Matthäus 13

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 An jenem Tag verliess Jesus das Haus und setzte sich an den See. (Mt 4,13)2 Und es versammelten sich so viele Menschen um ihn, dass er in ein Boot stieg und sich setzte; und das ganze Volk stand am Ufer.3 Und er sagte ihnen vieles in Gleichnissen: Seht, der Sämann ging aus, um zu säen.4 Und beim Säen fiel etliches auf den Weg; und die Vögel kamen und frassen es auf.5 Anderes fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde fand, und ging sogleich auf, weil die Erde nicht tief genug war.6 Als aber die Sonne aufging, wurde es versengt, und weil es keine Wurzeln hatte, verdorrte es.7 Anderes fiel unter die Dornen, und die Dornen schossen auf und erstickten es.8 Wieder anderes fiel auf guten Boden und brachte Frucht: das eine hundertfach, das andere sechzigfach, das dritte dreissigfach.9 Wer Ohren hat, der höre! (Mt 11,15; Mt 13,43; Mk 4,23; Lk 14,35)10 Da traten die Jünger zu ihm und fragten: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen?11 Er antwortete ihnen: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen, jenen aber ist es nicht gegeben.12 Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und er wird haben im Überfluss. Wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen werden, was er hat. (Mt 25,29; Mk 4,25; Lk 8,18; Lk 19,26)13 Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, dass sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören und nicht verstehen.14 So geht an ihnen die Weissagung Jesajas in Erfüllung, die lautet: Hörend werdet ihr hören, und verstehen werdet ihr nicht, und sehend werdet ihr sehen, und einsichtig werdet ihr nicht. (Jes 6,9; Joh 12,39)15 Denn das Herz dieses Volkes ist verfettet, und mit den Ohren hören sie schwer, und ihre Augen halten sie geschlossen, damit sie mit den Augen nicht sehen und mit den Ohren nicht hören und mit dem Herzen nicht verstehen und nicht umkehren und nicht wollen, dass ich sie heile.16 Selig aber eure Augen, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören. (Lk 10,23; Lk 11,4)17 Denn, amen, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sich gesehnt, zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.18 So hört ihr nun das Gleichnis vom Sämann:19 Immer wenn jemand das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und raubt, was in sein Herz gesät ist: Hier ist der Same auf den Weg gefallen.20 Der Same, der auf den felsigen Boden gesät wurde: Hier hört einer das Wort und nimmt es sogleich freudig auf,21 doch er hat keine Wurzeln, sondern ist unbeständig. Wenn es dann zu Bedrängnis und Verfolgung kommt um des Wortes willen, kommt er gleich zu Fall.22 Der Same, der unter die Dornen fiel: Hier hört einer das Wort, und die Sorge dieser Welt und der trügerische Reichtum ersticken das Wort, und es bleibt ohne Frucht. (Mt 19,23)23 Der Same, der auf guten Boden gesät wurde: Hier ist einer, der das Wort hört und versteht. Der trägt dann Frucht - sei es hundertfach, sei es sechzigfach, sei es dreissigfach.24 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem, der guten Samen auf seinen Acker säte.25 Doch während die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und machte sich davon.26 Als die Saat aufging und Frucht brachte, da kam auch das Unkraut zum Vorschein.27 Da kamen die Knechte zum Hausherrn und sagten: Herr, war es nicht guter Same, den du auf deinen Acker gesät hast? Woher kommt nun das Unkraut?28 Er antwortete ihnen: Das hat ein Feind getan! Da fragen ihn die Knechte: Sollen wir also hingehen und es ausreissen?29 Er sagt: Nein, damit ihr nicht, wenn ihr das Unkraut ausreisst, auch den Weizen mit herauszieht.30 Lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte. Und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Reisst zuerst das Unkraut aus und schnürt es zu Bündeln, um es zu verbrennen, den Weizen aber bringt ein in meine Scheune! (Mt 3,12)31 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das einer nahm und auf seinen Acker säte.32 Es ist zwar das kleinste unter allen Samenkörnern, aber sobald es hochgewachsen ist, ist es grösser als alle anderen Gewächse und wird ein Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten. (Ps 104,12; Dan 4,9)33 Ein anderes Gleichnis nannte er ihnen: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Scheffel Mehl mischte, bis alles durchsäuert war.34 Dies alles sagte Jesus zu den Leuten in Gleichnissen, und anders als im Gleichnis redete er nicht zu ihnen.35 So sollte in Erfüllung gehen, was durch den Propheten gesagt ist: Ich werde meinen Mund auftun zu Gleichnissen, ich werde aussprechen, was seit der Grundlegung der Welt verborgen ist. (Ps 78,2)36 Dann liess er die Leute gehen und ging ins Haus. Und seine Jünger traten zu ihm und sagten: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut