Jerusalem, um von der Weisheit des Königs Salomo zu lernen. Und hier, vor euch, steht einer, der unendlich viel bedeutender ist als Salomo. 

Unruhige Geister

43 Wenn der unsaubere Geist endlich aus einem Menschen hinausgetrieben wird, durchwandert er unbehauste Gegenden und sucht nach einem Ruheort. Doch er findet nichts. 44 Schließlich sagt er zu sich selbst: ›Ich werde wieder in meine vorherige Wohnung zurückkehren!‹ Wenn er dann dorthin zurückkehrt, findet er sie aufgeräumt vor, gereinigt und schön hergerichtet. 45 Daraufhin zieht er wieder los und holt sieben andere Geister, die noch bösartiger sind als er, und sie hausen dann alle zusammen dort. Am Ende ist es um diesen Menschen schlimmer bestellt als am Anfang. Genauso verhält es sich mit den Menschen dieser Zeit, die sich ganz der Bosheit verschrieben haben.« 

Die Familie von Jesus

46 Jesus war umgeben von unzähligen Menschen und sprach mit ihnen. In diesem Augenblick kamen seine Familienangehörigen, seine Mutter und seine Geschwister. Sie blieben draußen vor dem Haus stehen und verlangten, mit ihm sprechen zu können. 47 Jemand kam zu Jesus und sagte ihm: »Deine Mutter und deine Geschwister stehen draußen und wollen unbedingt mit dir sprechen!« 48 Da sagte Jesus zu dem, der ihm diese Nachricht brachte: »Wer ist denn eigentlich meine Mutter? Und wer sind meine Geschwister?« 49 Da streckte er seine Hand aus und zeigte auf seine Schüler mit den Worten: »Schaut genau hin! Das sind meine Familienangehörigen, das sind meine Mutter und meine Geschwister! 50 Denn jeder, der beginnt, den Willen meines Vaters, der über allem thront, umzusetzen, der gehört zu meiner Familie. Solche Menschen sind für mich Bruder und Schwester und Mutter!« 

Das Buch. Neues Testament, Psalmen, Sprichwörter – übersetzt von Roland Werner
© 2022 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen

Matthäus 12

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft

Jesus ist der Herr über den Sabbat

1 Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbat[1] durch die Kornfelder; seine Jünger aber waren hungrig und fingen an, Ähren abzustreifen und zu essen. (5Mo 23,25) 2 Als aber die Pharisäer das sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist! (2Mo 31,14; Lk 13,14) 3 Er aber sagte zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als er und seine Gefährten hungrig waren? (1Sam 21,3; Mt 21,16; Mt 22,31) 4 Wie er in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote aß, welche weder er noch seine Gefährten essen durften, sondern allein die Priester? (3Mo 24,5) 5 Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen und doch ohne Schuld sind? (4Mo 28,9) 6 Ich sage euch aber: Hier ist einer, der größer ist als der Tempel! (1Kön 8,27; Mt 12,41) 7 Wenn ihr aber wüsstet, was das heißt: »Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer«,[2] so hättet ihr nicht die Unschuldigen verurteilt. (Hos 6,6) 8 Denn der Sohn des Menschen ist Herr auch über den Sabbat. 

Der Mann mit der verdorrten Hand

9 Und er ging von dort weiter und kam in ihre Synagoge. 10 Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie fragten ihn und sprachen: Darf man am Sabbat heilen?, damit sie ihn verklagen könnten. (Lk 20,20; Joh 8,6) 11 Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch ist unter euch, der ein Schaf hat und, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, es nicht ergreift und herauszieht? (Lk 14,5) 12 Wie viel mehr ist nun ein Mensch wert als ein Schaf! Darum darf man am Sabbat wohl Gutes tun. (Mk 2,27; Joh 5,17) 13 Dann sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und sie wurde gesund wie die andere. 

Jesus, der Knecht Gottes

14 Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten Rat gegen ihn, wie sie ihn umbringen könnten. (Mt 22,15; Joh 11,53) 15 Jesus aber zog sich von dort zurück, als er es bemerkte. Und es folgte ihm eine große Menge nach, und er heilte sie alle. (Mt 10,23; Mk 3,7; Lk 6,17) 16 Und er befahl ihnen, dass sie ihn nicht offenbar machen sollten, (Mt 8,4; Mt 9,30; Mk 7,36; Lk 4,41) 17 damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja geredet wurde, der spricht: (Mt 1,22; Mt 13,35; Mt 21,4) 18 »Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat! Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Heiden das Recht verkündigen. (Jes 11,2; Jes 42,1; Jes 49,5; Jes 49,6; Mt 3,17; Mt 12,21; Mt 17,5; Joh 3,34; Apg 4,27; Apg 10,38) 19 Er wird nicht streiten noch schreien, und niemand wird auf den Gassen seine Stimme hören. (2Tim 2,24) 20 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht zum Sieg hinausführt. (Ps 51,19; Jes 11,4; Jes 42,4; Jes 57,15) 21 Und die Heiden werden auf seinen Namen hoffen.«[3] (Jes 11,1; Jes 42,1; Mt 15,21; Röm 15,8) 

