Hiob 41

Zürcher Bibel

1 Sieh, die Hoffnung wird enttäuscht, schon wer es sieht, wird niedergeworfen.2 Niemand ist so tollkühn, es aufzustören. Und wer könnte mir standhalten?3 Wer hat je etwas für mich getan, dass ich ihm etwas schuldig wäre? Mir gehört alles, was unter dem Himmel ist. (5Mo 10,14; Ps 24,1)4 Ich will nicht schweigen von seinen Gliedern, seiner grossen Kraft und seiner anmutigen Gestalt.5 Wer hätte je sein Kleid aufgedeckt, wer könnte ihm zwischen die Zähne greifen?6 Wer hätte das Tor seines Rachens geöffnet? Seine Zähne sind von Schrecken umgeben.7 Sein Rücken besteht aus Reihen von Schilden, mit festem Siegel verschlossen.8 Einer fügt sich an den andern, kein Lufthauch dringt zwischen ihnen durch.9 Fest haftet einer am andern, sie greifen ineinander und lassen sich nicht trennen.10 Sein Niesen lässt ein Licht aufstrahlen, und seine Augen sind wie die Lider der Morgenröte.11 Fackeln fahren aus seinem Maul, Feuerfunken sprühen hervor. (Offb 9,17)12 Rauch kommt aus seinen Nüstern wie aus einem kochend heissen Topf.13 Sein Atem entzündet Kohlen, und eine Flamme schlägt aus seinem Maul. (Ps 18,9)14 Stärke wohnt in seinem Nacken, und vor ihm her tanzt die Angst.15 Straff ist sein Bauch, hart und fest.16 Hart wie Stein ist sein Herz und hart wie der untere Mühlstein.17 Selbst Göttern graut es, wenn es sich erhebt, vor Schrecken ziehen sie sich zurück.18 Trifft man es, hält kein Schwert ihm stand, kein Speer, kein Wurfgeschoss oder Pfeil.19 Eisen gilt ihm wie Häcksel, Bronze wie morsches Holz.20 Ein Pfeil jagt es nicht in die Flucht, Schleudersteine sind ihm nur Stroh.21 Wie Stroh gilt ihm die Keule, und es lacht über das Klirren des Schwerts.22 An seiner Unterseite sind spitze Scherben, einen Dreschschlitten zieht es über den Schlamm. (Jes 41,15; Am 1,3)23 Es macht die Tiefe zu einem siedenden Kessel, das Meer zu einem Salbentopf.24 Hinter sich lässt es eine leuchtende Spur, man meint, die Flut sei Silberhaar.25 Auf Erden gibt es nichts, das ihm gleicht: ein Geschöpf ohne Furcht. (Hi 40,19)26 Auf alles Hohe blickt es herab, es ist König über alle Stolzen. (Hi 28,8)

Hiob 41

Lutherbibel 2017

1 Siehe, jede Hoffnung wird an ihm zuschanden; schon wenn einer ihn sieht, stürzt er zu Boden.2 Niemand ist so kühn, dass er ihn zu reizen wagt. – Wer ist denn, der vor mir bestehen könnte?3 Wer kann mir entgegentreten und ich lasse ihn unversehrt? Alles unter dem Himmel ist mein!4 Ich will nicht schweigen von seinen Gliedern, wie groß, wie mächtig und wohlgeschaffen er ist.5 Wer kann ihm den Panzer ausziehen, und wer darf es wagen, ihm zwischen die Zähne zu greifen?6 Wer kann die Tore seines Rachens auftun? Um seine Zähne herum herrscht Schrecken.7 Sein Rücken ist eine Reihe von Schilden, wie mit festem Siegel verschlossen.8 Einer reiht sich an den andern, dass nicht ein Lufthauch hindurchgeht.9 Es haftet einer am andern, sie schließen sich zusammen und lassen sich nicht trennen.10 Sein Niesen lässt Licht aufleuchten; seine Augen sind wie die Wimpern der Morgenröte.11 Aus seinem Rachen fahren Fackeln, und feurige Funken schießen heraus.12 Aus seinen Nüstern fährt Rauch wie von einem siedenden Kessel und Binsenfeuer.13 Sein Odem ist wie lichte Lohe, und aus seinem Rachen schlagen Flammen.14 Auf seinem Nacken nächtigt die Stärke, und vor ihm her tanzt die Angst.15 Die Wampen seines Fleisches haften an ihm, fest angegossen, ohne sich zu bewegen.16 Sein Herz ist so hart wie ein Stein und so fest wie der untere Mühlstein.17 Wenn er sich erhebt, so entsetzen sich die Starken, und wenn er hervorbricht, weichen sie zurück.18 Trifft man ihn mit dem Schwert, so richtet es nichts aus, auch nicht Spieß, Geschoss und Speer.19 Er achtet Eisen wie Stroh und Erz wie faules Holz.20 Kein Pfeil wird ihn verjagen; die Schleudersteine sind ihm wie Spreu.21 Die Keule achtet er wie Stoppeln; er spottet der bebenden Lanze.22 Unter seinem Bauch sind scharfe Spitzen; er fährt wie ein Dreschschlitten über den Schlamm.23 Er macht, dass die Tiefe brodelt wie ein Topf, und rührt das Meer um, wie man Salbe mischt.24 Er lässt hinter sich eine leuchtende Bahn; man denkt, die Flut sei Silberhaar.25 Auf Erden ist nicht seinesgleichen; er ist ein Geschöpf ohne Furcht.26 Er sieht allem ins Auge, was hoch ist; er ist König über alle Stolzen.