Hiob 34

Zürcher Bibel

1 Elihu aber begann wieder und sprach:2 Achtet, ihr Weisen, auf meine Rede, und ihr Einsichtigen, hört mir zu!3 Denn das Ohr prüft die Worte, wie der Gaumen die Speise kostet. (Hi 12,11)4 Was recht ist, wollen wir untersuchen, miteinander erforschen, was gut ist. (1Mo 3,5; 1Kön 3,9)5 Denn Hiob hat gesagt: Ich bin gerecht, Gott aber hat mir mein Recht verweigert. (Hi 6,29; Hi 27,2)6 Soll ich verhehlen, dass ich im Recht bin? Tödlich traf mich der Pfeil, obwohl ich ohne Schuld bin. -7 Wo wäre ein Mann wie Hiob, der lästert, wie man Wasser trinkt, (Hi 15,16)8 der mit Übeltätern gemeinsame Sache macht und Umgang pflegt mit Frevlern?9 Denn er hat gesagt: Es nützt einem nichts, wenn man Gott zu gefallen sucht. (Hi 21,15)10 Darum, ihr Verständigen, hört mir zu! Niemals wird Gott freveln und Schaddai Unrecht tun. (Hi 8,3; Hi 36,23; Spr 24,12)11 Was ein Mensch getan hat, vergilt er ihm, und jeden lässt er treffen, was seinem Wandel entspricht.12 Das ist gewiss: Gott tut kein Unrecht, und Schaddai verdreht nicht das Recht. (Hi 8,3)13 Wer hat ihm die Erde übergeben, und wer hat ihm den ganzen Erdkreis anvertraut?14 Wenn er es wollte, könnte er seinen Geist und seinen Atem zurücknehmen, (Ps 104,29)15 dann käme alles Fleisch um auf einen Schlag, und der Mensch würde wieder zu Staub. (1Mo 3,19; 1Mo 6,3; Pred 12,7)16 Hast du nun Verstand, so höre dies, achte genau auf meine Worte.17 Kann denn herrschen, wer das Recht hasst? Oder willst du den Gerechten, den Gewaltigen beschuldigen? (Hi 40,8)18 Er sagt zu einem König: Du Nichtswürdiger!, zu Edlen: Frevler! (Jes 40,23)19 Er ergreift nicht Partei für Fürsten, und den Vornehmen zieht er dem Geringen nicht vor, denn sie alle sind das Werk seiner Hände. (Hi 31,15)20 Plötzlich sterben sie, und mitten in der Nacht kommen Vornehme um und fahren dahin, und Mächtige werden abgesetzt, ohne dass eine Hand sich rührt.21 Denn seine Augen wachen über den Wegen des Menschen, und er sieht alle seine Schritte. (Hi 31,4; Spr 5,21)22 Es gibt kein Dunkel und keine Finsternis, wo Übeltäter sich verbergen könnten. (Ps 139,11)23 Er muss den Menschen nicht erst vor Gottes Gericht erscheinen lassen.24 Die Gewaltigen zerschlägt er ohne Verhör, und andere setzt er an ihre Stelle. (Dan 2,21)25 So achtet er auf ihre Taten und stürzt sie über Nacht, und sie werden zermalmt. (Hi 36,20)26 Für ihre Freveltaten schlägt er sie vor aller Augen,27 weil sie von ihm gewichen sind und seine Wege nicht beachtet haben.28 So lässt er das Schreien des Armen zu sich dringen, und das Schreien der Elenden hört er. (5Mo 24,15; Hi 35,9)29 Verhält er sich aber still, wer darf ihn beschuldigen? Und verbirgt er das Angesicht, wer könnte ihn sehen? Er aber wacht über Völker und Menschen,30 dass nicht ein Ruchloser König wird, einer, der dem Volk zum Fallstrick würde.31 Wenn aber einer zu Gott spricht: Ich habe geirrt, ich will nicht mehr unrecht handeln.32 Was ich nicht sehe, lehre du mich. Habe ich Unrecht getan, so will ich es nicht wieder tun! - (Hi 36,22)33 Soll er dann nach deinem Sinn vergelten, weil du ihn verwirfst? Entscheide du, nicht ich, und sage, was du erkannt hast!34 Verständige werden mir zustimmen, und jeder Weise, der mir zuhört:35 Hiob redet ohne Einsicht, und seinen Worten fehlt die Weisheit. (Hi 38,2; Hi 42,3)36 Soll Hiob doch immer weiter geprüft werden, weil er Antworten gibt wie die Frevler! (Hi 7,17)37 Denn Frevel fügt er noch zu seiner Sünde, in unserer Mitte treibt er Spott, und viele Reden führt er gegen Gott.

