1Elihu aber begann wieder und sprach:2Achtet, ihr Weisen, auf meine Rede, und ihr Einsichtigen, hört mir zu!3Denn das Ohr prüft die Worte, wie der Gaumen die Speise kostet. (Hi 12,11)4Was recht ist, wollen wir untersuchen, miteinander erforschen, was gut ist. (1Mo 3,5; 1Kön 3,9)5Denn Hiob hat gesagt: Ich bin gerecht, Gott aber hat mir mein Recht verweigert. (Hi 6,29; Hi 27,2)6Soll ich verhehlen, dass ich im Recht bin? Tödlich traf mich der Pfeil, obwohl ich ohne Schuld bin. -7Wo wäre ein Mann wie Hiob, der lästert, wie man Wasser trinkt, (Hi 15,16)8der mit Übeltätern gemeinsame Sache macht und Umgang pflegt mit Frevlern?9Denn er hat gesagt: Es nützt einem nichts, wenn man Gott zu gefallen sucht. (Hi 21,15)10Darum, ihr Verständigen, hört mir zu! Niemals wird Gott freveln und Schaddai Unrecht tun. (Hi 8,3; Hi 36,23; Spr 24,12)11Was ein Mensch getan hat, vergilt er ihm, und jeden lässt er treffen, was seinem Wandel entspricht.12Das ist gewiss: Gott tut kein Unrecht, und Schaddai verdreht nicht das Recht. (Hi 8,3)13Wer hat ihm die Erde übergeben, und wer hat ihm den ganzen Erdkreis anvertraut?14Wenn er es wollte, könnte er seinen Geist und seinen Atem zurücknehmen, (Ps 104,29)15dann käme alles Fleisch um auf einen Schlag, und der Mensch würde wieder zu Staub. (1Mo 3,19; 1Mo 6,3; Pred 12,7)16Hast du nun Verstand, so höre dies, achte genau auf meine Worte.17Kann denn herrschen, wer das Recht hasst? Oder willst du den Gerechten, den Gewaltigen beschuldigen? (Hi 40,8)18Er sagt zu einem König: Du Nichtswürdiger!, zu Edlen: Frevler! (Jes 40,23)19Er ergreift nicht Partei für Fürsten, und den Vornehmen zieht er dem Geringen nicht vor, denn sie alle sind das Werk seiner Hände. (Hi 31,15)20Plötzlich sterben sie, und mitten in der Nacht kommen Vornehme um und fahren dahin, und Mächtige werden abgesetzt, ohne dass eine Hand sich rührt.21Denn seine Augen wachen über den Wegen des Menschen, und er sieht alle seine Schritte. (Hi 31,4; Spr 5,21)22Es gibt kein Dunkel und keine Finsternis, wo Übeltäter sich verbergen könnten. (Ps 139,11)23Er muss den Menschen nicht erst vor Gottes Gericht erscheinen lassen.24Die Gewaltigen zerschlägt er ohne Verhör, und andere setzt er an ihre Stelle. (Dan 2,21)25So achtet er auf ihre Taten und stürzt sie über Nacht, und sie werden zermalmt. (Hi 36,20)26Für ihre Freveltaten schlägt er sie vor aller Augen,27weil sie von ihm gewichen sind und seine Wege nicht beachtet haben.28So lässt er das Schreien des Armen zu sich dringen, und das Schreien der Elenden hört er. (5Mo 24,15; Hi 35,9)29Verhält er sich aber still, wer darf ihn beschuldigen? Und verbirgt er das Angesicht, wer könnte ihn sehen? Er aber wacht über Völker und Menschen,30dass nicht ein Ruchloser König wird, einer, der dem Volk zum Fallstrick würde.31Wenn aber einer zu Gott spricht: Ich habe geirrt, ich will nicht mehr unrecht handeln.32Was ich nicht sehe, lehre du mich. Habe ich Unrecht getan, so will ich es nicht wieder tun! - (Hi 36,22)33Soll er dann nach deinem Sinn vergelten, weil du ihn verwirfst? Entscheide du, nicht ich, und sage, was du erkannt hast!34Verständige werden mir zustimmen, und jeder Weise, der mir zuhört:35Hiob redet ohne Einsicht, und seinen Worten fehlt die Weisheit. (Hi 38,2; Hi 42,3)36Soll Hiob doch immer weiter geprüft werden, weil er Antworten gibt wie die Frevler! (Hi 7,17)37Denn Frevel fügt er noch zu seiner Sünde, in unserer Mitte treibt er Spott, und viele Reden führt er gegen Gott.