im Acker! (Mt 13,24)37 Er antwortete: Der den guten Samen sät, das ist der Menschensohn;38 der Acker, das ist die Welt; der gute Same, das sind die Söhne des Reichs; das Unkraut, das sind die Söhne des Bösen;39 der Feind, der es gesät hat, das ist der Teufel; die Ernte, das ist das Ende der Welt; die Schnitter, das sind die Engel. (Mt 24,3)40 Wie nun das Unkraut ausgerissen und im Feuer verbrannt wird, so wird es sein, wenn diese Welt zu Ende geht.41 Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle Verführung und alle, die das Gesetz missachteten, herausreissen, (Mt 24,31; Mt 25,32)42 und sie werden sie in den Feuerofen werfen; dort wird Heulen und Zähneklappern sein. (Dan 3,6; Dan 8,12)43 Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters leuchten wie die Sonne. Wer Ohren hat, der höre! (2Sam 23,3; Mt 5,16; Mt 17,2; Phil 2,15)44 Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der im Acker vergraben war; den fand einer und vergrub ihn wieder. Und in seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker. (Mt 19,21)45 Weiter: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Händler, der schöne Perlen suchte.46 Als er aber eine besonders kostbare Perle fand, ging er hin, verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.47 Weiter: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Netz, das ins Meer geworfen wurde und Fische aller Art fing. (Mt 4,19)48 Als es voll war, zogen sie es an Land, setzten sich, sammelten die guten in Körbe und warfen die schlechten weg.49 So wird es sein, wenn diese Welt zu Ende geht: Die Engel werden ausziehen und die Bösen mitten aus den Gerechten herausnehmen, (Mt 25,32)50 und sie werden sie in den Feuerofen werfen; dort wird Heulen und Zähneklappern sein. (Dan 3,6; Dan 8,12)51 Habt ihr das alles verstanden? Sie antworten ihm: Ja.52 Da sagte er zu ihnen: Darum ist jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausherrn gleich, der Neues und Altes aus seiner Schatzkammer hervorholt.53 Und es geschah, als Jesus diese Gleichnisrede abgeschlossen hatte, dass er von dort wegzog.54 Und als er in seine Vaterstadt kam, lehrte er sie in ihrer Synagoge, und sie waren überwältigt und sagten: Woher hat der diese Weisheit und diese Kräfte? (Mt 7,28; Mt 14,2)55 Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heisst seine Mutter nicht Maria, und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder? (Joh 6,42)56 Und leben nicht alle seine Schwestern bei uns? Woher also hat der das alles?57 Und sie nahmen Anstoss an ihm. Jesus aber sagte zu ihnen: Nirgends gilt ein Prophet so wenig wie in seiner Vaterstadt und in seiner Familie. (Mt 11,6; Joh 4,44)58 Und er tat dort nicht viele Wunder wegen ihres Unglaubens.

Matthäus 13

New International Version

von Biblica
1 That same day Jesus went out of the house and sat by the lake.2 Such large crowds gathered round him that he got into a boat and sat in it, while all the people stood on the shore.3 Then he told them many things in parables, saying: ‘A farmer went out to sow his seed.4 As he was scattering the seed, some fell along the path, and the birds came and ate it up.5 Some fell on rocky places, where it did not have much soil. It sprang up quickly, because the soil was shallow.6 But when the sun came up, the plants were scorched, and they withered because they had no root.7 Other seed fell among thorns, which grew up and choked the plants.8 Still other seed fell on good soil, where it produced a crop – a hundred, sixty or thirty times what was sown.9 Whoever has ears, let them hear.’10 The disciples came to him and asked, ‘Why do you speak to the people in parables?’11 He replied, ‘Because the knowledge of the secrets of the kingdom of heaven has been given to you, but not to them.12 Whoever has will be given more, and they will have an abundance. Whoever does not have, even what they have will be taken from them.13 This is why I speak to them in parables: ‘Though seeing, they do not see; though hearing, they do not hear or understand.14 In them is fulfilled the prophecy of Isaiah: ‘ “You will be ever hearing but never understanding; you will be ever seeing but never perceiving.15 For this people’s heart has become calloused; they hardly hear with their ears, and they have closed their eyes. Otherwise they might see with their eyes, hear with their ears, understand with their hearts and turn, and I would heal them.”