2.Korinther 11

Zürcher Bibel

1 Würdet ihr doch ein wenig Unverstand an mir ertragen! Aber das tut ihr ja. (2Kor 11,11; 2Kor 11,17)2 Mit göttlichem Eifer werbe ich um euch. Denn mit einem einzigen Mann habe ich euch verlobt, um euch ihm, dem Christus, als reine Jungfrau zuzuführen.3 Ich fürchte aber, eure Gedanken könnten abgelenkt werden von der ungeteilten Hinwendung zu Christus,[1] so wie es der Schlange gelang, Eva mit ihrer List zu betrügen. (1Mo 3,13)4 Denn wenn einer daherkommt und euch einen anderen Jesus verkündigt, als wir verkündigt haben, oder wenn ihr einen anderen Geist empfangt, als ihr empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, als ihr angenommen habt, so nehmt ihr das ohne weiteres hin! (Gal 1,6)5 Ich meine doch, dass ich den 'Überaposteln' in nichts nachstehe. (2Kor 12,11)6 Bin ich auch in der Redekunst ein Laie, so doch nicht in der Erkenntnis; wir haben sie ja euch gegenüber allenthalben aufscheinen lassen. (1Kor 2,1; 2Kor 10,10)7 Oder habe ich einen Fehler gemacht, als ich mich erniedrigte, damit ihr erhöht würdet, indem ich euch das Evangelium Gottes verkündigte, ohne Entgelt zu fordern? (1Kor 9,12; 1Thess 2,2)8 Andere Gemeinden habe ich geplündert; Geld habe ich von ihnen genommen, um euch dienen zu können.9 Doch bei euch bin ich, auch wenn ich Mangel litt, niemandem zur Last gefallen. Für das, was ich zu wenig hatte, sind die Brüder, die von Makedonien kamen, aufgekommen; euch keinerlei Umstände zu machen, daran lag mir, und daran wird mir auch weiterhin liegen. (1Kor 9,12; 2Kor 12,13)10 Bei der Wahrheit Christi, die in mir ist: Die Ausbreitung dieses Ruhmes wird in den Gebieten der Achaia niemand verhindern können.11 Warum verhalte ich mich so?[2] Etwa weil ich euch nicht liebe? Gott weiss es.12 Was ich tue, das werde ich auch künftig tun, um denen keinen Anlass zur Kritik zu geben, die einen Anlass suchen. Worauf sie stolz sind, das soll sich bei ihnen finden lassen, so wie bei uns.13 Denn Leute dieses Schlages sind falsche Apostel, hinterhältige Gesellen, die sich als Apostel Christi tarnen. (Mt 7,15; 2Kor 11,5; Gal 2,4)14 Doch das ist kein Wunder, tarnt sich ja der Satan selbst als Engel des Lichts.15 Es ist also nichts Besonderes, wenn auch seine Diener sich tarnen, als wären sie Diener der Gerechtigkeit; ihr Ende wird ihren Taten entsprechen. (Röm 2,6)16 Ich sage es noch einmal: Niemand soll mich für einen Narren halten! Wenn aber doch, dann nehmt mich an wie einen Narren, damit auch ich mich ein wenig rühmen kann. (2Kor 11,1; 2Kor 11,19; 2Kor 11,30; 2Kor 12,11)17 Was ich jetzt sage, das sage ich nicht im Sinne des Herrn, sondern in der Rolle des Narren rede ich, bei diesem Unterfangen, da es ums Rühmen geht.[3]18 Weil so viele sich im Sinne der Welt rühmen, werde auch ich mich rühmen. (Gal 6,13; Phil 3,4)19 Ihr lasst euch ja die Narren gern gefallen, ihr klugen Leute. (2Kor 11,16)20 Ihr nehmt es hin, wenn jemand euch knechtet, euch auffrisst, euch ausnützt, sich über euch erhebt, euch ins Gesicht schlägt.21 Ja, zu meiner Schande sei's gesagt: Dazu waren wir zu schwach. Worauf sich einer beruft - ich rede als Narr -, darauf kann auch ich mich berufen. (2Kor 10,10; 2Kor 11,1)22 Hebräer sind sie? Ich auch. Israeliten sind sie? Ich auch. Nachkommen Abrahams sind sie? Ich auch. (Röm 11,1; Phil 3,5)23 Diener Christi sind sie? Bar jeglicher Vernunft sage ich: Ich bin's weit mehr! Mehr Mühsal, mehr Gefangenschaft, unzählige Schläge, oft in Todesgefahr! (1Kor 4,11; 1Kor 6,4; 1Kor 11,1; 1Kor 11,5)24 Von den Juden erhielt ich fünfmal die 'Vierzig-weniger-einen'.[4] (5Mo 25,3)25 Dreimal bekam ich die Prügelstrafe, einmal wurde ich gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, einen Tag und eine Nacht trieb ich auf offener See. (Apg 14,19; Apg 16,22)26 Oft war ich auf Reisen, oft war ich Gefahren ausgesetzt durch Flüsse, durch Wegelagerer, durch Volksgenossen und Fremde; in der Stadt, in der Einöde, auf dem Meer, durch falsche Brüder.27 Es gab Mühsal und Plage, ich ertrug viele durchwachte Nächte, Hunger und Durst, häufiges Fasten, Kälte und Blösse.28 Und abgesehen davon: der tägliche Andrang zu mir, die Sorge um alle Gemeinden.29 Wer ist schwach, und ich bin es nicht auch? Wer kommt zu Fall, und ich bin nicht in heller Aufregung?30 Wenn schon gerühmt werden muss, dann werde ich mich all dessen rühmen, was aus meiner Schwachheit kommt. (2Kor 11,16; 2Kor 12,5)31 Gott, der Vater des Herrn Jesus, er weiss - gelobt sei er in Ewigkeit -, dass ich nicht lüge.32 In Damaskus liess der Statthalter des Königs Aretas die Stadt der Damaskener bewachen, um meiner habhaft zu werden; (Apg 9,23)33 doch ich wurde durch ein Fenster in einem Korb über die Mauer hinabgelassen und entkam so seinen Händen.