Jesu Macht über die bösen Geister. Die Lästerung gegen den Heiligen Geist

22 Da wurde ein Besessener zu ihm gebracht, der blind und stumm war, und er heilte ihn, sodass der Blinde und Stumme sowohl redete als auch sah. (Jes 35,5; Mt 9,32) 23 Und die Volksmenge staunte und sprach: Ist dieser nicht etwa der Sohn Davids[4]? (1Chr 17,11; Mt 1,1; Mt 22,42; Joh 4,29) 24 Als aber die Pharisäer es hörten, sprachen sie: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen! (Mt 9,34; Mt 10,25; Mt 11,25) 25 Da aber Jesus ihre Gedanken kannte, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet, und keine Stadt, kein Haus, das mit sich selbst uneins ist, kann bestehen. (Jer 17,10; Mt 9,4; Joh 2,24) 26 Wenn nun der Satan den Satan austreibt, so ist er mit sich selbst uneins. Wie kann dann sein Reich bestehen? 27 Und wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. (Lk 9,49; Apg 19,13) 28 Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen! (Lk 10,9; Lk 11,20) 29 Oder wie kann jemand in das Haus des Starken hineingehen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuerst den Starken bindet? Erst dann kann er sein Haus berauben. (Jes 53,12; Kol 2,15; Hebr 2,14) 30 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut! (Mt 6,24; Mk 9,40) 31 Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. (Lk 12,10; 1Joh 5,16) 32 Und wer ein Wort redet gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Weltzeit noch in der zukünftigen. (Joh 5,16; Joh 7,12; Apg 7,51; 1Tim 1,13; Hebr 10,29) 

Gottes Gericht über das Böse im Menschen

33 Entweder pflanzt einen guten Baum, so wird die Frucht gut, oder pflanzt einen schlechten Baum, so wird die Frucht schlecht! Denn an der Frucht erkennt man den Baum. (Mt 7,16) 34 Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund. (Mt 7,11; Mt 15,18; Mt 23,33; Lk 6,45) 35 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus seinem bösen Schatz Böses hervor. (Spr 10,20; Jes 32,6) 36 Ich sage euch aber, dass die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben. (Pred 12,14; Apg 17,31; Röm 14,12; Eph 5,4; 1Petr 4,5; Jud 1,15) 37 Denn nach deinen Worten wirst du gerechtfertigt, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden! (Spr 13,3; Jak 3,2) 

Das Zeichen des Propheten Jona

38 Da antworteten etliche der Schriftgelehrten und Pharisäer und sprachen: Meister, wir wollen von dir ein Zeichen sehen! (Mt 4,6; Mt 16,1; Lk 11,16; Lk 11,29; Lk 23,8; 1Kor 1,22) 39 Er aber erwiderte und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht begehrt ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen des Propheten Jona. (Jes 57,3; Jer 3,1; Hos 1,2; Jon 2,1; Jon 2,11; Jon 3,1; Mt 16,4; Jak 4,4) 40 Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Riesenfisches war, so wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein. (Mt 17,23; 1Kor 15,4) 41 Die Männer von Ninive werden im Gericht auftreten gegen dieses Geschlecht und werden es verurteilen, denn sie taten Buße auf die Verkündigung des Jona hin; und siehe, hier ist einer, der größer ist als Jona! (Hes 16,51; Jon 3,5; Röm 2,27; Hebr 11,7) 42 Die Königin des Südens wird im Gericht auftreten gegen dieses Geschlecht und wird es verurteilen, denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören; und siehe, hier ist einer, der größer ist als Salomo! (1Kön 10,1) 

Die Rückkehr des unreinen Geistes

43 Wenn aber der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchzieht er wasserlose Stätten und sucht Ruhe und findet sie nicht. 44 Dann spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, aus dem ich gegangen bin. Und wenn er kommt, findet er es leer, gesäubert und geschmückt. (1Petr 5,8) 45 Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, die bösartiger sind als er; und sie ziehen ein und wohnen dort, und es wird zuletzt mit diesem Menschen schlimmer als zuerst. So wird es auch sein mit diesem bösen Geschlecht! (Mt 23,23; Lk 8,2; Joh 5,14; 1Thess 2,16; Hebr 6,4; 2Petr 2,20) 

Die wahren Verwandten Jesu

46 Während er aber noch zu dem Volk redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und wollten mit ihm reden. (Mt 13,55; Mk 6,3; Joh 2,4; Joh 7,3; Apg 1,14) 47 Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden! 48 Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? (Röm 8,29) 49 Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Seht da, meine Mutter und meine Brüder! 50 Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter! (Mt 7,21; Joh 15,14) 

Bibeltext der Schlachter
Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft
Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.