[1] (Jes 6,9; Jes 6,10)16 But blessed are your eyes because they see, and your ears because they hear.17 For truly I tell you, many prophets and righteous people longed to see what you see but did not see it, and to hear what you hear but did not hear it.18 ‘Listen then to what the parable of the sower means:19 when anyone hears the message about the kingdom and does not understand it, the evil one comes and snatches away what was sown in their heart. This is the seed sown along the path.20 The seed falling on rocky ground refers to someone who hears the word and at once receives it with joy.21 But since they have no root, they last only a short time. When trouble or persecution comes because of the word, they quickly fall away.22 The seed falling among the thorns refers to someone who hears the word, but the worries of this life and the deceitfulness of wealth choke the word, making it unfruitful.23 But the seed falling on good soil refers to someone who hears the word and understands it. This is the one who produces a crop, yielding a hundred, sixty or thirty times what was sown.’24 Jesus told them another parable: ‘The kingdom of heaven is like a man who sowed good seed in his field.25 But while everyone was sleeping, his enemy came and sowed weeds among the wheat, and went away.26 When the wheat sprouted and formed ears, then the weeds also appeared.27 ‘The owner’s servants came to him and said, “Sir, didn’t you sow good seed in your field? Where then did the weeds come from?”28 ‘ “An enemy did this,” he replied. ‘The servants asked him, “Do you want us to go and pull them up?”29 ‘ “No,” he answered, “because while you are pulling up the weeds, you may uproot the wheat with them.30 Let both grow together until the harvest. At that time I will tell the harvesters: first collect the weeds and tie them in bundles to be burned; then gather the wheat and bring it into my barn.” ’31 He told them another parable: ‘The kingdom of heaven is like a mustard seed, which a man took and planted in his field.32 Though it is the smallest of all seeds, yet when it grows, it is the largest of garden plants and becomes a tree, so that the birds come and perch in its branches.’33 He told them still another parable: ‘The kingdom of heaven is like yeast that a woman took and mixed into about thirty kilograms of flour until it worked all through the dough.’34 Jesus spoke all these things to the crowd in parables; he did not say anything to them without using a parable.35 So was fulfilled what was spoken through the prophet: ‘I will open my mouth in parables, I will utter things hidden since the creation of the world.’ (Ps 78,2)36 Then he left the crowd and went into the house. His disciples came to him and said, ‘Explain to us the parable of the weeds in the field.’37 He answered, ‘The one who sowed the good seed is the Son of Man.38 The field is the world, and the good seed stands for the people of the kingdom. The weeds are the people of the evil one,39 and the enemy who sows them is the devil. The harvest is the end of the age, and the harvesters are angels.40 ‘As the weeds are pulled up and burned in the fire, so it will be at the end of the age.41 The Son of Man will send out his angels, and they will weed out of his kingdom everything that causes sin and all who do evil.42 They will throw them into the blazing furnace, where there will be weeping and gnashing of teeth.43 Then the righteous will shine like the sun in the kingdom of their Father. Whoever has ears, let them hear.44 ‘The kingdom of heaven is like treasure hidden in a field. When a man found it, he hid it again, and then in his joy went and sold all he had and bought that field.45 ‘Again, the kingdom of heaven is like a merchant looking for fine pearls.46 When he found one of great value, he went away and sold everything he had and bought it.47 ‘Once again, the kingdom of heaven is like a net that was let down into the lake and caught all kinds of fish.48 When it was full, the fishermen pulled it up on the shore. Then they sat down and collected the good fish in baskets, but threw the bad away.49 This is how it will be at the end of the age. The angels will come and separate the wicked from the righteous50 and throw them into the blazing furnace, where there will be weeping and gnashing of teeth.51 ‘Have you understood all these things?’ Jesus asked. ‘Yes,’ they replied.52 He said to them, ‘Therefore every teacher of the law who has become a disciple in the kingdom of heaven is like the owner of a house who brings out of his storeroom new treasures as well as old.’53 When Jesus had finished these parables, he moved on from there.54 Coming to his home town, he began teaching the people in their synagogue, and they were amazed. ‘Where did this man get this wisdom and these miraculous powers?’ they asked.55 ‘Isn’t this the carpenter’s son? Isn’t his mother’s name Mary, and aren’t his brothers James, Joseph, Simon and Judas?56 Aren’t all his sisters with us? Where then did this man get all these things?’57 And they took offence at him. But Jesus said to them, ‘A prophet is not without honour except in his own town and in his own home.’58 And he did not do many miracles there because of their lack of faith.