2.Korinther 11

Lutherbibel 2017

1 Ach wolltet ihr doch ein wenig Torheit von mir ertragen! Gewiss, ihr ertragt mich. (2Kor 12,11)2 Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte. (Eph 5,26)3 Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken abgewendet werden von der Lauterkeit und Reinheit vor Christus. (1Mo 3,4; 1Mo 3,13)4 Denn wenn einer zu euch kommt und einen andern Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen andern Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertragt ihr das recht gern! (Gal 1,6)5 Ich meine doch, dass ich den Überaposteln in nichts nachstehe. (2Kor 12,11)6 Und wenn ich schon ungeschickt bin in der Rede, so bin ich’s doch nicht in der Erkenntnis; sondern in jeder Weise und vor allen haben wir sie bei euch kundgetan. (1Kor 2,1; 2Kor 10,10)7 Oder habe ich eine Sünde begangen, als ich mich erniedrigt habe, damit ihr erhöht würdet? Denn ich habe euch das Evangelium Gottes ohne Entgelt verkündigt. (1Kor 9,12; 2Kor 12,13)8 Andere Gemeinden habe ich beraubt und Geld von ihnen genommen, um euch dienen zu können. (Phil 4,10; Phil 4,14)9 Und als ich bei euch war und Mangel hatte, fiel ich niemandem zur Last. Denn meinem Mangel halfen die Brüder ab, die aus Makedonien kamen. So bin ich euch in keiner Weise zur Last gefallen und will es auch weiterhin so halten. (2Kor 8,23)10 So gewiss die Wahrheit Christi in mir ist, so soll mir dieser Ruhm im Gebiet von Achaia nicht verwehrt werden.11 Warum das? Weil ich euch nicht lieb habe? Gott weiß es! (2Kor 12,15)12 Was ich aber tue, das will ich auch weiterhin tun, um denen den Anlass zu nehmen, die einen Anlass suchen, sich zu rühmen, sie seien wie wir.13 Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter und verstellen sich als Apostel Christi.14 Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich als Engel des Lichts.15 Darum ist es nichts Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Diener der Gerechtigkeit; deren Ende wird sein nach ihren Werken. (Phil 3,19)16 Ich sage abermals: Niemand halte mich für töricht; wenn aber doch, so nehmt mich an als einen Toren, damit auch ich mich ein wenig rühme. (2Kor 12,6; 2Kor 12,11)17 Was ich jetzt rede, das rede ich nicht dem Herrn gemäß, sondern wie in Torheit, weil wir so ins Rühmen gekommen sind.18 Da viele sich rühmen nach dem Fleisch, will ich mich auch rühmen.19 Denn ihr ertragt gerne die Narren, ihr, die ihr klug seid!20 Ihr ertragt es, wenn euch jemand knechtet, wenn euch jemand ausnützt, wenn euch jemand gefangen nimmt, wenn sich jemand über euch erhebt, wenn euch jemand ins Angesicht schlägt.21 Zu meiner Schande muss ich sagen: Dazu waren wir zu schwach! Wo einer kühn ist – ich rede als Narr –, da bin ich auch kühn.22 Sie sind Hebräer? Ich auch! Sie sind Israeliten? Ich auch! Sie sind Abrahams Kinder? Ich auch! (Röm 11,1; Phil 3,5)23 Sie sind Diener Christi? Ich rede wider alle Vernunft: Ich bin’s weit mehr! Ich habe mehr gearbeitet, ich bin öfter gefangen gewesen, ich habe mehr Schläge erlitten, ich bin oft in Todesnöten gewesen. (1Kor 4,11; 2Kor 6,4)24 Von Juden habe ich fünfmal erhalten vierzig Geißelhiebe weniger einen; (5Mo 25,3)25 ich bin dreimal mit Stöcken geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, einen Tag und eine Nacht trieb ich auf dem tiefen Meer. (Apg 14,19; Apg 16,22)26 Ich bin oft gereist, ich bin in Gefahr gewesen durch Flüsse, in Gefahr unter Räubern, in Gefahr von meinem Volk, in Gefahr von Heiden, in Gefahr in Städten, in Gefahr in Wüsten, in Gefahr auf dem Meer, in Gefahr unter falschen Brüdern;27 in Mühe und Arbeit, in viel Wachen, in Hunger und Durst, in viel Fasten, in Frost und Blöße; (2Kor 6,5)28 und außer all dem noch das, was täglich auf mich einstürmt, die Sorge für alle Gemeinden. (Apg 20,18; Apg 20,31)29 Wer ist schwach, und ich werde nicht schwach? Wer wird zu Fall gebracht, und ich brenne nicht? (1Kor 9,22)30 Wenn ich mich denn rühmen soll, will ich mich meiner Schwachheit rühmen. (2Kor 12,5)31 Gott, der Vater des Herrn Jesus, der gelobt sei in Ewigkeit, weiß, dass ich nicht lüge.32 In Damaskus bewachte der Statthalter des Königs Aretas die Stadt der Damaszener und wollte mich gefangen nehmen, (Apg 9,24)33 und ich wurde in einem Korb durch ein Fenster die Mauer hinabgelassen und entrann seinen Händen.