1Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus, an die zwölf Stämme in der Diaspora: Seid gegrüsst!
Die rechte Einstellung
2Nehmt es für lauter Freude, meine lieben Brüder und Schwestern, wenn ihr mancherlei Prüfungen[1] zu bestehen habt, (Mt 1,12; Mt 5,11; 1Petr 1,6)3denn ihr wisst, dass die Erprobung eures Glaubens Ausdauer bewirkt. (Röm 5,3; 1Petr 1,7)4Die Ausdauer aber werde begleitet von einem vollkommenen Werk; so werdet ihr vollkommen und ganz, und es wird euch nichts fehlen. (Mt 5,48; Jak 3,2)5Wem es unter euch aber an Weisheit fehlt, der erbitte sie von Gott, der allen vorbehaltlos gibt und niemandem etwas zum Vorwurf macht: Sie wird ihm zuteil werden. (Mt 7,7; Jak 3,13)6Er bitte aber im Glauben, ohne zu zweifeln, denn wer zweifelt, gleicht den Wogen des Meeres, die vom Wind gepeitscht und dahin und dorthin geschlagen werden.7Ein solcher Mensch bilde sich ja nicht ein, er werde vom Herrn etwas empfangen!8Er ist ein Mann mit gespaltener Seele, unstet und haltlos auf all seinen Wegen.9Der Bruder, der niedrigen Standes ist, rühme sich seiner Erhöhung, (Jak 2,5)10der Reiche aber rühme sich seiner Erniedrigung, denn er wird vergehen wie die Blume des Feldes: (Jes 40,6; 1Petr 1,24)11Es kommt die Sonne und mit ihr die Hitze und lässt das Gras verdorren; die Blüte fällt ab und ihre Pracht ist dahin. So wird auch der Reiche dahinschwinden samt allem, was er unternommen hat.12Selig der Mann, der die Prüfung besteht, denn wenn er sich bewährt, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott denen verheissen hat, die ihn lieben. (Jak 1,2; Jak 1,25; Jak 5,11; 1Petr 2,5; 1Petr 5,4; Offb 2,10)13Niemand, der in Versuchung gerät, sage: Von Gott werde ich in Versuchung geführt! Gott nämlich lässt sich vom Bösen nicht versuchen,[2] und er führt niemanden in Versuchung.14Ein jeder wird von seiner eigenen Begierde in Versuchung geführt, wenn er sich von ihr locken und ködern lässt. (Röm 7,8)15Wenn dann die Begierde schwanger geworden ist, bringt sie die Sünde zur Welt. Die Sünde aber, wenn sie ausgereift ist, gebiert den Tod. (Röm 6,23)
Umgang mit dem Wort
16Lasst euch nicht täuschen, meine geliebten Brüder und Schwestern!17Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben, vom Vater der Himmelslichter, bei dem es keine Veränderung und nicht die Spur eines Wandels gibt. (Mt 3,17; Mt 7,11)18Aus freiem Willen hat er uns geboren durch das Wort der Wahrheit, damit wir gleichsam die Erstlinge seiner Geschöpfe seien. (3Mo 23,10; Kol 1,5; 1Petr 1,23; Offb 14,4)19Ihr wisst es doch, meine geliebten Brüder und Schwestern: Jeder Mensch soll schnell sein im Hinhören, langsam aber im Reden und erst recht langsam, wenn er zornig ist.20Denn der Zorn eines Mannes schafft die Gerechtigkeit nicht, die vor Gott gilt.21Lasst uns daher alles ablegen, was uns schmutzig macht, was strotzt vor Bosheit, und in Sanftmut das Wort annehmen, das in euch eingepflanzt ist - es vermag eure Seelen zu retten. (1Petr 1,9; 1Petr 2,1)22Seid aber Täter des Wortes, nicht bloss Hörer, die sich selbst betrügen. (Röm 2,13; Röm 2,14)23Denn wer das Wort bloss hört, nicht aber danach handelt, gleicht einem Mann, der sein Gesicht, das er von Geburt hat, im Spiegel betrachtet: (Mt 7,26)24Er betrachtet sich selbst, geht weg und vergisst sogleich, wie er aussieht.25Wer sich aber in das vollkommene Gesetz vertieft, das Gesetz der Freiheit, und dabei bleibt, wer also nicht ein Hörer ist, der alles wieder vergisst, sondern ein Täter, der sein Werk tut, der wird selig sein bei dem, was er tut! (Jak 1,12; Jak 2,12)26Wer meint, fromm zu sein, seine Zunge aber nicht im Zaum hält, sondern sein Herz betrügt, dessen Frömmigkeit ist leerer Wahn. (Jak 3,2; 1Petr 3,10)27Reine und unbefleckte Frömmigkeit vor Gott, unserem Vater, ist dies: sich kümmern um Witwen und Waisen in ihrer Not und sich vor der Beschmutzung durch die Welt bewahren. (Jes 1,17; 1Tim 5,3)
Jakobus 1
Lutherbibel 2017
1Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus, an die zwölf Stämme in der Zerstreuung: Seid gegrüßt!