Hiob 34
Lutherbibel 2017
Elihus zweite Rede
1Und Elihu hob an und sprach:2Höret, ihr Weisen, meine Rede, und ihr Verständigen, merkt auf mich!3Denn das Ohr prüft die Rede, wie der Gaumen die Speise schmeckt. (Hi 12,11)4Lasst uns ein Urteil finden, dass wir miteinander erkennen, was gut ist.5Denn Hiob hat gesagt: »Ich bin gerecht, doch Gott verweigert mir mein Recht; (Hi 27,2; Hi 33,9)6ich soll lügen, obwohl ich recht habe, und mich quält der Pfeil, der mich traf, obwohl ich doch ohne Schuld bin.« (Hi 6,4; Hi 9,15; Hi 9,20)7Wo ist so ein Mann wie Hiob, der Hohn trinkt wie Wasser (Hi 15,16)8und auf dem Wege geht mit den Übeltätern und wandelt mit den gottlosen Leuten? (Ps 1,1)9Denn er hat gesagt: »Es nützt dem Menschen nichts, wenn er Gottes Wohlgefallen sucht.« (Hi 9,22)10Darum hört mir zu, ihr weisen Männer: Es sei ferne, dass Gott sollte gottlos handeln und der Allmächtige ungerecht; (5Mo 32,4; 2Chr 19,7; Hi 8,3)11sondern er vergilt dem Menschen, wie er verdient hat, und trifft einen jeden nach seinem Tun. (Ps 18,26; Röm 2,6; Offb 22,12)12Ohne Zweifel, Gott tut niemals Unrecht, und der Allmächtige beugt das Recht nicht. (Hi 19,6)13Wer hat ihm die Erde anvertraut? Und wer hat den ganzen Erdkreis hingestellt?14Wenn er nur an sich dächte, seinen Geist und Odem an sich zöge,15so würde alles Fleisch miteinander vergehen, und der Mensch würde wieder zu Staub werden. (Ps 104,29)16Hast du nun Verstand, so höre das und merke auf die Stimme meiner Reden!17Kann denn regieren, wer das Recht hasst? Oder willst du den verdammen, der gerecht und mächtig ist,18der zum König sagt: »Du heilloser Mann«, und zu den Fürsten: »Ihr Frevler«,19der nicht ansieht die Person der Fürsten und achtet den Vornehmen nicht mehr als den Armen? Denn sie sind alle seiner Hände Werk.20Plötzlich müssen die Leute sterben und zu Mitternacht erschrecken und vergehen; die Mächtigen werden weggenommen ohne Menschenhand.21Denn seine Augen sehen auf eines jeden Weg, und er schaut auf alle ihre Schritte. (Hi 31,4; Spr 5,21)22Es gibt keine Finsternis und kein Dunkel, wo sich verbergen könnten die Übeltäter. (Ps 139,11)23Denn es wird niemand gesagt, wann er vor Gott zum Gericht erscheinen muss.24Er bringt die Stolzen um, ohne sie erst zu verhören, und stellt andere an ihre Stelle;25denn er kennt ihre Werke und er stürzt sie des Nachts, dass sie zerschlagen werden.26Er urteilt sie ab wie die Frevler an einem Ort, wo viele es sehen,27weil sie von ihm gewichen sind und verstanden keinen seiner Wege,28sodass das Schreien des Armen vor ihn kommen musste und er das Schreien der Elenden hörte. – (1Mo 16,11)29Wenn er sich aber ruhig hält, wer will ihn verdammen? Und wenn er das Antlitz verbirgt, wer kann ihn schauen unter allen Völkern und Leuten? –30So lässt er denn nicht einen Frevler regieren, der ein Fallstrick ist für das Volk.31Wenn einer zu Gott sagt: »Ich habe geirrt, ich will kein Unrecht mehr tun;32was ich nicht sehe, das lehre du mich; hab ich unrecht gehandelt, ich will’s nicht mehr tun«,33soll er dann nach deinem Sinn vergelten, weil du ja widerrufen hast? Denn du hast zu wählen und nicht ich, und was du erkannt, sage an!34Verständige Leute werden zu mir sagen und ein weiser Mann, der mir zuhört:35»Hiob redet mit Unverstand, und seine Worte sind nicht klug.« (Hi 38,2)36Ja, Hiob sollte bis zum Äußersten geprüft werden, weil er Antwort gibt wie die Ruchlosen.37Denn zu seiner Sünde fügt er noch Frevel hinzu. Er treibt Spott unter uns und macht viele Worte wider Gott.