Hiob 34

Lutherbibel 2017

1 Und Elihu hob an und sprach:2 Höret, ihr Weisen, meine Rede, und ihr Verständigen, merkt auf mich!3 Denn das Ohr prüft die Rede, wie der Gaumen die Speise schmeckt. (Hi 12,11)4 Lasst uns ein Urteil finden, dass wir miteinander erkennen, was gut ist.5 Denn Hiob hat gesagt: »Ich bin gerecht, doch Gott verweigert mir mein Recht; (Hi 27,2; Hi 33,9)6 ich soll lügen, obwohl ich recht habe, und mich quält der Pfeil, der mich traf, obwohl ich doch ohne Schuld bin.« (Hi 6,4; Hi 9,15; Hi 9,20)7 Wo ist so ein Mann wie Hiob, der Hohn trinkt wie Wasser (Hi 15,16)8 und auf dem Wege geht mit den Übeltätern und wandelt mit den gottlosen Leuten? (Ps 1,1)9 Denn er hat gesagt: »Es nützt dem Menschen nichts, wenn er Gottes Wohlgefallen sucht.« (Hi 9,22)10 Darum hört mir zu, ihr weisen Männer: Es sei ferne, dass Gott sollte gottlos handeln und der Allmächtige ungerecht; (5Mo 32,4; 2Chr 19,7; Hi 8,3)11 sondern er vergilt dem Menschen, wie er verdient hat, und trifft einen jeden nach seinem Tun. (Ps 18,26; Röm 2,6; Offb 22,12)12 Ohne Zweifel, Gott tut niemals Unrecht, und der Allmächtige beugt das Recht nicht. (Hi 19,6)13 Wer hat ihm die Erde anvertraut? Und wer hat den ganzen Erdkreis hingestellt?14 Wenn er nur an sich dächte, seinen Geist und Odem an sich zöge,15 so würde alles Fleisch miteinander vergehen, und der Mensch würde wieder zu Staub werden. (Ps 104,29)16 Hast du nun Verstand, so höre das und merke auf die Stimme meiner Reden!17 Kann denn regieren, wer das Recht hasst? Oder willst du den verdammen, der gerecht und mächtig ist,18 der zum König sagt: »Du heilloser Mann«, und zu den Fürsten: »Ihr Frevler«,19 der nicht ansieht die Person der Fürsten und achtet den Vornehmen nicht mehr als den Armen? Denn sie sind alle seiner Hände Werk.20 Plötzlich müssen die Leute sterben und zu Mitternacht erschrecken und vergehen; die Mächtigen werden weggenommen ohne Menschenhand.21 Denn seine Augen sehen auf eines jeden Weg, und er schaut auf alle ihre Schritte. (Hi 31,4; Spr 5,21)22 Es gibt keine Finsternis und kein Dunkel, wo sich verbergen könnten die Übeltäter. (Ps 139,11)23 Denn es wird niemand gesagt, wann er vor Gott zum Gericht erscheinen muss.24 Er bringt die Stolzen um, ohne sie erst zu verhören, und stellt andere an ihre Stelle;25 denn er kennt ihre Werke und er stürzt sie des Nachts, dass sie zerschlagen werden.26 Er urteilt sie ab wie die Frevler an einem Ort, wo viele es sehen,27 weil sie von ihm gewichen sind und verstanden keinen seiner Wege,28 sodass das Schreien des Armen vor ihn kommen musste und er das Schreien der Elenden hörte. – (1Mo 16,11)29 Wenn er sich aber ruhig hält, wer will ihn verdammen? Und wenn er das Antlitz verbirgt, wer kann ihn schauen unter allen Völkern und Leuten? –30 So lässt er denn nicht einen Frevler regieren, der ein Fallstrick ist für das Volk.31 Wenn einer zu Gott sagt: »Ich habe geirrt, ich will kein Unrecht mehr tun;32 was ich nicht sehe, das lehre du mich; hab ich unrecht gehandelt, ich will’s nicht mehr tun«,33 soll er dann nach deinem Sinn vergelten, weil du ja widerrufen hast? Denn du hast zu wählen und nicht ich, und was du erkannt, sage an!34 Verständige Leute werden zu mir sagen und ein weiser Mann, der mir zuhört:35 »Hiob redet mit Unverstand, und seine Worte sind nicht klug.« (Hi 38,2)36 Ja, Hiob sollte bis zum Äußersten geprüft werden, weil er Antwort gibt wie die Ruchlosen.37 Denn zu seiner Sünde fügt er noch Frevel hinzu. Er treibt Spott unter uns und macht viele Worte wider Gott.