Christen in der Anfechtung
2Meine Brüder und Schwestern, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtung fallt, (Röm 5,3; 1Petr 4,13)3und wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt.4Die Geduld aber soll zu einem vollkommenen Werk führen, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und keinen Mangel habt.5Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden. (Spr 2,3; Jak 3,15)6Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und aufgepeitscht wird. (Mk 11,24)7Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde.8Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen.9Der Bruder aber, der niedrig ist, rühme sich seiner Höhe; (Jak 2,5)10wer aber reich ist, rühme sich seiner Niedrigkeit, denn wie eine Blume des Grases wird er vergehen. (Jes 40,6; 1Tim 6,17)11Die Sonne geht auf mit ihrer Hitze und das Gras verwelkt, und die Blume fällt ab und ihre schöne Gestalt verdirbt: So wird auch der Reiche dahinwelken in dem, was er unternimmt.12Selig ist, wer Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben. (2Tim 4,8; Offb 2,10)
Der Ursprung der Versuchung
13Niemand sage, wenn er versucht wird, dass er von Gott versucht werde. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht niemand.14Sondern ein jeder, der versucht wird, wird von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt. (1Mo 3,6; Röm 7,7)15Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. (Röm 6,23; Röm 7,10)16Irrt euch nicht, meine Lieben.17Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts[1], bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel von Licht und Finsternis. (Mt 7,11; 1Joh 1,5)18Er hat uns geboren nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, damit wir die Erstlinge seiner Geschöpfe seien. (Joh 1,13; Röm 16,5; 1Petr 1,23)
Hörer und Täter des Wortes
19Ihr sollt wissen, meine Lieben: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn. (Spr 29,20; Pred 5,1; Pred 7,9)20Denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist. (Spr 29,22; Eph 4,26)21Darum legt ab alle Unsauberkeit und alle Bosheit und nehmt das Wort an mit Sanftmut, das in euch gepflanzt ist und Kraft hat, eure Seelen selig zu machen. (1Petr 2,1)22Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst. (Mt 7,21; Röm 2,13)23Denn wenn jemand ein Hörer des Worts ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Menschen, der sein leibliches Angesicht im Spiegel beschaut;24denn nachdem er sich beschaut hat, geht er davon und vergisst von Stund an, wie er aussah.25Wer aber sich vertieft in das vollkommene Gesetz der Freiheit und dabei beharrt und ist nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter, der wird selig sein in seinem Tun. (Röm 8,2; Jak 2,12)26Wenn jemand meint, er diene Gott, und hält seine Zunge nicht im Zaum, sondern betrügt sein Herz, so ist sein Gottesdienst nichtig. (Jak 3,1; 1Petr 3,10)27Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott, dem Vater, ist der: die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besuchen und sich selbst von der Welt unbefleckt halten.